DE10019007A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Emissionsminderung bei Motoren - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Emissionsminderung bei Motoren

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Abstract

Insbesondere für den Kaltstart für Motoren wurde bereits vorgeschlagen, dem Kraftstoff Wasserstoff hinzuzufügen. Dazu ist es auch bereits bekannt, den Wasserstoff bei laufendem Motor zu erzeugen, zwischenzuspeichern und bei Bedarf auf einem Druckbehälter dem Motor zuzuführen. Gemäß der Erfindung wird dazu Kraftstoff unter dem Zusatz von Wasser zu Wasserstoff (42) reformiert. Bei der zugehörigen Vorrichtung ist ein katalytischer Reformer (1, 10; 4, 40) ein Druckbehälter (6) zur Speicherung des erzeugten Wasserstoffs und sind Mittel (7 bis 12) zur Zuführung des Wasserstoffs (H¶2¶) zum Motor (13) vorhanden.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Emissions­ minderung beim Kaltstart von Motoren durch Beimengungen von Wasserstoff, wobei der Wasserstoff im warmgelaufenen Zustand des Motors erzeugt wird und anschließend zwischengespeichert wird, und wobei der gespeicherte Wasserstoff bei Bedarf dem Motor zugeführt wird. Daneben bezieht sich die Erfindung auf eine zugehörige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs­ gemäßen Verfahrens.
Beim Kaltstart von Verbrennungsmotoren greifen katalytische Maßnahmen für die Abgasreinigung noch nicht, weil Katalysato­ ren weder die für den Schadstoffabbau erforderlichen Tempera­ turen noch die vor allem für NOx-Speicherung erforderlichen Temperaturen haben. Um dieses Problem zu beheben, sind Heiz­ katalysatoren bekannt. Diese haben jedoch einen hohen Leis­ tungsbedarf, z. B. typischerweise 3 kW.
Weiterhin ist bekannt, dass vor allem die NOx-Emissionen von Verbrennungsmotoren ohne Einbußen im thermischen Wirkungsgrad dadurch reduziert werden können, dass sie mit Kohlenwasser­ stoff-Wasserstoff-Gemischen betrieben werden, die eine magere Verbrennung weit über den mit Kohlenwasserstoffen möglichen Bereich hinaus erlauben (Y. Jamal, M. L. Wyszynski, Int. J. Hydrogen Energy Vol. 19, No. 7, pp. 557572 (1994)). Teilweise wurden dabei sogar wesentliche Erhöhungen des thermischen Wirkungsgrades gemessen. Für den kontinuierlichen Betrieb wurde die Wasserstoffgewinnung durch Reformierung von Kohlen­ wasserstoffen untersucht.
Zum Betrieb der endothermen katalytischen Dampfreformierung wird mit der (JP 80-91803 A1) in letzterem Zusammenhang die Nutzung der Abwärme von Abgasen vorgeschlagen, was zu einer zusätzlichen Steigerung des Wirkungsgrades gegenüber exother­ men Reformierungsprozessen wie der partiellen Oxidation von Kohlenwasserstoffen mit Luft führt.
Statt der katalytischen wurde auch schon die Plasmareformie­ rung von Kohlenwasserstoff für die Wasserstofferzeugung an Bord von Kraftfahrzeugen vorgeschlagen (D. R. Cohn, A. Rabino­ vich, C. H. Titus, L. Bromberg, "Near-term possibilities for extremely low emission vehicles using onboard plasmatron ge­ neration of hydrogen", International Journal of Hydrogen Energy (1997) vol. 22, no. 7, p. 715-23). Hier besteht jedoch wie beim Heizkatalysator das Problem, dass mehrere kW elek­ trischer Leistung bereitgestellt werden müssen, die in Kraft­ fahrzeugen mit geringem Wirkungsgrad erzeugt wird. Außerdem erfordert das elektrische Netzteil zum Betrieb des Plasmas aufwendige Leistungselektronik.
Alternativ dazu wurde mit der GB 22 58 012 A vorgeschlagen, Wasserstoff für den Betrieb eines Motors durch die Reaktion von Wasser mit Metallen zu erzeugen. Diese Reaktion soll aus Sicherheits- und Kostengründen mit solchen Metallen durchge­ führt werden, die erst bei erhöhter Temperatur mit Wasser re­ agieren. Damit muss für den Start der Reaktion Wärme bereit­ gestellt werden, die jedoch im laufenden Betrieb des Motors dem Abgas entnommen werden kann. Nachteilig ist, dass das Fahrzeug zusätzlich mit Metall und Wasser statt handelsübli­ cher Kraftstoffe versorgt und das bei der Reaktion entstehen­ de Metalloxid entsorgt werden müssen. Dafür existiert nicht einmal ansatzweise die Infrastruktur.
Prinzipiell lässt sich die Schadstoffemission also beim Kalt­ start von Kraftfahrzeugen durch Wasserstoffbeimischung zum Kraftstoff reduzieren. Hier besteht jedoch das Problem, dass zum erforderlichen Zeitpunkt wegen der thermischen Trägheit katalytischer Reformer kein Wasserstoff zur Verfügung steht. Die Plasmareformierung mit thermischen Plasmen hätte zwar ei­ ne hinreichend kurze Ansprechzeit, hat jedoch wie schon er­ wähnt einen ungünstigen Wirkungsgrad und erfordert für den Kaltstart einen zusätzlichen Speicher für elektrische Ener­ gie. Auch die Wasserstofferzeugung durch Oxidation von Metal­ len mit Wasser hätte das Problem thermischer Trägheit.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Verfahren vor­ zuschlagen und eine zugehörige Vorrichtung zu schaffen, mit denen in einfacher Weise der zeitweilige Betrieb eines Ver­ brennungsmotors mit Wasserstoffbeimischungen zum Kraftstoff möglich ist und insbesondere die oben beschriebenen Nachteile vermieden sind.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei ei­ nem Verfahren der eingangs genannten Art Kraftstoff unter dem Zusatz von Wasser zu Wasserstoff reformiert wird und in einem Druckbehälter zur Verfügung steht. Dabei wird vorzugsweise das Reformat vor Zuführung zum Druckbehälter katalytisch ge­ reinigt, so dass reiner Wasserstoff gespeichert wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass für die Wasserstoffbeimengung im Kaltstart - bedingt durch die gerin­ gen erforderlichen Mengen und zwar typischerweise 40 Li­ ter/Minute bei Normaldruck - nicht zwingend erforderlich ist, dass der Wasserstoff auch direkt in der Kaltstartphase er­ zeugt wird. Vielmehr wird zur Lösung des Problems vorgeschla­ gen, Wasserstoff im warmgelaufenen Zustand des Motors über einen längeren Zeitraum mit geringer Rate zu erzeugen und in den erforderlichen Mengen unter Druck zu speichern. Damit entfällt die Notwendigkeit, für die Wasserstofferzeugung ein schnelles Verfahren mit geringer thermischer Trägheit einzu­ setzen, die z. B. ein Plasmareformer darstellen würde. Diese Möglichkeit wurde zwar auch in der bereits erwähnten GB 22 58 012 A erkannt, weshalb dort die aufwendige Kombina­ tion der Wasserstofferzeugung aus einer Metall-Wasser-Reak­ tion und einem metallischen Wasserstoffspeicher für den Start vorgesehen wird. Gegenüber diesem Stand der Technik benötigt die Erfindung einen erheblich geringeren Mehraufwand, insbe­ sondere für bestehende Systeme.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens ist durch einen katalytisch arbeitenden Reformer zur Erzeugung von Wasserstoff aus Kraftstoff und Oxidationsmit­ tel, einen Druckbehälter als Zwischenspeicher für den Wasser­ stoff und durch Mittei zur Zuführung des gespeicherten Was­ serstoffs zum Motor gekennzeichnet. Mit dieser Vorrichtung wird der Wasserstoff im warmgelaufenen Betriebszustand des Motors und damit ausreichender Abgastemperatur durch Refor­ mierung eines als Kraftstoff verwendeten Kohlenwasserstoffes erzeugt, unter Druck gespeichert und jeweils in der Startpha­ se dem Motor zugeführt.
Um bei der Erfindung den für die Speicherung erforderliche Druck ohne zusätzlichen Aufwand an Kompressionsarbeit zu er­ reichen, wird für die Wasserstofferzeugung die katalytische Dampfreformierung von Kraftstoff bei Überdruck vorgeschlagen. Der Überdruck im Reaktor kann dadurch aufgebaut und aufrecht­ erhalten werden, dass Wasser und Kraftstoff mit hohem Druck in den Reaktor eingespritzt und erst dort durch Zufuhr von Wärme, die dem Abgas des Verbrennungsmotors entzogen wird, verdampft werden. Deshalb ist dieses Verfahren vorteilhafter­ weise bei Kraftfahrzeugen mit direkteinspritzenden Motoren einsetzbar, da dort z. B. in sog. Common-Rail Systemen der Kraftstoff schon mit Drücken bis zu 120 bar vorliegt.
Für die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und den Einsatz der zugehörigen Vorrichtung sind bei geeigneter Mo­ tor-Infrastruktur nur noch ein Abzweig vom motorischen Ein­ spritzsystem mit steuerbarem Ventil, ein Injektor für Kraft­ stoff sowie ein zweites Hochdruckdosiersystem für Wasser not­ wendig. Geeignete Motoren können mit einem derartigen Modul nachgerüstet werden.
Besonders vorteilhaft bei der Erfindung ist, dass die Abwärme des Motors im Dauerbetrieb mit hohem Wirkungsgrad und ohne großen technischen und infrastrukturellen Aufwand genutzt wird, um die Schadstoffemissionen in der Startphase und im Dauerbetrieb zu senken und gleichzeitig den Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors zu erhöhen. Grundlage dafür ist die Er­ kenntnis, dass
  • a) elektrische Maßnahmen zum Betrieb eines Reformers einen vergleichsweise geringen Wirkungsgrad haben, da elektri­ sche Energie an Bord eines Kraftfahrzeuges bisher nicht mit höherem Wirkgrad als dem des Motors erzeugt werden kann,
  • b) thermische Energie, die sonst als Abwärme anfällt, in leicht speicherbare chemische Energie und gleichzeitig in einen nutzbaren Stoff umgesetzt werden kann. Die Dampfre­ formierung ist ein endothermer Prozess, wobei der erzeug­ te Wasserstoff sowohl einen Energiespeicher als auch eine zur Steuerung des motorischen Verbrennungsprozesses we­ sentliche Substanz darstellt,
  • c) die thermische Energie über die Verdampfung von Flüssig­ keiten für die Speicherung von Substanzen in einer Form, d. h. Überdruck, genutzt werden kann, die den schnellen Abruf der gespeicherten Substanz gewährleistet.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungsbei­ spielen anhand der Zeichnung in Verbindung mit weiteren Pa­ tentansprüchen. Es zeigen jeweils schematisch
Fig. 1 den Aufbau eines Motors mit nachgeschaltetem kata­ lytischem Reformer und zugehörigen Mitteln zur Zu­ führung der Betriebsstoffe zum Motor sowie zur Her­ stellung und Zuführung des damit erzeugten Wasser­ stoffes,
Fig. 2 im Einzelnen die Ausbildung des in Fig. 1 verwen­ deten katalytischen Reformers.
Anhand der Figuren wird ein System zur Reduzierung der Emis­ sionen von Verbrennungsmotoren im Kaltstart beschrieben. Die Emissionsminderung erfolgt in diesem System durch temporäre Zumischung von Wasserstoff, der in einem geeigneten Reformer erzeugt wird. Wesentlich ist in vorliegendem Zusammenhang, dass der Reformerprozess durch thermische Energie des Motor­ abgases bewirkt wird und damit eine Dampfreformierung er­ folgt.
Bekanntermaßen ist es vorteilhaft, die Dampfreformierung un­ ter Wasserüberschuss ablaufen zu lassen, um Rußbildung zu vermeiden. Neben Wasserstoff (H2) werden bei der Dampfrefor­ mierung von Kraftstoff auch Kohlenmonoxid (CO) und Kohlendi­ oxid (CO2) erzeugt. CO ist giftig, CO2 und das überschüssige Wasser würden den Wasserstoff verdünnen und damit den Spei­ cherbedarf vergrößern. Beim Stand der Technik wird bereits vorgeschlagen, durch eine der Reformierung nachfolgende Memb­ ranabtrennung reinen Wasserstoff zu gewinnen (sh. B. Emonts et al., J. Power Sources Vol. 71, pp. 288-293 (1998)).
Zum Betrieb eines thermisch arbeitenden Reformers sind Tempe­ raturen von 300°C bis 400°C erforderlich. Die zum Erreichen dieser Temperatur erforderliche Wärme wird dem Abgas, vor­ teilhafterweise unmittelbar am Auslasskrümmer entnommen. Das immer noch Wasserstoff- und CO-haltige Abgas des Reformers wird anschließend dem Motor zur Verbrennung zugeführt und hilft so, den Wirkungsgrad zu erhöhen und die Emissionen auch im Dauerbetrieb zu senken, da zum einen der Wasserstoff einen mageren Betrieb des Motors erlaubt, zum anderen die übrigen Komponenten des Reformerabgases ähnlich wie eine Abgasrück­ führung die räumliche Homogenität der Verbrennung fördern.
Gemäß Fig. 1 besteht das für letzteren Zweck ausgebildete System im Wesentlichen aus einem Motor 13 mit Abgasstrang 21 und einem damit thermisch gekoppelten, katalytisch arbeiten­ den Reformer 1. Im Einzelnen sind dem Dampfreformer 1 Zulei­ tungen und bis 20 bar druckfeste Dosiersysteme 2 und 3 für Kraftstoff und Wasser zugeordnet. Die unter Druck stehenden flüssigen Eigengangsstoffe werden im Reformer 1 thermisch be­ aufschlagt und es wird somit durch Verdampfung der erwünschte Wasserstoff erzeugt. Allerdings liegt der Wasserstoff im Ge­ misch mit weiteren Gasen, insbesondere Kohlenmonoxid, und Überschusswasser vor. Es sind daher Mittel 4 zur Gasreinigung auf der Grundlage einer ultradünnen Palladium-Silber (PdAg)- Membran auf einer keramischen Unterlage zur Abtrennung des Wasserstoffs aus dem Reformat vorhanden. Der separierte Was­ serstoff gelangt über ein Druckventil 5 in einen Druckbehäl­ ter 6 und wird dort gespeichert. Im Druckbehälter 6 steht dann der Wasserstoff kontinuierlich, d. h. unabhängig von sei­ ner motorbetriebsabhängigen Erzeugung, zur Verfügung. Ein Ventil 7 und eine Leitung 8 dienen zum steuerbaren Transport des Reformerabgases zum Vergaser bzw. zur Kraftstoffeinsprit­ zung der Verbrennungskraftmaschine, d. h. Motor 13, was durch die Einheit 11, 12 angedeutet ist. Ein Gasauslass aus dem Druckbehälter 6 enthält ein regelbares Ventil 9 und eine Lei­ tung 10 für den Transport des Wasserstoffs zur Einheit 11/12 bzw. direkt zum Motor 13.
Es sind erste Sensoren 14 bis 16, beispielsweise Thermoele­ mente, zur Messung der Abgastemperatur im Bereich des Aus­ lasskrümmers, zur Messung der Temperaturen eines nicht darge­ stellten Katalysators oder sonstiger Einrichtung für die Ab­ gasnachbehandlung und zur Messung der Temperatur im Reformer 1 sowie zweite Sensoren 17 und 18, z. B. kapazitive Druckauf­ nehmer, zur Druckmessung im Reformer und im Druckbehälter vorgesehen. Weiterhin sind Mittel 19 zur Erfassung des Be­ triebszustandes "Drehzahl" und/oder "Gaspedalwert" des Motors 13 vorhanden.
Eine µ-prozessorbasierte Regelung 20 des Reformers 1 ermög­ licht in Abhängigkeit des Betriebszustandes vom Motor 13 und der von den Sensoren 14 bis 18 erfassten Betriebszustände des gesamten Systems über Ventile 2 und 3 die Dosierung von Kraftstoff und Wasser, und über ein Ventil 7 den Gasauslass des Reformerabgases und über ein Ventil 9 die Dosierung des Wasserstoffs aus dem Druckbehälter 6. Insbesondere die Do­ sierventile 2, 3 und 7, 9 sind also Teil des µ-prozessor­ gesteuerten Systems. Dabei können über gespeicherte Kennli­ nienfelder aus den Daten "Drehzahl und "Gaspedalwert", die den Betriebszustand des Motors kennzeichnen, auch weitere beispielsweise der Kraftstoffmassenstrom, abgeleitet und für die Regelung verwendet werden.
Der Reformer 1 wird vorteilhafterweise so ausgeführt, dass er die Abgasleitung 21 des Motors 13 umhüllt. Dadurch kann die im Abgas enthaltene Abwärme des Motors 13 optimal genutzt werden. Maßnahmen zur Vergrößerung der Kontaktfläche zum Zweck verbesserter Wärmeübertragung sind bekannt und in Stan­ dardwerken, z. B. VDI-Wärmeatlas, für die Auslegung von Wärme­ tauschern entnehmen. Sobald die mit den Sensoren 14 und 16 erfassten Temperaturen den Minimalwert für einen sicheren Ab­ lauf der Dampfreformierung und der Membranabtrennung des Was­ serstoffs überschritten haben, werden anhand der µ-prozessor­ geregelten Dosiersysteme 2/20 und 3/20 dem Reformer 1 Kraft­ stoff und Wasser zugeführt. Dabei ist jedoch immer zu berück­ sichtigen, dass die Mindesttemperatur für nachfolgende Maß­ nahmen der Abgasreinigung nicht unterschritten wird. Deshalb wird die Temperatur im Bereich der Abgasreinigung mit einem Sensor 15 erfasst und ein Betrieb des Reformers 1 dann unter­ drückt, wenn die Mindesttemperatur für die Abgasreinigung un­ terschritten wird.
Für die Membranabtrennung des Wasserstoffs und seine Speiche­ rung unter Druck muss der Reformer 1 bei Überdruck betrieben werden und entsprechend ausgelegt sein. Ebenso muss die Zu­ fuhr der Betriebsstoffe mit Überdruck erfolgen. Deshalb er­ folgt die Dosierung sinnvollerweise über eine Zuleitung, in der durch geeignete Pumpen ein Überdruck aufgebaut wird. Es sind Systeme bekannt, mit denen Drücke bis 120 bar aufgebaut werden können. Die Ventile 2 und 3 werden vorteilhafterweise als Hochdruck-Einspritzventile ausgelegt, wie sie auch bei Dieselmotoren verwendet werden.
Fig. 2 zeigt die Gasreinigung im Detail. Es ist eine ring­ förmige Gasreinigungseinheit 40 mit einer Membran 42 aus Pal­ ladium-Silber (PdAg) als Innenwandung vorhanden, welche die in Fig. 1 pauschal umschriebenen Mittel 4 zur Gasreinigung rea­ lisieren, wobei bekanntermaßen diese Membranen auf einem Ke­ ramiksubstrat aufgebracht sind. Die Membran 42 der Gasreini­ gungseinheit 40 kann vorteilhafterweise gemeinsam mit dem Ke­ ramiksubstrat als Röhre ausgeführt sein, die eine hohlzylind­ rische Einheit 10, die den in Fig. 1 pauschal angegebenen Reformer 1 realisiert, im offenen Bereich umschließt. Die Re­ formereinheit 10 hat Zugänge 42, 43 und einen Abgang 45, die Gasreinigungseinheit 40 einen Abgang 47. In Verbindung mit den in Fig. 1 mittels Mikrocontroller 20 steuerbaren Venti­ len 2, 3 und 7, 9 bilden sie die Dosiereinheiten für die flu­ iden Eingangs- und Ausgangsstoffe.
Die umlaufende PdAg-Membran 42 trennt also die einander kon­ zentrisch umfasssenden Bereiche der Reformereinheit 1 von der diese umschließende Röhre 40 der Gasreinigungseinheit. Deren Zwischenraum ist mit katalytischem Material 43 gefüllt.
Das Arbeitsgas der Reformereinheit 10 strömt langsam durch den mit katalytischem Material 43 gefüllten Zwischenraum zwi­ schen Abgasstrang 21 und Membran 42 und wird dabei sukzessive in COx, d. h. CO und CO2, und Wasserstoff (H2) umgewandelt. Der Wasserstoff wird über die Membran 42 separat über den Auslass 45 dem Druckspeicher 6 aus Fig. 1 zugeführt und dort zur ge­ zielten Verwendung beim Kaltstart des Motors 13 gespeichert. Dieses Vorgehen erlaubt so durch Verschiebung des chemischen Gleichgewichts einen hohen Umsatz bei der Reformierung. Die Restgase werden über den Auslass 47 weggeführt und gesteuert in das System zurückgeführt.
Mit der anhand der Fig. 1 und 2 beispielhaft dargestellten Anordnung ist also eine kompakte Vorrichtung beschrieben, bei der die Abwärme des Motors sinnvoll genutzt wird. Es werden gleichermaßen die Schadstoffemissionen gesenkt, insbesondere auch in der Startphase des Motors und der Wirkungsgrad des Motors im Dauerbetrieb erhöht.
Die neue Vorrichtung kann als Zusatzmodul auch bereits in Fahrzeuge eingebaute Motoren ergänzen. Damit wird der Kalt­ start von Motoren erheblich verbessert.

Claims (14)

1. Verfahren zur Emissionsminderung bei Kaltstart von Motoren durch Beimengungen von Wasserstoff, wobei der Wasserstoff im warmgelaufenen Zustand des Motors erzeugt und gespeichert wird, und wobei der gespeicherte Wasserstoff bei Bedarf dem Motor zugeführt wird, dadurch gekenn­ zeichnet, dass zur Erzeugung des Wasserstoffes Kraftstoff unter Zusatz von Wasser zu Wasserstoff reformiert und dieser Wasserstoff dem Druckbehälter zur Verfügung ge­ stellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die im Abgas des Motors enthaltene Abwärme zur Prozessführung bei der Reformierung von Kraft­ stoff und Wasser zu Wasserstoff dient.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das Reformat als Produkt der Refor­ mierung von Kraftstoff und Wasser katalytisch gereinigt wird, so dass zur Zuführung zum Druckbehälter reiner Wasserstoff zur Verfügung steht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, dass durch die katalytische Reinigung das Reformat zu reinem Wasserstoff (H2) und COx, insbesondere CO und CO2, separiert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass die Prozess­ führung bei der Reformierung unter Überdruck erfolgt, und dass die Prozessmittel bereits unter Überdruck zugeführt wer­ den.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 5, mit einem katalytisch ar­ beitenden Reformer (1, 10; 4, 40) zur Erzeugung von Wasser­ stoff aus Kraftstoff und Oxidationsmitteln, einem Druckbehäl­ ter (6) als Zwischenspeicher für den Wasserstoff (H2) und mit Mitteln zur Zuführung des gespeicherten Wasserstoffs (H2) zum Motor (13).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, dass im Reformer (1, 10; 4, 40) eine selektive Membran (42) zur Abtrennung des Wasserstoffs (H2) aus dem Reformat vorhanden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die selektive Membran (42) eine Palladium-Silber (PdAg)-Membran (42) auf Keramik ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, dass der katalytisch arbeitende Reformer (1, 10; 4, 40) die Abgasleitung (21) des Motors (13) röhrenförmig umgibt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die selektive Membran (42) eine Trennwand im röhrenförmigen Aufbau (10, 40) einzelner Einheiten (1, 4) des katalytisch arbeitenden Reformers bil­ det.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge­ kennzeichnet, dass zwischen selektiver Membran (42) und röhrenförmige Aufbau (10, 40) katalytisches Material angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, dass Sensoren (14 bis 19) zur Erfassung charakteristischer Daten, wie Tempera­ tur und/oder Druck im Abgas, im Reformer, im Katalysator oder dergl., vorhanden sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, da­ durch gekennzeichnet, dass ein Mikro­ prozessor (20) zur Regelung des Reformers (1, 10; 4, 40) in Abhängigkeit vom Betriebszustand des Motors (13) vorhanden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch ge­ kennzeichnet, dass der Mikroprozessor (20) Be­ triebskennlinienfelder des Motors (13) enthält.
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