DE10007246A1 - Elektrostatischer kapazitiver Neigungssensor - Google Patents
Elektrostatischer kapazitiver NeigungssensorInfo
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Abstract
Elektrostatischer kapazitiver Sensor, der ohne Reinigung, wie etwa Nullpunkt-Einstellung und Temperaturkompensation ect., auskommt. Hierbei ist ein Paar halbkreisförmiger Differenzial-Elektroden (21a, 21b) in der vertikalen Richtung nebeneinander angeordnet, wobei eine gemeinsame Elektrode (22) dann so angeordnet ist, dass sie, mit einem festen Spalt dazwischen, den Differenzial-Elektroden (21a, 21b) gegenübersteht. Das Paar der Differenzial-Elektroden (21a, 21b) und die gemeinsame Elektrode (22) sind in einem luftdichten Behälter aufgenommen. Ferner ist ein dielektrisches Fluid in dem luftdichten Behälter eingeschlossen. Die Differenzial-Elektrode (21a) an der Oberseite und die gemeinsame Elektrode (22) bilden einen oberen variablen Kondensator (C1), und die Differenzial-Elektrode (21b) an der Unterseite und die gemeinsame Elektrode (22) bilden einen unteren variablen Kondensator (C2).
Description
Die Erfindung betrifft einen elektrostatischen kapazitiven Neigungssensor mit ei
nem Paar von Differenzial-Elektroden und einer gemeinsamen Elektrode, die in
nerhalb eines luftdichten Behälters einander gegenüberliegend angeordnet sind, um
einem Neigungswinkel entsprechende Änderungen des Fluidoberflächenpegels
eines in dem luftdichten Behälter eingeführten dielektrischen Fluids als Änderung
der elektrostatischen Kapazität zu erfassen, und sie betrifft insbesondere einen
elektrostatischen kapazitiven Neigungssensor, der keine Temperaturkompensation
oder Nulleinstellung erfordert.
In den letzten Jahren wurde eine Technologie bekannt, bei der ein Neigungssensor
oder Schräglagesensor an einem Fahrzeug, etwa einem Kraftrad, angebracht wird,
die Neigung des Fahrzeugs erfasst wird und jedes der Teile gesteuert wird. Fig. 15
ist eine perspektivische Rückansicht eines solchen Kraftrads mit Neigungssensor,
wobei ein Neigungssensor 90 beispielsweise an einer Strebe angebracht ist, die
beispielsweise vom Lenkrohr am Vorderende eines Hauptrahmens (nicht gezeigt)
nach vorne absteht. Der Neigungssensor 90 neigt sich integral mit dem Hauptrah
men, d. h. dem Fahrzeugrumpf, unabhängig von der Stellung der Lenkstange 92,
und dieser Winkel wird erfasst. Ein auf diese Weise erfasstes Winkelsignal wird
einem ECM (Motorsteuermodul) zugeleitet, das beispielsweise am unteren Teil
eines Sitzes 91 an der Rückseite des Fahrzeugs befestigt ist und für verschiedene
Steuerungen benutzt wird.
Solche elektrostatischen kapazitiven Neigungssensoren sind beispielsweise in den
japanischen Patent-Offenlegungsschriften Nr. Hei 4-53528 und Hei 5-14168 offen
bart. Fig. 7 ist ein vertikaler Querschnitt eines solchen elektrostatischen kapaziti
ven Neigungssensors, Fig. 8 ist ein seitlicher Querschnitt, und Fig. 9 ist eine Per
spektivansicht eines variablen Kondensatorabschnitts.
In dem variablen Kondensatorabschnitt ist ein Paar von Differenzial-Elektroden
11a und 11b in horizontaler Richtung nebeneinander angeordnet, und eine gemein
same Elektrodenplatte 12 ist parallel zu den Differenzial-Elektroden 11a und 11b
angeordnet, wobei zwischen den Differenzial-Elektroden 11a und 11b und der
gemeinsamen Elektrodenplatte 12 ein unveränderlicher Spalt verbleibt. Die Diffe
renzial-Elektroden 11a und 11b und die gemeinsame Elektrodenplatte 12 sind in
einem luftdichten Behälter 14 aufgenommen, und der luftdichte Behälter 14 ist
angenähert bis zur Hälfte seiner effektiven Kapazität mit einem dielektrischen
Fluid 13 aufgefüllt, wie etwa Silikonöl. Die jeweiligen Differenzial-Elektroden 11a
und 11b und die gemeinsame Elektrodenplatte 12 bilden variable Kondensatoren
Ca und Cb.
