DE10019422A1 - Zusammensetzung zum Aufbringen auf Substrate, Verfahren zum Aufbringen derselben, ihre Verwendung sowie die aufgebrachten Strukturen - Google Patents
Zusammensetzung zum Aufbringen auf Substrate, Verfahren zum Aufbringen derselben, ihre Verwendung sowie die aufgebrachten StrukturenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine wässrige Zusammensetzung zum Aufbringen auf Substrate, insbesondere mit nichtabsorbierenden, nichtporösen Oberflächen, umfassend a) ein Sol, enthaltend Festkörperteilchen eines mittleren hydrodynamischen Durchmessers D < 200 nm; b) mindestens ein nichtflüchtiges Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über 200 DEG C; c) mindestens ein mit dem Sol verträgliches, wasserlösliches Polymer und d) Wasser, sofern das Sol unter a) kein Wasser enthält. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Aufbringen der Zusammensetzung auf Substrate, insbesondere mit nichtabsorbierenden, nichtporösen Oberflächen, durch Auftragen der Zusammensetzung auf die Oberfläche des Substrats mittels Ink-Jet-Drucktechnik, gegebenenfalls Trocknen, und durch anschließendes Sintern mit einem Laser. Erfindungsgemäß ist die nahezu freie Gestaltung von Glas- und sogar Metalloberflächen möglich, wobei verschleißfeste Strukturen verschiedener Materialien erzeugt werden können.
Description
Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zum Aufbringen auf Substrate, ein Verfahren
zum Aufbringen derselben, ihre Verwendung sowie die aufgebrachten Strukturen.
Bekanntermaßen können die Oberflächen von Materialien durch Sägen, Schleifen, Fräsen, La
serschneiden, chemisches Ätzen, Honen und andere Prozesse weiterbearbeitet werden. Das
Aufbringen eines mit dem Substrat gleichen oder vom Substrat verschiedenen Materials, bei
spielsweise von Keramik auf Glas oder Metall, unter Bildung zusammengesetzter Produkte ist
aufgrund der mangelnden Haftung stets mit Problemen verbunden. Hierzu kann zum Beispiel
auf teure Spezialklebstoffe zurückgegriffen werden, die jedoch den hohen Anforderungen an
Haltbarkeit und Abrieb häufig nicht gewachsen sind. Daher werden bisher dreidimensionale
Keramikkörper durch abrasive Techniken aus einem vorgesinterten Grundkörper herausgear
beitet. Diese Techniken sind zeitaufwendig, nur beschränkt genau, teuer und mit hohem Mate
rialverlust verbunden. Bei der industriellen Verarbeitung komplexer Massenprodukte im Milli
metermaßstab treten daher nicht nur Probleme aufgrund der ungenügenden Flexibilität und
Komplexität einer chargenweisen Bearbeitung auf, wobei häufig Einzelstücke verarbeitet wer
den müssen, es fällt auch bis zu 30% Abfallmaterial an.
Heute verwendete Beschichtungstechniken, wie Siebdruck und Spin-Dip-Coating, werden bei
spielsweise bei der Chipherstellung angewendet, wobei ein Eintauchen des Substrats in eine
Beschichtungslösung erfolgt oder durch Rotation des Substrats sich radial ausbreitende Tropfen
erzeugt werden. Diese bekannten Verfahren sind hinsichtlich der Materialdeponierung wenig
präzise. Die in der Elektronikindustrie eingesetzten photolithographische Ätzverfahren sind
zwar ausreichend genau, jedoch außerordentlich aufwendig.
Seit Jahren wird versucht verschiedene Materialien auf Formkörper aufzubringen, die an
schließend einem Sintern unterworfen werden sollen. Hierzu stehen zunehmend Verfahren aus
dem Bereich der polymerverarbeitenden Industrie, der Lack- und Farbenindustrie sowie der
Druckherstellung zur Verfügung, wobei auch spezielle Techniken entwickelt wurden. Sinter
prozesse sind hierbei nicht lokal anwendbar; d. h., grössere Werkstückteile müssen im Ganzen
der Sintertemperatur ausgesetzt werden. Mit den gängigen Tauchprozessen und anschließendem
Glühen im Ofen können die zu bearbeitenden Gegenstände nur als Ganzes weiterverarbeitet
werden. Entsprechend sind diese Techniken sehr zeitaufwendig. Auch ist bei einem Sinterpro
zeß nicht jedes Metall einsetzbar, da aufgrund von Migrationsproblemen bei den Sintertempe
raturen Probleme auftreten können.
Die oben geschilderten Nachteile spielen insbesondere bei Keramikmaterialien eine Rolle. Die
in der Keramikindustrie eingesetzten CVD-(Chemical Vapour Deposition)-Verfahren für ver
schleißfeste Schichten sind zeitaufwendig und können ebenfalls nicht lokal eingesetzt werden.
