DE10018497C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Fördern einer Materialbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Fördern einer MaterialbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
11.
Aus der Praxis sind Verfahren und Vorrichtungen zum Fördern einer Material
bahn bekannt, bei denen die mit regelmäßigen Markierungen versehene
Materialbahn im Hinblick auf eine Abweichung der Markierungen von einer
vorgesehenen Sollposition überprüft wird und entsprechend der Antrieb, der in
der Regel über ein Walzenpaar erfolgt, in seiner Geschwindigkeit angepaßt
wird. Während diese Vorgehensweise bei kontinuierlich geförderten Bahnen
eine zufriedenstellende Einstellung des Vorschubs ermöglicht, mit der ein
Schlupf kompensiert werden kann, stellt sich die Situation bei diskontinuierlich
geförderten Bahnen anders dar. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, daß
durch das stoßweise Fördern der Materialbahn, die in der Regel von einer Rolle
abgewickelt wird, diese in größeren Abschnitten von der Rolle herunter
gezogen wird und anschließend bezüglich ihres Abrollwiderstandes über
mehrere Takte nicht einstellbar ist. Entsprechend addiert sich ein Schlupf zu
einer nicht akzeptablen Genauigkeitsabweichung. Zur Behebung der
Ungenauigkeiten ist bei intermittierendem Vorschub eine zeitraubende
Nachstellung im Schleichgang erforderlich.
Ein weiteres aus der Praxis bekanntes Verfahren sieht eine Vorrichtung vor, bei
der die Materialbahn über sogenannte Tänzer-Kreuze geführt wird, bei denen
es sich um eine Reihe von Walzen handelt, die von der Materialbahn
abwechselnd umschlungen werden und bei denen der Abstand zwischen
unteren und oberen Walzen in Reaktion auf einen detektierten Schlupf
einstellbar ist. Nachteilig bei dieser Technologie ist, daß die Materialbahn im
Bereich des Tänzer-Kreuzes hohen örtlichen Zugbelastungen ausgesetzt ist,
die insbesondere bei einer Materialbahn, auf der empfindliche elektronische
Bauteile oder Transponder angeordnet sind, zu einer hohen Beschädigungsrate
oder sogar Bahnabriß führen kann und damit inakzeptabel ist. Die bekannte
Technologie läßt nur langsame Vorschübe zu.
DE-GM 76 29 437 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Fördern
einer Materialbahn, insbesondere einer zu bedruckenden Materialbahn mit
Registermarkierungen, welche eine Fotozelle auf der Förderstrecke zur
Erfassung der Registermarkierungen anordnet und im wesentlichen zur
Kompensation von Dehnungsschwankungen der Materialbahn die Spannung
der Materialbahn und damit ihre Dehnung mittels eines durch Motor
verlagerbaren Gewichts beeinflußt, und ferner eine einstellbare, motorisch
antreibbare Leitwalze aufweist. Die bekannte Vorrichtung versucht zum
registerhaltigen Fördern in erster Linie die Dehnung der Materialbahn zu
ändern, was bei empfindlichen Materialien oder Aufdrucken nicht zugelassen
werden kann. Ferner kann aufgrund der Art des Antriebs der zur Verfügung
stehende Verlagerungsweg der Materialbahn und die Verlagerungs
geschwindigkeit jeweils nur langsam angepaßt werden, so daß der Einsatz der
bekannten Vorrichtung bei schnell oder intermittierend fördernden Material
bahnen keinen Vorteil bringt.
GB-OS 2 249 782 beschreibt eine Vorrichtung, mit der eine Materialbahn einer
Einrichtung zum Bilden von Säcken zugeführt wird, wobei die Materialbahn
intermittierend dadurch gefördert wird, daß diese in einem ersten Schritt von
einer Vorratsrolle über ein dieser nachgeschaltetes antreibbares Walzenpaar in
einen stirnseitig offenen Saugschacht eingesogen wird, bis ein unterer Sensor
aktiviert wird. Dann wird in einem zweiten Schritt ein in eine Packeinrichtung
integrierter Fördermechanismus betätigt, der die Materialbahn ein Stück fördert
und damit aus dem Saugschacht entgegen der Saugkraft abzieht. Nachteilig ist
bei dieser Vorrichtung einerseits, daß die Materialbahn aufgrund der Saugkraft
gegen die Wände des Saugschachts gezogen wird, wo sie beim Fördern
Beschädigungen erleiden kann. Ferner besteht die Gefahr des Knickens der
Materialbahn in dem Saugschacht, z. B. bei Zu- oder Abfördern. Die eingestellte
Saugkraft ist nicht in Abhängigkeit von kleinen Toleranzschwankungen
einstellbar, und somit kann in dem Saugschacht auch keine feine Einstellung
einer Förderung der Materialbahn erfolgen.
US-PS 4 787 544 beschreibt eine Puffer-Vorrichtung zum Spannen einer
Materialbahn, in der eine zwischen zwei Stationen übergebene Materialbahn
zunächst über eine erste perforierte Walze geführt ist, in der Luft in Folge
Überdrucks austritt, anschließend über eine in einem Schacht höhen
verstellbare Tänzer-Walze umgelenkt ist und über eine zweite perforierte Walze
geführt ist. Die Tänzer-Walze ist an ihren axialen Enden mit stirnseitigen
Verzahnungsabschnitten ausgebildet, in denen sie axial drehbar ist, welche
Verzahnungsabschnitte mit ein Verkanten erlaubenden, komplementären Gleit
elementen mit verzahnten Oberflächen kämmen, die in dem Schacht in
entsprechenden Führungsbahnen axial verschiebbar sind. Im unteren Bereich
des Schachts sind Belüftungslöcher vorgesehen, an die auch eine
Unterdruckquelle anschließbar ist, welche bei z. B. in Folge Bahnriß
herunterfalllender Tänzer-Walze von den Gleitelementen verschlossen werden,
wodurch im unteren Bereich des Schachts ein den Fall bremsendes Luftpolster
geschaffen ist. Die Spannung der Bahn zwischen den beiden perforierten
Walzen und der Tänzer-Walze erfolgt durch den in diesem Bereich
bestehenden Überdruck.