Fig. 10 zeigt ein Beispiel einer Schaltung zum Wandeln von Kapazitätsänderungen
der variablen Kondensatoren Ca und Cb in Gleichspannungsänderungen für einen
solchen elektrostatischen kapazitiven Neigungssensor, wobei ein Oszillator OSC
mit der gemeinsamen Elektrodenplatte 12 verbunden ist. Die Differenzial-Elek
troden 11a und 11b sind jeweils mit Kapazitäts/Spannungs-Wandlungsschaltungen
CV1 und CV2 verbunden, um Kapazitätsänderungen in Gleichspannungsänderun
gen zu wandeln. Ausgangssignale der Kapazitäts/Spannungs-Wandlungsschaltun
gen CV1 und CV2 werden einem Differenzverstärker DA zugeführt, und das Aus
gangssignal dieses Differenzverstärkers DA ist dann ein dem Neigungswinkel
entsprechendes Gleichspannungssignal des Sensors.
Eine Nullpunkt-Einstellschaltung 81 steuert die Kapazitäts/Spannungs-Wandlungs
schaltung CV2 derart, dass die Ausgangsspannung des Differenzverstärkers DA 0
Volt wird, wenn der Sensor horizontal ist. Eine Temperaturwandlungsschaltung 82
steuert den Verstärkungsfaktor des Differenzverstärkers DA entsprechend der At
mosphärentemperatur derart, dass unabhängig von der Temperatur ein dem Nei
gungswinkel des Sensors entsprechendes Ausgangssignal erhalten wird.
Fig. 11 zeigt die Beziehung zwischen elektrostatischen Kapazitäten Ca und Cb der
variablen Kondensatoren Ca und Cb (im Folgenden sind die elektrostatischen Ka
pazitäten der variablen Kondensatoren mit den Bezeichnungen der variablen Kon
densatoren bezeichnet) und dem Neigungswinkel des Sensors, wobei diese Bezie
hung als Temperaturänderungen und individuelle Unterschiede innerhalb eines
Bereichs gezeigt ist, der mit unterbrochenen Linien dargestellt ist.
Andererseits ist bei dieser Technik das Ausgangssignal des Differenzverstärkers
DA, welches den Neigungswinkel des Sensors wiedergibt, eine Funktion der Dif
ferenz der elektrostatischen Kapazitäten der variablen Kondensatoren Ca und Cb.
Wenn die elektrostatischen Kapazitäten der variablen Kondensatoren C1 und C2
sich entsprechend der Temperatur und individueller Unterschiede ändern, ändert
sich auch die Differenz zwischen den elektrostatischen Kapazitäten (Ca - Cb) in
dem Bereich der unterbrochenen Linien, wie in Fig. 12 gezeigt.
Bei der obigen Technik muss zumindest eine der Kapazitäts/Spannungs-Wand
lungsschaltungen CV1 und CV2 durch die Nullpunkt-Einstellschaltung 81 für je
den Sensor nullpunktkorrigiert werden, so dass das Ausgangssignal des Differenz
verstärkers DA "0" wird, wenn die Differenz "0" ist, und muß ferner eine Tempe
raturkompensation für jeden Sensor an der Temperaturkompensationsschaltung 82
durchgeführt werden. Wenn jedoch der Sensor in einem Fahrzeug, wie etwa einem
Kraftrad, angebracht ist, ist es darüber hinaus nicht einfach, die Nullpunkt-Ein
stellung und die Temperaturkompensation durchzuführen, wenn sich das Fahrzeug
bewegt, ferner erhöht dies Kosten und Gewicht.
Um zumindest eines der oben genannten Probleme zu lösen, ist es Aufgabe der
Erfindung, einen preisgünstigen elektrostatischen kapazitiven Neigungssensor an
zugeben, der ohne Regulatoren, wie etwa Nullpunkt-Einsteller und Temperatur
kompensatoren etc., auskommt.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen:
- 1. Ein elektrostatischer kapazitiver Neigungssensor mit einem Paar von Diffe renzial-Elektroden und einer gemeinsamen Elektrode, die innerhalb eines luftdich ten Behälters gegenüberliegend angeordnet sind, um einem Neigungswinkel ent sprechende Änderungen des Fluidoberflächenpegels eines in dem luftdichten Be hälter befindlichen dielektrischen Fluids als Änderungen der elektrostatischen Ka pazität zu erfassen, wobei das Paar von Differenzial-Elektroden - in Bezug auf den Fluidoberflächenpegel, wenn der Fluidoberflächenpegel horizontal ist - in vertika ler Richtung nebeneinander angeordnet sind.
