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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen eines Katheters in die
Harnröhre,
vorzugsweise zur Katheterisierung männlicher Personen, insbesondere
bei Querschnittslähmung,
mit einer Führungseinrichtung
zum Einführen
des Katheters, wobei die Führungseinrichtung
einen zum Einschieben in den Harnröhreneingang bestimmten äußeren Trichter
und einen inneren Trichter umfasst und wobei der Katheter durch
den inneren Trichter hindurch in die Harnröhre einführbar ist.
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Zur
Bewältigung
der Inkontinenz männlicher Personen,
insbesondere bei Querschnittslähmung, wird
u.a. der sogenannte intermittierende Selbstkatheterismus (ISK) angewandt,
wonach sich die inkontinente männliche
Person vier bis sechs Mal am Tag selbst katheterisiert. Um zwischen
den Katheterisierungsphasen kontinent zu bleiben, wird üblicherweise
vom behandelnden Arzt ein Medikament verordnet, welches die Blase
reaktiviert bzw. ruhig stellt.
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Bislang
bekannte Blasenkatheter zur Ableitung von Urin sind jedoch in der
Praxis problematisch, da nämlich
beim Einführen
des Katheters außen
an der Eichelspitze oder im vorderen Bereich der Harnröhre angesiedelte
Bakterien nach innen in die Harnröhre verschleppt werden. Mit
den bislang bekannten Kathetern ist es jedenfalls auch bei bester Hygiene
kaum möglich,
den Katheter keimfrei durch die keimbelastete Zone bis in die Blase
zu führen.
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Zur
Vermeidung einer zusätzlichen
Keimbelastung der Harnröhre
bzw. der Blase durch den Vorgang des Katheterisierens hat man bislang
hohe Dosen desinfizierenden Gleitmittels für den Katheter verwendet, wobei
die Nebenwirkungen des Gleitmittels und der desinfizierenden Zugaben
bislang noch wenig erforscht sind. Zur ansatzweisen Vermeidung des
Verschleppens von Keimen in der stark von Keimen besiedelten Harnröhrenöffnung wurde
bereits ein ca. 15 mm langer Stutzen in die Harnröhrenöffnung eingeführt, durch
den dann der eigentliche Katheter in die Harnröhre eingeschoben wird. Auch
diese Vorgehensweise schließt
in der Praxis nicht zuverlässig
aus, dass auch über
diesen Stutzen Keime in die Harnröhre weitergeschoben werden,
die dann mit Hilfe des Katheters weiter durch die Harnröhre in die Blase
gelangen.
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Vor
der eigentlichen Katheterisierung wird grundsätzlich empfohlen, den Eichelkopf
beispielsweise mit Pflaumentupfern, zu desinfizieren. Während ein
Patient im Ver laufe seines klinischen Aufenthalts hinreichend Zeit
für eine
solche desinfizierende Maßnahme
hat, erscheint der dazu erforderliche Zeitaufwand nach dem Klinikaufenthalt
nicht mehr akzeptabel. Folglich wird das empfohlene Maß an Hygiene
und die insoweit erforderliche Desinfizierung vom Betroffenen reduziert
und eine Sprühdesinfektion
der Eichelspitze vorgenommen, wobei auch hier die erforderliche
Einwirkzeit – meist
aus Zeitmangel – unterschritten
wird.
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Letztendlich
ist insbesondere bei der Selbstkatheterisierung stets davon auszugehen,
dass die Eichelspitze und die Harnröhrenöffnung am stärksten keimbelastet
sind und dass mit den bisherigen Systemen immer wieder die Gefahr
besteht, dass dort angesiedelte Keime durch die Harnröhre in die
Blase eingeschleppt werden. Entzündungen
bzw. Infektionen sind die Folge.
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Eine
gattungsbildende Vorrichtung ist aus der
EP 10 90 656 bekannt, nämlich mit
einem Katheter zur Selbstkatheterisierung. Der Katheter umfasst eine
Führungseinrichtung,
die aus einem äußeren Trichter
und einem inneren Trichter besteht. Dabei besteht der mit der Harnröhre in Kontakt
kommende äußere Trichter
aus einem weichen synthetischen Kunstharzmaterial. Der innere Trichter
besteht im Gegensatz zum äußeren Trichter
aus einem harten synthetischen Kunstharzmaterial und dient zur Führung des
Katheters. Bei der aus der
EP
10 90 656 bekannten Vorrichtung ist jedoch nachteilig,
dass der Infektionsschutz auf die Länge des äußeren Trichters beschränkt ist.
So können
Bakterien beim Einschieben des Katheters in den inneren Teil der
Harnröhre verschleppt
werden. Die gattungsbildende Vorrichtung besitzt somit einen nur
unzureichenden Infektionsschutz.
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Aus
der WO 00-66 212 ist für
sich gesehen eine Führungseinrichtung
zum Einführen
von Instrumenten in Körperkanäle wie die
Harnröhre
bekannt. Die Führungseinrichtung
weist am proximalen Ende einen Trichter auf, der bei Manipulation
mit einem chirurgischen Instrument die Migration von Keimen in die
Körperkanäle verhindern
soll. In seiner Funktion ist diese Führungseinrichtung nicht zur
Katheterisierung gedacht. Hierbei handelt es sich vielmehr um ein
medizinisches Instrument für
chirurgische Eingriffe in Körperkanälen.
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Aus
der
US 58 06 527 ist
ein Katheter zur Katheterblockung für inkontinente weibliche Personen bekannt,
der aus einem Ballonkatheter mit einer infektions schützenden
Kappe besteht, durch die der Katheter durch die Harnröhre in die
Blase einschiebbar ist.
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Die
US 60 90 075 zeigt einen
gebrauchsfertigen Katheter, der beim Einführen in die Harnröhre durch
die am distalen Ende des Katheters befindliche Führungseinrichtung mit Gleitmittel
benetzt wird.
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Aus
der
EP 11 45 729 ist
ein Harnröhrenkatheter
bekannt, der in einer sterilen Verpackung gebrauchsfertig vorliegt.
Im Detail beschäftigt
sich diese Druckschrift mit der sterilen Verpackung und dem Beschichten
des Katheters mit medizinisch wirksamen Gleitmitteln beim Herausziehen
des Katheters aus der sterilen Verpackung.
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Die
DE 44 12 754 zeigt für sich gesehen
eine Verpackung eines medizinischen Instruments. Es handelt sich
dabei um die sterile Verpackung eines Katheters, der zum Einführen in
die Harnröhre
bestimmt ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsbildende
Vorrichtung zur Katheterisierung männlicher Personen derart auszugestalten
und weiterzubilden, dass eine problemlose und sterile Anwendung
bei erhöhtem
Infektionsschutz gewährleistet
ist.
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Die
zuvor genannte Aufgabe ist durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
Danach ist eine gattungsbildende Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass der innere Trichter länger
ist als der äußere Trichter,
so dass der innere Trichter durch den äußeren Trichter in die Harnröhre einschiebbar
ist.
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Erfindungsgemäß ist erkannt
worden, dass es zu verhindern gilt, dass der Katheter in unmittelbaren
Kontakt mit dem äußeren Bereich
der Harnröhre gelangt
und die dort befindlichen Keime in die Harnröhre hinein und gar bis zur
Blase verschleppt. Dies wird in raffinierter Weise dadurch verhindert,
dass dem inneren Trichter nicht nur – wie im gattungsbildenden
Stand der Technik – eine
Führungsaufgabe zukommt,
sondern dadurch, dass der innere Trichter mit dem äußeren Trichter
eine Art Teleskopanordnung dahingehend bildet, dass nämlich der
innere Trichter – nicht
zuletzt aufgrund seiner Länge – durch den äußeren Trichter
hindurch um eine ganz erhebliche Strecke in die Harnröhre einschiebbar
ist. Der nachzuschiebende Katheter kommt demnach nicht in Kontakt
mit dem Eingangsbereich der Harnröhre und lässt sich mühelos durch den inneren Trichter
hindurch in die Harnröhre
einführen,
ohne dass der Katheter mit dem keimbelasteten Abschnitt der Harnröhre in Kontakt
kommt. Ein Verschleppen von Keimen aus dem Eingangsbereich der Harnröhre in die Harnröhre hinein
oder gar in die Blase hinein ist damit wirksam vermieden. Im Vergleich
zum gattungsbildenden Stand der Technik ist ein beachtlicher Infektionsschutz
geschaffen.
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Im
Rahmen einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist der äußere Trichter
einen das Einschieben in die Harnröhre begrenzenden und im eingeschobenen
Zustand den Harnröhreneingang bzw.
die Eichelspitze abdeckenden Rand auf. Dieser Rand deckt den Harnröhreneingang
schirmartig ab, so dass nach dem Einschieben des äußeren Trichters
der mit Bakterien bzw. Keimen besiedelte Bereich unter Vermeidung
einer weiterreichenden Kontaktierung abgedeckt ist. Dazu kann der
Rand in seiner Form zumindest weitgehend der Eichelspitze bzw. der
Eichel angepasst sein.
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In
weiter vorteilhafter Weise ist der innere Trichter ähnlich ausgebildet,
weist nämlich
ebenfalls einen das Einschieben in die Harnröhre begrenzenden und im eingeschobenen
Zustand am Rand des äußeren Trichters
auf dessen Innenseite zur Anlage kommenden Rand auf. Dabei ist der
innere Trichter länger
als der äußere Trichter
ausbildet, so dass sich der innere Trichter mit seinem freien Ende
durch den äußeren Trichter
hindurch in die Harnröhre
einschieben lässt.
Beispielsweise könnte
der äußere Trichter eine
Länge von
15 mm und der innere Trichter eine Länge von 40 mm aufweisen, so
dass sich der innere Trichter ohne eine unmittelbare Berührung der
Eichelspitze oder des Harnröhreneingangs
in die Harnröhre
einschieben läßt. Erst
nach vollständig
eingeschobenem innerem Trichter wird dann der Katheter durch den
inneren Trichter hindurch in die Harnröhre eingeführt.
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Hinsichtlich
der konkreten Ausgestaltung des inneren Trichters sei ergänzend erwähnt, dass der
Rand des inneren Trichters in etwa der Form der Innenseite des äußeren Trichters
angepasst sein kann, so dass ein weitestmögliches Einschieben des inneren
Trichters bis hin zur gegenseitigen Anlage der beiden Ränder möglich ist,
aber ein Durchrutschen vermieden wird.
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Nun
sollten die beiden Trichter im sterilisierten bzw. keimfreien Zustand
möglichst
auch mit Gleitmittel versehen sein. Dazu könnte der äußere Trichter an seinem zum
Einschieben in den Harnröhreneingang
dienenden freien Ende geschlossen und beim Durchschieben des inneren
Trichters öffenbar sein.
Ebenso könnte
der innere Trichter an seinem zum Einschieben in den äußeren Trichter
dienenden freien Ende zunächst
geschlossen und beim Einschieben des Katheters öffenbar sein.
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Der
die beiden Trichter schließende
Verschluss könnte
derart gestaltet sein, dass die freien Enden der Trichter sollbruchstellenähnlich,
vorzugsweise kreuzförmig,
geschlitzt sind. Im Konkreten könnten
die freien Enden der Trichter knospenartig ausgebildet sein, wobei
beim Auftreten eines inneren Widerstandes ein Öffnen der Trichter nach außen hin erfolgt.
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Bereits
zuvor ist erwähnt
worden, dass der Verschluss der beiden Trichter nicht nur zur sterilen Bereitstellung
dient, sondern auch die Bildung eines Reservoirs innerhalb der Trichter
ermöglicht,
in dem Gleitmittel lagert. So könnte
der vordere Bereich des äußeren Trichters
wie auch der vordere Bereich des inneren Trichters als Reservoir
für ein
Gleitmittel dienen, wodurch sich ein ganz besonders vorteilhafter Effekt
dadurch ergibt, dass beim Durchschieben des inneren Trichters die
Außenwandung
des inneren Trichters mit Gleitmittel benetzt wird und dann erst mit
der Harnröhre
in Berührung
kommt. Ähnlich
verhält
es sich beim anschließenden
Einschieben des Katheters, der nämlich
durch das Gleitmittel-Reservoir des inneren Trichters hindurchgeschoben
wird, sich mit Gleitmittel benetzt und so in die Harnröhre gelangt.
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Des
Weiteren ist wesentlich, dass der äußere Trichter äußerlich
mit einem Gleitmittel benetzt sein kann, so dass sich auch dieser
unproblematisch in die Öffnung
der Harnröhre
einschieben lässt.
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Bei
dem Gleitmittel kann es sich um handelsübliche, zum Katheterisieren
empfohlene Gleitmittel, so beispielsweise um Öl oder Vaseline handeln. Dem Gleitmittel
ist in ganz besonders vorteilhafter Weise ein Desinfektionsmittel
beigemengt, so dass auch durch diese Maßnahme das Einschleppen von
Keimen weitestgehend vermieden ist. Dem Gleitmittel könnte ebenso
ein Medikament oder ein Narkotikum beigemengt sein, und zwar je
nach Bedarf und Indikation.
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Die
Trichter sind in vorteilhafter Weise aus einem vorzugsweise weichen
Kunststoff gefertigt, wobei sich die Verwendung von Silikon ganz
besonders eignet. Dabei können
die Trichter als Spritzgußteile ausgeführt sein,
wobei der innere Trichter zumindest geringfügig fester bzw. härter als
der äußere Trichter ausgeführt sein
sollte.
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Bereits
zuvor ist die Funktionsweise der Führungseinrichtung erörtert worden.
Zur einfachen Handhabung könnte
die Vorrichtung im konfektionierten Zustand der Führungseinrichtung
angeboten werden, wobei dabei der innere Trichter bereits in den äußeren Trichter
zumindest geringfügig
eingesteckt ist. Beide Trichter sind dabei an ihren freien Enden
geschlossen, so dass in den sich dabei ergebenden Reservoirs Gleitmittel
bevorratet wird. Des Weiteren ist der äußere Trichter an seiner Außenwandung
ebenfalls mit Gleitmittel benetzt, so dass die gesamte Führungseinrichtung
ohne das Erfordernis eines weiteren Gleitmittels und ohne das Erfordernis
weiterreichender Hilfsmittel gehandhabt werden kann.
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Zum
Erhalt des sterilen Zustandes ist der innere Trichter an seinem
einlassseitigen Ende zunächst
geschlossen, wobei der äußere Trichter
wiederum durch den inneren Trichter zumindest weitestgehend geschlossen
ist. Der Verschluss des inneren Trichters könnte als abziehbare Folie oder
als Stopfen ausgeführt
sein. Darüber
hinaus könnte
der Verschluss mit einem zur Handhabung und zur Öffnung dienenden Bügel oder
mit einer entsprechenden Schnur, einem Band oder dergleichen, ausgestattet sein,
so dass auch insoweit die Handhabung vereinfacht ist.
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Die
konfektionierte Führungseinrichtung kann
darüber
hinaus in einem Behältnis
steril bereitgestellt werden. Dieses Behältnis könnte zumindest weitgehend der
Form der gesamten Führungseinrichtung,
d. h. der beiden Trichter, angepasst sein. Auch das Behältnis könnte wiederum
ein Reservoir für
Gleitmittel umfassen, wobei der äußere Trichter mit
seinem zum Einführen
in den Harnleiter dienenden freien Ende bzw. Bereich in dem Reservoir
lagert, so dass die Außenwandung
des äußeren Trichters
stets mit Gleitmittel, Desinfektionsmittel und/oder einer medikamentösen Zugabe
benetzt ist.
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Das
Behältnis
zur Aufnahme der Führungseinrichtung
könnte
aus Kunststoff gefertigt sein, so dass hier insbesondere ein Kunststoff-Tiefziehteil
als Behältnis
verwendbar ist. Dabei könnte
das Behältnis mit
einer abziehbaren Folie oder mit einem Stopfen bzw. Deckel verschlossen
sein, so dass die gesamte Führungseinrichtung
stets in einem geschlossenen Behältnis – steril – dem Anwender
zur Verfügung
gestellt wird. Die Handhabung ergibt sich dabei äußerst einfach dahingehend,
dass das Behältnis
geöffnet, die
bereits ineinander steckenden Trichter entnommen und der äußere Trichter
in den Harnröhreneingang
bis zur Anlage des Randes eingeführt
wird. Da der äußere Bereich
zumindest im unteren Bereich äußerlich
mit einem desinfizierenden Gleitmittel beschichtet ist, ist bereits
insoweit das Einschieben von Keimen reduziert. Nachdem der äußere Trichter
in den Harnröhreneingang
eingesetzt ist, wird der innere Trichter durch das Gleitmittel-Reservoir
hindurch in die Harnröhre
nachgeschoben. Auch insoweit ist das weiterreichende Einschieben
bzw. Verschleppen von Keimen verhindert, zumal auch dieses Gleitmittel mit
Desinfektionsmittel versehen sein kann. Schließlich wird die Öffnung des
inneren Trichters durch Abziehen der Folie geöffnet, so dass bei Anlage des Randes
des inneren Trichters auf dem Rand des äußeren Trichters nunmehr der
Katheter eingeführt werden
kann, wobei bei diesem Einführvorgang
sich der Katheter automatisch mit dem im unteren Bereich des inneren
Trichters gelagerten Gleitmittel benetzt, so dass auch insoweit
ein sicheres Einführen
und eine Vermeidung des Einschleppens von Keimen realisiert ist.
Die weitere Katheterisierung erfolgt wie gewohnt.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 in
einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei dort die Teile der Führungseinrichtung
separiert sind,
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2 in
einer schematischen Seitenansicht den Gegenstand aus 1 im
vorkonfektionierten Zustand, d. h. mit ineinander gesteckten Trichtern,
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3 in
einer schematischen Seitenansicht den Gegenstand aus den 1 und 2 mit
völlig eingeschobenem
inneren Trichter und mit angedeutetem Katheter,
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4 in
einer schematischen Seiten- und Unteransicht die jeweils freien,
geschlossenen Enden der Trichter mit Sollbruchstellen und
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5 in
einer schematischen Seitenansicht ein Behältnis zur Aufnahme der Vorrichtung
aus den 1 bis 4.
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Die 1 bis 4 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Einführen
eines schlauchartigen Katheters 1 in die Harnröhre, nämlich zur
Katheterisierung männlicher Personen,
wobei es sich dabei insbesondere um die Anwendung bei Querschnittslähmungen
handelt. Die Vorrichtung umfasst eine Führungseinrichtung 2 zum Einführen des
Katheters 1 in die Harnröhre.
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Die
Führungseinrichtung 2 weist
einen zum Einschieben in den Harnröhreneingang bestimmten äußeren Trichter 3 und
einen durch den äußeren Trichter 3 in
die Harnröhre
einschiebbaren inneren Trichter 4 auf. Der Katheter 1 wird
durch den inneren Trichter 4 hindurch in die Harnröhre geschoben.
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Die 1 bis 3 zeigen
deutlich, dass der äußere Trichter 3 einen
das Einschieben in die Harnröhre
begrenzenden und im eingeschobenen Zustand den Harnröhreneingang
bzw. die Eichelspitze abdeckenden Rand 5 aufweist. Dieser
Rand 5 ist in seiner Form der Eichelspitze bzw. der Eichel
angepasst.
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Ähnlich verhält es sich
mit dem inneren Trichter 4, der einen das Einschieben in
die Harnröhre
begrenzenden und im eingeschobenen Zustand am Rand 5 des äußeren Trichters 3,
auf dessen Innenseite zur Anlage kommenden Rand 6 aufweist. 3 zeigt
dabei besonders deutlich, dass der Rand 6 des inneren Trichters 4 in
etwa der Form der Innenseite des Randes 5 des äußeren Trichters 3 angepasst
ist.
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Die 1 bis 3 unter
Hinzuziehung von 4 zeigen besonders deutlich,
dass sowohl der äußere Trichter 3 wie
auch der innere Trichter 4 am jeweils freien Ende geschlossen
und beim Durchschieben des inneren Trichters 4 bzw. beim
Einschieben des Katheters 1 öffenbar sind. Insoweit bilden
die freien bzw. unteren Enden der Trichter 3, 4 Reservoirs 7, 8 zur
Aufnahme eines Gleitmittels 9, wobei dieses Gleitmittel 9 wahlweise
mit einem Desinfektionsmittel bzw. Narkotikum versetzt ist.
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4 zeigt
deutlich, dass die freien Enden der Trichter 3, 4 kreuzförmig geschlitzt
sind, wodurch sich eine knospenartige Ausbildung ergibt. Die dort vorgesehenen
Sollbruchstellen 10 ermöglichen
ein Öffnen
des jeweiligen Trichters 3, 4 beim Einschieben
des inneren Trichters 4 bzw. beim Durchschieben des Katheters 1.
Dabei wird das Gleitmittel 9 gegebenenfalls nebst Desinfektionsmittel
freigesetzt, so dass der durchgeschobene innere Trichter 4 und der
eingeschobene Katheter 1 an der Außenseite jeweils hinreichend
mit Gleitmittel 9 benetzt ist.
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In
den 1 bis 3 ist des Weiteren angedeutet,
dass der äußere Trichter 3 an
seiner Außenwandung
ebenfalls mit Gleitmittel 9 benetzt ist, um nämlich das
Einschieben bzw. Einführen
des äußeren Trichters 3 unter
Vermeidung eines Mitschleppens von Bakterien zu ermöglichen.
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Die
beiden Trichter 3, 4 sind – bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel – aus Silikon
gefertigt, wobei es sich dabei im Konkreten um Spritzgußteile handeln
kann. Der innere Trichter 4 ist dabei zumindest geringfügig fester
bzw. härter
als der äußere Trichter 3 ausführt, wodurch
sich die Handhabung ebenfalls bei einer Reduktion der Verletzungsgefahr vereinfacht.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass zur Herstellung der beiden
Trichter 3, 4 beliebige geeignete Materialien
und entsprechende Herstellverfahren in Frage kommen.
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2 zeigt
die Führungseinrichtung 2 im konfektionierten
Zustand, wonach nämlich
der innere Trichter 4 in den äußeren Trichter 3 geringfügig eingesteckt
ist. Die beiden Reservoirs 7, 8 sind mit Gleitmittel 9 hinreichend
gefüllt,
wobei der äußere Trichter 3 an
seiner Außenwandung
ebenfalls mit Gleitmittel 9 versehen ist.
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Des
Weiteren lässt 2 erkennen,
dass der innere Trichter 4 an seinem einlassseitigen Ende geschlossen
ist, nämlich
eine dort abziehbare Folie 11 aufweist. Alternativ dazu
könnte
auch ein Deckel oder ein sonstiger Verschluss – wie auch immer gestaltet – vorgesehen
sein. Bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel
ist die Folie 11 am äußeren Rand 6 des
inneren Trichters 4 adhäsiv
befestigt und lässt
sich durch einfaches Abziehen entfernen. Bei der Darstellung in 3 ist
der innere Trichter 4 bereits vollständig in den äußeren Trichter 3 eingeschoben.
Die Folie 11 ist entfernt und der Katheter 1 ist dort
kurz vor dessen Einführung
angedeutet.
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5 zeigt
andeutungsweise, dass die konfektionierte Führungseinrichtung 2 in
einem Behältnis 12 steril
bereitgestellt wird. Dieses Behältnis 12 ist der
Form der Führungseinrichtung 2 angepasst.
Der äußere Trichter 3 ist
mit seinem zum Einführen
dienenden freien Ende bzw. mit seinem unteren Bereich in einem dort
vorgesehenen Reservoir 13 gelagert, wobei dieses Reservoir 13 ebenfalls
Gleitmittel 9 beinhaltet. Eine hinreichende Versorgung
der Außenwandung
des äußeren Trichters 3 mit
Gleitmittel 9 ist damit gewährleistet.
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Das
Behältnis 12 ist
aus Kunststoff gefertigt, wobei es sich bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel
um ein Kunststoff-Tiefziehteil handelt. Zur keimfreien Lagerung
ist das Behältnis 12 mit
einer abziehbaren Folie 14 geschlossen, wobei anstelle der
Folie 14 auch ein Deckel oder Stopfen vorgesehen sein kann.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
hat den Vorteil der vereinfachten Lagerhaltung und Logistik in der
Klinik, im Fachhandel sowie im privaten Haushalt.