DE10007791A1 - Verfahren zur Modellierung und Steuerung realer Abläufe in einer Datenverarbeitungsanlage und eine Datenverarbeitungsanlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Modellierung und Steuerung realer Abläufe in einer Datenverarbeitungsanlage und eine Datenverarbeitungsanlage zur Durchführung des Verfahrens

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Modellierung und Steuerung realer Abläufe in einer Datenverarbeitungsanlage, mit folgenden Verfahrensschritten: Einrichten und Speichern mehrerer vorgegebener Basisentitäten, die realen Objekten, Vorgängen, Beziehungen und dergleichen entsprechen, wobei die Basisentitäten eine feste, konstante Datenstruktur mit vorgegebenen Attributen haben; Einrichten und Speichern vorgegebener, zulässiger Relationen jeweils zwischen zwei ausgewählten Basisentitäten, wobei die Relationen eine feste konstante Datenstruktur mit vorgegebenen Relations-Attributen haben; Einrichten vorgegebener Standardprozesse für eine vorgegebene Anzahl von Basisentitäten und Basisrelationen, die jeweils Attribute ausgewählter, durch zulässige Relationen verknüpfter Basisentitäten und Basisrelationen verarbeiten, zur automatischen Manipulation der Attributswerte der Basisentitäten und Basisrelationen, zwischen deren Attribute vorgegebene, zulässige Relationen eingerichtet sind; Zuweisen und Speichern von Eingangszustands-Attributwerten, welche Parametern der realen Objekte, Vorgänge, Beziehungen etc. entsprechen, in Attributen der Basisentitäten und Basisrelationen; Einrichten, Speichern und Zuordnen von Regeln zu den vorgegebenen Prozessen, die definieren, wie die Prozesse aus den Eingangszustands-Attributwerten der Basisentitäten und Basisrelationen Ausgangszustands-Attributwerte der Basisentitäten und Basisrelationen ableiten, wobei die Regeln eine feste, ...

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Modellierung und Steuerung realer Abläufe und An­ wendungsprozesse in einer Datenverarbeitungsanlage und eine Datenverarbeitungsanlage zur Durchführung des Verfahrens.
Das Ziel der Erfindung ist, einen realen Prozeß oder Anwendungsprozeß durch ein gleich­ wertiges, ausschließlich durch Ausprägungen von Regeln individualisiertes, programmierfrei­ es Verfahren zu ersetzen.
Zunächst sollen die im folgenden verwendeten Begriffe kurz definiert und in ihrem Zusam­ menhang dargestellt werden. Insbesondere werden solche Begriffe erläutert, die wesentlich zur Einordnung und zum Verständnis der Erfindung sind.
1.1 Ein Datenverarbeitungs(DV-)System besteht aus Daten und Prozessen.
Die Daten besitzen eine Datenstruktur, die aus Entitäten (auch: Merkmalsträger) und Attribu­ ten (auch: Merkmale); gebildet wird, sowie aus den Zusammenhängen (joins) zwischen den Attributen dieser Entitäten. Die Attribute können Werte annehmen. Diese Werte werden auch als (Merkmals-)Ausprägungen der Attribute bezeichnet.
In relationalen Datenbanksystemen werden z. B. Entitäten als Datenbanktabellen und Attribute als Spalten dieser Tabellen dargestellt. Die Merkmalsausprägungen aller Merkmale einer be­ stimmten Entität werden als Datensatz (record) dieser Entität gespeichert. Die Zusammenhän­ ge (joins) sind nicht notwendig Bestandteil der relationalen Datenbanktabellen.
Zu unterschiedlichen Zeitpunkten haben die Daten eines DV-Systems möglicherweise unter­ schiedliche Werte. Die Gesamtheit der Werte aller Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt wird als der Zustand der Daten bezeichnet. Mit jeder Änderung eines Wertes nehmen die Da­ ten einen neuen Zustand an.
Prozesse sind DV-Verfahren, mit denen der Zustand der Daten verändert wird, d. h. mit Hilfe von Prozessen werden die Werte (Ausprägungen) der Daten verändert.
Prozesse benötigen Eingabedaten. Diese Eingabedaten und die für diesen Prozeß zulässigen Ausprägungen sind der Definitionsbereich der Prozesse. Mit Hilfe dieser Eingabedaten er­ mittelt der Prozeß, welche Aufgaben er in welcher Weise zu lösen hat. Das Ergebnis liefert der Prozeß als Ausgabedaten. Die Ausgabedaten und die Bandbreite ihrer möglichen Werte beschreiben den Wertebereich des Prozesses. Sind die Werte der Ausgabedaten so, daß die bisherigen Ausprägungen (= Werte) der Attribute verändert werden, so führt der Prozeß zu einem neuen Zustand der Daten.
Die Wirkungen der Prozesse können dadurch beschrieben werden, in welcher Weise sie den Zustand der Daten verändern. Dies kann durch Gegenüberstellung von jedem Wert des Defi­ nitionsbereichs zu jedem Wert des Wertebereichs erfolgen. In den Fällen, in denen die Verän­ derung der Daten durch Algorithmen (= Regeln) beschrieben werden kann, kann der Prozeß auch durch seinen Definitionsbereich und seine Regeln beschrieben werden.
In jedem Fall gilt aber, daß der Prozeß durch die Art und Weise, wie er den Datenzustand verändert, beschrieben werden kann.
DV-Systeme können durch die Struktur der Daten, den aktuellen Datenzustand und durch die Beschreibung der zulässigen Prozesse beschrieben werden.
DV-Systeme, d. h. die Gesamtheit aller Daten und Prozesse, haben einen bestimmten Anwen­ dungsbereich. Die Bandbreite der Anwendungsbereiche läßt sich durch zwei extreme Positio­ nen beschreiben:
1. Kategorie
Das DV-System kann genau für eine bestimmte Anforderung erstellt sein, d. h. sowohl die Datenstruktur als auch die verfügbaren Prozesse sind genau für eine spezielle Aufgabenstel­ lung entwickelt. In diesem Falle ist die gesamte Programmierung genau auf diese Anforde­ rung ausgerichtet. (Im allgemeinen spricht man von einem hart codierten DV-System.)
2. Kategorie
Das DV-System kann sehr allgemein aufgebaut sein, d. h. die Programmierung deckt einen großen Anwendungsbereich ab. Die spezielle Anforderung wird in diesem Falle nicht durch eine spezielle Programmierung gelöst, sondern durch die Eingabe spezieller Parameter oder spezieller Regeln. Diese Parameter und Regeln sind außerhalb des codierten Programmbe­ reichs in Tabellen oder anderen Datenspeichern festgelegt und werden zur Steuerung der Pro­ grammabläufe verwendet. Die jeweiligen Ausprägungen der Parameter und Regeln steuern dann das allgemeingültige DV-System so, daß es genau mit diesen Parametern die aktuell erforderlichen individuellen und speziellen Aufgaben erfüllt. Das wesentliche Charakteristi­ kum dieser Lösung ist die Größe des Anwendungsbereiches, den man durch das hartcodierte allgemeingültige Programm in Verbindung mit den Wertebereichen von Parametern und Re­ geln abdecken kann.
Die Erfindung ist den DV-Systemen der zweiten Kategorie zuzurechnen und deckt einen gro­ ßen Anwendungsbereich ab.
