DE10013406A1 - Verbundwerkstoff zur Herstellung von Formköpern - Google Patents
Verbundwerkstoff zur Herstellung von FormköpernInfo
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- C08J9/22—After-treatment of expandable particles; Forming foamed products
- C08J9/228—Forming foamed products
- C08J9/236—Forming foamed products using binding agents
Abstract
Die Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoff zur Herstellung von Formkörpern aus mindestens zwei Werkstoffen mit jeweils unterschiedlichen materialspezifischen Eigenschaften. Der Verbundwerkstoff besteht aus einer ersten und zweiten Funktionskomponente, die eine erste positive Netzstruktur und eine zweite dazu negative Netzstruktur ausbilden. Der Verbundwerkstoff ist durch Durchlässe in Gestalt von Poren durch kugelförmig ausgebildete Funktionselemente und durch weitere Durchlässe in den Zwischenräumen zwischen den Außenseiten der kugelförmigen Funktionselemente gekennzeichnet. Die erste positive Netzstruktur bildet mit der zweiten negativen Netzstruktur ein Durchdringungsgefüge mit der jeweils anderen Netzstruktur.
Description
Die Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoff zur Herstellung von Formkörpern aus
mindestens zwei Werkstoffen mit jeweils unterschiedlichen materialspezifischen Eigen
schaften mit den Merkmalen der in dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen
Gattung.
Bei der Herstellung von Bauteilen im Leichtbau ist es Stand der Technik beispielsweise in
der Gießtechnik dünnwandige Bauteile herzustellen, in die dann ein Kern zur
Gewichtsreduzierung eingesetzt wird, sodass trotz der Dünnwandigkeit der Bauteile hoch
feste Bauteile aus Verbundwerkstoff mit minimalem Gewicht hergestellt werden können.
Zur Füllung des Hohlraumprofils der dünnwandiger Bauteile sind verschiedene Verfahren
bekannt. Aus der DE 195 01 508 C1 ist es vorbekannt, Kerne aus Aluminiumschaum in das
Hohlraumprofil des Bauteils einzubringen und dort zu belassen. Dazu wird vorgeformtes
Aluminiumschaummaterial verwendet. Der Aluminiumschaum besteht aus einer Mischung
von Aluminiumpulver mit einem Treibmittel. Diese Pulvermischung wird in eine Form
entsprechend der Kernkontur eingebracht und auf etwa 800°C erhitzt. Bei diesen hohen
Temperaturen setzt das Treibmittel eingeschlossenes Gas aus, sodass es ähnlich wie beim
Polyurethanschaum wirksam ist und das Aluminiumpulver aufschäumt. Gleichzeitig werden
Aluminiumkörner zusammengebacken, sodass eine schaumige Masse die Kontur der
Kernform ausfüllt. Die schaumige Masse weist eine geschlossene Porosität auf. Der in dem
dünnwandigen Bauteil verbleibende Kern aus aufgeschäumtem Aluminium ist druckfest
und weist ein geringes Gewicht auf.
Aus der EP 0 300 543 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von metallischen oder
keramischen im wesentlichen kugelförmigen Hohlkörpern mit dichter oder mikroporöser
Schale hoher Festigkeit vorbekannt. Zur Herstellung dieser metallischen oder keramischen
Hohlkugeln wird eine Feststoffschicht auf ein im wesentlichen kugelförmiges Teilchen aus
geschäumtem Polymer aufgebracht. Die Teilchen aus geschäumtem Polymer,
beispielsweise expandiertes Polystyrol, werden unter Bewegung mit einer wässrigen
Suspension behandelt, wobei die wässrige Suspension ein gelöstes oder suspendiertes
Bindemittel und metallische und/oder keramische Pulverteile enthält. Die beschichteten
kugelförmigen Teilchen werden getrocknet und dann anschließend bei einer Temperatur
von 400-500°C unter Bewegung einer Wärmebehandlung zum Zwecke des Pyrolysierens
unterzogen. Dabei werden die per Erwärmung flüchtigen Teilchen aus geschäumtem
Polymer entfernt und auch ein Großteil der in der Regel organischen Bindemittel bis auf
einen Restbinderanteil zersetzt, wobei der Restbinder für den Zusammenhalt der
pulverförmigen Teilchen aus Metall oder Keramik in der ursprünglichen Gestalt der
kugelförmigen Teilchen sorgt. Anschließend werden die beschichteten und pyrolysierten
Hüllschichten bei Temperaturen von 1000-1500°C gesintert und so kugelförmige Teilchen
erhalten die beispielsweise als Füllung für einen Formkörper dienen.
Durch den Gegenstand der EP 119 913 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von porösen
Hohlkörpern vorbekannt. Dazu wird ein kugelförmiger Trägerstoff beispielsweise aus
thermoplastischen Polymer mit Metallpulverteilen oder Keramikpulverteilen und
Bindemitteln mit einer Hüllschicht überzogen. Die beschichteten Trägerstoffe werden mit
ihrer Hüllschicht zu einem Formkörper kalt verdichtet und der erhaltene Formkörper wird
dann einer Wärmebehandlung unterzogen, wobei zunächst die Bindemittel bis auf Binde
mittelreste und danach der Trägerstoff durch die zwischen den Metallpulverteilen oder
Keramikpulverteilen gebildeten Poren flüchtig werden. Danach wird der Formkörper einem
Sinterprozeß unterworfen und damit der End- bzw. Fertigzustand des Formkörpers aus
porösen Hohlkugeln erzeugt. Der Auftrag der Hüllschicht auf den kugelförmigen
Trägerstoff erfolgt beispielsweise mit einer wässrigen Lösung oder Suspension, in der die
Bindemittel und die metallischen oder keramischen Pulverteile vermischt enthalten sind und
werden nach dem Auftrag der Hüllschicht getrocknet und dann der Kaltverformung zu
einem Formkörper zugeführt.
