DE10015359A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bohrlochherstellung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Bohrlochherstellung

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Friedrich Linnemann
Andreas Merz
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C1/00Dental machines for boring or cutting ; General features of dental machines or apparatus, e.g. hand-piece design
    • A61C1/08Machine parts specially adapted for dentistry
    • A61C1/082Positioning or guiding, e.g. of drills
    • A61C1/084Positioning or guiding, e.g. of drills of implanting tools

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Abstract

Die vorgeschlagene Vorrichtung ist für die Einbringung von Bohrlöchern in einen Kieferknochen zum Einsetzen von Implantaten für künstliche Zähne vorgesehen, wobei auf den Schaft eines Bohrers eine Bohrlehre aufgesetzt wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einbringung von Bohrlöchern in einen Kieferknochen zum Einsetzen von Implantaten für die Befestigung künstlicher Zähne.
Bei der Einbringung von Bohrlöchern in Kieferknochen für die Aufnahme von Implantaten künstlicher Zähne muss mit großer Sorgfalt gearbeitet werden. Dennoch ist relativ oft festzustellen, dass die Bohrlöcher, und damit auch die Implantate, in Abhängigkeit von der Kieferausbildung und dem handwerklichen Geschick des Zahnarztes mehr oder weniger schief in den Kiefer­ knochen eingebracht werden, so dass von vornherein eine ungünstige Ausgangslage für einen einwandfreien Sitz und die axiale Belastung der Implantate und somit der künstlichen Zähne gegeben ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung für die Einbringung von Bohrlöchern in einen Kiefer­ knochen zum Einsetzen von Implantaten künstlicher Zähne anzugeben, wobei mit einfachen Mitteln eine hohe Genauig­ keit und exakte Anordnung und Ausrichtung der Bohrlöcher erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
Weitere Vorteile und wesentliche Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen, die in schematischer Darstellung eine bevorzugte Ausführungsform als Beispiel zeigt. Es stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bohrlehre in einer mehrfachen Vergrößerung und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Bohrlehre der Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße Bohrlehre 1 kann bevorzugt aus einem nichtrostenden Edel­ stahl oder einem anderen hygienischen, sterilisierbaren Werkstoff hergestellt sein. Die Bohrlehre 1 weist einen als Schwenklager ausgebildeten Verbindungsteil 2 auf, an dem ein Befestigungsteil 3 und ein Bohrführungsteil 4 gemäß der Doppelpfeildarstellung in Fig. 2 um eine Achse 5 schwenkbar gelagert sind.
Der Verbindungsteil 2 besitzt einen Grundkörper 6, ein Lagerauge 7 und einen Achsbolzen 8. Dieser Achsbolzen 8 kann zweckmäßig an dem Grundkörper 6 angeordnet bzw. mit diesem einstückig ausgebildet sein und ist in einer Achs­ bohrung 9 des Lagerauges 7 weitgehend spielfrei gelagert. In einer bevorzugten Ausführung können der Grundkörper 6 und das Lagerauge 7 als kreisringförmige Zylinder ausge­ bildet sein. Der Achsbolzen 8 kann hinsichtlich seiner Länge so bemessen sein, dass er etwa doppelt so lang ist wie die axiale Höhe des Lagerauges 7 und letzteres somit durchsetzt. Dadurch ist es möglich, das Lagerauge 7 gemäß der Doppelpfeildarstellung in Fig. 1 am Achsbolzen 8 stufenlos zu verschieben.
Der Fig. 2 ist zu entnehmen, dass zwischen dem Befesti­ gungsteil 3 und dem Lagerauge 7 ein Verbindungsarm 10 angeordnet ist. Ebenso befindet sich zwischen dem Bohrführungsteil 4 und dem Grundkörper 6 ein Tragarm 11. Damit der Bohrführungsteil 4 möglichst dicht an den Befestigungsteil 3 herangeschwenkt werden kann, kann es günstig sein, den Verbindungsarm 10 und den Tragarm 11 unterschiedlich lang auszubilden. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Tragarm 11 kürzer als der Verbindungsarm 10.