- 2. Ein elektrostatischer kapazitiver Neigungssensor mit einem Paar benachbar ter Differenzial-Elektroden und einer gemeinsamen Elektrode, die in einem luft dichten Behälter einander gegenüberliegend angeordnet sind, um einem Neigungs winkel entsprechende Änderungen des Fluidoberflächenpegels eines in dem luft dichten Behälter befindlichen dielektrischen Fluids als Änderungen der elektro statischen Kapazität zu erfassen, wobei der Sensor umfasst: ein variables Konden satormittel, das aus einem Paar variabler Kondensatoren gebildet ist, die durch das Paar von Differenzial-Elektroden und die gemeinsame Elektrode aufgebaut sind, die seriell mit einer Stromversorgung verbunden sind; ein Referenz-Kondensator mittel, das durch ein Paar von Referenz-Kondensatoren gebildet ist, die seriell mit einer Stromversorgung verbunden sind; und ein Differenzverstärkermittel, bei dem ein gemeinsamer Verbindungspunkt der variablen Kondensatoren des variablen Kondensatormittels als der eine Differenzeingang dient und ein gemeinsamer Ver bindungspunkt der Referenz-Kondensatoren des Referenz-Kondensatoremittels als der andere Differenzeingang dient.
Nach der Ausführung (1) zeigen die elektrostatischen Kapazitäten der jeweiligen
variablen Kondensatoren, die über den Differenzial-Elektroden und der gemein
samen Elektrode gebildet sind, beide Maximalwerte in einem horizontalen, nei
gungslosen Zustand unabhängig von individuellen Differenzen. Daher ist keine
Nullpunkt-Einstellung erforderlich, um den Winkel zu definieren, bei dem jeder
Kondensator einen Maximalwert zeigt.
Nach der Ausführung (2) ist das Ausgangssignal des Differenzverstärkermittels
proportional zu einer Änderung der elektrostatischen Kapazität ΔC des Paars va
riabler Kondensatoren, die über dem Paar von Differenzial-Elektroden und der
gemeinsamen Elektrode des elektrostatischen Kapazitätsabschnitts gebildet sind.
Hier ist auch keine Temperaturkompensation erforderlich, weil der Temperaturko
effizient auf null gesetzt wird und daher keine Temperaturabhängigkeit vorliegt.
Da die Nullpunkt-Einstellung und die Temperaturkompensation nicht erforderlich
sind, ist die Erfindung besonders zur Montage an einem Fahrzeug, wie etwa einem
Kraftrad, geeignet, weil sie billig und leicht ist.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die
beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Perspektivansicht eines elektrostatischen Kondensatorabschnitts eines
elektrostatischen kapazitiven Neigungssensors einer ersten Ausführung;
Fig. 2 eine Blockansicht des elektrostatischen kapazitiven Sensors der ersten Aus
führung;
Fig. 3 die Beziehung zwischen den jeweiligen Differenzial-Elektroden und dem
Fluidoberflächenpegel der ersten Ausführung;
Fig. 4 die Beziehung zwischen der elektrostatischen Kapazität C1 und C2 jedes
Kondensators und der Neigungswinkel;
Fig. 5 die Beziehung zwischen dem Sensorausgangssignal und dem Neigungswin
kel;
Fig. 6 eine Blockansicht einer zweiten Ausführung;
Fig. 7 einen Vertikalschnitt eines herkömmlichen elektrostatischen kapazitiven
Neigungssensors;
Fig. 8 einen weiteren Querschnitt eines herkömmlichen elektrostatischen kapaziti
ven Neigungssensors;
Fig. 9 eine Perspektivansicht eines elektrostatischen Kondensatorabschnitts eines
herkömmlichen elektrostatischen kapazitiven Neigungssensors;
Fig. 10 ein Blockdiagramm eines herkömmlichen elektrostatischen kapazitiven
Neigungssensors;
Fig. 11 die Beziehung zwischen der elektrostatischen Kapazität variabler Konden
satoren Ca und Cb eines herkömmlichen elektrostatischen kapazitiven Neigungs
sensors und dem Neigungswinkel;
Fig. 12 die Beziehung zwischen dem Ausgangssignal eines herkömmlichen elek
trostatischen kapazitiven Neigungssensors und dem Neigungswinkel;
Fig. 13 eine Draufsicht auf ein modifiziertes Beispiel von Differenzial-Elektroden
des elektrostatischen Kondensatorabschnitts;
Fig. 14 die Beziehung zwischen dem Differenzausgangssignal des modifizierten
Beispiels von Fig. 13 und dem Neigungswinkel;
Fig. 15 eine perspektivische Rückansicht eines herkömmlichen Kraftrads mit Nei
gungssensor; und
Fig. 16 eine Strukturansicht eines Steuermoduls mit eingebautem Neigungssensor.
Fig. 1 zeigt perspektivisch einen elektrostatischen Kondensator 53 für einen elek
trostatischen kapazitiven Neigungssensor einer ersten Ausführung, bei dem ein
Paar halbkreisförmiger Differenzial-Elektroden 21a und 21b vertikal nebeneinander
angeordnet ist und eine gemeinsame Elektrode 22 parallel mit einem festen Spalt
dazwischen derart angeordnet ist, dass sie zu den Differenzial-Elektroden 21a und
21b weist.
Das Differenzial-Elektrodenpaar 21a und 21b und die gemeinsame Elektrode 22
sind in einem luftdichten Behälter (nicht gezeigt) aufgenommen, und ein dielektri
sches Fluid (nicht gezeigt) ist in dem luftdichten Behälter eingeschlossen. Die
Differenzial-Elektrode 21a an der Oberseite und die gemeinsame Elektrode 22
bilden einen oberen variablen Kondensator C1, und die Differenzial-Elektrode 21b
an der Unterseite und die gemeinsame Elektrode 22 bilden einen unteren variablen
Kondensator C2.
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm eines elektrostatischen kapazitiven Neigungssensors,
der einen elektrostatischen Kondensator 53 mit der obigen Elektrodenkonfiguration
aufweist, um Änderungen des Fluidoberflächenpegels des dielektrischen Fluids als
Neigungswinkel zu erfassen, wobei im Folgenden gleiche Zahlen gleiche oder
äquivalente Teile bezeichnen.
Bei dem elektrostatischen Kondensator 53 sind die Differenzial-Elektroden 21a
und 21b der variablen Kondensatoren C1 udn C2 - in Bezug auf den horizontalen
Fluidoberflächenpegel - in der vertikalen Richtung nebeneinander angeordnet, wie
in Fig. 1 gezeigt, und dann ist die gemeinsame Elektrode 22 so vorgesehen, dass
sie über einen festen Spalt dazwischen zu den Differenzial-Elektroden 21a und
21b weist. Die gemeinsame Elektrode 22 für die jeweiligen variablen Kondensato
ren C1 und C2 ist mit einem Oszillator 51 verbunden, um ein Wechselstromsignal
vorbestimmter Frequenz zu erzeugen. Die Differenzial-Elektrode 21a des variablen
Kondensators C1 ist mit einem Eingangsanschluss der ersten
Kapazitäts/Spannungs-Wandlungsschaltung CV1 verbunden, und die Differenzial-
Elektrode 21b des variablen Kondensators C2 ist mit einem Eingangsanschluss der
zweiten Kapazitäts/Spannungs-Wandlungsschaltug CV2 verbunden.
Die Ausgangssignale der ersten und zweiten Kapazitäts/Spannungs-Wandlungs
schaltungen CV1 und CV2 sind mit den Differenz-Eingangsanschlüssen des Diffe
renzverstärkers DA verbunden. Ein Thermistor Rth zur Temperaturkompensation,
um dem Differenzverstärker DA entsprechend der Atmosphärentemperatur einen
geeigneten Verstärkungsfaktor zu geben, ist zwischen dem Ausgangsanschluss des
Differenzverstärkers DA und einem der Differenzeingangsanschlüsse angeschlos
sen. Eine Steuerschaltung (nicht gezeigt) ist mit dem Ausgangsanschluss des Dif
ferenzverstärkers DA verbunden, so dass ein dem Neigungswinkel θ des Sensors
entsprechendes Gleichspannungssignal als Funktion der Differenz (C1 - C2) zwi
schen den elektrostatischen Kapazitäten der variablen Kondensatoren C1 und C2
ausgegeben wird.
Fig. 3 zeigt eine typische Beziehung zwischen dem Fluidoberflächenpegel des
dielektrischen Fluids 24 in dem elektrostatischen Kondensator 53 und dem Nei
gungswinkel θ. Es ist so viel dielektrisches Fluid 24 eingefüllt, dass der Fluid
oberflächenpegel den einander benachbarten Bereich der Differenzial-Elektroden
21a und 21b erreicht, wenn er horizontal ist.
Fig. 4 zeigt die Beziehung zwischen den elektrostatischen Kapazitäten C1 und C2
der variablen Kondensatoren C1 und C2 und dem Neigungswinkel θ in dieser
Ausführung. Wenn, wie in den Fig. 3(b) und 3(c) gezeigt, der Sensor zur linken
oder rechten Seite geneigt wird, fällt die elektrostatische Kapazität gemäß dem
Ausmaß der Neigung am unteren variablen Kondensator C2, und die elektrostati
sche Kapazität steigt gemäß dem Ausmaß der Neigung am oberen variablen Kon
densator C1.
Bei dieser Ausführung zeigen die oberen und unteren variablen Kondensatoren C1
und C2 gewöhnlich Extremwerte im horizontalen Zustand, unabhängig von indivi
duellen Differenzen und der Differenz der variablen Kondensatoren C1 und C2.
Das heißt, das Ausgangssignal des Differenzverstärkers DA zeigt ebenfalls Ex
tremwerte im horizontalen Zustand, unabhängig von individuellen Differenzen
zwischen den variablen Kondensatoren, wie in Fig. 5 gezeigt. Der elektrostatische
kapazitive Neigungssensor kommt daher ohne Nullpunkt-Einstellung aus, wenn der
elektrostatische, kapazitive Neigungssensor zusammengebaut wird, eine Steuervor
richtung mit dem Ausgangsteil des Differenzverstärkers DA verbunden wird, das
Ausgangssignal des Differenzverstärkers DA überwacht wird und der Neigungs
winkel berechnet wird, wobei ein Wert V0 einen Extremwert als den horizontalen
Zustand anzeigt.
Fig. 16 zeigt ein Beispiel einer Anwendung dieses elektrostatischen kapazitiven
Neigungssensors an einem Kraftrad. In dieser Ausführung ist ein elektrostatischer
kapazitiver Neigungssensor 200 der obigen Konfiguration innerhalb eines ECM
100 vorgesehen, welche die Kraftstoffeinspritzsteuerung und die Zündsteuerung
ausführt.
Der elektrostatische, kapazitive Neigungssensor 200 dieser Ausführung ist auf
einem Substrat 104 an dem ECM 100 zusammen mit einer Steuereinheit 101 zur
Kraftstoffeinspritz-Zündsteuerung sowie verschiedenen diskreten Teilen 102 und
einem Verbinder 103 angeordnet. Das ECM 100 kann an dem Fahrzeugrahmen am
Unterteil des Sitzes befestigt sein, vorausgesetzt, dass sich das ECM 100 gemein
sam mit dem Fahrzeug neigt.
Wenn der elektrostatische, kapazitive Neigungssensor in dem ECM vorgesehen ist,
kann die Anzahl der Montageprozesse im Vergleich zu dem Fall reduziert werden,
dass der Neigungssensor und das ECM separat an dem Fahrzeug angebracht wer
den. Der Einfluss von Rauschen und Nebenkapazitäten kann ebenfalls minimal
gehalten werden, weil die Verdrahtung für die Verbindung der ECM mit dem
Neigungssensor kurz ausgeführt werden kann und die Verbindung daher elektrisch
stabil sein kann.
Es folgt nun eine Beschreibung einer weiteren Ausführung. Fig. 6 ist eine Block
ansicht eines elektrostatischen kapazitiven Neigungssensors der zweiten Ausfüh
rung, wobei gleiche Bezugszeichen wie in der vorigen Ausführung gleiche oder
äquivalente Teile bezeichnen.
Bei einem elektrostatischen Kondensatorabschnitt 53B dieser Ausführung ist ein
Paar von Differenzial-Elektroden in horizontaler Richtung nebeneinander angeord
net, wie in Fig. 9 gezeigt. Ein Referenz-Kondensatorabschnitt 52 umfasst zwei
seriell geschlossene Referenz-Kondensatoren C0, wobei ein Ende mit dem Oszilla
tor 51 verbunden ist und das andere Ende mit Masse verbunden ist. An dem elek
trostatischen Kondensatorabschnitt 53B ist die Differenzial-Elektrode 11a, die
einen der variablen Kondensatoren C3 bildet, mit dem Oszillator 51 verbunden,
und die Differenzial-Elektrode 11b, die den anderen variablen Kondensator C4
bildet, ist mit Masse verbunden.
Die gemeinsame Elektrode des elektrostatischen Kondensatorabschnitts 53B ist mit
dem Eingangsanschluss der ersten Kapazitäts/Spannungs-Wandlungsschaltung CV1
verbunden, und der Eingangsanschluss der zweiten Kapazitäts/Spannungs-Wand
lungsschaltung CV2 ist mit einem Verbindungsteil der beiden Referenz-Kondensa
toren C0 in dem Referenz-Kondensatorabschnitt 52 verbunden. Ausgangssignale
der ersten und zweiten Kapazitäts/Spannungs-Wandlungsschaltungen CV1 und
CV2 werden den jeweiligen Differenzeingangsanschlüssen des Differenzverstärkers
DA zugeführt. Wie später beschrieben, werden Gleichspannungssignale, die dem
Neigungswinkel θ des Sensors entsprechen, am Ausgangsanschluss des Differenz
verstärkers DA als Funktion der Kapazitätsänderung ΔC der variablen Kondensa
toren C3 und C4 ausgegeben.
In Fig. 6 ist die Beziehung zwischen den Spannungen Vc1 und Vc2 über den An
schlüssen der variablen Kondensatoren C3 und C4 und einer Ausgangsspannung V
des Oszillators 51 durch die folgende Gleichung (1) angegeben.
V = Vc1 + Vc2 (1)
Die folgende Gleichung (2) ist dann erfüllt, weil die Ladungsmenge Q, die sich in
den seriell geschlossenen, variablen Kondensatoren C3 und C4 angesammelt hat,
gleich ist.
Q = C3 . Vc1 = C4 . Vc2 (2)
Dann erhält man aus den obigen Gleichungen (1) und (2):
Vc2 = (C3/C4) . Vc1
= (C3/C4) . (V - Vc2) (3)
und durch Umordnen von Gleichung (3) erhält man:
Vc2 = (C3/(C3 + C4)) . V (4)
Wenn der Sensor dann geneigt wird, ändert sich die variable Kapazität des varia
blen Kondensators C3 in C + ΔC, und die Kapazität des variablen Kondensators
C4 ändert sich in C - ΔC, und die Gleichung (4) wird wie folgt:
Vc2 = ((C + ΔC)/((C + ΔC) + (C + ΔC))) . V
= ((C + ΔC)/2C) . V
= V/2 + (ΔC/2C) . V (5)
Andererseits kann eine Differenzeingangsspannung Vref für den Verbindungspunkt
an dem Referenz-Kondensatorabschnitt 52 wie folgt ausgedrückt werden:
Vref = V/2 (6)
Aus den obigen Gleichungen (5) und (6) erhält man ein Differenzausgangssignal
Vout des Differenzverstärkers DA durch Gleichung (7), welches proportional zur
Kapazitätsänderung ΔC ist.
Vout = Vc2 - Vref
= (V/2C) . ΔC (7)
Wenn man die Temperaturkoeffizienten für die Referenz-Kondensatoren C0 des
Referenz-Kondensatorabschnitts 52 und für die variablen Kondensatoren C3 und
C4 des elektrostatischen Kondensatorabschnitts 53B als k bezeichnet, wird die
Differenzeingangsspannung Vref des Referenz-Kondensatorabschnitts 52 durch die
folgende Gleichung (8) ausgedrückt:
Vref = (k . C/(k . C + k . C)) . V = V/2 (8)
Vref = (k . C/(k . C + k . C)) . V = V/2 (8)
Im Hinblick hierauf kann die Differenzeingangsspannung Vc2 eines Verbindungs
punkts zum elektrostatischen Kondensatorabschnitt 53B durch die folgende Glei
chung (9) ausgedrückt werden:
VC2 = (k(C + ΔC)/(k(C + ΔC) + k(C - ΔC))) . V
= V/2 + (ΔC/2C) . V (9)
Das Differenzausgangssignal Vout des Differenzverstärkers DA erhält man durch
die folgende Gleichung:
Vout = Vc2 - Vref
= (V/2C) . ΔC (10)
In dieser Ausführung wird daher der Temperaturkoeffizient k durch entweder die
Differenzeingangsspannung Vref des Referenz-Kondensatorabschnitts 52 oder die
Differenzeingangsspannung Vc2 des elektrostatischen Kondensatorabschnitts 53B
auf null gesetzt. Das Ausgangssignal Vout des Differenzverstärkers DA ist nicht
temperaturabhängig, und daher ist eine Temperaturkompensation möglich, ohne
eine separate Temperatur-Kompensierschaltung vorzusehen.
In der zweiten Ausführung ist die Elektrodenstruktur des elektrostatischen Kon
densatorabschnitts 53B als herkömmliche Struktur beschrieben, bei der ein Paar
von Differenzial-Elektroden nebeneinander in der horizontalen Richtung angeord
net ist. Wenn man jedoch eine Struktur verwendet, bei der ein Paar von Differen
zial-Elektroden in der vertikalen Richtung nebeneinander angeordnet ist, wie in
der in Fig. 1 beschriebenen ersten Ausführung, kommt man nicht nur ohne Tem
peraturkompensationsschaltung aus, sondern auch ohne Nullpunkt-Einstellschal
tung.
Wenn man eine Form verwendet, wie sie etwa in Fig. 13 gezeigt ist, bei der die
Formen der in vertikaler Richtung nebeneinander angeordneten Differenzial-Elek
troden 21a und 21b zugeschnitten sind, wird die Beziehung zwischen dem Aus
gangssignal Vout des Differenzverstärkers DA und dem Neigungswinkel θ eine
quadratische Funktion innerhalb des praktischen Erfassungsbereichs (innerhalb
±θ2). Die Änderungsrate des Ausgangssignals Vout in Bezug auf den Neigungs
winkel θ kann daher größer gemacht werden als für andere Bereiche in dem Be
reich, in dem der Neigungswinkel groß ist.
Allgemein, wenn der Neigungs- oder Schräglagebereich bei Normalfahrt eines
Kraftrads in einem Neigungswinkelbereich von ±θ1 liegt, führen kleine Differen
zen mit diesem Neigungswinkel zu keinem Problem. Ein relativ großer Neigungs
winkelbereich, der ±θ2 überschreitet, liegt vor, wenn das Fahrzeug in einer nicht
normalen Weise fährt, wie etwa in Fällen, in denen eine strikte Steuerung auf der
Basis des Neigungswinkels θ erforderlich ist und daher kleine Differenzen der
Neigungswinkel wichtig werden.
In dieser Ausführung ist die Änderungsrate des Ausgangssignals Vout in Bezug
auf den Neigungswinkel θ im Bereich für einen relativ großen Neigungswinkel
(±θ2~), der eine Steuerung auf der Basis des Neigungswinkels erfordert, groß,
und daher können kleine Neigungswinkelunterschiede erfasst werden.
Wenn bei den obigen Ausführungen der Neigungssensor in das Steuermodul mit
eingebaut ist, ist die Anzahl der Montageschritte geringer als dann, wenn der Nei
gungssensor und das Steuermodul individuell montiert werden. Ferner kann die
elektrische Verbindung zwischen dem Neigungssensor und dem Steuermodul stabi
ler erfolgen.
Die erfindungsgemäße elektrostatische kapazitive Sensor kommt ohne Regulie
rung, wie etwa Nullpunkt-Einstellung und Temperaturkompensation etc., aus. Hier
zu ist ein Paar halbkreisförmiger Differenzial-Elektroden 21a, 21b in der vertika
len Richtung nebeneinander angeordnet, wobei eine gemeinsame Elektrode 22
dann so angeordnet ist, dass sie, mit einem festen Spalt dazwischen, den Differen
zial-Elektroden 21a, 21b gegenübersteht. Das Paar der Differenzial-Elektroden 21a,
21b und die gemeinsame Elektrode 22 sind in einem luftdichten Behälter aufge
nommen. Ferner ist ein dielektrisches Fluid in dem luftdichten Behälter einge
schlossen. Die Differenzial-Elektrode 21a an der Oberseite und die gemeinsame
Elektrode 22 bilden einen oberen variablen Kondensator C1, und die Differenzial-
Elektrode 21b an der Unterseite und die gemeinsame Elektrode 22 bilden einen
unteren variablen Kondensator C2.
