DE10015564C1 - Regel-, Steuer- und Energieversorgungseinrichtung für Textilmaschinen - Google Patents
Regel-, Steuer- und Energieversorgungseinrichtung für TextilmaschinenInfo
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Abstract
Bei einer Spinn- oder sonstigen Textilmaschine ist eine gemeinsame Regel-, Steuer- und Energieversorgungseinrichtung für jede der Fadenbehandlungspositionen (Pos.) modular aufgebaut. Die den in Fadenlaufrichtung hintereinander angeordneten Fadenbehandlungsstationen (SP, AP, R1, R2, WT/WS) zugeordneten Funktionsmodule (Mod) sind auf einer gemeinsamen Kühlschiene (KK) befestigt, welche in einem zur entsprechenden Fadenbehandlungsposition gehörigen, allseits abgedichteten Anschluß- und Steuerkasten (ASK) untergebracht ist. Jeder Fadenbehandlungsposition ist ein weiteres, als Kopfstation ausgebildetes Funktionsmodul (ModK) zugeordnet und ebenfalls auf der Kühlschiene befestigt. Es stellt eine Datenbusverbindung der Funktionsmodule mit einem Leitrechner (LR) her. Mit Hilfe eines in jedem Anschluß- und Steuerkasten vorgesehenen Hauptstromschalters (PLS) kann jede Fadenbehandlungsposition für sich stromlos geschaltet werden. Der bei solchen Anlagen bisher übliche, klimatisierte Schalttafelbereich (STB) entfällt.
Description
Die Erfindung befaßt sich mit Regel-, Steuer- und Energieversorgungs-
Einrichtungen für Anlagen zum Herstellen synthetischer Endlosfäden,
insbesondere für Spinnmaschinen.
Textilmaschinen weisen zumeist eine Vielzahl parallel arbeitender Fadenerzeugungs- und
Fadenbearbeitungspositionen auf, so daß gleichzeitig mehrere Fäden gesponnen, gestreckt,
wärmebehandelt, gekräuselt oder anderweit behandelt und aufgespult werden. So zeigt
DE 39 28 831 A1 eine Vielstellen-Textilmaschine mit einem Zentralrechner, an den die
Steuerrechner der einzelnen Produktionsstellen über einen Datenbus angeschlossen sind. Der
Zentralrechner überträgt über den Datenbus sowohl die Soll-Betriebsdaten der einzelnen
Produktionsstellen als auch das vollständige Arbeitsprogramm für die Steuerrechner. Ferner wird
in DE 42 38 600 A1 eine elektronische Steuereinheit für Maschinen mit einer Vielzahl von
Einzelantrieben beschrieben, welche untereinander synchronisiert werden müssen, obwohl sie ganz
unterschiedliche Bewegungsabläufe der von ihnen angetriebenen Arbeitselemente bewirken.
Eine Spinnanlage oder
Spinnmaschine umfaßt üblicherweise eine Vielzahl parallel arbeitender und jeweils einen Faden
oder eine Fadenschar herstellender sogenannter Spinn- oder Fadenpositionen, welche ihrerseits
beispielsweise einen Extruder bzw. eine Extrudersektion, einen Spinnkopf mit Spinnpumpe, hieran
anschließend im Zuge des Fadenlaufwegs hintereinander mehrere Fadenbehandlungsstationen, wie
eine Vorrichtung zum Avivageauftrag mit Avivagepumpe, dann mehrere beheizte sowie unbeheizte
Rollen zum Fördern, thermischen Behandeln und Strecken des Fadens und schließlich einen
Fadenwickler umfassen. Durch unterschiedliche Geschwindigkeiten der Rollen wird der Faden
verstreckt, wodurch er gewünschte Eigenschaften, wie Dicke, Zugfestigkeit, Schrumpfung und
dergl. erhält. Gelegentlich werden die Fäden im gleichen Zuge texturiert. Jede Spinnposition ist
ferner mit Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen, wie Fadenwächter, Fadenschneider,
Absaugvorrichtungen und Start/Stopp-Tasten ausgestattet, welche zumindest teilweise logisch
miteinander verknüpft sind. Je nach Art des herzustellenden Fadens umfassen die einzelnen
Spinnpositionen (Fadenbehandlungskolonnen) unterschiedliche Fadenbehandlungsvorrichtungen.
Allen Varianten gemeinsam ist, daß auf seiten der Regel- und Energieversorgungseinrichtungen
jede Spinnposition druckgeregelte Fadenbehandlungsstationen, z. B. einen Extruder,
geschwindigkeits- oder drehzahlgeregelte Stationen, z. B. Umrichterantriebe für Galetten, sowie
temperaturgeregelte Fadenbehandlungsstationen, z. B. Rollen- oder Plattenheizer, aufweist. Den
heute üblichen Aufbau einer Spinnanlage zeigen schematisch die Fig. 1 und 2. Dabei gibt
Fig. 1 eine Vorderansicht des Spinnbereichs SPB mit den nebeneinander angeordneten
Spinnpositionen Pos. 1 bis Pos. n sowie den Schalttafelbereich STB und
Fig. 2 eine seitliche Ansicht einer der Spinnpositionen dem (in Fig. 1) vorn liegenden
Spinnbereich SPB und dem dahinter befindlichen Schalttafelbereich STB wieder.
In jeder Spinnposition sind die elektrischen Meßfühler sowie die Anschlüsse der Heizer, Pumpen
und Motoren an die Klemmen KL eines an der Maschine befindlichen Anschlußkastens AK1 . . . AKn
geführt, von wo aus eine Vielzahl mehradriger Kabel L1, L2, . . . Ln die Verbindung zum
Schalttafelbereich STB herstellt. Dieser ist klimatisiert und enthält in umfangreichen
Schaltschränken die Heizungsregler mit zugehörigen Leistungsstellern, die Pumpenregler, die
Drehzahlregler und Frequenzumrichter für die Motoren sowie weitere Steuer- und
Überwachungseinrichtungen. Dabei versorgen die verschiedenen Umrichter oft gleichartige
Antriebe in den einzelnen Spinnpositionen gemeinsam. Im einzelnen läßt Fig. 1 einen für alle
Spinnpositionen gemeinsamen Extruder EXT sowie in jeder Spinnposition im Zuge des
Fadenlaufwegs hintereinander eine Spinnpumpe SP1 . . . SPn, einen Spinnkopf SK1 . . . SKn, eine
Avivagepumpe AP1 . . . APn, einen Fadenschneider FS1 . . . FSn, einen ersten Rollensatz R1.1 . . . Rn.1,
einen zweiten Rollensatz R1.2 . . . Rn.2 und einen Wickler W1 . . . Wn erkennen. Der Motor MEX für
die Extruderschnecke, die Anschlüsse der Spinnpumpe SP1 . . . SPn und die Anschlüsse der
Extruderheizung sind an einen gemeinsamen ersten Anschlußkasten AK0 mit mehreren
Anschlußklemmen KL0 geführt. Von dort führen eine Leitung LX zum Umrichter UEX für den
Extruderschnecken-Antriebsmotor, eine Leitung LXS zum Umrichter USP für die Spinnpumpen SP
und eine Leitung LXH zum Heizungsregler RHEX für den Extruder EXT. Ferner weist jede der
Spinnpositionen Pos. 1 bis Pos. n an der Rückseite der Maschine einen eigenen Anschlußkasten
AK1 . . . AKn mit einer Vielzahl von Anschlußklemmen KL1 . . . KLn auf. Diese sind auf der
Maschinenseite in jeder Spinnposition mit der Avivagepumpe AP, dem Heizrollensatz R1, dem
Heizrollensatz R2, dem Traversierantrieb WT des Wicklers und dem Spulenantrieb WS des
Wicklers verbunden. Die meisten dieser Leitungen sind mehradrig. Sie sind in einer der Anzahl der
Spinnpositionen der Maschine entsprechen Anzahl erforderlich. Je nach Aufbau und Umfang der
Maschine können weitere Aggregate mit den Anschlußkästen AK verbunden sein. Im gezeigten
Beispiel erstreckt sich in jeder Spinnposition eine erste Verbindungsleitung LAP zwischen dem
Anschlußkasten AK1 und dem Umrichter UAP für die Avivagepumpe, eine zweite Leitung LR1A
führt zum Frequenzumrichter UR1 für den Antrieb des ersten Heizrollensatzes R1, eine dritte
Leitung LR1H zum Heizungsregler HR1 dieses ersten Rollensatzes, eine vierte Leitung LR2A zum
Umrichter UR2 des zweiten Rollensatzes R2, eine fünfte Leitung LR2H zum Heizungsregler HR2
des zweiten Rollensatzes, eine sechste Leitung LTW zum Umrichter UTW für den
Traversierantrieb des Wicklers und eine siebente Leitung LSW zu dessen Umrichter USW für den
Spulenantrieb. Die meisten Leitungen sind in einer der Anzahl der Spinnpositionen der Maschine
entsprechenden Anzahl vorhanden. Alle Umrichter und Heizungsregler jeder Spinnposition sind in
einem Schaltschrank SKT untergebracht und stehen über eine Busleitung BL mit einem
übergeordnetem Leitrechner LR in Verbindung, der die Führungsgrößen für die einzelnen
Umrichter und Regler bereitstellt.
Wie man sieht, ist die Steuerung der einzelnen Aggregate in den verschiedenen Spinnpositionen der
Spinnmaschine horizontal, d. h. quer zur Fadenlaufrichtung, ausgerichtet. Fällt einer der Regler oder Umrichter aus, so sind hiervon
alle Spinnpositionen betroffen. Zwischen den Aggregaten der Maschine bzw. deren Anschlußkästen
AK und dem Schalttafelbereich STB wird eine große Anzahl von Leitungen benötigt.
Für Heizrollenaggregate beschreibt DE 198 43 990 C1 eine Integration von Antriebsmotor, Galette,
Umrichter, Temperaturregler und Überwachungselektronik zu einem integrierten Galettenaggregat,
bei dessen Einsatz die übrigen Aggregate jeder Spinnposition, z. B. Spinnpumpe, Avivagepumpe,
Wickler, weiterhin wie zuvor beschrieben mit den betreffenden Reglern und Umrichtern im
Schaltschrank verbunden werden müssen. Vom Galettenaggregat abgesehen besteht also nach wie
vor eine horizontale Struktur der der Aggregatesteuerung.
Aufgabe der Erfindung ist es, Aufbau und Anordnung der Regel-, Energieversorgungs- und
Überwachungseinrichtungen für eine Textilmaschine, insbesondere eine Spinnmaschine, weiter zu
verbessern und bei Gewährleistung hoher Zuverlässigkeit zu vereinfachen. Dies gelingt mit der im
Anspruch 1 gekennzeichneten Erfindung. Durch die modernen elektronischen Bausteine wird es
möglich, die Heizungsregler und Umrichter unmittelbar in einem Anschluß- und Steuerkasten
unterzubringen, der kaum größer ist als der bisherige reine Klemmkasten. Dabei bleiben die
Anschlußklemmen wie bei der bisherigen Verwendung von Reihenklemmen leicht zugängig und
übersichtlich angeordnet. Der Anschluß- und Steuerkasten ist staub- und spritzwasserdicht. Da
moderne elektronische Baugruppen und Bausteine entweder flexibel programmierbar oder leicht
austauschbar und kombinierbar sind, können die Regler und Umrichter leicht unterschiedlichen
Anforderungen angepaßt werden. Aufgrund der nunmehr durchgängig vertikalen Ausrichtung der
Baugruppen der Steuer- und Energiezufuhreinrichtung für jede Spinnpostion braucht für eine
Wartung einer Spinnposition nur die betreffende Position mittels eines Schalters spannungsfrei
geschaltet zu werden, ohne daß hierdurch die übrigen Spinnpositionen beeinträchtigt werden. Der
klimatisierte Schalttafelbereich bisheriger Anlagen und seine zeitaufwendige Verkabelung
entfallen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung sieht mehrere als Module ausgestaltete Funktionsbaugruppen vor, wie
Einzelumrichter verschiedener Leistung, Mehrkanal-Temperaturregler mit Eingängen für
unterschiedliche Temperaturfühler, Leistungssteller für Heizer unterschiedlicher Leistung, digitale
Steuereingänge und -ausgänge. Das Kopfstations-Modul kann zugleich als Mehrkanalregeler
ausgebildet und mit mehreren Eingängen zum Anschluß von Temperaturfühlern sowie mehreren
Stellsignal-Ausgängen ausgestattet sein. Über diese kann es beispielsweise bis zu 16 Thyristor- oder
Optokoppler-Leistungssteller unterschiedlicher Leistungsklassen ansteuern. Außer durch ihre
eigentliche elektrische Funktion zeichnen sich diese Module durch geringen Platzbedarf und
übersichtliche Klemmenanschlüsse aus. Die Kabel werden über dichte Durchführungen aus dem
Klemmkasten herausgeführt. Wenn der Kühlkörper, z. B. eine Kühlschiene, für die
Leistungsmodule, wie Thyristoren, Optokoppler und IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor) mit
Kühlwasser beschickt werden kann, wird eine besonders enge Bauweise möglich, zumal
Kühlwasser in einer Spinnanlage immer verfügbar ist. Der Kühlkörper kann aber auch mit Luft
zwangsgekühlt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Fig. 3 bis 5 schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispiels in Form einer Spinnmaschine erläutert. Darin zeigt
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der Vorderansicht der Spinnmaschine;
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung der Spinnpositionen in seitlicher Ansicht;
Fig. 5 die modulare Anordnung der Funktionsbaugruppen längs des Kühlkörpers sowie
einen Schnitt durch den Kühlkörper für die Module längs der Linie A-B in Fig. 5c.
Die neue modulare Struktur der Regel- und Stromversorgungseinrichtung für eine Spinnanlage wird
aus dem Blockdiagramm von Fig. 3 und der seitlichen Ansicht einer Spinnposition gemäß Fig. 4 im
Vergleich mit der bisherigen Anordnung nach Fig. 1 und 2 ersichtlich. Übereinstimmende
Baugruppen sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der bisher für jede Spinnposition Pos. 1 bis
Pos. n übliche Anschlußkasten AK ist durch einen Anschluß- und Steuerkasten ASK1 bis ASKn
ersetzt, der außer den Anschlußklemmen KL1 . . . KLn nunmehr auch die Elektronikmodule Mod für
die Steuerung der Avivagepumpe AP1 . . . APn, des Fadenschneiders FS1 . . . FSn, der Motor- und
Heizersteuerung sowie der Leistungsumrichter für die Rollensätze R1.1 . . . Rn.1 und R1.2, . . . Rn.2 und
schließlich des Wicklers WT1/WS1 . . . WTn/WSn aufnimmt. Damit entfällt im Vergleich zum Stand
der Technik gemäß Fig. 1 und 2 ein besonderer, klimatisierter Schalttafelbereich und eine zu diesem
führende umfangreiche Verkabelung. Außer den genannten Komponenten sowie den
Anschlußklemmen für die Stellglieder, wie Pumpen, Motoren und Heizer, enthält jeder Anschluß-
und Steuerkasten einen Positions-Leistungsschalter PLS1 . . . PLSn, mit dem die gesamte
Spinnposition einschließlich ihrer Regel- und Stromversorgungseinrichtungen spannungsfrei
geschaltet werden kann. Damit ist es möglich, eine fehlerhafte oder zu wartende Spinnposition
stillzulegen, ohne daß dabei die übrigen Spinnpositionen der Maschine beeinträchtigt werden. Die
Steuer- und Stromversorgungseinrichtung jeder Spinnposition weist ferner ein als Kopfstation
ausgebildetes Modul ModK1 . . . ModKn auf, das eine Schnittstelle zum Anschluß an eine Busleitung
BL, z. B. einen sog. CAN-Bus oder Ethernet-Bus, umfaßt. Über diesen sind die Kopfstationsmodule
ModK der einzelnen Spinnpositionen mit einem übergeordneten Leitrechner LR verbunden,
welcher die einzelnen Steuer- und Regeleinrichtungen mit prozeßabhängigen Führungsgrößen
versorgt. Jede Spinnposition ist also mit einer autarken Steuer-, Regel- und
Stromversorgungseinrichtung ausgestattet, die von der Arbeitsweise der Regler in den übrigen
Spinnpositionen unabhängig ist. Sollte das Kopfstationsmodul ausfallen, so arbeiten die übrigen
Funktionsmodule der betreffenden Spinnposition eigenständige Regler, Umrichter und dergl.
mit der zuletzt vorgegebenen Führungsgröße weiter.
Dem alle Spinnpositionen versorgenden gemeinsamen Extruder EXT ist ebenfalls ein Anschluß-
und Steuerkasten ASK0 mit einem von Hand betätigbaren Leistungsschalter PLS0, einer
Kopfstation ModK, Funktionsmodulen ModO, Anschlußklemmen KL0 sowie einem Kühlkörper
KK0 zugeordnet. Der Anschluß- und Steuerkasten ASK ist vorzugsweise ein dichtes Blechgehäuse,
in das die mit den Funktionsmodulen Mod und Abdeckhauben SH bestückte Kühlschiene KK
eingebaut ist. Je nach Länge der Kühlschiene ist der Anschluß- und Steuerkasten verschieden groß.