Sowohl der Befestigungsteil 3 als auch der Bohrfüh­ rungsteil 4 sind zweckmäßig als kreisringförmige Zylinder ausgebildet. Sie haben einen gleich großen Durchmesser, der zudem dem Durchmesser des Grundkörpers 6 und des Lagerauges 7 entspricht. Im Befestigungsteil 3 befindet sich ein Aufnahmeloch 12, während im Bohrführungsteil 4 ein Führungsloch 13 vorgesehen ist. Das Aufnahmeloch 12 und das Führungsloch 13 haben einen im wesentlichen gleich großen Durchmesser, der nur geringfügig größer ist als der Durchmesser eines Zahnarztbohrers bzw. dessen Bohrerschafts und etwa gleich dem Durchmesser der Achs­ bohrung 9 des Lagerauges 7 ist. Der Durchmesser des Aufnahmelochs 12, des Führungslochs 13 und der Achs­ bohrung 9 beträgt ungefähr 1/4 bis 1/2, vorzugsweise etwa 1/3 des Außendurchmessers des Befestigungsteils 3, des Bohrführungsteils 4 und des Lagerauges 7.
Die axialen Längen des Bohrführungsteils 4, des Grund­ körpers 6 und des Lagerauges 7 sind in etwa gleich. Dagegen ist die axiale Länge des Befestigungsteils 3 zweckmäßig größer, und zwar vorzugsweise annähernd doppelt so groß wie die Länge des Bohrführungsteils 4, des Grundkörpers 6 bzw. des Lagerauges 7.
Der Durchmesser des Verbindungsarms 10 und des Tragarms 11 ist kleiner als der Durchmesser des Befestigungsteils 3, des Bohrführungsteils 4, des Grundkörpers 6 und des Lagerauges 7. Er ist allerdings ungefähr gleich der axialen Länge des Bohrführungsteils 4, des Grundkörpers 6 und des Lagerauges 7. Der Verbindungsarm 10 mit dem Befestigungsteil 3 und dem Lagerauge 7 sowie der Tragarm 11 mit dem Bohrführungsteil 4 und dem Grundkörper 6 können in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sein. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Verbindungsarm 10 mit dem Befesti­ gungsteil 3 und dem Lagerauge 7 in einer Ebene über dem Tragarm 11 mit dem Bohrführungsteil 4 und dem Grundkör­ per 6.
Damit der Bohrführungsteil 4 in Bezug zum Befestigungs­ teil 3 sowohl hinsichtlich des Schwenkabstands als auch hinsichtlich des Höhenabstands exakt festlegbar ist, kann am Verbindungsteil 2 eine Feststellvorrichtung 14 vorge­ sehen sein. Diese Feststellvorrichtung 14 kann zweck­ mäßig eine Feststellschraube 15 aufweisen, die eine Gewindeschraube 16 und einen Betätigungskopf 17 besitzt. Die Gewindeschraube 16 ist in einer Gewindebohrung 18 des Lagerauges 7 drehbar gelagert und wirkt mit ihrem freien Ende 19 gegen den Achsbolzen 8 des Grundkörpers 6. Der Betätigungskopf 17 ist als bevorzugt kreisringförmiger Zylinder ausgeführt, dessen Durchmesser etwa gleich dem Durchmesser des Befestigungsteils 3, des Bohrführungs­ teils 4, des Grundkörpers 6 und des Lagerauges 8 ist und der eine als Rändelung 20 ausgebildete Umfangsfläche besitzt.
Erfindungsgemäß wird wie folgt verfahren: Nachdem das erste Bohrloch mit einem ersten Bohrer bis auf die erfor­ derliche Tiefe in den Kieferknochen eingebracht wurde, verbleibt dieser erste Bohrer zunächst in dem Bohrloch und der Bohrkopf der Bohrvorrichtung wird von dem heraus­ ragenden Schaft des Bohrers abgekoppelt. Dann wird der Befestigungsteil 3 der Bohrlehre 1 an dem ersten Bohrer festgelegt, indem der Bohrerschaft in das spielfrei angepasste Aufnahmeloch 12 bis zu einem Begrenzungs­ anschlag eingeführt wird. Sodann wird, soweit dies nicht bereits vorher ausgeführt wurde, die Abstands- und Höhenpositionierung des Bohrführungsteils 4 zur Durch­ führung der zweiten Bohrung durch ein entsprechendes Verschwenken um die Achse 5 und Verschieben auf dem Achsbolzen 8 durchgeführt und mittels der Feststell­ vorrichtung 14 arretiert. Nun wird mit einem in den Bohrkopf eingespannten zweiten Bohrer die zweite Bohrung achsparallel zur ersten Bohrung in den Kieferknochen eingebracht, wobei der Bohrer in dem Führungsloch 13 des Bohrführungsteils 4 weitgehend spielfrei geführt wird, so dass eine exakte Ausrichtung der Bohrung gewährleistet ist. Nach der Fertigstellung der zweiten Bohrung wird der Bohrer aus dem Bohrloch entfernt. Zum Einbringen einer dritten Bohrung wird die Feststellvorrichtung 14 gelöst, der Bohrführungsteil 4 wird entsprechend neu positioniert und mittels der Feststellvorrichtung 14 wieder arretiert. Zum Einbringen weiterer Bohrungen wird wie bei der dritten Bohrung verfahren. Wenn alle notwendigen Boh­ rungen eingebracht wurden, wird die Bohrlehre 1 von dem ersten Bohrer abgenommen und der erste Bohrer wird aus dem ersten Bohrloch herausgezogen. Nun können die für die künstlichen Zähne vorgesehenen Implantate in die fachmännisch genau positionierten Bohrlöcher eingesetzt und einwandfrei gerade festgelegt werden.

