WO2000016840A1

WO2000016840A1 - Tracheostoma-ventil

Info

Publication number: WO2000016840A1
Application number: PCT/EP1999/006681
Authority: WO
Inventors: Hans Grundei; Jaana Grundei
Original assignee: ADEVA Medical Gesellschaft für Entwicklung und Vertrieb von Medizinischen Implantat-Artikeln mbH
Priority date: 1998-09-23
Filing date: 1999-09-10
Publication date: 2000-03-30
Also published as: DE19900712C1

Abstract

Es wird ein Tracheostoma-Ventil (1) mit einem Kanülenstummel (2), dem sich ein in der Trachea zu liegen kommendes Rohrstück (3) anschließt, auf dem ein Ventilgehäuse aufgesetzt ist, beschrieben, wobei der Kanülenstummel (2) ein lichtes Lumen (5) als Luftkanal für die aus- und eingeatmete Luft aufweist. Es wird vorgeschlagen, daß in das Lumen (5) des Kanülenstummels (2) ein Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher (6) lösbar eingesetzt ist. Alternativ kann der Wärme/Feuchtigkeitstauscher dem Ventilgehäuse vorgelegt sein.

Description

Tracheostoma- Ventil

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tracheostoma- Ventil mit einem Kanülenstummel, dem sich ein in der Trachea zu liegen kommendes Rohrstück anschließt, auf dem ein Ventilgehäuse aufgesetzt ist, wobei der Kanülenstummel ein lichtes Lumen als Luftkanal für die aus- und eingeatmete Luft aufweist.

Derartige Tracheostoma- Ventile sind seit längerem bekannt. Es sei beispielsweise hingewiesen auf die EP-B-0 221 973 oder auf die EP-B-0 617 630.

Bei Einsatz eines derartigen Tracheostoma- Ventils bei tracheotomierten Patienten treten bekanntermaßen Probleme hinsichtlich der relativ geringen Feuchtigkeit der eingeatmeten Luft und der relativ geringen Temperatur der Luft auf, da der natürliche Luftweg durch die Nase solchen Patienten nicht mehr zur Verfügung steht. Die Trockenheit der Luft trocknet die Schleimhaut der Bronchien und Lungen aus, wodurch sich sehr leicht Borken in der Luftröhre bilden können und ein heftiger Hustenreiz entsteht. Staub und Bakterien haben praktisch widerstandslosen Zugang zu den Lungen, wodurch das Risiko einer Infektion ansteigt.

Darüberhinaus ist es erwiesen, daß die Lungen ohne einen entsprechenden Atemwiderstand beim Einatmen, wie ihn die natürlichen Luftwege aufweisen, nicht effizient genug arbeiten. Wenn durch das offene Stoma eingeatmet wird, ist praktisch überhaupt kein Widerstand vorhanden. Dies führt dazu, daß nicht genug Sauerstoff in das Blut des Patienten gelangt. Allgemeines Unwohlsein infolgedessen ist eine verbreitete Erscheinung bei diesen Patienten.

Bislang ist versucht worden, hier Abhilfe zu schaffen durch einen Filter, der vor das Tracheostoma- Ventil gesetzt wird und beispielsweise durch Pflaster o.a. fixiert wird.

Diese Versorgungsmöglichkeit besteht jedoch nicht ohne weiteres bei Patienten, die ein eingangs genanntes Tracheostoma- Ventil tragen.

Vor diesem Hintergrund ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Tracheostoma- Ventil anzugeben, welches nicht nur die Ventilfunktion, sondern auch die Funktion der Erwärmung und der Befeuchtung der Atemluft ausübt, sowie einen Atemwiderstand beim Einatmen darstellt.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Tracheostoma- Ventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unter ansprächen.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, bei dem eingangs erwähnten Tracheostoma- Ventil ein Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher direkt in das freie Lumen des Kanülenstummels lösbar einzusetzen. Hierdurch bleibt die Ventilfunktion des Tracheostoma- Ventils unberührt. Der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher nimmt die Funktion einer künstlichen Nase wahr und bietet dem Einatemluftstrom einen Widerstand, wodurch - wie bereits erwähnt - mehr Sauerstoff in die Blutbahn übergehen kann.

Besonders bevorzugt besteht der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher aus einem retikulierten oder teilretikulierten Filterschaum mit Maschenweiten im Bereich von 0,5 bis 3 mm. Durch die Wahl der geeigneten Maschenweite sowie des Grades der Retikularität läßt sich der normale Atemwiderstand in Höhe von 0,37 kPa einstellen, um so möglichst die Werte zu erhalten, welche in gesunden normalen Atemwegen vorherrschen.

Besonders bevorzugt wird weiters eine Ausführungsform, bei der in den Kanülenstummel dem Rohrstück vorgelagert ein umlaufender Sicherungsflansch vorgesehen ist, gegen den sich der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher anlegt. Der Sicherungsflansch dient der Sicherheit gegen ein etwaiges Loslösen aus dem Sitz im Kanülenstummel und ein Vordringen in die Trachea, was verheerende Folgen haben könnte.

Das Tracheostoma- Ventil kann - wie aus dem Stand der Technik bekannt - ein Ventil mit oder ohne Abhustklappe sein. Im letzteren Fall muß sichergestellt sein, daß die Abhustklappe weiter ihre Funktion erfüllt. Hierzu ist es vorteilhaft vorgesehen, daß der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher eingefaßt ist zwischen dem schon erwähnten Sicherungsflansch der vorerwähnten Ausführungsform und einem weiteren Sicherungsmittel im Lumen des Kanülenstummels, welches die Bewegung der Abhustklappe nicht beeinträchtigt. Das Sicherungsmittel kann ein eingelegter O-Ring sein oder Silikonpfropfen. Es muß in jedem Falle sichergestellt sein, daß der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher zu Reinigungszwecken leicht auswechselbar ist.

Alternativ zu der oben angegebenen Lösung wird vorgeschlagen, daß anstelle eines in das Lumen des Kanülenstummels eingesetzter Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher ein dem Ventilgehäuse vorgelagerter, austauschbarer Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher vorgesehen ist.

Hierdurch wird die Austauschbarkeit des Wärme/Feuchtigkeitsaustauschers gegenüber dem ersten Lösungsvorschlag noch weiter erleichtert. Dies spielt insbesondere beispielsweise dann eine Rolle, wenn der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher zu einem Verstopfen durch Sputum neigt. Im vorliegenden Falle kann der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher einfach vom Ventilgehäuse abgenommen und gereinigt oder durch einen neuen Feuchtigkeitsaustauscher ersetzt werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß der

Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher aus einem umlaufenden Haltering mit einem zentralen Durchbruch besteht, in dem ein Filterschaum mit Maschenweiten im Bereich von 0,5 bis 3 mm angeordnet ist. Durch die Wahl der geeigneten Maschenweiten sowie des Grades der Retikularität läßt sich der normale Atemwiderstand in Höhe von 0,37 kPa einstellen, um so möglichst die Werte zu erhalten, welche in gesunden normalen Atemwegen vorherrschen.

Der erwähnte Filterschaum kann ein retikulierter oder teilretikulierter Filterschaum sein.

Eine besonders bevorzugte Weiterbildung sieht vor, daß der Haltering als Rastring ausgebildet ist, der in einen lösbaren Sitz auf das Ventilgehäuse bringbar ist. Der so ausgebildete Haltering wird einfach auf das entsprechend ausgebildete Ventilgehäuse aufgebracht, bis er in eine entsprechend ausgebildete Rastnut im Ventilgehäuse einrastet.

Die Erfindung wird anhand dreier Ausführungsbeispiele gemäß der Zeichnungsfiguren näher erläutert. Hierbei zeigt:

Figur 1 einen schematischen Querschnitt eines Tracheostoma-

Ventils mit einer Abhustklappe,

Figur 2 ein Tracheostoma- Ventil ohne Abhustklappe, Figur 3 einen schematischen Querschnitt eines Tracheostoma-

Ventils gemäß dem zweiten Lösungsvorschlag mit aufgesetztem Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher, und

Figur 4 eine vergrößerte Ansicht des

Wärme/Feuchtigkeitsaustauschers, der in Fig. 3 auf dem Ventilgehäuse des Ventils sitzend dargestellt ist.

Nachfolgend sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.

Das Tracheostoma- Ventil 1 weist einen Kanülenstummel auf, der durch das Stoma führt. Tracheaseitig schließt sich ein Rohrstück 3 an. Auf den Kanülenstummel 2 ist ein Ventilgehäuse 4 aufgesetzt, in dem die Abhustklappe 8 schwenkbar angeordnet ist.

Der Knanülenstummel 2 weist ein freies Lumen 5 auf. In das Lumen 5 ist ein Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher 6 eingesetzt. Dieser ist in seiner Lage fixiert zum einen durch einen dem Rohrstück 3 vorgelagerten, umlaufenden Sicherungsflansch 7, gegen den sich der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher 6 anlegt. Zum anderen wird der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher 6 durch einen Sicherungspfropfen 9 in seiner Lage gehalten.

Dieses Ventil eignet sich insbesondere für laryngektomierte Patienten, die mit einem Shunt- Ventil versorgt sind, so daß das Tracheostoma- Ventil dazu dient, gewillkürt Luft von der Trachea in den Oesophagus zu leiten, von wo sie dem Halstrakt des Patienten zugeführt wird.

Das in Figur 2 dargestellte Tracheostoma- Ventil weist keine Abhustklappe auf. Dagegen füllt der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher 6 nicht nur das freie Lumen 5 des Kanülenstummels 2, sondern auch Teile des Ventilgehäuses aus. Der Filter 6 ist also wesentlich größer als im Falle des Tracheostoma- Ventils mit Abhustklappe gemäß Figur 1. Der Wirkungsgrad dieses Filters 6 kann demzufolge höher sein als des Filters 6 in Figur 1, abhängig von der Wahl der Parameter wie Maschenweite des retikulierten Filterschaumes etc.

Das Tracheostoma- Ventil 1 gemäß Figur 3 weist einen Kanülenstummel 2 auf, der durch das Stoma führt. Tracheaseitig schließt sich ein Rohrstück 3 an. Auf den Kanülenstummel 2 ist ein Ventilgehäuse 4 aufgesetzt, in dem eine Abhustklappe 8 schwenkbar angeordnet ist.

Der Kanülenstummel 2 weist ein freies Lumen 5 als Luftkanal für die aus- und eingeatmete Luft auf.

Dem Ventilgehäuse 4 ist ein Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher 60 vorgelagert. Dieser besteht im vorliegenden Fall aus einem umlaufenden Haltering 61 (Fig. 4), der einen zentralen Durchbrach 62 aufweist. In diesen Durchbruch 62 ist ein Filterschaum 63 eingesetzt, welcher die Wärme/ Feuchtigkeitsaustauschfunktion warimimmt.

Der Rastring 61 ist so ausgebildet, daß Rastnasen 64 in entsprechend ausgebildete Rastnuten im Ventilgehäuse 4 greifen können, wenn der Wärme/ Feuchtigkeitsaustauscher 60 in den lösbaren Sitz auf dem Ventilgehäuse 4 gebracht wird.

Der bedarfsweise Austausch oder die Reinigung des Wärme/ Feuchtigkeitsaustauschers 60 ist denkbar einfach. Der Rastring 61 wird außer Eingriff mit den Rastnuten im Ventilgehäuse 4 gebracht. Die Einheit gemäß Fig. 4 wird sodann ersetzt oder aber gereinigt und wieder auf das Ventilgehäuse 4 gesetzt.

Claims

Patentansprüche

1. Tracheostoma- Ventil (1) mit einem Kanülenstummel (2), dem sich ein in der Trachea zu liegen kommendes Rohrstück (3) anschließt, auf dem ein Ventilgehäuse (4) aufgesetzt ist, wobei der Kanülenstummel (2) ein lichtes Lumen (5) als Luftkanal für die aus- und eingeatmete Luft aufweist,

dadurch gekennzeichnet,

daß in das Lumen (5) des Kanülenstummels (2) ein Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher (6) lösbar eingesetzt ist.

2. Tracheostoma- Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher (6) aus einem retikulierten Filterschaum mit Maschenweiten im Bereich von 0,5 bis 3 mm besteht.

3. Tracheostoma- Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher (6) aus einem teilretikulierten Filterschaum mit Maschenweiten im Bereich von 0,5 bis 3 mm besteht.

4. Tracheostoma- Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kanülenstummel (2) dem Rohrstück (3) vorgelagert ein umlaufender Sicherungsflansch (7) vorgesehen ist, gegen den sich der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher (6) anlegt.

5. Tracheostoma- Ventil nach Anspruch 4, mit Abhustklappe (8) im Ventilgehäuse (4), dadurch gekennzeichnet, daß der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher eingefaßt ist zwischen dem Sicherungsflansch (7) und einem weiteren Sicherungsmittel (9) im Lumen (5) des Kanülenstummels, welches die Bewegung der Abhustklappe (8) unbeeinträchtigt läßt.

6. Tracheostoma- Ventil (1) mit einem Kanülenstummel (2), dem sich ein in der Trachea zu liegen kommendes Rohrstück (3) anschließt, auf dem ein Ventilgehäuse (4) aufgesetzt ist, wobei der Kanülenstummel (2) ein lichtes Lumen (5) als Luftkanal für die aus- und eingeatmete Luft aufweist,

dadurch gekennzeichnet,

daß dem Ventilgehäuse (4) ein austauschbarer Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher (60) vorgelagert ist.

7. Tracheostoma- Ventil nach Ansprach 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher (60) aus einem umlaufenden Haltering (61) mit einem zentralen Durchbrach (62) besteht, in dem ein retikulierter Filterschaum (63) mit Maschenweiten im Bereich von 0,5 bis 3 mm angeordnet ist.

8. Tracheostoma- Ventil nach Ansprach 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärme/Feuchtigkeitsaustauscher (60) aus einem umlaufenden Haltering (61) mit einem zentralen Durchbrach (62) besteht, in dem ein teilretikulierter Filterschaum (63) mit Maschenweiten im Bereich von 0,5 bis 3 mm besteht.

9. Tracheostoma- Ventil nach Ansprach 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering (61) als Rastring ausgebildet ist, der in einem lösbaren Sitz auf dem Ventilgehäuse (4) aufgesetzt ist.