DE10018010C2 - Vorrichtung zum Entstauben swie deren Verwendung - Google Patents
Vorrichtung zum Entstauben swie deren VerwendungInfo
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- B08B—CLEANING IN GENERAL; PREVENTION OF FOULING IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entstauben
sowie deren Verwendung.
Entstaubungsvorrichtungen, insbesondere bei
schnell-laufenden Papierbahnen sind in einer Vielzahl von
Ausführungsformen bekannt (z. B. DE-39 14 310 A1).
Hierbei sind auch elektrostatische Zusatzeinrichtungen
mitverwendet worden (z. B. EP-0 520 145 B1). Diese
Vorrichtungen sind in der Lage, bis zu einem gewissen Grad
eine Entstaubung vorzunehmen; eine vollständige oder
nahezu vollständige Entstaubung ist hiermit jedoch nicht
möglich.
Ferner ist eine gattungsgemäße Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs bekannt (DE 195 25 453 A1).
Jedoch ist hierbei weder offenbart, in Transportrichtung
hinter der Korona-Aufladungselektrode eine vorzugsweise
aktive Entladungselektrode anzuordnen, noch daß die
Absaugvorrichtung im Bereich der Entladungselektrode,
vorzugsweise in Transportrichtung hinter der
Entladungselektrode, angeordnet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
eine Vorrichtung zum Ablösen einer gasförmigen
Grenzschicht zu schaffen, mit der nicht nur eine
partielle, sondern vielmehr eine vollständige und
weitestgehende Entstaubung möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Hauptanspruchs
gelöst.
In überraschend einfacher Weise wird die Lösung im
wesentlichen dadurch erzielt, daß eine
Korona-Aufladeelektrode Einsatz findet, bei der sich - im
elektrischen Feld von Gegenelektrode zur
Korona-Aufladungselektrode - von der Materialbahn bis zur
Korona-Aufladeelektrode im Sinne einer harten
Korona-Aufladung mit durch diese fließendem Gleichstrom
ein Plasmakanal gebildet wird, mit welchem Ladung, nämlich
Elektronen von der Oberfläche der Materialbahn zu der
Korona-Elektrode unter Umschlag der laminaren, von der
Materialbahn mitgeführten Luftschicht in eine turbulente
Strömung transportiert wird, wobei diese Elektrode
zumindest eine, jedoch vorzugsweise eine Vielzahl von auf
die eine Seite in Richtung auf die Oberfläche der
Materialbahn gerichtete Spitzen aufweist. Hierbei kommt es
zur Stoßionisation der Elektroden im Plasmakanal mit
Gasmolekülen in der umgebenden Atmosphäre, so daß dieses
Molekül ionisiert wird. Nach einer - nicht gesicherten -
Modellvorstellung wird hierbei sowohl durch den Stoßimpuls
des Elektrons auf das Gasmolekül in Richtung von der
Oberfläche der Materialbahn weg einerseits, sowie die
nunmehr auf das ionisierte Gasmolekül einwirkende
elektrostatische Kraft im elektrostatischen Feld
andererseits ein Stofftransport in Richtung auf die
Korona-Aufladeelektrode bewirkt. Die Bewegungsrichtung
ist, wie bereits erwähnt, quer zur Strömungsrichtung der
Grenzschicht der materialbahn. Durch diesen Ionenwind wird
der Umschlag von der laminaren in die turbulente Strömung
der Grenzschicht auch unterhalb der kritischen
Reynoldszahl bewirkt. In Strömungsrichtung hinter der
Aufladeelektrode ist eine Entladeelektrode, vorzugsweise
eine aktive Entladeelektrode angeordnet, wie sie z. B. in
der DE-197 11 342 C2 veröffentlicht ist. Unmittelbar in
Transportrichtung hinter der Entladeelektrode ist eine
Absaugvorrichtung für Luft, gegebenenfalls mit einem
zusätzlichen Gebläse vorgesehen.
Mit einer solchen Vorrichtung läßt sich in überraschend
einfacher Weise ein Maß an Staub aus der Materialbahn
entfernen, wie es mit Entstaubungsvorrichtungen nach dem
Stand der Technik nicht möglich ist. Der Wirkungsgrad ist
unerwarteterweise äußerst hoch.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, die
einen schematischen Querschnitt durch eine
erfindungsgemäße Vorrichtung mit dazwischenliegender,
bewegter Materialbahn in teilweise abgebrochener
Darstellung zeigt.
In Fig. 1 ist mit 5 die Materialbahn bezeichnet, die in
Transportrichtung 6 gem. Richtungspfeil bewegt ist, und
zwar schematisch mit 7 und 8 bezeichneten Führungsrollen,
die sich rechtwinklig zur Transportrichtung 6 erstrecken
und auf der Oberfläche 9 der einen Seite 10 und der
Oberfläche 11 der anderen Seite 12 der Materialbahn 5
befinden. Der prinzipielle Aufbau der laminaren
Luftschicht mit dem Staub 14 ist auf der einen Seite 9 der
Materialbahn 5 dargestellt. Hinter der als Störungsstelle
wirkenden Führungsrolle 7 baut sich in Abschnitt 13 mit
zunehmender Dicke eine gasförmige Grenzschicht auf, die im
Bereich 14 eine bestimmte Dicke 15 aufweist. Auf derselben
einen Seite ist eine mit zumindest einer, vorzugsweise
aber einer Vielzahl von zueinander parallelen mit Spitzen
16 versehene Korona-Aufladungselektrode 16 vorgesehen, die
an eine positive Hochspannungsquelle +U als Gleich
spannungsquelle angeschlossen ist. Auf der anderen Seite
12 der Materialbahn 5 ist eine ihr zugeordnete, flächige
Gegenelektrode 18 angeordnet, die sich ebenfalls quer,
vorzugweise rechtwinklig zur Transportrichtung 6, aber
parallel zur Oberfläche 10, 12 der Materialbahn über deren
gesamte Breite erstreckt, die an die negative
Hochspannungsquelle -U angeschlossen ist.
Es wird hierbei die Korona-Aufladungselektrode so
ausgebildet und angeordnet und an eine solche Spannung
angeschlossen, daß sie als harte Korona-Aufladung einen
konstanten Korona-Aufladungsstrom i aufweist, der durch
sie hindurchfließt. Aufgrund dessen werden von der
Oberfläche 9 der einen Seite 10 Elektronen 20 längs der
Feldlinie 21 zu der Korona-Aufladungselektrode 17
transportiert.
Bei ihrer Wanderung in Richtung auf die
Korona-Aufladeelektrode 17 treffen die Elektronen 20
Gasmoleküle 22, die infolge ihres Zusammenstoßes mit den
Elektronen zum einen einen Bewegungsimpuls in Richtung auf
die Korona-Aufladungselektrode 17 erhalten, andererseits
selbst ionisiert werden. Infolge der Ionisation wandern
die ionisierten Gasmoleküle 22 längs der elektrostatischen
Feldlinien 21 in Richtung auf die Spitze 16 der
Korona-Aufladeelektrode 17. Beide Effekte überlagern sich
und bewirken im Bereich 14 der laminaren
Grenzschichtströmung einen Umschlag in eine turbulente
Strömung im Bereich 23. Dort bilden sich schematisch mit
24 bezeichnete Wirbel, die in ihrem Bereich nahe der
Oberfläche 9 der einen Seite 10 eine bezüglich der
Transportrichtung 6 der Materialbahn 5 entgegengesetzte
Geschwindigkeitskomponente aufweisen, also eine kleinere
Relativgeschwindigkeit im Bereich der Oberfläche 9 als im
Bereich 14 der laminaren Strömung der Grenzschicht, so daß
von dort offenbar einerseits leichter ein Stofftransport
aus den Unebenheiten der Oberfläche 9 der einen Seite 10
der Materialbahn 5 heraus erfolgen kann und durch die von
der Materialbahn weggerichteten Komponente der Wirbel 24
einen guten Stofftransport in Richtung von der Oberfläche
9 weg zuläßt.
