DE10024061A1 - Verfahren zur Herstellung eines zahnärztlichen Handstückes mit einem glasumhüllten lichtleitenden Faserstab - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines zahnärztlichen Handstückes mit einem glasumhüllten lichtleitenden FaserstabInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung eines zahnärztlichen Handstücks mit einem glasumhüllten lichtleitenden Faserstab erfolgt zu dessen komplizierter Formgebung ein definiertes Strecken der vorgesehenen Biegebereiche des Lichtleiters. Die Biegeverformung des Faserstabes wird in einem sich anschließenden Arbeitsschritt an seinen nunmehr verjüngten Bereichen vorgenommen. Sowohl das Strecken des Faserstabes als auch dessen Biegeverformung findet bei einer Temperatur statt, die dessen Erweichungstemperatur entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
zahnärztlichen Handstücks mit einem Lichtleiter in Form eines
glasumhüllten Faserstabes mit ein- oder mehrfacher Biege
verformung.
Zahnärztliche Handstücke werden in der Regel mit faseroptischen
Lichtleitern ausgestattet, die aus an ihren Enden verklebten
optischen Faserbündeln, aus Kernmantelstäben oder Glasfaser
stäben mit Glasrohrumhüllung bestehen. Die Lichtleiter müssen
innerhalb dieser Geräte verlegt werden. Für ihren Einbau steht
aber nur wenig Raum zur Verfügung, weil Handstücke von zumeist
kleiner Bauart sind und noch andere Bauteile enthalten. Daher
muß die äußere Gestaltung des Lichtleiters sowohl der jeweiligen
Geräteform des Handstücks als auch dem in seinem Geräteinneren
vorhandenen Platz angepaßt werden.
Ein derartig kompliziert gestalteten Lichtleiter herzustellen,
ist bei Verwendung ungeschützter Glasfaserbündel durchaus
möglich. Allerdings besitzen Faserbündel ohne Schutzüberzug für
die Einzelfaser nur eine geringe mechanische Festigkeit und sind
auch gegenüber thermischen und chemischen Einflüssen nur wenig
stabil. So kann es bereits beim Einsetzen des Lichtleiters in
das Handstück zum Bruch von Einzelfasern kommen. Auch sind beim
häufig notwendigen Reinigen und Sterilisieren von Handstücken,
die unter erhöhten Temperaturen erfolgen müssen, Beschädigungen
von optischen Fasern kaum zu verhindern. Diese Fasern stehen
dann für eine Lichtübertragung nicht mehr zur Verfügung, so daß
Lichtverluste unvermeidlich werden.
Ebenfalls leicht verformen lassen sich aus Kernmantelstäben
hergestellte Lichtleiter. Von wesentlichem Nachteil bei diesem
Lichtleitertyp sind auch die hierbei auftretenden erheblichen
Lichtverluste, die an den mehrfach vorhandenen Biegestellen
entstehen können.
Günstiger gestaltet sich der Lichttransport bei der Verwendung
von Glasfaserstäben, die paßgenau in das Handstück eingefügt
werden. Aus der DE-PS 39 10 474 ist ein stabförmiger Lichtleiter
bekannt geworden, dessen Glasfasern vorgeformt, z. B. in einer
der geometrischen Gestalt und den Raumverhältnissen des Hand
stücks entsprechenden Form gesintert wurden. Üblicherweise werden
hierfür Glasfaserstäbe verwendet, die eine Beschichtung zum
Schutz vor unerwünschten äußeren Einflüssen aufweisen. Im
industriellen Fertigungsprozeß läßt sich das Sintern der Glas
fasern allerdings nur schwierig steuern, wenn bestimmte Produkt
parameter genau einzuhalten sind. Auch können sich beim Sintern
die einzelnen Fasern linien- oder auch flächenförmig so eng
ananeinderlegen, daß es zum Austausch von Lichtenergie zwischen
den Einzelfasern kommt. Dieser Lichtaustausch ist aber immer auch
mit einem Lichtverlust verknüpft, der sich insbesondere bei
größeren Faserlängen in einer erheblich verminderten Lichtüber
tragung durch den Lichtleitstab bemerkbar macht.
Die DE-PS 31 32 996 schlägt die Verwendung von Glasstäben aus
Vollmaterial als Lichtleitstab für Handstücke vor. Die vergleichs
weise schlechten Transmissionseigenschaften derartiger Glasstäbe
können jedoch kaum eine zufriedenstellende Lichtübertragung
von der Lichtquelle bis hin zum auszuleuchtenden Bereich gewähr
leisten.
