DE10003841A1 - Verfahren zur Herstellung reaktiver Gas- und Wasserfilter - Google Patents
Verfahren zur Herstellung reaktiver Gas- und WasserfilterInfo
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Abstract
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Herstellung reaktiver Wasser- und Gasfilter aus imprägniertem Faserstoff oder daraus hergestellten Papieren papierähnlichen Fasermaterialien. Die Imprägnation des Faserstoffs für diesen Zweck geschieht mindestens in einem oder mehreren Schritten während und/oder nach der Faserstoffherstellung. Der imprägnierte Faserstoff findet als solcher oder nach einem oder mehreren weiteren Prozeßschritten zur chemischen und/oder physikalischen Konditionierung seiner Imprägnierung vorzugsweise zur Papierherstellung Verwendung, wobei ein oder mehrere weitere Schritte der chemischen und/oder physikalischen Konditionierung der imprägnierten Faserstoffasern noch im Papierherstellungsprozeß und/oder danach geschehen können. Durch die Imprägnierung der Faserstoffaser wird das Ziel angestrebt, einen oder mehrere Wirkstoffe zur Wasserbehandlung als Imprägnation und/oder Beschichtung in einer stabilen aber hochwirksamen Form für Wasserfilter mit einer bisher nicht erreichten Effektivität zu erzeugen. Wirkstoffe, mit denen sich derartige Faserstoffasern imprägnieren lassen, die gegenüber den nach den bekannten Methoden der Faserimprägnation oder Beschichtung mit Wirkstoffen eine höhere Wirksamkeit haben und, die in Wasser und Luftfiltern zum Einsatz kommen können, sind z. B.: DOLLAR A - schwerlösliche Oxide, Mischoxide und Hydroxide und Sulfide mit Schwermetall-Chalkogenbindung, z. B. Eisen-III-oxidhydrat, Zinksulfid, DOLLAR A - schwerlösliche Stoffe mit ...
Description
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Herstellung reaktiver Wasser- und Gasfilter aus
imprägniertem Faserstoff oder daraus hergestellten Papieren oder papierähnlichen
Fasermaterialien. Die Erfindung ist Zusatz zur Hauptanmeldung mit dem Az. 199 39 901.8.
Die Imprägnation des Faserstoffs für diesen Zweck geschieht mindestens in einem oder
mehreren Schritten während und/oder nach der Faserstoffherstellung. Der imprägnierte
Faserstoff findet als solcher oder nach einem oder mehreren weiteren Prozeßschritten zur
chemischen und/oder physikalischen Konditionierung seiner Imprägnierung vorzugsweise zur
Papierherstellung Verwendung, wobei ein oder mehrere weitere Schritte der chemischen
und/oder physikalischen Konditionierung der imprägnierten Faserstoffasern noch im
Papierherstellungsprozeß und/oder danach geschehen können. Durch die Imprägnierung der
Faserstoffaser wird das Ziel angestrebt, einen oder mehrere Wirkstoffe zur Wasserbehandlung
als Imprägnation und/oder Beschichtung in einer stabilen aber hochwirksamen Form für
Wasserfilter mit einer bisher nicht erreichten Effektivität zu erzeugen. Wirkstoffe, mit denen
sich derartige Faserstoffasern imprägnieren lassen, die gegenüber den nach den bekannten
Methoden der Faserimprägnation oder Beschichtung mit Wirkstoffen eine höhere Wirksamkeit
haben und die in Wasser und Luftfiltern zum Einsatz kommen können, sind z. B.:
- - schwerlösliche Oxide, Mischoxide und Hydroxide und Sulfide mit Schwermetall-Chalkogenbindung, z. B. Eisen-III-oxidhydrat, Zinksulfid,
- - schwerlösliche Stoffe mit Chalkogenbindung aus der Gruppe 3 des chemischen Periodensystems, z. B. Cer-IV-oxidhydrate, Ceracetylacetonat,
- - schwerlösliche Stoffe mit Chalkogenbindung aus der Gruppe 13 des chemischen Periodensystems, z. B. Aluminiumhydroxid,
- - Edelmetallkolloide, z. B. Goldkolloid, Kolloide von Platinmetallen
- - schwerlösliche Huminstoffe,
- - schwerlösliche Carbonsäuren.
Bekannte Verfahren zur Wasserreinigung beschreiben die Anwendung von Reaktivstoffen
enthaltend oxidische Eisen- und/oder Manganverbindungen zur chemischen Entfernung von
reduzierten Schwefel- und Selenverbindungen, insbesondere Sulfiden aus dem Wasser. Dabei
werden die Chalkogenide zu Eisen- und/oder Manganchalkogeniden und/oder elementaren
Chalkogenen umgesetzt, die am Reaktionsort als Feststoffe ausgeschieden werden. Dies
geschieht in der Regel mittels Eisensalzen, die mit den Chalkogeniden zu schwerlöslichen
Eisenchalkogeniden ausgefällt werden. Es ist aber auch bekannt, die Chalkogenide mittels
Eisenhydroxiden als Reaktivstoffe zu den schwerlöslichen Eisenchalkogeniden umzusetzen.
Chalkogenid kann dabei mit suspendiertem oder in einem Kiesfilter niedergeschlagenen
Eisenhydroxid zu Eisenchalkogeniden umgesetzt werden. Die Notwendigkeit der
Sulfidentfernung aus Abwasser ergibt sich vielfach nach seiner Behandlung mit überschüssigen
Sulfiden zur Schwermetall-Entfernung aus Abwasser. Die Notwendigkeit der Nachbehandlung
ist vielfach der Grund dafür, daß Sulfide zur Beseitigung von Schwermetallen nicht gerne
eingesetzt werden, weil deren Beseitigung erhebliche ökonomische Nachteile hat. Eisen- und
Manganhydroxide werden aber auch zur Entfernung von Schwermetallen aus dem zu
reinigenden Wasser eingesetzt. Auch hierfür kennt der Stand der Technik und die einschlägige
Literatur keine regenerierbaren Festbettfilter.
In der deutschen Patentanmeldung 198 34 916.5 sowie 198 42 528.7, der PCT-Anmeldung
99/06755, der USA-Anmeldung 09/396,042 und der deutschen Patentanmeldung
100 00 269.2 wird die Umsetzung schwerlöslicher Wirkstoffe, insbesondere von Wirkstoffen
aus den Gruppen der Oxide und Mischoxide und sonstiger Sorbentien auf Papier und anderen
faserhaltigen Stoffen zur Wasserreinigung, insbesondere zur Entfernung von Verbindungen
des Schwefels und des Selens beschrieben. Insbesondere wird dazu die Wasserbehandlung mit
Eisen- und/oder Manganhydroxiden, die als Reaktivstoff-Papierimprägnierung oder
Wirkstoff-Beschichtung vorliegen, vorgeschlagen. Nach der deutschen Patentanmeldung 198 34 916.5
werden unterschiedliche Methoden zur Imprägnation/Beschichtung eingesetzt, um
reaktive Papiere für die Wasserreinigung zu erhalten, diese lassen sich in zwei Gruppen
einteilen:
Beschichten von Papier mit einer den Wirkstoffprecursor enthaltenden Lösung; ggf.
Eindicken der Lösung; Reaktion des Lösungs-getränkten Papiers mit einem
Fällungsmittel; dadurch Ausfällen des Wirkstoffes; ggf. Wäsche und Trocknen des
Papiers.
