DE10005821A1 - Gekühlte Edelmetallelektrode zum Einstellen einer bestimmten Elektrodenoberfläche - Google Patents
Gekühlte Edelmetallelektrode zum Einstellen einer bestimmten ElektrodenoberflächeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Elektrode zum Beheizen einer Schmelze, insbesondere einer Glasschmelze. DOLLAR A Gemäß der Erfindung ist die Elektrode wie folgt aufgebaut: DOLLAR A - mit einer Außenhülle aus einer Edelmetall oder einer Edelmetallegierung; DOLLAR A - mit einer von der Außenhülle wenigstens mittelbar umschlossenen Wärmedämmschicht; DOLLAR A - mit einem Kühlsystem zum Abführen von Wärmeenergie.
Description
Die Erfindung betrifft eine Elektrode, die dazu bestimmt ist, eine Schmelze zu
beheizen. Solche Elektroden sind insbesondere in der Glaserzeugungs
industrie bekannt. Sie sind meist stabförmig. Dabei werden über den
Joulschen Effekt die für den Schmelzprozeß notwendigen Energien direkt im
Glasbad freigesetzt. Der Wirkungsgrad ist dabei sehr hoch.
Neben Standard-Elektrodenwerkstoffen wie SnO2, Molybdän oder Wolfram
finden Edelmetalle vielfältige Verwendung. Sie werden immer dann gewählt,
wenn es die Glasqualität erfordert, wie zum Beispiel bei optischen Gläsern,
oder wenn die Korrosionsraten der Standardrefraktärmetalle, so hoch sind,
daß die einzuhaltenden Glaseigenschaften negativ berührt werden oder ein
wirtschaftlicher Einsatz der Elektroenergie nur bei Verwendung von
Edelmetallelektroden noch vertretbar ist.
In der Regel werden diese Elektroden nicht mit 50 Hz betrieben. Die
Heizfrequenz liegt im allgemeinen zwischen 3 und 10 kHz (C. Eden, Die
Auflösung von Platinelektroden bei der Wechselstromelektrolyse in
Glasschmelzen; Auszüge aus der Dissertation T. H. Aachen 1956).
Edelmetalle besitzen eine hohe Standfestigkeit auch gegenüber aggressiven
Glasschmelzen. Oft findet man in der Praxis einen Kompromiß zwischen der
erzielbaren Standzeit und den für den Prozeß notwendigen Temperaturen, da
die mechanische Stabilität immer geringer wird, je mehr man sich der
Schmelztemperatur nähert. Die Elektroden werden sowohl im Boden, von der
Seite als auch von oben in der Schmelze eingesetzt. Der Kern dieser
Edelmetallelektroden besteht vielfach aus einem Refraktärmetall wie Molybdän
oder Wolfram. Beim Einsatz ist aber stets durch geeignete Maßnahmen darauf
zu achten, daß ein Sauerstoffzutritt verhindert wird, da diese Werkstoffe ab
circa 600°C oxidieren. Diese Metalle gewährleisten eine ausgezeichnete
Stabilität bei den vorherrschenden Prozeßtemperaturen. Statt aus Edelmetall
kann der Kern auch aus einem nicht metallischem Feuerfestmaterial bestehen,
das bei den Einsatztemperaturen eine genügend hohe Stabilität hat.
Bei Rührern zum Homogenisieren von Glasschmelzen ist es bekannt, eine
Kühlung vorzusehen - siehe DE 19 64 467 A1.
Elektroden zum Einsatz in Glasbädern sind im allgemeinen von einem Halter
getragen. Dabei ist der Kern der Elektrode mit dem Halter fest verbunden,
beispielsweise durch Verschrauben. Der Halter besteht in der Regel aus
Edelstahl oder aus einer Edelstahllegierung. Das Vorderteil des Halters
gelangt dabei in Kontakt mit dem Glasbad. Er ist deshalb aus
hitzebeständigem Stahl hergestellt. Die aus Edelmetall bestehende Außenhaut
der Elektrode ist mit dem Ende des Halters verschweißt. Der Halter selbst ist
in der Regel wassergekühlt. Diese intensive Kühlung unterdrückt die
Diffusionsvorgänge in der Nähe der Schweißnaht, verhindert das
Aufschmelzen des Haltermaterials und vor allem bei Einsatz der Elektrode im
Bodenbereich ein Auslaufen der Glasschmelze bei einem Elektrodenbruch.