DE-OS 39 36 038 beschreibt eine Einrichtung zum intermittierenden
Schweißen und Perforieren von Kunststoffbeuteln aus einer endlosen
Materialbahn, die anschließend kontinuierlich zu einer Rolle aufgewickelt
werden, bei der zum Abkühlen der Materialbahn und zum Entkoppeln der
beiden unterschiedlichen Förderprozesse die Materialbahn in einem
Puffergehäuse ohne Spannung durchhängend vorgehalten und zugleich mit
Druckluft abgekühlt und von den Wänden des Gehäuses auf Abstand gehalten
wird. Eine seitlich an Stegen geführte, nicht drehbare Stange kann für die
Umlenkung der Materialbahn in dem Puffergehäuse vorgesehen sein. Die
bekannte Einrichtung ist passiv und läßt eine Regelung des Vorschubs bzw. der
Geschwindigkeit der Materialbahn nicht zu. Auch ist das Ablesen von
Markierungen auf der Materialbahn nicht vorgesehen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bzw. eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11
anzugeben, mit denen eine Schlupfkompensation ohne Gefahr der
Beschädigung der Materialbahn einfach möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und bei der eingangs
genannten Vorrichtung erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 11 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglichen es, sowohl bei einer kontinuierlichen als auch bei einer
diskontinuierlichen Förderung einer Materialbahn deren Schlupf einzustellen
und damit den Vorschub der Materialbahn derart zu regeln, daß nur geringste
Abweichungen von vorgegebenen Ist-Lagen eintreten. Hierdurch ist es insbe
sondere bei Änderungen von Vorschubgeschwindigkeiten, Unterbrechungen,
unterschiedlich langen Taktzyklen oder anderen mit konventionellen
Regeleinrichtungen kaum in den Griff zu bekommenden Situationen möglich,
einen sehr exakten Vorschub der Materialbahn zu erreichen. Die Kosten für die
Vorrichtung sind hierbei gering. Überdies wird die Materialbahn in schonender
Weise örtlich beansprucht, so daß es nicht zu Spannungsspitzen kommt, die
die Materialbahn durch Mikrorisse oder abrasiv aufgrund von Staubkörnern
beeinträchtigen können. Insbesondere die Beeinträchtigung aufgrund von
Verunreinigungen im Bereich des Umlenkglieds ist durch die permanente
Absaugung weitestgehend vermieden. Hierdurch sind innerhalb von 50 bis 300
Millisekunden vorteilhaft hohe Beschleunigungen und Abbremsungen der
Materialbahn ohne Beschädigung derselben möglich. Zugleich lassen sich
hohe Vorschübe einstellen, die mehrere Takte pro Sekunde zulassen.
Bei der Materialbahn handelt es sich im wesentlichen um eine dünne Bahn wie
aus Papier, Pappe, Kunststoff, die in einfacher Weise durch ein Förderwalzen
paar angetrieben werden kann. Alternativ kommen aber auch Materialbahnen
aus anderen Konsistenzen in Betracht, beispielsweise Geflechte, Gewebe,
Filze, Gewirke, Matten, oder Bahnen, die Durchbrechungen wie Lochungen
oder Ausstanzungen aufweisen.
Die Lagehaltigkeit der Materialbahn wird über eine Erfassungseinrichtung
detektiert, die regelmäßige Markierungen auf der Materialbahn erfaßt und den
Betrag und das Vorzeichen der Lagerabweichung einer Steuerung zuführt. In
der Steuerung kann vorteilhaft bereits eine Tendenz ermittelt werden und
gemäß bekannter Regelungsalgorithmen, insbesondere geeigneter Differential
gleichungen, eine präventive Erhöhung oder Absenkung der Abziehkraft der
Materialbahn eingestellt werden, indem der Unterdruck in dem Rohr gemäß
einer voreingestellten Regelungsformel aufgrund von Erfahrungswerten, die
das in der Art einer Fuzzy-Logik ausgestaltete System selbst gelernt hat,
eingestellt wird. Alternativ ist es möglich, Korrekturen vorzusehen, die in
Abhängigkeit von überschrittenen Schwellenwerten eingestellt werden, so daß
für jeden überschrittenen Betrag jeweils ein entsprechender Betrag im Bereich
der Einstellung des Unterdrucks einstellbar ist.
Die Markierungen auf der Materialbahn sind vorzugsweise optisch detektierbare
Markierungen, beispielsweise eine Strichmarkierung auf oder ein Loch in der
Materialbahn. Alternativ ist es möglich, die Markierungen auch in anderer
physikalisch detektierbarer Weise vorzusehen, beispielsweise aufgrund einer
kapazitiv erfaßbaren Änderung eines Magnetfeldes oder dgl. Auch ein taktiles
Detektieren einer Markierung ist möglich, wenn diese gegenüber der übrigen
Oberfläche der Materialbahn zum Beispiel erhaben ist. Insgesamt ist
vorzugsweise die Markierung Bestandteil eines auf der Materialbahn
aufgebrachten oder deponierten weiteren Materials, wie beispielsweise einer
Siebdruckfarbe, oder einer Antennenbahn eines Transponders.
