DE10015463A1 - Creme in Form einer überwässerten Wasser-in-Öl-Emulsion - Google Patents
Creme in Form einer überwässerten Wasser-in-Öl-EmulsionInfo
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Abstract
Eine Creme in Form einer überwässerten Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion) besteht aus Lecithin mit einem Gehalt an Phosphatidylcholin und Phosphatidylethanolamin, einem kurzkettigem zwei- oder dreiwertigen Alkohol, einem Öl, Wasser und einem Wirkstoff, wobei die Creme sterilfiltriert ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Creme in Form einer überwässerten
Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion).
Derartige Cremes in Form einer überwässerten W/O-Emulsion sind
aus "Pharmazie in unserer Zeit, Heft 4, 1986" und "Acta Pharm.
Technol. 26, 172 u. 272 (1980)" beschrieben. Darin sind Verfah
ren zum Herstellen von W/O-Emulsionen mit Hilfe des Emulgators
Soja-Lecithin beschrieben, wobei der Wassergehalt zwischen 30
und 80% liegt, ohne daß die W/O-Emulsion ihren cremeartigen
Charakter verliert. Die darin beschriebene Herstellungstechnik
ist sehr aufwendig und die Stabilität der erhaltenen Creme ist
nicht zufriedenstellend. Zur Erhöhung der Stabilität ist es bekannt
geworden, weitere oberflächenaktive Emulgatoren, soge
nannte Co-Emulgatoren, zuzusetzen, die jedoch pharmazeutisch
nicht unbedenklich sind.
Für die Erhöhung der Haltbarkeit wurden Konservierungsmittel
zugesetzt. Es wurde nun festgestellt, daß ca. 60 bis 70% der
Nebenwirkungen dermatologischer Zubereitungen nicht auf den
applizierten Wirk- bzw. Arzneistoff sondern auf Konservierungs
stoffe zurückzuführen sind.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Creme in
Form einer überwässerten Wasser-in-Öl-Emulsion zu schaffen, die
einfach herstellbar ist, möglichst einfach aufgebaut ist und
Nebenwirkungen aufgrund der galenischen Zubereitungsstoffe
weitgehend ausschließt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Creme
aus folgenden Bestandteilen zusammengesetzt ist, nämlich
- a) Lecithin mit einem Gehalt an Phosphatidylcholin und Phos phatidylethanolamin,
- b) einem kurzkettigen zwei- oder dreiwertigen Alkohol,
- c) einem Öl,
- d) Wasser, und
- e) einem Wirkstoff,
wobei die Creme sterilfiltriert ist.
Die stark polaren Gruppen im Phosphatidylcholin und im Phospha
tidylethanolamin des Lecithins sowie die Phosphorsäure und die
Trimethylamingruppe und dazu die schwach polaren Estergruppen
des Lecithins bauen in Gegenwart von Wasser stabile Hydrathül
len auf. Die Wassermoleküle sind untereinander über Wasser
stoffbrücken verbunden. Auch um die Fettsäureketten am C1- und
C2-Atom des Glycerids finden sich Hydrathüllen, die allerdings
weniger stabil über von der Waal'sche Kräfte miteinander ver
knüpft sind. Der Zusatz des kurzkettigen zwei- oder dreiwerti
gen Alkolhols stört etwas die Stabilität der Wassermolekülhül
len der Fettsäureketten, so daß nunmehr das Phosphatidylcholin
bzw. das Phosphatidylethanolamin mehr lipophil wird, was sowohl
die Haltbarkeit als auch das Herstellen der W/O-Emulsion ver
bessert bzw. erleichtert. Die W/O-Creme kann über einen Steril
filter, üblicherweise mit einer Porengröße von etwa 0,45 µ ste
rilfiltriert werden. Dies ist als ein besonders überraschender
und vorteilhafter Aspekt anzusehen. Versuche, bekannte W/O-
Cremes sterilzufiltrieren, scheiterten daran, daß die Poren des
Filters verstopften und die Emulsion nicht den Filter durch
drang. Durch die Möglichkeit der Sterilfiltration entfällt die
Hinzusetzung von Konservierungs- bzw. Haltbarkeitsmitteln.
Trotz der Sterilfiltration bleibt die Creme in Form einer über
wässerten Wasser-in-Öl-Emulsion erhalten, diese wird also nicht
aufgespalten oder verändert, und die Konsistenz der Creme kann
durch Konzentrationsveränderungen der einzelnen Komponenten von
steif bis linimentartig variiert werden.
