DE10007623C1 - Endotrachealkanüle - Google Patents

Endotrachealkanüle

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Abstract

Dargestellt und beschrieben ist eine Endotrachealkanüle mit einem Kanülenaußenrohr (1), einem im Inneren des Kanülenaußenrohrs (1) angeordneten Kanüleninnenrohr und an den exotrachealen Enden von Kanülenaußenrohr (1) und Kanüleninnenrohr befindlichen Elementen (2, 3) zum Tragen der Endotrachealkanüle auf dem Hals des Patienten (Halteelement) und zur Befestigung des Kanüleninnenrohrs im Kanülenaußenrohr (Adapterelement), die mit einem universellen Tracheostoma-Filtersystem für alle Kanülentypen unabhängig von Material, Ausführung und Funktion versehen werden kann, so daß eine leichte Handhabung ermöglicht wird. Dies wird durch ein lösbar an der Endotrachealkanüle befestigtes Filterelement (4) erreicht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Endotrachealkanüle mit einem Kanülenaußenrohr, einem im Inneren des Kanülenaußenrohrs angeordneten Kanüleninnenrohr und an den exotrachealen Enden von Kanülenaußenrohr und Kanüleninnenrohr befindlichen Elementen zum Tragen der Endotrachealkanüle auf dem Hals des Patienten (Halteelement) und zur Befestigung des Kanüleninnenrohrs im Kanülenaußenrohr (Adapterelement).
Eine solche Endotrachealkanüle ist aus der DE 195 43 169 C2 bekannt. Je nach dem, ob es sich beim Patienten um einen tracheotomierten oder einen laryngektomierten Menschen handelt, kann eine solche Endotrachealkanüle mit einem Sprechventil versehen sein, welches im Inneren der Endotrachealkanüle angeordnet sein kann.
Die operative Verlegung der Atemöffnung von Mund bzw. Nase unmittelbar in die Luftröhre als Folge einer Tracheotomie oder einer Laryngektomie hat für den Patienten hinsichtlich Schutz, Reinigung, Filterung, Erwärmung und Anfeuchtung der Atemluft einschneidende Folgen: Die Atemluft strömt am schützenden, reinigenden, filternden, erwärmenden und anfeuchtenden Weg der Nase und des Nasenrachens vorbei, unmittelbar in die Luftröhre und das broncho-pulmonale Endorgan ein. Folgen dieser Einbuße der natürlichen Nase sind u. a. die Gefahr der Einatmung von Insekten, Fremdkörpern, Flug-/Schadstoffen in die Lunge und das Austrocknen der Schleimhäute im Bereich der unteren Luftwege und die damit immer latent drohende Infektion bzw. Superinfektion.
Diese gravierenden Folgen wurden bereits ganz zu Anfang des operativen Fortschritts im Bereich der Kehlkopf- und Halstumore erkannt und es wurde versucht, wenigstens den groben Gefahren durch Halstücher oder Schals zu begegnen.
Einfachste Ausführungen eines Filtersystems sind seit langem offenporige Schaumstoffecken, die mit einem Klebeband am oberen Rand oberhalb des Stomas befestigt werden. Diese Ausführung eines Stomafilters ist selbstverständlich für Kanülenträger nicht verwendbar, da durch die exotrachealen Kanülenteile, wie Kanülenschild oder aufgesetzte Sprechventileinheit die Schaumstoffecke nach oben weggedrückt und somit ihre Funktion einbüßen würde.
Im Verlauf der letzten Jahre wurden die laryno-trachealen Stomafiltersysteme immer weiter entwickelt, allerdings ausschließlich nur mit Blick auf deren eigene Funktionserweiterung. Was bei den ersten Entwicklungen, wie den zuvor genannten Schaumstoffecken, nur auf den unmittelbaren Schutz des Stomas und eine noch fragwürdige Reinigung bzw. Filterung der Atemluft zielte, wird mit den neuesten Varianten um die Funktion Erwärmung und Anfeuchtung der Atemluft erweitert. Die meisten dieser handelsüblichen Stomafiltersysteme sind so ausgebildet, daß sie mittels eines Kleberinges zirkulär um das Stoma herum aufgeklebt werden. Das wiederum schließt naturgemäß eine Verwendung bei Kanülenträgern aus, d. h. diese Art von Stomafiltern kann nur von solchen Stomaträgern verwendet werden, welche gefahrlos ohne eine Kanüle auskommen, was wiederum voraussetzt, daß bei dem operativen Eingriff der Ringknorpel erhalten werden konnte.
Damit auch bei Kanülenträgern die wichtigen Funktionen der biologischen Nase einigermaßen hergestellt sind, hat man sogenannte künstliche Nasen entwickelt. Diese Hilfsintrumente erfüllen grundlegende Ansprüche an Schutz, Reinigung, Filter, Anfeuchtung und Erwärmung der Atemluft. Allen diesen bekannten künstlichen Nasen ist jedoch gemein, daß sie zwar in Verbindung mit einem Kanülenrohr eingesetzt und getragen werden können, dazu eines universalen Steckaufsatzes (Konnektor) bedürfen, um einen passenden und vor allem hinreichend dichtenden Sitz am Kanülenrohr zu erreichen. Das bedeutet, daß auch die Kanülenträger zwar nicht auf den Vorzug einer künstlichen Nase zu verzichten brauchen, dies jedoch nur durch ein weiteres Hilfsgerät, nämlich den Konnektor, einhergehend mit einem ziemlich groben und weit prominenten Vorbau vor Kanüle und Hals erreicht werden kann. Diese handelsüblichen Konnektoren bzw. künstliche Nasen eignen sich nicht zur Verwendung mit einer zweiteiligen, aus Kanülenaußen- und Kanüleninnenrohr bestehende Endotrachealkanüle.
Ein weiterer Nachteil der bekannten künstlichen Nasen ist die fehlende Einheitlichkeit hinsichtlich der Vielfalt von eingesetzten Kanülenrohren in puncto Ausführung, Material, Materialverträglichkeit und Ästhetik. Das einzig und zwingend wiederkehrende Merkmal der bekannten künstlichen Nasen ist der vorspringende Konnektor.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Endotrachealkanüle so auszubilden und weiterzuentwickeln, daß ein Tracheostoma-Filtersystem für alle Kanülentypen, unabhängig von Material, Ausführung und Funktion, in einheitlicher Weise und entsprechend leichter Handhabung zur Anwendung kommen kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Endotrachealkanüle der eingangs genannten und zuvor näher beschriebenen Art dadurch gelöst, daß an der Endotrachealkanüle ein lösbar befestigtes Filterelement angeordnet ist.
Das Filterelement kann dabei bevorzugt am Adapterelement, jedoch auch am Halteelement befestigt sein.
Gemäß einer weiteren Lehre der Erfindung weist das Filterelement ein Gehäuse auf, das eine Mehrzahl von Atemdurchbrüchen aufweist, welche auf der Gehäusevorderseite und/oder am Gehäuseumfang angeordnet sein können. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Gehäuse zylinderförmig ausgebildet ist, wobei die Zylinderhöhe bevorzugt kleiner als der Zylinderradius ist. Auf diese Weise läßt sich ein Filterelement schaffen, welches mit dem Halteelement bzw. Adapterelement eine funktionelle und optische Einheit bilden kann, ohne weit vom Hals des Patienten abzustehen.
Die lösbare Verbindung des Filterelementes mit der Endotrachealkanüle kann durch eine einfache Steckverbindung erfolgen. Bevorzugt weist das Gehäuse jedoch wenigstens zwei Befestigungshaken auf, die bajonettverschlußartig in entsprechende Ausnehmungen des Adapterelementes bzw. Halteelementes eingreifen.
Nach einer bevorzugten Lehre der Erfindung ist das Filterelement am Adapterelement befestigt und sind die beiden Elemente so aufeinander abgestimmt, daß sie bündig ineinander übergehen. Auf diese Weise kann höchsten Ansprüchen an eine funktionelle und ästhetische Einheit von Trachealkanüle und Tracheostoma-Filtersystem gerecht werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 die erfindungsgemäße Endotrachealkanüle in Vorderansicht,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Endotrachealkanüle in Seitenansicht,
Fig. 3 die Einheit aus Halteelement und Adapterelement, ohne Filterelement, in vergrößerter Vorderansicht,
Fig. 4 das Filterelement, ohne Filtereinsatz, im Längsschnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 1 und
Fig. 5 die Verbindung zwischen Haltelement und Filterelement.
Fig. 1 und 2 zeigen die erfindungsgemäße Endotrachealkanüle in Vorder- und Seitenansicht. Zur Einführung in eine nicht dargestellte Trachea dient dabei eine Außenkanüle 1 die an ihrem exotrachealen Ende ein Halteelement 2 zum Tragen aufweist. Zur Befestigung der in den Figur nicht dargestellten Innenkanüle an der Außenkanüle 1 dient ein am Ende der Innenkanüle angeordnetes Adapterelement 3, welches mit nicht näher bezeichneten Rastelementen am Halteelement 2 befestigt ist. Das Halteelement 2 wird dabei mit einem nicht dargestellten Band mit Hilfe der nicht näher bezeichneten Langlöcher am nicht dargestellten Hals des tracheotomierten Patienten befestigt.
Erfindungsgemäß ist nun an der Trachealkanüle ein Filterelement 4 lösbar befestigt. Wie insbesondere aus Fig. 1 deutlich hervorgeht, weist das Filterelement 4 eine Vielzahl von Atemdurchbrüchen 5 auf.
Im dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Filterelement 4 am Adapterelement 3 befestigt. Die Befestigung des Filterelements 4 am Adapterelement 3 wird anhand der Fig. 3 bis 5 beschrieben. Fig. 3 zeigt die Einheit aus Halteelement 2 und Adapterelement 3, jedoch ohne Filterelement 4 in vergrößerter Darstellung. Es sind deutlich zwei Langlöcher 6 (Ausnehmungen) erkennbar, die diametral gegenüberliegend und konzentrisch zur Öffnung 7 des Adapterelementes 3 angeordnet sind.
Bevorzugt besteht das Filterelement 4 aus einem nicht dargestellten Filtereinsatz aus Schaumstoff und einem diesen Filtereinsatz aufnehmenden Gehäuse 8, wie deutlich aus Fig. 4 hervorgeht, die dieses Gehäuse 8 des Filterelements 4 im Längsschnitt zeigt. Einstückig mit dem Gehäuse 8 sind zwei Befestigungshaken 9 ausgebildet, welche bajonettverschlußartig in die Ausnehmungen 6 des Adapterelementes 3 eingreifen, wie dies aus der in diesem Bereich aufgebrochenen Fig. 5 deutlich hervorgeht. Ferner sind über den Umfang des Gehäuses 8 verteilte stegartige Vorsprünge 10 zu erkennen, die die Handhabung des Filterelementes 4 erleichtern. Aus Fig. 5 geht schließlich hervor, daß die Form des Befestigungshakens 9 und des zugehörigen Abschnittes des Adapterelements 3 so aufeinander abgestimmt sind, daß eine Verrastung beider Elemente im verriegelten Zustand des Filterelementes 4 erfolgt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Filterelement 4 als flacher Zylinder vor dem Adapterelement 3 angeordnet, um den Aufbau klar zu machen. Es versteht sich von selbst, daß ein besonders guter ästhetischer Eindruck dann erzielt wird, wenn das Adapterelement eine entsprechende Ausnehmung aufweist, die das Filterelement aufnimmt, so daß beide Elemente bündig ineinander übergehen.

Claims (9)

1. Endotrachealkanüle mit einem Kanülenaußenrohr, einem im Inneren des Kanülenaußenrohrs angeordneten Kanüleninnenrohr und an den exotrachealen Enden von Kanülenaußenrohr und Kanüleninnenrohr befindlichen Elementen zum Tragen der Endotrachealkanüle auf dem Hals des Patienten (Halteelement) und zur Befestigung des Kanüleninnenrohrs im Kanülenaußenrohr (Adapterelement), gekennzeichnet durch ein lösbar an der Endotrachealkanüle befestigtes Filterelement (4).
2. Endotrachealkanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterelement (4) am Adapterelement (3) befestigt ist.
3. Endotrachealkanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterelement (4) am Halteelement (2) befestigt ist.
4. Endotrachealkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterelement (4) ein Gehäuse (8) umfaßt, das eine Mehrzahl von Atemdurchbrüchen (5) aufweist.
5. Endotrachealkanüle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Atemdurchbrüche (5) an der Vorderseite des Gehäuses (8) angeordnet sind.
6. Endotrachealkanüle nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Atemdurchbrüche (5) über den Umfang des Gehäuses (8) verteilt sind.
7. Endotrachealkanüle nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (8) zylinderförmig ausgebildet ist.
8. Endotrachealkanüle nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (8) wenigstens zwei Befestigungshaken (9) aufweist, die bajonettverschlußartig in entsprechende Ausnehmungen (6) des Adapterelements (3) bzw. Halteelements (2) eingreifen.
9. Endotrachealkanüle nach Anspruch 2 und einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Adapterelement eine Ausnehmung (6) zur Aufnahme des Filterelementes (4) aufweist, so daß beide Elemente bündig ineinander übergehen.
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