Das vorliegende DV-System besteht aus einer generischen und allgemeingültigen Daten­ struktur und aus generischen und allgemeingültig programmierten Prozessen, wobei sich die Allgemeingültigkeit auf einen großen Anwendungsbereich bezieht, der im folgenden noch näher beschrieben wird.
Zusätzlich besteht das DV-System aus einem umfangreichen Satz von Parametern und Re­ geln, mit denen diesen generische allgemeingültige Programm an eine Vielzahl sehr individu­ eller und spezieller Anwendungsbereiche angepaßt werden kann, ohne daß sich die Daten­ struktur oder die programmierten Prozesse ändern müssen.
Die Anwendungsbereiche von DV-Systemen sind sehr unterschiedlich, so daß sie sich nicht exakt nach der Ausprägung eines einzigen Merkmales kategorisieren lassen. Allerdings haben sich gewisse Kategorien eingebürgert, wie technische oder kommerzielle Anwendungsgebie­ te. Die Erfindung betrifft ein DV-System, welches einen kommerziellen bzw. betriebswirt­ schaftlichen Anwendungsbereich hat. In der Literatur wäre es den ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning) zuzuordnen.
Um den Anwendungsbereich näher zu charakterisieren, werden im folgenden einige Begriffe der Betriebswirtschaft erläutert.
Ein wichtiger Anwendungsbereich von DV-Systemen ist die Erfassung, Beschreibung, Ver­ waltung und Steuerung der betrieblichen Funktionen. Diese betrieblichen Funktionen können gegliedert werden in Beschaffung, Finanzierung, Produktion und Vertrieb.
Beschaffung (und ein Spezialfall hieraus die Finanzierung) befassen sich mit dem Einkauf von Waren und Dienstleistungen, die Verwertung (auch Marketing, Vertrieb) befaßt sich mit dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Beschaffung und Verwertung sind Funktio­ nen, die den Leistungsaustausch (kurz: Tausch) von Waren und Dienstleistungen (= Gütern) zum Gegenstand haben. Die Produktion befaßt sich mit dem Einsatz der beschafften Güter und deren effizienter Umwandlung in neue Güter (Waren und Dienstleistungen), die dann ihrerseits der Verwertung (dem Verkauf) zur Verfügung stehen.
Tausch und Produktion von Waren und Dienstleistungen (= Produkten) sind die wesentlichen Komponenten des betrieblichen Handelns. Die betrieblichen Prozesse, die zur Organisation des Tausches und der Produktion von Waren und Dienstleistungen (= Gütern) erforderlich sind, sind somit der wesentliche Gegenstand von betrieblichen DV-Systemen.
Unter Prozessen zur Organisation von Tausch und Produktion werden alle Geschäftsprozesse (Vorgänge, Aktivitäten, Geschäftsaufträge, Arbeitsschritte) verstanden, die zur Organisation und Durchführung von Tausch und Produktion erforderlich sind. Sie lassen sich entsprechend dem Lebenslauf eines Geschäftes gliedern in Prozesse, die der Anbahnung, dem Zugang, der Verwaltung, der Änderung oder der Beendigung von Geschäften dienen.
Die Ergebnisse der Prozesse von Tausch und Produktion ergeben einen neuen Zustand der Daten des DV-Systems. Diese beschreiben die aktuellen Güter, den Stand der Vereinbarungen (Tausch) zwischen den Vereinbarungspartnern, den Stand der Produktionen und die Historie aller durchgeführten betrieblichen Prozesse und der dadurch erzeugten Daten.
Im Bereich der Betriebswirtschaft kann nach unterschiedlichen Aufgaben und Anforderungen an DV-Systeme unterschieden werden:
  • - Gegliedert nach den Wirtschaftsbereichen sind betriebliche Daten und betriebliche Prozes­ se für Landwirtschaft, Bergbau, Industrie und Dienstleistungen, Handel, Banken und Versi­ cherungen sowie für öffentliche Körperschaften bereitzustellen.
  • - Innerhalb eines jeden Wirtschaftsbereiches sind wiederum sehr unterschiedliche Produkte (d. h. Waren und Dienstleistungen) einzukaufen, zu produzieren und zu vertreiben. Wenn man zum Beispiel mit der gewerblichen Finanzierung nur ein Segment aus dem Wirtschaftsbereich Banken herausgreift, so sind bereits hier die Geschäftsfelder Leasing, Mietkauf, Immobilien- Leasing, Kundenfinanzierung (Retail Finance), Absatzfinanzierung, Händlerfinanzierung, Einkaufsfinanzierung (Wholesale Finance), Factoring, Zentralregulierung, Fremdfinanzierun­ gen mit Darlehen und Forderungsankauf, Eigenfinanzierungen über Fonds und Außenfinan­ zierungen, Ausleihungen, EURO-Gelder und Termingelder und andere mehr zu unterschei­ den. In all diesen Segmenten sind unterschiedlich spezialisierte Verfahren für die Erfassung, Verarbeitung und Ausgabe von Informationen oder für die Unterstützung der verschiedenarti­ gen Prozesse im Einsatz.
  • - Gegliedert nach betrieblichen Funktionen sind die Aufgaben und Geschäftsprozesse der Produktionsplanung, des Einkaufs, der Finanzierung, der Produktion, des Marketings und des Vertriebs abzudecken.
  • - Gegliedert nach betrieblichen Abläufen müssen Geschäftsdaten und Geschäftsprozesse in allen Phasen eines Geschäftes (Anbahnung, Zugang, Verwaltung, Änderung und Abgang von Geschäften) verwaltet bzw. unterstützt werden,
  • - Gegliedert nach den Kategorien des betrieblichen Rechnungswesens müssen Finanzbuch­ haltung, Anlagenbuchhaltung, Kostenrechnung, Bilanz, Planungsrechnung, Budgetierung, Soll-Ist-Vergleiche, Vertragsbuchhaltung, Leistungsnachweise, Debitoren- und Kreditoren­ buchhaltung, Zahlungsverkehr, Mahnwesen und dergleichen in ihren Geschäftsdaten und Ge­ schäftsabläufen mit den relevanten Informationen und Funktionen versorgt werden.
  • - Gegliedert nach der Aufbauorganisation müssen alle Ebenen der Mitarbeiter informiert, beplant, eingesetzt und bewertet werden.
In allen wirtschaftlichen und kaufmännischen Einsatzgebieten besteht aufgrund der vielfälti­ gen Strukturen ein sehr heterogenes Miteinander von unterschiedlich spezialisierten DV- Systemen.
Die Erfindung hat daher zur Aufgabe ein generischen DV-Systems zu entwickeln, mit dem all diese Anforderungen an Geschäftsdaten und Geschäftsprozesse nach einheitlichen Prinzipien und mit flexiblen, individuellen Spezialisierungen unterstützt werden können.
Für eine Vielzahl vorhandener oder neu zu erstellender DV-Systeme (Anwendungssysteme) soll ein Verfahren beschrieben werden, welches die Programmierung der Anwendungsprozes­ se mittels Programmiersprachen überflüssig macht und statt dessen durch das neue System ersetzt.
Anstatt die Prozesse zu programmieren, können die Aufgaben der Prozesse durch ein generi­ sches Standard-DV-System (im folgenden auch als "Kern" bezeichnet) übernommen werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1, 5 bzw. 6 ge­ löst.
