DE10007160A1 - Verfahren zur Aufzucht von Fischen, insb. Edelfischen, Krusten- und Schalentieren, insb. Krebsen, Hummern, Muscheln und dgl., sowie Schnecken - Google Patents

Description

Die Anmeldung beschreibt ein Verfahren zur Aufzucht von Fischen, insb. Edelfischen, Krusten- und Schalentieren, insb. Krebsen, Hummern, Muscheln und dgl., sowie Schnecken, nachfolgend als als Tiere bezeichnet, auf der Grundlage der Merkmale des Anspruch 1.

Tiere im Sinne der Anmeldung sind alle diejenigen, die neben einer Feuchtraumumgebung, oder Salz- oder Süsswasser, stabile Umwelt­ bedingungen, wie Feuchtegehalt der Luft bzw. Wasserzusammensetzung, Wärme und Licht benötigen und die künstlich in einer nicht natürlichen Umgebung aufgezogen werden können.

Die Aufzucht der Tiere in natürlicher Umgebung birgt als wesentlichen Nachteil die Abhängigkeit von unberechenbaren Witterungs- und Umwelteinflüssen bei Haltung, Fütterung und Fang der Tiere. Daneben ist eine Aufzucht von nichtheimischen Tieren, bspw. mit großem Wärmebedarf nicht möglich und die Gefahr von Schädlingsbefall ist ständig gegeben.

Eine Aufzucht der Tiere in herkömmlichen Gebäuden unter Ausnutzung oder auch, je nach Tierart Vermeidung von Sonnenlicht, verbunden mit dem zusätzlichen Einsatz künstlich erzeugter Wärme unterschiedlichsten Ursprungs und künstlicher Lichtquellen und birgt die Nachteile der Abhängigkeit von den Wärmeerzeugern, hohen Gebäudeinvestitions- und Betriebskosten, unveränderte Witterungs- und Umwelteinflüsse auf die technische Ausstattung, sowie die weiterhin bestehende Gefahr des Schädlingsbefalls.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und dessen technischer Realisation zur Aufzucht zur Aufzucht von, Tieren mit dem die wesentlichen Nachteile der vorgenannten, herkömmlichen Aufzuchtverfahren beseitigt sind.

Diese Aufgabe wird durch die Aufzucht der genannten Arten in künstlichen oder natürlichen Untertagebauten unter Ausnutzung der dort vorhandenen geostatische Wärme und stabilen Umweltbedingungen, sowie unter Zuhilfenahme künstlicher Beleuchtung gelöst.

In ehemaligen Bergwerken, Gruben, Minen, Kavernen, Höhlen oder anderen künstlichen oder natürlichen Untertagebauten ist es möglich unter Ausnutzung der dort vorhandenen geostatischen Wärme Tiere aufzuziehen. Dabei ist die Tiefe der Untertageanlage so auszuwählen, dass ausreichend konstante Wärme bei jeweils geeigneter Temperatur für die individuellen Ansprüche der aufzuziehenden Tiere zur Verfügung steht.

Die Tiere werden je nach Art in bekannten Einzelbehältnissen oder geeigneten Behälterträgern in Modulbauweise in die Untertageanlage eingebracht und dort am Boden angeordnet. Die bekannten Einzelbehältnisse können auch auf vorhandenen und ggfs. angepassten Untertagetransportmitteln angeordnet und mit diesen an den Bestimmungsort verbracht werden. Auch sind eigens für die Nutzung des beanspruchten Verfahrens als Behälterwagen oder -gondel ausgestaltete Behälterträger möglich, die mittels Rädern oder Rollen, bspw. auf vorhanden oder zu errichtenden Gleis- oder Gondelanlagen positioniert werden und die eine, die Gegebenheiten der Untertageanlage ausnutzende Grundfläche aufweisen können. Solche Behälterwagen können mit den notwendigen Versorgungsanschlüssen und Verteileinrichtungen für die Zufuhr von Nährstoffen, Wasserumwälzung und weiteren, für die Aufzucht notwendigen Stoffe versehen und auch mit Leuchtenträgern ausgestattet sein. Bei einer derartigen modularen Ausgestaltung der Behälterträger ist im Untertagebau lediglich eine grobe Installation der entsprechenden Zu- und Abfuhreinrichtungen notwendig. Sämtliche Einsatz-, Pflege und Fangarbeiten könnten somit sowohl untertage, als auch übertage verrichtet werden. Bei entsprechender Höhe in der Untertageanlage ist auch, durch entsprechende Einbauten eine mehrgeschossige Anordnung der unterschiedlich ausgestalteten Behälterträger, oder eine mehrgeschossige Ausgestaltung der Behälterträger selbst möglich. Die Versorgung mit Nährstoffen und weiteren, für die Aufzucht notwendigen Stoffe, sowie die Wasserumwälzung in den verschiedenen Geschossen kann dabei dem Bedarf der jeweiligen Tiere angepasst werden.

