DE10011683A1 - Windungsleger für stabförmiges Walzgut - Google Patents
Windungsleger für stabförmiges WalzgutInfo
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Abstract
Ein Windungsleger (2) für stabförmiges Walzgut (1) besteht im Überhangbereich zumindest überwiegend aus einem Material mit einer geringeren Dichte als Stahl. Dadurch kann erreicht werden, daß die schwerkraftbedingte Durchbiegung (D) des Windungslegers (2) erheblich kleiner ist als eine schwerkraftbedingte Durchbiegung (D') eines konstruktiv identischen Windungslegers aus Stahl.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Windungsleger für
stabförmiges Walzgut, mit einer Hohlwelle, einem Legerohrhal
ter und einem Legerohr für das stabförmige Walzgut,
- - wobei die Hohlwelle zumindest in einem Nebenlager und ei nem Hauptlager um eine Wellenachse drehbar gelagert ist,
- - wobei das Nebenlager und das Hauptlager axial distanziert sind,
- - wobei der Legerohrhalter drehfest mit der Hohlwelle ver bunden ist, über das Hauptlager hinausragt und das Lege rohr trägt,
- - wobei das Legerohr ein Einlaßende und ein Auslaßende auf weist, das Einlaßende mit der Wellenachse fluchtet und das Auslaßende von der Wellenachse radial distanziert ist.
Ein derartiger Windungsleger ist allgemein bekannt. Beispiel
haft wird auf die EP 0 679 453 A1 verwiesen.
Im Betrieb rotiert der Windungsleger um die Wellenachse.
Gleichzeitig wird dem Windungsleger entlang der Wellenachse
das stabförmige Walzgut mit Walzgutgeschwindigkeit zugeführt.
Das Walzgut läuft in das Einlaßende des Legerohres ein und
tritt tangential aus dem Auslaßende aus, so daß es in Form
einer Serie von Ringen bzw. Windungen auf einem Transportband
abgelegt werden kann. Die Umfangsgeschwindigkeit des Ausla
ßendes, die proportional zur Drehzahl und zum radialen Ab
stand des Auslaßendes von der Wellenachse ist, entspricht et
wa der Walzgutgeschwindigkeit.
Der Windungsleger erfährt im Ruhezustand bei horizontal ver
laufender Wellenachse eine schwerkraftbedingte Durchbiegung.
Diese Durchbiegung bestimmt im wesentlichen die Resonanzfre
quenz. Die Resonanzfrequenz begrenzt die Drehzahl und damit
indirekt auch die maximal mögliche Walzgutgeschwindigkeit.
Die Resonanzfrequenz ist um so höher, je geringer die schwer
kraftbedingte Durchbiegung des Legerohrhalters im Ruhezustand
ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
Windungsleger derart weiterzuentwickeln, daß er eine mög
lichst geringe schwerkraftbedingte Durchbiegung und damit ei
ne möglichst große Resonanzfrequenz aufweist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Legerohrhalter zu
mindest teilweise aus einem Material besteht, das eine gerin
gere Dichte als Stahl aufweist.
Als Materialien kommen insbesondere Leichtmetalle, z. B. Alu
minium und Magnesium, oder Kunststoffe, insbesondere faser
verstärkte Kunststoffe, in Frage.
Der Legerohrhalter weist üblicherweise ein Anschlußstück zum
drehfesten Verbinden mit der Hohlwelle, ein im wesentlichen
rotationssymmetrisches Mittelstück, eine am Mittelstück ange
ordnete Tragstruktur für das Legerohr und eine Ausgleichs
struktur zum Ausgleichen von Unwuchten auf. Zumindest die
Tragstruktur sollte aus dem Material bestehen, das eine ge
ringere Dichte als Stahl aufweist.