Die Erfindung beruht auf dem Prinzip, daß ein Anwendungsprozeß durch die Menge seiner Wirkungen dargestellt werden kann, d. h. dadurch, wie er die Zustände in den Anwendungs­ daten verändert, d. h. P = {D(t), D(t + 1)}. Dieses Prinzip ermöglicht, Anwendungsprozesse durch Standardprozesse zu ersetzen, welche dieselben Veränderungen an den Daten bewirken.
Anwendungsdaten (D) können ohne Informationsverlust in andere Daten (= Standarddaten; SD) transformiert werden und bei Bedarf aus den anderen Daten (= Standarddaten) wieder zurück transformiert werden, d. h.
  • - es existiert eine Transformation T mit SD(t) = T(D(t)) und
  • - es existiert die inverse Transformation T-1 mit D(t) = T-1(SD(t)).
Durch Transformation und Rücktransformation gehen keine Informationen verloren, d. h. D(t) = T-1° T(D(t)).
Erfindungsgemäß besitzen die Standarddaten eine feste, unveränderliche Struktur, d. h. feste Entitäten (= Basisentitäten) mit festen Attributen und festen Relationen (= Basisrelationen) zwischen den Attributen, wobei die Attribute und Relationen realen Objekten und Beziehun­ gen entsprechen.
Die Standardprozesse verarbeiten die Daten auf der Grundlage von Regeln, die ebenfalls eine feste, unveränderliche Datenstruktur mit zugehörigen Entitäten und Attributen sowie festen Relationen zwischen ihren Attributen aufweisen. Nur die Attributwerte der Regeln bestim­ men, wie die Standardprozesse die Ausprägungen der Attribute der Standarddaten (= Basi­ sentitäten und Relationen) verarbeiten.
Erfindungsgemäß kann jede Standardentität um dynamische Attribute ergänzt und zeitabhän­ gig dargestellt werden.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind 12 Basisentitäten und 11 Relationen zwischen den Basisentitäten vorgesehen. Zur Modellierung eines allgemeinen Geschäftsvorganges bilden die 12 Basisentitäten ab: Gesamtgeschäft, Einzelgeschäft, Kalku­ lationsblatt, Leistung und deren Stellung zum Kalkulationsblatt, Vereinbarung, Partner und deren Stellung zur Vereinbarung, Leistungsträger, Objekt, Geschäftsvorfall, Staffel, Zeitreihe und Buchungsvorschlag, wie weiter unten noch näher erläutert ist.
Für jede Basisentität mit ihren Attributen existiert ein generischer Standardprozeß PA für das Erfassen, Ändern und Löschen der Ausprägungen der Attribute.
Für jede Relation zwischen den Attributen existiert ein generischer Standardprozeß PR für das Erfassen, Ändern und Löschen der Ausprägungen der Relationen.
Ferner existiert erfindungsgemäß ein Prozeß, der beliebige Kombinationen und Reihenfolgen von Standardprozessen {PA(i), PR(j)} zusammenstellen kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können die jeweiligen Aufgaben der Anwendungs­ prozesse in drei Arbeitsschritten (unter Verwendung von Regeln, aber ohne Programmierung) modelliert werden:
  • 1. Übersetzung (Transformation) der jeweils benötigten Anwendungsdaten in die Daten des Standard-DV-Systems, indem die Daten des Anwendungssystems (Entitäten, Attribute und Ausprägungen) den Daten des Standard-Systems (mit festen Entitäten und Attributen und variablen Ausprägungen) zugeordnet werden.
  • 2. Auswahl von Standardprozessen in der erforderlichen Reihenfolge aus einem Pool von bestehenden Standardprozessen {PA(i), PR(j)} durch die Festlegung der Auswahlregeln. Diese Auswahlregeln haben eine feste Datenstruktur mit festen Regelattributen und - relationen und werden nur durch variable Ausprägungen der Regelattribute und -relationen definiert.
  • 3. Festlegung der Arbeitsweise der ausgewählten Standardprozesse durch Arbeitsregeln für die Standardprozesse. Diese Arbeitsregeln definieren, welche Ausprägungen die Attribute und Relationen der Standarddaten annehmen sollen. Die Arbeitsregeln haben eine feste Daten­ struktur und werden nur durch variable Ausprägungen der Regelattribute und -relationen defi­ niert.
Der Gegenstand der Erfindung ist also ein Standard-DV-System, welches aus einer unverän­ derlichen Datenstruktur und aus generischen und unveränderlichen Standard-Prozessen be­ steht. Über Regeldaten mit einer unveränderlichen Datenstruktur und variablen Ausprägungen können diese Prozesse oder Programme ausgewählt, angeordnet und an individuelle Anforde­ rungen angepaßt werden.
Der Einsatzbereich des Verfahrens ist die DV-Unterstützung von kaufmännisch­ wirtschaftlichen Geschäftsprozessen, bei denen Produkte (d. h. Waren und Dienstleistungen), der Tausch von Produkten (Beschaffung, Verwertung), die Produktion, die betriebswirt­ schaftlichen Prozesse zur Organisation des Tauschs und der Produktion in allen Lebenslauf­ phasen (Zugang, Verwaltung, Änderung und Beendigung von Tausch- und Produktionsbezie­ hungen) und die Ergebnisse dieser Prozesse dargestellt und gesteuert werden sollen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat die Vorteile, daß im genannten Einsatzbereich Einzel- und Mehrfachanwendungen von Programmen mit geringeren Kosten und in kürzerer Zeit möglich sind, eine gemeinsame Plattform für alle vorhandenen Frontend-DV-Systeme ge­ schaffen wird, und von dieser einen Plattform aus alle Backend-Systeme mit Informationen versorgt werden können. Ferner ist es möglich, ein universellen Data Warehouse mit umfangreichen Berechnungsfunktionen aufzubauen und die Schnittstellen zwischen vorhandenen Frontend- und Backend-Systemen zu minimieren. Schließlich ermöglicht die Erfindung eine einheitliche, standardisierte und vergleichbare Dokumentation aller verfügbaren Geschäftsre­ geln aus unterschiedlichen Anwendungen.
Die Erfindung ist im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnung mit weiteren Einzelheiten erläutert. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm, das schematisch das erfindungsgemäße Verfahren darstellt;
Fig. 2 eine ähnliche; vereinfachte Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens wie Fig. 1;
Fig. 3 die Basisentitäten des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer bevorzugten Ausfüh­ rungsform;
Fig. 4 das Datenmodell des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer bevorzugten Ausfüh­ rungsform;
Fig. 5 die zulässigen Relationen des Datenmodell der Fig. 5; und
Fig. 6 ein vereinfachtes Modell zur Erläuterung ausgewählter Standardprozesse gemäß ei­ ner bevorzugen Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein Diagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Auf der linken Seite von Fig. 1 ist durch einen Kasten 10 ein Anwendungsprozeß dargestellt, der einem rea­ len Ablauf entspricht, wobei Eingangsanwendungsdaten 12 eingegeben und Ausgangsanwen­ dungsdaten 14 ausgegeben werden. Anwendungsprozeß 10 kann z. B. dadurch dargestellt werden, wie er den Zustand der Anwendungsdaten 12 in den Zustand der Anwendungsdaten 14 verändert, d. h. AP = {D(t), D(t + 1)}. Anwendungsprozesse können durch andere Prozesse ersetzt werden, wenn jene dieselben Veränderungen an den Daten bewirken.
Gemäß dem Diagramm der Fig. 1 werden die Anwendungsdaten 12 in Standarddaten 16 trans­ formiert, wobei die verarbeiteten Standarddaten 18 bei Bedarf wieder in die Anwendungsda­ ten 14 zurücktransformiert werden können. Hierzu existiert eine Transformation T, 20, für die gilt SD(t) = T(D(t)), und es existiert eine inverse Transformation T-1, 22, für die gilt D(t) = T-1(SD(t)). Durch Transformation und Rücktransformation gehen keine Informationen verlo­ ren, d. h. D(t) = T-1 T(D(t)).
Die Standarddaten 16, 18 besitzen eine feste, unveränderliche Struktur, d. h. feste Entitäten oder Merkmalsträger mit festen Attributen und festen Relationen zwischen den Attributen, wobei die Entitäten realen Objekten und Beziehungen entsprechen.
Die Standarddaten 16, 18 können zerlegt werden in Basisentitäten 24, 26, die jeweils Attri­ bute E.A aufweisen, und in Basisrelationen 28, 30, die zwischen Attributen der Basisentitäten bestehen.
Für jede Basisentität 24 mit ihren Attributen E.A(t) existiert ein Standardprozeß PA, 32, für das Erfassen, Ändern und Löschen der Ausprägungen oder Werte der Attribute E.A. Die Ar­ beitsweise dieses Standardprozesses PA, 32, ist regelbasiert und wird über Regelungsdaten RDA, 34, bestimmt. Die Regelungsdaten RDA, 34, besitzen eine feste, unveränderliche Struktur mit festen Entitäten und zugehörigen Attributen sowie mit festen Relationen zwi­ schen diesen Attributen.
Auch für jede Basisrelation R(t), 28, existiert ein Standardprozeß PR, 36, für das Erfassen, Ändern und Löschen der Ausprägungen oder Werte der Relationen. Die Arbeitsweise dieses Standardprozesses PR, 36, ist regelbasiert und wird durch Regelungsdaten RDR, 38, be­ stimmt. Ebenso wie die Regelungsdaten RDA weisen auch die Regelungsdaten RDR eine feste, unveränderliche Struktur mit festen Entitäten und zugehörigen Attributen sowie mit festen Relationen zwischen diesen Attributen auf.
Somit werden bei dem erfindungsgemäßen System die Anwendungsdaten D, 12, in Standard­ daten SD, 16, transformiert, welche ihrerseits in Basisentitäten 24 und Basisrelationen 28 zerlegt werden. All diese Daten und Relationen haben eine feste, unveränderliche Struktur auf der Basis von festen, vorgegebenen Attributen. Für jede Basisentität und für jede Basisrelati­ on existieren Standardprozesse für das Erfassen, Verändern und Löschen der Entitäten bzw. Relationen. Auch die Prozesse haben eine feste Struktur und sind regelbasiert.
Ferner sieht die Erfindung das Einrichten eines Standardprozesses PAR, 40, vor, der eine be­ liebige Kombination aus den Standardprozessen PA und PR aufbaut, wobei die Arbeitsweise dieses Standardprozesses PAR regelbasiert ist und durch Regelungsdaten RDAR, 42, be­ stimmt wird. Der Standardprozeß PAR, 40, dient zur Auswahl und Bestimmung der Reihen­ folge der Prozesse PA und PR zur Verarbeitung der Basisentitäten und Basisrelationen 24, 28. Die Regelungsdaten RDAR, 42, haben eine feste, vorgegebene Struktur mit festen Entitäten und zugehörigen Attributen sowie mit festen Relationen zwischen diesen Attributen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Anwendungsdaten D, 12, derart in Stan­ darddaten SD, 16, transformiert, daß geeignete Basisentitäten 24 und Basisrelationen 28 aus­ gewählt und die Werte oder Ausprägungen ihrer Attribute entsprechend zugewiesen werden. Zur Modellierung und Steuerung des Anwendungsprozesses werden über die Regelungsdaten RDAR, 42, RDA, 34, und RDR, 38, geeignete Standardprozesse PA, 32, und PR, 36, einge­ richtet, um die Standarddaten 16 mit ihren Attributen und Relationen in entsprechende Ergeb­ nisstandarddaten 18 mit zugehörigen Attributen 26 und Relationen 30 zu überführen. Die sich ergebenden Standarddaten SD, 18, können dann durch inverse Transformation 22 wieder in Anwendungsdaten 14 zurück transformiert werden.
Fig. 2 zeigt eine andere Darstellung des gleichen Verfahrens gemäß der Erfindung. Das erfin­ dungsgemäße Verfahren, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, besteht aus drei wesentlichen Schrit­ ten, die mit 1, 2 und 3 bezeichnet sind. Im Schritt 1 werden die jeweils benötigten Anwen­ dungsdaten 12 des Anwendungssystems in die Standarddaten 16 des erfindungsgemäßen Standarddatenverarbeitungssystems transformiert, indem die Daten des Anwendungssystems mit ihren Entitäten, Attributen und Ausprägungen den Daten des Standarddatenverarbeitungs­ systems mit festen Entitäten, festen Attributen und variablen Ausprägungen zugeordnet wer­ den. Im Schritt 2 werden zur Modellierung des Anwendungssystems 10 aus einem Pool von generischen Standardprozessen 44 (32, 36 in Fig. 1) die erforderlichen Prozesse in der richti­ gen Reihenfolge mit Hilfe von Auswahlregeln 42 ausgewählt, wobei einzelne Standardpro­ zesse aus dem Prozeßpool 44 mehrmals verwendet werden können. Die Auswahlregeln 42 haben eine feste Datenstruktur und steuern die Auswahl aus dem Pool der Standardprozesse 44 nur durch variable Ausprägungen der Attribute und Relationen dieser Auswahlregeln 42.
Schritt 3 bezeichnet die Festlegung der Arbeitsweise der ausgewählten Standardprozesse 46 anhand von Arbeitsregeln 48 (34, 38 in Fig. 1), wobei diese Arbeitsregeln 48 definieren, welche Ausprägungen die Attribute und Relationen der Standarddaten 16 annehmen sollen. Auch die Arbeitsregeln 48 haben eine feste Datenstruktur und werden nur durch variable Ausprä­ gungen ihrer Attribute und Relationen definiert.
Einer der Grundgedanken der vorliegenden Erfindung ist, daß sämtliche Basisentitäten, Rela­ tionen zwischen den Basisentitäten und Standardprozesse eine feste Struktur haben.
Die Datenstruktur wid beschrieben durch die Menge aller Entitäten mit ihren Attributen E.A und durch alle Relationen R zwischen diesen Attributen:
D = D(E.A, R) = {(Entitäten.Attribute, Relationen)} mit
Relationen ("joins") auf Attributsebene = R((E(i).A(j)), (E(k).A(l))), d. h. das Attribut A(j) aus Entität E(i) steht in Relation mit Attribut A(l) aus Entität E(k) oder kurz R(ij,kl).
