Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schwingungsdämpfersystem zum
bevorzugten Bedämpfen von Drehungleichförmigkeiten mit einer Frequenz
oder in einem Frequenzbereich im Bereich einer kritischen Anregungs
frequenz eines Antriebsstranges, umfassend einen ersten Dämpferbereich,
umfassend wenigstens eine Auslenkungsmasse, welche an einem um eine
Drehachse drehbaren Auslenkungsmassenträger derart getragen ist, dass bei
Auftreten von Drehungleichförmigkeiten eine radiale Lage derselben
bezüglich der Drehachse veränderbar ist, und einen zweiten Dämpferbe
reich, umfassend eine Dämpferelementenanordnung, welche bei Auftreten
von Drehungleichförmigkeiten unter Erzeugung einer Rückstellkraft elastisch
verformbar ist.
Bei Antriebssystemen können im Drehbetrieb auftretende Drehungleichför
migkeiten zu Schwingungsanregungen in verschiedenen Bereichen derselben
führen. Diese Schwingungsanregungen wiederum haben zur Folge, dass
beispielsweise Klappergeräusche auftreten, beispielsweise durch die
Anregung von Schwingungen bei momentan nicht eingelegten Gangstufen
eines Getriebes, was sich für den Fahrer oder die Insassen eines Fahrzeugs
unangenehm bemerkbar macht. Durch das Bereitstellen verschiedener
Dämpferbereiche wird daher versucht, der Anregung derartiger Schwingun
gen entgegenzutreten, beispielsweise vermittels sogenannter drehzahladap
tiver Tilger, bei welchen Auslenkungsmassen im Fliehpotential bei Auftreten
von Drehungleichförmigkeiten entgegen der Fliehkraft auslenkbar sind, um
auf diese Art und Weise eine Gegenschwingung zu induzieren, oder
dadurch, dass durch das Einführen von Elastizitäten im Bereich von
Dämpferelementenanordnungen auftretende Schwingungen abgedämpft
werden. Während die sogenannten drehzahladaptiven Tilger letztendlich auf
eine bestimmte Anregungsordnung abgestimmt sind, so dass deren
Resonanzbereich sich mit zunehmender Drehzahl ebenso verschiebt wie eine
möglicherweise anregende Schwingungsordnung, bilden die Dämpfer
elementenanordnungen einsetzenden Dämpferbereiche mehr oder weniger
breitbandige Dämpfer, in deren Wirkungsbereich dann die auftretenden
Schwingungen abgedämpft werden.
Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, durch geeignete Abstimmung der
verschiedenen Dämpferbereiche, die im Bereich von Antriebssystemen
möglicherweise auftretenden Schwingungsanregungen effizient zu mindern
beziehungsweise deren Entstehung zu unterdrücken.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein
Schwingungsdämpfersystem zum bevorzugten Bedämpfen von Drehun
gleichförmigkeiten mit einer Frequenz oder in einem Frequenzbereich im
Bereich einer kritischen Anregungsfrequenz eines Antriebsstranges,
umfassend einen ersten Dämpferbereich, umfassend wenigstens eine
Auslenkungsmasse, welche an einem um eine Drehachse drehbaren
Auslenkungsmassenträger derart getragen ist, dass bei Auftreten von
Drehungleichförmigkeiten eine radiale Lage derselben bezüglich der
Drehachse veränderbar ist, und einen zweiten Dämpferbereich, umfassend
eine Dämpferelementenanordnung, welche bei Auftreten von Drehungleich
förmigkeiten unter Erzeugung einer Rückstellkraft elastisch verformbar ist.
Dabei ist erfindungsgemäß dann weiter vorgesehen, dass der erste
Dämpferbereich zur Verringerung von durch eine erste vorbestimmte
Drehungleichförmigkeitsanregungsordnung induzierbaren Drehungleichför
migkeiten vorgesehen ist, dass der zweite Dämpferbereich im Wesentlichen
zur Verringerung von durch eine zweite vorbestimmte Drehungleichför
migkeitsanregungsordnung induzierbaren Drehungleichförmigkeiten
vorgesehen ist, wobei ein Zustand, in welchem die Anregungsfrequenz der
zweiten vorbestimmten Drehungleichförmigkeitsanregungsordnung im
Bereich der kritischen Anregungsfrequenz liegt, im Bereich einer Anregungs
drehzahl eines Antriebsaggregats auftritt, bei welcher das durch das
Antriebsaggregat maximal bereitstellbare Antriebsdrehmoment geringer ist
als ein Maximalantriebsdrehmoment des Antriebsaggregats, und dass das
Dämpfungsverhalten der Dämpferelementenanordnung auf das im Bereich
der Anregungsdrehzahl maximal bereitstellbare Antriebsdrehmoment des
Antriebsaggregats abgestimmt ist.
Zunächst wird also bei der vorliegenden Erfindung der erste Dämpferbereich,
welcher einen sogenannten drehzahladaptiven Tilger bildet, auf eine
bestimmte Anregungsordnung der Drehungleichförmigkeiten abgestimmt.
Der zweite Dämpferbereich, welcher also unter Einsatz von Dämpfer
elementen wirkt, ist auf die weiteren Drehungleichförmigkeitsanregungsord
nungen abgestimmt, insbesondere auf die nächsthöhere Anregungsordnung
mit signifikanter Anregungsamplitude im Bereich der kritischen Anregungs
frequenz, beziehungsweise ist zur Verringerung von durch derartige
Anregungsordnungen induzierbaren Drehungleichförmigkeiten vorgesehen.
Bei der Auslegung des zweiten Dämpferbereichs wird berücksichtigt, dass
die Anregungsfrequenz(en) der Drehungleichförmigkeitsanregungsord
nung(en), auf welche dieser Dämpferbereich abgestimmt ist (sind), dann im
Bereich der kritischen Anregungsfrequenz liegt (liegen), d. h. vor allem dann
besonders kritisch ist (sind), wenn das Antriebsaggregat mit einer Anre
gungsdrehzahl dreht, die zur Erzeugung eines maximal bereitstellbaren
Antriebsdrehmomentes führt, das kleiner ist als das durch das Antriebs
aggregat bereitstellbare Maximalantriebsdrehmoment. Unter Berücksichti
gung der Tatsache, dass also derjenige Drehzahlbereich, in welchem der
zweite Dämpferbereich besonders effektiv wirksam sein soll, ein Drehzahl
bereich ist, bei dem das durch das Antriebsaggregat abgegebene Antriebs
drehmoment kleiner ist als das Maximalantriebsdrehmoment, wird nun das
Dämpfungsverhalten der Dämpferelementenanordnung unter Berücksichti
gung dieses im Bereich der Anregungsdrehzahl maximal abgebbaren
Antriebsdrehmomentes ausgelegt. Dies bedeutet also, dass die Dämpfer
elementenanordnung nicht so ausgelegt ist, dass sie im Bereich ihrer
Elastizität auch das Maximalantriebsdrehmoment noch übertragen kann,
sondern es kann letztendlich die Dämpferelementenanordnung mit deutlich
höherer Elastizität (d. h. geringerer Steifigkeit) bereitgestellt werden, da sie
im Wesentlichen nur wirksam sein muss, bis zu oder geringfügig über einem
Antriebsdrehmoment, das nicht so groß ist, wie das Maximalantriebs
drehmoment. Diese größere Elastizität im Bereich der Dämpferelementen
anordnung hat zur Folge, dass das gesamte Eigenschwingungsverhalten
eines mit einem derartigen System ausgestatteten Antriebsstranges
verändert werden kann, insbesondere in einer Richtung, bei welcher die
kritische Anregungsfrequenz abgesenkt werden kann. Durch diese
Absenkung wird jedoch der Drehzahlbereich, der oberhalb der kritischen
Anregungsfrequenz liegt, vergrößert, so dass die potentielle Gefahr, dass
mit unter oder im Bereich der kritischen Anregungsfrequenz liegender
Drehzahl gefahren wird, verringert wird. Insbesondere kann eine Ver
schiebung in den Bereich unter die Leerlaufdrehzahl stattfinden, so dass
letztendlich im gesamten Drehzahlbereich das Antriebssystem hinsichtlich
der kritischen Anregungsfrequenz überkritisch betrieben wird und vor allem
eine Anregung mit der kritischen Anregungsfrequenz durch die zweite
vorbestimmte Drehungleichförmigkeitsanregungsordnung im Wesentlichen
nicht mehr auftreten kann.
Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfersystem
vorgesehen, dass die erste vorbestimmte Drehungleichförmigkeitsanre
gungsordnung dann, wenn deren Anregungsfrequenz im Bereich der
kritischen Anregungsfrequenz liegt, eine vergleichsweise höhere Anregungs
amplitude aufweist, und dass die zweite vorbestimmte Drehungleichförmig
keitsanregungsanordnung dann, wenn deren Anregungsfrequenz im Bereich
der kritischen Anregungsfrequenz liegt, eine vergleichsweise geringere
Anregungsamplitude aufweist.
Wie bereits ausgeführt, kann bei dem erfindungsgemäßen Schwingungs
dämpfersystem vorgesehen sein, dass das über die Dämpferelementen
anordnung im Bereich von deren elastischer Verformung maximal übertrag
bare Drehmoment wenigstens dem im Bereich der Anregungsdrehzahl des
Antriebsaggregats durch dieses maximal bereitstellbaren Antriebsdrehmo
ment entspricht. Um hier dafür zu sorgen, dass nicht bereits Drehungleich
förmigkeiten mit relativ geringer Amplitude dazu führen, dass die Dämpfer
elementenanordnung die Grenze ihres Bereichs elastischer Verformung
erreicht und letztendlich auf Block gesetzt wird beziehungsweise starr
überbrückt wird, wird vorgeschlagen, dass das über die Dämpferelementen
anordnung im Bereich von deren elastischer Verformung mindestens
übertragbare Drehmoment dem im Bereich der Anregungsdrehzahl des
Antriebsaggregats maximal bereitstellbaren Antriebsdrehmoment des
Antriebsaggregats plus wenigstens einem vorbestimmten Sicherheits
drehmoment entspricht.
Bei dem erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfersystem kann vorgesehen
sein, dass das über die Dämpferelementenanordnung im Bereich von deren
elastischer Verformung maximal übertragbare Drehmoment geringer ist als
das Maximalantriebsdrehmoment des Antriebsaggregats.
Weiter wird vorgeschlagen, dass die Dämpferelementenanordnung eine
Mehrzahl von Dämpfungsverhaltensstufen aufweist, wobei in einem ersten
Bereich des über die Dämpferelementenanordnung zu übertragenden
Drehmomentes, der im Wesentlichen bis zu einer Drehmomentenschwelle
reicht, die im Bereich des im Bereich der Anregungsdrehzahl durch das
Antriebsaggregat maximal bereitstellbaren Antriebsdrehmoments, gegebe
nenfalls plus einem vorbestimmten Sicherheitsdrehmoment, liegt, eine
höhere Elastizität aufweist, als in einem über der Drehmomentenschwelle
liegenden Bereich des über die Dämpferelementenanordnung zu über
tragenden Drehmomentes.
Durch das Bereitstellen eines mehrstufigen Dämpfungsverhaltens im Bereich
der Dämpferelementenanordnung, d. h. im zweiten Dämpferbereich, kann
zunächst dafür gesorgt werden, dass bis zum Erreichen der Drehmomenten
schwelle beispielsweise eine sehr hohe Elastizität bereitgestellt ist, d. h. die
Dämpferelementenanordnung ist bei gegebener Kraft relativ stark verform
bar. Wird dann die Drehmomentenschwelle erreicht beziehungsweise über
schritten, so fährt das System hinsichtlich der kritischen Anregungsfrequenz
und der zweiten vorbestimmten Drehungleichförmigkeitsanregungsordnung
überkritisch, so dass letztendlich durch das Bereitstellen weiterer Dämp
fungsverhaltensstufen mit geringerer Elastizität auch noch bei höherer
Drehzahl auftretende Drehungleichförmigkeiten, welche selbst größere
Amplituden aufweisen könnten, bedämpft werden können.
Bei dem erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfersystem kann vorgesehen
sein, dass die erste vorbestimmte Drehungleichförmigkeitsanregungsord
nung gegeben ist durch die Anzahl der bei einer Kurbelwellenumdrehung des
Antriebsaggregats auftretenden Zündungen. D. h., der erste Dämpferbereich
wird letztendlich auf die zündungsinduziert auftretenden Drehungleichför
migkeitsanregungen abgestimmt. Diese Drehungleichförmigkeitsanregungen
sind insbesondere daher kritisch, das sie im mittleren Drehzahlbereich eine
relativ große Anregungsamplitude aufweisen, so dass hier die Gefahr von
Schwingungsanregungen bei der kritischen Anregungsfrequenz besonders
groß wäre.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Anregungsfrequenz der
ersten vorbestimmten Drehungleichförmigkeitsanregungsordnung bestimmt
ist durch das Produkt aus Drehfrequenz und Anzahl an Zündungen pro
Umdrehung.
Ferner kann das erfindungsgemäße Schwingungsdämpfersystem derart
ausgebildet sein, dass die zweite vorbestimmte Drehungleichförmigkeits
anregungsordnung gegeben ist durch die Anzahl an Zylindern des Antriebs
aggregats. Da im allgemeinen bei Diesel- oder Ottobrennkraftmaschinen die
Anzahl an Zylindern gleich dem doppelten der Anzahl an Zündungen pro
Umdrehung der Kurbelwelle ist, bedeutet dies, dass bereits bei deutlich
geringerer Drehzahl durch die durch oszillierende Massenkräfte aus Kolben-
und Pleuelbewegung induzierten Drehungleichförmigkeitsanregungen eine
Anregung im Bereich der kritischen Frequenz auftreten wird. Hier ist jedoch
der als Tiefpassfilter wirkende zweite Dämpferbereich besonders wirksam,
so dass auch hier das Auftreten von Schwingungsanregungen in einem
Antriebsstrang effizient unterdrückt werden kann. Beispielsweise kann auch
hier wieder vorgesehen sein, dass die Anregungsfrequenz der zweiten
vorbestimmten Drehungleichförmigkeitsanregungsordnung bestimmt ist
durch das Produkt aus Drehfrequenz und Anzahl an Zylindern des Antriebs
aggregats.