Das Umlenkglied unterteilt das Rohr in zwei Bereiche, einem ersten Bereich,
der der Rohröffnung zugewandt ist und einem zweiten Bereich, der der
Rohröffnung abgewandt ist, wobei in dem zweiten Bereich ein Unterdruck
dadurch einstellbar ist, daß das in diesem Bereich enthaltene Luftvolumen
abgesaugt wird und das Nachströmen von Umgebungsluft durch den Spalt, der
zwischen Umlenkglied und Rohr vorgesehen ist, nicht ausreicht, den
Unterdruck wieder auszugleichen. Das Umlenkglied ist axial in dem Rohr
verlagerbar, so daß das Volumen der beiden Bereiche sich entsprechend der
Lage des Umlenkglieds in dem Rohr ändert. Das Umlenkglied hat somit eine
ähnliche Funktion wie ein pneumatischer Kolben, der in dem Rohr als Zylinder
geführt ist, ohne an dem Rohr festgelegt zu sein.
Als weitere Funktion des Umlenkglieds ist vorgesehen, daß dieses die Material
bahn um ca. 180° umlenkt, derart, daß die Materialbahn zunächst entlang der
einen Kante des Rohrs bis zu dem Umlenkglied hingeführt wird, im Bereich des
Umlenkglieds umgelenkt wird und entlang der zweiten, zur ersten Kante
parallelen Kante wieder aus dem Rohr herausgeführt wird. Vorzugsweise ist im
Bereich der Umlenkung ein Mitdrehen des Umlenkglieds vorgesehen, um eine
Beschädigung der Materialbahn möglichst durch Reiben auf der vorzugsweise
glatten oder polierten Oberfläche des Umlenkglieds zu vermeiden. Hierzu
kommen verschiedene Ausgestaltungen in Betracht. Zum einen ist es in
besonders einfacher Weise möglich, das Umlenkglied als zylindrische Rolle
auszugestalten, die durch die Vorschubbewegung der Materialbahn um die
eigene Achse drehbar ist, wobei aufgrund des Umstands, daß die Rolle nicht
an dem Rohr gelagert ist eine äußerst reibungsarme Führung gewährleistet ist.
In diesem Fall wird die Materialbahn innerhalb des Bereichs, in dem sie die
Rolle umgibt, durch den Unterdruckbereich mit dem dort anliegenden
Unterdruck hindurchgeführt.
Alternativ ist es möglich, das Umlenkglied als an den vorzugsweise
rechteckigen Querschnitt des Rohrs angepaßte Kolbenfläche als Basis
auszugestalten, an derer dem Unterdruck abgewandten Seite eine Umlenkrolle
gelagert ist, um die die Materialbahn herumführbar ist. In diesem Fall empfiehlt
es sich, die Umlenkrolle nur einseitig zu lagern, damit die Materialbahn auch
wenn sie auf einer Vorratsrolle aufgewickelt ist hinter die Umlenkrolle greifen
kann. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung können mehrere Umlenkrollen
an der Basis vorgesehen sein, um die Materialbahn zu führen. Wird die
Materialbahn zudem über eine weitere, örtlich feststehende drehbare
Umlenkwalze geführt, tritt ein Effekt in der Art eines Flaschenzugs ein, mit der
Folge, daß das Rohr entsprechend kurz und kompakt ausgebildet werden kann,
oder daß große Materialvorschübe in kurzer Zeit einstellbar sind. An einer Basis
können eine Vielzahl von Umlenkrollen hierzu vorgesehen sein. Diese können
z. B. für eine Umrüstung der Vorrichtung auswechselbar sein. Insbesondere bei
Vorsehen eines Umlenkglieds mit Basis kann vorteilhaft jeder Rohrquerschnitt
eingesetzt werden, z. B. ein runder Querschnitt oder ein Querschnitt, der nur
eine Orientierung zum Einfügen des Umlenkglieds zuläßt.
Vorzugsweise ist die Rolle oder Umlenkrolle hohl ausgebildet, um eine
Gewichtsersparnis herbeizuführen und zugleich störende Momente aufgrund
hoher Massen zu vermeiden.
Soweit eine Rolle als Umlenkglied vorgesehen ist, ist idealer Weise eine
zylindrische Ausgestaltung vorgesehen. Es ist aber möglich, die Rolle in
anderer Weise an den Querschnitt des Rohrs und an die Konsistenz der
Materialbahn anzupassen, so ist es insbesondere möglich, anstatt eines zur
Achse der Rolle parallelen Mantelumfangs eine konkave oder konvexe
Krümmung in der Art eines Doppelkegelstumpfes oder dgl. vorzusehen.
Vorzugsweise sind die Rolle und das Rohr aus Aluminium hergestellt.
Hierdurch wird gerade beim Fördern von Kunststoffbahnen eine
elektrostatische Aufladung, die die auf der Materialbahn vorgesehenen
elektronischen Bauteile beeinträchtigen könnte, vorteilhaft vermieden.
Entsprechend kann vorgesehen sein, daß der Übergang zwischen dem
Zylindermantel und den Stirnseiten der zylindrischen Rolle leicht abgerundet
sind, um Beschädigungen der Materialbahn zu verhindern.
Zweckmäßigerweise sind die Abmessung der als Hohlzylinder ausgebildeten
Rolle an den lichten Querschnitt des Rohrs derart angepaßt, daß der nach
Durchführung der Materialbahn verbleibende Spalt äußerst gering ist und damit
der hieraus folgenden Druckverlust in dem Unterdruckbereich des Rohrs gering
bleibt. Der Druckverlust kann im Einzelfall dadurch verringert werden, daß die
Materialbahn, die entlang der Kanten des Rohrs verläuft, wenn sie um das als
Rolle ausgebildete Umlenkglied herumgeführt wird, den Spalt weiter begrenzt.
wobei die Schmalseiten des Rohrs auf die Höhe der Rolle angepaßt sein
können. Es ist möglich, eine Berührung der Materialbahn mit den Rohrwänden
einzustellen, damit eine etwaige statische elektrische Aufladung der
Materialbahn über eine an dem Rohr vorteilhaft anliegende Erdung entladen
werden kann. Es ist weiterhin möglich, auch das Umlenkglied durch ein
entsprechend schleifend geführtes Mittel zu erden.