Durch die Verwendung von Leichtmetall oder faserverstärktem
Kunststoff im Überhangbereich des Windungslegers, also jen
seits des Hauptlagers, wird die schwerkraftbedingte Durchbie
gung aber selbst dann deutlich verringert, wenn auch das noch
biegebeanspruchte Mittelstück und evtl. sogar das Anschluß
stück aus Leichtmetall gefertigt sind. Denn jenseits des
Hauptlagers ist die Krümmung der Biegelinie relativ gering,
so daß die schwerkraftbedingte Durchbiegung im wesentlichen
von der Biegelinienneigung der Hohlwelle am Hauptlager be
stimmt wird. Der niedrigere Elastizitätsmodul der tragenden
Teile im Überhangbereich erhöht deshalb die schwerkraftbe
dingte Durchbiegung nur geringfügig.
Auch das Legerohr kann aus einem Material bestehen, das eine
geringere Dichte als Stahl aufweist. Gleiches gilt für einen
dem Legerohr nachgeordneten Führungsfortsatz. Hier kommen
aufgrund der thermischen Beanspruchung dieser Teile insbeson
dere keramische Werkstoffe, ggf. auch Verbundwerkstoffe aus
Leichtmetall und Keramik, in Frage. Das Legerohr kann z. B.
aus einem Leichtmetall bestehen und auf seiner Innenseite ei
ne Keramikschicht aufweisen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbin
dung mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung
Fig. 1 einen Walzwerkabschnitt,
Fig. 2 einen Windungsleger und
Fig. 3 eine schwerkraftbedingte Durchbiegung
Gemäß Fig. 1 wird ein stabförmiges Walzgut 1 mittels eines
Windungslegers 2 in Form einer Serie von Ringen bzw. Windun
gen 3 auf einem Transportband 4 abgelegt. Hierzu wird das
Walzgut 1 dem Windungsleger 2 mit einer Walzgutgeschwindig
keit vW zugeführt. Gleichzeitig rotiert der Windungsleger 2
mit einer Drehzahl n um eine Wellenachse 5. Der Windungsleger
2 wird dabei in bekannter Weise mittels eines Motors 6 über
ein Getriebe 7, üblicherweise ein Umlenkgetriebe 7, angetrie
ben.
Gemäß Fig. 2 weist der Windungsleger 2 eine Hohlwelle 8, ei
nem Legerohrhalter 9 und Legerohr 10 auf. Die Hohlwelle 8 ist
in einem Nebenlager 11 und einem Hauptlager 12 derart gela
gert ist, daß die Hohlwelle 8 um die Wellenachse 5 drehbar
ist. Das Nebenlager 11 und das Hauptlager 12 sind axial di
stanziert.
Der Legerohrhalter 9 ragt über das Hauptlager 12 hinaus. Er
weist ein Anschlußstück 13, z. B. einen Anschlußflansch 13,
und ein im wesentlichen rotationssymmetrisches Mittelstück 14
auf. Mittels des Anschlußstücks 13 ist der Legerohrhalter 9
drehfest mit der Hohlwelle 8 verbunden. Mit dem Mittelstück
14 sind ein Tragblech 15, Stützbleche 16, 17 und eine Aus
gleichsstruktur 18 verbunden.
Das Tragblech 15 läuft mit dem Legerohr 10 um. Es weist An
schlußaugen 19 auf, an denen Halteelemente 20 befestigt sind.
Mittels der Halteelemente 20 trägt das Tragblech 15 und damit
auch der Legerohrhalter 9 das Legerohr 10. Die Stützbleche
16, 17 stützen das Tragblech 15 axial nach vorne und hinten
ab. Das Tragblech 15, die Stützbleche 16, 17 und die Halte
elemente 20 bilden zusammen eine am Mittelstück 14 angeordne
te Tragstruktur für das Legerohr 10. Die Ausgleichsstruktur
18 dient zum Ausgleichen der von der Tragstruktur und dem Le
gerohr 10 verursachten Unwuchten.
