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Die
Erfindung betrifft einen Doppelschließzylinder mit zwei Gehäuseteilen,
die mit einem Verbindungsstück,
welches ein zwischen den Gehäuseteilen
angeordnetes Schließglied überbrückt, verbunden
sind, wobei sich zwischen Gehäuseteil
und Verbindungsstück
jeweils eine Trennfuge ausbildet.
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Derartige
Doppelschließzylinder
sind beispielsweise aus der
DE
29 17 034 A1 vorbekannt. Auch die
DE 88 040 80 U1 zeigt einen
derartigen Doppelschließzylinder.
Zufolge dieser Ausgestaltung lassen sich Doppelschließzylinder
in Form eines "Baukastens" zusammensetzen.
Da je nach Anwendungsfall die beiden Gehäuseteile eine unterschiedliche
axiale Länge
aufweisen müssen,
damit die Stirnfläche
des Gehäuseteiles
mit der Beschlagschildoberfläche
fluchtet, muss eine hohe Variantenvielfalt von einteiligen Doppelschließzylindern
auf Lager gehalten werden. Die Variantenvielfalt wird reduziert, wenn
man den Doppelschließzylinder
in der bekannten Art mehrteilig aufbaut. Mit dem Verbindungsstück können dann
Gehäuseteile
unterschiedlicher Länge miteinander
verbunden werden. Es ist aber auch möglich, die die Schließfunktion
ausübenden
Gehäuseteile
in einer Standardlänge
bereit zu halten und durch entsprechende Zwischenstücke zu verlängern. Beim
Gegenstand der
DE 29
17 034 A1 werden die Gehäuseteile segmentartig, variabel
aufgebaut.
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Ferner
ist ein derartiger Doppelschließzylinder
aus der
NL 7800771 vorbekannt.
Dort soll das Verbindungsstück
aus isolierendem Werkstoff bestehen, um die beiden metallischen
Gehäusehälften galvanisch
voneinander zu trennen.
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Die
mehrteilige Ausbildung geht allerdings auf Kosten der Stabilität des gesamten
Doppelschließzylinders,
so dass die Einbruchssicherheit verringert ist. Um diesem Nachteil
entgegen zu treten, schlägt
die
EP 0 438 654 B1 vor,
das Verbindungsstück
aus härterem
Werkstoff als die Gehäuseteile
auszubilden. Auch bei dieser Ausgestaltung kann nicht verhindert
werden, dass die Verbindungsmittel, beispielsweise Schrauben oder
Stifte zwischen Gehäuseteil
und Verbindungsstück,
die die Trennfuge kreuzen, durch Aufbringen von Zugkräften brechen
bzw. abgeschert werden.
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Aus
der
DE 37 34 539 ist
ein Doppelschließzylinder
vorbekannt, welcher aus zwei Zylindergehäusen besteht, die mittels einer
sich über
den Bartbereich erstreckenden Traverse verbunden sind. Die Traverse
bildet das Gewinde für
die Stulpschraube aus und besitzt die Form einer Wanne mit Rippen, denen
Nuten des Flanschabschnittes des Zylindergehäuses entsprechen. Die Traverse
ist bündig
an die Umrisskontur des Zylindergehäuses angepasst.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit eines gattungsgemäßen Doppelschließzylinders
zu erhöhen.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
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Der
Anspruch 1 stellt insbesondere auf mindestens einen auf Zug oder
Druck abspreizend wirkenden Profileingriff im Bereich der Trennfuge
ab. Die erfindungsgemäße Wirkung
besteht darin, dass sich der Bruch der Verbindungsmittel zwischen
Gehäuseteil
und Verbindungsstück
und die damit einhergehende Verlagerbarkeit des Gehäuseteiles
gegenüber
dem Verbindungsstück
in Achsrichtung zu Nutze gemacht wird, um ein endgültiges Trennen
von Gehäuseteil
und Verbindungsstück
zu erschweren. Die Gehäuseteile
durchragen bekannterweise konturenentsprechende Öffnungen des Schlosskastens bzw.
des auf dem Türblatt
angeschlagenen Beschlagsschildes. Dies bedeutet, dass die Ge häuseteile
umfänglich
gefesselt sind. Das erfindungsgemäße Abspreizen bewirkt, dass
sich das Gehäuseteil bzw.
Verbindungsstück
in der Durchgriffsöffnung
des Beschlagsschildes oder des Schlosskastens verkeilt.
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Trotz
Bruchs der Verbindungsglieder zwischen Verbindungsstück und Gehäuseteil
können
die in der Durchgriffsöffnung
des Beschlagsschildes oder des Schlosskastens steckenden Teile nicht
voneinander getrennt werden. In einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Profileingriff Schrägflanken
ausbildet. Diese Schrägflanken
können
insbesondere auch gerundet sein. Der Profileingriff kann auch von
einem aus der Trennebene ragenden Fortsatz ausgebildet sein, welcher
in eine zugeordnete Tasche eingreift. Der Profileingriff kann aber
auch von einem sägezahnartigen
Verlauf der Trennfuge gebildet werden. Insbesondere ist es vorteilhaft,
wenn der Profileingriff von Einlegestücken verwirklicht wird. Diese,
als Keile wirkenden Stücke können aus
härterem
Material gebildet sein und in zwei gegenüberliegenden Taschen formschlüssig einliegen.