Vorzugsweise ist das Umlenkglied derart dimensioniert, daß ein Spalt zwischen
dem Umlenkglied und dem Rohr von einigen Zehntel Millimetern verbleibt.
Hierdurch ist es möglich, das Umlenkglied praktisch umlaufend reibungsfrei auf
einer Art Luftkissen zu verlagern. Wenn das Umlenkglied als Rolle oder dgl.
ausgebildet ist und so zwischen Rolle und Rohr gelangt, ist dies bei den
Abmessungen der Rolle zu beachten. Insbesondere bei einer Materialbahn, auf
der Mikrochips vorgesehen sind, die um ca. 0,3 mm über die Bahn überstehen,
wird dadurch eine beschädigungsfreie Führung gewährleistet. Der Spalt sollte
in der Regel 1 mm nicht übersteigen. Darüberhinaus tritt Verschleiß weder an
Rohr noch an Umlenkglied auf.
Zum weiteren Reduzieren des Druckverlustes ist es möglich, das Rohr mit
einem Filz oder dgl. auszukleiden, der zwar einen gewissen Widerstand bei der
Verlagerung der Rolle darstellt, jedoch zugleich die Materialbahn schont und
einen dichteren Abschluß zwischen Rolle und Rohr bewirkt.
Vorzugsweise ist das der Öffnung des Rohres abgewandte Ende des Rohrs
durch einen abnehmbaren Verschluß abgedichtet, wobei der Abschnitt
zwischen dem Verschluß und dem Umlenkglied im Bereich des Verschlusses
an die Saugseite einer Pumpe angeschlossen ist, um den Unterdruck in diesem
Abschnitt einzustellen. Das Anschließen an die Pumpe im Bereich des
Verschlusses ermöglicht es, daß das Umlenkglied recht tief in das Rohr
eindringen kann, so daß die Tiefe des Rohrs entsprechend geringer bemessen
werden und die Vorrichtung kompakter ausgestaltet werden kann. In dem
Abschnitt zwischen Verschluß und Pumpe ist vorzugsweise ein Bypass oder
Ventil angeordnet, das eine Öffnung gegen die Umgebungsatmosphäre
aufweist und selektiv durch die Steuerung dahingehend betätigbar ist, daß bei
einer beabsichtigten Reduzierung des Unterdrucks in dem Abschnitt zwischen
Umlenkglied und Verschluß die Pumpe zeitweise oder über einen längeren
Zeitraum gegen Umgebungsluft fördert, wodurch bei entsprechendem
Absenken der Drehzahl der Pumpe auch vollständiges Belüften des Abschnitts
möglich ist. Darüber hinaus ist zweckmäßigerweise die Pumpe mit der
Steuerung verbunden, um die Drehzahl anzupassen, so daß es möglich ist, bei
erreichen einer hinreichend genauen Förderung der Materialbahn die Häufigkeit
der Belüftungen des Ventils soweit wie möglich zu reduzieren, und dadurch den
Energieverbrauch der Pumpe zu minimieren.
Gegenüber einem theoretischen Vorschub der Materialbahn wird deren Antrieb
stets für einen größeren Vorschub eingestellt sein, da beim Anfahren und
Abbremsen der Materialbahn, also insbesondere dann, wenn ein
intermitierender Betrieb vorgesehen ist, Schlupf auftritt. Dieser Schlupf ist auch
theoretisch schwer zu beherrschen, so daß mit dem vorgestellten Verfahren bei
Detektieren von Schlupf aufgrund eines Auswanderns der Markierungen
pneumatisch eine Schlupfkompensation vorgesehen ist. Hierbei ist zu
verstehen, daß aufgrund des Unterdrucks im Abschnitt zwischen Umlenkglied
und Verschluß stets ein kleiner Schlupf generiert wird, da der Unterdruck dem
Antrieb der Materialbahn kräftemäßig entgegenwirkt.
Vorzugsweise ist eine Meßeinrichtung vorgesehen, die die Lage des
Umlenkglieds in dem Rohr erfaßt. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise
sichergestellt werden, daß das Umlenkglied nicht aus einer günstigen mittleren
Lage in dem Rohr auswandert, und sich aufgrund aufaddierender Änderungen
im Bereich des Unterdrucks in Richtung auf die Öffnung oder in Richtung auf
den Verschluß verlagert, und möglicherweise außer Funktion gelangt. Darüber
hinaus ist zu beachten, daß sowohl bei einem kleinen Unterdruckvolumen als
auch bei einem sehr großen Unterdruckvolumen die Differentialwirkung eines
selektiven Belüftungsvorgangs verhältnismäßig zu- oder abnimmt, wodurch das
Erreichen vorbestimmter Effekte erschwert wird. Die Meßeinrichtung ist
vorzugsweise als Ultraschallsensor ausgebildet, die im Bereich des geschlos
senen Endes des Rohrs und vorzugsweise integriert in dem Verschluß
vorgesehen ist, und die eine präzise Abstandsmessung des Umlenkglieds bzw.
