DE10020169B4 - Medizinischer Unterdruckapplikator - Google Patents

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Abstract

Medizinischer Unterdruckapplikator, mit einer gasdichten, flexiblen Hülle (2), die einen offenporigen, flexiblen Schaumstoff (3) enthält und eine Einlassöffnung (4) aufweist, wobei von der Einlassöffnung (4) eine Leitungseinrichtung (5) ausgeht und wobei die Hülle (2''; 2''') mit einem Überdruckventil (22; 32) in Wirkverbindung steht und der Leitungseinrichtung (5''; 5''') ein Rückschlagventil (20; 30) zugeordnet ist, das dazu eingerichtet ist, eine Gasströmung in die Hülle (2''; 2''') hinein zuzulassen; in Gegenrichtung aber zu sperren.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen medizinischen Unterdruckapplikator, mit dessen Hilfe an menschlichen Hohlorganen (insbesondere der Harnblase) ein Unterdruck angelegt werden kann.
  • Es gibt Operationstechniken zur Behebung der weiblichen Inkontinenz, bei denen mit Hilfe von zwei großen chirurgischen Nadeln ein Netzstreifen im Bereich der Blase eingebracht wird. Beim Applizieren dieser großen Nadeln besteht während der Nadelpenetration durch das Gewebe des Beckenbodens das Risiko einer Blasenperforation. Blasenperforationen können zu ernsten Komplikationen führen, insbesondere dann, wenn die Blase nicht nur angestochen wurde, sondern der Netzstreifen zusätzlich durch das perforierte Blasengewebe hindurchgezogen wird. Dieses Risiko besteht sowohl bei der Einführung der ersten Nadel als auch der zweiten Nadel. Als Kontrolle auf eine mögliche Schädigung durch Nadelpenetration wird bei dem Operationsverfahren eine Blasenspiegelung durchgeführt. Dennoch besteht ein nicht unbeträchtliches Risiko, dass die Blase geschädigt wird.
  • Die US 3 486 504 zeigt eine Vorrichtung mit einem flexiblen, kugelartigen Gehäuse, das eine von einem flanschartigen Ring umgebene Öffnung aufweist. Im Innenraum des Gehäuses befindet sich Watte. Zum Behandeln eines infizierten Hautbereichs wird die Öffnung über dem Hautbereich plaziert und das Gehäuse zusammengedrückt, wobei der sich aufbauende Überdruck durch ein Überdruckventil an der Gehäusewandung entweichen kann. Wenn das Gehäuse anschließend losgelassen wird, stellt sich seine Ausgangsform wieder ein, und der dabei auftretende Unterdruck saugt Flüssigkeit aus dem Hautbereich.
  • In der US 5 263 922 A ist eine Wundbandage mit einem Rückschlagventil offenbart, die zur Behandlung einer Brustwunde geeignet ist.
  • Die DE 691 30 567 T2 beschreibt multifunktionale Vorrichtungen für endoskopische chirurgische Verfahren, bei deren Anwendung sich absorbierendes Material ohne Anlegen von Unterdruck mit Körperflüssigkeiten vollsaugt.
  • In der US 1 927 462 ist ein Toilettenartikel zum Reinigen von Haut gezeigt, der ein napfartiges Gehäuse mit einer Öffnung, einem Absorptionspolster und einem Überdruckventil enthält und der das Erzeugen eines Unterdrucks über einer Hautstelle ermöglicht.
  • Die DE 87 02 212 U1 beschreibt eine Abdeckung, die aus einer Umhüllung mit zwei flexiblen, einander gegenüberliegenden Außenwandungen und dazwischen angeordneten Körnchen oder Kügelchen besteht. Eine Deformation in drei Dimensionen ist möglich; durch Evakuieren der Umhüllung lässt sich ein formbeständiger Zustand erzielen.
  • Aus der US 3 935 863 ist ein vorgeformter chirurgischer Schwamm bekannt, der als Schutzeinrichtung am distalen Ende eines Saugrohrs angeordnet ist, mit dem Wundbereiche behandelt werden können.
  • Die US 3 026 874 zeigt einen Wundschutz, bei dem ein auf der Haut aufliegender Ring ein Sichtfenster auf Abstand zu einer Wunde hält. Durch den Ring sind ein Spülanschluss und ein Saugrohr geführt.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, um das Risiko zu minimieren, ein Hohlorgan (z.B. die Blase) bei einer chirurgischen Operation in dessen Nähe zu schädigen.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch einen medizinischen Unterdruckapplikator mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Der erfindungsgemäße medizinische Unterdruckapplikator weist eine gasdichte, flexible Hülle auf, die einen offenporigen, flexiblen Schaumstoff enthält und mit einer Einlassöffnung versehen ist.
  • Der erfindungsgemäße Unterdruckapplikator ermöglicht es, das Volumen eines Hohlorgans, wie z.B. der Blase, auf einfache und sichere Weise zu reduzieren. Dazu wird zunächst die Hülle des Unterdruckapplikators mit dem darin befindlichen Schaumstoff zusammengedrückt. Wenn eine Verbindung zwischen der Einlassöffnung der Hülle und dem zu behandelnden Hohlorgan besteht und der äußere Druck auf die Hülle nachlässt, dehnt sich die Hülle aufgrund der elastischen Rückstellkräfte des Schaumstoffs aus, wodurch Luft, Gas oder Flüssigkeit aus dem Hohlorgan abgesaugt wird. Dabei wird das abgesaugte Medium von den Poren des Schaumstoffs aufgenommen. Die Poren des Schaumstoffs vergrößern den Strömungswiderstand beträchtlich. Aus diesem Grunde erfolgt der Absaugvorgang langsam, so dass das Volumen des Hohlorgans langsam, sicher, verletzungsfrei und auf gewebeschonende Weise reduziert wird. Eine Beschädigung des Hohlorgans durch eine unkontrollierte und zu hastige Volumenverminderung ist dadurch ausgeschlossen.
  • Wenn der erfindungsgemäße medizinische Unterdruckapplikator bei der eingangs erwähnten Operationstechnik zur Anwendung kommt, wird das Risiko einer Blasenperforation wesentlich verringert, da die Blase durch einen leichten, kontrollierten Unterdruck in ihrem Volumen soweit reduziert werden kann, dass eine Perforation durch die großen Nadeln unwahrscheinlich wird, zumindest aber das Risiko weitgehend minimiert ist. Für diese Anwendung ist die Menge des Schaumstoffs innerhalb der flexiblen Hülle vorzugsweise so groß, dass eine Volumenreduktion von 50 % bis 70 % des Blasenvolumens möglich ist. Das heißt, das veränderbare Porenvolumen des Schaumstoffs, also die Differenz zwischen dem Volumen des Schaumstoffs im entspannten Zustand (wenn keine äußere Kraft auf den Unterdruckapplikator wirkt) und dem Volumen des Schaumstoffs im zusammengedrückten Zustand, sollte etwa 50 % bis 70 des Volumens betragen, dass die Blase unter Luftdruckverhältnissen einnimmt. Diese Zahlenwerte hängen aber vom Einzelfall ab, insbesondere auch von den lokalen Druckgegebenheiten und den elastischen Eigenschaften der flexiblen Hülle (die keine elastischen Rückstelleigenschaften haben muss), des flexiblen Schaumstoffs (der vorzugsweise aus einem komprimierten Zustand elastisch zu seinem Ausgangsvolumen zurückkehrt) und des Hohlorgans.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Unterdruckapplikator geht von der Einlassöffnung der Hülle eine Leitungseinrichtung aus. Die Leitungseinrichtung kann einstückig mit der Hülle verbunden sein oder abnehmbar sein. Vorzugsweise weist die Leitungseinrichtung einen Katheter auf, was die Möglichkeit einschließt, dass sie als Katheter ausgestaltet ist. Die Leitungseinrichtung ermöglicht eine einfache und zuverlässige Verbindung zwischen dem Hohlorgan und der Hülle des Unterdruckapplikators.
  • Vorzugsweise ist die Leitungseinrichtung von einer Dichtung umgeben, deren Form an die jeweilige medizinische Anwendung des Unterdruckapplikators angepasst ist. Wenn die Leitungseinrichtung ein Katheter ist und der Unterdruckapplikator bei der oben erläuterten Operationstechnik Anwendung findet, kann die Dichtung z.B. als Membran aus dünnem und sehr flexiblem Material ausgestaltet sein, die vor dem blasenseitigen Katheterende angeordnet ist und den Katheter umgibt. Diese Membran dichtet den Bereich des Blasenhalses beim Anwenden des Unterdruckapplikators bei einsetzendem Unterdruck gegen von außen nachströmende Luft ab. Dadurch sind definierte Druckverhältnisse gewährleistet.
  • Ferner steht bei dem erfindungsgemäßen Unterdruckapplikator die Hülle mit einem Überdruckventil in Wirkverbindung, und der Leitungseinrichtung ist ein Rückschlagventil zugeordnet, das dazu eingerichtet ist, eine Gasströmung in die Hülle hinein zuzulassen, in Gegenrichtung aber zu sperren. Das Überdruckventil verhindert, dass sich in dem Hohlorgan bei Anwendung oder auch fehlerhafter Anwendung des Unterdruckapplikators ein zu großer Druck aufbauen kann. Das Rückschlagventil ermöglicht es, die flexible Hülle des Unterdruckapplikators erst dann zu komprimieren, wenn die Leitungseinrichtung bereits mit dem Hohlorgan verbunden ist. Denn in diesem Fall kann die beim Komprimieren aus dem Schaumstoff und der Hülle entweichende Luft über das Überdruckventil in den Außenraum austreten, während das Rückschlagventil den Zugang zu dem Hohlorgan sperrt. Wenn anschließend der Unterdruckapplikator dekomprimiert wird und der Schaumstoff expandiert, öffnet sich das Rückschlagventil, so dass Luft, Gas oder Flüssigkeit aus dem Hohlorgan in die Hülle und den Schaumstoff des Unterdruckapplikators übertreten kann.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Überdruckventil an einem seitlich aus der Leitungseinrichtung herausgeführten Stutzen angeordnet. Eine besonders einfach aufgebaute Variante ergibt sich, wenn das Überdruckventil als flexible Schlitzung in der Wandung der Leitungseinrichtung ausgestaltet ist; bei einem inneren Überdruck vergrößert sich der Schlitz, so dass Gas aus dem Unterdruckapplikator austreten kann, während bei einem inneren Unterdruck die Schlitzseiten zusammengepresst werden, so dass die Wandung abgedichtet ist.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in
  • 1 eine schematische Ansicht des Grundaufbaus des erfindungsgemäßen Unterdruckapplikators mit einer Hülle und einem Katheter,
  • 2 eine schematische perspektivische Ansicht des Katheters bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Unterdruckapplikators,
  • 3 eine schematische Ansicht des Katheters bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Unterdruckapplikators und
  • 4 eine schematische Ansicht des Katheters bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Unterdruckapplikators.
  • In 1 ist der Grundaufbau eines medizinischen Unterdruckapplikators 1 in schematischer perspektivischer Ansicht dargestellt. Der Unterdruckapplikator 1 weist eine gasdichte Hülle 2 aus einem flexiblen Material auf, die einen offenporigen, flexiblen Schaumstoff 3 enthält. Die Hülle 2 ist mit einer Einlassöffnung 4 versehen, von der eine Leitungseinrichtung in Form eines Katheters 5 ausgeht. Der Katheter 5 ist an einer Nahtstelle 6 mit der Hülle 2 verschweißt. Am freien Ende des Katheters 5 befindet sich eine Öffnung 7.
  • Die Hülle 2 besteht aus einem für medizinische Zwecke geeigneten gasdichten und flexiblen Material, z.B. aus Polyethylen-Folienmaterial. Für die Funktionsweise des Unterdruckapplikators 1 ist es nicht erforderlich, dass die Hülle 2 ein elastisches Rückstellverhalten zeigt (wie es z.B. bei Gummi der Fall ist). Der Katheter 5 ist im Ausführungsbeispiel entlang der Nahtstelle 6 einstückig mit der Hülle 2 verbunden und z.B. aus Polypropylen gefertigt. Es ist auch denkbar, den Katheter über eine Kupplung (z.B. eine Schraub- oder Steckkupplung) an die Hülle anzuschließen.