Die Abspreizwirkung kann bezogen auf den Zylinderabschnitt des Gehäuses in
radialer Richtung erfolgen. Es ist aber auch vorgesehen, dass die Abspreizwirkung
quer zur radialen Erstreckungsrichtung des Flanschabschnittes gerichtet
ist. In einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass der Flanschabschnitt
des Schließzylinders
eine nutartige Aussparung ausbildet, in welcher ein Steg des Verbindungsstückes ragt.
Von diesem Steg können
die Fortsätze
ausgehen. Der Steg kann eine Vierkant-Querschnittskontur ausbilden.
Drei der vier Längsseiten
des Steges können
mit Fortsätzen
ausgestattet sein. Der Fortsatz kann verschiedenartige Formen besitzen.
Er kann insbesondere bogenförmig ausgebildet
sein und als bogenförmiger
Ansatz des Steges in eine entsprechende bogenförmige Aussparung des Flanschabschnittes
einragen. Es ist auch vorgesehen, dass die Flanken des Fortsatzes
quer zur Stegerstreckungsrichtung abragen, so dass sich erst bei
Zug oder Druckausübung
zufolge einer Fortsatz-Verformung eine Schrägfläche zum Aufgleiten ausbildet.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Schließzylinder
eines ersten Ausführungsbeispiels
in der Seitenansicht mit Aufbrüchen
im Bereich der Trennfuge,
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2 einen
Schnitt gemäß der Linie
II in 1,
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3 die
Unteransicht zu 1,
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4 einen
Schnitt gemäß der Linie
IV-IV in 3,
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5 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Explosionsdarstellung,
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6 einen
Schnitt gemäß der Linie
VI-VI in 5,
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7 einen
Schnitt gemäß der Linie
VII-VII in 5,
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8 eine
Unteransicht des Ausführungsbeispiels
gemäß 5 in
zusammengebautem Zustand,
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9 eine
drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ähnlich
dem zweiten Ausführungsbeispiel,
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10 ein
viertes Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer Seitenansicht,
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11 einen
Schnitt gemäß der Linie
XI-XI in 10,
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12 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
in der Darstellung gemäß 10,
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13 eine
Darstellung des Ausführungsbeispiels
gemäß 12 in
einer Darstellung gemäß 11,
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14 eine
Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
gemäß 12 und
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15 die
Draufsicht auf einen Steg gemäß Ausführungsbeispiel
der 12 bzw. 14.
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Der
erfindungsgemäße Doppelschließzylinder
besteht im Wesentlichen aus vier Teilen. Es sind zwei Gehäusehälften 1 vorgesehen.
jede Gehäusehälfte 1 besitzt
einen Zylinderabschnitt 9, in welchem sich in bekannter
Weise ein Zylinderkern befindet. An den Zylinderabschnitt 9 schließt sich
in Radialrichtung bezogen auf den kreiszylinderförmigen Kern ein Flanschabschnitt 10 an.
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Zwischen
den beiden Gehäuseteilen 1 befindet
sich ein Schließglied 3,
das mittels des passenden, in den Schließkanal des Zylinderkernes eingesteckten
Schlüssels
gedreht werden kann.
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Die
beiden Gehäusehälften 1 sind
mittels eines Verbindungsstückes 2 miteinander
verbunden. Das Verbindungsstück 2 ist
im Bereich der Flanschabschnitte 10 mit den Gehäusehälften 1 verbunden
und überbrückt das
Schließglied 3.
Im Bereich der Schließgliedüberbrückung bildet
es eine Einschrauböffnung 14 für die Stulpschraube
aus.
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Gehäusestirnseitig
wird das Verbindungsstück 2 von
der Stirnwand 16 des Gehäuseteiles 1 überfangen,
so dass man es von der Stirnseite her nicht sieht.
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Zwischen
Gehäuseteil 1 und
Verbindungsstück 2 bildet
sich eine im Wesentlichen in Richtung der Kernachse verlaufende
Trennfuge 4 aus. Diese Trennfuge 4 kreuzen ein
oder mehrere Befestigungsschrauben 15, mittels welchen
das Verbindungsstück 2 am
Flanschabschnitt 10 befestigt ist.
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Erfindungsgemäß liegen
im Bereich der Trennfuge Profilierungen, die durch Ausbildungen von
Schrägflanken
ein Abspreizen des Verbindungsstückes 2 von
der Gehäusehälfte 1 bewirken,
wenn Zug oder Druck auf die Gehäusehälfte 1 aufgebracht wird.
Diese Scherkräfte
bewirken eine Umrisskonturvergrößerung,
so dass sich der in einer entsprechenden Durchgriffsöffnung eines
Beschlagschildes oder eines Schlosskastens befindende Doppelschließzylinder
dort verkeilt.