von dessen Abstand zu dem Verschluß ermöglicht. Die ermittelten Daten
werden der Steuerung zugeführt und von dieser verarbeitet, und entsprechend
die Länge der zugeführten Materialbahn eingestellt. Dies geschieht vorzugs
weise dadurch, daß die ansonsten freigegebene Drehbewegung einer Vorrats
rolle, auf der die Materialbahn eingestellt ist, wenigstens zeitweise gebremst
oder freigegeben wird, so daß der Längenabschnitt, der dem Umlenkglied
zugeführt wird, entsprechend verkürzt oder verlängert wird und das Umlenk
glied entsprechend in dem Rohr in Richtung auf die Öffnung oder in Richtung
auf den Verschluß verlagert wird. Hierbei ist zu beachten, daß aufgrund der
leichten Verlagerbarkeit des Umlenkglieds in dem Rohr das Bremsen der
Vorratsrolle nicht zu unerwünschten Kerbspannungen im Bereich der
Materialbahn führt, sondern diese weiter verarbeitet werden kann. Auch hier ist
es möglich, das Freigeben der Materialbahn entsprechend der Lage des
Umlenkglieds zu regeln, es ist aber vorzugsweise lediglich ein oberer und ein
unterer Schwellenwert in dem Rohr vorgegeben, bei deren Überschreiten eine
entsprechende Änderung der Freigabe der Materialbahn erfolgt. Es ist zu
verstehen, daß grundsätzlich der in einem Arbeitstakt vorgeschobene
Längenabschnitt der Materialbahn von der Vorratsrolle auch abgewickelt wird
und dementsprechend die Bremse regelmäßig gelöst wird. Neben den
Schwellenwerten für die Freigabe der Materialbahn können weitere
Schwellenwerte vorgesehen sein, die als Alarmlage bzw. als Notstopplage von
der Steuerung verarbeitet werden.
Alternativ zu der Ausgestaltung der Meßeinrichtung als Ultraschallsensor
kommt auch eine optische Meßeinrichtung, beispielsweise ein Laser oder eine
Lichtschrankenkaskade in Betracht. Ferner ist es möglich, über in dem Rohr
vorgesehene kapazitive Aufnahmen die Lage des Umlenkglied in dem Rohr zu
erfassen und an die Steuerung weiterzugeben.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung sowie aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt durch ein
Rohr der Vorrichtung aus Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch das Rohr aus Fig. 2 entlang der
Linie III-III.
Fig. 4 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt durch ein
anderes Ausführungsbeispiel an Stelle der Variante aus
Fig. 2.
Die insgesamt mit Bezugszeichen 1 bezeichnete Vorrichtung dient im
vorliegenden Ausführungsbeispiel zum Fördern einer Materialbahn 2, die
vorliegend als endlose von einer Vorratsrolle 3 abgewickelte Polyesterbahn
ausgestaltet ist, auf der in regelmäßigen Abständen Transponder angeordnet
sind. Bei den Transpondern handelt es sich um auf dem Polyester
aufgebrachte Leiterbahnen für eine Antenne sowie um auf die Bahn 2
aufgebrachte, mit der Leiterbahn durch Bonden verbundene Mikrochips. Es ist
sowohl möglich, von der Transponderbahn 2 einzelne Transponder abzulängen
und mit weiteren Teilen zu verbinden als auch die Transponderbahn 2
unzerschnitten mit weiteren Bahnen zu verbinden. Entsprechend ist es möglich,
eine Funktionsprüfung der Transponder, die vorliegend nicht dargestellt ist,
vorzusehen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Transponderbahn 2 einer (nicht
dargestellten) Schneidestation zugeführt, wo der jeweils vorderste Transponder
von der Transponderbahn 2 abgeschnitten wird. Für den Antrieb der
Transponderbahn 2 ist ein Förderwalzenpaar 4 vorgesehen, das die
Vorschubbewegung zwischen seinen beiden Walzen auf die Transponderbahn
2 überträgt, wobei der Vorschub getaktet erfolgt, d. h. daß die Materialbahn 2
kurzzeitig stoppt, zeitweise im Schleichgang nach vorne verlagert wird und
zeitweise auf höhere Vorschubgeschwindigkeiten beschleunigt wird. Die
Ansteuerung der Führungswalzen 4 erfolgt über eine schematisch dargestellte
Steuerung 5. Die Steuerung 5 steuert auch eine im einzelnen nicht dargestellte
Bremse an, die auf die Welle 6 einwirkt, auf der die Vorratsrolle 3 aufgebracht
ist. Die Förderrichtung der Materialbahn 2 ist durch den Pfeil 7 angedeutet.
Man erkennt, daß die Materialbahn 2 ausgehend von der Vorratsrolle 3 über
eine Umlenkwalze 8 in das Innere eines um ca. 30° zur Horizontalen geneigten
Rohrs 9 geführt wird, wobei die Umlenkwalze 8 derart angeordnet ist, daß ihr
Umfang mit der einen Innenkante des rechteckförmig ausgebildeten Rohrs 9
annähernd ausgefluchtet und parallel angeordnet ist. In dem Rohr 9 ist ein als
Rolle 10 ausgebildetes Umlenkglied angeordnet, die hohlzylindrisch ausgebildet
ist und aus einem dünnwandigen Aluminiummantel besteht, dessen Oberfläche
poliert oder in anderer Weise mit geringer Rauhtiefe versehen ist. In Fig. 2
erkennt man, daß eine Berührung der Materialbahn 2 mit den Wänden des
Rohrs 9 nicht vorgesehen ist. Hierdurch wird die Rolle 10 von der Materialbahn
2 in dem Rohr 9 vorteilhaft zentriert.
Ausgehend von der Rolle 10 wird die Materialbahn 2 über eine weitere
ausgefluchtete Umlenkwalze 11 den Antriebswalzen 4 zugeführt. Es ist
möglich, weitere Unterstützungs- und Umlenkwalzen vorzusehen, wobei diese
zum Verständnis des Ausführungsbeispiels nicht erforderlich und daher
weggelassen sind. Auch ist es möglich, die Umlenkwalzen 8, 11 ebenfalls
anzutreiben, ebenso ggf. die Vorratsrolle 3.
