DE10004304C2 - Gezeitenanzeige-Karte - Google Patents
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Abstract
Bisherige Gezeitenvorhersage-Systeme geben die Gezeiten für einzelne Orte wieder. Die Gezeiten dazwischen gelegener Orte müssen rechnerisch ermittelt werden. Mit der neuen Vorrichtung soll die Ortsabhängigkeit der Gezeiten per Skala einstellbar sein, so daß keine Rechenschritte mehr nötig sind. DOLLAR A Es wurden radiärsymmetrische Skalen und eine Anzeigeeinheit (grau dargestellt) entwickelt, die die Zeitpunkte von Hoch- und Niedrigwasser anzeigen. Es handelt sich um eine Analog-Anzeige für die Gezeiten eines Tages. DOLLAR A Passend zu diesem Skalensystem wurde eine Skala von Tidezonen entwickelt, auf der die Ortsabhängigkeit der Gezeiten eingestellt wird. Eine Karte von Tidezonen stellt Küstenabschnitte dar, die von den Gezeiten nacheinander passiert werden. Mit Hilfe dieser Karte bestimmt der Benutzer die ihn interessierende Tidezone und stellt sie dann auf der Skala ein. DOLLAR A Das Prinzip der Gezeitenanzeige-Karte ist für alle Meeresküsten der Erde anwendbar. Für das Ausführungsbeispiel wurden die Tidezonen der deutschen Nordseeküste auf einer Karte dargestellt. Die Anwendbarkeit des Ausführungsbeispiels ist dadurch auf die deutsche Nordseeküste begrenzt.
Description
Der Zeitpunkt des Eintreffens von Hoch- bzw. Niedrigwasser wird z. Z. durch Listen
vorhergesagt, veröffentlicht im jährlich herausgegebenen Gezeitenkalender
(BUNDESAMT FÜR SEESCHIFFAHRT UND HYDROGRAPHIE). Für unterschiedliche
Orte müssen unterschiedliche Listen herangezogen werden und dort der aktuelle Tag
herausgesucht werden. Es werden für 13 Bezugsorte an der deutschen Nordseeküste li
sten herausgegeben. Dazwischen gibt es Anschlußorte mit Angabe über die zeitliche
Verschiebung der Gezeiten zum Bezugsort. So kann der Benutzer den Zeitpunkt einer
Gezeit an einem Anschlußorte recht genau berechnen. Der Gezeitenunterschied zwi
schen solchen Anschlußorten macht z. T. fast eine Stunde aus (z. B. Hochwasserunter
schied zwischen Westerland und List West: 54 min.). Um Hoch- bzw. Niedrigwasser an
einem dazwischen gelegenen Standort zu ermitteln, muß der Benutzer also zwischen
zwei Anschlußorten interpolieren. Während also die Listen sehr genau und gut ables
bar sind, ist für die Bestimmung der Gezeiten an einem dazwischen gelegenen Standort
ein hoher Rechenaufwand erforderlich (2 Berechnungen für Anschlußorte und eine
Interpolation). Erschwerend kommt hinzu, daß Berechnungen von Stunden und Mi
nuten nicht im dekadischen System durchzuführen sind.
Angesichts dieser Situation geben die Fremdenverkehrsvereine z. T. Listen der Gezei
tenvorhersage heraus, die dem regionalen Bedarf angepaßt sind (z. B. Gezeitenkalender
99 von Sylt). Auf der Insel Föhr werden weitere Anschlußorte angegeben, so daß wegen
der Dichte der Positionen auf eine Interpolation verzichtet werden kann (Gezeiten auf
Föhr 1999). Diese regionalen Gezeitenkalender erlauben eine einfachere Bestimmung
der Gezeiten am Standort des Benutzers. Sie sind aber regional sehr begrenzt, ein Über
blick über z. B. die Nordseeküste Schleswig-Holsteins ist nicht möglich.
Es kann zusammengefasst werden, daß die Gezeitenvorhersage zu den einzelnen Be
zugsorten, für die Listen der Gezeiten existieren, gut ist. Viele Benutzer werden sich je
doch an anderen Standorten aufhalten oder sich von Ort zu Ort bewegen. Die Gezei
tenangaben der Listen sind dann nicht direkt anwendbar, vielmehr müssen zeitauf
wendige und für Laien fehleranfällige Berechnungen durchgeführt werden.
In mechanischen Gezeitenuhren wird die Verzögerung der Gezeiten von Tag zu Tag
durch ein festes Zahnradverhältnis abgebildet. Diese immer gleichen Gezeitenunter
schiede entsprechen einer mittleren Gezeitenverzögerung (langjähriges Mittel). Nicht
abgebildet werden dabei Variationen der Gezeitenverzögerung, hervorgerufen durch
den Stand der Sonne und die Bewegung des Mondes auf einer KEPLER-Ellipse und die
Schiefe der Ekliptik (um hier nur die wichtigsten Variationsfaktoren zu nennen). Allein
durch diese drei Variationsfaktoren werden jedoch systematische Abweichungen
zum langjährigen Mittel von über einer Stunde hervorgerufen. Aus diesem Grunde
können solche Gezeitenuhren wohl einen Anhaltspunkt für das Gezeitengeschehen
geben. Wegen der Ungenauigkeit ist jedoch die Verwendung als Vorhersagesystembe
denklich.
In der Anzeige zeigen die Gezeitenuhren den momentanen Zustand im Gezeitengeschehen an;
also einen der folgenden vier Zustände: auflaufendes Wasser, Hochwasser, ablaufendes Was
ser oder Niedrigwasser. Sie zeigen nicht den Zeitpunkt des nächsten Hoch- bzw. Niedrigwas
sers an.
Eine detaillierte Darstellung der Gezeitenhöhe bietet die Gezeitenuhr von VUARNESSON
(1990, EP 0396 473 A1): hier wird die absolute Höhe des momentanen Wasserstandes ange
geben. Für die Höhe des Wasserstandes wird auch der relative Stand der Sonne zum Mond
berücksichtigt (Spring- und Nipptide). Für den Zeitpunkt von Hoch- bzw. Niedrigwasser
wird jedoch dieser Stand der Sonne nicht berücksichtigt und die oben angemerkte Einschrän
kung bezüglich der Genauigkeit mechanischer Gezeitenuhren trifft auch auf diese Erfindung
zu.
Es sei an dieser Stelle auf die "permanente Gezeitenuhr" von JESSEL (1977, DE 27 35 486 A1)
hingewiesen. Grundlage dieser Gezeitenuhr ist eine radiäre Skala von 29,5 Tagen, also
dem Zeitraum von Neumond zu Neumond. Das sogenannte "Datum" auf dieser Skala sind
Tage nach Voll- bzw. Neumond. Auf Seite 11 der Patentschrift merkt der Autor an, daß es
sich um ein "Monddatum" handelt, welches hier eingestellt werden soll. Der Benutzer muß
also zunächst in seinem Taschenkalender nachzählen, wieviele Tage der letzte Vollmond zu
rückliegt, ehe er die permanente Gezeitenuhr anwenden kann. Eine Besonderheit der perma
nenten Gezeitenuhr ist, daß sie den relativen Stand der Sonne zum Mond im Zeitgeschehen
von Ebbe und Flut berücksichtigt (vgl. ungleichmäßige Steigungen der Spiralen von Ebbe und
Flut). Weitere wichtige astronomische Einflüsse mit anderen Periodizitäten (KEPLER-Ellipse
des Mondes, Schiefe der Ekliptic) bleiben jedoch unberücksichtigt. Die Anzeige von Ebbe
und Flut erfolgt durch schmale Schlitze in einer Drehscheibe auf einer konzentrischen Uhr
zeitskala. Eine solche Uhrzeitskala ist für Benutzer sehr gewöhnungsbedürftig; vielleicht
auch deshalb hat die permanente Gezeitenuhr keine weite Verbreitung erfahren.
Als wesentliches Problem zur Gezeitenvorhersage an einem konkreten Ort erweist sich die Be
rechnung für den Standort über mehrere Berechnungsschritte. Diese Berechnung ist erforderlich,
solange die Gezeitenangaben mit Hilfe von Zahlen in Listen erfolgen. Wenn es gelingt, die Ge
zeitenvorhersagen analog zu ermöglichen, so können die Berechnungsschritte durch eine einfa
che Skalenverschiebung ersetzt werden. Grundproblem ist deshalb, wie die Gezeitendarstellung
mit Hilfe verschiebbarer oder verdrehbarer, analoger Skalen erfolgen kann. Die Integration des
Standortbezuges ist ein daran anschließendes Problem.
Diese Probleme wurden durch die Gezeitenanzeige-Karte nach Patentanspruch 1 gelöst.
- 1. Die Gezeiten werden im wesentlichen durch den Mond bestimmt. Die flutbildenden Kräfte sind dabei Differenzen zwischen den Anziehungskräften auf der dem Mond zugewandten und der abgewandten Seite der Erde. Die Berechnung erfolgt nach dem NEWTONschen Gravita tionsgesetz. Neben dem Stand des Mondes wurden für die Berechnung auch der Stand der Sonne sowie Kräfte-Interaktionen zwischen diesen beiden Himmelskörpern berücksichtigt. Der Stand der Himmelskörper wurde nach MEEUS (1985: Astronomical Formulae for Calculators. 214 S., Willmann-Bell, Inc.) berechnet. Alle folgenden Periodizitäts- und Win kelangaben sind daraus abgeleitet. Diese Gezeitenberechnung ist für jeden Tag notwendig, um das Ergebnis in die Gezeitenanzeige-Karte (Drehscheibe, tagespezifische Winkel) zu integrieren. Die Berücksichtigung von Winter- und Sommerzeit erfolgt innerhalb dieses Berechnungsverfahren.
- 2. Grundlage der Skalen für die Gezeitenanzeige-Karte ist der Hauptzyklus der Gezeiten:
der Zeitraum von einem Mondtransit zum nächsten. Dieser Zeitraum wird aus der
Zeit von Neumond zu Neumond (synodische Umlaufzeit, langjähriges Mittel = 29,53
Tage) berechnet. In 29,53 Tagen ereignen sich 28,53 Mondtransite, da der Mond einmal
die Erde umkreist hat. Die Zeit von einem Mondtransit zum nächsten errechnet sich
somit:
29,53 d . 24 h/28,53 d = 24,84 h.
Diese 24,84 Stunden entsprechen auf der Uhrzeitskala der Gezeitenanzeige-Karte 360°.
Als Stundenwinkel ergibt sich auf der Uhrzeitskala:
360°/24,84 h = 14,49°/h.
Im langjährigen Mittel beträgt die synodische Umlaufzeit 29,53 Tage. Diese 29,53 Tage
entsprechen im Mittel einer Umdrehung der Drehscheibe mit den tagespezifischen
Winkeln. Das langjährige Mittel für die tagespezifischen Winkel ist also:
360°/29,53 d = 12,19°/d.
Dieser Winkel von 12,19°/d ist ein Prinzip-Winkel, der nur im langjährigen Mittel
stimmt. Von Tag zu Tag gibt es Abweichungen, die sich auf über eine Stunde akkumu
lieren können. Aus diesem Grunde ist die Skala der Tageswinkel in der Gezeitenan
zeige-Karte nicht realisiert und statt dessen durch tagesspezifische Winkel ersetzt. Die
genaue Berechnung der tagesspezifischen Winkel wird in Abschnitt 3 dargestellt. Für
die grundsätzliche Darstellung des Zusammenhanges von den Tageswinkeln mit der
Uhrzeitskala wird jedoch im Folgenden der Winkel von 12,19°/d herangezogen.
Der Zusammenhang zwischen der Uhrzeitskala und einer Skala von Tageswinkeln
ergibt sich aus der mittleren Zeitverzögerung der Gezeiten von einem Tag zum näch
sten. Da die Gezeiten den Mondtransiten folgen, beträgt die mittlere Zeitdauer von ei
nem Niedrigwasser zum übernächsten Niedrigwasser 24,84 Stunden. Die tägliche Ge
zeitenverzögerung beträgt also 0,84 Stunden. Bei einem Stundenwinkel von 14,49° auf
der Uhrzeitskala entsprechen 0,84 Stunden 12,19°. Dies ist aber auch genau das langjäh
rige Mittel der tagesspezifischen Winkel auf der Drehscheibe. Mit dem Weiterdrehen
der Drehscheibe um einen Tag (= 12,19°) wird die Anzeige auf der Uhrzeitskala um 0,84
Stunden verändert, was genau der täglichen Zeitverzögerung der Gezeiten entspricht.
Insofern sind die Uhrzeitskala von 24,84 Stunden und eine Skala von Tageswinkeln
mit 2953 Tagen ein korrespondierendes Skalenpaar. Für die Berechnung der tagesspe
zifischen Winkel wird auf Grund dieses Zusammenhanges der Winkel von 12,19°/d
substituiert durch 14,49°/h (vgl. Abschnitt 3).
Die Skala der Tidezonen ist mit dem gleichen Stundenwinkel ausgestattet wie die Uhr
zeitskala (14,49°/h), so daß die Ortsabhängigkeit des Gezeiteneintritts 1 : 1 auf der Uhr
zeitskala abgebildet wird.
- 1. Die Gezeitenanzeige-Karte besteht aus einem taschenförmig ausgebildeten Chassis und einer Drehscheibe, die in dem Chassis gelagert ist.
Das Chassis hat auf seiner Vorderseite (Abb. 1) eine Skala für die Uhrzeit. Auf der Uhr
zeitskala entspricht eine Stunde einem Winkel von 14,49°. Deutet an einem Tag ein
Hochwasser- oder Niedrigwasserzeiger in den verbleibenden Winkel von 12,19°, so
fällt an diesem Tag eine Gezeit aus. Auf der Rückseite des Chassis (Abb. 2) befindet sich
eine Skala von Tidezonen. Die Tidezonen sind hier definiert als Gebiete, die durch
Verbindungslinien zwischen Orten mit gleichzeitigem Gezeiteneintritt getrennt sind
(Isorhachien). Dabei entspricht eine Stunde Verschiebung im Gezeiteneintritt ebenfalls
einem Winkel von 14,49°. Die Skalen von Uhrzeit auf der Vorderseite und den Tide
zonen auf der Rückseite des selben Chassis sind baulich fest miteinander verbunden.
Das Chassis hat eine Achse, auf der die Drehscheibe gelagert wird.
Die Drehscheibe hat auf der Vorderseite vier Zeiger für die beiden Niedrigwasser- und
die beiden Hochwasserereignisse eines Tages (Abb. 1). Auf der Rückseite sind tagesspe
zifische Winkel aufgetragen (Abb. 2). Da die tagesspezifischen Winkel sowie die Zeiger
für die Gezeitenereignisse auf die selbe Drehscheibe aufgetragen sind, sind sie baulich
fest miteinander verbunden. In der Mitte hat die Drehscheibe ein Loch, mit dem sie auf
die Achse des Chassis gesteckt wird.
Für die Funktion der Gezeitenanzeige-Karte sind die Winkel, in denen die Skalen auf
Vorder- und Rückseite von Drehscheibe und Chassis zueinander angeordnet sind, von
Bedeutung. Deshalb werden im Folgenden die Winkel dargestellt (vgl. Abb. 3). Dabei
bedeuten:
α: Winkel von 0 Uhr zu einer Tidezone (Winkel innerhalb des Chassis)
β: Winkel von 0 Uhr zum Zeiger für Niedrigwasser (Dieser Winkel ist eine Relation zwischen Chassis und Drehscheibe)
γ: tagesspezifischer Winkel zwischen einem Zeiger für Niedrigwasser und dem Tages datum (Winkel innerhalb der Drehscheibe)
δ: Winkel zwischen Zeiger für Niedrigwasser und Zeiger für Hochwasser (Winkel in nerhalb der Drehscheibe)
α: Winkel von 0 Uhr zu einer Tidezone (Winkel innerhalb des Chassis)
β: Winkel von 0 Uhr zum Zeiger für Niedrigwasser (Dieser Winkel ist eine Relation zwischen Chassis und Drehscheibe)
γ: tagesspezifischer Winkel zwischen einem Zeiger für Niedrigwasser und dem Tages datum (Winkel innerhalb der Drehscheibe)
δ: Winkel zwischen Zeiger für Niedrigwasser und Zeiger für Hochwasser (Winkel in nerhalb der Drehscheibe)
Um eine zweidimensionale zeichnerische Ansicht zu ermöglichen, erfolgen alle Win
kelangaben aus der Aufsicht auf die Vorderseite der Gezeitenanzeige-Karte (vgl. Abb.
1).