Eine erhebliche Verbesserung bedeutet die Verwendung von Glas
faserstäben mit verschmolzener Glasrohrumhüllung, wie sie bei
den heute am verbreitetesten Verfahren zur Herstellung von
Faserstäben einfach anfallen. Allerdings ist die Verformung
derartiger Lichtleitstäbe mit einem beträchtlichen technischen
Aufwand verknüpft. So müssen die Fasern beim Verformungsprozeß
reproduzierbaren Druck- und Temperaturbedingungen über den ge
samten Faserbündelquerschnitt ausgesetzt werden, wofür wiederum
spezielle Preßwerkzeuge zum Einsatz gelangen. Diese sind in ihrer
Anschaffung kostspielig; aufwendig ist auch die genaue Befolgung
der Prozeßparameter.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein zahnärztliches Hand
stück, enthaltend einen verformten Faserstab mit Hüllglas, zu
schaffen, der bei einem vergleichsweise geringen Platzbedarf
paßgerecht in das Handstück eingefügt werden kann sowie über
gute Lichtübertragungseigenschaften verfügt. Seine Herstellung
soll trotz der komplizierten Formgebung in einem einfachen und
kostengünstigen Verfahren erfolgen können und die Anwendung
aufwendiger Preßformen überflüssig machen. Der Ein- und Ausbau
des glasummantelten Faserstabes im Handstück soll ohne besondere
Schwierigkeiten möglich sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der
Faserstab mit Hüllglas, der mehrere Kernmantelfasern enthält,
vor seiner Biegeverformung in den Biegebereichen durch deren
Erhitzen und Strecken definiert verjüngt worden ist.
Die Querschnittsverringerung im Bereich mindestens einer der
vorgesehenen Biegestellen sollte vorzugsweise etwa 20 Prozent
des ursprünglichen Faserstabquerschnitts betragen. Dadurch kann
der Faserstab in einem darauf folgenden Arbeitsschritt nach
nochmaliger Erwärmung in einer vorgegebenen einfachen Biegeform
an seinen nunmehr verjüngten Bereichen ohne große Schwierig
keiten verformt werden. Der Einsatz von unter reproduzierbaren
Druckbedingungen arbeitenden Preßformen ist somit nicht mehr
erforderlich. Der Faserstab mit Hüllglas erhält eine dem Hand
stück genau angepaßte Gestalt, so daß er darin problemlos ein
gebaut werden kann.
Zu dessen Verjüngung sowie zur Biegeverformung sollte der Faser
stab vorteilhafterweise auf eine Temperatur erwärmt werden, die
seiner Erweichungstemperatur entspricht.
Der auf diese Weise in einfachen Verfahrensschritten hergestellte
biegeverformte Lichtleiter ist aus einem einzigen Stück geformt.
Er ist in seiner Herstellung vergleichsweise billig und zeichnet
sich außerdem vorteilhaft durch geringe optische Verluste bei
der Lichtübertragung aus. Durch das mit dem Glasfaserbündel
verschmolzene Hüllglas besitzt der Lichtleitstab zugleich auch
eine ausreichende mechanische Stabilität und ist auch vor un
erwünschten chemischen Einflüssen durch aggressive Substanzen,
wie sie etwa bei der Reinigung der Handstücke verwendet werden,
wirksam geschützt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines zahnärztlichen Handstücks
mit einem Lichtleiter in Form eines glasumhüllten Faserstabes
mit ein- oder mehrfacher Biegeverformung,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtleiter vor seiner Biegeverformung an mindestens
einem der vorgesehenen Biegebereiche durch deren Erhitzen und
Strecken definiert verjüngt worden ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines zahnärztlichen Handstücks
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtleiter nach nochmaliger Erwärmung in einer vor
gegebenen Biegeform an den verjüngten Bereichen verformt wird.
3. Verfahren zur Herstellung eines zahnärztlichen Handstücks
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Endflächen des Lichtleiters optisch geschliffen und
poliert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000124061 DE10024061A1 (de) | 2000-05-16 | 2000-05-16 | Verfahren zur Herstellung eines zahnärztlichen Handstückes mit einem glasumhüllten lichtleitenden Faserstab |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000124061 DE10024061A1 (de) | 2000-05-16 | 2000-05-16 | Verfahren zur Herstellung eines zahnärztlichen Handstückes mit einem glasumhüllten lichtleitenden Faserstab |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10024061A1 true DE10024061A1 (de) | 2001-11-22 |
Family
ID=7642323
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000124061 Withdrawn DE10024061A1 (de) | 2000-05-16 | 2000-05-16 | Verfahren zur Herstellung eines zahnärztlichen Handstückes mit einem glasumhüllten lichtleitenden Faserstab |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10024061A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004034603B4 (de) * | 2004-07-16 | 2011-04-14 | Schott Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Glasfaserformstäben |
-
2000
- 2000-05-16 DE DE2000124061 patent/DE10024061A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004034603B4 (de) * | 2004-07-16 | 2011-04-14 | Schott Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Glasfaserformstäben |
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