Die für die erfindungsgemäße W/O-Emulsion herangezogenen In
haltstoffe besitzen kein Allergiepotential, werden vom mensch
lichen Körper bestens vertragen, insbesondere deswegen, da kei
ne ein erhebliches Allergiepotential besitzende Konservierungs
mittel enthalten sind, durch die Sterilfiltration jedoch die
pharmakologischen Anforderungen bezüglich der Sterilität er
füllt werden können. Nach Einsatz der erfindungsgemäßen Creme
mit verschiedenen Wirkstoffen, wie das nachfolgend noch näher
beschrieben wird, konnten über Tests, die über 16 Monate ver
laufen sind, festgestellt werden, daß die Creme ausschließlich
topisch und nicht systemisch wirkt. Das heißt, der Wirkstoff
verbleibt im erkrankten Hautareal.
So konnte bspw. bei dem Immundepressivum Cyclosporin als Wirk
stoff auch bei einer großflächigen Anwendung auf Hautareale auf
den Armen, der Brust und dem Bauch bei keinem einzigen Patien
ten der Wirkstoff Cyclosporin im Blut bzw. in Körperflüssigkei
ten nachgewiesen werden.
Die Creme eignet sich auch für besonders empfindliche Hautbe
reiche, insbesondere zur Anwendung am Auge. Am Auge zeigt sich
ein weiterer erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Creme,
diese ist nämlich nach dem Aufbringen auf die Augenoberfläche
völlig durchsichtig. Der Emulgator Lecithin verursacht keiner
lei Schäden an den Zellmembranen. Die kurzkettigen zwei- oder
dreiwertigen Alkohole, bspw. Propandiol oder Glycerin haben ei
nen günstigen Einfluß auf die Hautfeuchtigkeit, indem sie Was
ser binden. Der Emulgator Lecithin verbessert das Hautgefühl,
so daß ein Juckreiz gemindert wird.
Im Gegensatz zu einer O/W-Emulsion, die mit Wasser in der äuße
ren Phase einen trocknenden Effekt auf die erkrankte Haut be
sitzt, wird die erfindungsgemäße W/O-Emulsion mit Öl in der äu
ßeren Phase als angenehm empfunden. Gleichzeitig wird bspw. der
trockenen Haut eines Neurodermitikers eine erhebliche Menge
Wasser auch in tiefere Hautschichten zugeführt, so daß das
Spannungsgefühl durch die Kombination Öl/Wasser nachläßt.
Ferner wurde festgestellt, daß mit der erfindungsgemäßen gale
nischen Zubereitung einer Creme mit wesentlich weniger Wirk
stoff derselbe Effekt erzielt werden kann wie mit bekannten
Cremes höherer Dosierung an Wirkstoff. So konnte bspw. festge
stellt werden, daß für die Wirkstoffe Hydrocortisonacetat und
Betamethason mit einem Gehalt von 0,5% an Wirkstoff in der er
findungsgemäßen Creme derselbe therapeutische Effekt erzielt
werden kann wie bei einer bekannten galenischen Zubereitung mit
2% Wirkstoffgehalt. Das bedeutet, dem Patient muß pro Anwen
dung wesentlich weniger Wirkstoff verabreicht werden, was den
erheblichen Vorteil hat, daß damit die dem Wirkstoff anhaften
den Nebenwirkungen erheblich reduziert werden können. Die Cor
tisonaufnahme ist im Gesichtsbereich sechsmal höher als im Ver
gleich zum Resorptionsort Unterarme. Externe Corticosteroide
bilden im Stratum corneum ein Reservoir, es kommt also zu einer
Depotwirkung. Die Altershaut und die Kinderhaut sind besonders
empfindlich gegen Corticosteroide. Aus diesen Gründen ist ein
niedrig dosiertes, aber dennoch wirksames Corticosteroid wie in
der nunmehr vorgeschlagenen erfindungsgemäßen W/O-Creme beson
ders wichtig. Der in dem Öl gelöste Wirkstoff durchdringt die
oberen Hautschichten aufgrund der galenischen Zubereitung
leicht und verbleibt im Entzündungsbereich der erkrankten Haut.