Im Vergleich zu der bisher üblichen, im wesentlichen horizontalen Struktur der Steuer- und
Energieversorgungseinrichtung einer Spinnanlage, hat die neue Einrichtung eine im wesentlichen
vertikale, d. h. in Fadenlaufrichtung orientierte, Struktur und ist in sich modular aufgebaut. Damit kann man, je nach Anwendungszweck,
unterschiedliche Module, z. B. Umrichter oder Thyristoren unterschiedlicher Leistung, ohne
zusätzlichen Verkabelungsaufwand zu einer Steuer- und Stromversorgungseinrichtung für eine
Spinnposition kombinieren. Die neue modulare Struktur zeichnet sich durch hohe Flexibilität aus.
Sie kann nicht nur bei Spinnmaschinen sondern auch bei anderen der Faden- oder Garnerzeugung
und -behandlung dienenden Anlagen, z. B. Spinnstreckmaschinen, Strecktexturiermaschinen usw.,
mit Vorteil eingesetzt werden, insbesondere wenn in mehreren parallel arbeitenden
Fadenbehandlungseinrichtungen (Fadenpositionen) gleichzeitig eine Vielzahl von Fäden erzeugt
und/oder behandelt wird.
Fig. 5, bestehend aus den Teilfiguren 5a bis 5c, zeigt eine Draufsicht auf die von einem
gemeinsamen Kühlkörper KK getragenen Leiterplatten LP der einzelnen Module Mod bei
abgenommener Abdeckung. Dargestellt sind nur acht solcher Module, obwohl der Anschluß- und
Steuerkasten ASK einer Spinnposition meistens noch weitere Module umfaßt. Von oben nach unten
gesehen sind dies ein Modul ModK "Kopfstation", ein digitaler Ein/Ausgabe-Modul ModI/O, ein
8-Kanal Tyristormodul ModTH8 zum Ansteuern eines Mehrzonenheizers einer Heizgalette im
ersten Rollensatz R1, ein Temperaturregler-Modul ModTR, ein 4-Kanal Thyristormodul ModTH4
als Stromversorgungseinheit für den Heizer im zweiten Rollensatz R2, ein 1-Kanal Thyristormodul
ModTH1 für Leistungen bis zu 220-400 V/90 A, ein Gleichrichtermodul ModGL sowie ein
Umrichtermodul ModU zum Ansteuerndes Atriebsmotors einer Galette. Auf die beiden
Thyristormodule folgen gegebenenfalls weitere - hier nicht eingezeichnete - Thyristormodule, und
auf den Umrichtermodul folgen weitere Umrichtermodule.
Das Kopfstationsmodul ModK trägt am linken Rand seiner mit gedruckter Schaltung versehenen
Leiterplatte LP Eingangs-Schraubklemmen 1 bis 16 zum Anschluß von Temperaturfühlern,
beispielsweise über einen Mehrfach-Meßwertübertrager gemäß DE 38 30 384 C2. An der oberen
Kante der Leiterplatte ist ein Anschlußstecker für die Busleitung BL zum Leitrechner LR
vorgesehen. An der unteren Kante befinden sich 8 Stellsignalanschlüsse SKA, welche über die
Leiterplatte des Ein/Ausgabe-Moduls ModI/O mit den Stellsignaleingängen SKE des sich
anschließenden Leistungsstufen-Moduls ModTH8 verbunden sind. Das I/O-Modul kann bis zu 32
digitale Ein- und Ausgänge erfassen. Die Eingangssignale weren über einen internen Bus SB an die
Kopfstation ModK geleitet und dort logisch verknüpft und dann als Ausgangssignale wieder an das
I/O-Modul zurückübertragen. Die logische Verknüpfung erfolgt mittels eines genormten
Programms, z. B. nach IEC 1131. Damit bildet die Kopfstation gleichzeitig einen
Progammlogikrechner PLC, der über den Ethernet- oder CAN-Bus BL mit dem Leitrechner LR
kommunizieren und programmiert weren kann. Ferner ist an der unteren Kante ein Steckanschluß
SB für den internen Bus vorgesehen, der einem entsprechenden Steckanschluß SB an der oberen
Kante des ModI/O sowie des 8-Kanal-Thyristormoduls ModTH8 gegenübersteht.
Am linken Rand des Moduls ModTH8 befinden sich nach Art von Reihenklemmen im vorliegenden
Beispiel acht Heizleistungs-Ausgangsklemmpaare 1 bis 8 für beispielsweise 220 V/10 A. An die
Stellsignalausgänge SKA können die Stellsignaleingänge nicht dargestellter weiterer
Thyristormodule angeschlossen werden. Der interne Busleitungsanschluß SB ist mit dem
entsprechenden Busanschluß SB an der oberen Kante des nachfolgenden Temperaturreglermoduls
ModTR verbunden (s. Fig. 5b).
Dieses weist an seiner linken Kante Temperaturfühler-Eingänge 1 bis 16 auf, an welche
beispielsweise Pt 100-Temperaturfühler, Thermoelemente bzw. die Ausgänge von
Meßwertübertragern angeschlossen werden. Über seine Stellsignalausgänge SKA und den
Internbusanschluß SB steht das Temperaturregler-Modul ModTR mit dem nachfolgenden 4-Kanal-
Thyristormodul ModTH4 sowie einem 1-Kanal-Thyristormodul ModTH1 in Verbindung. Auf der
Leiterplattenoberseite des ModTH4 sind Sicherungen Si sichtbar, während an der linken Kante der
Leiterplatte vier Paare 1 . . . 4 von Heizleistungs-Ausgangsklemmen angebracht sind. Über 16
Stellsignalausgänge SKA an der unteren Leiterplattenkante von ModTR können weitere
Thyristormodule angeschlossen sein. Der Internbusstecker SB verbindet die Thyristormodule
ModTh4 und ModTH1 mit dem aus Fig. 5c ersichtlichen Gleichrichtermodul ModGL sowie mit
einem sich anschließenden Umrichtermodul ModU. Das Gleichrichtermodul ModGL erzeugt aus
dem Drehstromnetz eine Gleichspannung (beispielsweise 500 VG) für die Leistungsausgänge der
Umrichtermodule ModU sowie Versorgungsspannungen (z. B. 24 V und 15 VG) für den Betrieb der
Elektronik auf den einzelnen Modulen. Die Niederspannungen werden im Kabel des internen
Busses SB mitgeführt. Weiterhin befindet sich auf dem Umrichtermodul ModU die sogenannte
Bremselektronik zur Leistungsabfuhr beim Abbremsen der von den Umrichtern angetriebenen
drehenden Massen (z. B. Motor + Galette) sowie eine dynamische Netzausfall-Überbrückung.
Das Umrichtermodul ModU trägt an seiner linken Kante das Ausganksklemmen-Tripel R, S, T
zweier Frequenzausgänge, mit denen die Motorwicklungen von zwei Galetten-Antriebsmotoren
angesteuert und in ihrer Drehzahl geregelt werden. Auf der Platinenoberseite sind Sicherungen Si
sowie die Anschlußschrauben (+), (-) für die Gleichstrom-Sammelschienen erkennbar. Über den
Internbusanschluß SB können weitere Umrichtermodule angeschlossen werden. Es ist ersichtlich,
daß je nach Anwendungszweck und Aufbau der Maschine weitere oder andere Module in dem
gemeinsamen Anschluß- und Steuerkasten ASK untergebracht werden können. Bei allen Modulen
liegen die Stellsignal-Ein- und -Ausgänge, die Internbusanschlüsse SB sowie die
Sammelschienenanschlüsse (+) und (-) fluchtend auf der gleichen vertikalen Linie, so daß der
Austausch eines Moduls durch einen anderen ohne zusätzlichen Verdrahtungsaufwand leicht und
schnell möglich ist. Auch lassen sich auf diese Weise abhängig vom Anwendungsfall Module
unterschiedlicher Funktion kombinieren. Die seitlichen Anschlußklemmen sind als Reihen-
Schraubklemmen gut zugängig und übersichtlich angeordnet. Aufgrund der geringen Abmessungen
heutiger Leistungshalbleiter-Baugruppen und sonstiger Elektronik-Bausteine benötigt ein
Anschluß- und Steuerkasten der hier vorgeschlagenen Art kaum mehr Platz als ein herkömmlicher
Anschlußklemmkasten. Die gedrängte Bauweise ermöglicht eine verlustarme Luft- oder
Flüssigkeitskühlung, zumal Kühlwasser an Spinnmaschinen stets zur Verfügung steht. Dagegen
entfällt der bisher übliche klimatisierte Schalttafelbereich STB.
In der schematischen Schnittzeichnung im unteren Teil von Fig. 5c ist ein Querschnitt des
Anschluß- und Steuerkastens AKS in Höhe der Linie A-B durch das Umrichtermodul ModU
wiedergegeben. Ein mit einer Vielzahl von Kühlrippen KR versehener langgestreckter Kühlkörper
KK aus gut wärmeleitendem Werkstoff, z. B. eine Aluminium-Strangguß-Profilschiene, hat ein im
wesentlichen doppel-U-förmiges Profil, dessen Mittelsteg MSt auf seiner in der Schnittzeichnung
nach unten weisenden Oberseite die am meisten wärmeabgebenden Leistungsbauteile, z. B.
Leistungsmodule IGBT trägt. Bei einem Thyristormodul werden dies die Thyristoren und im Falle
eines Gleichrichtermoduls die Gleichrichter sein. Die in der Zeichnung nach unten ragenden
Seitenstege St2 halten zwischen sich die Leiterplatte LP mit ihren Bauelementen und gedruckten
Leiterbahnen. Auf der Leiterplatte LP sitzen die Sicherungen Si und am linken Rand die Anschluß-
Schraubklemmen KL. Nach außen hin ist die Leiterplatte LP durch eine in Fig. 5a-c weggelassene
Schutzhaube SH abgedeckt. Der linke Teil des Mittelstegs MSt trägt die EMV-Drosseln EMV. Ein
im mittleren Bereich des Kühlkörpers KK in der Zeichnung nach oben gerichteter Ansatz A
größerer Wandstärke nimmt ein von Kühlwasser durchflossenes Kupferrohr CuR auf, welches
großflächig in diesen Ansatz A eingepaßt ist und durch eine sich federnd abstützende Halteschiene
HS gegen den Mittelsteg MSt gedrückt wird. Auf den in der Schnittzeichnung nach oben
gerichteten Seitenstegen St1 ruht eine isolierende Abdeckplatte AP, welche sich zugleich am
Ansatz A abstützt. Im Raum zwischen dieser Abdeckplatte AP und dem Mittelsteg MSt erstrecken
sich parallel zum Kühlrohr CuR die Stromsammelschienen SL und SN. Sie sind auf isolierende, den
Mittelsteg MSt durchsetzende Pfosten P aufgeschraubt, die an der Leiterplatte LP befestigt sind. Im
gezeigten Fall eines Umrichtermoduls handelt es sich um Gleichstrom-Sammelschienen. Der als
Kühlkörper KK ausgebildete Modulträger ist bevorzugt ein sich über mehrere oder alle Module
erstreckendes Stranggußprofil. In Abhängigkeit von der Bestückung des Moduls mit elektronischen
Baugruppen kann man auch unterschiedliche Profilstücke verwenden, die auf einem gemeinsamen
Kühlrohr CuR sitzen. Die Schutzhauben SH und die Abdeckplatten AP schließen jeden
Funktionsmodul staub- und spritzwasserdicht ab. Alle Kabelanschlüsse werden abgedichtet nach
außen geführt. Dank der zahlreichen Kühlrippen KR kann der Kühlkörper KK im Bedarfsfall
wahlweise mit Luft oder Wasser gekühlt werden. In ähnlicher Weise wie die Gleichstrom-
Sammelschienen sind Wechsel- oder Drehstrom-Sammelschienen in den einzelnen Modulen
angeordnet. Je nach Anzahl der zu kühlenden Funktionsmodule einer Fadenbehandlungsposition
sowie abhängig vom im Anschluß- und Steuerkasten ASK verfügbaren Platz kann es zweckmäßig
sein, als Träger für die Module zwei oder mehr Kühlkörper, z. B. Profilschienen, vorzusehen und
diese nebeneinander oder im Winkel zueinander anzuordnen und aus einer gemeinsamen
Kühlmittelquelle, z. B. durch ein gemeinsames Kühlrohr CuR, oder mit einem gemeinsamen
Kühlgebläse zu kühlen.
Claims (20)
1. Regel-, Steuer- und Energieversorgungseinrichtung für Anlagen zum Herstellen synthetischer
Endlosfäden, inbesondere für Spinnmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die elektrischen Regel-, Steuer- und Energieversorgungseinrichtungen für die einzelnen, im Fadenlaufweg hintereinander angeordneten Fadenerzeugungs-, Fadenbehandlungs-, Fadenüberwachungs- und Steuervorrichtungen jeder Fadenbehandlungsposition (Pos) als einzelne, kombinier- und austauschbare, elektronische Funktionsmodule (Mod) ausgebildet sind;
- b) alle einer bestimmten Fadenbehandlungsposition (Pos) zugeordneten Funktionsmodule auf einem benachbart zu den Regel-, Steuer- und Energieversorgungsvorrichtungen dieser Fadenbehandlungsposition vorgesehenen, als Kühlkörper (KK) ausgebildeten Modulträger angeordnet sind; und
- c) ein weiteres, der jeweiligen Fadenbehandlungsposition zugeordnetes und auf deren Kühlkörper angebrachtes Elektronikmodul als Kopfstation (ModK) eine Datenbusverbindung der Funktionsmodule mit einem entfernt von der Fadenbehandlungsposition vorgesehenen Leitrechner (LR) herstellt, welcher mehrere oder alle Fadenbehandlungspositionen einer Textilmaschine steuert bzw. überwacht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkörper (KK) unmittelbar die
Leistungsbaugruppen (EMV, IGBT, TH, GL) und über seitliche Stützen (St2) eine Leiterplatte (LP)
mit den elektronischen Schaltungsbaugruppen des Funktionsmoduls trägt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Stützen (St2) für jedes
Modul eine die Leiterplatte (LP) abdeckende Schutzhaube (SH) tragen.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kühlkörper (KK) ein
an eine Kühlmittelquelle anschließbares, gut wärmeleitendes Rohr (CuR) eingepaßt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlrohr (CuR) federnd gegen
den Kühlkörper (KK) gedrückt wird.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkörper
(KK) auf seiner der Leiterplatte (LP) abgewandten Seite auf weiteren Stützen (St1) eine Abdeckplatte
(AP) trägt.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkörper
(KK) gleichzeitig als Berührungsschutz für die Strom-Sammelschienen (SL, SN) der
Funktionsmodule (Mod) ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Strom-Sammelschienen (SL, SN)
für die Funktionsmodule (Mod) im Raum zwischen Kühlkörper (KK) und Abdeckplatte (AP)
angeordnet sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine solche Ausgestaltung
des Kühlkörpers (KK), daß er wahlweise mit Luft oder Wasser gekühlt werden kann.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkörper (KK) eine Vielzahl
von Kühlrippen (KR) aufweist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funktionsmodule (Mod) jeweils auf der gleichen Seite Anschlußklemmen (KL) für äußere
Stromkreise, wie Meßfühler, Motoren, Heizer, Stellglieder, digitale Ein- und Ausgänge, tragen.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte
Kanten der Leiterplatten (LP) benachbarter Funktionsmodule (Mod) mit Stellsignalanschlüssen
(SKA, SKE) sowie Anschlüssen (SB) für einen gemeinsamen internen Bus der Funktionsmodule
versehen sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß alle Stellsignalanschlüsse (SKA,
SKE) und Internbusanschlüsse (SB) jeweils auf allen Leiterplatten (LP) fluchtend angeordnet sind.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkörper
(KK), die Funktionsmodule (Mod) und das Kopfstationsmodul (ModK) in einem gemeinsamen
Anschluß- und Steuerkasten (ASK) angeordnet sind.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Funktionsmodule (Mod) und das Kopfstationsmodul (ModK) auf einem gemeinsamen Modulträger,
insbesondere einer Strangguß-Profilschiene (KK) befestigt sind.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funktionsmodule (Mod) und das Kopfstationsmodul (ModK) auf mehrerer Modulträgern (KK)
befestigt sind, welche von einer gemeinsamen Kühlvorrichtung gekühlt werden.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß-
und Steuerkasten (AKS) einen Hauptstromschalter (PLS) aufweist, mit dem die gesamte
Fadenbehandlungsposition (SP) spannungsfrei geschaltet werden kann.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kopfstationsmodul (ModK) zugleich als Mehrkanalregler ausgebildet ist und mehrere
Temperaturfühlereingänge sowie Stellsignalausgänge aufweist.
19. Einrichtung nach Anspruch 12 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß die digitalen Eingänge
eines Ein/Ausgabemoduls (ModIO) über den internen Bus (SB) mit dem Kopfstationsmodul
(ModK) verbunden sind, die erfaßten Eingangssignale dort mittels eines Standardprogramms (z. B.
nach IEC 1131) logisch verknüpft und anschließend als digitale Ausgangssignale an das
Ein/Ausgabemodul zurückgeführt werden.
20. Einrichtung nach einen der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funktionsmodule (Mod) als Regler, Leistungssteller, Frequenzumrichter, Gleichrichter oder digitale
Ein/Ausgänge ausgebildet sind.
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