DE10011636A1 - Vorrichtung zur Feuchtemessung - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Feuchtemessung, insbesondere Bodenfeuchtemessung mit zwei im zu untersuchenden Medium einbringbaren Elektroden (1), die an einen als Reflektor wirkenden Interdigitalwandler (2) eines OFW-Transponders (3) angeschlossen sind, der über Funk mit einem Abfragegerät (4) verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Feuchtemessung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Es ist bekannt, insbesondere bei der Messung von Boden
feuchte, in das zu untersuchende Medium, insbesondere den Bo
den, Elektroden einzubringen und die zwischen den Elektroden
vorhandene Impedanz zu messen. Die Impedanz hängt von der
Feuchte des Mediums ab, da Wasser eine sehr hohe Dielektrizi
tätskonstante und je nach Salzgehalt eine hohe Leitfähigkeit
hat. Die Impedanz zwischen den Elektroden ist daher eine
Funktion der Feuchte des Mediums, beispielsweise der Boden
feuchte. Durch die Wahl der Länge und des Abstands der Elekt
roden kann der variable Impedanzbereich eingestellt werden.
Bei der Messung der Bodenfeuchte ändert sich die komplexe
Dielektrizitätskonstante des Wassers mit der verwendeten
Messfrequenz und der Bodenzusammensetzung.
Die Überwachung lokaler Variationen der Feuchte des Mediums,
insbesondere der Bodenfeuchte gestaltet sich bei herkömmli
chen Messanordnungen. Diese Überwachung wird manuell durchge
führt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der ein
gangs genannten Art zu schaffen, welche einfach bedient wer
den kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Bei der Erfindung sind die beiden Elektroden, zwischen denen
die feuchteabhängige Impedanz des zu untersuchende Mediums,
insbesondere Bodens, gemessen wird, an einen OFW (Oberflä
chenwellen)-Transponder angeschlossen, der über Funk mit
einem Abfragegerät verbunden ist. Man erreicht hierdurch
einen fernabfragbaren Feuchtesensor, welcher an verschiedenen
Orten des zu untersuchenden Mediums eingesetzt werden kann,
so dass lokale Variationen der Feuchte im zu untersuchenden
Medium, insbesondere der Bodenfeuchte, in einfacher Weise er
fasst werden können.
In bevorzugter Weise kommt ein OFW-Transponder zum Einsatz,
wie er in Fortschritts-Berichte VDI Reihe 8, Nummer 515, VDI-
Verlag 1995, Seiten 62 bis 79, insbesondere Seiten 73 und 74
beschrieben ist. Hierdurch erreicht man die passive Fernab
fragbarkeit der komplexen Impedanz zwischen den beiden Elekt
roden, die in das zu untersuchende Medium, insbesondere in
den zu untersuchenden Boden eingesteckt sind. Hierzu sind die
beiden Elektroden an einen als Reflektor wirkenden Interdigi
talwandler des OFW-Transponders angeschlossen. Der OFW-
Transponder besitzt ferner einen Ein-/Auskoppelwandler, der
mit einer Empfangs-/Sendeantenne verbunden ist. Das von einem
Abfragegerät eingekoppelte hochfrequente Abfragesignal wird
vom Ein-/Auskoppelwandler in eine akustische Oberflächenwelle
(OFW) umgewandelt. Der als Reflektor wirkende zweite Interdi
gitalwandler des OFW-Transponders, welcher mit den beiden
Elektroden verbunden ist, befindet sich im Strahlengang der
OFW. Die von diesem Reflektor reflektierte OFW hängt von der
zwischen den beiden Elektroden vorhandenen Impedanz ab. Das
reflektierte Signal wird über den Ein-/Auskoppelwandler und
die mit ihm verbundene Empfangs-/Sendeantenne an das Abfrage
gerät zurückgesendet. Im Abfragegerät wird das zurückgesen
dete Signal empfangen und ausgewertet. Betrag und Phase dieses
Reflektionssignals sind eine Funktion der feuchteabhängi
gen Impedanz zwischen den beiden Elektroden.
Die durch die Erfindung gewonnen Messwerte können bei unter
schiedlichen technischen Steuerungs- und Überwachungsvorgän
gen zum Einsatz kommen, bei denen die Feuchte eine Rolle
spielt. Beispielsweise kann die Erfindung bei der Überwachung
der Feuchte in einem Sterilisationsgerät für medizinische
Zwecke, bei denen die Sterilisationswirkung entscheidend von
der Feuchte abhängt, zum Einsatz kommen. Eine bevorzugte An
wendung findet die Erfindung bei der Messung der Boden
feuchte. Beispielsweise zu Bewässerungszwecken in der Land
wirtschaft lässt sich aufgrund der Messwerte die zum Bewäs
sern benötigte Wassermenge bestimmen und regeln. Da hierdurch
nur so viel Wasser zugeführt wird, wie erforderlich ist, kön
nen Ressourcen geschont und Kosten minimiert werden. Da die
Feuchtemessung bei der Erfindung fernabfragbar ist, entfallen
aufwendige Verkabelungen, die bei einem Einsatz auf Feldern
landwirtschaftliche Arbeiten stören können. Der zum Einsatz
kommende OFW-Transponder benötigt keine Batterie, welche in
einem Freilandeinsatz aus ökologischen und ökonomischen Grün
den nicht erwünscht ist. Auch in Sterilisationsanlagen können
Batterien nicht verwendet werden, wegen der dort auftretenden
hohen Temperaturen. Der durch die Erfindung geschaffene Fern
abfrage Feuchtesensor ist daher herkömmlichen Messanordnungen
überlegen.
Anhand der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die Er
findung noch näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zur Feuchtemessung,
die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist; und
Fig. 2 zwei Elektroden, welche beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 zum Einsatz kommen können.
Das in der Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel besitzt
einen OFW(Oberflächenwellen)-Transponder 3, an welchen zwei
Elektroden 1 angeschlossen sind. Die Elektroden 1 werden in
ein nicht näher dargestelltes zu untersuchendes Medium zur
Feuchtemessung eingebracht. Beispielsweise können die Elekt
roden zur Messung der Bodenfeuchte in der Landwirtschaft auf
einem Feld eingesetzt werden. Die beiden Elektroden sind an
einen Reflektor, welcher als Interdigitalwandler 2 ausgebil
det ist, angeschlossen. Der Reflektor 2 befindet sich im
Strahlengang einer akustischen Oberflächenwelle, welche von
einem Interdigitalwandler 7, der als Ein-/Auskoppelwandler
wirkt, erzeugt wird. Ein Abfragegerät 4 sendet über eine
Sende-/Empfangsantenne 10 ein hochfrequentes Abfragesignal,
das von einer Empfangs-/Sendeantenne 9 des OFW-Transponders 3
empfangen wird. Die Empfangs-/Sendeantenne 9 ist hierzu an
den Interdigitalwandler (Ein-/Auskoppelwandler) 7 angeschlos
sen. Der als Reflektor wirkende Interdigitalwandler 2, an
dessen Sammelschienen die beiden Elektroden 1 angeschlossen
sind, befindet sich im Strahlengang der vom Interdigitalwand
ler 7 ausgelösten akustischen Oberflächenwelle (OFW). Die vom
Interdigitalwandler (Reflektor) 2 reflektierte OFW wird be
einflusst durch die komplexe Impedanz zwischen den beiden
Elektroden 1, welche von der Feuchte im zu untersuchenden Me
dium, insbesondere Boden abhängt. Die reflektierte OFW wird
vom Interdigitalwandler 7 umgewandelt und über die Empfangs-
/Sendeantenne 9 als hochfrequentes Reflexionssignal zum Ab
fragegerät 4 zurückgesendet. Im Abfragegerät 4 wird das zu
rückgesendete Signal im Hinblick auf die zu messende Feuchte,
insbesondere Bodenfeuchte ausgewertet.