Das benötigte Licht wird mittels geeigneter Lampen künstlich erzeugt, die in für den Untertagebau geeigneten Leuchten und Elektroinstallationen verwendet werden. Dabei handelt es sich um hocheffiziente und langlebige Entladungslampen wie bspw. Natriumdampf-Hochdrucklampen, Halogen- Metalldampflampen, Leuchtstofflampen oder induktiv gekoppelte Entladungslampen. Der Lampenbetrieb erfolgt in explosionsgeschützten Leuchten mit integriertem dimmbaren konventionellen- oder elektronischen Vorschaltgeräten, mit Starter und Zündeinheit. Die Beleuchtungsstärke ist dabei variabel, sowohl in der Verteilung über die Wasserfläche, als im zeitlichen Verlauf und kann den individuellen Ansprüche der aufzuzüchtenden Tiere angepasst werden. Die Installation der Beleuchtung kann wahlweise als Festinstallation an den Decken oder Wänden der Untertageanlage, als mobile Installation, oder an den modularen Plattformen befestigbare Installation vorgenommen werden.

Die Luft- und/oder Wasserumwälzung und -aufbereitung kann über ein System erfolgen, welches über- oder untertage angeordnet sein kann und bspw. bei einer Anordnung unterage durch Zuleitungen von über Tage, oder durch im Untertagebau vorhandenes Grundwasser gespeist werden kann. Die Abwässer werden je nach Qualität und gegebenen Möglichkeiten untertage versickert oder an die Oberfläche gepumpt.

Die Höhe der Untertagebauten wird durch die jeweils benötigte Wassertiefe, verbunden mit den notwendigen Installationen bspw. für die Beleuchtung vorgegeben. Selbst Untertagebauanlagen mit geringerer Höhe als 1,5 m stellen somit kein Hinderungsgrund dar.

Den in Untertagebauten möglichen Sicherheitsgefährdungen, müssen mit entsprechenden Vorkehrungen bergbaulicher Sorgfalt sowie unter Einhaltung entsprechender Verordnungen und Auflagen entgegengewirkt werden. Sämtliche Installationen und technische Einrichtungen müssen selbstverständlich entsprechend ausgelegt werden.

Claims (6)

1. Verfahren zur Aufzucht von Fischen, insb. Edelfischen, Krusten- und Schalentieren, insb. Krebsen, Hummern, Muscheln und dgl., sowie Schnecken in künstlichen oder natürlichen Untertageanlagen unter Ausnutzung der dort vorhandenen geostatische Wärme und stabilen Umweltbedingungen, unter Zuhilfenahme künstlicher Beleuchtung.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Untertageanlage mit einer einfachen Elektro-, Wasser-, Nährstoffversorgungs- und Belüftungsinstallation ausgestattet ist.

3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Aufzucht bestimmten Tiere in Behältern untergebracht sind, die auf modular aufgebauten Behälterwagen oder - gondeln angeordnet sind.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterwagen oder -gondeln mit Anschlüssen und Verteileinrichtungen für Wasserumwälzung, Nährstoffe und/oder Beleuchtung ausgerüstet sind.

5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchteninstallation an der Untertageanlage vorgenommen wird.

6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälter in der Untertageanlage mehrgeschossig angeordnet sind.