DE10007660A1 - Vorrichtung zum Momentenausgleich für eine Brennkraftmaschine - Google Patents

Abstract

Eine Vorrichtung zum Momentenausgleich für eine Brennkraftmaschine weist ein Gehäuse auf, welches an der Brennkraftmaschine anbringbar ist und welches wenigstens eine Bohrung für wenigstens eine Ausgleichswelle aufweist. Es ist wenigstens eine Ölpumpe zur Versorgung der Brennkraftmaschine mit Öl vorgesehen. Das Gehäuse weist wenigstens einen Hohlraum auf, in dem die wenigstens eine Ölpumpe untergebracht ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Momenten­ ausgleich für eine Brennkraftmaschine nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.

Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der US-PS 55 35 643 bekannt. Die Vorrichtung weist ein Gehäuse auf, welches unterhalb des Kurbelgehäuses und inner­ halb der Ölwanne angeordnet ist und in welchem zwei von der Kurbelwelle angetriebene Ausgleichswellen un­ tergebracht sind. Zur Versorgung der Brennkraftmaschi­ ne mit Öl ist an dem Gehäuse eine Ölpumpe an­ geflanscht.

Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung ist jedoch die aufwendige Konstruktion mit einem erhöhten Materi­ al- und Bauraumaufwand.

Zum allgemeinen Stand der Technik bezüglich Vorrichtung zum Momentenausgleich für Brennkraftmaschinen bzw. der Anordnung von Ausgleichswellen bei Brenn­ kraftmaschinen wird des weiteren auf die DE 41 34 399 A1 und die EP 04 62 411 A1 verwiesen.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vor­ richtung zum Momentenausgleich für eine Brennkraftma­ schine zu schaffen, welche bei möglichst geringem Ma­ terial- und Bauraumaufwand möglichst viele Funktionen ineinander vereint.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn­ zeichnenden Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.

Durch den erfindungsgemäßen wenigstens einen Hohlraum in dem Gehäuse zur Aufnahme der Ausgleichswellen kann die Ölpumpe in das Gehäuse integriert werden, wodurch bisher notwendige Teile entfallen können. Zum einen führt dies zu einem geringeren Kostenaufwand bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und es sind zum anderen Vorteile bei der Montage der Vorrich­ tung gegeben. Des weiteren ergibt sich eine nicht un­ erhebliche Bauraumersparnis, die beispielsweise ein größeres Ölvolumen für die Brennkraftmaschine ermög­ licht.

Vorteilhafterweise kann das Gehäuse zur Aufnahme der Ausgleichswellen auch zur Versteifung des Kurbelgehäu­ ses und somit der gesamten Brennkraftmaschine dienen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellten Ausführungsbeispiel.

Es zeigt:

Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung im unmontier­ ten Zustand;

Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung im montierten Zustand; und

Fig. 3 eine Vorderansicht einer Ausgleichswelle und eines Teils der Ölpumpe.

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Momentenausgleich einer nicht dargestellten Kurbelwelle für eine eben­ falls nicht dargestellte Brennkraftmaschine. Die Vor­ richtung 1 weist ein Gehäuse 2 auf, welches mit zwei in Längsrichtung durch dasselbe verlaufenden Bohrungen 3 und 4 versehen ist, die zur Aufnahme zweier Aus­ gleichswellen 5 und 6 dienen.

Die Ausgleichswellen 5 und 6 rotieren mit der doppel­ ten Drehzahl der Kurbelwelle, die die Ausgleichswellen 5 und 6 antreibt, so daß es sich um sogenannte Lanche­ sterwellen handelt, welche vorzugsweise bei Brenn­ kraftmaschinen mit vier Zylindern die Massenkräfte zweiter Ordnung ausgleichen. Jede der Bohrungen 3 und 4 bildet dabei an quer zu den Ausgleichswellen verlau­ fenden Rippen bzw. Stegen 7 jeweils vier Lagerstellen 8 und 9 für die Ausgleichswellen 5 und 6, welche in den Lagerstellen 8 und 9 mit oder ohne Lagerbuchsen gelagert sein können. An den voneinander abgewandten Seiten sind die Bohrungen 3 und 4 jeweils geöffnet, so daß folglich auch das Gehäuse 2 seitlich geöffnet und nicht vollständig geschlossen ist.