Claims (4)
1. Elektrostatischer kapazitiver Neigungssensor (53) mit einem Paar von Dif
ferenzial-Elektroden (21a, 21b) und einer gemeinsamen Elektrode (22), die
innerhalb eines luftdichten Behälters einander gegenüberliegend angeordnet
sind, um einem Neigungswinkel entsprechende Änderungen des Fluidober
flächenpegels eines in dem luftdichten Behälter befindlichen dielektrischen
Fluids (24) als Änderungen der elektrostatischen Kapazität zu erfassen,
wobei das Paar von Differenzial-Elektroden (21a, 21b) - in Bezug
auf den Fluidoberflächenpegel, wenn der Fluidoberflächenpegel horizontal
ist - in vertikaler Richtung nebeneinander angeordnet sind.
2. Elektrostatischer kapazitiver Neigungssensor (53) mit einem Paar benach
barter Differenzial-Elektroden (11a, 11b; 21a, 21b) und einer gemeinsamen
Elektrode (12; 22), die in einem luftdichten Behälter einander gegenüber
liegend angeordnet sind, um einem Neigungswinkel entsprechende Ände
rungen des Fluidoberflächenpegels eines in dem luftdichten Behälter be
findlichen dielektrischen Fluids (24) als Änderungen der elektrostatischen
Kapazität zu erfassen, wobei der Sensor umfasst:
ein variables Kondensatormittel (53B), das aus einem Paar variabler Kondensatoren (C3, C4) gebildet ist, die durch das Paar von Differenzial- Elektroden (11a, 11b; 21a, 21b) und die gemeinsame Elektrode (12; 22) aufgebaut sind, die seriell mit einer Stromversorgung (51) verbunden sind;
ein Referenz-Kondensatormittel (52), das durch ein Paar von Refe renz-Kondensatoren (C0, C0) gebildet ist, die seriell mit einer Stromversor gung (51) verbunden sind; und
ein Differenzverstärkermittel (DA), bei dem ein gemeinsamer Ver bindungspunkt der variablen Kondensatoren (C3, C4) des variablen Kon densatormittels (53B) als der eine Differenzeingang dient und ein gemein samer Verbindungspunkt (Vref) der Referenz-Kondensatoren (C0, C0) des Referenz-Kondensatormittels (52) als der andere Differenzeingang dient.
ein variables Kondensatormittel (53B), das aus einem Paar variabler Kondensatoren (C3, C4) gebildet ist, die durch das Paar von Differenzial- Elektroden (11a, 11b; 21a, 21b) und die gemeinsame Elektrode (12; 22) aufgebaut sind, die seriell mit einer Stromversorgung (51) verbunden sind;
ein Referenz-Kondensatormittel (52), das durch ein Paar von Refe renz-Kondensatoren (C0, C0) gebildet ist, die seriell mit einer Stromversor gung (51) verbunden sind; und
ein Differenzverstärkermittel (DA), bei dem ein gemeinsamer Ver bindungspunkt der variablen Kondensatoren (C3, C4) des variablen Kon densatormittels (53B) als der eine Differenzeingang dient und ein gemein samer Verbindungspunkt (Vref) der Referenz-Kondensatoren (C0, C0) des Referenz-Kondensatormittels (52) als der andere Differenzeingang dient.
3. Sensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Paar der Diffe
renzial-Elektroden (11a, 11b) - in Bezug auf den Fluidoberflächenpegel,
wenn der Fluidoberflächenpegel horizontal ist - in horizontaler Richtung
nebeneinander angeordnet ist.
4. Sensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Paar von Diffe
renzial-Elektroden (21a, 21b) - in Bezug auf den Fluidoberflächenpegel,
wenn der Fluidoberflächenpegel horizontal ist - in vertikaler Richtung ne
beneinander angeordnet ist.
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