Unmittelbar vor der Führungswalzenanordnung 4 ist eine Erfassungseinrichtung
12 vorgesehen, die vorzugsweise derart im Abstand zu den Führungswalzen 4
bzw. der nicht dargestellten Schneidestation angeordnet ist, daß eine
Markierung in einem einer Anzahl von Arbeitstakten entsprechenden Abstand
von der Schneideeinrichtung beim Anhalten der Fördereinrichtung erfaßt wird.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Erfassungseinrichtung 12 als CCD-
Kamera ausgebildet, die die in Bewegungsrichtung 7 der Bahn 2 vorderste
Leiterbahn der Antenne eines Transponders erfaßt. Aufgrund der von den
Dioden der CCD-Kamera erfaßten Bilddaten und der bekannten mittleren Breite
der Leiterbahn kann die Lage der stirnseitigen Leiterbahn auf die Breite eines
halben Pixels, also auf wenige µm genau, bestimmt werden. Alternativ ist es
möglich, eine magnetische oder kapazitive Meßeinrichtung vorzusehen, die auf
die Leiterbahnen reagiert. Auch ein Meßlaser kommt in Betracht. Als
Markierungen sind bei einer Transponderbahn in der Regel mittig Quadrate z. B.
aus dem Leiterbahnmaterial vorgesehen.
Die von der Erfassungseinrichtung 12 gemessenen Daten werden der
Steuerung 5 zugeführt, die wie weiter unten noch im einzelnen dargestellt, den
Schlupf der Transponderbahn 2 in der Vorrichtung 1 durch ein selektives
Erhöhen oder Absenken des Abzugswiderstands der Transponderbahn 2
erhöht oder senkt. Hierbei ist zu beachten, daß zwei benachbarte Transponder
auf der Bahn 2 jeweils einen ausreichenden Abstand voneinander aufweisen,
um einen späteren Schnitt zuzulassen. Es ist möglich, die Genauigkeit des
Schnitts durch die Vorrichtung 1 auf weniger als eine 1/10 mm einzuregeln.
Um den Vorschub der Transponderbahn 2 zu beeinflussen ist die Rolle 10 in
dem Rohr 9 in ihrer Lage veränderbar. Die Rolle 10 ist hierzu frei in dem Rohr 9
verlagerbar und muß nicht an dem Rohr 9 angebracht oder gelagert sein. In
dem der Öffnung 13 des Rohrs 9 abgewandten Ende 14 ist das Rohr mit einem
abdichtenden Verschluß 15 versehen, der im wesentlichen fluiddicht, z. B.
mittels Dichtung, auf das Rohr aufgebracht ist, wodurch in einem zwischen der
Rolle 10 und dem Verschluß 15 verlaufenden Volumenabschnitt des Rohrs 9
ein vom Umgebungsdruck verschiedener Druck einstellbar ist. Im Bereich des
Verschlusses 15 ist eine Öffnung vorgesehen, an die ein Schlauch 16
angeschlossen ist, der der Saugseite einer Pumpe 17 zugeführt wird. Über den
Schlauch 16 wird in dem Volumen zwischen der Rolle 10 und dem Verschluß
15 ein Unterdruck erzeugt, der zugleich die Rolle 10 in Richtung auf das Ende
14 des Rohrs 9 ansaugt. Die Rolle 10 ist mithin von der Transponderbahn 2 in
ihrer Lage gehalten, wobei die Verlagerung bzw. deren Geschwindigkeit und
Beschleunigung begrenzt wird einerseits durch die Bremsung der Vorratsrolle 3
und andererseits durch die maximalen Schlupf im Bereich der Führungswalzen
4. Zugleich strömt Umgebungsluft über die Öffnung 13 und den Spalt zwischen
Rolle 10 und Rohr 9 nach, so daß bei Abklemmen der Pumpe 17 nach kurzer
Zeit ein Druckausgleich erfolgt. Daneben ist ein als Ventil 18 dargestellter
Bypass vorgesehen, mit dem der Volumenabschnitt kurzfristig belüftet werden
kann. Das Ventil 18 ist von der Steuerung 5 ansteuerbar. Man erkennt in Fig. 2,
daß eine weitere Leitung 16a, die an dieselbe Pumpe 17 anschließbar ist, nicht
belüftet werden kann, so daß stets ein restlicher, mittels Ventile 18a, 18b
einstellbarer Unterdruck einen Sog und damit eine Anzugskraft auf das
Umlenkglied ausübt und ein Trudeln verhindert. Der eingestellte Unterdruck
muß kein hochwertiges Vakuum sein, vielmehr reicht es aus, wenige Prozent
Unterdruck vorzusehen.
Im Bereich des Verschlusses 15 ist ferner ein Ultraschallsensor 19 angeordnet,
der den Abstand der Rolle 10 mit der diese umlaufenden Transponderbahn 2
mißt und entsprechende Daten an die Steuerung 5 abliefert. Alternativ zu einer
Ultraschallmessung kommt auch eine Entfernungsmessung mittels Laser in
Betracht, ferner bei einem durchsichtigen Rohr 9 auch eine optische Messung
mit einer Anzahl von Lichtschranken im Bereich der Kanten des Rohrs 9 oder
eine induktive Messung.
Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
Wird im Bereich der Meßeinrichtung 12 ein Auswandern der Markierung in eine oder in die andere Richtung ermittelt, wird über die Steuerung 5 entsprechend eine Unterdruckänderung in dem Abschnitt des Rohrs 9 zwischen der Rolle 10 und Verschluß 15 wahlweise dadurch ausgelöst, daß das Belüftungsventil 18 betätigt wird, das Umgebungsluft zum Beispiel dem Schlauch 16 zuführt oder wahlweise einen bestehenden Belüftungsstrom wenigstens zeitweise mittels Ansteuerung des Ventils 18 verschließt. Durch die im Rohr 9 auftretende Änderung im Unterdruck wird der Abzugswiderstands der Transponderbahn 2 kurzfristig erhöht beim höheren Unterdruck und abgesenkt bei niedrigerem Unterdruck, mit der Folge, daß die Rolle 10 entsprechend in die eine oder in die andere Richtung innerhalb des Rohrs 9 verlagert wird. Durch die entsprechende Einstellung des Unterdrucks läßt sich zugleich eine sehr schnelle Regelung der Lage und damit des Schlupfes der Bahn 2 erreichen. Überdies kann die Drehzahl der Pumpe 17 für eine langfristige Einstellung angepaßt werden.