Beschichten der Papierfasern im Papierherstellungsprozeß oder in einer separaten
Prozeßstufe davor im aufgeschlagenen Zustand, also als wäßrige Fasersuspension, mit
einer den Wirkstoffprecursor enthaltenden Lösung; Umsetzen der Lösungs-haltigen
Fasersuspension mit einem Fällungsmittel; dadurch Ausfällen des Wirkstoffes; ggf
Wäsche der suspendierten Fasern auf dem Sieb vor dem Entwässern und Trocknen des
Papiers.
Die nach Methode 1 hergestellten Papiere zeigen eine wesentlich höhere Wirkstoffaktivität bei
der Wasserreinigung als die nach der Methode 2 hergestellten. Nachteil der Methode 2 ist es
aber, daß die derart mit Reaktivstoff imprägnierten oder beschichteten Papiere einen Zeitraum
bis zu 24 h benötigen, um mehr als 90% der abzuscheidenden Zielstoffe bei der
Wasserbehandlung abzuscheiden. Untersuchungen haben gezeigt, daß die
Wasserbehandlungszeit bei der Methode 1 bis zum etwa Zehnfachen vermindert sein kann.
Weil die Methode 2 jedoch in den Papierherstellungsprozeß integriert ist, und keine
zusätzlichen Behandlungsschritte enthält, wie z. B. Waschen und Trocknen, ist sie wesentlich
wirtschaftlicher als die Methode 1.
Die vorliegende Erfindung beschreibt im Wesentlichen hochaktive Wirkstoffe als Imprägnation
(Der Begriff "Imprägnation" umschreibt im Folgenden auch die Begriffe Beschichtung und
Belegung) enthaltende Papiere und Verfahren zu ihrer Herstellung aus Faserstoff. Unter dem
Begriff "Papier" werden in dieser Beschreibung der erfindungsgemäßen Papiere und Verfahren
zu ihrer Herstellung alle Fasermaterialien zusammengefaßt, die Fasern in einer Papier- bis
Pappe-artigen oder Papier- bis Pappe-ähnlichen Faserbindung enthalten. Darunter sind nicht
allein flächige Faserverbunde zusammengefaßt sondern auch Nudel-förmig, Spaghetti-förmig
oder andersartige faserhaltige Formlinge. Auch die allgemein bekannten faserhaltigen
Formlinge, wie sie z. B. in den Zigarettenfiltern, Zigarettenspitzenfiltern und Pfeifenrauchfiltern
eingesetzt sind. Die erfindungsgemäß einsetzbaren Wirkstoffe haben praktisch allesamt
bindemittelartige Eigenschaften, die für die Papierbildung aus den erfindungsgemäß
verarbeiteten Faserstoffen hinreichend ist. Die erfindungsgemäße Herstellung der Wirkstoffe
enthaltenden Papiere umfaßt Fertigungsschritte,
- - die innerhalb, teilweise außerhalb oder komplett außerhalb der herkömmlichen Papierherstellung liegen und/oder
- - die innerhalb, teilweise außerhalb oder komplett in die herkömmliche Faserstoffherstellung integriert sind und/oder
- - die alternative Prozesse zur Papierherstellung, nämlich in der Wasserbehandlung und Wasserreinigung als Bestandteil der Herstellung von Papier umfassen und/oder
- - die auch zum Teil innerhalb herkömmlicher oder der neuen mit der Abwasserreinigung kombinierten Prozesse zur Herstellung von imprägnierten Faserstoffen und imprägniertem Papier liegen.
Unter dem Begriff "Faserstoff" wird hier die Vielfalt aller ungebundenen natürlichen und
künstlichen Fasern bezeichnet, aus denen sich Papiere fertigen lassen. Unter den natürlichen
Fasern sind für das erfindungsgemäße Verfahren besonders die bevorzugt, die durch ein
physikalisches und/oder chemisches Aufschlußverfahren zumindest von einem Teil ihrer
natürlichen Anhängsel oder Bindemittel, wie z. B. den Ligninen, getrennt wurden oder die aus
dem natürlichen Faserverbund mechanisch herausgelöst wurden und deren Verwendung zur
Produktion von Papier, Pappe, Sackpapieren, Holzschliff, Zellstoffen und verwandten
Faserverwendungen geeignet sind.
Faserstoffe aus natürlichen Stoffen umfassen z. B. die sog. Zellstoffe, Halbzellstoffe,
Strohzellstoffe, Reisstrohzellstoffe, Bambuszellstoffe und Bambusfasern, Baumwollzellstoffe,
Espartozellstoffe, Bagassezellstoffe, Zellstoffe enthaltend Fasern aus Sisal, Flachs, Nessel,
Baumwolle, Jute, Ramie, Hanf, Hochausbeutezellstoffe, Bisulfitzellstoffe,
Neutralsulfit-Strohstoffe, Holzschliffe, gebleichte Holzschliffe, Braunschliffe, chemischen
Holzschliffe, Weißschliffe, Defibratorschliffe, Libby, Calciumalginatfaser-haltige Zellstoffe
oder auch im Recycling aus Papieren, Pappen, Zellstoffen, Textilien und Papiersäcken
gewonnene Faserstoffe. Der Begriff "Faserstoff" umfaßt auch das im Fachjargon vielfach mit
Pulpe oder Stoff umschriebene Faser- und/oder Partikelgemisch das in verschiedenen Prozeß-
und/oder Fertigungs-Stufen in der Herstellung von Fasermaterialien wie z. B. Zellstoff und
Papier eingesetzt wird.
Zu den für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Faserstoffen zählen aber auch die aus
künstlichen Fasern zusammengesetzten Faserstoffe, enthaltend vorzugsweise eine oder
mehrere der Komponenten Kohlenstoffasern, Glasfasern, Kunstharzfasern, die z. B. aus
Gestein, Glas, Kunstharz, Bitumen, Pech oder Altglas gewonnen werden können. Die Fasern
mit Filamentdurchmessern von kleiner gleich 10 µm sind für den erfindungsgemäßen Zweck
bevorzugt.