Das aus Gewichts- und Kostengründen aus Aluminium be­ stehende und im Druckgießverfahren hergestellte, ein­ teilige Gehäuse 2 ist an seiner Oberseite mit einem nicht dargestellten Kurbelgehäuse der Brennkraftma­ schine verbunden und weist zu diesem Zweck mehrere Schraubenbohrungen 10 auf. Unterhalb des Gehäuses 2 befindet sich eine nicht dargestellte, jedoch an sich bekannte Ölwanne, welche das Gehäuse 2 vollständig umgibt. Zugleich dient das Gehäuse 2 durch seine mas­ sive Gestaltung auch zur Versteifung des Kurbelgehäu­ ses und somit der gesamten Brennkraftmaschine. Des weiteren schirmt das Gehäuse die Ausgleichswellen 5 und 6 von dem in der Ölwanne sich befindlichen Öl ab und dient somit zu einer Vermeidung bzw. Reduzierung der Verschäumung des in der Brennkraftmaschine sich befindlichen Öls.

Beide Bohrungen 3 und 4 sind an ihrer oberen, also dem Kurbelgehäuse zugewandten Seite jeweils mit mehreren Öffnungen 11 und 12 versehen, welche einen Freigang für nicht dargestellte Pleuelstangen bilden. Die Öff­ nungen 11 und 12 sind jeweils zwischen den Lagerstel­ len 8 und 9 angeordnet, wodurch sich drei Öffnungen 11 für die Bohrung 3 und drei Öffnungen 12 für die Boh­ rung 4 ergeben. Zwischen den Bohrungen 3 und 4 befin­ den sich des weiteren Schlitze 13 mit zugehörigen Öl­ abstreifklingen 14, durch welche Öl von den Pleuel­ stangen und von Kurbelwellen-Gegengewichten durch das Gehäuse 2 hindurch in die Ölwanne abgeführt werden kann.

In nicht dargestellter Weise können die Ausgleichswellen 5 und 6 durch eine Kette oder auch über eine Zahn­ radanordnung angetrieben werden. Der Antrieb der Aus­ gleichswellen 5 und 6 erfolgt dabei auf derjenigen Seite, die sich in Fig. 1 noch nicht innerhalb der Bohrungen 3 und 4 befinden. Bei einem Antrieb der Aus­ gleichswellen 5 und 6 mittels einer Kette könnte in dem Gehäuse 2 auch ein Umlenkrad zur Drehrichtungsum­ kehr einer der Ausgleichswellen 5 oder 6 im Bezug zu der anderen Ausgleichswelle 5 oder 6 gelagert sein.

Auf der dem Antrieb der Ausgleichswellen 5 und 6 ge­ genüberliegenden Seite des Gehäuses 2 weist dieses einen Hohlraum 15 auf, in welchem eine zur Versorgung der Brennkraftmaschine mit Öl dienende Ölpumpe 16 auf­ genommen ist. Die Ölpumpe 16 bzw. der Hohlraum 15 kann auch auf derjenigen Seite angeordnet sein, auf der sich der Antrieb für die Ausgleichswellen 5 und 6 be­ findet. Die Ölpumpe 16 ist im vorliegenden Fall als Zahnradpumpe ausgebildet und weist folglich zwei Zahn­ räder 17 und 18 auf. Die beiden Zahnräder 17 und 18 sind in dem Hohlraum 15 untergebracht, wodurch der Hohlraum 15 praktisch den Innenraum der Ölpumpe 16 darstellt. Der Hohlraum 15 ist durch einen in Fig. 3 dargestellten Ölpumpendeckel 21 geschlossen, der eine Abdichtung der Ölpumpe 16 gewährleistet. Das Gehäuse 2 bildet somit auch ein Gehäuse für die Ölpumpe 16, was zu einem geringeren Material- und Bauraumaufwand führt. Auf diese Art und Weise sind also die Funktio­ nen der Aufnahme der Ausgleichswellen 5 und 6, der Versteifung des Kurbelgehäuses und der Aufnahme der Ölpumpe 16 in ein Bauteil, nämlich in das Gehäuse 2 integriert. Selbstverständlich sind auch andere Arten von Ölpumpen verwendbar, z. B. Flügelzellenpumpen oder Innenzahnradpumpen, die dann ebenfalls in dem Hohlraum 15 des Gehäuses 2 angeordnet wären.

