DE1001177B

DE1001177B - Verfahren zur ausbluehungsfreien Oberflaechenformung von dauerhaft farbigen Asbestzementplatten

Info

Publication number: DE1001177B
Application number: DEE11024A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Horst Eick
Original assignee: Eternit AG
Current assignee: Eternit AG
Priority date: 1955-07-19
Filing date: 1955-07-19
Publication date: 1957-01-17

Description

Verfahren zur ausblühungsfreien Oberflächenformung von dauerhaft farbigen Asbestzementplatten Seit Jahrzehnten ist vergeblich versucht worden, Asbestzementtafeln mit beständig farbkonstanten, ausblühungsfreien Farbtönen zu erzeugen. Mit Pigment durchgefärbte Platten neigen bei feuchtem Wetter zum Ausblühen des in den Platten enthaltenen freien Kalkes. Dies ist durch die poröse Plattenoberfläche und dadurch bedingt, daß der im Asbestzementsch@iefer enthaltene freie Kalk durch das verdunstende Regenwasser an die Plattenoberfläche gelangt. Auf diese Weise entstehen die unschönen hellen Verfärbungen - die sogenannten »Ausblühun.gen« - der Asbestzementplatten. Ein weiterer Nachteil der durchgefärbten Platten besteht darin, daß keine kräftigen Farbtöne zu erzielen sind, da man wegen der Minderung der Plattenfestigkeit keine große Menge von Farbpigmenten zugeben kann.
Zur Vermeidung des Ausblühens hat man schon mit Hilfe von Metallsalzlösungen auf der Oberfläche der farbigen Asbestzementplatten Metalloxyde niedergeschlagen. Diese sind aber nicht dicht genug, um die Ausblühungen des freien Kalkes aus der Mitte der Platte zu verhindern. Die Verwendung hygroskopischer Salze, wie z. B. Kalzium.chlorid, ist bei den Regen ausgesetzten Platten unzweckmäßig, weil diese wagen ihrer starken Wasserlöslichkeit in kurzer Zeit durch den Regen ausgewaschen werden.
Es ist auch schon ein Verfahren bekannt, auf die frischen ungefärbten Platten oberflächlich kräftig gefärbte dünne Streuschichten aus Bitumen und Pigment aufzubringen und durch Pressen mit dem Untergrund zu verbinden. Bitumen verwittert aber sehr stark und schnell, da minderwertige organische Komponenten, aus denen das Bitumen besteht, durch Luftoxydation stark angegriffen werden. Die aufgebrachte- gefärbte Schicht ist deshalb nicht dauerhaft farbbeständig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Nachteile der bekannten gefärbten Asbestzementplatten zu beseitigen und ein Verfahren zu schaffen, mit dem eine von Witterungseinflüssen unbeeinflußte kräftige Plattenfärbung zu erzielen ist und Ausblühungen mit Sicherheit zu vermeiden sind.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die mit einer farbtragenden Streuschicht verseh°ne Oberfläche dieser Platten mit einem porenverschließenden flüssigen Dichtungsmittel überzogen wird, welches dispergiert oder gelöst Kunstharze enthält, die für Kohlensäure durchlässig sind. D--,m Kunstharz enthaltenden Dichtungsmittel können kalkbindende und wasserabweisende Substanzen beigegeben werden. Die Kohlensäuredurchlässigkeit des Überzuges der Asbestzementplatte muß so groß sein, daß nach ihrer beendeten Lebensdauer der gesamte freie Kalk der Asbestzementplatte als Karbonat vorliegt. Die mit porenverschließenden, kohlensäuredurchlässigen Dichtungsmitteln überzogene Streuschicht aus Pigment, Asbest und Zement ist etwa 1 mm stark. Der auf dieser Streuschicht befindliche Dichtungsüberzug schützt die gefärbte Asbestzementplatte so lange, wie noch freier Kalk in dieser enthalten ist. Durch die Abdichtungsschicht hindurch findet eine Umsetzung des in der Asbestzementplatte enthaltenen freien Kalkes mit dem Kohlendioxyd aus der Luft statt. Ist diese Reaktion beendet, dann ist der Zweck der Dich.tungsischicht erfüllt. Sie kann abwittern, und die nunmehr freigelegte Farbschicht bleibt konstant erhalten. Da der Farbträger die Asbestzement-Pigment-Streuschicht ist, hat die abwitternde Dichtungsschicht auf die Farbe keinen Einfluß.
Die in dem flüssigen Dichtungsmittel gelöst oder dispergert enthaltenen Kunstharze schließen nach dem Auftrocknen die Poren und verhindern damit ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Untergrund, ohne das zur Bindung des freien Kalkes notwendige Eindrieen der Luft-Kohlensäure zu unterbinden. Um das Binden des Kalkes zusätzlich zu beschleunigen, werden dem Dichtungsmittel kalkbindende Substanzen, wie z. B. Bikarbonat, Phosphat, Fluorid usw., und wasserabweisende Substanzen, wie z. B. Fettsäurederivate, Silikone, Öle usw., beigegeben.
Bei einem Ausführungsbeispiel des Verfahrens nach der Erfindung wird auf die noch feuchte, frisch gefertigte Asbe-stzementplatte eine Streuschicht von etwa 70% Zement, 1511/o Asbest und 15% Farbe aufgetragen. Beide Schichten werden durch Pressen miteinander verbunden und anschließend mit wäßrigen Emulsionen behandelt, die aus 70% Wasser, 25°/o emulgiertem synthetischem Kautschuk oder Vinylharz, 4% Natriumbikarbonat und 10/a Silikonöl bestehen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur ausblühungsfreien Oberflächenformung von dauerhaft farbigen, der Witterung ausgesetzten Asbe:stzementplatten, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer farbtragenden Streuschicht versehene Oberfläche dieser Platten mit einem porenverschließenden flüssigen Dichtungsmittel überzogen wird, welches dispergiert oder gelöst Kunstharze enthält, die für Kohlensäure durchlässig sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kunstharz enthaltenden Dichtungsmittel kalkbindende und wasserabweisende Substanzen beigegeben werden.