DE10005915A1 - Wärmespeicher, Latentwärmespeicher - Google Patents
Wärmespeicher, LatentwärmespeicherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen statischen Latentwärmespeicher in offener druckloser Bauweise mit in
geschlossenen, schichtenweise angeordneten Hohlkörpern mit wellenartig vergrößerter Oberfläche
eingelagerten Speichermedien, mit je nach Schicht verschiedenen Schmelzpunkten und mindestens
zwei verschiedenen Wärmeträgermedien für geschlossenen und offenen Wärmeaustausch und
ergänzend mit einer äußeren Hülle zur Aufnahme von Umweltenergie und Minimierung der Spei
cherverluste sowie deren Rückführung in den Speicher bzw. deren anderweitiger Nutzbarmachung.
Der Speicher kann sowohl im Gebäude als auch im Freien sowie teilweise oder ganz im Erdreich
eingelassen werden, ohne in seiner Grundkonstruktion geändert zu werden.
Neben den allgemein anzutreffenden wassergefüllten Pufferspeichern sind verschiedene Speicher
systeme mit Latentwärmenutzung bekannt. Dabei sind dynamische und statische Latentwärme
speicher zu unterscheiden. Bei dynamischen Speichern, wie sie unter DE 41 00 819 A1,
DE 41 08 370 A1, DE 42 20 064 A1, 44 43 320 A1, DE 295 12 743 U1, DE 195 32 118 A1, DE 195 47 619 A1,
DE 195 33 646A1, DE 195 33 622 A1, DE 19 53 36 621 A1 beschrieben werden, erfolgt der Wärme
eintrag und das Ausspeichern durch direkten Kontakt zwischen Speichermaterial und Wärmeträger
medium, ebenso bei dem unter DE 198 11 302 A1 beschriebenen Sorptionsspeicher.
Beim statischen Speicher erfolgt der Wärmeaustausch durch eine Wärmeübertragerwand der
verschiedensten Ausführungen wie unter DE 40 41 968 A1 oder unter DE 195 02 507 A1 und
DE 197 45 794 A1. In den beiden letztgenannten jedoch mit offenen Einzelbehältern des Speicher
materials.
Bekannte Wärmespeicher wie sie in der Regel als Pufferspeicher in herkömmlichen Heizungs
anlagen installiert werden, sind nicht geeignet, Wärmeenergie über große Zeiträume zu speichern.
Dadurch wird insbesondere der Einsatz der Solarenergie stark eingeschränkt.
Latentwärmespeicher erhöhen die Speicherkapazitäten, sind jedoch technisch aufwendiger gestal
tet. Bei dynamischen Speichern werden entweder Salzgemische verwendet, deren chemische und
thermische Beständigkeit über Jahre hinweg nachläßt, dynamische Speicher mit Paraffinfüllung
müssen durch Ein- und Ausdüsungsvorgänge, die unter Druck erfolgen, betrieben werden.
Unterschiedliche Schmelztemperaturen des Wärmespeichermaterials in einem Speicher sind bei
dynamischen Speichern nur selten anzutreffen. Bekannt ist hierzu DE 295 12 743 U1, wobei durch
Schüttung schichtenartig übereinander angeordnetes Speichermedium direkt vom Wärmeträger
durchflossen wird.
Bei statischen Latentwärmespeichern ist die Wärmetauscherwandfläche zwischen Speichermedium
und Wärmeträger im Verhältnis zum Volumen meist sehr klein bemessen. So werden in
DE 195 02 507 A1 und DE 197 45 794 A1 handelsübliche Getränkedosen mit nach unten gerichteter
Öffnung als Speicherbehälter eingesetzt, die bekanntlich eine glatte Oberfläche besitzen.