Aus der DE 32 10 770 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung metallischer insbesondere
kugelförmiger Leichtkörper und zur Herstellung von Formkörpern mit Einschluß solcher
kugelförmiger Leichtkörper bekannt. Die metallischen kugelförmigen Leichtkörper dienen
als Füllmaterial zur Bildung von Formkörpern mit geschlossenen oder offenporigen
Hohlräumen und insbesondere zur Bildung leichter Form-körper aus metallischem
Grundmaterial. Die metallischen kugelförmigen Leichtkörper werden dadurch hergestellt,
dass man marktgängiges Kunststoffgranulat insbesondere Polystyrol-Schaumstoff-Granulat
metallisiert. Dieses Schaumstoffgranulat kann zunächst stromlos mit einem dünnen
Metallfilm beschichtet werden, der anschließend entweder in speziellen stromlos
arbeitenden Metallisierungsbädern oder nach den üblichen galvanischen Verfahren weiter
verstärkt wird.
Die DE 32 10 770 zeigt auch die Herstellung eines Formkörpers mit zahlreichen miteinander
kommunizierenden kugelförmigen Leichtkörpern. In einem durch den Formkörper
geleiteten Bad wird die gesamte freie Oberfläche des Kunststoffgranulats mit einem
Metallfilm überzogen, während die Kontaktstellen der dicht gepackten etwa kugel
förmigen Granulatteilchen unbeschichtet bleiben. Es entsteht nach dem Pyrolysieren ein
Formkörper von miteinander kommunizierenden Hohlräumen einerseits und Metallfilmen
andererseits. Die miteinander kommunizierenden Hohlräume dienen dazu, eine intensive
Konvektion in dem oder durch den Formkörper zu erzielen und die Metallfilme
gewährleisten eine hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit. Ein weiteres
Ausführungsbeispiel nach der DE 32 10 770 zeigt kugelförmige Leichtkörper, die in einem
Formkörper mit einem Grundmaterial umgossen sind. Das Grundmaterial kann aus
gießfähigen oder schütt-fähigen Stoffen bestehen, die eine Verbindung mit den
kugelförmigen Leichtkörpern einzugehen imstande sind. Die kugelförmigen Leichtkörper
aus Metall können auch als Füllstoff in säurefesten Sinterwerkstoffen wie Glas, Kohle und
Metalloxyden eingebaut werden. Sie werden nach dem Vorsintern aufgrund der
mikroporösen Struktur des Sinter-werkstoffes mit Säure herausgelöst, es entstehen damit
leichte Sinterkörper von hoher Festigkeit. Bei der Anwendung in Kunstkohle können die
kugelförmigen Leichtkörper auch im Sinterwerkstoff verbleiben und dienen zur Erhöhung
der elektrischen Leitfähigkeit bei gleichzeitiger Dichteerniedrigung. Die kugelförmigen
Trägerstoffe aus einem Kunststoffgranulat werden nach Bildung des Metallmantels ganz
oder teilweise zum Verschwinden gebracht, was durch Erhitzen bis zur Zersetzung des
Grundstoffes erfolgt. Der vorangehend geschilderte Stand der Technik soweit er
Formkörper mit gesinterten Hohlkugelelementen umfasst, beschreibt Verbundwerkstoffe,
die insbesondere bei Bauteilen der Leichtbautechnik oder auch bei der Filtertechnik
Anwendung finden. Die beschriebenen Verbundwerkstoffe beziehen sich jeweils auf
Spezialfälle und zeigen Einzelanwendungen auf. Die Herstellung der beschriebenen
Verbundwerkstoffe ist zersplittert und läßt eine einfache und gezielte Verwendung für die
unterschiedlichsten Anwendungsfälle von Formkörpern bezüglich ihrer
materialspezifischen Eigenschaften nur höchst zeit- und arbeitsaufwendig zu.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen einfachen, kostengünstigen und
für die Massenfertigung geeigneten Verbundwerkstoff zur Herstellung von Formkörpern
mit gezielt einstellbaren thermopysikalischen und mechanischen Eigenschaften zu schaffen,
der insbesondere einen breiten Bereich der Anwendung und dabei eine weitgehende
Veränderung der materialspezifischen Eigenschaften des Verbundwerkstoffes zuläßt.