Zusätzlich zum impedanzempfindlichen Reflektor (Interdigital
wandler 2) sind wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, zwei weitere
feste Reflektoren 5, 6 im Strahlengang der akustischen Ober
flächenwelle angeordnet. Diese beiden Reflektoren 5 und 6
können zur Messung und zur Kompensation der Entfernung zwi
schen dem OFW-Transponder und dem Abfragegerät sowie der Tem
peratur, insbesondere im Bereich des OFW-Transponders 3 ver
wendet werden. In vorteilhafter Weise kann der impedanzemp
findliche Reflektor (Interdigitalwandler 2) mit einer Paral
lelinduktivität gegen statische Ladungen geschützt werden.
Zur Maximierung des Sensoreffektes kann eine elektrische An
passung zwischen dem variablen Impedanzniveau der beiden
Elektroden 1 und dem impedanzempfindlichen Reflektor (Inter
digitalwandler 2) vorgesehen sein, wobei diese elektrische
Anpassung gleichzeitig den Schutz des OFW-Transponders 3 vor
statischer Aufladung mitübernimmt.
Die geometrischen Abmessungen der beiden Elektroden 1 können
vorteilhafter Weise so gewählt werden, dass das Hochfrequenz-
Impedanzniveau, welches sich bei einem ordnungsgemäßen Be
trieb ergibt, zur Steuerung des impedanzempfindlichen OFW-
Transponders 3 günstig liegt. Hierzu können insbesondere die
Länge D, die Querschnitte q1 und q2 sowie der Abstand d (Fig.
2) in geeigneter Weise bemessen werden.
Ferner kann am impedanzempfindlichen Interdigitalwandler 2
die Überlappungslänge und die Anzahl der Überlappungen der
Interdigitalfinger so gewählt werden, dass die am meisten
sensitiven Impedanzbereiche des Wandlers zum Impedanzniveau
der Elektroden 1 günstig liegt.
Die Strukturen der Interdigitalwandler 2 und 7 sowie der Re
flektoren 5, 6 sind auf einem piezoelektrischen Substrat 8
aufgebracht, für welches in herkömmlicher Weise geeignete
piezoelektrische Kristalle zum Einsatz kommen können.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Feuchtemessung mit wenigstens zwei in ein
zu untersuchendes Medium einbringbaren Elektroden und einer
an die Elektroden angeschlossenen Messeinrichtung, welche die
Impedanz zwischen den Elektroden misst, und einer Auswerte
einrichtung, welche aus den Impedanzwerten die Feuchte des
Mediums ermittelt, dadurch gekennzeichnet, dass die
beiden Elektroden (1) an einen als Reflektor wirkenden Inter
digitalwandler (2) eines OFW (Oberflächenwellen)-Transponders
(3) angeschlossen ist, der über Funk mit einem Abfragegerät
(4) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass beidseits des als Reflektor wirkenden Interdigi
talwandlers (2) weitere Reflektoren (5, 6) im OFW-Strahlen
gang angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass das variable Impedanzniveau der beiden
Elektroden (1) und der als Reflektor wirkende Interdigital
wandler (2) elektrisch aneinander angepasst sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Überlappungslänge und die An
zahl der Überlappungen der Interdigitalfinger des als Reflek
tor wirkenden Interdigitalwandlers (2) an das Impedanzniveau
der Elektroden zur Erzielung sensitiver Impedanzbereiche des
Wandlers (2) angepasst sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass sie zur Messung von Bodenfeuchte
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000111636 DE10011636A1 (de) | 2000-03-10 | 2000-03-10 | Vorrichtung zur Feuchtemessung |
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Publications (1)
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---|---|
DE10011636A1 true DE10011636A1 (de) | 2001-09-27 |
Family
ID=7634190
Family Applications (1)
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DE2000111636 Ceased DE10011636A1 (de) | 2000-03-10 | 2000-03-10 | Vorrichtung zur Feuchtemessung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10011636A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008127192A1 (en) * | 2007-04-16 | 2008-10-23 | Sp Sveriges Tekniska Forskningsinstitut Ab | Active-passive transponder |
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DE102011056548A1 (de) * | 2011-12-16 | 2013-06-20 | Kompetenzzentrum Strukturleichtbau E.V. | Messeinrichtung und Verfahren zum Ermitteln des Feuchtegehaltes eines Materials |
-
2000
- 2000-03-10 DE DE2000111636 patent/DE10011636A1/de not_active Ceased
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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