In Fig. 3 ist zu erkennen, daß auf dem Zahnrad 18 der Ölpumpe 16 ein Antriebszahnrad 19 angebracht ist, wel­ ches von einem auf der Ausgleichswelle 6 angebrachten Zahnrad 20 angetrieben wird. Auf diese Art und Weise ist ein verhältnismäßig einfacher und wartungsarmer Antrieb der Ölpumpe 16 durch die Ausgleichswelle 6 gewährleistet. Selbstverständlich können sämtliche der genannten Zahnräder mit einer passenden Abdeckung ver­ sehen sein, um die Ölverschäumung zu verhindern und die Geräuschentwicklung zu reduzieren. Alternativ wäre es auch möglich, die Ölpumpe 16 direkt durch die Kur­ belwelle anzutreiben, z. B. über einen Kettentrieb oder eine entsprechende Zahnradanordnung. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn die Ölpumpe 16 auf derjeni­ gen Seite angeordnet ist, auf der sich der Antrieb der Ausgleichswellen 5 und 6 befindet.

Ein zur Druckregelung für die Ölpumpe 16 vorgesehenes, nicht dargestelltes Druckregelventil kann in dem Ge­ häuse 2 im Bereich des Hohlraums 15 oder auch in dem Deckel 21 untergebracht sein. Fig. 3 zeigt des weite­ ren ein Saugrohr 22 an der Unterseite des Gehäuses 2, welches über einen nicht dargestellten Flansch an dem­ selben befestigt ist. Das Saugrohr 22 leitet Öl aus der Ölwanne zu der Ölpumpe 16 und weist in seinem In­ neren ein als Sieb zur Aussonderung grober Verunreini­ gungen dienendes Lochblech auf.

Claims (11)

1. Vorrichtung zum Momentenausgleich für eine Brenn­ kraftmaschine, mit einem Gehäuse, welches an der Brennkraftmaschine anbringbar ist und welches we­ nigstens eine Bohrung für wenigstens eine Aus­ gleichswelle aufweist, wobei wenigstens eine Öl­ pumpe zur Versorgung der Brennkraftmaschine mit Öl vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) wenigstens einen Hohlraum (15) aufweist, in dem die wenigstens eine Ölpumpe (16) untergebracht ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölpumpe (16) durch die wenigstens eine Aus­ gleichswelle (6) antreibbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Hohlraum (15) wenigstens zwei Zahnräder (17, 18) der als Zahnradpumpe ausgebildeten Ölpumpe (16) angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zahnrad (17) der Ölpumpe (16) mit einem An­ triebszahnrad (19) versehen ist, welches von einem Zahnrad (20) der wenigstens einen Ausgleichswelle (6) antreibbar ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) derart ausgebildet ist, daß es zur Versteifung des Kurbelgehäuses dient.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Ausgleichswelle (5, 6) durch wenigstens eine Kette angetrieben ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Ausgleichswelle (5, 6) durch wenigstens ein Zahnrad angetrieben ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) wenigstens einen Schlitz (13) auf­ weist, durch welchen Öl in eine unterhalb des Ge­ häuses (2) sich befindliche Ölwanne abführbar ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ausgleichswellen (5, 6) vorgesehen sind, wel­ che in zwei Bohrungen (3, 4) untergebracht und als Lanchesterwellen ausgebildet sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) aus Aluminium besteht und im Druckgießverfahren hergestellt ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölpumpe (16) als Flügelzellenpumpe ausgebildet ist.