Die dem Aufbau des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfersystems kann
vorgesehen sein, dass an dem Auslenkungsmassenträger der wenigstens
einen Auslenkungsmasse zugeordnet eine Auslenkungsbahnvorgesehen ist,
entlang welcher die wenigstens eine Auslenkungsmasse bei Auftreten von
Drehungleichförmigkeiten sich bewegen kann, wobei die Auslenkungsbahn
einen Scheitelbereich und von diesem ausgehend Auslenkungsbereiche
aufweist, wobei ein Radialabstand der Auslenkungsbereiche zur Drehachse
mit zunehmendem Abstand vom Scheitelbereich abnimmt. Alternativ ist es
möglich, dass die wenigstens eine Auslenkungsmasse mit dem Auslen
kungsmassenträger an wenigstens zwei in Abstand zueinander liegenden
Kopplungsbereichen bezüglich diesem bewegbar gekoppelt ist, wobei jeder
Kopplungsbereich in dem Auslenkungsmassenträger eine erste Führungs
bahnanordnung mit radial außen liegendem Scheitelbereich und in der
Auslenkungsmasse eine zweite Führungsbahnanordnung mit radial innen
liegendem Scheitelbereich sowie einen Kopplungsbolzen aufweist, welcher
an der ersten Führungsbahnanordnung und der zweiten Führungsbahnan
ordnung geführt und entlang derselben bewegbar ist. Weiter kann vor
gesehen sein, dass der zweite Dämpferbereich eine Primärseite und eine
gegen die Wirkung der Dämpferelementenanordnung bezüglich der
Primärseite um die Drehachse drehbare Sekundärseite aufweist, wobei eine
Seite von Primärseite und Sekundärseite mit dem Auslenkungmassenträger
zur gemeinsamen Drehung gekoppelt oder koppelbar ist. Um eine möglichst
hohe Integrationsrate in bei einem Antriebssystem vorhandenen Kom
ponenten erzielen zu können, wird vorgeschlagen, dass der Auslenkungmas
senträger des ersten Dämpferbereichs wenigstens einen Teil eines
Schwungrades einer Reibungskupplungsanordnung bildet, und dass der
zweite Dämpferbereich im Bereich einer Kupplungsscheibe der Reibungs
kupplung vorgesehen ist.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass der zweite Dämpferbereich wenigs
tens einen Teil eines Zweimassenschwungrades bildet, und dass der erste
Dämpferbereich an der Primärseite oder/und der Sekundärseite, vorzugs
weise der Primärseite, des Zweimassenschwungrades vorgesehen ist.
Da, wie bereits ausgeführt, der erste Dämpferbereich im Wesentlichen als
drehzahladaptiver Tilger ausgebildet ist und der zweite Dämpferbereich mit
seinen elastischen Dämpferelementen im Wesentlichen als Tiefpassfilter
wirkt, ist es vorteilhaft die Abstimmung derart auszugestalten beziehungs
weise die Zuordnung zu bestimmten Anregungsordnungen derart vor
zugeben, dass bei gegebener Drehzahl die erste vorbestimmte Drehungleich
förmigkeitsanregungsordnung mit einer geringeren Anregungsfrequenz
auftritt als die zweite vorbestimmte Drehungleichförmigkeitsanregungsord
nung.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Schwingungsdämpfersystem
zum bevorzugten Bedämpfen von Drehungleichförmigkeiten mit einer
Frequenz oder in einem Frequenzbereich im Bereich einer kritischen
Anregungsfrequenz eines Antriebsstranges, umfassend einen ersten
Dämpferbereich, umfassend wenigstens eine Auslenkungsmasse, welche an
einem um eine Drehachse drehbaren Auslenkungsmassenträger derart
getragen ist, dass bei Auftreten von Drehungleichförmigkeiten eine radiale
Lage derselben bezüglich der Drehachse veränderbar ist, und einen zweiten
Dämpferbereich, umfassend eine Dämpferelementenanordnung, welche bei
Auftreten von Drehungleichförmigkeiten unter Erzeugung einer Rückstell
kraft elastisch verformbar ist.
Erfindungsgemäß ist dabei weiter vorgesehen, dass der erste Dämpferbe
reich auf eine durch die Zündfrequenz induzierte Drehungleichförmigkeits
anregungsordnung abgestimmt ist, und dass der zweite Dämpferbereich im
Wesentlichen zur Verringerung von Drehungleichförmigkeiten vorgesehen
ist, die durch eine durch Kolbenbewegung induzierte Drehungleichför
migkeitsanregungsordnung erzeugbar sind.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Antriebssystem, umfassend ein
Antriebsaggregat, eine Getriebeanordnung und eine zur Herstellung einer
Drehmomentübertragungsverbindung zwischen dem Antriebsaggregat und
der Getriebeanordnung vorgesehene Kupplungsanordnung. Dieses Antriebs
system weist ferner ein erfindungsgemäßes Schwingungsdämpfersystem
auf.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen detailliert beschrie
ben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht einer Reibungskupplung, in welche
ein erfindungsgemäßes Schwingungsdämpfersystem integriert
ist;
Fig. 2 eine Axialansicht, teilweise im Schnitt, des ersten Dämpferbe
reichs, welcher in die Kupplung der Fig. 1 integriert ist;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht einer alternativen
Ausgestaltungsart des ersten Dämpferbereichs;
Fig. 4 ein dreidimensionales Diagramm, welches in Abhängigkeit von
der Drehzahl jeweils die Stärke, d. h. Amplitude, darstellt, mit
welcher bestimmte Anregungsordnungen in einem Antriebs
system auftreten;
Fig. 5 ein Diagramm, das das in Abhängigkeit von der Motordrehzahl
abgegebene beziehungsweise maximal erzeugbare Antriebs
drehmoment darstellt;
Fig. 6 verschiedene Alternativen für Dämpfungskennlinien des
zweiten Dämpferbereichs des erfindungsgemäßen Schwin
gungsdämpfersystems;
Fig. 7 die Anregungsfrequenz verschiedener Drehungleichförmigkeits
anregungsordnungen in Abhängigkeit von der Drehzahl des
Antriebsaggregats.
Zunächst wird mit Bezug auf die Fig. 1 bis 3 ein erfindungsgemäßes
Schwingungsdämpfersystem, das dort allgemein mit 10 bezeichnet ist,
hinsichtlich seines konstruktiven Aufbaus insofern beschrieben, als dies für
das Verständnis der vorliegenden Erfindung relevant ist.