  • - Die Datenstruktur umfaßt die unveränderlichen Elemente der Daten. Die Ausprägungen sind die konkreten Werte der Attribute und/oder Relationen. Nur Attribute und/oder Relatio­ nen besitzen Ausprägungen. Die Ausprägungen der Datenstruktur sind die veränderlichen Elemente der Daten.
Die Gesamtheit aller Ausprägungen der Daten des Systems zu einem bestimmten Zeitpunkt t wird als der Zustand der Daten des Systems bezeichnet. Durch die Verwaltung der Zustände eines Systems ist eine vollständige Historienführung möglich.
Ein Prozeß beschreibt, wie ein bestimmter Zustand D(t) der Daten zum Zeitpunkt t in einen Zustand D(t + 1) der Daten zum Zeitpunkt D(t + 1) überführt werden kann.
Im folgenden ist die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens mit noch weiteren Einzelheiten beschrieben.
Ein Anwendungsprozeß AP(t,t + 1) hat die Aufgabe, Anwendungsdaten D vom Zustand D(t) in den Zustand D(t + 1) umzuwandeln, wobei alle Wirkungen des Prozesses zu berücksichtigen sind, auch solche, die erst zukünftig eintreten werden. Insbesondere sind auch die zeitabhän­ gigen Wirkungen auf die Attribute und die Relationen der Anwendungsdaten zu berücksichti­ gen.
Ein Anwendungsprozeß AP kann durch folgendes Verfahren gleichwertig ersetzt werden:
  • - Transformation T der für den Anwendungsprozeß vorgesehenen Verarbeitungsdaten (VD) mit Zustand D(t) in die generischen Standarddaten SD(t) ohne Informationsverlust
  • - Zerlegung der genetischen Standarddaten SD(t) in die generischen Standard-Attributsdaten E.A(t) und in die generischen Standard-Relationendaten R(t)
  • - Aufruf eines generischen Standardprozesses PAR(t,t + 1), der regelbasiert die Auswahl und die Reihenfolge der generischen Standardprozesse bezogen auf Attribute PA(t,t + 1) und Rela­ tionen PR(t,t + 1) steuert. Die Auswahl beschreibt die einmalige oder mehrmalige Auswahl von Prozessen aus einem Prozeßpool. Der Prozeßpool enthält die nachstehenden Standardpro­ zesse:
  • - generische Standardprozesse PA(t,t + 1) bezogen auf Attribute, die regelbasiert die Überfüh­ rung des Zustände der Attribute von E.A(t) nach E.A(t + 1) steuern;
  • - generische Standardprozesse PR(t,t + 1) bezogen auf Relationen, die regelbasiert die Über­ führung des Zustände der Relationen von R(t) nach R(t + 1) steuern;
  • - Zusammenführung der generischen Standard-Attributsdaten E.A(t + 1) und der generischen Standard-Relationendaten R(t + 1) in die generischen Standarddaten SD(t + 1)
  • - Zur Transformation T inverse Transformation T(-1) der generischen Standarddaten SD(t + 1) in die vom Anwendungsprozeß erwarteten Ergebnisdaten D(t + 1) ohne Informations­ verlust.
Durch die Transformation der Daten werden die Anwendungsdaten für das generische Stan­ dardsystem lesbar. Die Standarddaten SD können immer in die Entitäten mit ihren Attributen E.A und die Relationen R zwischen den Attributen zerlegt werden.
Die Zustandsänderung der Standarddaten von SD(t) nach SD(t + 1) wird als Zustandsänderung der Standard-Entitäten von E.A(t) nach E.A(t + 1) und als Zustandsänderung der Standardrela­ tionen von R(t) nach R(t + 1) beschrieben. Für jede Entität und für jede Relation wird die Zu­ standsänderung gesondert durchgeführt.
Für jede Entität E.A(i), i = 1, n mit ihren Attributen existiert ein generischer Prozeß PA(i)(t,t + 1), der regelibasiert jeden beliebigen Zustand E.A(i)(t) in jeden anderen beliebigen Zustand E.A(i)(t + 1) überführen kann.
Die Regeldaten RDA für diese Prozesse PA(i) besitzen eine feste, generische Datenstruktur und variable Ausprägungen. Die konkreten Ausprägungen werden durch die Nachbildung des Anwendungsprozesses bestimmt.
Für jede Relation R(j), j = 1, m existiert ein generischer Prozeß PR(j)(t,t + 1), der regelbasiert jeden beliebigen Zustand R(j)(t) in jeden anderen beliebigen Zustand R(j)(t + 1) überführen kann.
Die Regeldaten RDR für diese Prozesse PR(j) besitzen eine feste, generische Datenstruktur und variable Ausprägungen. Die konkreten Ausprägungen werden durch die Nachbildung des Anwendungsprozesses bestimmt.
Alle generischen Prozesse bezogen auf Attribute PA(t,t + 1) und auf Relationen PR(t,t + 1) sind in einem Pool aus generischen Standardprozessen zusammengefaßt.
Für jede Zustandsänderung der Standarddaten von SD(t) nach SD(t + 1) existiert eine Reihen­ folge der oben beschriebenen generischen Prozesse PA(t,t + 1) und PR(t,t + 1), so daß die Zu­ standsänderungen durch eine bestimmte Auswahl und Reihenfolge dieser Standardprozesse PA(t,t + 1) und PR(t,t + 1) mit ihren jeweiligen Regelausprägungen RDA(t,t + 1) und RDR(t,t + 1) erzeugt werden kann. (Mit (t,t + 1) wird der zeitabhängige Zustand der Regeln gekennzeich­ net.)
Für jede Auswahl und Reihenfolge von generischen Standardprozessen PA(t,t + 1) und PR(t,t + 1) gibt es einen generischen Standardprozeß PAR(t,t + 1), der regelbasiert diese be­ stimmte, aber auch jede andere gewünschte Kombination von Auswahlen und Reihenfolgen erzeugen kann.
Die Regeldaten RDAR(t,t + 1) für diese Prozesse PAR(t,t + 1) besitzen eine feste, generische Datenstruktur und variable Ausprägungen. Die konkreten Ausprägungen werden durch die Nachbildung des Anwendungsprozesses bestimmt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das erfindungsgemä­ ße Datenmodell aus 11 Basisentitäten und den ihnen zugeordneten Standardattributen. Diese 12 Entitäten erlauben die prinzipielle Darstellung der finanzwirksamen Daten aller Anwen­ dungssysteme im betriebswirtschaftlich kaufmännischen Anwendungsbereich.
Eine Übersicht der Entitäten zeigt Fig. 3.
Die einzelnen Entitäten, die den Tausch und die Produktion von Waren und Dienstleistungen beschreiben, sind in der folgenden Tabelle aufgelistet.
Zwischen den Attributen der 12 Entitäten bestehen erfindungsgemäß 11 fest definierte Rela­ tionen, die in Fig. 4 dargestellt sind. Die Verbindung der Entitäten darf nur entlang dieser Relationen erfolgen. Eine Verkürzung der Relationen (z. B. unter Verzicht auf die vorgegebe­ nen Wege) ist in der Regel nicht zulässig, weil dadurch Analysemöglichkeiten reduziert wer­ den. Auch wenn solche Analysemöglichkeiten im Einzelfall nicht gebraucht werden, sollte zugunsten der Einheitlichkeit aller Anwendungen des Standardsystems der Erfindung auf eine Verkürzung verzichtet werden.