Keramische Produkte verformen sich beim Sintern in hohem Maße, wodurch beim üblichen
Sintervorgang ein Schrumpfen, beispielsweise von ca. 15%, beobachtet wird. Dies geht zu
meist mit einer nicht vorhersagbaren Deformation einher. Ein weiteres Problem bei der Verar
beitung von Keramikmaterialien ist deren Brüchigkeit, wodurch Schwierigkeiten bei herkömm
lichen Techniken auftreten. Keramische Folien können in Schichten unterhalb von etwa 5 µm
nicht hergestellt werden. Derartige Schichten sind aber erwünscht.
Die Jet-Drucktechnologie ist eine in jüngster Zeit zunehmend in den Vordergrund tretende Be
schichtungstechnologie, die viele Vorteile bietet. So tritt zwischen Drucker und zu behan
delndem Substrat kein Kontakt auf, der ausgestoßene Tropfen oder Strahl von aufzubringendem
Material wird durch die Luft auf das Substrat gebracht. Im Stand der Technik wurden verschie
dene Vorschläge gemacht, bestimmte Zusammensetzungen auf Substrate aufzubringen:
Im Journal of Materials Science Letters 18 (1999), S. 87-90 "Ink jet printing of PZT aqueous ceramic suspensions" von J. Windle und B. Derby sind wässerige 2,2 vol.-%ige Blei-Zir konat-Titanat-Suspensionen beschrieben, die unter Zusatz des Dispergiermittels Dispex HDN (Allied Colloids, GB) und des Bindemittels Polyvinylalkohol hergestellt wurden. Mittels eines Epson Stylus 500 Inkjet-Farbdruckers wurde aschefreies Filterpapier mit dieser Formulierung bedruckt. Hierbei zeigte das Druckbild eine Reihe an Defekten, wie geringe Bildschärfe des Drucks, schlechtes Auflösungsvermögen, insbesondere der Ränder, Schleierbildung in be stimmten Druckbereichen und dergleichen.
Im Journal of Materials Science Letters 18 (1999), S. 87-90 "Ink jet printing of PZT aqueous ceramic suspensions" von J. Windle und B. Derby sind wässerige 2,2 vol.-%ige Blei-Zir konat-Titanat-Suspensionen beschrieben, die unter Zusatz des Dispergiermittels Dispex HDN (Allied Colloids, GB) und des Bindemittels Polyvinylalkohol hergestellt wurden. Mittels eines Epson Stylus 500 Inkjet-Farbdruckers wurde aschefreies Filterpapier mit dieser Formulierung bedruckt. Hierbei zeigte das Druckbild eine Reihe an Defekten, wie geringe Bildschärfe des Drucks, schlechtes Auflösungsvermögen, insbesondere der Ränder, Schleierbildung in be stimmten Druckbereichen und dergleichen.
Nach dem Artikel in J. Am. Ceram. Soc. 82 (7), S. 1653-58 (1999) "Microengineering of
Ceramics by Direct Ink-Jet Printing" von M. Mott, J.-H. Song und J. R. G. Evans wurden mit
tels eines drop-on-demand Ink-jet-Druckers dreidimensionale Strukturen aus einer 3 mol-%
Zirkonoxid/Kohle-Suspension erzeugt. Die Suspension enthielt jeweils ein Dispergiermittel für
Zirkonoxid und Kohle, Polyvinylbutyralharz, Ethanol und Propan-2-ol. Die Partikelgröße des
ZrO2 betrug 100-200 nm. Die Strukturen wurden auf einem Silicon-Trennpapier erzeugt, von
diesem abgelöst und getrocknet. Dann wurde die Kohle durch Pyrolyse entfernt und gleichzei
tig das verbliebene Zirkonoxid gesintert. Durch die Kohle wurde vorübergehend eine Träger
struktur bereitgestellt, ohne die ein Aufbau komplexer Strukturen aus ZrO2 nicht möglich sein
soll. Die erzeugten Produkte zeigten eine Vielzahl von Defekten, wie Brüche, Risse und De
formationen, die u. a. auf das Verhalten der Formulierung beim Trocknen zurückgeführt wur
den.
Im Journal of Materials Science Letters 18 (1999), S. 99-101 "Ceramic deposition using an
electromagnetic jet printer station", von M. J. Wright und J. R. G. Evans wurde ebenfalls eine
Zusammensetzung beschrieben, die 3 mol-% Zirkondioxid einer Partikelgröße von 100-200 nm,
ein Dispergiermittel, ein Polyethylenglykol niedrigen Molekulargewichts und Ethanol ent
hält. Die gebildeten Strukturen wurden anhand von Einzeltropfen, aufgebracht bei unterschied
lichen Pulsdauern und Druck in einem Jet-Drucker, untersucht. Die Tropfen zeigten zum Teil
eine charakteristische Form mit einer Einbuchtung in der Mitte, der sogennanten "Doughnut-
Struktur". Aufgrund des ungleichmäßigen Trocknens trat im Zentrum des Tropfens ein
Schrumpfen auf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebenen Beschich
tungszusammensetzungen so weiterzubilden, dass eine Zusammensetzung bereitgestellt wird,
die auf einem Substrat, ausgewählt aus unterschiedlichen Materialien, insbesondere Substraten
mit nichtabsorbierenden und nichtporösen Oberflächen, unter Bildung zusammengesetzter Pro
dukte aufgebracht werden kann. Dies sollte in einfacher Weise und kostengünstig möglich sein,
ohne die obigen Nachteile des Standes der Technik zu zeigen. Die Auswahl der Ausgangsmate
rialien und Substrate sollte hierbei flexibel gestaltbar sein. Es sollte möglich sein, auf Substrate
Strukturen aufzubringen, welche entsprechend beständig, haltbar und abriebfest sind.
Erfindungsgemäß wird obige Aufgabe gelöst durch eine wässrige Zusammensetzung zum Auf
bringen auf Substrate, insbesondere mit nichtabsorbierenden, nichtporösen Oberflächen, um
fassend
- a) ein Sol, enthaltend Festkörperteilchen eines mittleren hydrodynamischen Durch messers D < 200 nm;
- b) mindestens ein nichtflüchtiges Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über 200°C;
- c) mindestens ein mit dem Sol verträgliches, wasserlösliches Polymer und
- d) Wasser, sofern das Sol unter a) kein Wasser enthält.
Somit wird eine wässrige Zusammensetzung aus einem Sol, einem Lösungsmittel, einem Poly
mer und Wasser bereitgestellt, welche die obigen Anforderungen erfüllt. Von Bedeutung ist
dabei insbesondere das enthaltene Sol, welches Festkörperteilchen eines mittleren hydrodyna
mischen Durchmessers D < 200 nm aufweist, welcher beispielsweise mittels Photonenkorrela
tionsspektroskopie bestimmt werden kann. Nach einer bevorzugten Ausführungsform beträgt
der mittlere hydrodynamische Durchmesser der Festkörperteilchen im Sol D < 100 nm. Das
Sol kann bevorzugt ein keramisches Oxid-Sol oder Metalloxid-Sol sein, wobei das keramische
Oxid oder Metalloxid aus einem Oxid aus der aus Zirkonium-, Silicium-, Aluminium-, Yttri
um-, Cer-Oxid oder Mischungen derselben bestehenden Gruppe ausgewählt ist. Besonders in
teressant für keramische Zwecke ist mit Y2O3, CaO und/oder MgO dotiertes ZrO2, das be
stimmte Kristallmodifikationen, wie tetragonal oder kubisch, aufweist. Derartige Zusammen
setzungen zeigen nach dem erfindungsgemäßen Aufbringen auf das Substrat und anschließen
dem Sintern vorteilhafte mechanischen Eigenschaften.
Im Rahmen der Erfindung werden Lösungen, in denen Festkörperteilchen mit einem Durch
messer D von mindestens einigen Nanometern bis D < 200 nm fein dispergiert sind, als Sole
bezeichnet. Typische Größen der Solteilchen bewegen sich im Bereich von etwa 5 bis 200 nm,
insbesondere 10 bis 100 nm. Der zu betrachtende Teilchengrößenbereich, der häufig auch als
kolloidaler Bereich bezeichnet wird, ist beispielsweise durch die Sol-Gel-Technologie zugäng
lich. Danach werden in echten Lösungen entsprechender Metallsalze oder metallorganischer
Verbindungen Teilchen des gewünschten Metalloxids ausgefällt. Unter bestimmten Umständen
kann deren Wachstum so gesteuert werden, dass es auf einer mehr oder weniger genau defi
nierten Stufe stehenbleibt und ein über einen Zeitraum von Stunden bis Monaten stabiles Sol
entsteht. Solche Sole dienen bevorzugt als Grundlage der erfindungsgemäßen Zusammenset
zung. Mineralische oder synthetische Oxide mit größeren Teilchendurchmessern können mittels
Zerkleinerungsverfahren auf die gewünschte Größe heruntergemahlen und anschließend in ei
nem Dispersionsmedium dispergiert werden. Eine weitere Form der Solherstellung besteht in
der Dispergierung von Teilchen, die durch Spray- oder Flammenpyrolyse hergestellt wurden,
wobei die Lösung eines Metallsalzes, -komplexes oder einer metallorganischen Verbindung in
einer Pyrolyseflamme oxidiert und das Metalloxid als Pulver abgeschieden wurde.
Um sehr feinteilige Teilchen mit Durchmessern unterhalb von 100 nm mit einer engen, d. h.
monodispersen, Teilchengrößenverteilung herzustellen, erscheint besonders das erstgenannte
Sol-Gel-Verfahren geeignet. Für die Erzeugung monodisperser Teilchen wird zum Beispiel die
sogenannte erzwungene Hydrolyse (forced hydrolysis) hydratisierter Metallkationen durchge
führt, wobei die Hydrolyse durch die Zugabe eines Fällungsmittels oder einfach durch Alterung
bei erhöhten Temperaturen verursacht wird. Auch die thermische Zersetzung von Komplexen,
die von Metallkationen mit Chelatbildnern, wie Triethanolamin oder Nitrilotriessigsäure, gebil
det werden, ist möglich.