Das Schwingungsdämpfungssystem 10 ist in eine allgemein mit 12
bezeichnete Reibungskupplung integriert. Diese Reibungskupplung 12
umfasst ein Schwungrad 14, das durch eine Mehrzahl von Befestigungs
bolzen 16 an eine Antriebswelle 18, beispielsweise Kurbelwelle, fest
angeschraubt werden kann. Mit dem Schwungrad 14 ist ein allgemein mit
20 bezeichnetes Kupplungsgehäuse fest verbunden. Im Kupplungsgehäuse
20 ist eine Anpressplatte 22 vorgesehen, die beispielsweise durch eine
Mehrzahl von Tangentialblattfedern 24 oder dergleichen bezüglich des
Gehäuses 20 im Wesentlichen drehfest, jedoch bezüglich diesem in
Richtung einer Drehachse A verlagerbar gehalten ist. Zwischen dem
Gehäuse 20 und der Anpressplatte 22 wirkt ein Kraftspeicher 26, beispiels
weise in Form einer Membranfeder. Diese ist in ihrem radial äußeren Bereich
an der Anpressplatte 22 abgestützt und ist im radial mittleren Bereich am
Gehäuse 20 abgestützt, so dass sie in ihrem freigegebenen Zustand die
Anpressplatte 20 in Richtung auf das Schwungrad 14 zu presst. Im radial
inneren Bereich ist die Membranfeder 26 zur Beaufschlagung durch ein
Ausrückersystem ausgebildet. Es sei darauf hingewiesen, dass hier ebenso
der Einsatz einer Kupplung oder eines Kraftspeichers 26 des gezogenen
Typs möglich ist.
Die Reibungskupplung 12 umfasst ferner eine allgemein mit 28 bezeichnete
Kupplungsscheibe. Diese Kupplungsscheibe 28 weist einen Nabenbereich
30 auf, der mit einer Abtriebswelle, beispielsweise einer Getriebeeingangs
welle, drehfest, jedoch axial verlagerbar gekoppelt werden kann. In ihrem
radial äußeren Bereich trägt die Kupplungsscheibe 28 Reibbeläge 32, die
zwischen der Anpressplatte 22 und dem Schwungrad 14 klemmbar sind,
um im eingerückten Zustand der Kupplung 12 eine im Wesentlichen
schlupffreie Drehmomentübertragungsverbindung zwischen der Antriebs
welle 18 und der nicht dargestellten Abtriebswelle herzustellen. Im
Drehmomentübertragungsweg zwischen dem Nabenbereich 30 und den
Reibbelägen 32 liegt ein allgemein mit 34 bezeichneter Torsions
schwingungsdämpfer, der, wie im Folgenden noch beschrieben, einen
zweiten Dämpferbereich 36 des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfer
systems 10 bildet. Der Torsionsschwingungsdämpfer 34 umfasst als
Primärseite 38 zwei miteinander fest verbundene und zueinander in axialem
Abstand liegende Deckscheibenelemente beziehungsweise Deckbleche 40,
42. Eines der Deckscheibenelemente 40, 42 trägt, beispielsweise über eine
Belagfederung oder dergleichen, die Reibbeläge 32. Axial zwischen den
beiden Deckscheibenelementen 40, 42 liegt ein Zentralscheibenelement 44,
das einen wesentlichen Teil der Sekundärseite 46 bildet. Zwischen der
Primärseite 38 und der Sekundärseite 46 wirkt eine Dämpferelementen
anordnung 48. Diese umfasst in an sich bekannter Weise eine Mehrzahl von
Dämpferfedern 50, die in Umfangsrichtung sich an jeweiligen Steuerkanten
oder Steuerbereichen der Deckscheibenelemente 40, 42 beziehungsweise
des Zentralscheibenelements 44 abstützen und je nach Drehmomentüber
tragungsrichtung in einem Umfangsendbereich dann durch die Primärseite
38 und im anderen Umfangsendbereich durch die Sekundärseite 46
beaufschlagt werden und dabei unter Erzeugung einer Rückstellkraft
komprimiert werden. Es ist selbstverständlich, dass die Dämpferelementen
anordnung 48 eine Mehrzahl von Gruppen von Dämpferfedern 50 umfassen
kann, wobei dann bei jeder Gruppe ein Umfangsendbereich an der
Primärseite 38 und der andere Umfangsendbereich an der Sekundärseite 46
abgestützt ist und die Federn innerhalb einer derartigen Gruppe dann an sich
gegenüberliegenden Umfangsendbereichen aneinander über Gleitelemente
oder dergleichen abgestützt oder abstützbar sind.
Das Zentralscheibenelement 44 kann mit dem Nabenbereich 30 beispiels
weise starr verbunden sein, kann jedoch auch unter Zwischenanordnung
eines Vordämpfers oder Leerlaufdämpfers 52 in begrenztem Drehwinkelbe
reich bezüglich des Nabenbereichs 30 drehbar sein. Ferner kann eine
allgemein mit 54 bezeichnete Reibanordnung vorgesehen sein, die zwischen
der Primärseite 38 und der Sekundärseite 44 oder/und der Sekundärseite 44
und dem Nabenbereich 30 oder/und der Primärseite 38 und dem Nabenbe
reich 30 wirkt.
Das erfindungsgemäße Schwingungsdämpfersystem 10, das in die
Reibungskupplung 12 integriert ist, umfasst ferner einen allgemein mit 54
bezeichneten und in Fig. 1 nur schematisch angedeuteten ersten Dämpfer
bereich. Das Schwungrad 14 bildet einen Auslenkungsmassenträger 56
dieses ersten Dämpferbereichs 54. In dem Auslenkungsmassenträger 56
ist eine Mehrzahl von Auslenkungsmassen 58 vorgesehen, die beispiels
weise eine rollen- oder zylinderartige Form aufweisen. Jeder Auslenkungs
masse 58 zugeordnet ist ein Auslenkungsraumbereich 60 vorgesehen, in
welchem die Auslenkungsmassen 58 sich bewegen können. Die Aus
lenkungsräume 60 sind nach radial außen hin durch gekrümmte Ober
flächenbereiche 62 begrenzt, die einen Scheitelbereich 64 und in Umfangs
richtung daran angrenzend Auslenkungsbereiche 66, 68 aufweisen. Die
Ausbildung kann derart sein, dass die Auslenkungsmassen 58 mit ihren
Außenumfangsflächen 70 sich entlang der Oberflächenbereiche 66 bewegen
können, die bei einer derartigen Ausgestaltung dann Auslenkungsbahnen
bilden. Dabei ist die Konfiguration derart, dass der Scheitelbereich 64 den
größten radialen Abstand zur Drehachse A aufweist, und die Auslenkungs
bereiche 66, 68 weisen mit zunehmendem Umfangsabstand zum Scheitelbe
reich 64 einen geringer werdenden Abstand zur Drehachse A auf. Vorzugs
weise ist die Krümmung derart, dass bei Abrollbewegung der Auslenkungs
massen 58 entlang der Oberflächenbereiche 62 die Massenschwerpunkte
der Auslenkungsmassen 58 sich auf einer epizykloidenartigen Bahn
bewegen. Im Drehbetrieb werden die Auslenkungsmassen 58 sich dann
fliehkraftbedingt im Scheitelbereich 64 positionieren, und treten dann
Drehungleichförmigkeiten auf, so führen diese zur Auslenkung der
Auslenkungsmassen 58 aus den Scheitelbereichen 64, so dass letztendlich
ein Schwingungssystem zur Schwingung angeregt wird.