Unter dem Begriff "Zubereitungen aus Pflanzenteilen" werden hier bevorzugt jene
Zubereitungen bezeichnet, die alkaloidhaltige Pflanzenteile enthalten, wie z. B. Kaffee, Tee,
Kakao und Tabak.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die komplette Fertigung der
wirkstoffhaltigen Papiere und Zubereitungen aus Pflanzenteilen, mindestens aber die
Imprägnierung der Faserstoffe und Pflanzenteile mit einem oder mehreren Wirkstoffen
und/oder einem oder mehreren Wirkstoffprecursoren
- - ausschließlich oder zum Teil in die Faserstoffherstellung oder nur zum Teil in die Papierherstellung integriert ist. Faserstoffherstellung ist der Teil der Faserherstellung und Faserbearbeitung, der nicht zu den Prozessen der Papierherstellung gehört, wie z. B. die Zellstoff und die Holzschliff-Produktion, die Herstellung von Faserflocken oder Faserstoffbahnen aus Glas oder Kohlenstoffasern oder
- - daß sie ausschließlich an dem fertigen Faserstoffprodukt wie z. B. Faserflocken, Faserstoffbogen, Faserstoffballen und Faserstoffbahnen, darunter fallen hier z. B. die Endprodukte der industriellen Faserstoffertigung, wie z. B. Zellstoffe und Holzschliffe, vorgenommen wird oder
- - daß sie zu einem beliebigen Zeitpunkt vor während oder nach der Herstellung von Zubereitungen aus Pflanzenteilen vorgenommen wird wie z. B. Pflanzenblättern, Pflanzenfrüchten, Fermentationsprodukten von Pflanzen, Röstprodukten von Pflanzen, getrockneten Pflanzen, zerkleinerten Pflanzen, gemahlenen Pflanzen. Darunter fallen hier z. B. die Endprodukte der industriellen Fertigung von Tabak, Zigaretten, Zigarren, Zigarillos, Schnupftabak, Kautabak, Tee, Instant-Kaffee, Kaffeepulver, Kaffeebohnen, Kakaopulver oder
- - daß sie zu einem beliebigen Zeitpunkt vor während oder nach der Herstellung von Faser- und/oder Partikel-Filtern zur Abscheidung von Alkaloiden und aromatischen Verbindungen des Stickstoffs aus Flüssigkeiten und Gasen vorgenommen wird, wie z. B. als Zigarettenfilter, als Kaffeefilter, als Colafilter, als Kakaofilter, als Zusatz zu Genußmitteln (z. B. Kaffeepuver, Kaffeebohnen, Kakaopulver, Tabak) und als Grundwasserfilter
Die erfindungsgemäßen Papiere, die derart aus den mit Wirkstoffen und/oder einem oder
mehreren Wirkstoffprecursoren beladenen Faserstoffprodukten hergestellt wurden, haben
wesentliche wirtschaftliche Vorteile vor den bis jetzt bekannt gemachten wirkstoffhaltigen
Papieren für die Wasserreinigung:
- a) entweder haben die daraus hergestellten Papiere eine besonders hohe Wirkstoffaktivität bei der Wasserreinigung, die der Wirkstoffaktivität von gemäß Methode 1 imprägnierten Papieren zumindest nahekommen. Diese erfindungsgemäßen Papiere haben den Vorteil, daß sie im Herstellungsverfahren die wirtschaftlichen Vorzüge der gemäß Methode 2 hergestellten Papiere haben, ohne daß sie die Nachteile ihrer mangelhaften Aktivität haben.
- b) oder die daraus hergestellten Papiere haben zwar nur eine mittlere aber für eine Reihe von Wasserbehandlungsverfahren hinreichend hohe Aktivität, die der Wirkstoffaktivität von gemäß Methode 2 hergestellten Papieren ähnlich ist. Dafür haben diese erfindungsgemäßen Papiere aber den Vorteil, daß ihr Herstellungsverfahren einen weitaus höheren Grad wirtschaftlicher Vorzüge hat als diejenigen, die nach der bekannten Methode 2 hergestellt wurden.
Die erfindungsgemäßen Pflanzenzubereitungen dienen der Alkaloidreduktion und sind in dieser
Form bisher noch nicht bekannt geworden. Das gleiche gilt für die faser- und/oder
partikelförmigen Filter zur Alkaloidreduktion in Tabakrauch und Getränken sowie als Zusätze
zu den alkaloidhaltigen Pflanzenzubereitungen.
Die erfindungsgemäßen Papiere und Zubereitungen aus Pflanzenteilen gemäß der Ansprüche 1
bis 13 werden nach dem Verfahren gemäß der Ansprüche 14 bis 26 hergestellt und haben die
in Anspruch 27 bis 40 genannten Anwendungsmöglichkeiten.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen faserhaltigen Filtermaterials sowie der
erfindungsgemäßen Zubereitungen aus Pflanzenteilen, die einen Anteil der in ihm enthaltenen
Wirkstoffe als Fällungsprodukte in feiner Verteilung in und auf den Fasern enthält, ist die hohe
Reaktionsgeschwindigkeit, mit der dieser Wirkstoffanteil des Filtermaterials mit den in Wasser
und Gasen enthaltenen Zielstoffen zum Umsatz gelangt. Deshalb eignen sich diese
vorzugsweise in der Form von pflanzlichen Zubereitungen und Papieren eingesetzten
Filtermaterialien für zahlreiche Anwendungen wie z. B. als passive Kontaktfiltermittel für die
Wasserbehandlung bzw. Wasserreinigung als Filterbeutelfüllung, aber auch als Filtermittel im
Festbettfilter, als Tabakrauchfilter, als Kaffeefilter und Zusatzstoff für alkaloidhaltige
Zubereitungen. Im Festbettfilter führen die erfindungsgemäßen Papiere zu einer wesentlich
verkürzten Massenübergangszone zwischen der aktiven Filterschicht und der inaktiven
Filterschicht und können damit zu einer wesentlich verbesserten Wirtschaftlichkeit der
Wasserfiltration zur Entfernung gelöster Bestandteile aus dem Wasser führen. Es können aber
auch höhere Wasserdurchsatzmengen durch das Festbettfilter realisiert werden.
Alle wesentlichen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung der
neuen Filtermaterialien und Zubereitungen leiten sich ab von der Imprägnation, die in
einem oder mehreren Schritten mit einem fluiden, vorzugsweise wäßrigen Reagens A
durchgeführt wird. Prozeßschritt 1 hat überwiegend physikalischen Charakter. Reagens
A kann in der Form einer oder mehrerer der Phasen und/oder Phasengemische Lösung,
Suspension, Emulsion und Gas eingesetzt werden. Prozeßschritt 1 umfaßt
vorzugsweise dann mechanische Maßnahmen zur Entfernung von überschüssigem
Imprägniermittel, wenn kein Prozeßschritt 2 zwischen Prozeßschritt 1 und
Prozeßschritt 3 geschaltet ist. Derartige Maßnahmen sind z. B. Zentrifugieren, Pressen
und Absaugen.
Prozeßschritt 2 ist ein Konzentrationsprozeß. Dabei verbleibt Reagens A auf der
Faserstoffaser oder den Pflanzenteilen vorzugsweise im flüssigen Aggregatzustand
oder es wird, vorzugsweise durch Trocknen oder Erstarren, eingedickt oder in den
festen Aggregatzustand überführt. Prozeßschritt 2 ist besonders geeignet für die
Herstellung hochaktiver Wirkstoffe oder solcher Wirkstoffe, die allein durch Übergang
in den festen Aggregatzustand bereits als hinreichend aktive Wirkstoffe vorliegen, wie
z. B. die langkettigen organischen Säuren, Palladiumacetat oder die Acetylacetonate
des Cers, also Vertreter der Wirkstoffgruppen, die im Prozeßschritt 1 als Lösungen in
organischen Lösungsmitteln auf die Faser gebracht werden können und die im
Prozeßschritt 2 auf der Faser durch Eindampfen ausgefällt werden können und dadurch
bereits in die aktive Wirkstofform umgesetzt werden (wie z. B. Fettsäuren).
Prozeßschritt 2 hat also meistens überwiegend physikalischen Charakter. Allerdings
durch beispielsweise Luftoxidation können einige Precursorimprägnationen, z. B.
solche, die Metalle in reduzierten Zuständen enthalten, in die Wirkstoffe umgewandelt
werden.
Durch In-Kontakt-Bringen mit einem fluiden, vorzugsweise löslichen Reagens B mit
dem als feste und/oder flüssige Faserstoffaser- und Pflanzenteil-Imprägnierung
vorliegenden Reagens A wird eine Reaktion eingeleitet, die zur Ausfällung eines
Wirkstoffes, vorzugsweise überwiegend auf der Faser oder den Pflanzenteilen führen.
Wesentlicher Bestandteil von Prozeßschritt 3 ist eine chemische Reaktion.
Alle drei der genannten Prozeßschritte zur Wirkstoffbeladung der Faserstoffe können in die
technischen Produktionsprozesse zur Faserstoff- oder Pflanzenteilezubereitung integriert
werden, die noch vor der eigentlichen Papierherstellung liegen. Es ist vielfach aber effektiver,
diese teilweise oder ganz außerhalb dieser Produktionsprozesse durchzuführen. Das kann z. B.
insbesondere dann gegeben sein, wenn die Faserstoffe oder Pflanzenteile mit mehr als einem
Wirkstoff belegt werden sollen und/oder wenn die Wirkstoffbelegung der Faserstoffe oder
Pflanzenteile als Prozeßstufe in nachgeschalteten Prozessen zur Anwendung der Faserstoffe
oder Pflanzenteile vorteilhaft eingeschaltet werden kann. Ein Beispiel dafür ist die Produktion
wirkstoffhaltiger Papiere oder wirkstoffhaltigen Kaffeepulvers, bei dem Prozeßschritte der
Imprägnation ohne Probleme in die Papierherstellung oder Pflanzenteilezubereitung integriert
werden können. Weitere Beispiele dafür sind Prozesse der Abwasserreinigung oder der
Trinkwasserreinigung mit wirkstoffbelegten Faserstoffasern, wobei Prozeßschritte der
Imprägnation vorteilhaft in den Prozeß der Wasserreinigung integriert werden. Die
Durchführung der kompletten Prozeßschritte zur Wirkstoffbeladung der Faserstoffe in
derartigen nachgeschalteten Prozessen wurde bereits beschrieben (In der deutschen
Patentanmeldung 198 34 916.5 sowie 198 42 528.7, der PCT-Anmeldung 99/06755, der
USA-Anmeldung 09/396,042 und der deutschen Patentanmeldung 100 00 269.2 sowie in der
Hauptanmeldung).
Es ist aber in einigen Fällen auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll, bestimmte
Prozeßstufen der Faserstoff und Pflanzenteile-Imprägnierung unabhängig von den Prozessen
der Faserstoff und Pflanzenteileproduktion und von den nachgeschalteten Prozessen, in denen
sie eingesetzt werden, durchzuführen.
Auf die hier gefundenen neuartigen Wege zur Anwendung der wirkstoffhaltigen
Fasermaterialien und weiterer an und für sich bekannter Mittel sowie neuartige
Wirkstoffeinsatzmöglichkeiten auf Fasern und Pflanzenteilen zur Entfernung, Kollektion,
Detektion, und Entfernung von stickstoffhaltigen organischen Verbindungen insbesondere von
Alkaloiden wird gegen Ende der Beschreibung der Erfindung eingegangen. Hier wird zunächst
auf das neue Verfahren zur Herstellung der Papiere eingegangen.
Die bevorzugten Anordnungsmöglichkeiten der Prozeßstufen zur Herstellung der
erfindungsgemäßen wirkstoffbeladenen Fasermaterialien und insbesondere der
wirkstoffbeladenen Papiere aus den Faserstoffen innerhalb und außerhalb der Herstellungs-
und Anwendungsprozesse gibt die nachfolgende Aufstellung wieder.
- 1. Integration von Prozeßstufen zur Faserstoffaser-Imprägnation mit Wirkstoffen in die Produktionsstufen der Faserstoff-Herstellung;
- 2. Einschaltung neuer Prozeßstufen zur Faserstoffaser-Imprägnation mit Wirkstoffen in die Produktionsstufen der Faserstoff-Herstellung;
- 3. Durchführung von Prozeßstufen zur Faserstoffaser-Imprägnation mit Wirkstoffen in separaten Vorrichtungen außerhalb der Faserstoff-Herstellung- und Weiterverwendung bzw. Weiterverarbeitung;
- 4. Integration und oder Einschaltung von Prozeßstufen zur Faserstoffaser-Imprägnation mit Wirkstoffen in der Weiterverwendung bzw. Weiterverarbeitung der Faserstoffe zu Papieren und papierähnlichen Fasermaterialien in der Wasserbehandlung und Wasserreinigung;
- 5. Integration und oder Einschaltung von Prozeßstufen zur Faserstoffaser-Imprägnation mit Wirkstoffen in der Weiterverwendung bzw. Weiterverarbeitung der Faserstoffe zu Papieren und papierähnlichen Fasermaterialien für die Wasserbehandlung.
Konkrete Beispiele für Prozeßschritte bei der Faserstoffaser-Imprägnation innerhalb der
genannten jeweiligen Prozeßstufen-Anordnung zur Herstellung der erfindungsgemäßen
wirkstoffbeladenen Fasermaterialien und insbesondere wirkstoffbeladenen Papiere werden hier
gegeben.
Prozeßschritt 1 läßt sich ohne Weiteres in die technische Produktion von Faserstoffbahnen,
Faserstoffflocken, Faserstoffballen oder Faserstoffbogen integrieren; er kann aber auch
außerhalb der Faserstoffproduktion mit bereits fertiggestellten Zellstoffbahnen, Zellstoffbogen
und Zellstofflocken durchgeführt werden. Beispiele der verschiedenen Möglichkeiten
[Möglichkeiten c) bis 9] zur Durchführung von Prozeßschritt 1 innerhalb und außerhalb der
Faserstoffproduktion werden hier genannt.
- a) Der Faserstoff gelangt im Endstadium seines Herstellungs-Prozesses als ungebleichter
oder gebleichter Faserstoff aus der wäßrigen Fasersuspension, die auch Bleichmittel
oder andere Verunreinigungen aus den ggf. vorausgegangenen Aufschlußprozessen
enthalten kann, auf ein Siebband, auf dem das anhaftende Wasser abläuft bzw.
abgepreßt wird. Dem Abpressen des anhaftenden Wassers aus dem Faserstoff, der
mittels des Siebes aus der Fasersuspension abgeschöpft wird, können Waschschritte
vor- und ggf. zwischengeschaltet sein, um Verunreinigungen mit den
Reaktionsrückständen der vorausgegangenen Behandlungsschritte aus dem Faserstoff
herauszuspülen.
Dieser Wasch-Prozeß, der z. B. bei der Zellstoff-Produktion auf dem Schöpf-Sieb angewendet wird, ist eine besonders bevorzugte Prozeß-Stufe zur Durchführung von Prozeßschritt 1 in der Faserstoffproduktion: Nach hinreichender Wäsche wird der Faserstoff mit einer Lösung getränkt, die Reagens A enthält. Das geschieht vorzugsweise in einer Stufe vor dem Abpressen der Flüssigkeit aus dem Faserstoff. Bei Reagens A kann es sich z. B. um wäßrige Salzlösungen wie z. B. Eisen-II-sulfat, Eisen-III-chlorid oder um Lösungen von weitgehend wasserunlöslichen oder in Wasser schwer löslichen Stoffen in vorzugsweise gut wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln handeln. Beispiele hierfür sind Lösungen von Ceracetylacetonat in Aceton oder von Palladiumacetat in Alkohol. Die wasserunlöslichen Stoffe werden dabei auf den wassernassen Fasern ausgefällt. Bevorzugt ist allerdings diese Art der Ausfällung wasserunlöslicher Stoffe auf der Faser in der Fasersuspension. - b) Prozeßschritt 1 kann ohne Weiteres in einer dem Schöpfprozeß der Fasern aus der Faserstoffsuspension vorgeschalteten Stufe, und zwar im Prozeß der Zellstoff- und Holzschliff-Peroxidbleiche vorgenommen werden. Die Peroxidbleiche wird vorzugsweise in der Gegenwart alkalisch reagierender Substanzen vorgenommen, wie z. B. Wasserglas und Natriumperoxid in einem basischen Milieu zwischen pH 10 und pH 11. Diese wäßrigen Medien eignen sich sehr gut als Imprägnierung der Faserstoffasern als Reagens A. Alkalisch reagierende Substanzen sind nämlich für eine Reihe von Wirkstoff-Imprägnationen als Reagens A geeignet. Enthalten die Lösungen aus der Bleiche nach ihrer Abtrennung von der Fasersuspension, noch überschüssiges Alkali, können sie auch außerhalb der Faserstoffproduktion als Fällungsmsmittel, z. B. für die Hydrolyse von mit Eisen-II-sulfat beladenen Faserstoffen genutzt werden, um anschließend wieder in den Produktionsprozeß zurückgeführt zu werden.
- c) Prozeßschritt 1 kann ohne Weiteres in einer ebenfalls dem Schöpfprozeß der Fasern aus der Faserstoffsuspension vorgeschalteten Stufe, und zwar in den oder nach den Prozessen der Zellstoff-Bleiche oder der Holzschliff = Bleiche mit Chlorhaltigen Oxidantien (Chlor, Hypochlorit, Chlordioxid) vorgenommen werden. Der Bleiche mit Chlordioxid und Chlor folgt vielfach ein Zusatz alkalisch reagierender Substanzen, wie z. B. Alkalihydroxid, um ein basisches Milieu einzustellen. Dieses wäßrige alkalische Medium eignet sich sehr gut zur Imprägnierung der Faserstoffasern als Reagens A.
- d) Prozeßschritt 1 kann ohne Weiteres in einer ebenfalls dem Schöpfprozeß der Fasern aus der Faserstoffsuspension vorgeschalteten Stufe, und zwar in den oder nach den Prozessen der Zellstoff und Holzschliff-Bleiche mit Chlor- oder peroxidhaltigen Oxidantien (Chlor, Hypochlorit, Chlordioxid, Natriumperoxid, Wasserstoffperoxid) vorgenommen werden. Dieses wäßrige oxidierende Medium eignet sich sehr gut zur Imprägnierung der Faserstoffasern als Reagens A. Oxidierend reagierende Substanzen sind nämlich für eine Reihe von Wirkstoff-Imprägnationen als Reagens A geeignet.
Auch Prozeßschritt 2 als physikalischer Schritt der Konzentration durch Eindampfen,
Eindicken oder konzentrationsbedingtes Ausfällen kann ohne Weiteres in die technische
Produktion von Faserstoffbahnen, Faserstoffflocken, Faserstoffballen oder Faserstoffbogen
integriert werden, weil diese vielfach den Schritt Trocknen der Faserstoffe als einen
Endproduktionsschritt der jeweiligen Faserstoffproduktion enthalten. Prozeßschritt 2
beschränkt sich dann nicht auf die physikalischen Vorgänge, wenn die Vorimprägnierung leicht
oxidierbare Stoffe, wie Eisen-II-Salze enthält. Dann können die Prozeßschritte 2 und 3 parallel
ablaufen [siehe unter h)].
- a) Beispielsweise lassen sich die Lösungen der Salze von den Metallen Aluminium, Zinn, Zink, Eisen, Palladium, Mangan, Gold, Silber, Yttrium oder Cer, mit denen vorzugsweise gemäß c) der Faserstoff im Prozeßschritt 1 imprägniert wurde, im darauf folgenden Trocknungsschritt sehr gut auf der Faser konzentrieren.
Der chemische Prozeßschritt 3 kann ebenfalls ohne Weiteres in die technische Produktion von
Faserstoffbahnen, Faserstoffballen, Faserstoffflocken oder Faserstoffbogen integriert werden.
Auch er kann aber auch außerhalb der Zellstoffproduktion mit bereits fertiggestellten gemäß
Prozeßschritt 1 behandelten Faserstoffbahnen, Faserstoffballen, Faserstoffflocken oder
Faserstoffbogen durchgeführt werden. Die Möglichkeiten für Prozeßschritt 3 sind durch die
Vorgabe der Imprägnierung aus Prozeßschritt 1 eingeschränkt. Beispiele der verschiedenen
Möglichkeiten [Möglichkeiten h) bis j)] zur Durchführung von Prozeßschritt 3 innerhalb und
außerhalb der Faserstoffproduktion werden hier genannt.
- a) Die Trocknungsschritte von Holzschliff- oder Zellstoff eignen sich vorzugsweise für Prozeßschritt 3, wenn in Prozeßschritt 1 Imprägniermittel (Reagens A) aufgegeben worden sind, die durch Oxidationsmittel (Reagens B) in eine feinteilige Wirkstoffphase auf und in den Fasern überführt werden können. Das gilt bevorzugt für jene Faserstoffe, die gemäß c) nach der Faserstoffwäsche im Prozeßschritt 1 behandelt wurden. Beispiele hierfür sind Salzlösungen des zweiwertigen Eisens oder des zweiwertigen Mangans als Reagens A, die durch Luft (Reagens B) und Hydrolyse in die gemischten Oxide und Hydroxide des dreiwertigen Eisens sowie des drei- und/oder vierwertigen Mangans überführt werden.
- b) Für den oxidierenden Prozeßschritt 3 eignen sich aber auch die unter f) genannten flüssigen Oxidationsmittel als Reagens A. Dazu wird die Bleichmittelzugabe im oxidierenden Bleichprozeß so dosiert, daß nach der Reaktion ein schwacher Bleichmittelüberschuß verbleibt, der für die Oxidation von Reagens B hinreichend ist. Im Fall, daß als Reagens B wiederum Lösungen der Salze des zweiwertigen Eisens oder Mangans eingesetzt werden, schlagen sich die ausgefällten Oxide und Hydroxide des dreiwertigen Eisens sowie des drei- und/oder vierwertigen Mangans auf den Faserstoffasern nieder unter Ausbildung einer Beschichtung bzw. Imprägnierung. Enthalten die Lösungen aus der Bleiche nach ihrer Abtrennung von der Fasersuspension noch Oxidationsmittel-Überschuß, können sie auch außerhalb der Faserstoffproduktion als Oxidationsmittel, z. B. für die Oxidation von mit Eisen-II-sulfat beladenen Faserstoffen genutzt werden, um anschließend wieder in den Produktionsprozeß zurückgeführt zu werden.
- c) Für den hydrolysierenden Prozeßschritt 3 eignen sich die unter d) und e) genannten alkalischen Mittel als Reagens A. Als Reagens B können beispielsweise Lösungen der Salze des dreiwertigen Eisens benutzt werden. Als Hydrolyseprodukte schlagen sich die ausgefällten Oxide und Hydroxide des dreiwertigen Eisens auf den Faserstoffasern nieder unter Ausbildung einer Beschichtung bzw. Imprägnierung.
Bei der Faserstoff-Produktion, so z. B. auch bei der Zellstoff-Produktion ist es teilweise üblich
den gewonnenen Faserstoff ungetrocknet, also im feuchten Zustand zur Weiterverarbeitung,
z. B. an die Pappe- und Papierproduktion weiterzugeben. Dies kann besonders dann vorteilhaft
sein, wenn die Transportwege zwischen Faserstoff-Produktions-Standort und Papier- bzw.
Pappefabrik nicht weit sind.
Die Verarbeitung von im Prozeßschritt 3 in der Faserstoffproduktion wirkstoffbeladener und
zwischenzeitlich keinem Trocknungsschritt unterworfener Faserstoffe kann für bestimmte
Fasern nachteilig sein, weil der Trocknungsschritt für die Haftungsverbesserung der
Wirkstoffe an den Fasern in der Regel vorteilhaft ist. Das gilt besonders für die
Wirkstoffbeladungen, die durch Agglomeration von Partikeln an der äußeren Faseroberfläche
entstanden sind. Diese überwiegend durch Agglomeration entstehenden Wirkstoffbeladungen
bilden sich dann, wenn die Fällung weit überwiegend weiter entfernt von der Faser
stattgefunden hat, in der Regel dann, wenn Prozeßschritt 3 in einer Fasersuspension
stattgefunden hat, wie es zum Beispiel unter i) und j) hier beschrieben worden ist.
Die Faserstoffe können auch im Prozeßschritt 1 nach der Trennung von der Flüssigkeit auf
dem Siebband in der Faserstoffproduktion vorliegen; ein Beispiel hierfür wird unter c)
gegeben. Zur Herstellung besonders aktive Wirkstoffe enthaltender Endprodukte ist es
vielfach vorteilhaft, die Precursor-Imprägnation vor der Weiterbehandlung gemäß
Prozeßschritt 2 in eine eingedickte oder ausgefällte Form zu überführen. Dies geschieht
vorzugsweise ebenfalls durch einen Trockenschritt.
- a) Es kann also, wegen der geeigneten Konditionierung der nach den Prozeßschritten 1 oder 3 vorliegenden Faserstoffe, notwendig sein, der Faserstoffproduktion einen zusätzlichen Trocknungsschritt anzufügen, etwa derart, wie er bei der Zellstoffproduktion zur Herstellung trockener Zellstoffe bekannt ist. Hier kann der Prozeßschritt 2 vorgenommen werden oder eine Zwischentrocknung der im Prozeßschritt 3 erhaltenen feuchten Wirkstoffbeladung auf dem Faserstoff. Beispielsweise kann eine Precursorimprägnation mit Eisen-III-chlorid hiermit zur Trockenen eingedampft werden oder der Wirkstofffeuchtes gefälltes Eisen-III-hydroxid zur Trockenen eingedampft werden.
In der deutschen Patentanmeldung 199 39 901.8 sowie 198 42 528.7, der PCT-Anmeldung
99/06755 und der USA-Anmeldung 09/396,042 wird die Möglichkeit beschrieben, eine
Fasersuspension herzustellen und in dieser Fasersuspension die hier beschriebenen
Prozeßschritte 1 und 3 zur Herstellung Wirkstoff-imprägnierter Fasern vorzunehmen. Zum
Beispiel können zwei oder mehrere solcher Fasersuspensionen aus Wirkstoff-imprägnierten
Fasern können danach vermischt werden und nach dem Papierherstellungsprozeß als
Ausgangsrohstoff für verschiedene Wirkstoffe enthaltende Papiere eingesetzt werden, die dann
für die Wasserreinigung, als Passivsammler, zur Kaffeegeschmackverbesserung mittels
Papierfiltern und Papierfilterwolle eingesetzt werden. Zusätzlich im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ermittelte Einsatzvarianten von wirkstoffbeladenen Fasern und/oder Partikeln
enthaltenden Materialien sind ihre Anwendung als Zigarettenfilterzusatz und vorzugsweise in
gehäckselter oder gemahlener Form als Zusatz zu Kautabak, Kaffee, Schnupftabak oder Tee
sowie weitere Anwendungen die hier noch erläutert werden.
Die Herstellung des mit verschiedenen Wirkstoffen imprägnierten Faserrohstoffs als
Fasersuspension bzw. Faserbrei geschieht nach diesen Lehren zumindest teilweise außerhalb
des Papierherstellungsprozesses und gehört damit eindeutig in die Prozeßabfolge-Stufe, in der
auch die Faserstoffe gemäß dem erfinderischen Verfahren zu den erfinderischen
wirkstoffhaltigen Papieren bzw. faserhaltigen Materialien umgesetzt werden können.
Im Unterschied zu dem oben genannten bekannten Verfahren führen die erfindungsgemäßen
Prozeßschritte aber eindeutig zu wirtschaftlich vorteilhafteren und/oder wirksameren
Produkten.
Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren an dieser Stelle kommen in
vorzugsweise in Frage Faserstoffbahnen, Faserstoffbögen, Faserstoffflocken aber auch
Faserstoffballen, die bereits nach einem oder mehreren der Prozeßschritte 1 und/oder 2
innerhalb des Faserstoff-Produktionsprozesses mit Wirkstoffprecursor imprägniert wurden
oder solche Faserstoffe, die noch keinerlei Imprägnierung enthalten. Weniger bevorzugt sind
Faserstoffe, die bereits nach Prozeßschritt 3 eine Wirkstoffimprägnierung erhalten haben. Hier
werden zwei typische Beispiele dafür gegeben.
- a) Die Faserstoffe werden hier vorzugsweise als feuchte oder trockene Bahnen behandelt, wenn sie hier gemäß Prozeßschritt 1 (Faserstoffe, die noch keine Imprägnierung mit Wirkstoffprecursor enthalten) imprägniert werden. Die Bahnen können im kontinuierlichen Prozeß durch ein Bad hindurchgezogen werden. Nach dem Tränken kann überflüssige Feuchte aus den Bahnen mittels Walzen abgequetscht werden und die Bahnen danach wieder im feuchten Zustand aufgerollt werden. Als Imprägniermittel kann z. B. Eisen-III-chlorid-Lösung eingesetzt werden.
- b) Die Faserstoffe werden hier vorzugsweise als feuchte oder trockene Flocken behandelt, wenn sie hier gemäß Prozeßschritt 1 (Faserstoffe, die noch keine Imprägnierung mit Wirkstoffprecursor enthalten) imprägniert werden. Die feuchten oder trockenen zu Flocken zerrissenen Ballen, Bögen oder Bahnen werden unter kräftigem Rühren in einem Rührkessel mit Wirkstoffprecursor imprägniert. Die imprägnierten Fasern können aus dem Rührkessel mit einem Sieb abgeschöpft werden, und/oder direkt in einer Presse oder Zentrifuge entwässert werden. Als Imprägniermittel kann z. B. Eisen-III-chlorid-Lösung eingesetzt werden.