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass der Verbundwerkstoff nach
der Erfindung für den jeweiligen Formkörper aus einer ersten und einer zweiten
Funktionskomponente aus mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestatteten
Werkstoffen besteht. Die erste Funktionskomponente besteht aus miteinander konstant
verbundenen Funktionselementen, wobei die Funktionselemente aus einer Hohlkugel
bestehen, die überall auf der Hüllschicht verteilte Poren besitzt, diese als Hohlkugel
ausgebildeten Funktionselemente sind mit einander in einem Formkörper versintert und
bilden damit eine erste positive Netzstruktur der ersten Funktionskomponente aus. Diese
erste positive Netzstruktur besitzt aufgrund der als Durchlässe wirkenden Poren in den
Hüllschichten der Funktionselemente in deren Innenhohlräume ein die ganze positive
Netzstruktur und damit die erste Funktionskomponente durchziehendes Netzwerk von
Porenöffnungen. Gleichzeitig besitzt die erste positive Netzstruktur noch weitere den
gesamten Verbundwerkstoff bzw. die Netzstruktur durchziehende dreidimensionale
Durchlässe, die aus den Zwischenräumen zwischen den Aussenseiten der Hüllschichten der
Funktionselemente bestehen. Die zweite Funktionskomponente des Verbundwerkstoffes
wird dadurch gebildet, dass der Werkstoff der zweiten Funktionskomponente in
geschmolzenem Zustand in die Innenhohlräume der Funktionselemente und gleichzeitig in
die Zwischenräume zwischen den Hüllschichten der Funktionselemente infitriert wird. Nach
der Infiltrierung erstarrt der flüssige Werkstoff der zweiten Funktionskomponente und
bildet damit eine negative und spiegelbildliche zweite dreidimensionale Netzstruktur aus.
Das heißt, dass die jeweils aus einem eigenen durchgängigen dreidimensionalen Netzwerk
bestehende erste positive Netzstruktur und die dazu spiegelbildliche zweite negative Netz
struktur infolge der Poren in den Funktionselementen und den Zwischenräumen zwischen
den zusammengesinterten Funktionselementen zusammen ein Durchdringungsgefüge mit
der jeweils anderen Netzstruktur ausbilden. Dadurch entsteht eine der wesentlichen
Vorteile der vorliegenden Erfindung dadurch, dass durch das mechanische Durch
dringungsgefüge der beiden Funktionskomponenten aus unterschiedlichem Material inner
halb des Verbundwerkstoffes eine Kombination der unterschiedlichen und zum Teil gegen
sätzlich ausgewählten materialspezifischen Eigenschaften der beiden Werkstoffe der ersten
und zweiten Netzstruktur entsteht.
Der Werkstoff der ersten Funktionskomponente zur Bildung der ersten Netzstruktur wird
so ausgewählt, dass der Werkstoff der ersten Funktionskomponente beim Infiltrieren durch
den flüssigen Werkstoff der zweiten Funktionskomponente einen weit höheren
Schmelzpunkt besitzt, sodass beim Infiltrieren des flüssigen Werkstoffes der zweiten
Funktionskomponente in die erste Netzstruktur der Werkstoff der ersten
Funktionskomponente völlig starr bleibt und auch nicht in den Bereich der Erweichung
aufgrund der Schmelztemperatur des Werkstoffs der zweiten Funktionskomponente
gelangt. Dadurch ergibt sich ein weiterer großer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffes. Dadurch, dass die Dimensionierung der Formgestalt der völlig starren
ersten Netzstruktur und auch eine Änderung der Dimensionierung der Formgestalt der
ersten völlig starren Netzstruktur der ersten Funktionskomponente jeweils die Formgestalt
und die aus der Formgestalt resultierenden Eigenschaften der zweiten Netzstruktur der
zweiten Funktionskomponente exakt bestimmt und definiert festschreibt. Dass die erste
Funktionskomponente aus den miteinander innerhalb des Verbundwerkstoffes des
Formkörpers starr verbundenen und kugelförmig ausgebildeten Funktionselementen
aufgrund ihrer geometrischen Anordnung und ihrer materialspezifischen Eigenschaften in
Form der Auswahl des Werkstoffes beispielsweise den Werkstoffparameter thermischer
Ausdehnungskoifizient definiert festlegt, wird anschließend durch Auswahl des
Werkstoffes der zweiten Netzstruktur der zweiten Funktionskomponente mit Hilfe der
Durchdringung der zweiten Netzstruktur durch Infiltrieren des flüssigen Werkstoffes in die
erste Netzstruktur beispielsweise der Parameter Wärmeleitfähigkeit des damit aus diesen
beiden ausgewählten Werkstoffen für die erste und zweite Netzstruktur entstandenen
Formkörpers bestimmt, womit dargelegt ist, dass durch das mechanische
Durchdringungsgefüge zweier unterschiedlicher Werkstoffe mit frei auswählbaren
Eigenschaften, die unterschiedliche und zum Teil gegensätzlich ausgewählte
materialspezifische Eigenschaften besitzen, eine Kombination der Eigenschaften des
Verbundwerkstoffes mit dem thermischen Ausdehnungskoifizient des Werkstoffs der
ersten Netzstruktur mit der Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffs der zweiten Netzstruktur mit
dem so geschaffenen Verbundwerkstoff jederzeit erzielt werden kann.
Es ist ganz offensichtlich, dass es einfach und kostengünstig ist, durch eine Änderung der
Dimensionierung der Formgestalt der ersten Netzstruktur, wie Hohlkugelgröße, Hüll
schichtdicke, Hüllschichtdurchmesser, Ausführung und Anzahl der Poren, der Größe und
Güte der Kontakte zwischen den Funktionselementen und der freien Auswahl des für den
jeweiligen Anwendungsfall gewünschten Werkstoffes, womit jeweils die Formgestalt und
damit die resultierenden Eigenschaften der zweiten Netzstruktur und damit insgesamt die
Eigenschaften des Verbundwerkstoffes festgelegt werden, durch diese einfache Änderung
der Dimensionierung der Formgestalt der ersten Formstruktur eine ganze Skala von Ver
bundwerkstoffen zu schaffen, die unterschiedlichsten Eigenschaften je nach Wahl und
Dimensionierung der beiden Funktionskomponenten der Werbundwerkstoffe aufweisen.
Damit wird es durch den erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff mit den beiden Funktions
komponenten möglich, einen universel einsetzbaren Verbundwerkstoff zu schaffen, der
mit minimalem Aufwand systematisch einen weiten Werkstoffanwendungsbereich durch
geringe Variationen seiner Zusammensetzung abzudecken vermag.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
Der Verbundwerkstoff nach der Erfindung besteht aus wenigstens zwei Werkstoffen mit
jeweils unterschiedlichen materialspezifischen Eigenschaften des einzelnen Werkstoffs. Der
Werkstoff der ersten Funktionskomponente besteht dabei aus einem Metallmaterial
und/oder Keramikmaterial. Es können auch Legierungen von zwei oder mehreren Metall
werkstoffen oder Legierungen von zwei oder mehreren Keramikmerkstoffen verwendet
werden. Der Werkstoff der zweiten Funktionskomponente besteht aus Metall und/oder aus
Legierungen von zwei oder mehreren Metallen. Aus dem Werkstoff für die erste Funktions
komponente des Verbundwerkstoffes werden zunächst Funktionselemente erzeugt.
Funktionselemente werden dadurch hergestellt, dass auf kugelförmig ausgebildete bei Er
wärmung flüchtige Trägerstoffe wenigstens eine Hüllschicht aus Metallpulverteilen
und/oder Keramikpulverteilen zusammen mit Bindemitteln aufgebracht werden. Als Träger
stoff für die Funktionselemente werden als Kugeln ausgebildete Styrol-Trägerstoffe,
Styropor-Trägerstoffe oder aus jedem anderen bei Erwärmung flüchtigen Trägermaterial
hergestellte Kugeln verwendet. Die Bindemittel bestehen in der Regel aus einem oder
mehreren organischen Bindern. Bindemittel und Metall- und/oder Keramikpulverteile
werden zusammen beispielsweise in einer Flüssigkeit vermischt in Form einer Lösung oder
einer Suspension auf die kugelförmigen Trägerstoffe aufgebracht. Die auf die
kugelförmigen Trägerstoffe aufgebrachte Hüllschicht wird zusammen mit dem Bindemittel
zunächst getrocknet und durch Verfüllung in eine Form zu einem Formkörper verarbeitet.
Die Hüllschicht auf dem Trägerstoff ist dabei in ihrer Dicke variierbar, indem entweder
mehrere einzelne Hüllschichten übereinander aufgebracht werden oder konstant durch
längeren Auftrag eine einzige dicke Hüllschicht erzeugt wird. Da die Hüllschicht aus Metall
pulverteilen oder Keramikpulverteilen erzeugt wird, weist die auf dem Trägerstoff
aufgebrachte Hüllschicht stets überall auf der Hüllschicht verteilte Porenöffnungen auf. Als
Beschichtungsmittel zum Aufbringen von Bindemitteln und Metall- und/oder Keramik
pulverteilen wird beispielsweise eine Flüssigkeit aus Wasser, Alkohol oder dergleichen ver
wendet.
Nach dem Trocknen der kugelförmigen Funktionselementgrünlinge und ihrer Ausformung
beispielsweise unter Druck in einer Form werden auf diese Weise entstandenen
Formkörper anschließend einer Wärmebehandlung unterzogen. Während der Zeitdauer
des Sintervorganges werden mit steigender Erwärmung zuerst das Bindemittel bis auf
Bindemittelreste und danach der Trägerstoff flüchtig, wobei der Trägerstoff durch die
poröse Hüllschicht der Funktionselemente in Kugelform entweicht. Während der Sinterung
des Formkörpers werden die Funktionselemente auch untereinander miteinander versintert.
Dabei werden die bereits während der Formgebung der kugelförmigen Funktionselemente
zu einem Formkörper hergestellten Punkt- und teilweise auch Flächenkontakte
dahingehend verstärkt, dass durch die stärkere Versinterung der aneinander liegenden
Funktionselemente größere Kräfte durch den dadurch gebildeten Formkörper übertragen
werden können. Wobei die Größe und die Güte der Sinterkontakte zwischen den
kugelförmigen Funktionselementen durch die Art der Sinterung, die Größe bzw. den
Durchmesser der Funktionselemente und durch eine eventuelle Druckausübung bei der
Herstellung des Formkörpers aus den kugelförmigen Funktionselementen veränderbar
ausführbar ist. Jedes auf die geschilderte Weise hergestellte kugelförmige
Funktionselement weist also nach dem Sintern durch Flüchtigwerden des Trägerstoffes
während der Erwärmung und durch die Verwendung von Metallpulverteilen sowohl einen
Innenhohlraum auf wie auch zu dem Innenhohlraum jeweils führende über die gesamte
Hüllschicht verteilte Poren auf. Die Porendurchmesser werden durch die Wahl der ent
sprechend groß ausgewählten Metallpulverteile oder auch Keramikpulverteile pro kugel
förmigen Funktionselement groß gehalten, um die später noch geschilderte Durchdringung
durch den zweiten Werkstoff der zweiten Funktionskomponente in den Innenhohlraum
der Funktionselemente zu ermöglichen. Es ist dabei für den Durchmesser jeder Pore ein
Mindestdurchmesser in Abhängigkeit von den Eigenschaften des verwendeten Werk
stoffes der zweiten Funktionskomponente insbesondere ihre Fließeigenschaften
einzuhalten, der nicht unterschritten werden darf.
Der geschilderte Aufbau eines Formkörpers aus miteinander versinterten kugelförmigen
Funktionselementen, die jeweils in ihren Hüllschichten Poren aufweisen und durch das Ver
sintern konstant miteinander verbunden sind, stellt eine erste positive Netzstruktur der
ersten Funktionskomponente des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes dar. Diese erste
positive Netzstruktur der ersten Verbundkomponente wird von zwei Arten von Durchlässen
durchzogen, die sich durch den gesamten Verbundwerkstoff und die gesamte erste
Struktur ziehen. Die eine Art der Durchlässe sind die als Durchlässe wirkenden Poren in den
Hüllschichten der kugelförmigen Funktionselemente, die jeweils in die Innenräume aller
Funktionselemente in dem Formkörper führen. Die andere Art der Durchlässe besteht aus
die erste Netzstruktur des Verbundwerkstoffes dreidimensional und vollständig
durchziehenden Durchlässen zwischen den Funktionselementen in Gestalt der Zwischen
räume zwischen den Außenseiten der Hüllschichten der Funktionselemente. Die zweite
Funktionskomponente des Verbundwerkstoffes nach der Erfindung entsteht durch In
filtieren des Werkstoffes der zweiten Funktionskomponente in geschmolzenem Zustand in
die Innenräume aller Funktionselemente und in die Zwischenräume zwischen den Hüll
schichten der miteinander versinterten Funktionselemente. Dort erstarrt die Schmelze des
Werkstoffes der zweiten Funktionskomponente und bildet in erstarrtem Zustand spiegel
bildlich zu der ersten Netzstruktur die zweite negative und dreidimensionale Netzstruktur
aus.
In Folge der vorhandenen Durchlässe durch die Poren in die Innenhohlräume der
Funktionselemente und durch die Zwischenräume zwischen den Außenseiten der
Hüllschicht der Funktionselemente in der ersten Netzstruktur bilden die jeweils aus einem
eigenen durchgängigen dreidimensionalen Netzwerk bestehende erste positive
Netzstruktur und die zweite spiegelbildlich negative Netzstruktur zusammen ein
Durchdringungsgefüge mit der jeweils anderen Netzstruktur aus. Dieses geschilderte
mechanische Durchdringungsgefüge läßt eine Kombination der unterschiedlichen und zum
Teil bewußt gegensätzlich ausgewählten materialspezifischen Eigenschaften der beiden
Werkstoffe der ersten und zweiten Netzstruktur der ersten und zweiten
Funktionskomponente entstehen. Bei dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff werden
also nicht nur teilweise oder stellenweise mit unterschiedlichen materialspezifischen
Eigenschaften ausgestattete Werkstoffe verbunden, sondern der erfindungsgemäße
Verbundwerkstoff ist systematisch und vollständig von den zwei unterschiedlichen
Netzstrukturen in all seinen Bereichen aufgebaut. Der Werkstoff der ersten
Funktionskomponente wird dabei derart gewählt, dass der Werkstoff der ersten
Funktionskomponente bei der Schmelztemperatur des Werkstoffes der zweiten Funktions
komponente des Verbundwerkstoffes völlig starr verbleibt, das heißt, die
Funktionselemente der ersten Netzstruktur bleiben in ihrer räumlichen Position
unverändert. Dadurch entsteht die Eigenschaft des erfindungsgemäßen Verbundwerk
stoffes, dass die Dimensionierung der Formgestalt der ersten Netzstruktur die Formgestalt
und die aus der Formgestalt resultierenden Eigenschaften der zweiten Netzstruktur der
zweiten Funktionskomponente definiert festlegt. Diese Feststellung gilt auch für die
Änderung der Dimensionierung der Formgestalt der ersten Netzstruktur der ersten
Funktionskomponente, sodass bei jeder Änderung der Dimensionierung der Formgestalt
der ersten Netzstruktur wiederum die Formgestalt und die aus der Formgestalt
resultierenden materialspezifischen Eigenschaften der zweiten Netzstruktur der zweiten
Funktionskomponente erneut entsprechend den vorgenommenen Änderungsbeträgen der
Dimensionierung bestimmt und festgelegt werden. Die Änderung der Dimensionierung der
Formgestalt der ersten Netzstruktur der ersten Funktionskomponente erfolgt durch die
Änderung der Parameter der Funktionselemente, wie zum Beispiel durch die Änderung des
Durchmessers der als Hohlkugel ausgebildeten Funktionselemente, der Hüllschichtdicke,
der Anzahl der Poren in der Hüllschicht, des Porendurchmessers, der Größenausdehnung
und der Güte der Sinterkontakte und selbstverständlich durch eine entsprechende
Änderung der Zusammensetzung der Materialauswahl der ersten Funktionskomponente
oder eine Änderung der Materialauswahl an sich sowohl für die erste Netzstruktur wie
auch für die zweite Netzstruktur führt selbstverständlich ebenfalls zu Änderungen der
materialspezifischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes in Gestalt
eines Formkörpers.
Durch die geschilderte Dimensionierung der ersten Netzstruktur der ersten
Funktionskomponente und durch die jeweilige unterschiedliche Auswahl mit zumindest
teilweise entgegengesetzten materialspezifischen Eigenschaften des Werkstoffes für die
erste Netzstruktur und des Werkstoffes für die zweite Netzstruktur lassen sich auf
einfachem, kostengünstigem und systematisiertem Wege Formkörper aus
Verbundwerkstoff herstellen, die gezielt einstellbare und eben auch kombinierbare
thermophysikalische und mechanische Eigenschaften aufweisen. Anschließend soll dafür
ein Beispiel gegeben werden, das die Kombination von hoher Wärmeleitfähigkeit und von
geringer thermischer Ausdehnung eines nach der Erfindung hergestellten
Verbundwerkstoffes aufzeigt. Die erste Netzstruktur in Gestalt der kugelförmigen
Funktionselemente der ersten Funktionskomponente übernimmt die Funktion, die zu einer
niedrigen Wärmeausdehnung des Verbundwerkstoffes führt. Die zweite Netzstruktur der
zweiten Funktionskomponente übernimmt die Aufgabe, eine hohe Wärmeleitfähigkeit des
Verbundwerkstoffes zu erreichen, was beispielsweise durch die Wahl des Werkstoffes der
zweiten Funktionskomponente in Form einer Al-Legierung und/oder Cu-Legierung in
Gestalt einer infiltierten Metallschmelze erfolgen kann. Dazu werden die kugelförmig
ausgebildeten Funktionselemente der ersten Netzstruktur aus Refraktärmetallen wie
beispielsweise Molybdän, Wolfram und deren Legierungen hergestellt. Die erzeugten
Formkörper können sowohl aus einer Monolage von Funktionselementen oder auch aus
einem mehrlagigem Aufbau von Funktionselementen hergestellt sein. Die
Wärmeausdehnung des aus dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff hergestellten
Formkörpers wird gezielt dadurch gesteuert, dass die Anzahl der Poren der Hüllschichten
der Funktionselemente und der Porendurchmesser für den flüssigen Werkstoff der zweiten
Funktionskomponente und die Größe der Zwischenräume zwischen den Außenseiten der
Hüllschichten der Funktionselemente festgelegt wird. Darüber hinaus werden auch durch
die Änderung der Durchmesser der als Hohlkugel ausgebildeten Funktionselemente die
Größe der Durchlässe durch die erste Netzstruktur gesteuert und ferner wird die Güte und
die Größenausdehnung der Sinterkontakte zwischen den Funktionselementen eingestellt.
Durch Infiltration dieses Formkörpers mit dem Werkstoff der zweiten
Funktionskomponente beispeilsweise in Gestalt von flüssigem Kupfer oder Aluminium wird
in dem Verbundwerkstoff eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit neben einer geringen
Wärmeausdehnung gezielt eingestellt und festgelegt.
Erst das erfindungswesentliche kombinatiorische Zusammenwirken der Merkmale den
Verbundwerkstoff aus zwei Funktionskomponenten zusammenzusetzen, von denen die
erste Funktionskomponente aus überall auf der Hüllschicht verteilten Poren von
kugelförmigen Funktionselementen zusammengefügt ist, ferner das kombinatorische
Zusammenwirken der fest miteinander verbundenen Funktionselemente zur Ausbildung
einer positiven Netzstruktur, die wiederum aufgrund der Durchlässe auf den gesamten
Außenseiten der Hüllschichten aller Funktionselemente und der Zwischenräume zwischen
den Außenseiten der Hüllschichten der Funktionselemente sich durchgängig eine zweite
negative und spiegelbildliche Netzstruktur ausbilden kann, diese Merkmale führen dazu,
dass die erste positive Netzstruktur mit der spiegelbildlichen zweiten Netzstruktur
zusammen ein Durchdringungsgefüge bilden und dadurch eine Kombination der
unterschiedlichen und zum Teil gegensätzlichen materialspezifischen Eigenschaften der
beiden Werkstoffe entsteht, sodass nur durch diese erfindungsgemäße Kombination der
erfindungsgemäßen Merkmale ein universell einsetzbarer Verbundwerkstoff entsteht der
systematisch einen breiten Bereich der Werkstoffanwendung für die unterschiedlichsten
Voraussetzungen und Verwendungen erfüllt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff lassen sich auch mechanische
Eigenschaften, wie Dämpfung, Steifigkeit, Biegefestigkeit und Verschleißbeständigkeit, ver
bessern. Dazu werden die kugelförmigen Funktionselemente beispielsweise aus einer
Eisenlegierung, Wolframlegierung, Molybdänlegierung, Nickellegierung und/oder Werk
stoffen auf der Basis von oxydischen, nitridischen und carbidischen Hartstoffen mit einem
hohen Elastizitätsmodul oder hohem Verschleißwiderstand hergestellt. In Veränderung der
Formgestalt der Funktionselemente in Form der Parameter Durchmesser der als Hohlkugel
ausgebildeten Funktionselemente, Hüllschichtdicke, Anzahl der Poren in der Hüllschicht,
Porendurchmesser, Größenordnung und Güte der Sinterkontakte beeinflussen die Bauteil
eigenschaften des aus Verbundwerkstoff hergestellten Formkörpers und können spezifisch
eingestellt werden, wie bereits erwähnt beispielsweise die Steifigkeit, Dämpfung und/oder
der Verschleiß. Die noch fehlenden geplanten Bauteileigenschaften des
Verbundwerkstoffes werden dann durch das Vergießen des in flüssigem Zustand befind
lichen Werkstoffes der zweiten Funktionskomponente erzeugt, wobei beispielsweise für
die Eigenschaften der zweiten Funktionskomponente Magnesium, Aluminium, Kupfer,
Titan, Zink, Eisen und/oder die jeweiligen Legierungen der vorstehenden Metalle Verwen
dung finden.