Alternativ zu der vorangehend beschriebenen Ausgestaltung, bei welcher
die Auslenkungsmassen 58 entlang der Oberflächenbereiche 62 abrollen
können, können die Auslenkungsmassen 58 an beiden oder an wenigstens
einer axialen Seite Führungsfortsätze 72 aufweisen, die unter Zwischen
lagerung von Lagerungsbuchsen oder -hülsen 74 dann in Führungsaus
nehmungen 76 geführt sind, die mit ihren Oberflächenbereichen wiederum
Führungsbahnen 78 bereitstellen. Auch diese Führungsbahnen 78 sind
derart gekrümmt, dass ihr radial außen liegender Scheitelbereich 80 die
Positionierung der Auslenkungsmassen 58 im energetisch günstigsten
Zustand vorgibt. Die Auslenkungsbereiche 82, 84 weisen wiederum einen
mit zunehmendem Abstand vom Scheitelbereich 80 kleiner werdenden
Radialabstand zur Drehachse A auf. Auch hier ist vorzugsweise die
Konfiguration derart, dass bei Durchführung einer Auslenkungsbewegung
die Auslenkungsmassen 58 sich mit ihren Massenschwerpunkten auf
epizykloidenartigen Bahnen bewegen.
Die Auslenkungsraumbereiche 60, welche, wie in Fig. 2 erkennbar,
zusammenhängen können, können in dem Auslenkungsmassenträger 56,
d. h. dem Schwungrad 14, bei dessen Herstellungsvorgang eingebracht
werden, ebenso wie gegebenenfalls die darin vorzusehenden Führungs
bahnen oder Führungsausnehmungen 76. Diese Raumbereiche 60 können
dann durch einen Abschlussdeckel 86 verschlossen werden, welcher
gegebenenfalls ebenfalls Führungsausnehmungen 76 aufweist.
Durch das Bereitstellen des ersten Dämpferbereichs 54 und des zweiten
Dämpferbereichs 36 wird also ein Schwingungsdämpfersystem 10 erhalten,
bei dem der erste Dämpferbereich 54, welcher letztendlich einen drehzahl
adaptiven Tilger bildet, durch geeignete Auswahl der Anzahl an Aus
lenkungsmassen 58, der Massen derselben und der Konfiguration der
Bahnen, entlang welcher diese sich bewegen, auf eine bestimmte Anre
gungsordnung abgestimmt werden kann. Die zu dieser Anregungsordnung
gehörende Anregungsfrequenz wird sich zusammen mit der sich gegebenen
falls ändernden Drehzahl verschieben, wobei dann jedoch in entsprechender
Weise der Resonanzbereich des ersten Dämpferbereichs 54 verschoben
wird, so dass letztendlich über den gesamten Drehzahlbereich hinweg eine
Abstimmung dieses ersten Dämpferbereichs 54 auf eine bestimmte
Drehungleichförmigkeitsanregungsordnung vorliegt und das Anregen von
Schwingungen oder Drehungleichförmigkeiten durch eine bestimmte
Anregungsordnung weitgehend unterbunden werden kann. Im Gegensatz
dazu bildet der zweite Dämpferbereich 36 einen breitbandigen Tiefpassfilter,
der in einem relativ grossen Anregungsfrequenzbereich zur Dämpfung von
im Antriebsstrang auftretenden Schwingungen beiträgt. Durch geeignete
Auswahl der Elastizität der Dämpferfedern 50 kann hier eine geeignete
Abstimmung auf einen bestimmten Frequenzbereich vorgenommen werden.
Bevor im Folgenden die bei dem erfindungsgemäßen Schwingungssystem
10 vorzunehmende Abstimmung auf bestimmte Anregungsordnungen
detailliert beschrieben wird, wird mit Bezug auf die Fig. 3 eine alternative
Ausgestaltungsart des ersten Dämpferbereichs, d. h. des drehzahladaptiven
Tilgers, beschrieben. Komponenten, welche vorangehend beschriebenen
Komponenten hinsichtlich Aufbau beziehungsweise Funktion entsprechen,
sind mit dem gleichen Bezugszeichen unter Hinzufügung eines Anhangs "a"
beschrieben.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten ersten Dämpferbereich 54a sind die
Auslenkungsmassen 58a im Wesentlichen langgestreckt oder kreissegment
artig ausgebildet. Jede Auslenkungsmasse 58a ist im Bereich von zwei
Kopplungsbereichen 90a, 92a mit dem Auslenkungsmassenträger 56a, d. h.
dem Schwungrad 14a, derart gekoppelt, dass fliehkraftbedingt die
Auslenkungsmassen 58a sich in einer energetisch möglichst günstigen Lage,
d. h. mit relativ großem Abstand zur Drehachse A, positionieren werden und
bei Auftreten von Drehungleichförmigkeiten dann entgegen der Fliehkraftein
wirkung nach radial innen verschoben werden. Jeder Kopplungsbereich 90a
beziehungsweise 92a umfasst in den Auslenkungsmassen 58a eine
Führungsausnehmung 94a, die einen radial innen liegenden Scheitelbereich
96a aufweist und mit ihrer nach radial außen weisenden Oberfläche 98a
eine Führungsbahn bereitstellt. In entsprechender Weise ist jeder Führungs
ausnehmung 94a im Auslenkungsmassenträger 56a zugeordnet an beiden
axialen Seiten der Auslenkungsmassen 58a jeweils eine Führungsaus
nehmung 100a vorgesehen, die einen radial außen liegenden Scheitelbereich
102a aufweist und mit ihrer nach radial innen weisenden Oberfläche 104a
eine Führungsbahn bereitstellt.
Ferner ist bei jedem Kopplungsbereich 90a, 92a ein Kopplungsbolzen 106a
vorgesehen, welcher in die jeweiligen Führungsausnehmungen 94a
beziehungsweise 100a eingreift und entlang der jeweiligen Führungsbahnen
98a beziehungsweise 104a bewegbar ist. Bei Auftreten von Drehungleich
förmigkeiten werden die Auslenkungsmassen 58a in Umfangsrichtung
bezüglich des Auslenkungsmassenträgers 56a verschoben. Dabei werden
die Kopplungsbolzen 106a ausgehend von den Scheitelbereichen 96a, 102a
entlang den Führungsbahnen 98a, 104a verschoben, mit der Folge, dass die
Auslenkungsmassen 58a nach radial innen verlagert werden. Durch
entsprechende Formgebung der Führungsbahnen 98a, 104a, entsprechende
Auswahl der Massen der Auslenkungmassen 58a und entsprechende
Auswahl der Anzahl an Auslenkungsmassen 58a kann hier ebenfalls ein
Schwingungssystem erzeugt werden, das auf eine bestimmte Anregungs
ordnung abgestimmt ist und dessen Resonanzbereich sich mit verändernder
Drehzahl verschiebt.