- c) Prozeßschritt 3 (Faserstoffe, die bereits nach einem oder mehreren der Prozeßschritte 1 und/oder 2 imprägniert wurden) wird aber vorzugsweise mit den feuchten oder trockenen zu Flocken zerrissenen Ballen, Bögen oder Bahnen unter kräftigem Rühren in einem Rührkessel durchgeführt, weil die Imprägnation der relativ dicken vorimprägnierten Zellstoffbögen und -bahnen zu ungleichmäßiger Faserbeschichtung führen kann. Die imprägnierten Fasern können aus dem Rührkessel mit einem Sieb abgeschöpft werden und in einer Presse oder Zentrifuge entwässert werden. Beispielsweise zur Ausfällung kann Sodalösung verwendet werden, wobei ein mit Eisen-III-chlorid angereicherter Faserstoff, dessen Herstellung z. B. unter k) beschrieben wird, zu Eisen-III-hydroxid umgewandelt wird.
Eisensalze, Aluminiumsalze, polymere Carboxylate, Amine und nichtionische Polymere zählen
zu den sog. Flockungsmitteln und werden in der Wasserreinigung eingesetzt. Derartige
Komponenten eignen sich gleichfalls zur Herstellung der wirkstoffhaltigen Papiere. Ein in der
Wasserreinigung hoch geschätztes Reagens ist z. B. Eisen-III-chlorid. Es hat die vorteilhafte
Eigenschaft, zu Eisenhydroxid-Gelen und Kolloiden zu hydrolysieren, die auf eine Reihe von
gelösten und ungelösten Wasserinhaltsstoffen fällend und koagulierend einwirken und sie
dadurch zur beschleunigten Sedimentation veranlassen. Beispiele für solcherlei gelöste und
ungelöste Wasserinhaltsstoffe sind beispielsweise Sulfide, Schwermetalle, Huminstoffe,
Gerbstoffe, Metalloide, Tontrüben, Emulsionen und Schwermetallsulfide. Fasern an und für
sich sind bekannt aus der Filtration, wo sie ähnlich dem Kieselgur zur Anschwemmfiltration
genutzt werden. Die Prozeßstufen 1 und 3 zur Fertigung wirkstoffprecursor- und
wirkstoffhaltiger Papiere und ähnlicher Fasermaterialien, wobei gleichzeitig die unerwünschten
Wasserverunreinigungen in die gebildeten Fasermaterialien eingebunden werden. Die
gebildeten Faser-haltigen Reaktionsprodukte lassen sich dann als Papiere schöpfen und
abpressen und eignen sich hervorragend zum Trocknen. Je nach Inhaltsstoffen lassen sich die
erhaltenen Papiere in Prozesse zur Energiegewinnung, zum Recycling oder zur Deponie
verwenden.
Im Beispiel o) sind zwei typische Anwendungsfälle für den Einsatz eines wirkstofftragenden
Faserstoffs zur Wasserreinigung beschrieben.
- a) Unter gleichzeitiger Reinigung eines gerührten Wassers von pH 9 zur Beseitigung von Trübstoffen, Arsen, Blei und schwefel-stämmigen Geruchskomponenten kann die Umsetzung des Faserstoffs mit einer geringfügigen Eisen-III-chlorid-Beladung von unter 5 Gewichtsprozent, wie er z. B. vorzugsweise aus den Prozeßschritten 1 und 2 in den Beispielen c), g) und k) gewonnen werden kann vorgenommen werden. Der Faserstoff gemäß Prozeßschritt 3 zu einer Eisen-III-hydroxid als Wirkstoff enthaltenden Suspension umgesetzt werden, wobei gleichzeitig alle genannten unerwünschten Wasserinhaltsstoffe an die gebildete wirkstoffbeladene Fasersuspension gebunden werden. Die koagulierende Wirkung wird dadurch verbessert, daß dem Wasser eine zweite Fasercharge zugegeben wird, die auf die Fasern gemäß Prozeßschritten 1 und 2 in den Beispielen c), g) und k) niedergeschlagene Alginsäure als Wirkstoff enthält. Durch Abschöpfen der Fasersuspension mittels feinem Drahtsieb und Abpressen des Wassers wird ein feuchtes Papier erhalten, das sich hervorragend trocknen läßt und sich als solches hervorragend zur Einlagerung in eine Untertagedeponie eignet.
- b) Unter gleichzeitiger Reinigung eines gerührten Wassers von pH 4 zur Beseitigung von Trübstoffen, Arsen, Blei und schwefel-stämmigen Geruchskomponenten und unter Zugabe von Eisen-III-sulfat-Lösung kann die Umsetzung des Faserstoffs mit einer geringfügigen Soda-Beladung von unter 3 Gewichtsprozent, wie sie z. B. vorzugsweise in den Prozeßschritten 1 und 2 in den Beispielen c), g) und k) gewonnen werden kann, vorgenommen werden. Der Faserstoff kann gemäß Prozeßschritt 3 zu einer Eisen-III-hydroxid als Wirkstoff enthaltenden Suspension umgesetzt werden, wobei gleichzeitig alle oben genannten unerwünschten Wasserinhaltsstoffe an die gebildete wirkstoffbeladene Fasersuspension gebunden werden. Die koagulierende Wirkung wird dadurch verbessert, daß der vorliegenden Fasersuspension ein weiterer Faserzusatz zugegeben wird, der als Wirkstoff auf die Fasern gemäß Prozeßschritten 1 und 2 in den Beispielen c), g) und k) niedergeschlagene Alginsäure enthält. Durch Abschöpfen der Fasersuspension mittels feinem Drahtsieb und Abpressen des Wassers wird ein feuchtes Papier erhalten, das sich hervorragend trocknen läßt und sich als solches hervorragend zur Einlagerung in einer Untertagedeponie eignet.
Während die Integration der Bildungsprozesse wirkstoffhaltiger Papiere oder anders geformter
ähnlicher Fasermaterialien in die Wasserbehandlung vorzugsweise in erster Linie zur
Einbindung von Schadstoffen oder unerwünschten Wasserbegleitstoffen in die gebildeten
Papiere und papierähnlichen Fasermaterialien sowie z. B. auch das hervorragende
Trocknungs-, Recycling- und Deponieverhalten der erzeugten Papiere zum Ziel haben, liegt
das Ziel der Herstellung von wirkstoffhaltigen Papieren in den üblichen maschinellen
Prozessen zur Papierherstellung überwiegend im Einsatz der erzeugten Papiere zur
Wasserbehandlung.
Begehrtes Ziel dabei ist es, eine möglichst hohe Aktivität der Wirkstoffe in den Papieren zu
erzielen. Die Ergebnisse der Untersuchungen zur Optimierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens haben gezeigt, daß die Aktivität des Wirkstoffgehaltes der Papiere, die eine gemäß
Prozeßstufen 1 und 2 präparierte Vorimprägnierung hatten, am höchsten war, daß die
Aktivität des Wirkstoffgehaltes der Papiere, mit einer allein gemäß Prozeßstufe 1 präparierten
Vorimprägnierung zwar mit der Wirkstoff-Precursor-Konzentration zunehmen, jedoch
Wirkstoffverluste entstehen können durch Wirkstoff, der nicht an der Faser fixiert ist.