Die Herstellung monodisperser SiO2-Sole kann beispielsweise nach der Methode von Stöber,
Fink und Bohn erfolgen, wie sie in J. Colloid Interface Sci, 26, 1968, S. 62-69 beschrieben ist.
Dabei wird Tetraethylorthosilikat zu einer wässerig alkoholischen Lösung von Ammoniak ge
geben. Die resultierende Teilchengröße hängt von der Konzentration der Reaktanden ab. Die
Abhängigkeit von weiteren Parametern wurde untersucht, das Verfahren weiterentwickelt und
auch für die Herstellung anderer Oxid-Sole angewandt. Ein großtechnisch angewandtes Verfah
ren zur Herstellung von ZrO2-Solen ist z. B. die Hydrolyse von ZrOCl2, wobei auch andere
Ausgangsstoffe, wie Zirkoniumacetylacetonat oder weitere Zirkoniumkomplexe eingesetzt wer
den können. Es hat sich gezeigt, dass es von Vorteil sein kann, für die Herstellung monodis
perser und zugleich kristalliner Pulver, diese einer hydrothermalen Synthese bzw. Nachbe
handlung zu unterziehen. Dabei erfolgt die Teilchenbildung in einem Autoklaven bei erhöhten
Temperaturen und hohem Druck.
Sämtliche bekannten nasschemischen Synthesemethoden für Sole - sowohl in wässerigem Me
dium als auch in organischen Lösungsmitteln - sind erfindungsgemäß einsetzbar. Das einge
setzte Sol sollte mindestens einige Tage stabil vorliegen, damit Zeit für Formulierung und
Verwendung der wässrigen Zusammensetzung ist. Eine zusätzliche Stabilisierung kann zum
Beispiel über Oberflächenladungen oder sterisch aktive organische Moleküle erreicht werden.
Bevorzugt stellt das Dispergiermedium des Sols Wasser dar. Das Wasser kann beispielsweise
durch einen konventionellen Ionentauscher in entsalzter Form eingesetzt werden.
Das in der Erfindung verwendete nichtflüchtige Lösungsmittel unterliegt keiner Beschränkung,
sofern es einen Siedepunkt über 200°C aufweist. Es handelt sich um ein polares, hochsieden
des und mit Wasser mischbares Lösungsmittel, das insbesondere aus der aus Glykolen, Poly
glykolen oder Mischungen derselben bestehenden Gruppe ausgewählt ist. Besonders bevorzugt
sind die Lösungsmittel Dipropylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol und/oder Glyce
rin.
Auch das Polymer ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht besonders beschränkt. Es
ist ein mit dem Sol verträgliches, wasserlösliches Polymer, das insbesondere ausgewählt ist aus
der aus Polyvinylmethylether, Polyvinylalkohol, Polyethylenglykol, Polyglycerin, aromatischen
Ethoxylaten oder Polyvinylpyrrolidon gebildeten Gruppe. Das ausgewählte Polymer, welches
in der Regel ein Molekulargewicht im Bereich von etwa 5.000 bis 20.000 Dalton besitzt, stabi
lisiert die Zusammensetzung während des Aufbringens und hat bei niedrigen Konzentrationen
in wässerigen Lösungen Einfluss auf die Viskosität. Folglich hat das Polymer eine doppelte
Funktion, sowohl hinsichtlich des Trocknungsverfahrens als auch der Viskosität. Bei schnellem
Trocknen behält die ursprünglich aufgebrachte Zusammensetzung ihre Struktur, da das einge
setzte Polymer während des Trocknens rasch die Viskosität erhöht.
Insbesondere bevorzugt ist Polyvinylmethylether insbesondere eines Molekulargewichts von
etwa 13.000 bis 17.000 Dalton, der mehrere Vorteile aufweist: Er verbessert die Tropfen
bildung und die Druckzuverlässigkeit, d. h. Düsenausfälle werden wesentlich reduziert. Ferner
wird die wässrige Zusammensetzung temperaturempfindlich, sodass bei Konzentrationen ab
etwa 1% rasch trocknende Zusammensetzungen entstehen, die auf warmen nichtabsorbierenden
Substraten Druckmuster mit scharfen Konturen und ohne Randwülste ergeben. Polyvinylme
thylether zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Viskosität von wässerigen Lösungen stark
von der Polymerkonzentration abhängt. Diese Eigenschaften bewirken, dass die wässerige Zu
sammensetzung nach dem Aufbringen rasch trocknet, da durch die Verdunstung von Wasser
die Viskosität ansteigt und auf vorgewärmten Substraten, zum Beispiel < 30°C, ein Zweipha
sensystem gebildet wird. Beide Effekte stabilisieren die ursprünglich deponierte Schicht der
Zusammensetzung, sodass Filme von gleichmäßiger Materialverteilung entstehen. Zudem wur
de festgestellt, dass der verwendete Polyvinylmethylether das Aufbringen, die Druckzuverläs
sigkeit sowie die Tropfenbildung verbessert. Offenbar verleiht das Polymer der wässerigen
Zusammensetzung günstige rheologische Eigenschaften.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann ferner mindestens ein mit dem Sol verträgliches
Additiv enthalten, das aus der aus nichtionischen Tensiden, Biociden, Verdickungs- und
Feuchthaltemitteln bestehenden Gruppe ausgewählt ist. Nichtionische Tenside sind z. B. aus der
aus Fettalkoholpolyethoxylaten, Acetylenglykolpolyethoxylaten, Alkylphenolpolyethoxylaten
und Fluoralkylpolyethoxylaten bestehenden Gruppe ausgewählt. Durch derartige Zusätze kön
nen die Eigenschaften der wässerigen Zusammensetzung in gewünschter Weise modifiziert
werden. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung und insbesondere die Eigenschaften des Sols
können durch Zusatz solcher Additive optimiert werden, sodass einerseits die physikalischen
Anforderungen, wie Viskosität, Oberflächenspannung und dergleichen, zufriedenstellend sind,
und andererseits rasch trocknende Druckbilder auf nichtabsorbierenden Substraten, wie rost
freiem Stahl, resultieren, die zu keramischen Stukturen gesintert werden können. Damit ist es
durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung möglich, insbesondere auf nichtabsorbierende,
nichtporöse Oberflächen nahezu beliebige Muster aufzubringen und zu gestalten, ohne zusätzli
che Bearbeitungsschritte oder Nachbehandlungen einzusetzen.
Eine bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzung umfasst
- a) etwa 50 bis 90 Gew.-% Sol, insbesondere etwa 60 Gew.-%, wobei das Sol einen Feststoffanteil von etwa 5 bis 20 Gew.-%, insbesondere zwischen etwa 8 und 15 Gew.-% aufweist,
- b) etwa 5 bis 15 Gew.-% Lösungsmittel, insbesondere etwa 10 Gew.-%,
- c) etwa 0,5 bis 2 Gew.-% Polymer, insbesondere etwa 1 Gew.-%,
- d) etwa 0,5 bis 2 Gew.-% nichtionisches Tensid, insbesondere etwa 1 Gew.-% und
- e) den Rest Wasser.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Aufbringen der Zusammensetzung auf
ein Substrat, insbesondere mit einer nichtabsorbierenden, nichtporösen Oberfläche, durch Auf
tragen der Zusammensetzung auf das Substrat mittels Ink-Jet-Drucktechnik, gegebenenfalls
Trocknen, und durch anschließendes Sintern mit einem Laser. Als Substrate kommen bei
spielsweise Metalle, wie Stahl, Glas, Keramik oder dergleichen in Frage.
Durch das Verfahren der Erfindung wird eine Kombination aus Inkjet-Druck-Technologie, ge
gebenenfalls Trocknen und Lasersintern bereitgestellt, wodurch die wässerige Zusammen
setzung in einfacher Weise auf ein Substrat aufgebracht wird, und die aufgebrachten Mate
rialien auf das jeweilige Substrat, wie Stahl, Glas, etc., abgestimmt werden können. Mittels der
erfindungsgemäßen Kombination von Inkjet- und Sintertechnologien ist es erstmals möglich ein
Beschichten, Modifizieren und/oder Beschriften unterschiedlicher Materialoberflächen mit ver
schiedenen Materialien zu erreichen. Die Gestaltung der Oberflächen unterliegt hierbei prak
tisch keinen Grenzen.
Unmittelbar nach dem Auftreffen der Zusammensetzung auf dem betreffenden Gegenstand bzw.
dem Substrat wird dies und/oder die Zusammensetzung optional getrocknet und mit einem La
ser entsprechend gesintert. Der Laser ist beispielsweise ein Nd/YAG-Laser oder kann jeder
dem Fachmann bekannte Laser sein. Hierdurch sind hohe lokale Sintertemperaturen möglich,
ohne das Produkt selbst zu deformieren oder in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen. Das Sin
tern der Materialien kann somit bei niedriger Gesamttemperatur erfolgen. Auch kann erfin
dungsgemäß zu einer dichten geschlossenen Schicht gesintert werden. Sintern ist ein zeitabhän
giges und bei entsprechend hoher Temperatur arbeitendes Subschmelzverfahren, wobei Diffusion
eine wichtige Rolle spielt. Sintern von sehr kleinen Teilchen und sehr dünnen Schichten ist
bei sehr viel niedrigerer Temperatur möglich, wobei man von einem sog. viskosen Sintern
spricht. Häufig tritt kein Schmelzen auf, sondern eine glasartige Phase entsteht, die zu einer
geschlossenen Schicht führt.
Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf die mit dem Verfahren erhältlichen Strukturen. Unter
"Struktur" sollen hier alle dem Fachmann bekannten Aufbringungsformen, Schichten, Muster,
Kennzeichnungen, Markierungen, Beschriftungen oder ähnliches umfassen, wie punktuelles,
linienförmiges, schichtweises oder blockförmiges Aufbringen des Materials. Die Struktur kann
zum Aufbringen auf Materialoberflächen, insbesondere auf nichtabsorbierende Substrate, im
Elektronikbereich, Beschichtungssektor, Keramikbereich, Optiksektor, Drucksektor, Kraftfahr
zeugbau und in der Mikromechanik sowie bei Verpackungen und dergleichen eingesetzt wer
den. Auch ist der Einsatz zu dekorativen Zwecken, zum Beschriften, Markieren, selektiven und
lokalen Aufbringen von Punkten, Linien, Flächen oder Schichten, Modifizieren von Substraten,
Verstärken, Härten und zum Aufbau von Strukturen von Interesse.
Die Verwendungsmöglichkeiten sind mannigfaltig: Beispielsweise im Beschichtungsbereich
zum Modifizieren und Beschichten (Coating) diverser Materialien, wie optischen Gläsern, z. B.
zum Entspiegeln oder zum Einstellen anderer Spezialeigenschaften, als Labels, zum lokalen
Aufbringen und selektiven Abscheiden bzw. Deponieren von korrosionsbeständigen oder ver
schleißfesten Schichten auf (Schneide-)Werkzeugen oder auch Injektionsnadeln, z. B. auf Sin
terhartmetallen, Spritzgeräten, Messern oder Skalpellen, im keramischen Bereich für dekorative
Aufdrucke unter Verwendung von Emailletinten, im optischen Sektor für optische Schichten
(Antireflexion, Filter oder transparent leitend), Anwendung bei Flüssigkristallanzeigen, opti
schen Wellenleitern, in der Drucktechnologie als dekorative und wärmebeständige Schichtmu
ster und für neue Pigmente, im Elektronikbereich für die Herstellung von Leitungswiderständen
oder isolierenden Schichten, für mehrschichtige Keramikschalttafeln und Komponenten, piezo
elektrische Schalter und Sensoren, zur Herstellung von Halbleiterbauelementen, wie Dioden,
Transistoren, passiven Komponenten, wie Startchokes, Widerständen und Kapazitäten, im
Kraftfahrzeugbau für verschleißfeste Schichten auf Motorteilen und Turbinenmessern, als Me
talllack, als mikromechanische Komponenten (Kupplungen, Mikromotoren), für Sicherheitsaus
stattungen, Barcodes und bei Verpackungen als neue Pigmente.
Die Erfindung zeichnet sich durch eine Vielzahl von Vorteilen aus: Es werden Muster von ver
schleißfesten Strukturen verschiedener Materialien erzeugt, wobei die Vorteile des Inkjet-
Drucks vorliegen. So tritt zwischen Drucker und zu behandelndem Substrat kein Kontakt auf,
wobei das aufzubringende Material durch die Luft auf das Substrat aufgebracht wird. Es ist
möglich, die Sole verschiedener Materialien einzusetzen, wobei auch mehrfarbige Muster oder
Schichten erzeugbar sind und so die gewünschte Färbung erzielt werden kann. Auf bereits fer
tig gesinterten Keramikteilen können entsprechende Muster aufgebracht werden. Die zugrunde
liegende Matrix ist weitgehend auf Wasserbasis, sodass auf organische Lösungsmittel verzichtet
werden kann, deren Toxizität und die damit verbundenen Probleme keine Rolle spielen. So
würde ein Übermaß an nicht flüchtigen organischen Verbindungen den Laserprozess stören.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung auf Wasserbasis ist ferner unkompliziert handhabbar
und besitzt lange Lagerzeiten.
Mittels der Kombination von Inkjet- und Sintertechnologien ist es erstmals möglich ein Be
schichten, Modifizieren und/oder Beschriften diverser Materialoberflächen sowie einen Aufbau
von Strukturen auf nichtabsorbierenden Substraten zu erreichen. Die Gestaltung von Keramik-,
Glas- und sogar Metalloberflächen unterliegt praktisch keinen Grenzen mehr, was bisher über
haupt nicht möglich war.
Insgesamt werden die Herstellungskosten verringert, da die Zahl der Verarbeitungsschritte re
duziert wird. Abfallprodukte, die entsorgt werden müssten, entstehen nicht. Ferner können mi
nimale Schichtdicken von < 0,1 µm pro Druckdurchgang erreicht werden, d. h. Keramikfilme
im Bereich von etwa 0,1 bis 0,5 µm Dicke, insbesondere etwa 0,2 bis 0,3 µm, werden zugäng
lich. Das aufgebrachte Material muß später nicht erneut vom Produkt entfernt werden. Ferner
kann durch gezielte Auswahl bestimmter Partikelgrößen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
Einfluss auf die Oberflächenstruktur genommen werden. Es können maßgeschneiderte Produkte
erzeugt werden.
Hohe Herstellungsgeschwindigkeiten sind ebenfalls möglich, beispielsweise im Bereich von
etwa 5 cm2/sec, wobei eine Auflösung im Bereich von etwa 40 bis 200 µm, insbesondere etwa
50 µm, und eine Genauigkeit von etwa 5 µm möglich ist. Die Zahl der Prozeßschritte wird ver
ringert und der Gesamtprozess vereinfacht, um ein zusammengesetztes Material zu erhalten.
Die Produkte können effizienter hergestellt werden, sodass eine Massenproduktion, beispiels
weise softwaregesteuert am Fließband, möglich ist. Von großem Vorteil ist dabei auch die Fle
xibilität des Verfahrens, wonach die verschiedensten Produkte hergestellt werden können. Be
stimmte mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche Produkte können mit den derzeit
existierenden Techniken überhaupt nicht erzeugt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einfacher Weise mittels Inkjet-Druck unter
Verwendung einer Zusammensetzung, die ein Sol aus Partikeln im Nanometerbereich enthält,
gegebenenfalls nach Trocknen und Lasersintern, unmittelbar die gewünschte Struktur erhalten.
Es ist möglich, zusammengesetzte Keramik-, Metall- und Glasprodukte mit nahezu beliebigen
Mustern herzustellen, die bei einer relativ niedrigen Temperatur unmittelbar einem Sintern un
terzogen werden können. Ein Nacharbeiten, Zurechtschneiden oder Entfernen von überflüssi
gem Material entfällt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger Beispiele veranschaulicht:
Beim eingesetzten Sol (50-70 Gew.-% in der Zusammensetzung) handelt es sich um eine Zir
conia(ZrO2)-Suspension mit einem Festkörpergehalt von 8 Gew.-% und mit Partikelgrößen im
unteren Nanometerbereich, (Merck, Darmstadt), welche im Fraunhofer Institut für Silicatfor
schung einem Hydrothermalverfahren unterzogen wurde. Im getrockneten Zustand können die
se Zirconia-Partikel durch geeignete thermische Behandlung (z. B. Laser oder Ofen) zu kom
pakten keramischen Werkstoffen gesintert werden. Dieses Sol wurde durch Zusatz von Additi
ven optimiert, sodass es einerseits den physikalischen Erfordernissen, wie entsprechende Vis
kosität oder Oberflächenspannung, des verwendeten Xaar Jet AB Druckkopfes genügt und an
dererseits rasch trocknende Druckbilder auf nicht sorbierenden Substraten, wie rostfreiem
Stahl, ergibt, die mittels Laser zu keramischen zweidimensionalen Metallbeschichtungen
gesintert werden können. Ferner waren enthalten:
- - 4 bis 15 Gew.-% Dipropylenglykol als Verdickungs- und Feuchthaltemittel,
- - 1 Gew.-% eines nichtionischen Tensids zur Reduktion der Oberflächenspannung,
- - 1 Gew.-% eines Polymers als Verdickungsmittel und zur Kontrolle der Trocknungseigen schaften und
- - 22 bis 32 Gew.-% entmineralisiertes Wasser.
Beim nichtionischen Tensid handelt es sich um ein Fettalkoholpolyethoxylat mit ca. 7 EO Ein
heiten (Genapol UD 079, Hoechst). Das Polymer ist Polyvinylmethylether (Lutonal M40,
BASF), welcher sich dadurch auszeichnet, dass die Viskosität von wässerigen Lösungen stark
von der Polymerkonzentration abhängt und der sogenannte Cloud Point bei ca. 30°C liegt. Die
se Eigenschaften bewirken, dass die Tinte nach dem Drucken rasch trocknet (Viskositätsanstieg
durch Verdunstung von Wasser) und auf vorgewärmten Substraten < 30°C ein Zweiphasensy
stem bildet. Beide Effekte stabilisieren die ursprünglich deponierte Zusammensetzungsschicht,
sodass Filme von gleichmässiger Materialverteilung entstehen. Zudem wurde festgestellt, dass
der verwendete Polyvinylmethylether die Druckzuverlässigkeit im Xaar Jet AB Druckkopf er
höht und die Tropfenbildung verbessert. Offenbar verleiht das Polymer der wässerigen Zu
sammensetzung rheologische Eigenschaften, welche den ursprünglich für diesen Druckkopf
entwickelten Öltinten nahe kommen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung (23-224-ACA) war wie folgt aufgebaut:
Es wurde folgende Zusammensetzung aus dem Stand der Technik (23-224-AAS) eingesetzt:
Mehrere Tropfen von etwa 100 nL der erfindungsgemäßen Zusammensetzung (23-224-ACA)
sowie der Zusammensetzung aus dem Stand der Technik (23-224-AAS) wurden auf Stahlsub
strate aufgebracht und unter dem Mikroskop beobachtet. Die Substrate waren auf eine Tempe
ratur von 50°C vorgeheizt.
