DE10012990A1 - Kühlvorrichtung für elektronische Bauelemente - Google Patents
Kühlvorrichtung für elektronische BauelementeInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung für elektronische Bauelemente, insbesondere zur Kühlung von Mikroprozessoren, mit mindestens einem passiven wärmeleitenden Kühlelement 18, wobei zumindest ein Teil des passiven Kühlelements 18 von einem nichtmetallischen und flüssigen Wärmeübertragungsmedium 42 umgeben ist, wobei sich das Wärmeübertragungsmedium 42 in einem Behälter 16 aus wärmeleitendem Material befindet und der Behälter 16 mit einem Bodenelement 34 auf dem elektronischen Bauelement 12 aufliegt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung für elektronische Bauelemente,
insbesondere zur Kühlung von Mikroprozessoren, mit mindestens einem passiven wärmeleiten
den Kühlelement.
Derartige Kühlvorrichtungen für elektronische Bauelemente sind in einer großen Vielzahl be
kannt. Dabei werden insbesondere passive wärmeleitende Kühlelemente, insbesondere aus Alu
minium, auf den Oberflächen der elektronischen Bauelemente angeordnet, und somit in Wirk
kontakt mit diesen gebracht. Die Befestigung der Kühlelemente erfolgt dabei mittels Klebstoff
oder mittels spezieller Halterungen. Den passiven Kühlelementen aufgesetzt oder in die passi
ven Kühlelemente integriert ist meistens ein zusätzliches aktives Kühlelement in Form eines
Lüfters.
Nachteilig an den bekannten Kühlvorrichtungen ist jedoch, daß aufgrund der immer leistungsfä
higeren elektronischen Bauelemente, insbesondere aufgrund der immer höheren Taktfrequenzen
von Mikroprozessoren, die Wärmeentwicklung stark zunimmt. Da derartige elektronische Bau
elemente aber nur in einem bestimmten Temperaturbereich arbeiten können und bei zu hohen
Temperaturen funktionsunfähig werden, werden auch immer höhere Anforderungen an die ent
sprechenden Kühlvorrichtungen gestellt. Mit den genannten Kühlern gemäß dem Stand der
Technik ist die gewünschte und erforderliche Kühlung nicht mehr erreichbar.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kühlvorrichtung für elektronische Bauelemente,
insbesondere zur Kühlung von Mikroprozessoren, mit mindestens einem passiven
wärmeleitenden Kühlelement bereitzustellen, die eine ausreichende Kühlung der elektronischen
Bauelemente, auch bei hoher Wärmeentwicklung, gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine gattungsgemäße Vorrichtung gemäß den Merkmalen des
Schutzanspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Eine erfindungsgemäße Kühlvorrichtung weist mindestens ein passiv wärmeleitendes Kühlele
ment auf, welches zumindest teilweise von einem nicht-metallischen und flüssigen Wärmeüber
tragungsmedium umgeben ist, wobei sich das Wärmeübertragungsmedium in einem Behälter
aus wärmeleitendem Material befindet, und der Behälter mit einem Bodenelement auf dem
elektronischen Bauelement aufliegt. Die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung macht sich dabei
zur Kühlung der elektronischen Bauelemente ein Prinzip zunutze, welches auf den spezifischen
Wärmekapazitäten beim Übergang von fest in flüssig beruht. Dadurch ist es möglich, auch hohe
Wärmemengen abzuleiten, da die über den Behälter aufgenommene Wärmemenge an das flüssi
ge Wärmeübertragungsmedium, und erst dann an das passive Kühlelement abgegeben wird.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht dabei das passive Kühlelement aus
einem Stegelement und senkrecht zum Stegelement angeordneten unteren und oberen Kühlrip
pen, wobei die unteren Kühlrippen in das Wärmeübertragungsmedium ragen. Eine derartige er
findungsgemäße Ausgestaltung des passiven Kühlelements fördert eine zusätzliche Wärmeab
leitung, nicht nur über die unteren Kühlrippen, sondern auch über die oberen Kühlrippen, die
nicht von dem Wärmeübertragungsmedium umgeben sind.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung sind die
unteren Kühlrippen dünner ausgebildet als die oberen Kühlrippen. Dadurch ergibt sich eine star
ke Oberflächenvergrößerung der unteren Kühlrippen, wodurch eine sehr gute Wärmeübertra
gung vom flüssigen Wärmeübertragungsmedium auf das passive Kühlelement gewährleistet ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Wärmeübertragungsmedium
ein Phasen-Übergangsmaterial (PCM = Phase Change Material), mit einer im Vergleich zu
Wasser vielfach höheren Wärmeaufnahmekapazität, wobei der Siedepunkt des Phasen-Über
gangsmaterials auf Werte zwischen 55°C und 67°C einstellbar ist. Des weiteren weist das Pha
sen-Übergangsmaterial vorteilhafterweise im Bereich zwischen 20°C und dem eingestellten Sie
depunkt eine Volumenzunahme von 1,5 bis 2,5% auf. Dadurch ist es möglich, daß, je nach Art
des zu kühlenden elektronischen Bauelementes, eine maximal zulässige Sperrschichttemperatur
einstellbar ist. Bei neueren Mikroprozessoren liegt die maximale Sperrschichttemperatur bei cir
ca 80°C.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der Behälter aus Metall
oder einer Metallegierung, insbesondere aus Kupfer oder einer Kupferlegierung. Das passive
Kühlelement besteht aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Dabei ist durch das Wär
meübertragungsmedium gewährleistet, daß der höhere thermische Widerstand von Kupfer zu
Aluminium über das Wärmeübertragungsmedium über eine größere Oberfläche der unteren, in
das Wärmeübertragungsmedium ragenden Kühlrippen kompensiert wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung schließt
das passive Kühlelement den das Wärmeübertragungsmedium aufweisenden Behälter dichtend
ab. Durch eine derartige Konstruktion ist gewährleistet, daß die Kühlvorrichtung insgesamt eine
nur geringe Bauhöhe aufweist und mit wenigen Bauelementen aufgebaut werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung ist zwi
schen dem Bodenelement des Behälters und der Auflagefläche des elektronischen Bauelemen
tes für das Bodenelement eine wärmeleitende Folie angeordnet. Durch eine derartige Anord
nung einer wärmeleitenden Folie ist eine hervorragende Wärmeübertragung von dem elektroni
schen Bauelement auf den Behälter gewährleistet.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Prozessor mit einem Prozessorsockel und mindestens
einer auf dem Prozessor angeordneten Kühlvorrichtung, wobei die Kühlvorrichtung mindestens
ein passives wärmeleitendes Kühlelement aufweist und zumindest ein Teil des passiven Kühl
elementes von einem nicht-metallischen und flüssigen Wärmeübertragungsmedium umgeben
ist, wobei sich das Wärmeübertragungsmedium in einem Behälter aus wärmeleitendem Material
befindet, und der Behälter mit einem Bodenelement auf dem elektronischen Bauelement auf
liegt.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin die erfindungsgemäße Verwendung eines nicht-
metallischen und flüssigen Wärmeübertragungsmediums zur Kühlung von Mikroprozessoren.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem in den fol
genden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisch dargestellte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kühlvor
richtung; und
Fig. 2 eine schematisch dargestellte Seitenansicht mehrerer Einzelelemente der erfin
dungsgemäßen Kühlvorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine schematisch dargestellte Seitenansicht einer Kühlvorrichtung 10 für elektroni
sche Bauelemente mit einem passiv wärmeleitenden Kühlelement 18 und einem auf dem passi
ven Kühlelement 18, mittels der in die Ausnehmungen 40 eingreifenden Befestigungs
vorrichtungen 38, angeordneten Lüfter 20. Man erkennt, daß ein Teil des passiven Kühl
elementes 18 von einem nicht-metallischen und flüssigen Wärmeübertragungsmedium 42
umgeben ist, wobei sich das Wärmeübertragungsmedium 42 in einem Behälter 16 aus
wärmeleitendem Material befindet. Das passive Kühlelement 18 besteht dabei aus einem
Stegelement 26 und senkrecht zum Stegelement 26 angeordneten unteren und oberen
Kühlrippen 28, 30, wobei die unteren Kühlrippen 28 in das Wärmeübertragungsmedium 42
ragen. Der Behälter 16 liegt mit einem Bodenelement 34 auf dem elektronischen Bauelement
12, nämlich einem Mikroprozessor, auf. Der Mikroprozessor 12 ist in einem Prozessorsockel 14
angeordnet.
Der Behälter 16 besteht in dem Ausführungsbeispiel aus Kupfer. Dabei kann der Behälter aus
einem Kupfer-Tiefziehteil oder einem Kupfer-Druckgußteil bestehen. Zwischen dem Bodenele
ment 34 des Behälters 16 und der Auflagefläche des elektronischen Bauelementes 12 für das
Bodenelement 34 ist eine wärmeleitende Folie 24 angeordnet.
Des weiteren erkennt man, daß die unteren Kühlrippen 28 dünner ausgebildet sind als die obe
ren Kühlrippen 30. Dadurch ergibt sich eine größere Oberfläche dieser in das Wärmeübertra
gungsmedium 42 ragenden Kühlrippen. Eine derartige Ausgestaltung der unteren Kühlrippen ist
möglich, da diese nach dem Einbau keinen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Im übri
gen kann das Profil des aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehenden passiven
Kühlelementes 18 beliebig den Einbauplatzverhältnissen und thermischen Bedingungen ange
paßt sein.
Weiterhin erkennt man aus Fig. 1, daß der Behälter 16 von Seitenwänden 36 umgeben ist, die
an ihren von dem Bodenelement 34 abgewandten Ende eine formschlüssige Verbindung mit
dem passiven Kühlelement 18 eingehen. Eine Dichtverbindung 22 ist zwischen den genannten
Enden der Seitenwände 36 und den entsprechenden Ausnehmungen im passiven Kühlelement
18 angeordnet, so daß das passive Kühlelement 18 den Behälter 16 dichtend abschließt.
Im Betrieb führt der wärmeleitende Behälter 16 über die Wärmefolie 24 die Wärme des elektro
nischen Bauelementes 12 in das Wärmeübertragungsmedium 42. Das Wärmeübertragungsmedi
um 42 nimmt entsprechend seiner sehr hohen Wärmekapazität, die im Vergleich zu Wasser
vielfach höher ist, die zugeführte Wärme auf und hält somit die Temperatur des Bauelementes
unterhalb der maximalen Sperrschichttemperatur des Bauelementes. Dabei wird die Menge
beziehungsweise das Volumen des verwendeten Wärmeübertragungsmediums 42 auf die
jeweils zugeführte maximale Bauelementverlustleistung, insbesondere Prozessorverlustleistung,
abgestimmt. Die in das Wärmeübertragungsmedium 42 ragenden unteren Kühlrippen 28 kom
pensieren durch ihre größere Oberfläche den höheren thermischen Widerstand, im Vergleich zu
dem aus Kupfer bestehenden Behälter 16, und führen über die große Kühleroberfläche die
Wärme per Strahlung, natürliche und/oder lüfterunterstützte Konvektion an die Umgebung ab.
Fig. 2 zeigt eine schematisch dargestellte Seitenansicht des passiven Kühlelementes 18 und
des Behälters 16 der Kühlvorrichtung 10. Man erkennt den Aufbau des Kühlelementes 18 beste
hend aus dem Steg 26 und die dazu senkrecht angeordneten unteren und oberen Kühlrippen 28,
30. Der Behälter 16 besteht aus dem Bodenelement 34 und entsprechend angeordneten Seitenwänden
36, die an der von dem Bodenelement 34 abgewandten Seite einen Behälterrand 44 aus
bilden. Im Behälter 16 ist das Wärmeübertragungsmedium 42 angeordnet.
Claims (12)
1. Kühlvorrichtung für elektronische Bauelemente, insbesondere zur Kühlung von Mikro
prozessoren, mit mindestens einem passiven wärmeleitenden Kühlelement (18),
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil des passiven Kühlelements (18) von einem nichtmetallischen
und flüssigen Wärmeübertragungsmedium (42) umgeben ist, wobei sich das Wärme
übertragungsmedium (42) in einem Behälter (16) aus wärmeleitendem Material befindet
und der Behälter (16) mit einem Bodenelement (34) auf dem elektronischen Bauelement
(12) aufliegt.
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das passive Kühlelement (18) aus einem Stegelement (26) und senkrecht zum Steg
element (26) angeordneten unteren und oberen Kühlrippen (28, 30) besteht, wobei die
unteren Kühlrippen (28) in das Wärmeübertragungsmedium (42) ragen.
3. Kühlvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unteren Kühlrippen (28) dünner ausgebildet sind als die oberen Kühlrippen (30).
4. Kühlvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wärmeübertragungsmedium (42) ein Phasen-Übergangsmaterial (PCM Phase
Change Material) mit einer im Vergleich zu Wasser vielfach höheren Wärmeaufnahme
kapazität ist, wobei der Siedepunkt des Phasen-Übergangsmaterials auf Werte zwischen
55°C und 67°C einstellbar ist.
5. Kühlvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Phasen-Übergangsmaterial im Bereich zwischen 20°C und dem eingestellten
Siedepunkt eine Volumenzunahme von 1,5-2,5% aufweist.
6. Kühlvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (16) aus Metall oder einer Metallegierung besteht.
7. Kühlvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (16) aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht.
8. Kühlvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das passive Kühlelement (18) aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung be
steht.
9. Kühlvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das passive Kühlelement (18) dichtend den Behälter (16) abschließt.
10. Kühlvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Bodenelement (34) des Behälters (16) und der Auflagefläche des
elektronischen Bauelements (12) für das Bodenelement (34) eine wärmeleitende Folie
(24) angeordnet ist.
11. Prozessor mit einem Prozessorsockel und mindestens einer auf dem Prozessor angeord
neten Kühlvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlvorrichtung (10) mindestens ein passives wärmeleitendes Kühlelement
(18) aufweist, und daß zumindest ein Teil des passiven Kühlelements (18) von einem
nichtmetallischen und flüssigen Wärmeübertragungsmedium (42) umgeben ist, wobei
sich das Wärmeübertragungsmedium (42) in einem Behälter (16) aus wärmeleitendem
Material befindet und der Behälter (16) mit einem Bodenelement (34) auf dem elektro
nischen Bauelement (12) aufliegt.
12. Verwendung eines nichtmetallischen und flüssigen Wärmeübertragungsmediums (42)
zur Kühlung von Mikroprozessoren.
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