Die vorstehend aufgezeigte Flexibilität und Variationsbreite des erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffes bzw. des daraus hergestellten Formkörpers ermöglicht auch eine
parzielle Bauteilverstärkung beispielsweise bei Gußteilen. Das heißt, ein entsprechendes
Gußbauteil wird nicht vollständig mit einem aus dem erfindungsgemäßen Verbundwerk
stoff hergestellten Formkörper gefüllt, sondern der Formkörper wird nur an den erforder
lichen Stellen, also ortsabhängig beispielsweise für eine Versteifung positioniert. Dadurch
wird das Gußbauteil durch einen Werkstoffverbund charakterisiert, der aus einem
monolitischen und dem beschriebenen erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff besteht.
Eine weitere wesentliche Veränderung der materialspezifischen Eigenschaften über den
Querschnitt von Strukturen und Bauteilen in dreidimensionaler Form kann durch den Auf
bau von gradierten Formkörpern erreicht werden. Darunter ist die gezielte Anordnung von
kugelförmig ausgeführten Funktionselementen mit unterschiedlichen Eigenschaften in dem
Herstellungsprozeß des Formkörpers zu verstehen, das heißt durch lagespezifische und
ortsveränderliche Anordnung zusammen mit einer Änderung der Parameter der Funktions
elemente. Entsprechend den Erfordernissen des jeweiligen Anwendungsfalls wird mit Hilfe
von unterschiedlich ausgeführten Eigenschaften der Funktionselemente wie beispielsweise
der Durchmesser der Hohlkugeln, der Dicke der Hüllschicht, der Anzahl der Poren, der
Porendurchmesser und der Größenordnung und Güte der Sinterkontakte an den
Funktionselementen die Eigenschaft der kugelförmigen Funktionselemente der ersten
Netzstruktur gradiert verändert und es entsteht dadurch ein gradierter Formkörper durch
einen gradiert aufgebauten Verbundwerkstoff. Die Infiltration des Formkörpers mit der
Metallschmelze der zweiten Funktionskomponente führt zur Herstellung eines gradierten
Werkstoffes, der durch ortsveränderliche Eigenschaften charakterisiert ist. Damit lassen sich
durch den erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff Formkörperbauteile herstellen, die orts
abhängig zum Teil konträre Eigenschaften aufweisen, wie hohe Verschleißbeständigkeit an
einer Oberfläche kombiniert mit guter Wärmeleitfähigkeit beispielsweise an der gegenüber
liegenden Oberfläche.
Claims (17)
1. Verbundwerkstoff zur Herstellung von Formkörpern aus mindestens zwei Werk
stoffen mit jeweils unterschiedlichen materialspezifischen Eigenschaften des
einzelnen Werkstoffes, wobei Funktionselemente erzeugt werden, indem auf
kugelförmige bei Erwärmung flüchtige Trägerstoffe wenigstens eine Hüllschicht mit
einem zumindest aus Bindemitteln und Metall- und/oder Keramikpulverteilen
bestehenden Beschichtungsmittel aufgebracht werden, worauf die kugelförmigen
Funktionselemente getrocknet und durch Verfüllung in eine Form ein Formkörper
aufgebaut wird, wobei anschließend der Formkörper einer Wärmebehandlung zur
Verflüchtigung der Trägerstoffe der Funktionselemente und zur Sinterung des
Formkörpers mit den Funktionselementen und der Funktionselemente
untereinander unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbund
werkstoff für den jeweiligen Formkörper aus einer ersten und einer zweiten
Funktionskomponente aus jeweils unterschiedlichen Werkstoffen zusammengesetzt
ist, dass jedes einzelne Funktionselement mit überall auf der Hüllschicht verteilten
Poren versehen ist, dass die erste Funktionskomponente aus den miteinander
konstant verbundenen Funktionselementen besteht und damit eine erste positive
Netzstruktur ausbildet, dass die erste positive Netzstruktur neben den als Durchlässe
wirkenden Poren der Hüllschicht in die Innenhohlräume der Funktionselemente
weitere den gesamten Verbundwerkstoff dreidimensional und vollständig
durchziehende Durchlässe zwischen den Funktionselementen in Gestalt der
Zwischenräume zwischen den Aussenseiten der Hüllschichten der
Funktionselemente aufweist, dass der Werkstoff der zweiten Funktionskomponente
die erste positive Netzstruktur durchdringt und dass dadurch eine zweite negative
Netzstruktur entsteht.
2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Funktionskomponente aus den miteinander innerhalb des Verbundwerkstoffes des
Formkörpers starr verbundenen und kugelförmig ausgebildeten Funktionselementen
besteht und damit die erste positive und dreidimensionale Netzstruktur ausbildet.
3. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die zweite Funktionskomponente durch Infiltrieren des Werkstoffes
der zweiten Funktionskomponente in geschmolzenem Zustand in die
Innenhohlräumen aller Funktionselemente und in alle Zwischenräume zwischen den
Hüllschichten der Funktionselemente in Form der zweiten negativen und
spiegelbildlichen dreidimensionalen Netzstruktur durch Erstarren des Werkstoffes
ausgebildet wird.
4. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die jeweils aus einem eigenen durchgängigen dreidimensionalen
Netzstruktur bestehende erste positive Netzstruktur und die zweite spiegelbildlich
negative Netzstruktur zusammen ein Durchdringungsgefüge mit der jeweils anderen
Netzstruktur ausbilden und dass durch das mechanische Durchdringungsgefüge
eine Kombination der unterschiedlichen und zum Teil gegensätzlichen
materialspezifischen Eigenschaften der beiden Werkstoffe der ersten und zweiten
Netzstruktur der ersten und zweiten Funktionskomponente entsteht.
5. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Dimensionierung der Formgestalt der ersten Netzstruktur und
dass die Änderung der Dimensionierung der Formgestalt der ersten Netzstruktur der
ersten Funktionskomponente jeweils die Formgestalt und die aus der Formgestalt
resultierenden Eigenschaften der zweiten Netzstruktur der zweiten
Funktionskomponente bestimmt und festlegt.
6. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Werkstoff der ersten Funktionskomponente derart gewählt wird,
dass der Werkstoff der ersten Funktionskomponente bei der Schmelztemperatur des
Werkstoffes der zweiten Funktionskomponente des Verbundwerkstoffes völlig starr
bleibt.
7. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Porendurchmesser in der Hüllschicht aus Metall- und/oder
Keramikpulverteilen pro kugelförmigem Funktionselement groß gehalten werden.
8. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei dem Durchmesser jeder Pore ein Mindestdurchmesser in
Abhängigkeit von den Eigenschaften des verwendeten Werkstoffes der zweiten
Funktionskomponente nicht unterschritten wird.
9. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass als Beschichtungsmittel zum Aufbringen von Bindemitteln und
Metall- und/oder Keramikpulverteilen eine Flüssigkeit wie z. B. Wasser, Alkohol oder
dergleichen Verwendung findet.
10. Verfahren nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Bindemittel aus einem oder mehreren organischen Bindern be
stehen.
11. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass der Trägerstoff für das Funktionselement aus als Kugeln
ausgebildeten Styrol, Styropor oder aus jedem anderen bei Erwärmung flüchtigen
Trägermaterial besteht.
12. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass der Werkstoff der ersten Funktionskomponente aus einem
Metall- und/oder Keramikmaterial und/oder aus Legierungen von zwei oder
mehreren Metall- und/oder Keramikwerkstoffen besteht.
13. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass der Werkstoff der zweiten Funktionskomponente aus Metall
und/oder aus Legierungen von zwei oder mehreren Metallen besteht.
14. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass die Formkörper aus dem Verbundwerkstoff als
dreidimensional ausgebildeter Teil eines Gußbauteils ortsabhängig zur Veränderung
der Eigenschaften des Gußbauteils in das Gußbauteil eingefügt werden.
15. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass die Änderung der Dimensionierung der Formgestalt der
ersten Netzstruktur der ersten Funktionskomponente durch die Änderung der Para
meter der Funktionselemente, wie zum Beispiel Durchmesser der als Hohlkugel aus
gebildeten Funktionselemente, Hüllschichtdicke, Anzahl der Poren in der
Hüllschicht, Porendurchmesser, Größenausdehnung und Güte der Sinterkontakte
und/oder Materialauswahl erfolgt.
16. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, dass durch die lagespezifische und ortsveränderliche Anordnung
zusammen mit einer Änderung der Parameter der Funktionselemente entsprechend
den Erfordernissen des jeweiligen Anwendungsfalles mit Hilfe von unterschiedlich
ausgeführten Eigenschaften der Funktionselemente der ersten Netzstruktur
gradierte Formkörper durch einen gradiert aufgebauten Verbundwerkstoff
ausgebildet werden.
17. Verbundwerkstoff nach einem oder mehrerer Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, dass einerseits die erste positive Netzstruktur der ersten
Funktionskomponente aufgrund ihrer geometrischen Anordnung und ihrer material
spezifischen Eigenschaften die Parameter thermischer Ausdehnungskoifizient
und/oder Steifigkeit und anderseits die zweite negative Netzstruktur der zweiten
Funktionskomponente durch ihr Material die Parameter Wärmeleitfähigkeit
und/oder Zähigkeit des Verbundwerkstoffes für den Formkörper zusammen mit der
ersten Netzstruktur in ihrer Gewichtung und Dimensionierung festlegt.
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