DE10005578A1 - Verfahren und Drückwalzvorrichtung zum Herstellen eines Hohlkörpers - Google Patents
Verfahren und Drückwalzvorrichtung zum Herstellen eines HohlkörpersInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Drückwalzenvorrichtung zum Herstellen eines Hohlkörpers mit einem stufenförmigen Absatz aus einem rohrförmigen Werkstück. Hierzu wird an dem rohrförmigen Werkstück ein konischer Bereich ausgebildet, der gezielt erwärmt wird. Anschließend wird auf das Werkstück eine axiale Stauchkraft ausgeübt, so dass der erwärmte konische Bereich gestaucht und zu dem stufenförmigen Absatz geformt wird. Sowohl das Ausformen des konischen Bereiches als auch das Stauchen können auf einer Drückwalzvorrichtung durchgeführt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Hohlkörpers, insbesondere einer Hohlwelle, mit zumindest
einem stufenförmigen Absatz aus einem rohrförmigen Werk
stück gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin be
trifft die Erfindung eine Drückwalzvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 8.
Eine derartige Drückwalzvorrichtung umfasst eine rotierend
antreibbare Spindel, eine daran angebrachte Halteeinrich
tung zum drehfesten Halten eines rohrförmigen Werkstücks an
der Spindel, einen Drückdorn mit einer Außenkontur, welche
an eine Innenkontur des Werkstücks angepasst ist, und einen
Vorsetzer, der axial relativ zu der Spindel verstellbar
ist.
Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vor
richtung gehen beispielsweise aus der DE 195 11 963 A1 her
vor. Hierbei wird ein rohrförmiges Ausgangswerkstück in
einer Drückwalzmaschine eingespannt und durch radiales Zu
stellen einer Drückrolle radial eingezogen. Dieses Verfah
ren ist insbesondere für einfache Teile besonders effi
zient. Beim radialen Einziehen eines Abschnittes des rohr
förmigen Ausgangswerkstückes bilden sich stufenförmige
Absätze mit radial verlaufenden Wänden aus. Diese radial
verlaufenden Wände können unter bestimmten Umständen star
ken Umformkräften ausgesetzt sein, welche einerseits zu
einer Verdünnung der Wände und andererseits bei Überschrei
tung des Umformvermögens zu Materialversprödung und Anris
sen führen können.
Eine ähnliche Problematik kann sich bei dem Verfahren zur
Herstellung einer Welle gemäß der DE 197 25 453 A1 ergeben.
Bei diesem bekannten Verfahren wird zur Gewichtsverminde
rung die Welle als eine Hohlwelle ausgebildet, welche stu
fenförmige Absätze aufweist. Bei Hohlwellen können im Be
trieb an den stufenförmigen Absätzen relativ hohe Bela
stungen auftreten, welche eine entsprechend starke Dimen
sionierung der gesamten Hohlwellenwand erfordern. Dies wi
derstrebt aber dem Bedürfnis nach einer leichten Welle mit
einem geringen Massenträgheitsmoment.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit welchen ein
Hohlkörper, insbesondere eine Hohlwelle, mit einem stu
fenförmigen Absatz auf wirtschaftliche und gewichtssparen
de Weise herstellbar ist, wobei zugleich im Bereich des
stufenförmigen Absatzes eine hohe Festigkeit gewährleistet
ist.
Die Aufgabe wird zum Einen durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und zum Anderen durch eine Drück
walzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
abhängigen Ansprüchen angegeben.
Ausgehend von einem gattungsgemäßen Verfahren ist die Er
findung dadurch gekennzeichnet, dass an dem rohrförmigen
Werkstück ein konischer Bereich ausgebildet wird, welcher
einen ersten Werkstückabschnitt mit einem größeren Durch
messer mit einem zweiten Werkstückabschnitt mit einem klei
neren Durchmesser verbindet, dass der konische Bereich ge
zielt erwärmt wird, dass auf das Werkstück eine axiale
Stauchkraft ausgeübt wird, und dass dabei der erwärmte ko
nische Bereich gestaucht und zu dem stufenförmigen Absatz
geformt wird. Durch das axiale Stauchen kollabiert das
rohrförmige Ausgangswerkstück gezielt in dem erwärmten ko
nischen Bereich, wobei durch das beim Stauchen anfallende
Material ein stufenförmiger Absatz mit einer hohen Wand
stärke und damit einer großen Festigkeit ausgebildet wird.
Durch das gezielte Erwärmen in dem konischen Bereich wird
der Werkstoff des Werkstücks so beeinflusst, dass dieser
gegenüber angrenzenden Werkstückbereichen bei einer ge
wünschten axialen Kraft plastisch verformbar ist. Auf diese
Weise ist sichergestellt, dass auch bei relativ langen
Werkstücken eine Stauchung nur an dem gewünschten Werk
stückbereich erfolgt. Das Erwärmen kann durch eine Heizein
richtung oder durch Reibung aufgrund anliegender Drückwal
zen erfolgen. In letzterem Fall kann wegen des durch die
Drückrollen erzeugten dreidimensionalen Spannungszustandes
auch eine relativ geringe Erwärmung für das Stauchen und
Wandverdicken ausreichend sein.
Grundsätzlich kann für das erfindungsgemäße Verfahren jedes
rohrförmige Werkstück eingesetzt werden, welches beispiels
weise durch Gießen oder Schmieden hergestellt ist. Eine
besonders zuverlässige Ausbildung des konischen Bereiches
wird nach einer Ausführungsform der Erfindung dadurch er
reicht, dass der konische Bereich des rohrförmigen Werk
stücks durch Drückwalzen in einer Drückwalzmaschine ausge
bildet ist. So kann etwa eine gezielte Wandstärkenverrin
gerung an dem konischen Bereich eingestellt werden, an der
dann das Werkstück beim Stauchen definiert einknickt.
Dabei besteht eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung
darin, dass das Erwärmen und das axiale Stauchen des koni
schen Bereiches in der Drückwalzmaschine in derselben Ein
spannung wie das Drückwalzen durchgeführt wird. Dies ermög
licht ein besonders wirtschaftliches Herstellen des ge
wünschten zylindrischen Hohlkörpers.
Beim axialen Stauchen kann sich die Form des stufenförmigen
Absatzes frei, ohne zusätzliche Einwirkung von Werkzeugen
ausbilden. Soweit eine besonders exakte Kontur des stufen
förmigen Absatzes gewünscht ist, ist es erfindungsgemäß
vorteilhaft, dass beim axialen Stauchen und beim Ausformen
des stufenförmigen Absatzes das Werkstück rotiert und dass
das Ausformen des stufenförmigen Absatzes unter Einwirkung
mindestens einer Drückwalze erfolgt. Diese Drückwalze kann
eine Kalibrierwalze sein, welche exakt die Kontur des ge
wünschten Absatzes vorgibt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es
bevorzugt, dass beim Ausformen des stufenförmigen Absatzes
gezielt eine Wanddickenverstärkung an dem Absatz ausgebil
det wird. Dies kann insbesondere dadurch geschehen, dass an
der Innenseite des Hohlkörpers das beim Stauchen anfallende
Material frei einen Materialwulst bilden kann.
Sollte andererseits eine exakt definierte Innenkontur in
dem Hohlkörper gewünscht sein, ist es erfindungsgemäß vor
gesehen, dass beim Ausformen des stufenförmigen Absatzes
in das Werkstück ein Dorn eingefahren wird, welcher eine
Innenkontur des Absatzes vorgibt. Diese Innenkontur kann
eine zylindrische Form mit einem rechtwinkeligen Absatz zur
Aufnahme eines Lagers sein. Bei dieser Variante mit einer
exakt vorgegebenen Innenkontur kann vorzugsweise ein Mate
rialwulst an der Außenseite des Hohlkörpers vorgesehen
sein, welcher bei einer nachfolgenden spanabhebenden Bear
beitung beispielsweise zum Bilden eines Lagersitzes abgear
beitet wird. Es ist so zuverlässig gewährleistet, dass
selbst bei einer nachfolgenden spanabhebenden Bearbeitung
eine ausreichend große Wandstärke und eine hohe Festigkeit
in dem abgestuften Bereich zur Verfügung steht.
Weiterhin ist es nach der Erfindung bevorzugt, dass an ei
nem Werkstück mehrere stufenförmige Absätze ausgebildet
werden. Hierfür können zunächst nacheinander die einzelnen
Stufen ausgebildet werden, wobei zunächst der erste ko
nische Bereich erwärmt und dann unmittelbar anschließend
die zugehörige Stufe ausgebildet wird. Diese Schritte wer
den dann so oft wiederholt, bis alle Absätze geformt sind.
Bei einer anderen Variante können die verschiedenen koni
schen Bereiche gleichzeitig erwärmt werden, wobei die
Absätze dann in einem einzigen gemeinsamen Stauchvorgang
ausgeformt werden.
Ausgehend von einer gattungsgemäßen Drückwalzvorrichtung
wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine
Einrichtung zum gezielten Erwärmen eines Werkstückbereiches
vorgesehen ist und dass der Vorsetzer zum Ausüben einer
axialen Stauchkraft auf das Werkstück ausgebildet ist. Mit
der erfindungsgemäßen Drückwalzvorrichtung kann das zuvor
beschriebene Verfahren in einer Einspannung auf einer
Drückwalzmaschine ausgeführt werden.
Zum Erwärmen des Werkstücks kann an der Drückwalzvorrich
tung eine geeignete Einrichtung vorgesehen sein, welche
eine Induktionseinrichtung, ein Wärmestrahler, ein Laser
oder ein Brenner etc. ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht dar
in, dass der Drückdorn an dem Vorsetzer angeordnet ist und
dass an dem Vorsetzer ein Anschlag zum Übertragen der
Stauchkraft ausgebildet ist. Hierbei ist es möglich, den
Drückdorn an dem Vorsetzer zunächst zum Einstellen der
Wanddicke des Werkstücks und zum Ausbilden des konischen
Bereiches durch Drückwalzen im Gegenlauf oder Gleichlauf
einzustellen. Anschließend kann durch Verfahren des Vor
setzers über einen Anschlag an dem Vorsetzer eine axiale
Druckkraft auf das Werkstück ausgeübt werden, um die
gewünschte Abstufung auszubilden. Dabei kann der Drückdorn
auch innerhalb des Werkstücks verbleiben, um so auch wäh
rend des Stauchens eine definierte Innenkontur sicherzu
stellen.
Diese Ausführungsform ist in bevorzugter Weise dadurch wei
tergebildet, dass der Drückdorn an seinem freien Ende einen
Einziehdornabschnitt aufweist, der an dem Drückdorn unter
Ausbildung einer stufenförmigen Schulter angeordnet ist,
welche als Anschlag dient. Bei dieser Vorrichtung wird nach
dem Einstellen der Wandstärke des Werkstücks und dem Formen
des konischen Bereichs der Drückdorn bis auf den Einzieh
dornabschnitt aus dem rohrförmigen Werkstück herausgefah
ren. Anschließend wird mit einer Drückrolle das freie Ende
des Werkstücks gegen den Einziehdornabschnitt eingezogen,
wobei der Durchmesser des Werkstücks an dem eingezogenen
Abschnitt verringert wird. Auf diese Weise liegt das freie
Werkstückende dem Anschlag gegenüber, so dass durch axiales
Zustellen des Vorsetzers die gewünschte Stauchkraft für das
Formen des stufenförmigen Absatzes übertragbar ist.
Eine besonders effiziente Bearbeitung des Werkstücks wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Halteeinrichtung
eine Mitnehmerverzahnung aufweist, in welche das Werkstück
zum Herstellen einer drehfesten Verbindung axial einformbar
ist. Das Werkstück wird dabei nach einer Vorzentrierung auf
dem Dorn durch den Vorsetzer und/oder die Drückwalze mit
hoher axialer Kraft gegen die Mitnehmerverzahnung gedrückt,
wobei sich das Werkstück unter Ausbildung einer drehfesten
Verbindung in die Mitnehmerverzahnung einformt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Aus
führungsbeispielen beschrieben, welche schematisch in den
Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 schematische Querschnittsansichten eines nach der
Erfindung bearbeiteten Werkstücks in verschiede
nen Bearbeitungsstadien und
Fig. 2 schematische Querschnittsansichten eines in einer
erfindungsgemäßen Drückwalzvorrichtung einge
spannten Werkstücks in verschiedenen Bearbei
tungsstadien.
In Fig. 1a ist ein rohrförmiges Werkstück 10 gezeigt, wel
ches an einem Drückdorn 50 zentrisch angeordnet ist. Der
Drückdorn 50, welcher Teil einer Drückwalzvorrichtung ist,
weist einen ersten Zylinderbereich 54 und einen dazu durch
messerkleineren zweiten Zylinderbereich 56 auf, welche über
einen Konusbereich 52 miteinander verbunden sind.
Durch axiales und/oder radiales Zustellen mindestens einer
Drückwalze 40 wird eine gewünschte Außenkontur des Werk
stücks 10 im Gegenlaufdrückwalzen eingestellt. Zum Errei
chen der in Fig. 1b gezeigten Form wird an das rotierende
Werkstück 10 die Drückwalze 40 axial zugestellt, wobei ent
sprechend einem Einlaufwinkel an der Drückwalze 40 der
Durchmesser verringert und das Werkstück gleichzeitig axial
gelängt wird. Bei definierter Einstellung der Umformparame
ter, insbesondere der Druckkraft und der Rotationsgeschwin
digkeit, kann das Gegenlaufdrückwalzen durch die Rolle be
abstandet von dem Dorn 50 durchgeführt werden. Die ver
schiedenen Durchmesserbereiche gemäß den Abschnitten d1 und
d2 in Fig. 1b werden durch eine Veränderung dieser Umform
parameter und/oder der radialen Zustellposition der Drück
walze 40 erreicht. Die Durchmesserbereiche d3 und d4 werden
durch ein hinlänglich bekanntes Abstreck-Drückwalzen er
reicht, bei welchem die Drückwalze 40 das Material in un
mittelbarem Zusammenwirken mit dem Druckdorn 50 umformt.
Hierbei wird bei der vorliegenden Ausführungsform ein ko
nischer Bereich 12 mit einer definierten Wandstärke ausge
formt, welcher einen ersten durchmessergrößeren Werkstück
abschnitt 14 mit einem zweiten durchmesserkleineren Werk
stückabschnitt 16 verbindet.
An den konischen Bereich 12 wird anschließend eine schema
tisch dargestellte Einrichtung 44 zugestellt, durch welche
der konische Bereich 12 gezielt erwärmt wird. Es wird hier
bei vorzugsweise eine Temperatur des Werkstücks in diesem
Bereich oberhalb der Rekristallisationstemperatur einge
stellt, so dass der nachfolgende Stauchvorgang gezielt in
diesem Bereich und ohne Kaltverfestigung stattfinden kann.
Der axiale Stauchvorgang, bei welchem eine Kraft F auf das
Werkstück 10 ausgeübt wird, ist in Fig. 1c veranschau
licht. Durch die axiale Kraft F wird der konische Bereich
12 unter Ausbildung eines stufenförmigen Absatzes 20 zu
sammengeschoben. Um eine definierte Außenkontur zu errei
chen, wird eine Kalibrierwalze 42 mit einer entsprechenden
stufenförmigen Kontur verwendet, wie aus der Einzelheit
gemäß Fig. 1d zu ersehen ist. Durch den Stauchvorgang
ergibt sich ein Materialanfall, welcher zu einer Wandstär
kenverdickung 22 im Bereich des stufenförmigen Absatzes 20
führt.
Zur Einstellung einer definierten Innenkontur kann, wie aus
der oberen Hälfte der Fig. 1c zu ersehen ist, der Drück
dorn in das Werkstück 10 eingeschoben werden. Alternativ
kann gemäß der unteren Hälfte der Fig. 1c bei einem innen
nicht abgestützten Werkstück 10 ein Materialwulst 24 ausge
bildet werden, welcher an der Innenseite des Werkstücks 10
für eine zusätzliche Materialverstärkung sorgt.
Der so geformte Hohlkörper mit dem stufenförmigen Absatz 20
ist in Fig. 1e gezeigt. Dieser Hohlkörper kann gegebenen
falls mit einem weiteren stufenförmigen Absatz versehen
werden, wobei zunächst gemäß Fig. 1f ein weiterer koni
scher Bereich 32 durch eine entsprechend geformte Einzieh
rolle ausgebildet wird. Dieser weitere konische Bereich 32
kann dann entsprechend den vorangegangenen Verfahrens
schritten durch Erwärmen und axiales Stauchen zu dem wei
teren stufenförmigen Absatz ausgebildet werden. Auf diese
Weise kann effizient und mit hoher Genauigkeit eine Hohl
welle mit einem Hinterschnitt ausgebildet werden, wobei an
den entsprechenden stufenförmigen Absätzen eine besonders
starke Materialanhäufung gegeben ist.
Eine alternative Verfahrensausführung und eine Vorrichtung
nach der Erfindung sind in den Fig. 2a bis 2d darge
stellt. Ein rohrförmiges Werkstück 10a mit einem massiven
Bodenbereich 11 und einer darin eingebrachten Zentrier
bohrung wird durch drei schematisch angedeutete Mehrzweck-
Drückrollen 46, welche in bekannter Weise in Umfangs-, in
Radial- und in Achsrichtung einen definierten Versatz zu
einander aufweisen, axial gegen eine Mitnehmerverzahnung
64 einer Halteeinrichtung 62 gedrückt. Die Halteeinrichtung
62 ist drehfest mit einer Spindel 60 einer Drückwalzvor
richtung verbunden, deren grundsätzlicher Aufbau hinsicht
lich Gestell, Antrieb und Halterung der Drückwalzen aus dem
Stand der Technik bekannt ist. Zwischen der Spindel 60 und
der Halteeinrichtung 62 ist ein federnd und axial ver
schiebbar gelagerter Zentrierstift 61 vorgesehen, welcher
zur zentrischen Lagerung des Werkstücks 10a in dessen Zen
trieröffnung eingreift.
Gemäß der Fig. 2a wird mit der Mehrzweck-Drückrolle 46 zu
nächst eine Längung des Werkstücks 10a durch ein Gegenlauf
drückwalzen bewirkt. Das so erzeugte Zwischenprodukt ist
Fig. 2b entnehmbar. Zu diesem Zeitpunkt wird die Mehr
zweck-Drückrolle 46 an das freie Ende des Werkstücks 10a
rückgestellt, wobei gleichzeitig eine Verkippung der Rolle
um einen Kippwinkel, beispielsweise um 20°, durchge
führt wird. Durch diese Verstellung der Mehrzweck-Drück
rolle 46 liegt nun nicht mehr der beim Gegenlaufdrückwal
zen zum Einsatz kommende Einlaufbereich 47, sondern der
demgegenüber wulstförmig vorstehende Einziehabschnitt 48
ab dem Werkstück 10a an.
Gemäß Fig. 2c wird ein in dem Werkstück 10a während des
Gegenlaufdrückwalzens eingeführter Drückdorn 50a weitge
hend aus dem Werkstück 10a herausgefahren, so dass ledig
lich ein am freien Ende des Drückdorns 50a angeordneter
zylindrischer Einziehabschnitt 72 im Werkstück 10a ver
bleibt. Gegenüber dem Durchmesser des zylindrischen Drück
dorns 50a ist der Einziehabschnitt 72 durchmesserkleiner,
wobei eine definierte Schulter 74 ausgebildet ist. Diese
Schulter 74 dient als ein axialer Anschlag, durch welchen
einerseits eine axiale Längung des Werkstücks 10a begrenz
bar ist und andererseits durch einen Vorsetzer des Drück
dorns 50a eine axiale Stauchkraft auf das Werkstück 10a
übertragbar ist.
Durch den wulstförmigen Einziehabschnitt 48 der Mehrzweck-
Drückrolle 46 wird das freie Ende des Werkstücks 10a radial
nach innen gegen den zylindrischen Einziehdornabschnitt ge
drückt, wobei ein konischer Bereich 12a an dem Werkstück
10a ausgebildet wird. Entsprechend der Verfahrensbeschrei
bung zu Fig. 1 kann dieser konische Bereich 12a zu einem
stufenförmigen Absatz geformt werden. Für weitere Umformun
gen wird die Mehrzweck-Drückrolle 46, welche gegenüber dem
Gegenlaufdrückwalzen um einen Winkel α gekippt ist, in
grundsätzlich bekannter Weise an dem Außenumfang des Werk
stücks 10a entlanggefahren.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen eines Hohlkörpers, insbe
sondere einer Hohlwelle, mit zumindest einem stufen
förmigen Absatz (20) aus einem rohrförmigen Werkstück
(10),
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - dass an dem rohrförmigen Werkstück (10) ein konischer Bereich (12) ausgebildet wird, welcher einen ersten Werkstückabschnitt (14) mit einem größeren Durchmes ser mit einem zweiten Werkstückabschnitt (16) mit einem kleineren Durchmesser verbindet,
- - dass der konische Bereich (12) gezielt erwärmt wird,
- - dass auf das Werkstück (10) eine axiale Stauchkraft ausgeübt wird und
- - dass dabei der erwärmte konische Bereich (12) ge staucht und zu dem stufenförmigen Absatz (20) ge formt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der konische Bereich (12) des rohrförmigen
Werkstücks (10) durch Drückwalzen in einer Drückwalz
maschine ausgebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Erwärmen und das axiale Stauchen des koni
schen Bereiches (12) in der Drückwalzmaschine in
derselben Einspannung wie das Drückwalzen durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim axialen Stauchen und beim Ausformen des
stufenförmigen Absatzes (20) das Werkstück (10) ro
tiert und dass das Ausformen des stufenförmigen Ab
satzes (20) unter Einwirkung mindestens einer Drück
walze (42) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Ausformen des stufenförmigen Absatzes (20)
gezielt eine Wanddickenverstärkung an dem Absatz (20)
ausgebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Ausformen des stufenförmigen Absatzes (20)
in das Werkstück (10) ein Dorn (50) eingefahren wird,
welcher eine Innenkontur des Absatzes (20) vorgibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem Werkstück (10) mehrere stufenförmige
Absätze (20) ausgebildet werden.
8. Drückwalzvorrichtung, insbesondere zum Formen eines
Hohlkörpers nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
mit
- - einer rotierend antreibbaren Spindel (60),
- - einer daran angebrachten Halteeinrichtung (62) zum drehfesten Halten eines rohrförmigen Werkstücks (10) an der Spindel (60),
- - einem Drückdorn (50) mit einer Außenkontur, welche an eine Innenkontur des Werkstücks (10) angepasst ist, und
- - einem Vorsetzer, der axial relativ zu der Spindel (60) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet,
- - dass eine Einrichtung (44) zum gezielten Erwärmen eines Werkstückbereiches vorgesehen ist und
- - dass der Vorsetzer zum Ausüben einer axialen Stauch kraft auf das Werkstück ausgebildet ist.
9. Drückwalzvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drückdorn (50) an dem Vorsetzer angeordnet ist
und dass an dem Vorsetzer ein Anschlag zum Übertragen
der Stauchkraft ausgebildet ist.
10. Drückwalzvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drückdorn (50) an seinem freien Ende einen
Einziehdornabschnitt (72) aufweist, der an dem
Drückdorn (50) unter Ausbildung einer stufenförmigen
Schulter (74) angeordnet ist, welche als Anschlag
dient.
11. Drückwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 8
bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinrichtung (62) eine Mitnehmerverzah
nung (64) aufweist, in welche das Werkstück (10) zum
Herstellen einer drehfesten Verbindung axial einform
bar ist.
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DE10005578A DE10005578C2 (de) | 2000-02-09 | 2000-02-09 | Verfahren und Drückwalzvorrichtung zum Herstellen eines Hohlkörpers |
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