In Transportrichtung 6 hinter der Korona-Aufladeelektrode
17 ist eine Entladeelektrode 30 angeordnet, die
vorzugsweise als aktive Entladeelektrode (DE-197 11 342 C2)
mit Anschluß an eine hochgespannte
Wechselspannungsquelle nach Lehre der Erfindung
ausgebildet ist. Dahinter kann Luft mit einer ansich
bekannten Absaugvorrichtung 40 abgesaugt werden, wobei in
nicht erwarteter Art und Weise in einem Maß von der
Materialbahn mitgeführter Staub entfernt wird, wie man es
bislang nicht für möglich gehalten hätte.
Claims (22)
1. Vorrichtung zum Entfernen von Staub von
zumindest einer der beiden Seiten (10, 12) einer in
Transportrichtung (6) bewegten Materialbahn (5), zum
Beispiel aus Papier, welche Vorrichtung
eine Absaugvorrichtung (40) für Luft,
zumindest eine mit zumindest einer länglichen Spitze (16) versehene, an eine positive (+U) oder negative Hochspannungsquelle anschließbare Korona-Aufladungs elektrode (17) sowie
zumindest eine dieser Korona-Aufladungselektrode (17) zuordbare und an eine negative (-U) bzw. positive Hochspannung anschließbare Gegenelektrode (18)
aufweist, wobei die Korona-Aufladungselektrode (17) auf der die abzulösende Staubschicht aufweisenden einen Seite (10) der Materialbahn (5) und die zuzuordnende Gegenelektrode (18) auf der anderen Seite (12) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Transportrichtung (6) hinter der Korona- Aufladungselektrode (17) eine Entladungselektrode (30) angeordnet ist und
daß die Absaugvorrichtung (40) im Bereich der Entladungselektrode (30) angeordnet ist.
eine Absaugvorrichtung (40) für Luft,
zumindest eine mit zumindest einer länglichen Spitze (16) versehene, an eine positive (+U) oder negative Hochspannungsquelle anschließbare Korona-Aufladungs elektrode (17) sowie
zumindest eine dieser Korona-Aufladungselektrode (17) zuordbare und an eine negative (-U) bzw. positive Hochspannung anschließbare Gegenelektrode (18)
aufweist, wobei die Korona-Aufladungselektrode (17) auf der die abzulösende Staubschicht aufweisenden einen Seite (10) der Materialbahn (5) und die zuzuordnende Gegenelektrode (18) auf der anderen Seite (12) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Transportrichtung (6) hinter der Korona- Aufladungselektrode (17) eine Entladungselektrode (30) angeordnet ist und
daß die Absaugvorrichtung (40) im Bereich der Entladungselektrode (30) angeordnet ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Korona-Aufladungselektrode (17)
eine Vielzahl von auf der einen Seite der Materialbahn (5)
angeordneten Spitzen (16) aufweist, die in Richtung auf
die andere Seite (12) der Materialbahn (5) ausrichtbar
sind.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spitzen (16) der
Korona-Aufladungselektrode (17) im wesentlichen parallel
zueinander ausrichtbar sind.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zueinander parallelen länglichen
Spitzen (16) der Korona-Aufladungselektrode (17) in einer
Ebene liegen, die sowohl quer zur Materialbahn (5) als
auch quer zur Transportrichtung (6) der Materialbahn (5)
ausrichtbar ist.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Korona-Aufladungselektrode
(17) und die Gegenelektrode (18) im wesentlichen
spiegelsymmetrisch zueinander bezüglich der Materialbahn
(5) angeordnet sind.
6. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslinie von der
Korona-Aufladungselektrode (17) zur Gegenelektrode (18)
mit der Transportrichtung (6) einen stumpfen Winkel
bildet.
7. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenelektrode (18)
flächig ausgebildet ist.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flächennormale der flächigen
Gegenelektrode (18) winklig zur Transportrichtung (6)
ausgerichtet ist.
9. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in Transportrichtung (6)
hinter dem ersten Paar (17, 18) aus
Korona-Aufladungselektrode (17) und Gegenelektrode (18)
zumindest ein weiteres Paar aus jeweils einer jeweils auf
der anderen Seite der Materialbahn (5) angeordneten
Gegenelektrode bzw. Korona-Aufladungselektrode vorgesehen
ist.
10. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß hinter einer Störungsstelle
(7, 8) der Materialbahn (5) über deren gesamte Breite eine
laminare Strömung aus Gas oder aus Gasgemisch in
Transportrichtung (6) zusetzbar ist.
11. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß hinter einer Störungsstelle (7, 8) der Materialbahn (5) auf der die abzulösende Grenzschicht aufweisenden einen Seite (10) der Materialbahn (5) elektrische Ladung der einen Polarität aufbringbar ist und
daß in Transportrichtung (6) als nächste Elektrode dahinter auf derselben Seite (10) der Materialbahn (5) die Korona-Aufladungselektrode (17) vorgesehen ist, die an eine Spannungsquelle der anderen Polarität anschließbar ist.
daß hinter einer Störungsstelle (7, 8) der Materialbahn (5) auf der die abzulösende Grenzschicht aufweisenden einen Seite (10) der Materialbahn (5) elektrische Ladung der einen Polarität aufbringbar ist und
daß in Transportrichtung (6) als nächste Elektrode dahinter auf derselben Seite (10) der Materialbahn (5) die Korona-Aufladungselektrode (17) vorgesehen ist, die an eine Spannungsquelle der anderen Polarität anschließbar ist.
12. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß in Abstand in
Transportrichtung (6) der Materialbahn (5) hinter dem Paar
(17, 18) aus Korona-Aufladungselektrode (17) und
Gegenelektrode (18) an sich bekannte Blas- und/oder
Saugdüsen vorgesehen sind.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß in Transportrichtung (6) hinter der
Blas- und/oder Saugdüse eine Eintrittseinrichtung für die
Materialbahn (5) in eine Vakuumkammer vorgesehen ist.
14. Vorrichtung gemäß Anspruch 7 oder 8 und gemäß
Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
flächige Gegenelektrode (18) als passive Elektrode und
zugleich als Blasdüse ausgebildet ist.
15. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gegenelektrode (18) als ebenfalls
längliche Spitzen aufweisende aktive
Korona-Aufladungselektrode ausgebildet ist.
16. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Entladungselektrode (30) aktiv
ausgebildet ist.
17. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Absaugvorrichtung (40) im Bereich
der Entladungselektrode (30) in Transportrichtung (6)
hinter der Entladungselektrode (30), angeordnet ist.
18. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flächennormale der flächigen
Gegenelektrode (18) rechtwinklig, zur Transportrichtung
(6) ausgerichtet ist.
19. Verwendung einer Vorrichtung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 18 bei Druckmaschinen, vorzugsweise bei
Rollenoffset-, Tiefdruck- und Flexodruckmaschinen.
20. Verwendung gemäß Anspruch 19 in einem Trockner
mit Heizeinrichtungen.
21. Verwendung gemäß Anspruch 20 beim Auflaufen der
Materialbahn (5) auf Kühlwalzen.
22. Verwendung gemäß Anspruch 19 vor Führungs-
und/oder Umlenkwalzen (7, 8) zum Stabilisieren der
schwimmenden Materialbahn (5).
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- 2000-04-11 DE DE10018010A patent/DE10018010C2/de not_active Expired - Lifetime
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