EP 372 111 B1 beschreibt einen Elektrodenstab mit einer Kühlung, die sich
am Übergang zum Elektrodenhalter befindet, und zwar in dem dem
Elektrodenhalter zugewandten Teil. Diese partielle Elektrodenkühlung soll den
korrosiven Angriff des Gemenges beim Einsatz von Topelektroden
minimieren.
Wie oben erwähnt, ist die Temperatur des Glasbades eine kritische Größe
bezüglich der Gefahr der Korrosion sowie bezüglich der Festigkeit der
Elektroden. Der korrosive Angriff der Glasschmelze auf das Edelmetall
beziehungsweise die Edelmetallegierung kann beim Läutern der
Glasschmelze besonders kritisch sein. Je nach eingesetztem Läutermittel
werden Redoxgleichgewichte derart verschoben, daß Legierungsbildung des
Edelmetalles(legierung) mit Glasbestandteilen auftreten kann, deren
Liquidustemperatur deutlich unter der Glastemperatur liegt.
Ferner ist folgendes zu beachten: Heizelektroden erwärmen die Glasmasse
mittels Joulscher Wärme direkt und setzen damit je nach Ausbildung des
Heizkreises beträchtliche Energiemengen in der unmittelbaren Nähe der
Elektrodenoberfläche frei. Die dort vorherrschenden Temperaturen sind in der
Regel ca. 30-100°C höher (Strahlungsleitfähigkeit des betreffenden Glases
spielt die wesentliche Rolle) als im Glasbald selbst, so daß bei
Prozeßstörungen schnell die Schmelztemperatur des Edelmetalles(legierung)
überschritten werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu treffen, mit denen
eine Elektrode der genannten Art gegen die schädlichen Einflüsse zu hoher
Temperaturen geschützt werden kann, und zwar bezüglich des korrosiven
Angriffs, als auch bezüglich der Festigkeit.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Dem gemäß
wird nicht nur der Elektrodenhalter mit einer Kühlung ausgestattet, sondern
der gesamte Elektrodenkörper. Die Elektrode umfaßt eine äußere
Edelmetallhülle, die einen Feuerfest-Aufbau umschließt. Der Elektrode ist ein
Kühlsystem zugeordnet, eingeschlossen eine Zufuhrleitung und eine
Abfuhrleitung für ein Kühlmedium.
Durch die Erfindung wird folgendes sichergestellt:
Die Oberflächentemperatur der äußeren Hülle - Edelmetall oder
Edelmetallegierung - wird stets unterhalb eines bestimmten Wertes gehalten,
so daß eine ausreichende Stabilität der Hülle gewährleistet ist und der
korrosive Angriff durch das Schmelzbad, insbesondere durch Läutermittel
minimiert wird.
Durch den Feuerfest-Aufbau wird eine kontrollierte Wärmeabfuhr aus der
Schmelze sichergestellt. Somit wird der Wärmeverlust aus der Glasschmelze
durch den Elektrodenkörper hindurch in den Kühlkreislauf minimiert, was den
Wirkungsgrad und damit die Wirtschaftlichkeit des Prozesses günstig
beeinflußt.
Durch die Erfindung ist es ferner möglich, den Durchmesser der Bohrung im
Feuerfestteil durch die die Elektrode eingeführt wird, auf mäßigen Werten zu
halten, da durch die Kühlung und damit durch die niedrigeren Temperaturen
die Strombelastung pro cm2 Oberfläche steigen kann. Hierdurch läßt sich der
Durchmesser des Elektrodenkörpers reduzieren.