Claims (23)

1. Vorrichtung zur Einbringung von Bohrlöchern in einen Kieferknochen zum Einsetzen von Implantaten für die Befestigung künstlicher Zähne, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bohrlehre (1) einen an einem Schaft eines Bohrers festlegbaren Befestigungsteil (3) und mindestens einen Bohrführungsteil (4) aufweist, der mit dem Befesti­ gungsteil (3) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach vorstehendem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zum Bohren des zweiten und weiterer Bohrlöcher bezüglich des ersten Bohrlochs über die Bohrlehre (1) einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsteil (3) und der Bohrführungsteil (4) an einem Verbindungsteil (2) gelagert sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsteil (2) als Schwenklager für den Befestigungsteil (3) und den Bohrführungsteil (4) ausgeführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager des Verbindungsteils (2) einen Grundkörper (6) und ein Lagerauge (7) aufweist, die über einen Achsbolzen (8) verbunden sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (6) und das Lagerauge (7) als bevorzugt kreisringförmige Zylinder ausgebildet sind und dass der Achsbolzen (8) an dem Grundkörper (6) angeordnet ist und in eine Achsbohrung (9) des Lagerauges (7) eingreift.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Achsbolzen (8) das Lagerauge (7) durchsetzt und bevorzugt etwa doppelt so lang ist wie die axiale Höhe des Lagerauges (7).
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsteil (2) eine Feststellvorrichtung (14) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellvorrichtung (14) eine Feststellschraube (15) aufweist, die mit einer gegen den Achsbolzen (8) wirkenden Gewindeschraube (16) in einer Gewindebohrung (18) des Lagerauges (7) drehbar angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellschraube (15) einen Betätigungskopf (17) besitzt, der bevorzugt als kreisringförmiger Zylinder ausgeführt ist und eine bevorzugt als Rändelung (20) ausgeführte Umfangsfläche aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsteil (3) und/oder der Bohrführungsteil (4) als bevorzugt kreis­ ringförmiger Zylinder ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsteil (3) ein Aufnahmeloch (12) für den Schaft aufweist und der Bohrführungsteil (4) ein Führungsloch (13) für den Bohrer besitzt.
13. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Befestigungs­ teil (3) und dem Lagerauge (7) ein Verbindungsarm (10) und zwischen dem Bohrführungsteil (4) und dem Grundkörper (6) ein Tragarm (11) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (11) und der Verbindungsarm (10) ungleich lang sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (11) kürzer ist als der Verbindungsarm (10).
16. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsarm (10) mit dem Befestigungsteil (3) und dem Lagerauge (7) und der Tragarm (11) mit dem Bohrführungsteil (4) und dem Grund­ körper (6) in verschiedenen Ebenen angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsarm (10) mit dem Besfestigungsteil (3) und dem Lagerauge (7) in einer Ebene über dem Tragarm (11) mit dem Bohrführungsteil (4) und dem Grundkörper (6) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axialen Längen des Bohrführungsteils (4), des Lagerauges (7) und des Grund­ körpers (6) etwa gleich sind.
19. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge des Befestigungsteils (3) größer ist als die Länge des Bohr­ führungsteils (4).
20. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Tragarms (11) und des Verbindungsarms (10) etwa gleich der axialen Länge des Bohrführungsteils (4), des Lagerauges (7) und des Grundkörpers (6) ist.
21. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Befesti­ gungsteils (3), des Bohrführungsteils (4), des Grund­ körpers (6) und des Lagerauges (7) größer ist als der Durchmesser des Tragarms (11) und des Verbindungsarms (10).
22. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Befesti­ gungsteils (3), des Bohrführungsteils (4), des Grundkör­ pers (6) und des Lagerauges (7) etwa gleich ist.
23. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeloch (12) des Befestigungsteils (3), das Führungsloch (13) des Bohr­ führungsteils (4) und die Achsbohrung (9) des Lagerauges (7) einen im wesentlichen gleichen Durchmesser aufweisen, der etwa 1/4 bis 1/2, vorzugsweise etwa 1/3 des Außen­ durchmessers des Befestigungsteils (3), des Bohrfüh­ rungsteils (4) und des Lagerauges (7) beträgt.
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