In DE 40 41 968 A1 sinken die Schmelztemperaturen in Strömungsrichtung der Beladung und steigen
in Strömungsrichtung der Entladung. Dabei wird allerdings sowohl beim Beladevorgang als auch
beim Entladevorgang der gesamte Speicher vom Wärmetransportmedium durchflossen. Dadurch ist
gleichzeitiges Be- und Entladen unterschiedlicher Heizmittelniveaus unter Ausnutzung der vorhan
denen unterschiedlichen Schmelztemperaturen des Speichermaterials nicht möglich. Somit wird
potentiell vorhandene Speicherkapazität der Speichermaterialien, die durch die unterschiedlichen
Schmelztemperaturen vorhanden ist, nicht genutzt, da lediglich eine konstante Austrittstemperatur
erreicht wird.
Keiner der vorgenannten Speicher ist aufgrund seiner Konstruktion sowohl für die Aufstellung im
Gebäude als auch im Freien sowie teilweise oder ganz im Erdreich eingelassen, einsetzbar. Das ist
bei großem Speichervolumen jedoch notwendig, da z. B. in Wohngebäuden der Platz zur Aufstel
lung begrenzt ist und somit die Einsatzfälle begrenzt sind.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Latentwärme
speicher zu schaffen der die unterschiedlichsten Energiequellen je nach zeitlichem Angebot auch
parallel nutzen kann und geeignet ist, die bisher begrenzte Einsatzmöglichkeit von Latentwärme
speichern unter Berücksichtigung der in Gebäuden meist vorhandenen Platz- und Einbringungs
probleme zu erweitern. Es soll eine kompakte Anlage geschaffen werden, langlebig und wartungs
arm. Die Anlage soll die Nutzung der Solarenergie zur Gebäudeheizung in größerem Umfang als
bisher ermöglichen.
Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale, gleichzeitige Ein- und
Ausspeicherung, die auf unterschiedlichen Temperaturniveaus möglich ist, wobei der Speicher
wahlweise im Baukörper integriert, im Freien aufgestellt sowie ganz oder teilweise in die Erde ein
gelassen werden kann, Umweltwärme über die Außenhülle genutzt und Speicherverluste minimiert
werden und somit großvolumige Bauweise zuläßt, gelöst.
Die mit dem erfindungsgemäßen Latentwärmespeicher erreichten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß statt einer zyklenmäßigen Abwechslung von Be- und Entladevorgängen eine permanente
Be- und Entladung auf unterschiedlichen Temperaturniveaus stattfinden kann und daß dabei durch
die schichtenweise angeordneten Wärmespeicherzellen mit unterschiedlichen Schmelztemperaturen
des Wärmespeichermediums der Nutzungsgrad entsprechend erhöht wird und daß durch die Mög
lichkeit, den Speicher sowohl in Gebäuden als auch im Freien, sowie für kompletten oder teilwei
sen Erdeinbau zu installieren, die Einsatzmöglichkeit beträchtlich erweitert wird.
Wirtschaftlich sinnvoll ist die Kombination mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe insbesondere zur
Nutzung der im äußeren Speichermantel vorhandenen Umweltenergie. Dadurch wird gespeicherte
Umweltenergie aus dem ebenfalls vorzugsweise massiven Außenmantel des Speichers durch Ein
satz der Wärmepumpe im Temperaturniveau angehoben und an entsprechender Stelle im Speicher
eingelagert. Da dadurch der Wärmefluß sowohl von der äußeren Speicherhülle als auch von der
Wärmedämmschicht der Speicherisolierung in Richtung der Wärmetauscherschicht gerichtet ist,
werden keine Wärmeverluste aus dem Speicher an die Umgebung abgegeben. Je nach Dicke der
Wärmedämmung des inneren Speichers tritt eine Verzögerung der Wärmeabgabe zur Wärmetau
scherschicht ein.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben, da für den erfin
dungsgemäßen Latentwärmespeicher beispielsweise industriell gefertigte Betonbehälter in verschie
denen geometrischen Formen oder individuell aus Ortbeton gegossene oder aus Einzelelementen
zusammengesetzte Behälter als Latentwärmespeicher genutzt werden können und somit auch da
durch das Einsatzgebiet der Latentwärmespeicher erheblich erweitert wird. Die Speicherkapazität
wird zusätzlich durch die Maßnahme erhöht, daß neben der gespeicherten Wärmemenge des
Wärmeträgers und des Speichermediums sowie der Schmelzwärme des Speichermediums auch die
gespeicherte Wärmemenge der vorzugsweise massiven inneren Speicherhülle hinzugerechnet wird,
die bei bekannten Speichern unberücksichtigt bleibt, da diese dort zu gering oder nicht nutzbar ist.
Die Wärmekapazität des erfndungsgemäßen Speichers errechnet sich somit nach der Formel
Q = Σmi.cp,i.ΔT + Σmi.ΔhSchmelz,i + Σmhi.Cp,hi.ΔT
Q Wärmemenge
m Masse
cp spezifische Wärmekapazität
ΔT Temperaturdifferenz
ΔhSchmelz spez. Schmelzenthalpie
hi innere Speicherhülle
während die Wärmekapazität herkömmlicher Speicher nach Q = Σmi.cp,i.ΔT berechnet wird und die Wärmekapazität bekannter Latentwärmespeichr nach
m Masse
cp spezifische Wärmekapazität
ΔT Temperaturdifferenz
ΔhSchmelz spez. Schmelzenthalpie
hi innere Speicherhülle
während die Wärmekapazität herkömmlicher Speicher nach Q = Σmi.cp,i.ΔT berechnet wird und die Wärmekapazität bekannter Latentwärmespeichr nach
Q = Σmi.cp,i.ΔT + Σmi.ΔhSchmelz,i
berechnet wird.
Durch Aneinanderreihen ist das Erstellen von Speicherbatterien möglich.
Der erfindungsgemäße Speicher kann mit bestehenden Wärmeerzeugern kombiniert werden und
derartige bestehende Anlagen können in Verbindung mit dem Latentwärmespeicher durch alter
native Wärmeerzeuger wie Wärmepumpe, BHKW, Holzkessel und Solartechnik ergänzt werden.
Auf den Einsatz von Heizkesseln und Thermen kann verzichtet werden.
Die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung wird durch den Speicher in Einsatzfällen ermöglicht, für
die bei herkömmlichen Anlagen wegen des nicht nutzbaren Wärmeüberschusses auf den Einsatz
eines BHKW verzichtet wurde. Bestehende, nicht wirtschaftlich arbeitende BHKW-Anlagen, die
Wärmeüberschuß nicht in erforderlichem Maße nutzbringend abgeben können, werden durch Ein
satz des erfindungsgemäßen Speichers in die Lage versetzt, ihre Wirtschaftlichkeit zu optimieren.
Die Speicher haben je nach Bauart, Baugröße und Anzahl ein beliebig erweiterbares Fassungs
vermögen, auf den Einsatzfall zugeschnitten.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 3 angegeben.
Die Weiterbildung nach Patentanspruch 3 ermöglicht es, die allgemein als Nachteil statischer
Latentwärmespeicher bekannte zu geringe Wärmetauscherfläche so zu vergrößern, daß genügend
Wärmetauscherwandfläche zwischen Wärmespeichermedium und Wärmeträgermedium vorhanden
ist. Um das zu erreichen wird das Wärmespeichermedium in geschlossenen zylindrischen Behältern
eingebettet, die mit wellenartig vergrößerter Oberfläche ausgestattet sind, wodurch eine Vergröße
rung der Wärmetauscherfläche des Speichermediumbehälters erreicht wird und die zugleich der
besseren Durchströmung der Behälterwandungen mit Wärmeträgermedium dient. Ebenso ist die
wellenartige Ausbildung der Speichermediumbehälter zur Aufnahme von Ausdehnung des Spei
chermediums geeignet. Damit ist ein weiteres Problem der statischen Speicher mit geschlossenen
Speichermedienbehältern gelöst. Zwischen den mit Wärmespeichermedium gefüllten und schich
tenweise angeordneten vorzugsweise zylindrischen, wellenartig ausgebildeten Speichermedien
behältern kann durch vorgenannte wellenartige Ausbildung das Wärmeträgermedium, ohne zusätz
liche Anbringung von Distanzstücken, ungehindert hindurchströmen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 4 angegeben.
Dabei wird an Stelle der äußeren gemauerten oder geschalteten Schicht ein gegenüber dem inneren
Behälter entsprechend größerer industriell gefertigter Außenbehälter eingesetzt, der dann als
erster Behälter gesetzt werden muß. Ebenso ist die Nutzung vorhandener gemauerter oder beto
nierter Silos, Regenwasserbehälter und Zisternen, Klär- und Ausfaulgruben, und sonstiger bauseits
vorhandener Gruben und Schächte als äußerer Behälter möglich.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 5 angegeben.
Im Extremfall, beispielsweise nach fortgeschrittener Entladung des Speichers und zum Bedarfszeit
punkt nicht vorhandener Lademöglichkeit, ist es möglich, durch Einsatz der Wärmepumpe die
üblicherweise nicht nutzbare Wärmeenergie im unteren Speicherteil auf höheres nutzbares Niveau
zu bringen und im oberen Speicherbereich einzulagern. Da damit kein Wärmeeintrag in den Spei
cher verbunden ist und lediglich die elektrische Energie der Wärmepumpe als Wärmeenergie zuzu
rechnen ist, soll diese Variante nur als Notlösung zur Verhinderung des Ausfalls der Gesamtanlage
in Betracht kommen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 6 angegeben.
Durch Zugabe von Wärmeträgerflüssigkeit, wie sie üblicherweise in Sonnenkollektoranlagen ver
wendet wird, kann der erfindungsgemäße Speicher auch bei Arbeitstemperen von -5°C betrieben
werden und kann bei Temperaturen unter -5°C nicht einfrieren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung 1 in seinem Aufbau sowie in Zeich
nung 2 als Funktionsschema und Zeichnung 3 und 4 als Schnitt der Außenschale des erfindungs
gemäßen Wärmespeichers dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Durch den inneren massiven Speicherkörper 10 wird Stabilität und Robustheit erreicht. Im be
schriebenen Ausführungsbeispiel ist der innere Speicherkörper 10 ein industriell gefertigter zylin
drischer Betonkörper. Unter den Speicherkörper 10 ist eine Fundamentplatte 11 zu gießen, die
zweckmäßigerweise so weit übersteht, daß die den inneren Speicherbehälter 10 umschließende
Isolierschicht 12 und die äußere Massivabsorberwand 13 darauf aufsitzen können. Um Speicher
verluste durch den Boden 14 des Speichers 10 zu vermeiden, ist die Bodenplatte 11 mittels geeig
neter Maßnahmen, zweckmäßigerweise mit Schaumglas 15 zu dämmen. In die Bodenplatte 11 wird
zumindest eine Rohrschlange 16 des äußeren Wärmetauschers 17 eingegossen Unmittelbar über
dem Boden 14 des Speichers 10 befindet sich ein mit gleichmäßig verteilten, schräg nach unten ge
richteten Bohrungen versehener offener Wärmeträgerverteiler 1, über den Wärmeträgerflüssigkeit
an der tiefsten Stelle entnommen wird und über ein Steigrohr 19 einem außerhalb des erfindungs
gemäßen Wärmespeichers angeordneten externen Wärmetauscher zugeführt wird. Auf gleicher
Höhe verläuft zwischen den Rohren des genannten offenen Verteilers ein geschlossener Rohr
wärmetauscher 2. Dieser wird über eine Vor- und Rücklaufleitung 21 und 22 vorzugsweise mit
einer Wärmepumpe verbunden und dient im Extremfall als kalte Wärmequelle, sofern anderweitige
Wärmekapazität zur Versorgung der Heizungsanlage kurzzeitig nicht vorhanden ist. Über den
offenen Verteiler 1 und den Rohrwärmetauscher 2 wird ein handelsübliches Lochblech 23 gelegt,
welches den gesamten Speicherquerschnitt ausfüllt. Es dient der Auflage der mit Wärmespeicher
medium 24 gefüllten geschlossenen Behälter 25. Diese bestehen aus dichten flexiblen, gewellten,
vorzugsweise metallischen Schläuchen, in denen das Wärmespeichermedium 24 sich bei Änderung
des Aggregatzustandes ausdehnen kann. Durch die gewellte Ausführung wird eine Vergrößerung
der Wandfläche erreicht. Als Speichermedium wird zweckmäßigerweise Paraffin eingesetzt, da
damit verschiedene Phasenübergangstemperaturen erzielt werden. Die erste Lage 26 der Speicher
medienbehälter wird liegend eingebracht. Der äußere Schlauch ist zweigeteilt und liegt entlang der
Speicherwand um den gesamten Umfang des Behälterinnenraumes bis jeweils an die aufsteigenden
Rohre 19, 21, 22 des untersten Wärmetauschers 2 und Verteilers 1. Die nach innen folgenden
Schläuche werden um jeweils 90° versetzt ebenso eingebracht, bis ca. 50% der Grundfläche belegt
ist. Danach werden die verbleibenden Schläuche, welche zur Ausgleichung der Rundung mit schrä
gen Endböden versehen sind, parallel nebeneinander liegend eingebracht, bis der gesamte Speicher
querschnitt gefüllt ist. Die darüberliegende Schicht der Wärmespeichermedienbehälter 25 wird je
weils mittig über die darunterliegende Schicht eingebracht, so daß das Speichervolumen möglichst
maximal mit den genannten Schläuchen ausgefüllt wird.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel soll der Latentwärmespeicher in eine untere Entnahmezone I
der abgekühlten Wärmeträgerflüssigkeiten, zwei mittlere Einspeicher- und Entnahmezonen II und
III und eine obere Einspeicher- und Entnahmezone IV eingeteilt werden. Zwischen den vorge
nannten Zonen befinden sich die Speichermedienbereiche A, B und C. Dabei wird in jedem Bereich
zunächst die untere Hälfte mit liegenden Speichermedienbehältern 25 gefüllt, die obere Hälfte mit
senkrecht stehenden 27. Die offenen Verteiler- bzw. Entnahmeleitungen und die Wärmetauscher
sind jeweils zwischen zwei Lochblechen 28, 29 sowie 30, 31 eingelagert. Lediglich über dem
obersten 9 und unter den untersten Wärmetauschern 2/Verteilern 3 wird auf ein Lochblech
verzichtet. Die Speichermedienbehälter sind im Ausführungsbeispiel in drei Zonen mit je nach
Zone unterschiedlichen, mit Speicherhöhe ansteigenden Phasenübergangstemperaturen eingeteilt.
Über Wärmefühler und Regelung werden Pumpen angesteuert, über die je nach Wärmeangebot,
nach Durchströmung externer Wärmetauscher, dem Speicher entsprechend dem jeweiligen verfüg
baren Temperaturniveau, Wärmeenergie zugeführt wird. Diese Wärmeenergie wird in die diesem
Temperaturniveau zugeordnete Speichertemperaturzone II, III, oder IV eingelagert. Dies erfolgt
durch aus der Heizungstechnik bekannte Fühler, Pumpen, Ventile und Armaturen.
Sowohl die Phasenübergangstemperaturen der Speichermedien als auch die Speichertemperatur
zonen und die Anzahl der Schichten sowie Wärmetauscher und Wärmeträgerflüssigkeitsverteiler
sind frei wählbar und auf den jeweiligen Einsatzfall zuzuschneiden.
An der höchsten Stelle der Füllung des Speichers befindet sich im beschriebenen Ausführungsbei
spiel ein geschlossener Wärmetauscher 9 zur Entnahme der Wärme beispielsweise für die Warm
wasserbereitung. Parallel verlaufend wird ein offenes gelochtes Entnahmerohr 7 eingebracht, über
das Wärmeträgerflüssigkeit einem externen Wärmetauscher, beispielsweise für die Gebäudehei
zung, zugeführt werden kann.
Da es sich um eine drucklose Anlage handelt, ist im oberen Speicherbereich entweder eine Sicher
heitsausdehnungszone S zu berücksichtigen oder es ist über eine Bohrung 18 in der massiven Spei
cherabdeckplatte 20, ein in die Bohrung eingedichtetes Rohr 32 als Zuleitung für ein offenes Aus
dehnungsgefäß eingebaut. Über dieses Ausdehnungsgefäß ist das Nachfüllen der Anlage möglich.
Mindestens eine größere, abgedeckte und isolierte Öffnung 33 in der Speicherabdeckplatte 20 dient
als Wartungs- und Kontrollöffnung.
Die innere massive Speicherhülle 10 wird an ihrer Außenseite allseitig mit handelsüblichen Dämm
stoffen 34 isoliert und nach außen hin mit einer Folie 35 gesperrt. Darauf werden in vertikaler Rich
tung Bänder 36 (Fig. 3) mit Rohrbefestigungen 37 angebracht, die ihrerseits durch Bänder 38 in
horizontaler Richtung indirekt an der Speicherisolierung 34 befestigt werden. In die Rohrbefesti
gungen 37 werden spiralförmig aufsteigend um den Speicherkörper verlaufend, eine oder mehrere
Rohrleitungen als äußerer Wärmetauscher 17 montiert. Für diese sind fortführend die aus der
Bodenplatte austretenden Rohrleitungen 16 zu nutzen.
Je nach Einsatzfall wird als äußere Schicht 13 eine massive gemauerte oder geschalte Wand auf die
Bodenplatte 11 aufgesetzt. Der Zwischenraum 39 zwischen Speicherisolierung 34 und äußerer
Wand 13 wird vorzugsweise mit einer Sandschüttung ausgefüllt.
Da durch den Wärmeentzug aus der Außenwand 13 der Wärmefluß sowohl von der äußeren
Speicherhülle als auch von der Dämmschicht 34 zu der den Wärmetauscher 17 umgebenden Zone
verläuft, ist ein Wärmeverlust des Speicherinnenbehälters insofern minimiert, daß Wärmeverlust
nur eintreten kann, wenn die Temperatur an der Innenseite der Außenwand unter die durch eine
Wärmepumpe zu verarbeitende Soletemperatur sinkt. Je weiter der gesamte Speicher in Erdreich
eigebettet wird, desto länger ist der äußere Speichermantel als Absorber nutzbar, da durch die im
Erdreich gespeicherte Wärme eine Durchmischung mit der kälteren Außenschale des nicht im Erd
reich eingelassenen Teiles des Speichers erfolgt.
Je nach Dicke der Wärmedämmung 34 des inneren Speichers tritt eine gewünschte Verzögerung
der Wärmeabgabe zur Wärmetauscherschicht 39 mit Wärmetauscher 17 ein.
Der als Ausführungsbeispiel beschriebene erfindungsgemäße Latentwärmespeicher ist zur Hälfte
im Erdreich eingelassen.
Claims (8)
1. Latentwärmespeicher in druckloser, statischer Ausführung für Heizungsanlagen oder dergleichen
mit Wärmespeichermedium und Wärmeübertragermedium zur Aufnahme von Wärmeenergie aus
unterschiedlichen Wärmequellen dadurch gekennzeichnet, daß durch schichtenweise Anordnung
der Speichermedienbehälter mit Speichermaterial unterschiedlicher Schmelzpunkte und der zwi
schen diesen Schichten angeordneten offenen Entnahme- und Verteilerleitungen sowie geschlosse
nen Wärmetauschern innerhalb des Speichers, Ein- und Ausspeicherungsvorgänge getrennt oder
gleichzeitig und auf unterschiedlichen Temperaturniveaus sowohl der Wärmeträgermedien als auch
der Speichermedien durchgeführt werden, wobei der Speicher ohne Änderung seiner Konstruktion
wahlweise im Baukörper integriert, im Freien aufgestellt sowie ganz oder teilweise in die Erde ein
gelassen werden kann und die den Speicher umschließende äußere Hülle geeignet ist, dort aufge
nommene Umweltwärme durch eine zwischen äußerer Hülle und Speicherisolierung angeordnete
Wärmetauscherschicht dem Speicher oder Verbraucher auf geeignetem Temperaturniveau
zuzuführen.