Als Kühlmedium kommt beispielsweise Wasser in Betracht, aber auch jedes
andere Medium, das geeignet ist, Wärme abzuführen, beispielsweise ein Öl.
Der Feuerfest-Aufbau wird entsprechend angepaßt (Anpassung der
Wärmeabfuhr aus der Schmelze über Material und Dicke). Der Feuerfest-
Aufbau kann eine oder zwei oder mehrere Lagen umfassen. Der Feuerfest-
Aufbau sorgt auch für eine gewisse Vergleichmäßigung der Temperatur, die
im Bereich der Edelmetallhülle herrscht, selbst dann, wenn die Temperatur im
Schmelzbad schwankt.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Die dargestellte
Elektrode umfaßt eine Außenhülle 1 aus einem Edelmetall. Die Edelmetallhülle
umschließt einen Feuerfest-Aufbau. Dieser weist im vorliegenden Falle zwei
Lagen 2.1, 2.2 auf. Im vorliegenden Falle umschließt die Hülle 1 die äußere
Feuerfestlage 2.1 unmittelbar, und die äußere Feuerfestlage 2.1 umschließt
wiederum unmittelbar die innere Feuerfestlage 2.2.
Es ist eine Ausführungsform der inneren Elektrodenkühlung dargestellt. Man
erkennt eine äußere Rohrleitung 3.1 und eine innere Rohrleitung 3.2. Beide
Rohrleitungen bestehen aus Stahl. Sie sind konzentrisch zueinander
angeordnet. Ein Kühlmedium wird am Einlaß A mit verhältnismäßig geringer
Temperatur dem inneren Kühlrohr 3.2 zugeführt. Es wandert zum freien Ende
der Elektrode und gelangt in den Ringspalt, der zwischen dem inneren
Kühlrohr 3.2 und dem äußeren Kühlrohr 3.1 gebildet ist. Es strömt in
entgegengesetzter Richtung zurück, lädt sich hierbei mit Wärme aus der die
Hülle 1 umgebenden Glasschmelze auf und wird im Bereich des Auslasses B
mit erhöhter Temperatur abgeführt.
Für die einzelnen Parameter von Elektrode und Prozeß kommen die
folgenden Werte in Betracht:
Bauform: Stab, Platte, Block, Kalotte
Aufbau: Edelmetall(legierungs)hülle, geeignete Feuerfest- Materialien, gekühlter Kern aus Metall (vorzugsweise aus Stahl(legierung))
Metallhüllenmaterial: alle Edelmetalle(legierungen), vorzugswiese Pt, PtRh10-30 (Wirtschaftlichkeit)
Metallhüllendicke: 0,1-20 mm, vorzugsweise 0,5-3 mm
Feuerfest-Materialien: Anzahl 1-10, vorzugsweise 2-3; geeignete Materialien mit entsprechender Wärmeleitfähigkeit und Temperaturbeständigkeit (z. B. Mullit)
Feuerfestdicke: 1-250 mm, vorzugsweise 5-75 mm
Glasart: alle Gläser, die bei hoher Temperatur erschmolzen oder geläutert werden müssen
Läutermittel: alle, vorzugsweise Sb2O3, As2O3, und deren Mischungen
Temperatur: 1000-2300°C, vorzugsweise 1300-1800°C
Frequenz: 1 Hz-50 kHz, vorzugsweise 10 kHz (Platinzerstäubung)
Belastung: 0,01-5 A/cm2, vorzugsweise 0,1-0,7 A/cm2 (Platinzerstäubung)
Kühlung: vorzugsweise Wasser, aber auch andere Medien, wie Luft, Gase, Öle
Kühltemperatur: 0-500°C, vorzugsweise 10-80°C
Wärmeentzug: 2-70% des entsprechenden Gesamtenergieeintrages der Elektrode, vorzugsweise 5-25%
Bohrung im Stein des Elektrodenhalters: Durchmesser 25-500 mm, vorzugsweise 50-150 mm
Einbauposition: von oben, von der Seite, durch den Boden
Standzeit: angestrebt 0,5-10 Jahre, wenigstens 2-5 Jahre
Bauform: Stab, Platte, Block, Kalotte
Aufbau: Edelmetall(legierungs)hülle, geeignete Feuerfest- Materialien, gekühlter Kern aus Metall (vorzugsweise aus Stahl(legierung))
Metallhüllenmaterial: alle Edelmetalle(legierungen), vorzugswiese Pt, PtRh10-30 (Wirtschaftlichkeit)
Metallhüllendicke: 0,1-20 mm, vorzugsweise 0,5-3 mm
Feuerfest-Materialien: Anzahl 1-10, vorzugsweise 2-3; geeignete Materialien mit entsprechender Wärmeleitfähigkeit und Temperaturbeständigkeit (z. B. Mullit)
Feuerfestdicke: 1-250 mm, vorzugsweise 5-75 mm
Glasart: alle Gläser, die bei hoher Temperatur erschmolzen oder geläutert werden müssen
Läutermittel: alle, vorzugsweise Sb2O3, As2O3, und deren Mischungen
Temperatur: 1000-2300°C, vorzugsweise 1300-1800°C
Frequenz: 1 Hz-50 kHz, vorzugsweise 10 kHz (Platinzerstäubung)
Belastung: 0,01-5 A/cm2, vorzugsweise 0,1-0,7 A/cm2 (Platinzerstäubung)
Kühlung: vorzugsweise Wasser, aber auch andere Medien, wie Luft, Gase, Öle
Kühltemperatur: 0-500°C, vorzugsweise 10-80°C
Wärmeentzug: 2-70% des entsprechenden Gesamtenergieeintrages der Elektrode, vorzugsweise 5-25%
Bohrung im Stein des Elektrodenhalters: Durchmesser 25-500 mm, vorzugsweise 50-150 mm
Einbauposition: von oben, von der Seite, durch den Boden
Standzeit: angestrebt 0,5-10 Jahre, wenigstens 2-5 Jahre
Claims (8)
1. Elektrode zum Beheizen einer Schmelze, insbesondere einer
Glasschmelze, mit dem folgenden Aufbau:
- 1. 1.1 mit einer Außenhülle (1) aus Edelmetall oder einer Edelmetallegierung;
- 2. 1.2 mit einer von der Außenhülle (1) wenigstens mittelbar umschlossenen Wärmedämmschicht (2.1, 2.2);
- 3. 1.3 mit einem Kühlsystem (3.1, 3.2) zum Abführen von Wärmeenergie.
2. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenhülle aus Platin oder einer Platinlegierung besteht.
3. Elektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenhülle eine Dicke von 0,1 bis 20 mm, vorzugsweise 0,5 bis 3 mm
aufweist.
4. Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmedämmschicht aus Feuerfest-Material besteht.
5. Elektrode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke
des Feuerfest-Materials zwischen 1 und 250 mm, vorzugsweise
zwischen 5 und 75 mm liegt.
6. Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlsystem zwei zueinander konzentrische Rohre (3.1, 3.2)
aufweist, die miteinander einen Ringspalt bilden.
7. Elektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das innere
Kühlrohr (3.2) einen Einlaß (A) für das Kühlmedium aufweist.
8. Elektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ringspalt zwischen dem äußeren Kühlrohr (3.1) und dem inneren
Kühlrohr (3.2) einen Einlaß zum Zuführen des Kühlmediums aufweist.
Priority Applications (2)
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DE2000105821 DE10005821A1 (de) | 2000-02-10 | 2000-02-10 | Gekühlte Edelmetallelektrode zum Einstellen einer bestimmten Elektrodenoberfläche |
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- 2000-02-10 DE DE2000105821 patent/DE10005821A1/de not_active Ceased
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Publication number | Publication date |
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WO2001060121B1 (de) | 2001-11-29 |
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