Das Legerohr 10 weist ein Einlaßende 21 und ein Auslaßende 22
auf. Zwischen dem Einlaßende 21 und dem Auslaßende 22 be
schreibt das Legerohr 10 eine dreidimensional gekrümmte Füh
rungsbahn für das Walzgut 1. Das Einlaßende 21 fluchtet mit
der Wellenachse 5. Das Auslaßende 22 hat von der Wellenachse
5 einen radialen Abstand d. Das Walzgut 1 läuft die Wellen
achse 5 entlang, tritt am Einlaßende 21 in das Legerohr 10
ein und am Auslaßende 22 aus dem Legerohr 10 aus.
Aufgrund der Drehzahl n und des Abstandes d läuft das Auslaß
ende 22 mit einer Umfangsgeschwindigkeit vU um die Wellenach
se 5 um. Die Umfangsgeschwindigkeit vU korrespondiert mit der
Walzgutgeschwindigkeit VW. Das Auslaßende 22 beschreibt somit
einen Kreis 23 um die Wellenachse 5. Dem Legerohr 10 ist ein
Führungsfortsatz 24 nachgeordnet. Der Führungsfortsatz 24
dient insbesondere dem ordnungsgemäßen Ablegen der letzten
Windungen 3 auf dem Transportband 4.
Im Ruhezustand weist der Windungsleger 2 bei horizontal ver
laufender Wellenachse 5 der Windungsleger 2 gemäß Fig. 3 ei
ne schwerkraftbedingte Durchbiegung D auf. Die schwerkraftbe
dingte Durchbiegung D ist dabei in Fig. 3 der Deutlichkeit
halber stark übertrieben dargestellt. Die schwerkraftbedingte
Durchbiegung D bestimmt die Resonanzfrequenz, die der Win
dungsleger 2 im Betrieb aufweist. Die Resonanzfrequenz be
grenzt die Drehzahl n und damit indirekt auch die maximal
mögliche Walzgutgeschwindigkeit vW. Die Resonanzfrequenz ist
dabei um so höher, je geringer die schwerkraftbedingte Durch
biegung D des Windungslegers 2 ist.
Um die schwerkraftbedingte Durchbiegung D zu verringern und
so die Resonanzfrequenz und damit indirekt auch die maximal
mögliche Walzgutgeschwindigkeit vW zu erhöhen, besteht der
Windungsleger 2 nicht durchgängig aus Stahl. Insbesondere be
steht der Legerohrhalter 9 zumindest teilweise aus einem Ma
terial, das eine geringere Dichte als Stahl aufweist. Als Ma
terialien kommen insbesondere Leichtmetalle, z. B. Aluminium
und Magnesium, in Frage. Ggf. kann auch ein faserverstärkter
Kunststoff verwendet werden. Dadurch kann erreicht werden,
daß die schwerkraftbedingte Durchbiegung D des Windungslegers
2 um mehr als die Hälfte gegenüber der schwerkraftbedingten
Durchbiegung D' eines konstruktiv identischen Windungslegers
aus Stahl reduziert wird.
In erster Linie sollten zumindest die nicht biegebeanspruch
ten Teile des Legerohrhalters 9 aus Leichtmetall gefertigt
werden. Zumindest die Tragstruktur sollte also aus Leichtme
tall bestehen.
Auch das Legerohr 10 und ein ggf. diesem nachgeordneter Füh
rungsfortsatz 24 können zumindest teilweise aus einem Materi
al besteht, das eine geringere Dichte als Stahl aufweist. Bei
diesen Teilen kommen aufgrund der thermischen Beanspruchung
insbesondere keramische Werkstoffe, ggf. auch Verbundwerk
stoffe aus Leichtmetall und Keramik, in Frage. Das Legerohr
10 kann z. B. aus einem Leichtmetall bestehen und auf seiner
Innenseite eine Keramikschicht aufweisen.
Die schwerkraftbedingte Durchbiegung wird im wesentlichen von
der Biegelinienneigung der Hohlwelle am Hauptlager bestimmt.
Daher kann ggf. auch das Mittelstück 14, evtl. sogar das An
schlußstück 13, aus Leichtmetall bestehen.
Gemäß Ausführungsbeispiel besteht nur die Hohlwelle 8 aus
Stahl. Das Tragblech 15, die Stützbleche 16, 17, die Aus
gleichsstruktur 18, das Mittelstück 14 und sogar das An
schlußstück 13 bestehen aus Leichtmetall. Das Legerohr 10 be
steht aus Leichtmetall und weist auf seiner Innenseite eine
Keramikschicht auf. Der Führungsfortsatz 24 besteht in seinem
thermisch und mechanisch beanspruchten Teil aus Keramik und
im übrigen aus Leichtmetall.
1
Walzgut
2
Windungsleger
3
Ringe bzw. Windungen
4
Transportband
5
Wellenachse
6
Motor
7
Getriebe
8
Hohlwelle
9
Legerohrhalter
10
Legerohr
11
Nebenlager
12
Hauptlager
13
Anschlußstück
14
Mittelstück
15
Tragblech
16
,
17
Stützbleche
18
Ausgleichsstruktur
19
Anschlußaugen
20
Halteelemente
21
Einlaßende
22
Auslaßende
23
Kreis
24
Führungsfortsatz
d Abstand
D, D' Durchbiegungen
n Drehzahl
vU, vW Geschwindigkeiten
d Abstand
D, D' Durchbiegungen
n Drehzahl
vU, vW Geschwindigkeiten
Claims (8)
1. Windungsleger für stabförmiges Walzgut (1), mit einer
Hohlwelle (8), einem Legerohrhalter (9) und einem Lege
rohr (10) für das stabförmige Walzgut (1),
- - wobei die Hohlwelle (8) zumindest in einem Nebenlager (11) und einem Hauptlager (12) um eine Wellenachse (5) drehbar gelagert ist,
- - wobei das Nebenlager (11) und das Hauptlager (12) axial distanziert sind,
- - wobei der Legerohrhalter (9) drehfest mit der Hohl welle (8) verbunden ist, über das Hauptlager (12) hinausragt und das Legerohr (10) trägt,
- - wobei das Legerohr (10) ein Einlaßende (21) und ein Auslaßende (22) aufweist, das Einlaßende (21) mit der Wellenachse (5) fluchtet und das Auslaßende (22) von der Wellenachse (5) radial distanziert ist,
2. Windungsleger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Legerohrhalter (9) zumindest teilweise aus einem
Leichtmetall, z. B. Aluminium und Magnesium, oder einem
Kunststoff, insbesondere einem faserverstärkten Kunst
stoff, besteht.
3. Windungsleger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Legerohrhalter (9) ein Anschlußstück (13) zum
drehfesten Verbinden mit der Hohlwelle (8), ein im we
sentlichen rotationssymmetrisches Mittelstück (14) und
eine am Mittelstück (14) angeordnete Tragstruktur (15,
16, 17, 20) für das Legerohr (10) aufweist und daß zumin
dest die Tragstruktur (15, 16, 17, 20) aus einem Material
besteht, das eine geringere Dichte als Stahl aufweist.
4. Windungsleger nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch das Mittelstück (14) aus einem Material besteht,
das eine geringere Dichte als Stahl aufweist.
5. Windungsleger nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Legerohr (10) aus einem Material besteht, das ei
ne geringere Dichte als Stahl aufweist.
6. Windungsleger nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Legerohr (10) aus einem Leichtmetall, z. B. Alu
minium und Magnesium, besteht und auf seiner Innenseite
eine Keramikschicht aufweist.
7. Windungsleger nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Legerohr (10) ein Führungsfortsatz (24) nachge
ordnet ist und daß der Führungsfortsatz (24) zumindest
teilweise aus einem Material besteht, das eine geringere
Dichte als Stahl aufweist.
8. Windungsleger nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungsfortsatz (24) aus einem Leichtmetall-
Keramik-Verbundwerkstoff besteht.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |