DE10023634A1 - Implantierbares extraluminales künstliches Sphinkerersatzsystem, insbesondere für Dick- und Dünndarm - Google Patents
Implantierbares extraluminales künstliches Sphinkerersatzsystem, insbesondere für Dick- und DünndarmInfo
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Abstract
Die bekannten Sphinkterprothesen beruhen auf dem Prinzip einer intraluminalen zentrifugalen bzw. extraluminalen zentripedalen Darmwandkompression. Konstruktionsbedingt resultieren daraus hohe Komplikationsraten (Gewebsnekrosen, Arrosionsblutungen). Zudem eignen sich diese Vorrichtungen für verschiedene Inkontinenzsituationen nur bedingt kompatibel. Das neue Sphinkterersatzsystem soll durch sein Funktionsprinzip die genannten Komplikationen vermeiden und bei künstlichen Darmausgängen sowie Schließmuskelinsuffizienzen anwendbar sein. DOLLAR A Das Sphinkterersatzsystem zeichnet sich durch alternierende, kurzzeitige, aber mindestens an zwei Stellen gleichzeitig wirkende Druckamplituden aus, die durch drei in Serie schaltbare, den Darm manschettenartig umgreifende elastische Kompressionseinheiten übermittelt werden. Jede Kompressionseinheit besteht aus einer Trägerhülse (1) und einem über eine Pumpen-/Ventileinheit (7) kommunizierenden internen (3) und externen (4) Cuff. Die Signalübertragung und Kontrolle erfolgt über ein subcutan implantierbares, vom Patienten mit einem Programmiergerät (12) zu bedienendes Steuerelement (11), an das eine Portkammer (10) zur Basisfüllung der internen Cuffs angeschlossen ist. DOLLAR A Der Funktionsaufbau ermöglicht die konventionelle und endoskopische Implantation an künstlichen Darm- und Dünndarmausgängen sowie bei analer Schließmuskelinsuffizienz und gewährt durch den alternierenden Druckzyklus eine gewebeschonende Kompression.
Description
Die Erfindung betrifft ein implantierbares extraluminales Sphinkterersatzsystem das durch
seine spezielle Konzeption die Wiederherstellung der Kontinenz folgender
Inkontinenzsituationen gewährleisten soll:
- a) künstlicher Dick-(Kolostoma) und Dünndarmausgang (Ileostoma)
- b) Schließmuskelinsuffizienz verschiedener Genese und daraus resultierender Inkontinenz
- c) Z. n. Rektumextirpation und perinealem Kolondurchzug.
Die chirurgische Anlage permanenter Kolo- bzw. Ileostomata, bzw. die hochgradige
Schließmuskelinsuffizienz unterschiedlicher Äthiopathogenesen, bedeuten für den betroffenen
Patienten in der Regel eine komplette und dauerhafte Stuhlinkontinenz. Organodynamische
Therapieofferten, wie bspw. die auf die Lokalisation des Afters beschränkte dynamische
Gracilisplastik (Baeten CG, Gerdes BP, Adang EM, N Engt J Med 1995; 332: 1600-5), bei
der der Anus mit quergestreifter Muskulatur umschlungen wird, die eletrodynamisch in
Haltemuskulatur transformiert wird, setzten aufgrund des komplizierten Eingriffes, der
aufwendigen Nachsorge und voraussetzenden Compliance ein ausgewähltes Patientengut
voraus.
Mechanische Verschlußsysteme zur Therapie der Harninkontinenz sind aus der Urologie
bekannt. Die Harnröhre umschließende oder endoluminal komprimierende Einzelmanschetten
(DE-GU 79 29 052, DE 195 11 998) bzw. in die Prostatakapsel implantierte Quetschventile
(DE 35 21 602) bestehen im wesentlichen aus einem elastischen, das Hohlorgan zentripedal
komprimierenden Bläh- bzw. Quetschkörper, der sein Kompressionsvolumen über eine
Pumpe aus einem separaten Hydraulik- bzw. Druckausgleichsbehälter bezieht. Hieraus leiten
sich für den Gastrointestinaltrakt abgewandelte Systeme ab, wie bspw. der für den Anus
modifizierte AMS 800 urinary sphincter (American Medical Systems, Minnetonka, Minn.;
Christiansen J, Sparso B, Ann. Surg. 1992; 4, 383-386) oder die für das Kolostoma
modifizierten Systeme n. Heiblum und Cordoba (Dis Colon Rectum 1978; 21: 562-6), Szinicz
(Int. J. of Articicial Organs, 1980; 6: 358-362), Delaney (J. Surg. Res. 1974; 16: 204-9),
Chandler (Surgery 1985; 1: 72-80) oder Carter (WO 92/16162), die sich bislang klinisch nicht
durchgesetzt haben.
Das Hauptproblem der beschriebenen Systeme liegt in dem für die Erhaltung der Kontinenz
aufzubringenden dauerhaften Druck des Kompressionskörpers auf den zu verschließenden
Gewebeabschnitt. Dieser führt regelmäßig zu einer Minderperfusion des betroffenen
Abschnittes, woraus Gewebenekrosen und Arrosionsblutungen resultieren, die einen weiteren
Einsatz des Verschlußsystems kontraindizieren und z. T. komplizierte chirurgische
Folgeeingriffe indizieren. Ferner können separate, intraperitoneal zu plazierende
Druckausgleichsbehälter die Darmpassage beeinträchtigen und erhöhen die Infektionsraten
sowie die Vulnerabilität des Systems durch mögliche äußere Traumata. Darüberhinaus ist
eine endoskopische Implantation der Verschlußvorrichtungen bzw. eine transcutane Füllung
und Entleerung des Kompressionsmediums nicht möglich. Auch die bekannten Ileo- und
Kolostomieverschlüsse, konzipiert als Abdeckplatten mit Druckwächter (DE 38 36 590), oder
intraluminale Stopfen (EP 0 369 923 A1, WO 87/01274, WO 90/07311) bzw. extraluminale,
extraperitoneale Quetschzylinder (WO 92 180 74) induzieren nachweislich Gewebeschäden
und, bei teilweise subcutaner Implantationstechnik, hohe Infektionsraten. Zudem sind diese
Stomaabdichtungen nicht zum Verschluß des in situ belassenen Afters anwendbar. Bekannt
ist auch eine Vorrichtung zum Verschluß eines Darmendes (DE 197 32 982) mit mehreren
extraluminalen Abdichtelementen, elektrischen Leiterbahnen zur Muskelkontraktions
aktivierung sowie einem endoluminal einführbaren Stopfen. Dieses System unterscheidet sich
wesentlich von der in Anspruch 1 bezeichneten Erfindung dadurch, daß die verwendeten
Abdichtelemente eine peristaltische darmeinwärts gerichtete Bewegung ausführen sollen und
aus jeweils einer Kammer bestehen. Das Kompressionsmedium muß folglich von außen über
einen separat gelegenen Druckausgleisbehälter und eine externe Pumpe zugeführt werden
und entspricht so im wesentlichen den o. g. Konzepten. Aus der US 5 509 888 ist ein
kontrollierbares Verschlußventil bekannt, das ebenfalls eine übertragbare peristaltische
Kompressionsbewegung auf Hohlorgane ausüben kann. Diese Vorrichtung besteht jedoch aus
einem Zweikammersystem, wobei die Kompressionswirkung elektromagnetisch durch eine
Erhöhung der Viskosität und Dichte einer kolloidalen magnetorheologischen Flüssigkeit
induziert wird und entspricht somit nicht den Merkmalen des kennzeichnenden Teils in
Anspruch 1. Der komplizierte, störanfällige und kostenintensive Funktionsaufbau ist als
nachteilig zu bewerten. Aus medizinischer Sicht sind darüberhinaus mglw. auftretende
Fremdkörperreaktionen auf das nach Störungen ggf mit der Bauchhöhle in Berührung
kommende magnetorheologische Fluid schwer abschätzbar.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein implantierbares künstliches
Sphinkterersatzsystem zum Öffnen und Schließen von Dick und Dünndarm zu entwickeln,
das einfach implantierbar und medizinisch unbedenklich auf die Eingangs erwähnten
Inkontinenzsituationen a)-c) variabel angewandt werden kann.
Erfindungsgemäß gelöst wird dieses Problem durch den Aufbau von drei in Serie geschaltete
Kompressionseinheiten, die nach Anspruch 1 aus drei manschettenförmig um den Darm
justierbaren Kammern bestehen: einer elastischen Trägerhülse festgelegter Größe, einem
integrierten elastischen Blähkörper (interner Cuff), der als Reservoir für das
Kompressionsmedium dient, und einem das Darmlumen komprimierenden, zweiten
Blähkörper (externer Cuff). Die Volumenverschiebung zwischen beiden Cuffs erfolgt über
eine ebenfalls in die Trägerhülse integrierte Pumpen- Ventil-/Druckwächtereinheit durch
interne Transmissionsleitungen. Durch diese spezielle Ausführungsform entfallen die sonst
separat zu implantierende Pumpe und das externe Volumenreservoir. Der von einem subcutan
zu implantierenden internen Steuerelement (ISE) gesteuerte Funktionsaufbau ermöglicht
einen gewebeprotektiven Druckzyklus, dergestalt, daß der für die Kontinenz erforderliche
dauerhafte Kompressionsdruck durch alternierende, jeweils nur kurz andauernde und von
zwei Cuffs immer gleichzeitig, zentripedal ausübende Druckamplituden induziert wird (vgl.
Beschreibung Fig. 3, s. u.). Zum sicheren Ausschluß von Gewebeschäden ist mindestens ein
Grenzdruck, der sich über das Füllvolumen des externen Cuffs definiert, programmierbar. Die
Energieversorgung erfolgt über Batterien, die sich in der ISE und/oder den einzelnen
Kompressionseinheiten befinden können. Nach der Implantation und Verbindung des
Sphinkterersatzsystems mit dem internen Steuerelement und der Portkammer, erfolgt über
diese die Basisfüllung der internen Cuffs mit einem flüssigen Kompressionsmedium. Der
oben beschriebene Druckzyklus wird vom Patienten über ein externes Steuerelement in Form
eines Magneten oder eines Programmiergerätes, über das weitere Funktionen anwählbar sind
(Druckgrenzenregulation), willkürlich aktiviert (= Kontinenz) oder inaktiviert (= Inkontinenz).
Durch die hochelastische Trägerhülse, die integrierten Arretierhilfen und eine separat
vornehmbare Basisfüllung und Entleerung der internen Cuffs über die Portkammer ist das
Sphinkterersatzsystem auch endoskopisch implantier-, explantier- und korrigierbar.
Anhand der Fig. 1-3 wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben.
Fig. 1 Coronarschnitt des Sphinkterersatzsystems mit Darstellung der um den Darm
manschettierten Kompressionseinheiten sowie interne und externe Steuerelemente. Zur
besseren Übersicht sind Pumpen- und Ventileinheiten nach außen verlagert. Simulation der
Kompressionsphase 1 bzw. 4 (Fig. 3).
Fig. 2 Sagittalschnitt der gekoppelten Kompressionseinheiten und Beziehung zum
Mesenterium. Arretierhilfen, Port- und internes Steuerelement sowie externes Steuerelement
sind in diesem Schnitt nicht ausgeführt. Simulation der Kompressionsphase 2 (Fig. 3)
Fig. 3 Alternierende Druckphasensimulation der externen Cuffs.
Fig. 1 zeigt die in Serie geschalteten Kompressionseinheiten, die manschettenartig um den
Darm justiert sind und die Druckphase 1 bzw. 4, in Fig. 3 als Balkendiagramm dargestellt,
simuliert. Jede Kompressionseinheit setzt sich aus einem Dreikammersystem, bestehend aus
einer Trägerhülse 1, einem internen 3 und externen 4 Cuff sowie einer in die Trägerhülse
integrierten Pumpen- 6 und Druckwächter/Ventileinheit 7 zusammen. Jede Trägerhülse
besteht aus einem circulären oder ovalären elastischen Hohlkörper, zum Beispiel aus
körperverträglichem Silikon-Elastomer, der an einer Stelle unterbrochen ist und mit einem
mechanischen oder magnetischen Schnellverschluß 2 manschettenförmig um den Darm 5
verschließbar ist. Idealerweise sind an den Trägerhülsen im Bereich der Schnellverschlüsse 2
und der ventral und dorsal angebrachten Kupplungen 8 Arretierhilfen 1a in Form von
Vertiefungen eingearbeitet. Diese ermöglichen den Verschluß der Kompressionseinheiten
bzw. die Verbindung untereinander mit Hilfe von endoskopischen Instrumenten (Zangen). Bei
den Cuffs handelt es sich um hochelastische Blähkörper, idealerweise aus einer fluorierte
Polymeren-, Polyurethan- oder Silikonmembran in gebräuchlicher Art. Der interne Cuff 3
besitzt eine der Trägerhülse angepasste Formgebung und ist entweder punktuell oder an der
Innenwand des Außen- oder des Innendurchmessers mit der Trägerhülse 1 verklebt oder
verschweißt. Der externe Cuff 4 ist mit seiner Basis an der Außenwand des
Innendurchmessers verklebt oder verschweißt und legt sich in nicht gefülltem Zustand diesem
an. Beide Cuffs verjüngen sich zur Verschlußmitte der Trägerhüse und sind an dieser Stelle
ebenfalls unterbrochen. Der interne Cuff 3 kommuniziert über eine Transmissionsleitung 9a
über die Pumpen- 6 und Druckwächter/Ventileinheit 7 mit dem externen Cuff und mit der
Portkammer 10, über die die Basisfüllung mit dem Kompressionsmedium erfolgt. Die Pumpe
6 ist in der Art einer richtungswechselnden Kreiselpumpe konzipiert. Die
Druckwächter/Ventileinheit 7 reguliert unter Kontrolle des internen Steuerelementes 11 den
Ausstrom des Kompressionsmediums aus dem externen Cuff 4 in den internen Cuff 3 und
definiert variable Grenzdrücke. Werden alle drei Kompressionseinheiten, wie in Fig. 1.
dargestellt, über eine zentrale Zuleitung 9 angesteuert, übernimmt die angesteuerte
Kompressionseinheit die Transmissions- und Signalübermittlung an die Nachbareinheiten. In
diesem Fall integrieren die Kupplungen 8 die Verbindungen der Transmissionsleitungen 9a
und der elektrischen Signalübermittlung 9b. Ein in der Kompressionseinheit integriertes
Rückschlagventil 7a verhindert die spontane Entleerung der internen Cuffs. Zur iatrogenen
Entnahme des Kompressionsmediums ist dieses Ventil bspw. über das ISE 11 deaktivierbar.
Die Portkammer 10 weist an ihrer Oberseite eine durchdringbare aber nach außen abdichtende
Membran in gebräuchlicher Form auf und kann mit dem internen Steuerelement 11 durch ein
gemeinsames Gehäuse verbunden sein.
Wie im Sagittalschnitt der Fig. 2 dargestellt, wird das Mesenterium 13 gefenstert und in
diesen Bereichen die Kompressionseinheiten justiert 14. Dadurch wird eine langstreckige
Unterbrechung der Blutzufuhr des zu komprimierenden Darmabschnittes effizient verhindert.
Das Balkendiagramm von Fig. 3 zeigt die alternierenden Kompressionsdrücke eines
Druckzyklus. Durch das interne Steuerelement werden nach Anspruch 8 die Pumpen der
Kompressionseinheiten so angesteuert, daß die Lumenkompression von zwei externen Cuffs
über ein definiertes Zeitintervall [t/2] jeweils gleichzeitig erfolgt, die Kompressionszeit eines
einzelnen Cuffs jedoch 2 × [t/2] nicht übersteigt (Fig. 3). Während eines Druckphasenwechsels
wird zuerst der deaktivierte Cuff gefüllt, bevor der Cuff mit einer erreichten Kompressionszeit
von 2 × [t12] deaktiviert wird, somit sind in dieser Phase kurzzeitig alle drei externen Cuffs
gefüllt. Aus dem beschriebenen Druckzyklus resultieren für den einzelnen Gewebeabschnitt
sehr kurze, aufgrund der Mehrfachkompression zudem reduzierbare Druckamplituden, die das
Gewebe vor ischämischer Infarzierung und Gewebenekrosen schützen.
1
Trägerhülse
1
a Arretierhilfe
2
Schnellverschluß
3
interner Cuff (Reservoir des Kompressionsmediums)
4
externer Cuff (direktes Kompressionselement)
5
Darm
6
Pumpe
7
Ventil/Druckwächtereinheit
7
a Ventil
8
Kupplung
9
Volumen/Elektronikzuleitung
9
a Transmissionsleitung
9
b Kabelverbindung zur Signalübermittlung
10
Portkammer (P)
11
internes Steuerelement (ISE)
12
externes Steuerelement (Magnet/Patientenprogrammiergerät) (ESE)
13
Mesenterium
14
mesenteriale Fensterung
K Kompressionseinheit
K Kompressionseinheit
Claims (13)
1. Implantierbares extraluminales Sphinkterersatzsystem zum Öffnen und Schließen von
Dick- und Dünndarm (5), dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens drei in Serie schaltbare manschettenförmig um den Darm fixierbare
Kompressionseinheiten, alternierende, zentripedale und pro Druckzyklus auf mindestens zwei
verschiedene Darmabschnitte gleichzeitig wirkende Kompressionen auf das Hohlorgan
ausüben, und daß jede Kompressionseinheit aus einer elastischen und hohlen Trägerhülse (1)
und einem integrierten, aufblasbaren inneren Blähkörper (3), im folgenden als "interner Cuff"
bezeichnet, sowie einem, mit dem internen Cuff über eine in der Trägerhülse integrierte
Pumpe kommunizierenden, dem Innendurchmesser der Trägerhülse außen anliegenden und so
das Darmlumen zentripedal komprimierbaren externen Blähkörper (4), im folgenden als
"externer Cuff" bezeichnet, besteht, wobei das Kompressinsmedium von außen injeziert und
entnommen werden kann und das System von einem internen Steuerelement kontrolliert und
vom Patienten durch ein externes Steuerelement bedient wird.
2. Sphinkterersatzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die circuläre
Trägerhülse (1) aus einem elastischen Material, vorzugsweise aus Silikon-Elastomer besteht,
an einer Stelle unterbrochen und mit einem mechanischen oder elektromagnetischen
Schnellverschluß (2) zur sicheren Verbindung der Hülsenenden ausgestattet ist und der
Hülsenhohlraum nicht allseitig zur Umgebung abgeschlossen sein muß.
3. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trägerhülsen untereinander durch vordere und hintere Kupplungen (8), in die Verbindungen
der Transmissionsleitungen und elektrischen Signalübertragung integriert sein können,
verbunden werden.
4. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trägerhülsenaußenwand an der Basis im Bereich der vorderen und hinteren Kupplung und an
jedem Ende vor dem Schnellverschluß Vertiefungen (1a) aufweist, um mit dem
entsprechenden Instrumentarium auch in endoskopischer Technik das Öffnen und Schließen
der Kompressionseinheit sowie Konektieren und Dekonektieren der Einheiten untereinander
zu gewährleisten.
5. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
interne (3), als Reservoir des Kompressionsmedium innerhalb der Trägerhülse liegende, und
der externe, an der Außenseite des Trägerhülseninnendurchmessers plazierte und die Funktion
der circulären, zentripedalen Lumenkompression ausübende Cuff (4) jeweils aus elastischem,
stark dehnbarem Material besteht und einem semicirculären Querschnitt entspricht, und der
externe Cuff in nicht gefülltem Zustand dem Innendurchmesser der Trägerhülse anliegt und
an der Basis fest mit dieser verbunden ist, während der interne Cuff an der Innwand des
Außendurchmessers oder an der Innenwand des Innendurchmessers entweder punktuell oder
über die gesamte Strecke befestigt ist oder frei in der Trägerhülse liegt.
6. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Cuffs im Bereich des Schnellverschlusses (2) unterbrochen sind und zu den Enden der
Trägerhülse verjüngend auslaufen, und daß die Volumina der Cuffs mindestens dem max.
aufzubietenden Volumen entspricht, das zur Kompression des Darmlumens benötigt wird.
7. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Volumenverschiebung zwischen internem und externem Cuff über eine in der Trägerhülse
integrierte Pumpen- und Rückschlagventil-/Druckwächtereinheit (7) erfolgt, wobei die Pumpe
in zwei Richtungen arbeiten muß und das Ventil eine spontane Entleerung des gefüllten
externen Cuffs verhindert und mindestens einen Grenzdruck für den externen Cuff definiert.
8. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Verwendung von 3 Kompressionseinheiten die Einengung des Darmlumens (5) durch eine
alternierende Kompression der Cuffs stattfindet, wobei in jeder Kompressionsphase über ein
zu definierendes Zeitintervall mindestens zwei Cuffs gleichzeitig aktiv sind und die
Deaktivierung eines Cuffs immer erst nach Aktivierung eines zweiten Cuffs erfolgt, d. h.
während eines Druckphasenwechsels kurzzeitig alle drei externen Cuffs gefüllt sind.
9. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kompressionsmedium aus einer Flüssigkeit besteht, die über eine implantierbare Portkammer
(10) durch eine Transmissionsleitung (9a) in die internen Cuffs injeziert wird (Basisfüllung),
wobei ein zwischengeschaltetes Rückschlagventil (7a) eine spontane Entleerung verhindert.
10. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die
periodische Pumpenaktivierung elektronisch über ein implantierbares und der Portkammer
angeschlossenes oder separates internes Steuerelement (11) induziert wird, das vom Patienten
über ein externe Steuerelement (12) transcutan über einen Magneten oder mit einem
Programmiergerät telemetrisch und unter variablen Druckgrenzen zu bedienen ist.
11. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 8-9, dadurch gekennzeichnet, daß sich
Volumentransmission und elektrische Signalübermittlung von der P/ISE (10, 11) zur
Kompressionseinheit in einer Zuleitung (9) integrieren oder getrennt verlaufen und die
Verbindung zwischen Kompressionseinheit und P/ISE lösbar ist.
12. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß wenn
von der P/ISE (10, 11) nur eine Kompressionseinheit zentral angesteuert wird, sich diese in
ihrem Aufbau von den anderen dadurch unterscheidet, daß sie die zentrale Verteilung der
Kompressionsflüssigkeit und elektrische Signalübermittlung an die internen Cuffs (3) und
Pumpen (6) der Nachbareinheiten über die ventral und dorsal angebrachten Kupplungen (8)
mit integrierten Verbindungen für die Transmissionsleitung und elektronische
Signalübertragung übernimmt.
13. Sphinkterersatzmechanismus nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich bei
separater Pumpenansteuerung und Volumentransmission sie einzelnen
Kompressionseinheiten in ihrem Aufbau nicht unterscheiden und die Kupplungen (8) nicht
mit Transmissionsschlauch- und elektronischen Steckverbindungen ausgestattet sind.
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