Wie zuvor erwähnt, schädigt der Emulgator Lecithin die Hautzel
len deswegen nicht, da die Zellmembranen ebenfalls aus Lecithi
nen aufgebaut sind. Die äußeren Hautschichten des Stratum cor
neum bestehen aus ca. 20 Lagen abgestorbener, proteinhaltiger
Zellen mit einem hohen Gehalt an Cholesterol, freien Fettsäuren
und Ceramiden. Der Wassergehalt beträgt etwa 15%. Diese ausge
sprochen lipophile Hornschicht ist für die erfindungsgemäße
W/O-Creme leicht passierbar.
Weitere Wirkstoffe, die in die erfindungsgemäße Creme eingear
beitet werden können, sind
GLUCOCORTICOSTEROIDE wie Hydrocortison, Prednisolon, Dexa
methason, Triamcinolon, Triamcinolonacetonid, Fluocortolon,
Clobetason, Clocortolonprivalat, Alclomethason, Flumethason,
Fluprednisolonacetat, Fluorandrenolon, Desonid, Prendicarbat,
Desoximethason, Halconomid, Halomethason, Diflucortolonvalerat,
Clobetasolpropionat.
ANTIMYCOTICA wie Leonazol, Ketoconazol, Bifenazol.
Gerade im Bereich der Nägel können die handelsüblichen Antimy
cotica-Salben nur mit Hilfe gewebsschädigender Penetrationsver
mittler wie Dimethylsulfoxid und Azon ihre Wirkung gegen
tiefliegende Pilzherde entfalten. Auf diese Penetrationshilfen
kann mit der erfindungsgemäßen Creme verzichtet werden.
ANTISEPTICA wie Clioquinol, Chlorquinaldol, Chlorhexidin.
THIOCARBAMATE
HORMONE wie Estradiol, Progesteron, Östrogenderivate; Testo
steron und -derivate; Phytohormone.
Lokale Zytostatika wie 5-Fluorourcacil.
Wasserlösliche Antibiotika können nur sehr schlecht die lipo
phile äußere Hautschicht durchdringen. In einer W/O-Creme ver
packt, können diese Wirkstoffe leicht diese Hautbarriere durchdringen.
Beispiele sind Gentamycin, Neomycin, Amphomycin,
Bacitracin, Chlormapheniocol, Clindamycin, Erythomycin,
Meclomycin, Mupirocin, Tyrothricin, Fusidinsäure, Nystatin, Na
tamycin, als liphophiles Antibioticum: Amphotericin B.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß durch die geringe Anzahl an
die Creme aufbauenden Stoffen, insbesondere das Weglassen von
Emulgatoren mit hohem Allergiepotential und lediglich Heranzie
hen des Emulgators Lecithin, sowie durch das Weglassen von Kon
servierungsstoffen mit hohem Allergiepotential durch die Mög
lichkeit der Sterilfiltration, wird eine Creme geschaffen, die
nicht nur einfach herstellbar und haltbar ist, sondern die von
den Patienten besonders gut vertragen wird, so daß von seiten
der Galenik der Basisstoffe, in die der Wirkstoff eingearbeitet
wird, kein oder nur ein äußerst geringes Beeinträchtigungspo
tential ausgeht.
Als besonders günstig hat sich herausgestellt, wenn der Gehalt
an Lecithin im Bereich von 5 bis 20 Gew.-% der Creme liegt, der
Gehalt an kurzkettigen zwei- oder dreiwertigen Alkoholen im Be
reich von 10 bis 20 Gew.-% der Creme liegt, der Gehalt an Öl im
Bereich 30 bis 50 Gew.-% der Creme liegt und der Gehalt an Was
ser im Bereich von 40 bis 60 Gew.-% der Creme liegt.
Das Öl ist vorteilhafterweise ausgewählt aus der Gruppe beste
hend aus natürlichen Ölen mit hohem Gehalt an Linol- und Lino
lensäuren, insbesondere Maiskeimöl, Sonnenblumenöl, Distelöl
oder ist Neutralöl.
Öle mit einem hohen Gehalt an Linol- und Linolensäure weisen
einen positiven Therapieeffekt bei trockener, schuppiger Haut
auf.
Der zweiwertige kurzkettige Alkohol ist vorzugsweise Propan
diol, der dreiwertige kurzkettige Alkohol vorzugsweise Glyce
rin. Diese Alkohole haben einen günstigen Einfluß auf die Haut
feuchtigkeit.
Sollte es aus arzneimitteltechnischen, insbesondere zulassungs
technischen Gründen notwendig sein, ein Antioxidans zuzusetzen,
ist ausreichend, wenn ein solches Antioxidans mit einem Anteil
von maximal 0,05% vorhanden ist, wobei Untersuchungen gezeigt
haben, daß bei einem Zusatz von 0,02% Vitamin E und 0,01%
Ascorbylpalmitat als Antioxidans keine schädlichen oder aller
gieauslösenden Nebenwirkungen beobachtet werden konnten.
Das Herstellungsverfahren ist sehr einfach und läuft nach den
folgenden prinzipiellen Schritten ab. Das Lecithin wird zusam
men mit dem kurzkettigen Alkohol, dem Öl und dem lipophilen
Arzneistoff gelöst. Die benötigte Wassermenge wird zügig in die
Ölphase eingerührt. Eine vorteilhafte Rührgeschwindigkeit be
trägt dabei etwa 1000 Umdrehungen pro Minute. Nach 30-minütigem
Homogenisieren wird die W/O-Creme zunächst durch einen Filter
mit einer Porengröße von 5 µ vorfiltriert und anschließend wird
in einem 0,45 µ-Filter sterilfiltriert. Das eingesetzte Öl,
bspw. Neutralöl, wird zuvor sterilisiert, bspw. während 30 Mi
nuten bei 180°C. Ebenso werden die herangezogenen apparativen
Gerätschaften sterilisiert. Die lipophile Phase, also das Ge
misch aus Lecithin, kurzkettigem Alkohol, Öl und Arzneistoff,
wird unter Laminar-Flow-Bedingungen in ein steriles Behältnis
filtriert, anschließend wird das sterile Wasser eingerührt. Die
Vorfiltration und Sterilfiltration wird dann mit entsprechenden
sterilen Filtern in keimfreien Metalltuben bzw. autoklavierten
Salbenkruken durchgeführt. Dadurch erübrigt sich ein Konservie
ren der resultierenden erfindungsgemäßen W/O-Creme.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter Aus
führungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die nachfolgend beschriebe
nen beispielhaften Wirkstoffe begrenzt, sondern ist auf alle
denkbaren in die Form einer Creme einzuarbeitenden Wirkstoffe
anzuwenden.
Als Ausgangsstoffe für die nachfolgend beschriebenen Zuberei
tungen einer Creme wurden die folgenden Stoffe eingesetzt:
- a) Lipoid S75 10,0 g, der Firma Lipoid/Ludwigshafen, ein So ja-Lecithin mit einem bestimmten Gehalt an Phosphati dylcholin und Phosphatidylethanolamin
- b) Propandiol 10,0 g, Firma Merck/Darmstadt
- c) Neutralöl 30,0 g, Chemiewerke Marl-Hüls
- d) Ampuwa 50,0 g, sterilisiertes Wasser erhalten von Fresenius Ag/Bad Homburg.
Für die klinischen Untersuchungen wurden folgende lipophile
Wirkstoffe in die erfindungsgemäße W/O-Creme eingearbeitet,
nämlich Hydrocortisonacetat, Betamethason und Cyclosporin. Das
Neutralöl wurde über 30 Minuten bei 180°C sterilisiert, ebenso
die eingesetzten Bechergläser, Propellerrührer, Filterhalter
mit Membranfilter- und Metalltuben.
Das Lecithin Lipoid S75 wird zusammen mit Propandiol, dem ste
rilisierten Neutralöl und dem lipophilen Arzneistoff gelöst.
Der Gehalt an Wirkstoff wird so eingestellt, daß in der endfer
tig erhaltenen Creme der Wirkstoffgehalt 0,5 Gew.-% nicht über
steigt. Die benötigte Wassermenge wird zügig in die Ölphase
eingerührt, wobei die Rührgeschwindigkeit etwa 1000 Umdrehungen
pro Minute beträgt. Nach 30 Minuten Homogenisieren wird die er
haltene W/O-Creme durch ein Filter mit 5 µ Porengröße vorfil
triert und anschließend mit einem 0,45 µ-Filter sterilfil
triert. Der Gehalt an Phosphatidylcholin im Lecithin liegt zwi
schen 60 und 80%.
Die Konsistenz der Creme kann durch Konzentrationsveränderung
der einzelnen galenischen Komponenten von steif bis linimentar
tig variiert werden.
An weiteren Ölen wurden insbesondere bei Neurodermitis die fol
genden natürlichen Öle getestet, nämlich Maiskeimöl, Sonnenblu
menöl und Distelöl.
Beim Einsatz von Hydrocortisonacetat und gleichermaßen bei Be
tamethason bei jeweils 60 Patienten wurde mit einem Gehalt von
0,5 Gew.-% an Wirkstoff in der erfindungsgemäßen W/O-Creme derselbe
therapeutische Effekt erzielt wie bei einer handelsübli
chen Hydrocortisonsalbe mit 2 Gew.-%.
Als sehr starkes Immunsuppressivum besitzt Cyclosporin ausge
prägte Nebenwirkungen. Bei einer erfindungsgemäßen W/O-Creme
mit dem Wirkstoff Cyclosporin konnte bei einer Behandlungsdauer
von drei Wochen und einem Aufbringen auf große Hautareale wie
Arme, Brust, Bauch bei keinem der untersuchten Patienten Cy
closporin im Blut bzw. in Körperflüssigkeiten nachgewiesen wer
den.
Im Gegensatz zu den handelsüblichen Cyclosporincremes zur Be
handlung des Auges insbesondere nach Hornhautverpflanzungen
konnte festgestellt werden, daß das Reiz- oder Allergiepotenti
al erheblich herabgesenkt werden konnte und auch die Nebenwir
kungen des Wirkstoffes Cyclosporin begrenzt werden konnten.
Dies haben Behandlungen von 20 Erwachsenen und 10 Kindern mit
einer Cyclosporincreme gezeigt. Dies ist insbesondere deswegen
von Vorteil, da nach der stationär klinischen Behandlungen die
Patienten noch lange Zeit mit einer solchen Creme behandelt
werden müssen, um Immunreaktionen des Körpers mit der Folge der
Abstoßung der transplantierten Hornhaut zu unterbinden. Das
stark herabgesetzte Allergiepotential erhöht erheblich die Ak
zeptanz, also die Compliance der Creme beim Patienten, so daß
auch diese nachstationäre Phase, in der der Patient im wesent
lichen auf sich allein gestellt ist, wesentlich besser durchge
standen wird. Ein erheblicher Vorteil ist, daß durch den hohen
Gehalt an Wasser in der erfindungsgemäßen W/O-Creme der Trans
parenzpunkt bei ca. 28°C liegt, d. h. die Creme ist nach dem
Aufbringen auf die Augenoberfläche völlig durchsichtig. Dies
ist ein sehr wichtiger Aspekt bei der Behandlung am Auge.
Claims (15)
1. Creme in Form einer überwässerten Wasser-in-Öl-Emulsion
(W/O-Emulsion), bestehend aus
- a) Lecithin mit einem Gehalt an Phosphatidylcholin und Phosphatidylethanolamin,
- b) einem kurzkettigen zwei- oder dreiwertigen Alkohol
- c) einem Öl,
- d) Wasser, und
- e) einem Wirkstoff,
2. Creme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ge
halt an Lecithin im Bereich von 5 bis 20 Gew.-% der Creme
liegt.
3. Creme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gehalt an kurzkettigem zwei- oder dreiwertigem Alkohol
im Bereich von 10 bis 20 Gew.-% der Creme liegt.
4. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Öl im Bereich von 30 bis 50 Gew.-%
der Creme liegt.
5. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Wasser im Bereich von 40 bis
60 Gew.-% der Creme liegt.
6. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Öl ausgewählt ist aus der Gruppe beste
hend aus natürlichen Ölen mit hohem Gehalt an Linol- und
Linolensäuren, insbesondere Maiskeimöl, Sonnenblumenöl,
Distelöl; Neutralöl.
7. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweiwertige kurzkettige Alkohol Propan
diol ist.
8. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der dreiwertige kurzkettige Alkohol Glycerin
ist.
9. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Lecithin ein Soja-Lecithin ist.
10. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wirkstoff ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus Cyclosporin, Hydrocortisonacetat, Beta
methason.
11. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Wirkstoff bis zu 2 Gew.-% der
Creme liegt.
12. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Creme durch einen Filter mit einer Po
rengröße von 0,45 µ sterilfiltriert ist.
13. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Phosphatidylcholin im Bereich
von 60 bis 80 Gew.-% des Lecithins liegt.
14. Creme nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Antioxidans mit einem Anteil von bis zu
0,05 Gew.-% vorhanden ist.
15. Creme nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß als
Antioxidans 0,02% Vitamin E und 0,01% Ascorbylpalmitat
vorhanden ist.
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