Die beiden Skalen des Chassis, Uhrzeitskala und Tidezonenskala, sind so angeordnet,
daß 12 Uhr wie bei einer normalen Uhr oben ist und auf der Rückseite die interessie
renden Tidezonen ebenfalls oben angeordnet sind. Für die Gezeitenanzeige-Karte liegt
die Tidezone W (Westerland) in einem Winkel α von 179,34° relativ zu 0 Uhr der
Uhrzeitskala (vgl. Abb. 3). Die Winkel der anderen Tidezonen wurden nach der
Ortsabhängigkeit der Gezeitenverschiebung berechnet (vgl. Abschnitt 2).
Auf der Drehscheibe stehen sich die beiden Zeiger für Niedrigwasser in 180° gegenüber.
Die Hochwasserzeiger befinden sich relativ zu den Niedrigwasserzeigern in einem
Winkel δ von 85,00°. Dieser Winkel ergibt sich daraus, daß die Phase des auflaufenden
Wassers in der Regel kürzer dauert, als die Phase des ablaufenden Wassers.
Die tagesspezifischen Winkel γ berechnen sich aus:
α - β = γ
Beispielhaft wird hier für Samstag den 9.7.2005 die Umrechnung einer Uhrzeit für
Niedrigwasser in einen tagesspezifischen Winkel dargestellt. In der Tidezone W
(Westerland) wird das vormittägliche Niedrigwasser um 10:20 Uhr (Sommerzeit) ein
treffen. Auf der Uhrzeitskala, mit einem Stundenwinkel von 14,49°, entspricht 10:20
Uhr einem Winkel β von 149,83° relativ zu 0 Uhr (vgl. Abb. 3). Auf der Drehscheibe
beträgt der tagesspezifische Winkel γ für den 9.7.2005
179,34° - 149,83° = 29,51°.
Auf der Grundlage vorherberechneter Uhrzeiten für die Gezeiten wird nach dem obi
gen Schema für jeden Tag der tagesspezifische Winkel γ berechnet. Die berechneten
Winkel sind auf der Drehscheibe aufgetragen (vgl. Abb. 2). Tage mit Springtide sind
durch Fettdruck hervorgehoben.
Das Chassis der Gezeitenanzeige-Karte (weiß dargestellt in Abb. 1 und Abb. 2) um
schließt von beiden Seiten die Drehscheibe. Das Chassis ist also taschenartig für die
Aufnahme der Drehscheibe ausgebildet. Es besitzt innerhalb der Tasche eine Achse auf
der die Drehscheibe gelagert ist. Da auf einer Drehscheibe nur eine begrenzte Anzahl
von tagesspezifischen Winkeln darstellbar ist, wird für jeden Monat eine eigene Dreh
scheibe hergestellt. Diese Drehscheiben müssen vom Benutzer jeweils nach einem
Monat ausgetauscht werden. Zu diesem Zweck besitzt das Chassis eine seitliche Öff
nung. Die Achse ist zur Vorderseite hin offen, so daß die alte Drehscheibe leicht ausge
hoben werden kann. Die Drehscheibe des neuen Monats kann dann auf die Achse auf
gesetzt werden.
Für zusätzliche Drehscheiben besitzt das Chassis der Gezeitenanzeige-Karte eine Vor
ratstasche.
Zur Gezeitenanzeige-Karte gehört eine Karte der Tidezonen, so daß der Benutzer ein
fach feststellen kann, in welcher Tidezone er sich befindet.
Bestimmung des nachmittäglichen Hochwassers am 9.7.2005 vor Westerland auf Sylt:
Der Benutzer prüft, ob die für diesen Monat (Juli 2005) gültige Drehscheibe im Chassis
eingelegt ist. Andernfalls müsste er zunächst die richtige Drehscheibe einlegen. Auf der
Karte der Tidezonen (Abb. 4) stellt er die Tidezone seines Standortes fest (hier Tidezone
W). Auf der Rückseite der Gezeitenanzeige-Karte dreht er das Datum des 9ten auf die Tidezone
W (vgl. Abb. 2). Der 9. des Monats ist auf der Drehscheibe fett gedruckt. Daran er
kennt der Benutzer, daß Springtide zu erwarten ist. Auf der Vorderseite der Gezeitenan
zeige-Karte liest er nun 16:10 Uhr als Zeitpunkt für das Hochwasser ab (vgl. Abb. 1).
Die Gezeitenanzeige-Karte zeigt die Zeiten der beiden Hochwasser und der beiden Nied
rigwasser eines Tages analog an. Die Genauigkeit ist dabei groß, da mehrere wichtige
astronomische Einflußfaktoren berücksichtigt sind. Tage mit Springflut werden angezeigt.
Der Standort des Benutzers wird durch eine einfache Einstellung einer Drehscheibe einge
stellt. Die Umstellung von Winterzeit auf Sommerzeit und umgekehrt ist baulich inte
griert. Vom Benutzer müssen keine Berechnungen durchgeführt werden.
Claims (5)
1. Gezeitenanzeige-Karte zur Anzeige des zeitlichen Eintreffens von Hoch- bzw. Niedrigwasser,
die aus einem Chassis und einer Drehscheibe besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Drehscheibe einzeln berechnete, tagesspezifische Winkel aufgetragen sind, aus
denen sich die Zeitpunkte der Gezeiten eines jeden Tages ergeben, wobei die Verschiebung der Ge
zeiten von Tag zu Tag dabei mit einem Winkel von 14,49° pro Stunde auf der Drehscheibe
abgebildet ist.
2. Gezeitenanzeige-Karte nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine feste bauliche Anordnung von Zeigern für die Uhrzeit und von tagesspezifischen
Winkeln auf der Drehscheibe realisiert ist.
3. Gezeitenanzeige-Karte nach einem der Patentansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie taschenartig für die Aufnahme der Drehscheibe ausgebildet ist und in dieser Tasche
eine Achse zur Lagerung der Drehscheibe besitzt. Die Achse ist zu einer Seite offen, sodaß
die Drehscheibe ausgewechselt werden kann.
4. Gezeitenanzeige-Karte nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine feste bauliche Anordnung zweier nachfolgend bezeichneter Skalen auf dem Chassis
realisiert ist. Auf der einen Skala sind Uhrzeiten aufgetragen. Diese Skala hat eine Winkeldif
ferenz von 14,49° pro Stunde. Die andere Skala bezeichnet Gebiete, die durch Verbindungs
linien zwischen Orten mit gleichzeitigem Gezeiteneintritt getrennt sind (Tidezonen). Auch
diese Skala hat eine Winkeldifferenz von 14,49° pro Stunde.
5. Gezeitenanzeige-Karte nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einer Karte von Tidezonen ausgestattet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000104304 DE10004304C2 (de) | 2000-02-01 | 2000-02-01 | Gezeitenanzeige-Karte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000104304 DE10004304C2 (de) | 2000-02-01 | 2000-02-01 | Gezeitenanzeige-Karte |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10004304A1 DE10004304A1 (de) | 2000-08-17 |
DE10004304C2 true DE10004304C2 (de) | 2002-01-17 |
Family
ID=7629422
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000104304 Expired - Fee Related DE10004304C2 (de) | 2000-02-01 | 2000-02-01 | Gezeitenanzeige-Karte |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10004304C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202014005283U1 (de) | 2014-06-26 | 2014-07-29 | Jürgen Wesseler | Flaschenetikett mit drehbarer Banderole zur Gezeitenanzeige |
DE102013013027A1 (de) | 2013-08-05 | 2015-02-05 | Jürgen Wesseler | Analoges Gezeitenanzeige-System |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2735486A1 (de) * | 1977-08-05 | 1979-02-08 | Hubertus Jessel | Permanente gezeitenuhr (immerwaehrender richtwertgeber fuer hoch- und niedrigwassertermine in den gezeitenabhaengigen hafengebieten groesserer kuestenabschnitte) |
EP0396473A1 (de) * | 1989-05-05 | 1990-11-07 | Bernard Vuarnesson | Verfahren und Vorrichtung zur Anzeige der Gezeitenphasen |
-
2000
- 2000-02-01 DE DE2000104304 patent/DE10004304C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2735486A1 (de) * | 1977-08-05 | 1979-02-08 | Hubertus Jessel | Permanente gezeitenuhr (immerwaehrender richtwertgeber fuer hoch- und niedrigwassertermine in den gezeitenabhaengigen hafengebieten groesserer kuestenabschnitte) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10004304A1 (de) | 2000-08-17 |
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---|---|---|---|
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