Die Relationen spiegeln die Zusammenhänge zwischen den Entitäten des Tausches und der Produktion wider. Sie bilden die Tausch- und Produktionsmodule des Datenmodells.
Die folgende Tabelle gibt zulässige Relationen zwischen den oben erläuterten Basisrelationen wieder.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, daß einige Datensätze für einige Enti­ täten erfaßt werden, ohne daß - aufgrund des relationalen Zusammenhangs zwischen allen Entitäten - die der übrigen Entitäten ebenfalls erfaßt werden. In diesem Fall werden die Da­ tensätze der betreffenden Entitäten vom System als noch nicht vollständig mit Relationen versorgt gekennzeichnet. Die noch nicht geschlossenen Relationen werden in der Form "freier Valenzen" verwaltet, d. h. das System kennt die noch offenen Relationen. Falls sie anderen Datensätzen zugeordnet werden, kann das nur über die vorhandenen und die offenen Relatio­ nen erfolgen. Sobald die bisher fehlenden Daten eintreffen, werden sie in Relation zueinander gesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren prüft für jeden einzelnen Prozeß, ob der Status des Systems für die Bearbeitung ausreichend ist, d. h. ob genügend Entitäten und Relationen vorliegen.
Grundsätzlich sind unter einem Einzelgeschäft alle Komponenten zusammengefaßt, die den wirtschaftlichen Erfolg (Erlöse, Aufwendungen, Liquidität) des Einzelgeschäftes beschreiben. Es sind aber Fälle denkbar, in denen ein Einzelgeschäft allein noch keinen vollständigen Überblick zum wirtschaftlichen Erfolg gibt.
Beispiel
Im Leasinggeschäft kann die Nutzungsüberlassung durch zwei verbundene Gesellschaften organisiert werden.
  • a) Die eine Gesellschaft ist die Besitzgesellschaft. Sie kauft und finanziert das Leasingobjekt und überläßt es der Vermietgesellschaft zur Nutzung. Kauf und Finanzierung bestimmen den Aufwand, die Nutzungsüberlassung an die Vermietgesellschaft den Erlös. Alle Elemente sind unter dem Einzelgeschäft der Besitzgesellschaft zusammengefasst.
  • b) Die Vermietgesellschaft mietet das Leasingobjekt von der Besitzgesellschaft und überläßt es ihrerseits dem Leasingnehmer (= Endkunde) zur Nutzung. Zusätzlich bezahlt sie dem Vermittler eine Provision für die Vermittlung des Geschäftes. Anmietung und Provision be­ stimmen den Aufwand, die Leasingrate aus Vermietung den Erlös. Alle Elemente sind unter dem Einzelgeschäft der Vermietgesellschaft zusammengefasst.
Der wirtschaftliche Erfolg wird erst durch beide Einzelgeschäfte zusammen definiert.
Die Verkettung mehrere Einzelgeschäfte erfolgt - wie im wirklichen Leben - über die Lei­ stungen. Dabei werden die relevanten Relationen einzelgeschäftsübergreifend gebildet. Mit dem Begriff des "Ärmchens" läßt sich dies anhand von Fig. 5 veranschaulichen.
Die Leistung Nutzungsüberlassung, die zwischen der Besitzgesellschaft und der Vermietge­ sellschaft getauscht wird, ist bei der Besitzgesellschaft ein Output des Einzelgeschäftes (= der Produktion der Besitzgesellschaft). Das Output-Ärmchen (= eine Relation der Leistung mit der Stellung "Output" zu einem Kalkulationsblatt) wird an das Einzelgeschäft der Besitzge­ sellschaft angebunden. Dieselbe Nutzungsüberlassung ist bei der Vermietgesellschaft ein In­ put des Einzelgeschäftes (= der Produktion der Vermietgesellschaft). Das Input-Ärmchen (= eine Relation der Leistung mit der Stellung "Input" zu einem Kalkulationsblatt) wird an das Einzelgeschäft der Vermietgesellschaft angebunden.
Die Verkettung von Einzelgeschäften erfolgt über die Output- und Input-Ärmchen der aus­ getauschten Leistung, die an die jeweiligen Einzelgeschäfte (Kalkulationsblätter) angebunden werden.
Mit diesem Verfahren lassen sich unbegrenzt komplexe arbeitsteilige Organisationen abbil­ den.
In den Fällen, in denen die Standardattribute nicht ausreichen, um die anwendungsspezi­ fischen Attribute abzubilden, können individuelle dynamische Attribute ergänzt werden, die den jeweiligen Entitäten des Standardmodells zugeordnet werden. Die Organisation dieser zusätzlichen Attribute erfolgt über ein Regelwerk, welches die individuellen Attribute anwen­ dungsspezifisch abbildet.
Eine Erweiterung des Datenmodells ist nicht erforderlich.
Der Einfluß von zeitabhängigen Veränderungen der Daten des erfindungsgemäßen Systems wirkt sich auf mehreren Ebenen aus:
  • - Staffeln bilden Wertänderungen bei einzelnen Geschäftsvorfällen ab
  • - Positionen bilden Strukturänderungen bei einzelnen Relationen ab
  • - Historien bilden früher gültige Geschäfte ab
  • - Simulationen bilden künftig mögliche Geschäfte ab.
Staffeln (und damit Zeitreihen) bilden die Änderungen in den Werten von Geschäftsvorfällen ab. Geschäftsvorfälle (und speziell Staffeln und Zeitreihen) sind die einzigen Elemente, die Wertattribute beinhalten.
Zur Abbildung der Strukturänderungen sind zeitabhängige Relationen erforderlich. Hierzu wurden für jede Basisrelation konkrete Entitäten angelegt, bei denen die Gültigkeit als Attri­ but mitgeführt wird. Eine detaillierte Darstellung erfolgt bei der Erläuterung eines Anwen­ dungsbeispiels weiter unten in der Beschreibung.
Werden Geschäftsaufträge (= Prozesse) mit Änderungen durchgeführt, so werden die bereits erzeugten Ausprägungen (bei Werten und Strukturen) und die aktuell zu erwartenden Ausprä­ gungen (bei Werten und Strukturen) in Staffeln und Positionen gespeichert. Das Geschäft bleibt weiterhin aktuell. Die früher gültigen Staffeln und Positionen werden historisiert. Die Speicherung erfolgt dabei so, daß ein gesamtes Einzelgeschäft vor Änderung mit einem Histo­ rienkennzeichen gekennzeichnet wird.
Sollen zukünftige Geschäftsaufträge mit Änderungen simuliert werden, so wird wie bei einer tatsächlichen Änderung vorgegangen. Allerdings bleibt der aktuelle Stand weiterhin gültig, und die möglichen Änderungen werden als neues Geschäft mit einem Simulationskennzei­ chen gespeichert.
Durch die Technik der Historienführung und durch die vollständige Verwaltung des Status sind alle Geschäftsaufträge reversibel, d. h. es können alle Geschäftsaufträge mit einer UNDO- Funktion bei gleichzeitiger Korrektur aller veränderten Daten zurückgenommen werden.