Die Tropfen wurden zuerst bei Raumtemperatur und dann bei 80°C getrocknet. Es zeigte sich
bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, dass die Tropfen nach dem Trocknen ihre ur
sprüngliche Gestalt behielten (dome shape). Demgegenüber zeigte die Zusammensetzung aus
dem Stand der Technik nach dem Trocknen eine Einbuchtung in der Mitte des Tropfens (sog.
Doughnut Struktur). Die Zunahme der Konzentration nichtflüchtiger Bestandteile während dem
Trocknen ist an den Rändern eines Tropfens bekanntermaßen am größten. Folglich bewegt sich
die Lösung vom Inneren des Tropfens nach außen zu den Rändern, wo ein Ring höherer Visko
sität ausgebildet wird. Schließlich resultiert eine Art Doughnut-Struktur. Dieses Verhalten kann
erfindungsgemäß kontrolliert werden, sodass sich Druckmuster mit scharfen Konturen und oh
ne Randwülste ergeben.
Claims (18)
1. Wässrige Zusammensetzung zum Aufbringen auf Substrate, insbesondere mit nichtab
sorbierenden, nichtporösen Oberflächen, umfassend
- a) ein Sol, enthaltend Festkörperteilchen eines mittleren hydrodynamischen Durch messers D < 200 nm;
- b) mindestens ein nichtflüchtiges Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über 200°C;
- c) mindestens ein mit dem Sol verträgliches, wasserlösliches Polymer und
- d) Wasser, sofern das Sol unter a) kein Wasser enthält.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere hydro
dynamische Durchmesser der Festkörperteilchen im Sol D < 100 nm beträgt.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sol ein
keramisches Oxid-Sol oder Metalloxid-Sol ist.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische Oxid
oder Metalloxid aus einem Oxid aus der aus Zirkonium-, Silicium-, Aluminium-, Yttrium-,
Cer-Oxid oder Mischungen derselben bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische Oxid
ein mit Y2O3, CaO und/oder MgO dotiertes ZrO2 darstellt.
6. Zusammensetzung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass das nichtflüchtige Lösungsmittel aus der aus Polyglykolen, Glykolen, oder
Mischungen derselben bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel
Dipropylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol und/oder Glycerin ist.
8. Zusammensetzung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Polymer aus der aus Polyvinylmethylether, Polyvinylalkohol, Poly
ethylenglykol, Polyglycerin, aromatischen Ethoxylaten oder Polyvinylpyrrolidon bestehenden
Gruppe ausgewählt ist.
9. Zusammensetzung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Polymer Polyvinylmethylether ist.
10. Zusammensetzung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Dispergiermedium des Sols Wasser darstellt.
11. Zusammensetzung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass mindestens ein mit dem Sol verträgliches Additiv enthalten ist, das aus der
aus nichtionischen Tensiden, Biociden, Verdickungs- und Feuchthaltemitteln bestehenden
Gruppe ausgewählt ist.
12. Zusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das nichtionische
Tensid aus der aus Fettalkoholpolyethoxylaten, Acetylenglykolpolyethoxylaten, Alkylphe
nolpolyethoxylaten und Fluoralkylpolyethoxylaten bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
13. Zusammensetzung, nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
- a) etwa 50 bis 90 Gew.-% Sol;
- b) etwa 5 bis 15 Gew.-% Lösungsmittel;
- c) etwa 0,5 bis 2 Gew.-% Polymer,
- d) etwa 0,5 bis 2 Gew.-% nichtionisches Tensid und
- e) auf 100 Gew.-% ergänzt mit Wasser.
14. Verfahren zum Aufbringen der Zusammensetzung nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 13 auf Substrate, insbesondere mit nichtabsorbierenden, nichtporösen Oberflächen, durch
Auftragen der Zusammensetzung auf das Substrat mittels Ink-Jet-Drucktechnik, gegebenenfalls
Trocknen, und durch anschließendes Sintern mit einem Laser.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Substrat Stahl, Glas, oder
dergleichen verwendet werden.
16. Struktur, erhältlich mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 14 oder 15.
17. Verwendung der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zum Aufbringen
auf Materialoberflächen, insbesondere auf nichtabsorbierende, nichtporöse Oberflächen von
Substraten im Elektronikbereich, Beschichtungssektor, Keramikbereich, Optiksektor, Druck
sektor, Kraftfahrzeugbau und in der Mikromechanik sowie bei Verpackungen.
18. Verwendung nach Anspruch 17 zu dekorativen Zwecken, zum Beschriften, Markieren,
selektiven und lokalen Aufbringen von Punkten, Linien, Flächen oder Schichten, Modifizierung
von Substraten, Verstärken, Härten und zum Aufbau von Strukturen.
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