  • Der Schaumstoff 3 ist offenporig und flexibel und zeigt vorzugsweise ein elastisches Rückstellverhalten. Im Ausführungsbeispiel füllt er die Hülle 2 vollständig aus; Ausführungsformen, bei denen die Hülle nur zu einem Teil mit Schaumstoff gefüllt ist, sind aber auch denkbar. Der Schaumstoff 3 lässt sich komprimieren, indem die Hülle 2 von außen zusammengedrückt wird. Beim Loslassen der Hülle 2 nimmt der Schaumstoff zumindest weitgehend wieder seine ursprüngliche Form ein.
  • Bei der in der 2 dargestellten Ausführungsform eines medizinischen Unterdruckapplikators ist ein von einer Hülle 2' ausgehender Katheter 5' in der Nähe seines freien Endes von einer Dichtung 10 umgeben. Die Dichtung 10 ist als flexible Abdichtmembran ausgestaltet. Dieser Unterdruckapplikator ist dazu eingerichtet, einen Unterdruck an eine weibliche Blase anzulegen, um deren Volumen zu reduzieren. Dabei sorgt die Dichtung 10 für eine Abdichtung des Blasenhalses während der Volumenreduktion, d.h., sie verhindert, dass von außen Luft in den Unterdruckapplikator oder die Blase gelangen kann.
  • 3 zeigt eine Ausführungsform eines Unterdruckapplikators, bei der die Hülle mit 2'' und der Katheter mit 5'' bezeichnet sind. In dem Katheter 5'' ist in der Nähe der Öffnung an seinem freien Ende ein Rückschlagventil 20 angeordnet. Das Rückschlagventil 20 öffnet nur dann, wenn ein Überdruck in Richtung des Pfeiles wirkt und verhindert so, dass der Druck in dem zu behandelnden Hohlorgan (z.B. der Blase) größer wird als in der Hülle 2'' des Unterdruckapplikators. Zwischen der Hülle 2'' und dem Rückschlagventil 20 befindet sich ein Überdruckventil 22, das am Ende eines von dem Katheter 5'' abzweigenden Stutzens 24 montiert ist. Das Überdruckventil 22 öffnet sich nur dann, wenn der Druck im Innenraum des Unterdruckapplikators größer ist als der Luftdruck, wie von dem Pfeil angedeutet.
  • Ähnlich aufgebaut ist die in 4 gezeigte Ausführungsform eines Unterdruckapplikators, bei der die Hülle mit 2''' und der Katheter mit 5''' bezeichnet sind. In der Nähe des freien Endes des Katheters 5''' befindet sich ein Rückschlagventil 30, das ähnlich funktioniert wie das Rückschlagventil 20 gemäß 3. Als Überdruckventil wirkt eine in der Wandung des Katheters 5''' ausgebildete Klappe 32, die sich zwischen dem Rückschlagventil 30 und der Hülle 2''' befindet. Die Klappe 32 ist durch einen schräg verlaufenden Schlitz 34 ausgebildet, der in die Wandung des Katheters 5''' eingeschnitten ist. Über eine filmscharnierartige Kerbe 36 ist die Klappe 32 mit der übrigen Wandung des Katheters 5''' verbunden. Wenn der Druck innerhalb des Katheters größer ist als der Luftdruck, öffnet sich die Klappe 32, wie durch die Pfeile angedeutet. Anderenfalls ist die Klappe 32 geschlossen, und der schräg verlaufende Schlitz 34 wirkt bei einem äußeren Überdruck als Dichtung.
  • Im Folgenden wird erläutert, wie mit Hilfe der beschriebenen Ausführungsformen des Unterdruckapplikators das Volumen einer Blase reduziert werden kann.
  • Grundsätzlich kann zunächst die mit dem Schaumstoff 3 gefüllte Hülle 2 per Hand komprimiert werden, und in diesem Zustand wird der Katheter 5 in die Harnröhre bis zur Blase eingeführt. Wenn anschließend die Hülle 2 losgelassen wird, dehnt sich der Schaumstoff 3 aus und erzeugt innerhalb der Blase einen Unterdruck, wodurch Luft bzw. Flüssigkeit von der Blase in den Innenraum des Unterdruckapplikators 1 übertreten. Da der Schaumstoff 3 offenporig ist, füllen sich dessen Poren mit Luft bzw. Flüssigkeit. Dieser Vorgang läuft relativ langsam ab, da die Öffnungen zwischen den Poren des Schaumstoffs 3 relativ klein sind und daher ein relativ großer Strömungswiderstand besteht. Dies ist erwünscht, um Verletzungen an der Blase auszuschließen.
  • Die maximale Menge an Luft bzw. Flüssigkeit, die der Unterdruckapplikator 1 aufnehmen kann, hängt vom Unterschied der Volumina des Schaumstoffs 3 im nichtkomprimierten und im komprimierten Zustand ab, wie weiter oben bereits erläutert. Eine Dichtung 10 wie die bei der Ausführungsform gemäß 2 verhindert, dass die Druckverhältnisse durch undichte Stellen zwischen dem Unterdruckapplikator 1 und der Blase gestört werden.
  • Wegen des Überdruckventils und des Rückschlagventils kann der Katheter 5'' (siehe 3) jedoch bereits in die Harnröhre eingeführt werden, wenn die Hülle 2'' mit dem darin befindlichen Schaumstoff noch nicht komprimiert oder zusammengedrückt ist. Beim anschließenden Komprimieren verhindert das Rückschlagventil 20, dass der sich aufbauende Druck bis zur Blase vordringt; er entweicht über das Überdruckventil 22. Wenn danach die Hülle 2'' wieder freigegeben wird, expandiert der darin befindliche Schaumstoff und sorgt für einen Unterdruck im Innenraum der Hülle 2''. Dadurch öffnet sich das Rückschlagventil 20, so dass Gas oder Flüssigkeit von der Blase in den Innenraum der Hülle 2'' übertreten können. Während dieses Vorgangs ist das Überdruckventil 22 geschlossen, da der äußere Luftdruck größer ist als der Druck innerhalb des Unterdruckapplikators.
  • Das Rückschlagventil 20 und das Überdruckventil 22 schützen die Blase auch dann zuverlässig vor Verletzungen, wenn der Unterdruckapplikator fehlerhaft bedient wird.
  • Die in 4 dargestellte Ausführungsform wird in der gleichen Weise verwendet, wie die anhand von 3 erläuterte. Unterschiede bestehen lediglich in der Funktionsweise des jeweiligen Überdruckventils.

Claims (8)

  1. Medizinischer Unterdruckapplikator, mit einer gasdichten, flexiblen Hülle (2), die einen offenporigen, flexiblen Schaumstoff (3) enthält und eine Einlassöffnung (4) aufweist, wobei von der Einlassöffnung (4) eine Leitungseinrichtung (5) ausgeht und wobei die Hülle (2''; 2''') mit einem Überdruckventil (22; 32) in Wirkverbindung steht und der Leitungseinrichtung (5''; 5''') ein Rückschlagventil (20; 30) zugeordnet ist, das dazu eingerichtet ist, eine Gasströmung in die Hülle (2''; 2''') hinein zuzulassen; in Gegenrichtung aber zu sperren.
  2. Unterdruckapplikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungseinrichtung (5) einstückig mit der Hülle (2) verbunden ist.
  3. Unterdruckapplikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungseinrichtung (5) abnehmbar ist.
  4. Unterdruckapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungseinrichtung (5) einen Katheter aufweist.
  5. Unterdruckapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (20; 30) in der Leitungseinrichtung (5''; 5''') angeordnet ist und das Überdruckventil (22; 32) an der Leitungseinrichtung (5''; 5''') zwischen der Einlassöffnung und dem Rückschlagventil (20; 30) angeordnet ist.
  6. Unterdruckapplikator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Überdruckventil (22) an einem seitlich aus der Leitungseinrichtung (5'') herausgeführten Stutzen (24) angeordnet ist.
  7. Unterdruckapplikator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Überdruckventil als flexible Schlitzung (32, 34) in der Wandung der Leitungseinrichtung (5''') ausgestaltet ist.
  8. Unterdruckapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungseinrichtung (5') von einer Dichtung (10) umgeben ist, deren Form an die jeweilige medizinische Anwendung des Unterdruckapplikators angepasst ist.
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