DE10005029A1 - Drossel - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Drossel mit einer Wicklung und Wicklungsanschlüssen vorgeschlagen, wobei die Drossel (10) aus einem Körper (1) mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt und einem Deckel (4) zusammengesetzt ist. In oder an den Außenmantelflächen und/oder Innenmantelflächen des Körpers (1) sind U-förmige Leiterbahnabschnitte (2) angeordnet, die in elektrisch leitfähigen Kontaktstiften (3) münden. Der Deckel (4) ist mit Leiterbahnabschnitten (5) versehen, welche Bohrungen (6) zum Durchgriff der Kontaktstifte (3) aufweisen. Die Leiterbahnabschnitte (2) des Körpers (1) und die Leiterbahnabschnitte (5) des Deckels (4) sind über die Kontaktstifte (3) zur Bildung einer Wicklung miteinander verbunden. Vorzugsweise ist der Sockel (1) hohlzylinderförmig ausgebildet und die Leiterbahnabschnitte (2) sind in oder an den Seitenwandungen axial sowie die Leiterbahnabschnitte (2) in oder an der bodenseitigen Wandung radial ausgerichtet. DOLLAR A Vorzugsweise ist ein Kern (9) im Innenraum des Körpers (1) eingelegt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drossel bzw. Spule gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Die Erfindung kann beispielsweise bei elektrischen/elektronischen Instal
lationsgeräten verwendet werden.
Drosseln werden beispielsweise zur Entstörung in Dimmern verwendet. Es ist dabei
allgemein bekannt, zur Fertigung derartiger Drosseln einen isolierten Draht um einen
Kern (Ringkern, Stabkern) zu wickeln. Bei einer Luftspule ohne Kern ist das Wickeln
der Wicklung über einen Körper geeigneter Form erforderlich.
Dabei ist das Wickeln der Wicklung mit der erforderlichen Windungszahl unter Einsatz
eines isolierten Kupferdrahtes ein relativ aufwendiger Arbeitsgang. Induktivitäten haben
im Vergleich zu anderen elektronischen Bauteilen ein relativ hohes Eigengewicht, wo
durch es vielfach erforderlich ist, die Drossel in einem eigenen Gehäuse mechanisch zu
befestigen oder zumindest eine gleichwertige mechanische Befestigung zu realisieren,
um eine ausreichende Rüttelsicherheit zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute Drossel der ein
gangs genannten Art anzugeben.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungs
gemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der Vor
gang des Draht-Wickelns bei der vorgeschlagenen Drossel entfällt, da die Wicklung
quasi in ein Gehäuse - gebildet durch den Sockel mit Deckel - integriert ist und nach
Verbindung von Sockel und Deckel "automatisch" gebildet wird. Das Gehäuse trägt
zum einen die gewünschte Wicklung in sich und nimmt zum anderen den Kern auf. Das
Gehäuse gewährleistet die gewünschte Stabilität und ermöglicht auch die mechanische
Befestigung in einfacher Weise, d. h. ein eigenes Gehäuse ist hierzu nicht mehr erfor
derlich. Die vorgeschlagene Drossel bzw. Spule ist rüttelsicher und weist ein relativ ge
ringes Eigengewicht auf.
Weitere Vorteile sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeich
net.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Sockel einer Drossel in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 einen Deckel der Drossel in perspektivischer Ansicht,
Fig. 3 einen Kern der Drossel in perspektivischer Ansicht,
Fig. 4 eine perspektivische Sicht auf die Oberseite einer fertiggestellten Drossel,
Fig. 5 eine perspektivische Sicht auf die Unterseite einer fertiggestellten Drossel,
Fig. 6 die einzelnen Schritte zur Herstellung des Sockels,
Fig. 7 die einzelnen Schritte zur Herstellung des Deckels.
In Fig. 1 ist ein Sockel einer Drossel in perspektivischer Ansicht dargestellt. Der aus
einem Kunststoff-Spritzgußteil gebildete Sockel 1 ist hohlzylinderförmig und ohne dec
kelseitige Wandung - d. h. mit deckelseitiger Öffnung - ausgebildet, wobei in bzw. an
den beiden Seitenwandungen und in bzw. an der bodenseitigen Wandung eine Vielzahl
von Leiterbahnabschnitten 2 angeordnet ist, und zwar vorzugsweise sowohl an den
Außenmantelflächen als auch an den Innenmantelflächen. Die Leiterbahnabschnitte 2
in bzw. an den Seitenwandungen sind axial und die Leiterbahnabschnitte 2 in bzw. an
der bodenseitigen Wandung sind radial ausgerichtet. Die Leiterbahnabschnitte 2 mün
den jeweils an den deckelseitigen Kanten der Seitenwandungen in Kontaktstiften 3,
welche über die Kanten ragen. Insgesamt wird auf diese Art und Weise eine Vielzahl
von jeweils U-förmigen Leiterbahnen in/an der Innenmantelfläche und in/an der Au
ßenmantelfläche des Sockels gebildet, welche (ohne Deckel) untereinander keine
elektrische Verbindung haben.
In Fig. 2 ist ein Deckel der Drossel in perspektivischer Ansicht dargestellt. Der aus ei
nem Kunststoff-Spritzgußteil gebildete Deckel 4 ist kreisscheibenförmig ausgebildet,
wobei in bzw. an seiner Außenmantelfläche eine Vielzahl von Leiterbahnabschnitten 5
angeordnet ist. Die Leiterbahnabschnitte 5 erstrecken sich vom Rand aus zur Mitte
über eine Länge, welche dem Abstand zwischen beiden Seitenwandungen des Sockels
2 entspricht, so daß im Zentrum des Deckels 4 eine Freifläche 8 frei von Leiterbahnab
schnitten gebildet wird. Die Ausrichtung dieser Leiterbahnabschnitte 5 ist zwar im we
sentlichen radial, jedoch in Relation zu einer exakten radialen Ausrichtung um einen
geringen vorgegebenen Winkel hierzu geneigt. Die Leiterbahnabschnitte 5 enden je
weils in Bohrungen 6 (Anschlußaugen), deren Durchmesser geringfügig größer ist als
der Durchmesser der Kontaktstifte 3. Zwei Leiterbahnabschnitte 5 enden in Wicklungs
anschlüssen 7, welche in die Freifläche 8 ragen.
Die Freifläche 8 kann vorzugsweise zur Montage von elektrischen/elektronischen Bau
elementen verwendet werden, wozu sie mit Leiterbahnen, elektrischen Anschlüssen
(Anschlußaugen) und/oder mechanischen Befestigungsvorrichtungen versehen ist
(nicht gezeigt). Dabei können auch die Wicklungsanschlüsse 7 zu diesen Leiterbah
nen/Anschlußaugen führen.
In Fig. 3 ist ein Kern der Drossel in perspektivischer Ansicht dargestellt. Der aus einem
Ferritmaterial oder pulverisiertem Eisen/Eisenoxyd oder Eisenblech (Eisenblechpaket)
gebildete ringförmige Kern 9 ist in seinen Abmessungen derart dimensioniert, daß er
exakt in den vom Sockel 1 gebildeten ringförmigen Hohlraum einlegbar ist. Vorzugs
weise ist das magnetisch/elektrisch wirksame Material des Kerns mit einer elektrisch
isolierenden Schicht überzogen.
In Fig. 4 ist eine perspektivische Sicht auf die Oberseite einer fertiggestellten Drossel
dargestellt. Bei der fertiggestellten Drossel 10 ist der Kern 9 in den Sockel 1 eingelegt
und der Deckel 4 auf die deckelseitige Öffnung des Sockels 1 aufgelegt, so daß ein aus
Sockel + Deckel bestehendes geschlossenes Gehäuse gebildet wird. Die Kontaktstifte
3 greifen durch die Bohrungen 6 des Deckels 4 und sind mit den Leiterbahnabschnitten
5 elektrisch verbunden, beispielsweise verlötet. Wie zu erkennen ist, ergibt sich durch
die über die Kontaktstifte 3 elektrisch miteinander verbundenen Leiterbahnabschnitte 2,
5 die gewünschte ringförmige, geschlossene Drosselwicklung mit Wicklungsanschlüs
sen 7, wobei sich die Drosselwicklung aus einem bezüglich des Sockels 1 innen lie
genden und einem hierzu elektrisch in Serie geschalteten außen liegenden Wicklungs
abschnitt zusammensetzt. Zur Erhöhung der Stromtragfähigkeit ist es selbstverständ
lich auch möglich, diese beiden Wicklungsabschnitte elektrisch parallel zu schalten.
In Fig. 5 ist eine perspektivische Sicht auf die Unterseite einer fertiggestellten Drossel
10 dargestellt. Es ist der Sockel 1 mit den in/an seiner Außenmantelfläche liegenden
Leiterbahnabschnitten 2 und der Deckel 4 mit den Kontaktstiften 3 zu erkennen.
In Fig. 6 sind die einzelnen Schritte zur Herstellung des Sockels 1 dargestellt. Die Her
stellung erfolgt vorzugsweise in MID-Technik (Molded Interconnect Devices) und zwar
speziell in Zweikomponentenspritzguß-Technik. Dieses spezielle MID-Herstellungs
verfahren ermöglicht eine hohe Gestaltungsfreiheit, eine Durchkontaktierung ohne zu
sätzliche Maßnahmen und eine hohe Flexibilität bezüglich des Schichtaufbaues, wobei
die Effizienz des Herstellungsprozesses sehr hoch ist.
In einzelnen wird zur Herstellung des Sockels 1 in einem ersten Schritt eine Kompo
nente 11 aus einem galvanisierbarem Kunststoff gespritzt ("erster Schuß"). Diese Kom
ponente 11 bildet die Grundlage für die Leiterbahnabschnitte 2 und Kontaktstifte 3. In
einem zweiten Schritt erfolgt die teilweise Umhüllung der Komponente 11 mit einer
Komponente 12 aus einem nicht galvanisierbarem, elektrisch isolierendem Kunststoff
("zweiter Schuß"). Die Komponente 12 dient insbesondere zur Gewährleistung eines
mechanisch robusten Aufbaus des Sockels 1 und zur elektrischen Isolation zwischen
den Leiterbahnabschnitten 2.
In einem dritten Schritt erfolgt eine Oberflächenaktivierung der Komponente 11 aus
dem galvanisierbarem Kunststoff. In einem vierten Schritt erfolgt eine Metallisierung der
freiliegenden Bereiche der Komponente 11 aus dem galvanisierbarem Kunststoff durch
Aufbringung einer ersten Metallschicht 13 (Grundmetallisierung). In einem fünften
Schritt erfolgt eine Oberflächenveredelung durch Aufbringung einer zweiten Metall
schicht 14 mit sehr guter elektrischer Leitfähigkeit auf die Grundmetallisierung zur
Schaffung der elektrischen Kontaktflächen der Kontaktstifte 3 und der Leiterbahnab
schnitte 2.
Bei der Herstellung des Deckels 4 kommt vorzugsweise ebenfalls ein MID-Herstel
lungsverfahren zum Einsatz, wobei außer dem vorstehend erläuterten Zweikomponen
ten-Spritzgußverfahren ein Einkomponenten-Spritzgußverfahren, insbesondere das
Heißprägeverfahren verwendbar ist. Es wird ein Kunststoff-Spritzgußteil 15 aus einem
elektrisch isolierenden Kunststoff gefertigt, das mit Hilfe des Heißprägeverfahrens mit
Leiterbahnabschnitten 5 versehen wird, welche zusammen mit den Leiterbahnab
schnitten 2 des Sockels 1 die Drosselwicklung bilden und hierzu die gewünschten
elektrischen Kontaktflächen zur Kontaktierung der Kontaktstifte 3 aufweisen.
In Fig. 7 sind die einzelnen Schritte zur Herstellung eines Deckels 4 gemäß dem Heiß
prägeverfahren dargestellt. In einem ersten Schritt erfolgt die Fertigung des Kunststoff-
Spritzgußteils 15. In einem zweiten Schritt wird eine elektrisch leitfähige Folie 16 auf
das auf einem Tisch 18 und unterhalb eines Preßwerkzeuges 17 befindliche Kunststoff-
Spritzgußteil 15 aufgelegt. In einem dritten Schritt erfolgt durch Aufdrücken des auf eine
gewünschte Temperatur aufgeheizten Preßwerkzeuges 17 auf das Kunststoff-Spritz
gußteil 15 mit Folie 16 das Prägen und Kleben in gewünschter Form. In einem vierten
Schritt werden nicht aufgeprägte/aufgeklebte Abschnitte der Folie als Restfolie 19 vom
Kunststoff-Spritzgußteil 15 entfernt.
Erforderliche Durchkontaktierungen 20 können in einem sich anschließenden weiteren
Schritt mit Leitpaste 21 aufgefüllt werden.
Beim vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel wird von einer Ringkern-Drossel mit
einem hohlzylindrischen Sockel und einem kreisscheibenförmigem Deckel ausgegan
gen. Darüber hinaus kann die Drossel selbstverständlich auch in anderer Form reali
siert werden, beispielsweise als stabförmige Drossel mit Stabkern. Der hierzu erforder
liche Sockel ist als Hohlquader mit U-förmigem Querschnitt ausgebildet, welcher von
einem rechteckigen Deckel abgedeckt wird. Die Konfiguration mit Leiterbahnabschnit
ten und Kontaktstiften in oder an den Außenmantelflächen und/oder Innenmantelflä
chen des Sockels und mit Leiterbahnabschnitten mit Anschlußaugen des Deckels ist in
gleicher Weise gestaltet.
Claims (8)
1. Drossel mit einer Wicklung und Wicklungsanschlüssen, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drossel (10) aus einem Körper (1) mit im wesentlichen U-förmigem
Querschnitt und einem Deckel (4) zusammengesetzt ist, daß in oder an den Außen
mantelflächen und/oder Innenmantelflächen des Körpers (1) U-förmige Leiterbahnab
schnitte (2) angeordnet sind, die in elektrisch leitfähigen Kontaktstiften (3) münden, daß
der Deckel (4) mit Leiterbahnabschnitten (5) versehen ist, welche Bohrungen (6) zum
Durchgriff der Kontaktstifte (3) aufweisen und daß die Leiterbahnabschnitte (2) des
Körpers (1) und die Leiterbahnabschnitte (5) des Deckels (4) über die Kontaktstifte (3)
zur Bildung einer Wicklung miteinander verbunden sind.
2. Drossel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in oder an
den Innenmantelflächen gebildeten Windungen mit den in oder an den Außenmantel
flächen gebildeten Windungen elektrisch in Serie geschaltet sind.
3. Drossel nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Kern (9) aus einem elektrisch/magnetisch wirksamen Material im Innenraum des Kör
pers (1) eingelegt ist.
4. Drossel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sockel (1) hohlzylinderförmig ausgebildet ist und die Leiterbahnab
schnitte (2) in oder an den Seitenwandungen axial sowie die Leiterbahnabschnitte (2) in
oder an der bodenseitigen Wandung radial ausgerichtet sind.
5. Drossel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Deckel (4) kreisscheibenförmig ausgebildet ist und die Ausrichtung
der Leiterbahnabschnitte (5) zwar im wesentlichen radial, jedoch in Relation zu einer
exakten radialen Ausrichtung um einen vorgegebenen Winkel hierzu geneigt ist.
6. Drossel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Körper (1) aus zwei Hauptkomponenten aufgebaut ist, nämlich einer
ersten Komponente (11) aus einem galvanisierbarem Kunststoff und einer zweiten
Komponente (12) aus einem nicht galvanisierbarem, elektrisch isolierenden Kunststoff,
wobei die erste Komponente (11) in Verbindung mit mindestens einer aufgebrachten
Metallschicht (13, 14) zur Bildung der Leiterbahnabschnitte (2) und Kontaktstifte (3)
dient und die zweite Komponente (12) den mechanisch robusten Aufbau und die elek
trische Isolierung zwischen den Leiterbahnen und Kontaktstiften gewährleistet.
7. Drossel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leiterbahnabschnitte (2) und/oder Kontaktstifte (3) aus einer Grund
metallisierung und einer hierauf aufgebrachten elektrisch gut leitenden Schicht aufge
baut sind.
8. Drossel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Deckel (4) als den mechanisch robusten Aufbau und die elektrische
Isolation gewährleistendes Kunststoff-Spritzgußteil (15) ausgebildet ist, auf welches zur
Bildung der Leiterbahnabschnitte (5) eine elektrisch leitfähige Folie (16) aufge
prägt/aufgeklebt ist.
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Date | Code | Title | Description |
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Owner name: ABB PATENT GMBH, 68526 LADENBURG, DE |
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