2. Wärmespeicher nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die innere den Speicher
umgebende Hülle massiv ausgeführt und selbst speichernd ist und nach außen hin gegen
Wärmeverluste gedämmt ist und daß die Bauart des Speichers an keine festen geometrischen
Formen gebunden ist und auch als Speicherbatterie mit beliebig vielen gleichartig oder
unterschiedlich ausgestatteten Behältern betrieben werden kann.
3. Wärmespeicher nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß das Wärmespeichermedium in geschlossenen zylindrischen
Behältern eingebettet ist, die ausgestattet sind mit wellenartig vergrößerter Oberfläche zur
Aufnahme von Ausdehnung des Speichermediums, zur Vergrößerung der Wärmetauscherfläche des
Speichermediums und zur besseren Durchströmung mit Wärmeträgermedium zwischen den mit
Wärmespeichermedium gefüllten und schichtenweise angeordneten Behältern.
4. Wärmespeicher nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß die äußere Hülle und die Fundamentplatte des Speichers durch einen
industriell gefertigten Behälter ersetzt werden können, so daß der Innenbehälter in einen größeren
Außenbehälter eingesetzt wird, wobei der äußere Behälter zuerst gesetzt werden muß, desweiteren
die Nutzung vorhandener gemauerter oder betonierter Silos, Regenwasserbehälter und Zisternen,
Klär- und Ausfaulgruben, und sonstiger bauseits vorhandener Gruben und Schächte als äußerer
Behälter.
5. Wärmespeicher nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß im Extremfall, beispielsweise nach fortgeschrittener Entladung des Speichers
und zum Bedarfszeitpunkt nicht vorhandener Lademöglichkeit, durch Einsatz einer Wärmepumpe
die üblicherweise nicht nutzbare Wärmeenergie im unteren Speicherteil auf höheres nutzbares
Niveau zu bringen und im oberen Speicherbereich einzulagern.
6. Wärmespeicher nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß der Speicher auch bei niedrigen Arbeitstemperaturen von -5°C betrieben
werden kann.
7. Wärmespeicher nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß ein äußerer Wärmetauscher indirekt auf einer Wärmedämmung befestigt wird,
ohne die Sperrfolie zu durchdringen.
8. Wärmespeicher nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß dieser auch als normaler statischer Speicher ohne die einen Latentwärme
speicher bezeichnenden Merkmale, insbesondere der Einbringung von Latentspeichermaterial
eingesetzt werden kann, der Speicher jedoch durch Nachrüstung jederzeit zum Latentwärmespei
cher erweitert werden kann.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE20022367U DE20022367U1 (de) | 2000-02-10 | 2000-02-10 | Wärmespeicher, Latentwärmespeicher |
DE10005915A DE10005915A1 (de) | 2000-02-10 | 2000-02-10 | Wärmespeicher, Latentwärmespeicher |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10005915A DE10005915A1 (de) | 2000-02-10 | 2000-02-10 | Wärmespeicher, Latentwärmespeicher |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10005915A1 true DE10005915A1 (de) | 2000-08-31 |
Family
ID=7630464
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10005915A Ceased DE10005915A1 (de) | 2000-02-10 | 2000-02-10 | Wärmespeicher, Latentwärmespeicher |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10005915A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015107197A1 (de) | 2014-05-09 | 2015-11-12 | Frank Trenkner | Mehrzonen-Wärmespeicher |
DE102015203480A1 (de) | 2015-02-26 | 2016-09-01 | Angermüller Bau GmbH | Wärmespeichervorrichtung |
DE102015212767A1 (de) * | 2015-07-08 | 2017-01-12 | Siemens Aktiengesellschaft | Vorrichtung und Verfahren zur Verwendung einer Abwärme eines Wärmespeichers |
WO2019162320A1 (en) * | 2018-02-22 | 2019-08-29 | Differ As | Solar cooking apparatus with heat storage capacity. |
-
2000
- 2000-02-10 DE DE10005915A patent/DE10005915A1/de not_active Ceased
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Date | Code | Title | Description |
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |