DE10021123A1 - Schmelzsicherung - Google Patents
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Abstract
Die hier gezeigte Schmelzsicherung (1) hat zwei Anschlußkontakte (2) und einen zwei Teilwicklungen aufweisenden Verbindungsleiter (5), der die beiden Anschlußkontakte (2) verbindet und teilweise als Schmelzleiter (5) ausgebildet ist. DOLLAR A Um eine solche Schmelzsicherung induktivitätsarm und kostengünstig herstellen zu können, so daß sie auch zur Übertragung hochfrequenter Ströme in Hochspannungsnetzen ohne wesentliche Dämpfung der Signalgröße eingesetzt werden kann, sieht die Erfindung vor, daß die zwei Teilwicklungen derart angeordnet sind, daß die Magnetfelder, die von den beiden Teilwicklungen bei einem sich ändernden Stromfluß durch die Schmelzsicherung induziert werden, sich zumindest teilweise auslöschen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schmelzsicherung mit zwei Anschlußkontakten und einem
mindestens zwei Teilwicklungen aufweisenden Verbindungsleiter, der die beiden Anschlußkon
takte verbindet und mindestens teilweise als Schmelzleiter ausgebildet ist.
Eine elektrische Sicherung ist ein Element zum Überlastschutz bzw. Überstromschutz bei Hoch-
oder Niederspannungsnetzen, Haushaltsanschlüssen und elektrischen Geräten, das insbeson
dere im Kurzschlußfall den Stromkreis sofort unterbricht. Sicherungen werden, im Gegensatz zu
Fehlerstromschutzschaltungen, die hauptsächlich dem Personenschutz dienen, in erster Linie
eingesetzt, um die elektrischen Leitungen vor zu hohem Strom und damit verbundener Erwär
mung (Brandgefahr) zu schützen.
Die einfachste Form von Sicherungen sind Schmelzsicherungen, die aus einem Widerstands
drahtstück bestehen, das so dimensioniert ist, daß bei einem bestimmten Stromfluß die im Wi
derstand erzeugte Wärme nicht mehr in ausreichender Form abgeleitet werden kann und der
Draht deshalb durchschmilzt. Dabei ist der Schmelzleiter bzw. Widerstandsdraht im allgemeinen
in einem Schutzgehäuse aus Glas oder Porzellan untergebracht, das meist zusätzlich noch mit
feinem Quarzsand gefüllt ist, um eine Lichtbogenausbildung in der durchgeschmolzenen Siche
rung zu unterbinden.
Der Widerstandsdraht bzw. Schmelzleiter kann je nach Anwendungsfall, insbesondere bei hohen
Betriebsspannungen eine beträchtliche Länge aufweisen. Da die Schmelzsicherung aus Kosten-
und Platzgründen nicht beliebig groß gestaltet werden kann, wird der Schmelzdraht speziell in
der Schmelzsicherung für hohe Betriebsspannungen im allgemeinen gewickelt angeordnet. Auf
diese Weise ist es möglich, auch einen Schmelzleiter größerer Länge in eine relativ klein dimen
sionierte Schmelzsicherung einzubringen.
Die Schmelzleiter werden aus fertigungstechnischen Gründen wendelförmig um einen zylindri
schen Tragkörper gewickelt, wobei auch bei mehreren parallelen Teilschmelzleitern stets dersel
be Wickelsinn eingehalten wird.
Die erhöhte magnetische Induktivität solcher wendelförmig gewickelter Schmelzleiter gegenüber
einem gestreckten Draht gleicher Länge ist in der Regel beim Betrieb mit 50 Hz Wechselspan
nung vernachlässigbar.
Die hohe Induktivität macht sich jedoch insbesondere beim Hochfrequenzbetrieb negativ be
merkbar, indem sie die Übertragung von hochfrequenten Signalströmen behindert. Diese Art von
Sicherungen ist daher nicht oder nur mit Einschränkungen für die Absicherung von Hochfre
quenzeinrichtungen in Hochspannungsnetzen geeignet.
Abzweigungen in Hochspannungsverteilnetzen werden üblicherweise durch Hochspannungs-
Hochleistungssicherungen gegen Überströme geschützt. Hierdurch wird sichergestellt, daß bei
einem fehlerhaften Abzweig die Hauptleitung ungestört bleibt und weiterhin für den Betrieb ver
fügbar ist. Neben den Energieabzweigungen, die in der Regel aus Transformatoren bestehen,
welche die Spannung auf die Verbrauchsspannung umformen (in der Regel unter 1.000 V), gibt
es eine Reihe von energieschwachen Abzweigen, die für Meß- und Überwachungseinrichtungen
oder die Übertragung von Signalen benutzt werden. Über diese Abzweigungen fließen typi
scherweise sehr kleine Ströme mit einer Stärke von wenigen mA bis einigen A.
Da die Nutzung des Hochspannungsenergieverteilungsnetzes zur Übertragung von hochfre
quenten Signalströmen immer stärkeren Raum gewinnt, können einerseits die in den Hauptab
zweigen vorhandenen Hochspannungs-Hochleistungssicherungen durch ihre konstruktionsbe
dingte Induktivität eine unerwünschte Signaldämpfung herbeiführen, andererseits reduziert die
Induktivität von Hochspannungssicherungen auch die Ein- und Auskoppelung hochfrequenter
Meß- und Signalströme.
Die Induktivität von Hochspannungssicherungen ist konstruktiv durch die Länge und die wen
delförmige Anordnung des Schmelzleiters im Sicherungskörper bestimmt. Ihre Größe von eini
gen µH ist bei netzfrequenten Betriebsströmen von 50 Hz vernachlässigbar. Bei hochfrequenten
Signalströmen von z. B. 5 mHz steigt der induktive Widerstand demgegenüber auf das 100.000-
fache an und führt damit zu einer merklichen Dämpfung der Signal- oder Meßgröße.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schmelzsicherung zur Ver
fügung zu stellen, die induktivitätsarm und kostengünstig herstellbar ist, so daß sie auch zur
Übertragung hochfrequenter Ströme in Hochspannungsnetzen ohne wesentliche Dämpfung der-
Signalgröße eingesetzt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die mindestens zwei Teilwicklungen
derart angeordnet sind, daß die Magnetfelder, die von den beiden Teilwicklungen bei einem sich
änderndem Stromfluß durch die Schmelzsicherung induziert werden, sich zumindest teilweise
auslöschen. Versuche haben ergeben, daß die Induktivität von Hochspannungssicherungen
durch die erfinderischen Maßnahmen mindestens um Faktor 2 bis 3 vermindert werden kann.
Besonders bevorzugt weist mindestens eine (Teil-)Wicklung einen Wicklungssinn auf, der zu
mindestens einer anderen (Teil-)Wicklung im wesentlichen entgegengesetzt ist.
Es versteht sich, daß eine Wicklung nicht notwendigerweise kreisförmig ausgebildet sein muß.
Vielmehr ist es beispielsweise auch möglich, Wicklungen oval oder auch mit einer oder mehre
ren Ecken vorzusehen. Überdies muß eine Wicklung in der Projektion auf eine Ebene senkrecht
zur Wicklungsachse nicht unbedingt eine geschlossene Kurve bilden. Es ist daher auch möglich,
daß sich im Falle von wendelförmigen Wicklungen der Durchmesser von Wicklung zu Wicklung
oder auch innerhalb einer Wicklung ändert, zudem wird auch unter einer Teilwicklung eine
Wicklung im erfindungsgemäßen Sinn verstanden.
Dadurch, daß der Verbindungsleiter mindestens zwei (Teil-)Wicklungen mit entgegengesetztem
Wicklungssinn aufweist, ist gewährleistet, daß die Induktivität der Schmelzsicherung herabge
setzt ist. Dabei kommt es im wesentlichen darauf an, daß die Magnetfelder, die sich durch Ände
rungen des Stromflusses innerhalb des Verbindungsleiters bilden, derart überlagern, daß sie sich
zumindest zum Teil gegenseitig aufheben bzw. auslöschen. Um eine möglichst geringe Indukti
vität zu erhalten, werden daher vorzugsweise in etwa die Hälfte der Wicklungen mit einem zu der
anderen Hälfte entgegengesetzten Wicklungssinn versehen.
Dabei kann auch der Teil des Verbindungsleiters, der nicht als Schmelzleiter ausgebildet ist, für
die Wicklungen verwendet werden.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß der Schmelzleiter im wesentlichen
wendelförmig angeordnet ist, wobei sich der Wicklungssinn der wendelförmigen Anordnung min
destens einmal umkehrt.
Dabei ist ein besonders bevorzugter Schmelzleiter auf einen Wickelkörper aufgebracht. Bei der
Herstellung der Schmelzsicherung wird dann der Schmelzleiter zunächst beispielsweise im Uhr
zeigersinn um einen Wickelkörper gewickelt. Nach etwa der Hälfte der beabsichtigten Wicklun
gen wird während des Wickelvorganges der Drehsinn bzw. der Wicklungssinn geändert, so daß
die zweite Hälfte der Wicklungen entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn gewickelt wird. Selbstver
ständlich ist es aber auch möglich, den Wicklungssinn mehrmals während des Wicklungsvor
gangs zu ändern. Eine weitere Möglichkeit zur Verwirklichung dieser Ausführungsform besteht
darin, zwei wendelförmig gewickelte Schmelzleiter mit entgegengesetztem Wicklungssinn in
Reihe entlang einer gemeinsamen (Wicklungs-) Achse auszurichten. Alternativ dazu kann auch
ein wendelförmiger Schmelzleiter mit einer entgegengesetzten Spule in Reihe geschaltet wer
den. Dabei löschen sich die induzierten Magnetfelder des Schmelzleiters und der Spule weitge
hend aus. Es ist nicht notwendig, die Spule ebenfalls als Schmelzleiter auszubilden.
Eine andere besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß der Schmelzleiter im we
sentlichen mäanderförmig angeordnet ist. Hier besteht der Schmelzleiter im wesentlichen aus
einer Vielzahl von aneinander geketteten Teilwicklungen, die sich jeweils im Wicklungssinn un
terscheiden. Diese Art der Wicklung wird im Zusammenhang mit der Beschreibung der bevor
zugten Ausführungsformen noch deutlicher werden.
Eine weitere besonders zweckmäßige Ausführungsform sieht vor, daß der Schmelzleiter minde
stens zwei Abschnitte mit wendelförmigen Wicklungen aufweist, wobei die Wicklungen minde
stens eines ersten Abschnitts einen zu den Wicklungen mindestens eines zweiten Abschnitts
entgegengesetzten Wicklungssinn aufweisen und die beiden Abschnitte im wesentlichen koaxial
zueinander angeordnet sind. Durch diese Anordnung kann die Bauhöhe der gesamten Schmelz
sicherung reduziert werden, was kostensparend in der Herstellung ist. So ist es beispielsweise
möglich, eine Schmelzsicherung derart auszubilden, daß sie zwei Wickelkörper, einen äußeren
als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörper und einen innerhalb des Hohlkörpers angeordneten
inneren Wickelkörper, aufweist, wobei die Wicklungen, die auf dem äußeren Wickelkörper auf
gebracht sind, einen Wicklungssinn aufweisen, der dem Wicklungssinn der auf den inneren
Hohlkörper aufgebrachten Wicklungen entgegengesetzt ist.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Durchmesser der beiden wen
delförmigen Abschnitte im wesentlichen gleich sind, so daß sich die beiden Abschnitte an min
destens einem Punkt berühren, wobei ein elektrischer Kontakt zwischen den beiden Abschnitten
an dem Berührungspunkt entsteht. Mit anderen Worten werden die beiden Schmelzleiterab
schnitte mit Wicklungen entgegengesetzten Wickelsinns beispielsweise auf die Außenseite des
selben Wickelkörpers aufgebracht, wobei die Wicklungen mit dem einen Wicklungssinns direkt
auf bzw. direkt unter den Wicklungen mit dem anderen Wicklungssinn verlaufen. Diese Anord
nung ist besonders kostengünstig herzustellen. Der elektrische Kontakt zwischen den beiden
Wicklungen mit unterschiedlichem Wicklungssinn ist grundsätzlich nicht von Nachteil. Hier wer
den schaltungstechnisch lediglich zwei Spulen (bzw. Teilwicklungen) mit entgegengesetztem
Wicklungssinn, die koaxial zueinander verlaufen, parallel geschaltet. Auch durch diese Maß
nahme wird die Induktivität der Schmelzsicherung stark herabgesetzt. Infolge der Kreuzungs
punkte beider Wicklungen ergibt sich jedoch ein geringerer mittlerer Windungsabstand, wodurch
das Hochspannungsausschaltvermögen etwas vermindert wird. Auch dies wird weiter unten an
hand eines Beispiels noch deutlicher werden.
Alternativ dazu kann auch eine Ausführungsform vorgesehen sein, bei der sowohl ein Außen
wickelkörper als auch ein Innenwickelkörper vorhanden ist, wobei der eine wendelförmige Ab
schnitt an dem Außenwickelkörper angeordnet ist und der andere wendelförmige Abschnitt mit
Wicklungen entgegengesetzten Wicklungssinns auf dem Innenwickelkörper angebracht ist. Bei
de Abschnitte sind in diesem Falle gegeneinander isoliert, so daß das Hochspannungsaus
schaltvermögen gegenüber der oben beschriebenen Ausführung verbessert ist.
Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform sieht vor, daß die beiden wendelförmigen Ab
schnitte einen unterschiedlichen Durchmesser besitzen, wobei der eine Abschnitt an der Außen
seite eines als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörpers verläuft und der andere Abschnitt an der
Innenseite des als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörpers verläuft.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß lediglich ein Wickelkörper für beide Wendelabschnitte
benötigt wird, wobei dennoch sichergestellt ist, daß keine Berührung zwischen den unterschied
lichen Abschnitten erfolgt. Auch hier können selbstverständlich die beiden Wendelabschnitte
parallel geschaltet werden.
Es versteht sich, daß der Schmelzleiter nicht unbedingt aus einem separaten Draht bestehen
muß, so ist es für manche Anwendungsfälle von Vorteil, wenn der Schmelzleiter von einer auf
einem Substrat aufgebrachten Leitungsbahn gebildet wird. Der Schmelzleiter kann auf dem Sub
strat einfach durch die bekannten Beschichtungsverfahren aufgebracht werden. Besonders be
vorzugt ist dabei eine Ausführungsform, bei der der Wickelkörper selbst das Substrat für die Be
schichtung darstellt, so daß der Schmelzleiter sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite
des als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörpers angebracht werden kann.
Für besonders spezielle Anwendungsfälle, z. B. in Verbindung mit einem Kondensator, kann es
von Vorteil sein, daß die Schmelzsicherung eine Möglichkeit zur Veränderung ihrer Induktivität
aufweist. So ist es in manchen Fällen gewünscht, daß die Schmelzsicherung nicht nur eine mög
lichst geringe Eigeninduktivität annimmt, sondern es kann für manche Anwendungsfälle von
Vorteil sein, wenn die Induktivität möglichst genau auf einen bestimmten Wert eingestellt werden
kann. So kann es z. B. vorteilhaft sein, die Induktivität einer Schmelzsicherung, die zum Kurz
schlußschutz eines Kondensators für eine Meß- oder Übertragungseinrichtung in Hochspan
nungsanlagen eingesetzt ist, so anzupassen, daß bei Strömen einer bestimmten Frequenz Seri
enresonanz eintritt. Hierdurch ergibt sich ein besonders gutes Übertragungsverhalten für Ströme
mit der Resonanzfrequenz, während Ströme anderer Frequenzen stark gedämpft werden. So
kann z. B. durch Anpassung der Sicherungsinduktivität an einen zu schützenden Kondensator
eine Resonanzfrequenz von 1 MHz bis 100 MHz eingestellt werden. Dies erlaubt die Übertra
gung von hochfrequenten Signalen über den Kondensator, während netzfrequente Ströme von
50 oder 60 Hz gesperrt werden. Eine solche Anordnung eignet sich besonders zum Messen,
Überwachen und Übertragen hochfrequenter Überlagerungen der 50 oder 60 Hz Betriebsspan
nung.
Die Anpassung der Sicherungsinduktivität kann z. B. durch die Zahl der Windungen der Teil
wicklungen, durch verschiedene Durchmesser und/oder Längen der Teilwicklungen und/oder
durch geschickte räumliche Anordnung der Teilwicklungen mit gegenläufigem Wickelsinn zuein
ander erfolgen.
Besonders vorteilhaft kann dies beispielsweise auch mit Hilfe eines Ferritkerns geschehen, der
zumindest teilweise in den Wickelkörper hineinragt. Je nach Ausführungsform kann dann die
Induktivität des Schmelzleiters dadurch verändert werden, daß beispielsweise der Ferritkern
weiter in den als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörper hinein- bzw. herausgeschoben wird.
Bei der Ausführungsform mit einem Innenwickelkörper und einem Außenwickelkörper kann al
ternativ dazu auch vorgesehen werden, daß der Außenwickelkörper und/oder der Innenwickel
körper zumindest teilweise über den Ferritkern geschoben werden können, so daß die Induktivi
tät der Schmelzsicherung dadurch verändert werden kann.
Die vorliegende Erfindung erlaubt es, die Schmelzsicherung in einem Hochspannungskreis ein
zusetzen. Unter Hochspannung wird eine Spannung über 1.000 V, vorzugsweise zwischen 10
kV und etwa 50 kV, verstanden. Dabei hat der Schmelzleiter vorzugsweise eine effektive Länge
von mindestens 50 cm. Unter der effektiven Länge wird die Länge verstanden, die der Schmelz
leiter hätte, wenn man ihn abwickeln und ausgestreckt hinlegen würde. Mit anderen Worten ver
steht man unter der effektiven Länge die Strecke, die der Strom durch den Schmelzleiter zu
rücklegt.
Durch die vorliegende Erfindung ist es möglich, Schmelzsicherungen mit festen vorbestimmten
Induktivitäten herzustellen. Dies erlaubt es, die Schmelzsicherung selbst als induktives Bauele
ment, vorzugsweise in Verbindung mit einem Kondensator, in einem Schaltkreis einzusetzen.
Dadurch kann ein Bauelement eingespart werden, was neben Kosten auch Platz spart.
Eine mögliche Anwendung könnte beispielsweise die Verwendung der Schmelzsicherung zu
sammen mit einem kapazitiven Bauelement in einem Saugkreis sein. Damit ist es beispielsweise
möglich, aus einer Hochspannungsstarkstromleitung bestimmte Frequenzen herauszufiltern ("zu
saugen"), wobei alle anderen Frequenzen nicht gefiltert werden. Zu diesem Zweck könnte die
erfindungsgemäße Schmelzsicherung mit ihrem eingangsseitigen Ende mit einer Starkstrom-
Hochspannungsleitung verbunden sein, während das abgangsseitige Ende mit dem kapazitiven
Bauelement verbunden ist, welches wiederum geerdet ist. Die Kombination aus induktiver
Schmelzsicherung und kapazitivem Bauelement ermöglicht es, bestimmte Störfrequenzen aus
dem Hochspannungskreis herauszunehmen. Da die Kombination aus Schmelzsicherung und
kapazitivem Bauelement für alle anderen Frequenzen sperrt, ist gewährleistet, daß alle anderen
Frequenzen durch das Saugkreiselement nicht gestört werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden
deutlich anhand der folgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen sowie der
dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittzeichnung einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer mäanderförmigen Wicklung gemäß einer
zweiten Ausführungsform,
Fig. 3 eine Schnittzeichnung einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
Fig. 4 eine Schnittzeichnung einer Schmelzsicherung gemäß einer vierten Ausfüh
rungsform und
Fig. 5 eine Schnittzeichnung einer Schmelzsicherung gemäß einer fünften Ausfüh
rungsform.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schmelzsicherung 1 gezeigt.
Diese besteht aus einem Isolatorhohlkörper 3 mit zwei Anschlußkontakten 2, wobei der Isolator
hohlkörper 3 einen quarzsandgefüllten Hohlraum 4 aufweist. In dem Hohlraum 4 ist ein Wickel
körper 6 angeordnet, auf dessen Oberfläche der Schmelzleiter aufgebracht ist. Der Schmelzleiter
verbindet den oberen Anschlußkontakt 2 mit dem unteren Anschlußkontakt 2. Deutlich zu erken
nen ist, daß der Schmelzleiter 5 in etwa in der Mitte einen Wendepunkt 10 aufweist. An diesem
Wendepunkt 10 ändert der Schmelzleiter seinen Wicklungssinn. Diese Wendewicklung ist eine
einfache Möglichkeit, eine erfindungsgemäße Schmelzsicherung zu verwirklichen. Während der
Herstellung muß beim Wickeln des Schmelzleiters auf den Wickelkörper 6 lediglich zwischen
zeitlich die Wickelrichtung geändert werden. Es versteht sich, daß es auch möglich ist, die Wic
kelrichtung mehrmals zu ändern, so daß eine Mehrzahl von Wendepunkten 10 entsteht. Erfin
dungsgemäß ist dabei darauf zu achten, daß die Induktivität der Schmelzsicherung möglichst
gering wird. Dies wird dadurch erreicht, daß in etwa die gleiche Anzahl von Wicklungen einen zu
der anderen Hälfte von Wicklungen entgegengesetzten Drehsinn hat. Selbstverständlich ist es
aber ebenfalls erfindungsgemäß auch möglich, das Verhältnis der Anzahl der Wicklungen mit
einem Wicklungssinn zu der Anzahl der Wicklungen mit dem anderen Wicklungssinn nicht 1 : 1
zu wählen, um eine definierte Induktivität der Schmelzsicherung zu erzielen.
Eine zweite Ausführungsform der Wicklung ist in Fig. 2 gezeigt. Hier ist der Wickelkörper 6
nicht rotationssymmetrisch, sondern besteht aus einem langen schmalen Quader, wie aus der
Querschnittsansicht des Wickelkörpers unten in Fig. 2 ersichtlich ist. Auf diesen Wickelkörper 6
ist der Schmelzleiter 5 mäanderförmig aufgebracht. Die Mäanderform kann als alternierende
Folge von Halbwicklungen mit jeweils umgekehrtem Richtungssinn aufgefaßt werden. Beispiel
haft ist eine Halbwicklung durch den Bereich 13 gekennzeichnet worden. Die Pfeile deuten je
weils die Wicklungsrichtung an. Die Teilwicklungen mit unterschiedlichem Wickelsinn sind an
den Wendepunkten 10 miteinander verbunden.
In Fig. 3 ist eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Hier verläuft der
Schmelzleiter zunächst wendelförmig über die ganze Länge des Wickelkörpers mit gleichem
Wicklungssinn. An einem Ende des Wickelkörpers (nicht gezeigt) befindet sich ein Wendepunkt,
an dem sich der Wicklungssinn des Schmelzleiters ändert, so daß der Schmelzleiter mit entge
gengesetztem Wicklungssinn dann erneut über die ganze Länge des Wickelkörpers wendelför
mig verläuft. Dadurch ergeben sich zwangsläufig Berührungspunkte 9 zwischen Wicklungen mit
dem einen Wicklungssinn und Wicklungen mit dem anderen Wicklungssinn. Zwar ist es möglich,
den Schmelzleiter zu isolieren, so daß an den Berührpunkten 9 kein elektrischer Kontakt ent
steht, dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. In diesem Fall kann die Verbindung zwischen
den Punkten 9 und 9" schaltungstechnisch als Parallelschaltung zweier Teilwicklungen mit ent
gegengesetztem Wicklungssinn aufgefaßt werden. Wird die Schmelzsicherung ausgelöst, so
wird der Schmelzleiter an einem der Berührpunkte 9, 9', 9" aufgetrennt, da hier die größte Wär
meentwicklung stattfindet. Daher ist bei der Anordnung der Wicklungen darauf zu achten, daß
die Berührpunkte 9 und 9', die auf derselben Seite des Wickelkörpers angeordnet sind, einen
genügend großen Abstand aufweisen, damit das beispielsweise im Berührpunkt 9 aufgetrennte
freie Ende nicht mit dem noch intakten Berührpunkt 9' in Berührung kommen kann und somit die
bereits ausgelöste Sicherung wieder leitfähig machen kann.
An diesem Beispiel wird deutlich, daß der Schmelzleiter 5 nicht unbedingt aus einem gewickelten
Draht bestehen muß. Es ist z. B. auch möglich, daß der Draht auf den Wickelkörper mit Hilfe ei
nes der bekannten Beschichtungsverfahren aufgebracht wird. In diesem Fall besteht der Wickel
körper aus einem Substrat. Eine andere Möglichkeit besteht darin, auf dem Wickelkörper eine
Metallfolie anzuordnen, die rautenförmige Ausstanzungen aufweist, wie beispielhaft durch die mit
der Bezugszahl 14 versehene Raute angedeutet wurde.
In Fig. 4 ist eine vierte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zu sehen; Hier befinden
sich die Wicklungen sowohl außerhalb als auch innerhalb eines Wickelkörpers 6. Die innerhalb
des Wickelkörpers 6 geführten Wicklungen sind in Fig. 4 mit durchgezogener Linie dargestellt,
während die Wicklungen außerhalb des Wickelkörpers 6 mit unterbrochenen Linien dargestellt
sind. Dabei haben die Wicklungen, die sich außerhalb des Wickelkörpers 6 befinden, einen zu
den Wicklungen, die sich innerhalb des Wickelkörpers 6 befinden, entgegengesetzten Wick
lungssinn. Dies wird durch die Zeichen und verdeutlicht. Dabei steht für eine in die Pa
pierebene hinein führende Richtung und für eine aus der Papierebene heraus führende Rich
tung.
Auch hier ist es beispielsweise möglich, den Schmelzleiter 5 durch geeignete Beschichtungs
verfahren direkt auf den als Substrat ausgebildeten Wickelkörper 6 aufzubringen, so daß sich
entlang der Außen- und der Innenfläche des als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörpers 6 Lei
terbahnen bilden, die sich in ihrem Wicklungssinn unterscheiden.
Schließlich ist in Fig. 5 eine fünfte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Inner
halb des Isolierhohlkörpers 3 befinden sich sowohl ein innerer Wickelkörper 7 als auch ein äuße
rer Wickelkörper 8. Die Wicklungen auf dem äußeren Wickelkörper 8 haben einen zu den Wick
lungen auf dem inneren Wickelkörper 7 entgegengesetzten Wicklungssinn. Mit anderen Worten
ist auf dem äußeren Wickelkörper 8 eine wendelförmige Wicklung mit einem festen Durchmesser
und einer Orientierung angebracht, während auf dem inneren Wickelkörper 7 eine wendelförmi
ge Wicklung mit kleinerem Durchmesser und entgegengesetztem Wicklungssinn angeordnet ist.
Zusätzlich ist hier ein Ferritkern 11 zu erkennen. In der hier gezeigten Ausführungsform kann der
innere Wickelkörper 7 entlang der Längsachse 12 bewegt werden, so daß er hülsenartig über
den Ferritkern 11 geschoben werden kann. Durch das teilweise Eintauchen des Ferritkerns in
den inneren Wickelkörper 7 findet eine teilweise Verstärkung des vorher reduzierten induktiven
Effekts der Wicklungen statt. Durch diese Maßnahme kann die Induktivität der Schmelzsicherung
1 auf niedrigem Niveau leicht eingestellt werden. Dies eröffnet den erfindungsgemäßen
Schmelzsicherungen ein weites Anwendungsgebiet, da es hierdurch erstmals möglich ist, die
erfindungsgemäßen Schmelzsicherungen auch als induktives Bauteil einzusetzen.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es auf einfache kostengünstige Weise möglich, auch Hoch
spannungskreise mit Hilfe von Schmelzsicherungen gegenüber zu hoher Last abzusichern.