Sämtliche erforderlichen Individualisierungen des erfindungsgemäßen Systems erfolgen über Regeln. Hierzu sind erforderlich:
  • - Daten (die sogenannten Steuerungsdaten) mit ihren Entitäten, Attributen und Relationen. Sie sind unterteilt nach der Steuerung von struktur- oder werteverändernden Aufträgen bzw. Standardprozessen.
  • - Prozesse (die sogenannten generischen Regelwerk-Prozesse), die in der Lage sind die je­ weils aktuellen Regeln - zum Teil abhängig von Bedingungen wie dem Status des Systems - auszulesen und den generischen Standardprozessen Aufträgen zur Verfügung zu stellen.
Aufgrund der zugrundeliegenden Theorie von Tausch und Produktion und des hieraus ableit­ baren festen, allgemeingültigen Datenmodells für alle kaufmännischwirtschaftlichen Anwen­ dungen sind auch die Schnittstellen, die Standardprozesse und letztlich auch die Entitäten, Attribute und Relationen des Regelwerkes - also das gesamte Regelwerk - fest und unverän­ derlich, unabhängig von der Art der geforderten Individualisierung. In diesem Zusammen­ hang werden mit Schnittstellengruppen ausgewählte Standardprozesse einschließlich ihrer Reihenfolge zur Ausführung bestimmter Aufträge bezeichnet, wie weiter unten noch ausführ­ licher erläutert ist.
Über die Schnittstellen wird der Zugang zu dem erfindungsgemäßen DV-System von außen ermöglicht. Nach der Aufgabenstellung und der Wirkung lassen sich verschiedene Arten von Schnittstellen unterscheiden:
  • - Schnittstellen zu Erfassen, Verändern und Löschen von Daten
  • - Strukturbearbeitende Schnittstellen (wie Anlegen von Einzelgeschäften, Kalkulations­ blättern, Basis-Geschäftsvorfällen)
  • - Wertebearbeitende Schnittstellen (wie Berechnung von Geschäftsvorfällen)
  • - Struktur- und wertebearbeitende Schnittstellen (wie Veränderung von Einzelgeschäften)
  • - Schnittstellen zum Lesen von Daten
Für alle Schnittstellen können regelbasiert interne Abläufe auf der Basis von Standardprozes­ sen gesteuert werden, um bestimmte vordefinierte Aufträge auszuführen.
Die nachstehende Tabelle zeigt das Konzept der Schnittstellen und ihre jeweilige Funktion mit Bezug auf Fig. 6.
Die von außen aufrufbaren Schnittstellen stellen die Leistungen und Dienste (Services) des erfindungsgemäßen Systems zur Ausführung vordefinierter Aufträge nach außen zur Verfü­ gung. Sie bedienen sich intern einer Gruppe von generischen, regeltabellenbasierten Stan­ dardprozessen.
Sie können - entsprechend den Aufforderungen an ein Standardsystem - über Regeltabellen - d. h. ohne Programmierung - vollständig individualisiert werden. Damit können alle Manipu­ lationen der Ausprägungen der (Verarbeitungs- und Ergebnis)Daten entsprechend der Anfor­ derungen der Anwendungsprozesse durchgeführt werden.
Der Datenzugriff (Lesen und Schreiben) kann wahlweise im Einzelzugriff oder als Zusam­ menfassung mehrerer Zugriffe erfolgen. Bei Zusammenfassung mehrerer Zugriffe stehen die Daten während längerer Bearbeitungsketten im Hauptspeicher zur Verfügung. Auch für die Steuerungsdaten SD (Regeln) ist dann kein Nachladen erforderlich. Bei der Bearbeitung im Einzelzugriff erfolgt Lesen und Schreiben der Daten bei jedem Aufruf der Schnittstelle.
Die Datenzugriffsschicht hat zwei Möglichkeiten, die nach den Prinzipien eines relationalen Datenbank-Modells aufgebauten und verwalteten Daten (Verarbeitungsdaten, Ergebnisdaten und Steuerungsdaten) zu speichern:
  • - Speicherung in relationaler Form entsprechend dem hier vorgestellten Datenmodell. Diese Art der Datenhaltung setzt ein relationales Datenbank-Management-System voraus.
  • - Speicherung in verdichteter und komprimierter Form (BLOB mit/ohne Verdichtung). In diesem Fall wird von der - in allen Anwendungsfällen - konstanten Datenstruktur des erfin­ dungsgemäßen Systems Gebrauch gemacht. Die Datenzugriffsschicht führt eine Komprimie­ rung mit wahlweisem Packen durch und speichert ein vollständiges Geschäft in einem Daten­ satz. Als Zugriffsschlüssel wird die Einzelgeschäfts-Nummer verwendet. Bei Datenanforde­ rungen wird der Datensatz vor der Verarbeitung im System wieder entpackt und dekompri­ miert auf relationale Form. In diesem Fall reicht bereits ein indexsequentielles Datenhaltungs­ system aus. Die Datenhaltung in komprimierter Form ermöglicht die Verwaltung sehr großer Vertragszahlen (über 4 Million Verträge), eine Hochleistungs-Datenverarbeitung und - Datenkomprimierung.
In der Statusverwaltung werden alle Daten zu tatsächlichen Arbeitsabläufen gespeichert.
Dies ermöglicht einen vollständigen, aussagefähigen Lebenslauf aller Entitäten.
Im folgenden ist ein spezielles Ausführungsbeispiel einer Transformation zwischen Anwen­ dungsdaten und generischen Standarddaten für ein Leasinggeschäft angegeben.

Claims (21)

1. Verfahren zur Modellierung und Steuerung realer Abläufe in einer Datenverarbei­ tunganlage, mit folgenden Verfahrensschritten:
  • a) Einrichten und Speichern mehrerer vorgegebener Basisentitäten, die realen Objekten, Vorgängen, Beziehungen und dergleichen entsprechen, wobei die Basisenti­ täten eine feste, konstante Datenstruktur mit vorgegebenen Attributen haben;
  • b) Einrichten und Speichern vorgegebener, zulässiger Relationen jeweils zwi­ schen vorgegebenen Attributen von zwei ausgewählten Basisentitäten, wobei die Rela­ tionen eine feste konstante Datenstruktur mit vorgegebenen Relations-Attributen haben;
  • c) Einrichten vorgegebener Standardprozesse für eine vorgegebene Anzahl von Basisentitäten und Basisrelationen, so daß Ausprägungen der Attribute der Basisentitä­ ten und der Basisrelationen automatisch manipuliert werden können;
  • d) Zuweisen und Speichern von Eingangszustands-Attributwerten, welche Merk­ malsausprägungen der realen Objekte, Vorgänge, Beziehungen etc. entsprechen, zu At­ tributen der Basisentitäten und der Basisrelationen;
  • e) Einrichten, Speichern und Zuordnen von Regeln zu den vorgegebenen Stan­ dardprozessen, die definieren, wie die Standardprozesse aus den Eingangszustands- Attributwerten der Basisentitäten und der Basisrelationen Ausgangszustands- Attributwerte ableiten, wobei die Regeln eine feste, konstante Datenstruktur mit vorge­ gebenen Regel-Attributen aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den weiteren Verfahrens­ schritt: Zuordnen dynamischer Attribute zu den Basisentitäten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die für eine konkrete Aufgabe erforderlichen Standardprozesse aus einer Anzahl vorgegebener Standardprozesse ("Pool") ausgewählt und angeordnet werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisentitäten, ihre Attribute und Eingangszustands-Attributwerte durch Trans­ formation aus realen Parametern realer Abläufe abgeleitet und in den Standardprozessen verarbeitet werden, und die verarbeiteten Basisentitäten, Attribute und ihre Ausgangs­ zustands-Attributwerte durch entsprechende inverse Transformationen in entsprechende reale Objekte zurücktransformiert werden, wobei für die Transformation T und die in­ verse Transformation T-1 gilt:
x = T o T-1(x)
wobei x die zu transformierende Größe darstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 zur Modellierung und Steuerung eines Anwendungsprozes­ ses, bei dem Anwendungsdaten, die realen Objekten, Vorgängen, Beziehungen und dergleichen entsprechen, in Standarddaten eines Standarddatenverarbeitungssystems trans­ formiert werden, die feste Basisentitäte, Attribute und Relationen und variable Ausprä­ gungen aufweisen in dem, die Daten des Anwendungsprozesses den Standarddaten zu­ geordnet werden;
mithilfe von Auswahlregeln mehrere Standardprozesse in der erforderlichen Reihenfol­ ge aus einer Menge vorgegebener Standardprozesse ausgewählt werden, wobei die Auswahlregeln eine feste Datenstruktur und variable Ausprägungen aufweisen; und
die Standardprozesse auf der Grundlage von Regeln die Ausprägungen der Attribute und Relationen der Standarddaten verändern, wobei die Regeln eine feste Datenstruktur und variable Ausprägungen haben und die Ausprägungen von einem Benutzer des An­ wendungsprozesses eingegeben und ausgelesen werden können.