Wird im Bereich der Meßeinrichtung 12 ein Auswandern der Markierung in eine oder in die andere Richtung ermittelt, wird über die Steuerung 5 entsprechend eine Unterdruckänderung in dem Abschnitt des Rohrs 9 zwischen der Rolle 10 und Verschluß 15 wahlweise dadurch ausgelöst, daß das Belüftungsventil 18 betätigt wird, das Umgebungsluft zum Beispiel dem Schlauch 16 zuführt oder wahlweise einen bestehenden Belüftungsstrom wenigstens zeitweise mittels Ansteuerung des Ventils 18 verschließt. Durch die im Rohr 9 auftretende Änderung im Unterdruck wird der Abzugswiderstands der Transponderbahn 2 kurzfristig erhöht beim höheren Unterdruck und abgesenkt bei niedrigerem Unterdruck, mit der Folge, daß die Rolle 10 entsprechend in die eine oder in die andere Richtung innerhalb des Rohrs 9 verlagert wird. Durch die entsprechende Einstellung des Unterdrucks läßt sich zugleich eine sehr schnelle Regelung der Lage und damit des Schlupfes der Bahn 2 erreichen. Überdies kann die Drehzahl der Pumpe 17 für eine langfristige Einstellung angepaßt werden.
Um zu verhindern, daß die Rolle 10 aus dem Rohr 9 herausgezogen wird oder
gegen den Verschluß 15 in Anschlag gelangt, meldet der Ultraschallsensor 19
die ermittelte Lage der Rolle 10 an die Steuerung 5, die bei Annäherung an
erste innere und äußere Schwellenwerte eine entsprechende Freigabe der
Bremse der Vorratsrolle 3 auslöst, bis die Rolle 10 wieder im wesentlichen
mittig in dem Rohr 9 angeordnet ist, bzw. im umgekehrten Falle die Bremse
anzieht, um die verlängerte Transponderbahn 2 wieder zu kürzen. Beim
Überschreiten von zweiten, näher an den Enden 13, 14 des Rohrs 9 liegenden
Schwellenwerten wird eine Störung angezeigt und zugleich der Vorschub der
Einrichtung 1 abgeschaltet.
Der besondere Vorteil der beschriebenen Regelung besteht darin, daß diese
die Lage der Markierungen in besonders einfacher Weise unabhängig von der
Ausgangslage der Rolle 10 einstellbar ist, so daß die Vorrichtung 1 in gleicher
Weise bei kontinuierlichem Betrieb und bei getaktetem Betrieb betrieben
werden kann.
Die Erfindung ist vorstehend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben
worden, bei dem eine Transponderbahn 2 mit beschädigungsempfindlichen
Transpondern eingesetzt wurde. Es versteht sich, daß ebenso gut der Einsatz
bei beschädigungsunempfindlichen Bahnen in Betracht kommt, beispielsweise
aus Papier, Kunststoff oder anderen vergleichbaren bahnförmigen Materialien,
und daß für das Funktionieren der Vorrichtung 1 die Neigung des Rohrs 9
keinen Einfluß hat, d. h. es könnte genauso gut horizontal oder vertikal mit der
Öffnung 13 nach unten oder nach oben angeordnet sein. Durch eine
geringfügig von der Waagerechten abweichende Anordnung wird jedoch
vorteilhaft verhindert, daß Verunreinigungen in das Rohr hineinfallen.
Fig. 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Rohrs 9 einer Vorrichtung 1'.
Dieselben Bezugszeichen wie bei Fig. 1 bis 3 bezeichnen hierbei die funktional
übereinstimmenden Teile und werden daher nicht mehr im Einzelnen
eingeführt. Bei der Vorrichtung 1' besteht ein Umlenkglied 10' aus einer Basis
10a, an der drehbar eine erste und eine zweite Umlenkrolle 10b, 10c
angeordnet sind. Die Materialbahn 2 wird über die Umlenkwalze 8 der ersten
Umlenkrolle 10b zugeführt, umgelenkt, einer weiteren Umlenkwalze 30
zugeführt, die außerhalb des Rohrs 9 ortsfest nahe von dessen Öffnung 13
angeordnet ist, erneut umgelenkt und der zweiten Umlenkrolle 10b zugeführt,
umgelenkt, und der Umlenkwalze 11 zugeführt. Hierdurch wirkt das Umlenk
glied 10' wie ein Flaschenzug und ermöglicht insbesondere das schnelle
intermittierede Abziehen langer Materialbahnabschnitte, ohne hierdurch für das
Umlenkglied 10' einen entsprechend weiten Weg vorsehen zu müssen.
Hierdurch kann die Vorrichtung 1' kompakter ausgestaltet werden. Es ist
möglich, mehr als zwei Umlenkrollen auf der Basis 10a anzuordnen.
Die Erfindung ist vorstehend anhand einer deutlich breiteren als dickeren
Materialbahn beschrieben worden. Es ist aber möglich, die erfindungsgemäße
Technologie (Verfahren und Vorrichtung) auch für schmale Bahnen, z. B.
fadenförmige Bahnen oder dicke Bahnen wie Laminaten vorzusehen, wenn
diese eine ausreichende Flexibilität aufweisen. Insbesondere kann zur
seitlichen Führung in den Rollen und Walzen eine Vertiefung in der Art einer als
Rille oder Nut ausgebildeten Spur vorgesehen sein, in der die Materialbahn
dann geführt ist.
Claims (29)
1. Verfahren zum Fördern einer Materialbahn (2), die mit regelmäßigen
Markierungen versehen ist, bei dem die Markierungen durch eine
Erfassungseinrichtung (12) detektiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (2) über ein in einem einseitig offenen Rohr (9) verlagerbares Umlenkglied (10) geführt wird, und
daß ein in dem Rohr (9) eingestellter Unterdruck in Abhängigkeit von den detektierten Markierungen zur Beeinflußung der Lage des Umlenkglieds (10) mit der Materialbah (2) eingestellt wird.
daß die Materialbahn (2) über ein in einem einseitig offenen Rohr (9) verlagerbares Umlenkglied (10) geführt wird, und
daß ein in dem Rohr (9) eingestellter Unterdruck in Abhängigkeit von den detektierten Markierungen zur Beeinflußung der Lage des Umlenkglieds (10) mit der Materialbah (2) eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (9)
einen rechteckigen Querschnitt aufweist, und daß das Umlenkglied eine
zylindrische Rolle (10) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Umlenkglied (10) in dem Rohr (9) mit geringer Reibung hin und her
verlagerbar und um die eigene Achse drehbar ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Umlenkglied (10) hohl ausgebildet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das der Öffnung (13) des Rohrs (9) abgewandte Ende (14) durch
einen Verschluß (15) abgedichtet ist, und daß im Abschnitt des Rohrs (9)
zwischen Verschluß (15) und Umlenkglied (10) durch wenigstens eine
Pumpe (17) der Unterdruck eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich
zwischen Verschluß (15) und Umlenkglied (10) von einer Steuerung (5)
in Abhängigkeit von der Lageabweichung der Markierung wenigstens
zeitweise über einen Bypass (18) in seinem Unterdruck einstellbar ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Meßeinrichtung (19) die Lage des Umlenkglieds (10) in dem
Rohr (9) erfaßt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung ein Ultraschallsensor (19) ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lage des Umlenkglieds (10) in dem Rohr (9) einer Steuerung (5)
zugeführt wird, die diese mit voreingestellten Schwellenwerten vergleicht,
wobei die Zufuhr der Materialbahn (2) dahingehend gesteuert wird, daß
das Umlenkglied (10) innerhalb der Schwellenwerte verbleibt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn (2) eine Polyesterbahn mit aufgebrachten
Transpondern ist, die taktweise vorgeschoben wird.
11. Vorrichtung zum Fördern einer Materialbahn (2), umfassend
wenigstens eine Antriebswalze (4; 8, 11) für die Materialbahn (2),
eine Erfassungseinrichtung (12) für Markierungen auf der Materialbahn (2), und
ein in Reaktion auf Lageabweichungen der Markierungen verlagerbares Umlenkglied (10), das die Materialbahn (2) führt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umlenkglied (10) in einem einseitig offenen Rohr (9) durch in Abhängigkeit von Lageabweichungen der Markierungen eingestellten Unterdruck verlagerbar angeordnet ist.
wenigstens eine Antriebswalze (4; 8, 11) für die Materialbahn (2),
eine Erfassungseinrichtung (12) für Markierungen auf der Materialbahn (2), und
ein in Reaktion auf Lageabweichungen der Markierungen verlagerbares Umlenkglied (10), das die Materialbahn (2) führt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umlenkglied (10) in einem einseitig offenen Rohr (9) durch in Abhängigkeit von Lageabweichungen der Markierungen eingestellten Unterdruck verlagerbar angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Umlenkglied (10) ungelagert und aus dem Rohr herausnehmbar
ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Materialbahn (2) jeweils entlang zweier paralleler Wände des Rohrs
(9) dem Umlenkglied (10) zu- und abgeführt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (9) an einem Ende (14) abgedichtet ist, und daß
in dem Bereich zwischen Abdichtung (15) und Umlenkglied (10) der
Unterdruck anliegt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Unterdruck über ein ansteuerbares Belüftungsventil (18) und eine
Pumpe (17) einstellbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Meßeinrichtung (19) vorgesehen ist, die die Lage des
Umlenkglieds (10) in dem Rohr (9) erfaßt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung als Ultraschallsensor (19) ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtung (19) in dem abgedichteten Ende (14) des Rohrs (9)
angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Steuerung (5) von der Erfassungseinrichtung (12)
erfaßte Lageabweichungen der Markierungen auf der Materialbahn (2)
verarbeitet und den Unterdruck in dem Rohr (9) in Reaktion auf
Vorzeichen und Betrag der Abweichung einstellt.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Markierungen auf der Materialbahn (2) Leiterbahnen
sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Umlenkglied als hohlzylindrische dünnwandige Rolle
(10) ausgebildet ist, die aus einem Leichtbaumaterial wie Aluminium
hergestellt ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Umlenkglied (10) eine polierte Oberfläche aufweist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (9) einen rechteckigen Querschnitt aufweist,
wobei wenigstens eine Innenkantenlänge des Rohrs (9) an die Breite der
Materialbahn (2) angepaßt ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das
Umlenkglied (10) in Gestalt eines Hohlzylinders ausgebildet ist, dessen
Höhe an die Breite der Materialbahn (2) und dessen Durchmesser an die
andere Kantenlänge des Rohrs (9) angepaßt ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Materialbahn (2) taktweise antreibbar ist, und eine
Vorratsrolle (3), auf der die Materialbahn (2) aufgewickelt ist, eine
Bremse (6) aufweist, die ebenfalls taktweise freigebbar ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Umlenkglied (10') eine im Rohr (9) verlagerbare Basis
(10a) umfaßt, an der wenigstens eine Umlenkrolle (10b, 10c) angeordnet
ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Umlenkrollen (10a, 10b) vorgesehen sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abschnitt der Materialbahn (2) zwischen zwei nacheinandergeschalteten
Umlenkrollen (10b, 10c) von einer weiteren Umlenkwalze (30) geführt ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere
Umlenkwalze (30) ortsfest außerhalb des Rohrs (9) angeordnet ist.
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