1
Schmelzsicherung
2
Anschlußkontakte
3
Isolatorhohlkörper
4
quarzsandgefüllter Hohlraum
5
Verbindungsleiter, Schmelzleiter
6
Wickelkörper
7
innerer Wickelkörper
8
äußerer Wickelkörper
9
,
9
',
9
" Berührungspunkt
10
Wendepunkt
11
Ferritkern
12
Längsachse
13
Halbwicklung
14
Ausstanzung
Claims (16)
1. Schmelzsicherung (1) mit zwei Anschlußkontakten (2) und einem mindestens zwei Teil
wicklungen aufweisenden Verbindungsleiter (5), der die beiden Anschlußkontakte (2) ver
bindet und mindestens teilweise als Schmelzleiter (5) ausgebildet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mindestens zwei Teilwicklungen derart angeordnet sind, daß die Ma
gnetfelder, die von den beiden Teilwicklungen bei einem sich ändernden Stromfluß durch
die Schmelzsicherung induziert werden, sich zumindest teilweise auslöschen.
2. Schmelzsicherung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
Teilwicklung einen Wicklungssinn aufweist, der zu mindestens einer anderen Teilwicklung
im wesentlichen entgegengesetzt ist.
3. Schmelzsicherung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil
des Verbindungsleiters (5) im wesentlichen wendelförmig angeordnet ist, wobei sich der
Wicklungssinn der wendelförmigen Anordnung mindestens einmal umkehrt.
4. Schmelzsicherung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verbindungsleiter (5) zumindest teilweise auf einen Wickelkörper (6, 7, 8) aufgebracht
ist.
5. Schmelzsicherung (1) nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil des Schmelzleiters (5) im wesentlichen mäanderförmig angeordnet
ist.
6. Schmelzsicherung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verbindungsleiter (5) in einem ersten Abschnitt und einem zweiten Abschnitt im we
sentlichen wendelförmig angeordnet ist, wobei die Wicklungen der beiden Abschnitte ei
nen entgegengesetzten Wicklungssinn aufweisen und die beiden Abschnitte im wesentli
chen koaxial zueinander angeordnet sind.
7. Schmelzsicherung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser
der beiden wendelförmigen Abschnitte im wesentlichen gleich sind, so daß sich die beiden
Abschnitte an mindestens einem Punkt (9, 9', 9") berühren, wobei ein elektrischer Kontakt
zwischen den beiden Abschnitten an dem Berührungspunkt (9, 9', 9") entsteht.
8. Schmelzsicherung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden wen
delförmigen Abschnitte einen unterschiedlichen Durchmesser haben, wobei der eine Ab
schnitt an der Außenseite eines als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörpers (6) verläuft
und der andere Abschnitt an der Innenseite des als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkör
pers (6) verläuft.
9. Schmelzsicherung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden wen
delförmigen Abschnitte einen unterschiedlichen Durchmesser besitzen, wobei der eine
Abschnitt auf der Außenseite eines inneren Wickelkörpers (7) verläuft und der andere Ab
schnitt an der Außenseite eines äußeren Wickelkörpers (8) verläuft.
10. Schmelzsicherung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil des Schmelzleiters (5) von einer Leitungsbahn auf einem Substrat ge
bildet ist.
11. Schmelzsicherung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vorrichtung zur Veränderung der Induktivität der Schmelzsicherung (1) vorgesehen
ist.
12. Schmelzsicherung (1) nach Anspruch 9 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ferrit
kern (11) vorgesehen ist, über den der innere Wickelkörper (7) und/oder der äußere Wic
kelkörper (8) zumindest teilweise, den Ferritkern (11) umgebend, geschoben werden, so
daß die Induktivität der Schmelzsicherung (1) verändert werden kann.
13. Schmelzsicherung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmelzleiter (5) eine effektive Länge von mindestens 30 cm, vorzugsweise zwischen
0,5 m und 2 m, aufweist.
14. Verwendung einer Schmelzsicherung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 in einem
Hochspannungskreis, wobei die Spannung vorzugsweise über 1.000 V, besonders bevor
zugt zwischen 6 kV und etwa 50 kV, beträgt.
15. Verwendung einer Schmelzsicherung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 als indukti
ves Bauelement.
16. Verwendung einer Schmelzsicherung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelzsicherung zusammen mit einem kapazitiven Bauelement einen Saugkreis bil
det.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000121123 DE10021123A1 (de) | 2000-04-29 | 2000-04-29 | Schmelzsicherung |
EP01108676A EP1150319A1 (de) | 2000-04-29 | 2001-04-06 | Schmelzsicherung |
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