6. Verfahren zur Modellierung und Steuerung eines Anwendungsprozesses, bei dem Anwendungsdaten in Standarddaten transformiert werden, wobei die Standarddaten eine feste unveränderliche Struktur, d. h. feste Entitäten mit festen Attributen und festen Re­ lationen zwischen den Attributen, aufweisen und die Entitäten, Attribute und Relationen realen Objekten und Beziehungen entsprechen;
die Standarddaten in Basisentitäten und Basisrelationen aufgegliedert werden;
für jede Basisentität ein generischer Standardprozeß für das Erfassen, Ändern und Lö­ schen der Attributwerte der Basisentität vorgesehen wird; und
für jede Basisrelation ein generischer Standardprozeß für das Erfassen, Ändern und Lö­ schen der Attributwerte der Basisrelation vorgesehen wird, wobei die Standardprozesse regelbasiert sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die Basisentitäten und die Basisrelation jeweils feste Datenstrukturen mit festen Attri­ buten und Relationen zwischen den Attributen und variablen Ausprägungen haben.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei dem die Standardprozesse Regelungsdaten mit einer festen Datenstruktur mit festen Attribu­ ten und Relationen zwischen den Attributen und variablen Ausprägungen verwenden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Basisentität ein Standardprozeß für das Erfassen, Ändern und Löschen der Attributwerte der Basisentität vorgesehen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Relation ein Standardprozeß für das Erfassen, Ändern und Löschen der Attributwerte der Relation vorgesehen wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß 12 Basisentitäten eingerichtet werden, wobei eine Basisentität, die einer Leistung entspricht, Relationen zu 4 Zweigen aufweist, welche die anderen Basisentitäten umfas­ sen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die 12 Basisentitä­ ten gemäß dem folgenden Schema miteinander verknüpft sind:
wobei - eine 1 : 1-Relation, eine 1 : n-Relation, und eine n : m-Relation dar­ stellt.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Attribute und ihre Attributwerte oder Ausprägungen in Tabellen gespeichert werden.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisentitäten wenigstens folgende Grundkomponenten realer Zustande umfas­ sen: Objekt, Leistungsträger, Leistung, Vereinbarung, Partner, Geschäft, Geschäftsvor­ fall, Staffel.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisentitäten aus folgenden Grundkomponenten realer Zustände ausgewählt werden: Objekt, Leistungsträger, Leistung, Vereinbarung, Partner, Gesamtgeschäft, Einzelgeschäft, Kalkulationsblatt, Geschäftsvorfall, Staffel, Zeitreihe, Buchungsvor­ schlag.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß für eine oder mehre­ re der folgenden Basisentitäten oder Gruppen aus Basisentitäten Standardprozesse defi­ niert werden, die ausgewählt werden aus:
  • - Erfassen, Verändern und Löschen eines Gesamtgeschäfts;
  • - Erfassen, Verändern und Löschen eines Einzelgeschäfts;
  • - Erfassen, Verändern und Löschen eines Kalkulationsblattes;
  • - Erfassen, Verändern und Löschen eines Partners;
  • - Erfassen, Verändern und Löschen eines Objekts;
  • - Erfassen, Verändern und Löschen eines Standard-Geschäftsvorfalls, umfassend einen Leistungsträger, eine Leistung, eine Vereinbarung, ein Geschäftsvorfall und eine Staf­ fel;
  • - Aktivieren eines Geschäftsprozesses, umfassend einen Leistungsträger, eine Leistung, eine Vereinbarung, ein Kalkulationsblatt, ein Geschäftsvorfall, eine Staffel, eine Zeit­ reihe und einen Buchungsvorschlag;
  • - Berechnen von Ausgangszustands-Attributwerten anhand von Eingangszustands- Attributwerten, die zu folgenden Basisentitäten gehören: Objekt, Leistungsträger, Leistung, Vereinbarung, Partner, Einzelgeschäft, Kalkulationsblatt, Geschäftsvorfall, Staffel, Zeitreihe, Buchungsvorschläge.
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Basisentität in einem Prozeß mehrfach verarbeitet wird.
18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch Erfassung und Speicherung der Eingangszustands-Attributwerte und der Ausgangszustands-Attributwerte zu beliebigen Zeitpunkten eine vollständige Darstel­ lung der realen Abläufe bzw. des Anwendungsprozesses abgeleitet wird.
19. Datenverarbeitungsanlage zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorangehen­ den Ansprüche, gekennzeichnet durch
Eingabemittel zum Eingeben von Eingangszustands-Attributwerten;
erste Speichermittel zum Speichern der Attributwerte in zu den Basisentitäten gehören­ den Attributtabellen;
zweite Speichermittel zum Speichern vorgegebener, zulässiger Relationen;
Verarbeitungsmittel zum Zuordnen der Relationen zu den zugehörigen Basisentitäten,
wobei die Verarbeitungsmittel die Attribute ausgewählter, durch zulässige Relationen verknüpfter Basisentitäten verarbeiten und Ausgangszustands-Attributwerte ableiten,
wobei die Regeln definieren, wie die Attribute verarbeitet werden; und
Ausgabemittel zum Ausgeben der Ausgangzustands-Attributwerte.
20. Datenverarbeitungsanlage nach Anspruch 19, gekennzeichnet durch Transformationsmittel zum Transformieren von Eingangs-Parametern der realen Abläu­ fe in Eingangszustands-Attributwerte und Rücktransformieren der Ausgangszustands- Attributwerte in entsprechende Ausgangs-Parameter.
21. Datenverarbeitungsprogramm zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprü­ che 1-18.
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