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Bei
dem in den 1 bis 4 dargestellten ersten
Ausführungsbeispiel
bildet das Verbindungsstück 2 den
unteren Endabschnitt des Flanschabschnittes 10 aus. In
der Trennebene besitzt das Verbindungsstück 2 Fortsätze 7,
die in korrespondierende Taschen des Flanschabschnittes 10 eingreifen. Die
Fortsätze
können
materialeinheitlich mit dem Verbindungsstück 2 verbunden sein.
Es ist jedoch herstellungstechnisch vorteilhaft, in die Trennebene des
Verbindungsstückes
Taschen mit bogenförmigen Grund
einzubringen. Gleichgestaltete Taschen bekommt die Trennebene des
Flanschabschnittes 10. In den beiden gegenüberliegenden
Taschen steckt ein Verbindungskeil in Form eines Einsatzstückes 5. Dieses
kann aus härterem
Material bestehen. Die Umrisskontur des Einsatzstückes 5 kann
eine Ellipsenform ausbilden. Es ist aber auch möglich, hier eine Rautenform
vorzusehen. Im Ausführungsbeispiel
besitzt jede Trennfuge 4 zwei Keile 5, die sich etwa
auf gleicher Höhe
befinden.
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Bei
dem in den 5 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispielen
bildet der Flanschabschnitt 10 jeder Gehäusehälfte eine
Aufnahmenut 11 aus. Im Bereich des Schließgliedes 3 ist
das Verbindungsstück
materialverstärkt
ausgebildet und besitzt die volle Querschnittskontur des Flanschabschnittes 10. Dort
befindet sich auch die Einschrauböffnung 14 für die Stulpschraube.
Von diesem mittleren Abschnitt des Verbindungsstückes 2 gehen jeweils
Stege 12 ab, die zur Nut 11 formangepasst sind.
Die zum Zylinderabschnitt 9 weisende Längsseite 2' des Steges 12 besitzt
jeweils einen Fortsatz 7. Auch dieser Fortsatz 7 kann
von einem Einlegeteil 5 ausgebildet sein. Der Grund der
Nut 11 besitzt den Fortsätzen angepasste Taschen.
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Auch
die Breitseitenflächen 2'' der Stege 12 sind mit
Fortsätzen 7 ausgestattet.
Auch diese Fortsätze
können
von Einsatzstücken 5 ausgebildet
werden. Zum Einschieben der Stege 12 in Radialrichtung in
die Aufnahmenuten 11 sind dort Taschen 8 vorgesehen,
die nutöffnungsseitig
offen sind und deren Umrisskontur der Umrisskontur der Fortsätze entspricht.
Hierdurch ist ein Einschieben möglich. Gleichwohl
kann sich die Spreizrichtung auch quer zur radialen Erstreckungsrichtung
des Flanschabschnittes 10 entfalten.
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Bei
den in den 10 und 11 dargestellten
Ausführungsbeispiel
besitzt das Verbindungsstück 2 über seine
gesamte Breite Fortsätze 7.
Die Fortsätze 7 bilden
auch hier Schrägflanken 6.
Die Trennfuge 4 besitzt einen sägezahnartigen Verlauf. Wird
die Gehäusehälfte 1 gegenüber dem
Verbindungsstück 2 verschoben,
so gleiten die beiden Teile auf der schräg verlaufenden Trennfuge 4 ab
und beabstanden sich in Radialrichtung. Dies hat dann eine Verkeilung
der Teile in einer Durchgriffsöffnung
des Schlosskastens oder des Beschlagsschildes zur Folge.
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Bei
dem in 12 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind auf jeder Seite des Steges zwei nebeneinander liegende Fortsätze 7 vorgesehen. Diese
liegen im Randbereich des Flanschabschnittes in entsprechenden Taschen.
Die Umrisskontur der Fortsätze 7 ist
bogenförmig.
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Bei
dem in 14 dargestellten Ausführungsbeispiel
weicht die Umrisskontur der Fortsätze 7 von der Gestalt
der 12 dahingehend ab, dass die Fortsätze 7 als
rechteckige Lappen ausgebildet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
verlaufen die Flanken 6 quer zur Erstreckungsrichtung des
Steges 12 durch die bei Aufbringen eines Zuges oder Drucks in
Axialrichtung wirksam werdenden Formungskräfte bildet sich aber trotzdem
der oben erwähnte
Spreizeffekt aus.
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Bei
dem in 12 dargestelltem Ausführungsbeispiel
ist zusätzlich
zwischen Schließglied 3 und
Gehäusehälfte 1 ein
Verlängerungsstück 17 vorgesehen.
Dieses hat dieselbe Querschnittskontur wie der Schließzylinderkörper. In
ihm steckt ein Drehteil, welches die Drehbewegung des Zylinderkernes
auf das Schließglied 3 überträgt. Es können ein
oder mehrere Verlängerungsstücke vorgesehen
sein. Das Verbindungsstück 2 muss
dann eine entsprechende Länge
besitzen. Hierdurch lässt
sich im Baukastensystem jede beliebige Zylinderlänge zusammensetzen.