Die Fig. 4 zeigt ein Diagramm, in welchem die in einem Antriebssystem mit
einem Antriebsaggregat auftretenden Anregungsordnungen in Abhängigkeit
von der Drehzahl hinsichtlich ihrer jeweiligen Anregungsamplitude darge
stellt sind. Man erkennt, dass hier im Wesentlichen drei Anregungsord
nungen vorhanden sind, die als die zweite Anregungsordnung, die vierte
Anregungsordnung und die sechste Anregungsordnung bezeichnet sind. Die
zweite Anregungsordnung resultiert im Wesentlichen daraus, dass bei einer
Vierzylinderbrennkraftmaschine pro Umdrehung der Kurbelwelle zwei zeitlich
zueinander versetzt liegende Zündungen auftreten. D. h., die zweite
Anregungsordnung hat eine Anregungsfrequenz, die sich ergibt aus dem
Produkt aus Drehzahl beziehungsweise der in Übereinstimmung mit der
Drehzahl stehenden Drehfrequenz und der Anzahl an Zündungen pro
Umdrehung, also im Falle einer Vierzylinderviertaktmaschine zwei. Diese
zweite Anregungsordnung ist besonders in einem mittleren Drehzahlbereich
von etwa 1500 Umdrehungen pro Minute bis 3000 Umdrehungen pro
Minute besonders kritisch, da hier eine besonders hohe Anregungsamplitude
vorliegt.
Die nächste kritische Anregungsordnung ist die vierte Anregungsordnung.
Diese resultiert bei einer Vierzylindermaschine daraus, dass pro Umdrehung
vier Kolben und Pleuel verschoben werden müssen und entspricht
letztendlich der Bewegungsfrequenz der Zylindergesamtheit. Die Anregungs
frequenz der vierten Anregungsordnung bestimmt sich letztendlich aus dem
Produkt der Drehzahl beziehungsweise der zugehörigen Drehfrequenz und
der Anzahl an Zylindern, also vier.
Die sechste Anregungsordnung ist, wie in Fig. 4 erkennbar, von geringerer
Anregungsamplitude und somit hinsichtlich der dadurch erzeugten
Schwingungsanregungen in einem Antriebssystem von geringerer Bedeu
tung.
Es ist ferner bekannt, dass bei Antriebssystemen induziert durch die
verschiedenen Anregungsordnungen verschiedene Schwingungssysteme zur
Schwingung angeregt werden können. Ein derartiges besonders kritisches
Schwingungssystem ist gebildet durch verschiedene Zahnradzüge oder
Drehmomentübertragungswege in einer Getriebeanordnung, die momentan
nicht zur Drehmomentübertragung beitragen. Die Komponenten dieser
Übertragungswege können dann mit dem vorhandenen Bewegungsspiel im
Wesentlichen frei gegeneinander schwingen, was zu dem bekannten und für
Fahrzeuginsassen unangenehm spürbaren Phänomen des Getrieberasselns
führt. Diese im Fahrbetrieb besonders kritische Schwingungsanregung tritt
je nach Getriebetyp bei verschiedener Eigenfrequenz auf, die im allgemeinen
zwischen 40 und 70 Hz liegt. Für die folgende Erklärung sei also angenom
men, dass die besonders kritische Eigenfrequenz fkrit eines derartigen
Schwingungssystems bei 50 Hz liegt, wie dies beispielsweise im Diagramm
der Fig. 7 veranschaulicht ist. Diese kritische Eigenfrequenz fkrit ist eine
vom Drehzustand des Antriebaggregats im Wesentlichen unbeeinflusste
Größe und liegt daher über den gesamten Drehzahlbereich hinweg
näherungsweise bei einem konstanten Wert.
Im Falle eines Vierzylinderantriebsaggregats werden also mit sich ändernder
Drehzahl die verschiedenen besonders kritischen Anregungsordnungen, also
die zweite und die vierte Anregungsordnung, die, wie vorangehend
beschrieben, hinsichtlich ihrer Anregungsfrequenz sich mit der Drehzahl
verschieben, in unterschiedlichen Drehzahlbereichen jeweils die Linie der
kritischen Frequenz fkrit schneiden. Auch dies ist in Fig. 7 dargestellt. Man
erkennt, dass die vierte Anregungsordnung, welche die doppelte Anregungs
frequenz der zweiten Anregungsordnung aufweist, etwa bei 750 Um
drehungen der Antriebsaggregats die Linie der kritischen Frequenz fkrit
schneidet. Eine Drehzahl von 750 Umdrehungen pro Minute entspricht einer
Drehfrequenz von 12,5 Hz. Dies multipliziert mit der Zahl 4 (= Zahl der
Zylinder) ergibt bei 750 Umdrehungen eine Anregungsfrequenz der vierten
Ordnung von 50 Hz, was letztendlich der kritischen Frequenz fkrit entspricht.
Dies bedeutet letztendlich, dass bei einer Drehzahl von 750 Umdrehungen,
welche im Folgenden als Anregungsdrehzahl NA bezeichnet wird, bedingt
auch durch die in Fig. 4 erkennbare dort bereits relativ große Anregungs
amplitude der vierten Anregungsordnung, die Gefahr einer Schwingungs
anregung des eine Eigenfrequenz von 50 Hz aufweisenden Schwingungs
systems im Getriebe besteht.
Im Falle der zweiten Anregungsordnung erkennt man, dass diese bei 1500
Umdrehungen pro Minute die Linie der kritischen Frequenz fkrit schneidet.
Eine Drehzahl von 1500 Umdrehungen pro Minute entspricht einer
Drehfrequenz von 25 Hz. Dies multipliziert mit der Zahl zwei (= Zahl der
Zündungen pro Umdrehung) ergibt wieder eine Anregungsfrequenz der
zweiten Anregungsordnung bei 1500 Umdrehungen pro Minute von 50 Hz.
Man erkennt in Fig. 4, dass bei 1500 Umdrehungen pro Minute die zweite
Anregungsordnung hinsichtlich ihrer Anregungsamplitude nahezu den
Maximalwert aufweist, so dass vor allem bei dieser Drehzahl die Gefahr
einer Schwingungsanregung mit der Eigenfrequenz 50 Hz besonders groß
ist.
Um dieser Schwingungsanregungsgefahr entgegenzutreten, wird zunächst
bei dem erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfersystem 10 derart
vorgegangen, dass, wie bereits vorangehend beschrieben, durch ent
sprechende Ausgestaltung des ersten Dämpferbereichs 54 dieser hinsicht
lich seines Eigenschwingungsverhaltens letztendlich auf die besonders
kritische zweite Anregungsordnung abgestimmt wird. Der Resonanzbereich
des ersten Dämpferbereichs 54 wird folglich auf die zweite Ordnung der
Drehzahl gelegt, d. h. dieser erste Dämpferbereich 56 weist eine Eigen
frequenz auf, die doppelt so hoch ist, wie die Drehfrequenz, mit welcher das
gesamte System sich dreht. Ebenso wie die zweite Anregungsordnung wird
dann die Eigenfrequenz oder der Resonanzbereich des ersten Dämpferbe
reichs 54 sich zusammen mit der Drehzahl verschieben, so dass letztendlich
über den gesamten Drehzahlbereich hinweg der Resonanzbereich des
Dämpferbereichs 54 der zweiten Anregungsordnung überlagert ist und somit
zu einer effizienten Tilgung dieser Anregungsordnung beziehungsweise von
dadurch induzierten Schwingungsanregungen beiträgt. Dies bedeutet also,
dass über den gesamten Drehzahlbereich hinweg Schwingungsanregungen,
die von der zweiten Anregungsordnung herrühren, nicht mehr zu erwarten
sind beziehungsweise weitgehend eliminiert wurden. Als besonders kritisch
verbleibt dann noch die vierte Anregungsordnung, welche, wie vorangehend
ausgeführt, vor allem im Bereich geringerer Drehzahlen, d. h. bei der
Anregungsdrehzahl NA, zur Gefahr einer Schwingungsanregung innerhalb
des Getriebes führen könnte.
Um dieser Schwingungsanregung entgegenzutreten, wird gemäß der
vorliegenden Erfindung der zweite Dämpferbereich 36 derart ausgelegt, dass
er effizient zur Bedämpfung von durch die vierte Anregungsordnung
induzierten Schwingungen beiträgt. Zur Erklärung der Vorgehensweise bei
der Ausgestaltung beziehungsweise Abstimmung des zweiten Dämpferbe
reichs 36 sei zunächst auf die Fig. 5 verwiesen, in welcher über der
Drehzahl des Antriebsaggregats beispielsweise das jeweils maximal
erzeugbare Antriebsdrehmoment des Antriebsaggregats dargestellt ist. Man
erkennt, dass etwa bei 3000 Umdrehungen pro Minute das Antriebs
aggregat das absolut größte Antriebsdrehmoment Mmax abgibt. Unterhalb
dieser Drehzahl liegt in diesem Beispiel ein näherungsweise linearer Anstieg
vor.
Wie bereits ausgeführt, ist der hinsichtlich der vierten Anregungsordnung
besonders kritische Drehzahlbereich ein Bereich, der um die Anregungs
drehzahl NA herum liegt, also im Falle einer Vierzylindermaschine und für
den Fall, dass die kritische Anregungsfrequenz bei etwa 50 Hz liegt, bei
einer Drehzahl von 750 Umdrehungen pro Minute liegt. Man erkennt jedoch,
dass das bei 750 Umdrehungen pro Minute maximal erzeugbare Antriebs
drehmoment MMot des Antriebsaggregats noch weit unterhalb des maxima
len Antriebsdrehmoments Mmax liegt. Aus dieser deutlichen Momentendiffe
renz zieht nun die vorliegende Erfindung bei der Abstimmung des zweiten
Dämpferbereichs 36 wesentlichen Nutzen. Bedingt durch die Tatsache, dass
das bei der Anregungsdrehzahl NA maximal erzeugbare Antriebsdrehmoment
MMot relativ gering ist, wird die Elastizität der Dämpferfedern 50 beziehungs
weise der Dämpferelementenanordnung 48 derart ausgewählt, dass das
durch diese im Bereich von deren Elastizität übertragbare Antriebsdrehmo
ment MTD im Bereich des bei der Anregungsdrehzahl NA maximal erzeug
baren Antriebsdrehmomentes MMot liegt beziehungsweise einen vor
bestimmten Sicherheitsabstand s darüber liegt. Bis zum Erreichen des
Antriebsdrehmomentes MTD werden letztendlich dann die Dämpferfedern 50
komprimiert, und bei Erreichen des Antriebsdrehmomentes MTD werden die
Dämpferfedern 50 entweder auf Block gesetzt oder durch Winkelbegren
zungsanschläge überbrückt, um eine Beschädigung derselben zu verhindern.
Weiter ist es möglich, wie im Folgenden beschrieben, dass dann eine zweite
Dämpferstufe des zweiten Dämpferbereichs 36 wirksam wird, die gegebe
nenfalls eine deutlich geringere Elastizität aufweist.
Der Sicherheitsabstand s ist vorzugsweise derart ausgewählt, dass die im
Bereich der Anregungsdrehzahl NA bereits induzierten Drehungleichförmig
keiten hinsichtlich ihrer Amplitude noch so gering sind, dass sie nicht zu
einem kurzzeitigen Überschreiten des Antriebsdrehmomentes MTD führen
können.
Aus dem Diagramm der Fig. 5 erkennt man nun, dass bedingt durch das
relativ geringe im Bereich der Elastizität maximal übertragbare Antriebs
drehmoment MTD die Dämpferfedern 15 mit vergleichsweise großer
Elastizität ausgebildet werden können, d. h. die pro Kraft erzeugte Kom
pression ist vergleichsweise groß. Dies wird aus dem Diagramm der Fig.
6 erkennbar. Dort stellt die Linie a den Verlauf des über die Dämpfer
elementenanordnung 48 übertragenen Drehmomentes in Abhängigkeit vom
Drehwinkel für den Zustand dar, in welchem eine Abstimmung auf das
durch das Antriebsaggregat maximal übertragbare Antriebsdrehmoment Mmax
vorgesehen ist. Der maximal zulässige Verdrehwinkel αmax darf erst erreicht
werden, wenn auch das maximal mögliche Drehmoment Mmax erreicht ist.
Daraus resultiert eine relativ steile Momentenkennlinie. Die Linie b re
präsentiert den Verlauf, bei dem nunmehr eine Abstimmung der Elastizität
der Dämpferelementenanordnung 48 auf das bei der Anregungsdrehzahl NA
maximal erzeugbare Antriebsdrehmoment MMot vorgenommen wurde. Man
erkennt, dass bei deutlich flacherem Verlauf der Momentenkennlinie das
Antriebsdrehmoment MTD bereits bei einem deutlich geringeren Ver
drehwinkel erzielt wird. Dies bedeutet letztendlich, dass bei der erfindungs
gemäß vorzunehmenden Abstimmung ein deutlich geringeres Federvolumen
zum Erhalt des erforderlichen Drehwinkels ausreicht, was sich positiv auf
die gesamte Baugröße eines derartigen Systems auswirkt.
Das geringste Federvolumen wird dann erreicht, wenn - bei weniger
rasselempfindlichen Getrieben - die größere Steilheit a der Momentenkenn
linie beibehalten werden kann, und das Antriebsdrehmoment MTD deshalb
bereits bei äußerst geringen Verdrehwinkeln erzielt wird.
Der Einsatz deutlich weicherer Federn bei der Dämpferelementenanordnung
48 führt nun jedoch dazu, dass das Eigenschwingungsverhalten des
gesamten Antriebsstranges in derartiger Weise beeinflusst wird, dass die
Eigenfrequenzen nach unten verschoben werden. Wie bereits ausgeführt,
liegt die Anregungsdrehzahl NA bei einer kritischen Eigenfrequenz von 50 Hz
bei etwa 750 Umdrehungen pro Minute. Wird nunmehr jedoch die kritische
Eigenfrequenz fkrit nach unten verschoben, so wird in entsprechender Weise
auch die Anregungsdrehzahl NA nach unten verschoben und kann auf diese
Art und Weise letztendlich in einen Drehzahlbereich gebracht werden, der
vorzugsweise unterhalb der Leerlaufdrehzahl liegt. Dies bedeutet jedoch,
dass im normalen Betrieb ein derartiges Schwingungssystem, bei welchem
die Elastizität der Dämpferelementenanordnung auf das im Bereich der
Anregungsdrehzahl NA maximal erzeugbare Antriebsdrehmoment MMot
abgestimmt ist, ein überkritischer Betrieb vorliegt, bei welchem durch die
vierte Anregungsordnung letztendlich dann eine Anregung dieser nach unten
nunmehr verschobenen kritischen Anregungsfrequenz fkrit nicht auftreten
kann. Der zweite Dämpferbereich 36 wirkt also hier nicht nur als breitbandi
ger Tiefpassfilter, sondern führt letztendlich zu einer Absenkung der
kritischen Eigenfrequenz oder der kritischen Eigenfrequenzen, mit der Folge,
dass im Drehbetrieb eine Anregung bei diesen Eigenfrequenzen durch die
vierte Anregungsordnung überhaupt nicht mehr auftreten wird.
Um auch noch andere Anregungsordnungen, beispielsweise die sechste
Anregungsordnung bedämpfen zu können, können im Bereich des zweiten
Dämpferbereichs 36 verschiedene konstruktive Maßnahmen getroffen
werden. Diese sind im Diagramm der Fig. 6 veranschaulicht. Vorangehend
wurde letztendlich ein Fall beschrieben, bei welchem bei Erreichen des
Antriebsdrehmomentes MTD der zweite Dämpferbereich 36 blockiert wird,
so dass, wie durch die Linie c1 dargestellt, eine weitere Veränderung des
Drehwinkels bei Erhöhung des Antriebsdrehmomentes nicht stattfinden
wird. Es könnte jedoch auch noch ein weiteres Verdrehen der Primärseite
38 bezüglich der Sekundärseite 46 zugelassen werden, so dass bei
konstantem Anstieg der Momentenkennlinie gemäß der Linie c2 in einem
weiteren Winkelbereich der zweite Dämpferbereich 36 wirksam ist. Weiter
wäre es möglich, durch entsprechende Ausgestaltung des zweiten
Dämpferbereichs 36 ein Abknicken der Momentenkennlinie und einen
Übergang in die Linie c3 zu erzwingen. Dies kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, dass bei den bereits angesprochenen Gruppen von
Dämpferfedern eine oder mehrere Federn mit jeweils unterschiedlicher
Federkonstante bereitgestellt werden, so dass zunächst die Federn mit
geringerer Federkonstante, also höherer Elastizität, komprimiert werden, und
dann die Federn mit höherer Federkonstante, also geringerer Elastizität
komprimiert werden. Auch das Ineinanderschachteln mehrerer Federn kann
zu einer derartigen Kennlinie führen, wenn die Federn höherer Federkon
stante eine kürzere Umfangserstreckung aufweisen und somit erst bei
Erreichen eines bestimmten Verdrehwinkels wirksam werden.
Durch die vorliegende Erfindung ist also ein Schwingungsdämpfersystem 10
bereitgestellt, bei dem durch spezielle Ausgestaltung des ersten Dämpferbe
reichs 54 und Abstimmung desselben auf die hinsichtlich ihrer Anregungs
amplitude besonders kritische zweite Anregungsordnung dadurch induzierte
Schwingungen vollständig eliminiert werden, und bei welchem durch
entsprechende Ausgestaltung des zweiten Dämpferbereichs 36, d. h. durch
den Einsatz entsprechend weicher Dämpferelemente, auch die durch die
vierte Anregungsordnung möglicherweise induzierbaren Drehschwingungen
dadurch weitestgehend eliminiert werden, dass der Einsatz der weichen
Dämpferfedern ein Verschieben der Anregungsdrehzahl NA zu geringeren
Drehzahlen, idealerweise unter die Leerlaufdrehzahl induziert, so dass ein
deutlich vergrößerter überkritischer Betriebsbereich erhalten wird.
Vorangehend wurde der Abstimmungsfall beschrieben, bei welchem eine
Abstimmung auf ein Vierzylinderantriebsaggregat vorgenommen wurde. Ist
das Antriebsaggregat beispielsweise ein Sechszylinderantriebsaggregat, so
wäre die durch die Zündfrequenz induzierte Anregungsordnung letztendlich
die dritte Anregungsordnung, da pro Umdrehung der Kurbelwelle dann drei
Zündungen zeitlich versetzt auftreten, und die hinsichtlich der Kolbenbewe
gung kritische Anregungsordnung wäre die sechste Anregungsordnung,
d. h. pro Umdrehung der Kurbelwelle werden sechs Kolben verschoben.
Entsprechendes gilt auch für Antriebsaggregate mit entsprechend größeren
Kolben- und Zylinderzahlen. Ferner wird darauf hingewiesen, dass der
beschriebene zweite Dämpferbereich auch Teil eines Zweimassenschwung
rades sein kann und dann dazu dient, Primär- und Sekundärseite, d. h.
beispielsweise Eingangs- und Ausgangsmasse, dieses Zweischwungrades
elastisch dämpfend zu verbinden, wobei der erste Dämpferbereich dann in
der Primär- oder/und der Sekundärseite, vorzugsweise in der Primärseite
angeordnet wäre, und wobei die Kupplungsscheibe dann im Momentenfluss
hinter dem Zweimassenschwungrad angeordnet wäre und vorzugsweise
keinen Dämpferbereich enthalten würde. Weiter wird darauf hingewiesen,
dass selbstverständlich die Abstimmung der Dämpferbereiche des erfin
dungsgemäßen Systems auch auf andere Eigenschwingungssysteme
innerhalb eines Antriebsstrangs beziehungsweise andere kritische Frequen
zen vorgenommen werden kann, die im Fahrbetrieb durch verschiedene
auftretende Anregungsordnungen zur Schwingung angeregt werden können.
Insofern ist der vorangehend beschriebene Fall, in welchem als besonders
kritisch die innerhalb eines Getriebes auftretende Schwingungsanregung von
nicht drehmomentübertragenden Zahnradzügen dargestellt wurde, lediglich
als beispielhaft zu betrachten.
Ferner wird darauf hingewiesen, dass sofern im vorliegenden Text die Rede
von "Verringern von Drehungleichförmigkeiten" die Rede ist, dies selbstver
ständlich auch einen Wert von 0, also das absolute Eliminieren von
Schwingungsanregungen beziehungsweise von vorne herein das Verhindern
des Auftretens von Drehungleichförmigkeiten umfasst.