Nachteile durch Wirkstoffverlust entstehen jedoch nicht, wenn nach Prozeßstufe 1
(Vorimprägnierung) hinreichend zentrifugiert oder abgepreßt wurde. Die Zentrifugation ist
überdies wesentlich preiswerter als der Trocknungsprozeß (Prozeßstufe 2). Die Prozeßstufe
der mechanischen Faserstoff-Vorimprägniermittel-Trennung (Zentrifugation, Abpressen) kann
überdies unabhängig von der Faserstoffproduktion vorgenommen werden.
Diese Merkmale wichtiger Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich
zusammenfassen: Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Papiere und ähnlicher
Fasermaterialien mit einem Wirkstoffgehalt mit besonders hoher Aktivität ist der Einsatz von
Faserstoffasern, die
gemäß der Prozesse 1 und 2 zur Erzeugung hochkonzentrierter Wirkstoffprecursor-Lösungen oder Wirkstoffprecursor-Ausfällungen auf den Faserstoffasern behandelt wurden.
gemäß der Prozesse 1 und 2 zur Erzeugung hochkonzentrierter Wirkstoffprecursor-Lösungen oder Wirkstoffprecursor-Ausfällungen auf den Faserstoffasern behandelt wurden.
Etwa gleich hoch oder etwas geringer aktive Papiere und ähnliche Fasermaterialien können
gewonnen werden mit Faserstoffasern, die
gemäß Prozeß 1 mit hochkonzentrierten Wirkstoffprecursorlösungen imprägniert wurden und die durch nachfolgende Zentrifugation oder Abpressen entfeuchtet wurden.
gemäß Prozeß 1 mit hochkonzentrierten Wirkstoffprecursorlösungen imprägniert wurden und die durch nachfolgende Zentrifugation oder Abpressen entfeuchtet wurden.
Zur Herstellung multifunktionaler Papiere mit verschiedenen Wirkstoffimprägnationen können
unter Beachtung wirtschaftlicher Aspekte die jeweilig notwendigen Prozeßschritte 3 in vielen
Fällen nicht allesamt in die Papierherstellung integriert werden. In den Fällen jedoch, wenn ein
ähnlicher Reaktionsprozeß zur Herbeiführung des Prozeßschrittes 3 führt, ist auch diese
Möglichkeit gegeben. Hierfür werden Beispiele in r) gegeben.
Die vollständige Integration von Prozeßschritt 3 in die Papierproduktion ist ohne Weiteres
möglich bei Papieren, die nur einen Wirkstoff in der Faser-Imprägnation enthalten. Hierfür
wird ein Beispiel in q) gegeben.
- a) In dem Vorratsbehälter, aus dem die Faserstoff-Suspension auf das Siebband der
Papiermaschine gefördert wird oder in einem diesem Vorratsbehälter vorgeschalteten
Mischgefäß wird eine verdünnte Sodalösung vorgelegt. In diese Sodalösung wird der
mit Eisen-III-Salz imprägnierte Faserstoff in der üblichen Weise zudosiert. Dies
geschieht vorzugsweise derart, daß der zugesetzte Faserstoff durch geeignete
mechanische Agitation möglichst schnell in der Sodalösung dispergiert wird.
Vorzugsweise werden solche mit Eisen-III-Salz imprägnierten Faserstoffe hier
verwendet, die
gemäß der Prozesse 1 und 2 zur Erzeugung hochkonzentrierter Wirkstoffprecursor-Lösungen oder Wirkstoffprecursor-Ausfällungen auf den Faserstoffasern behandelt wurden,
zum Beispiel gemäß den Beispielen c) und g) oder die
gemäß Prozeß 1 mit hochkonzentrierten Wirkstoffprecursorlösungen imprägniert wurden, und die durch nachfolgende Zentrifugation oder Abpressen entfeuchtet wurden,
zum Beispiel gemäß dem Beispiel m). Dieser Prozeß kann ohne Weiteres kontinuierlich vorgenommen werden. - b) Für die Entfernung von Fluorid, Blei, Quecksilber (metallisch und ionisch), Arsen und
Barium aus einem geogen und anthropogen belasteten Trinkwasser soll ein Papier mit
den hochaktiven Wirkstoffkomponenten gefälltes Aluminiumhydroxid, gefälltes
Eisen-III-hydroxid, gefälltes kolloidales Gold und gefällte Alginsäure hergestellt
werden.
Zunächst wird gemäß der Prozesse 1 und 2 gemäß den Beispielen c) und g) Eisen-III-chlorid-haltiger Faserstoff hergestellt.
Alginsäurehaltiger Faserstoff wird gemäß der Prozesse 1, 2 und 3 hergestellt. Durch Tränken des Faserstoffs gemäß c) mit einer Suspension enthaltend 3% Alginsäurepulver in einer 0,5 prozentigen Natriumalginatlösung und Trocknen des Faserstoffs gemäß g) wird ein Natriumalginat-Alginsäure-getränkter Faserstoff hergestellt. Dieser zu Faserflocken zerrupfte Faserstoff wird in einem Rührkessel mit stark verdünnter Salzsäure umgesetzt. Dies geschieht vorzugsweise derart, daß der zugesetzte Faserstoff durch geeignete mechanische Agitation möglichst schnell in der salzsauren Lösung dispergiert wird. Anschließend wird der Faserstoff in einer Zentrifuge weitgehend entfeuchtet.
Unabhängig davon wird gemäß Prozeß 1 gemäß Beispiel Aluminiumchlorid-haltiger Faserstoff hergestellt. Durch Tränken von Faserstoffflocken im Rührkessel außerhalb der Faserstoff-Produktion mit wäßriger Aluminiumchloridlösung und anschließender Zentrifugation der getränkten Fasern gemäß Beispiel m).
In einem weiteren Mischgefäß werden gemäß der Prozesse 1 und 3 Faserstoffflocken mit einer einprozentigen wäßrigen Gold-III-chlorid-Lösung im Rührgefäß getränkt. Anschließend werden die Faserflocken mittels Sieb geschöpft und durch Zentrifugation entfeuchtet gemäß Beispiel m). Der derart getränkte Faserstofwird in einem weiteren Rührgefäß mit Ascorbinsäurelösung zur Goldkolloidfällung umgesetzt, wiederum mittels Sieb geschöpft und durch Zentrifugation entfeuchtet ebenfalls gemäß Beispiel m).
Die mit Goldkolloid und Alginsäure imprägnierten Faserstoffblätter, die als entfeuchtete Bögen aus der Zentrifuge gelangt sind, werden in einer Häckselmaschine unter Zerupfen zerkleinert und dabei miteinander vermischt.
Der eigentliche Produktionsprozeß der gewünschten wirkstoffhaltigen Papiere in den Einrichtungen der Papierherstellung läuft in den folgenden Schritten ab:
In einem dem Vorratsbehälter (für die auf das Siebband der Papiermaschine geförderte Fasersuspension) vorgeschalteten Mischgefäß wird eine verdünnte Sodalösung vorgelegt. In diese Sodalösung wird der mit Eisen-III-Salz imprägnierte Faserstoff in der üblichen Weise zudosiert. Dies geschieht vorzugsweise derart, daß der zugesetzte Faserstoff durch geeignete mechanische Agitation möglichst schnell in der Sodalösung dispergiert wird.
Von dort läuft die gebildete Fasersuspension in den Vorratsbehälter, aus dem die Faserstoff-Suspension dann über einen Zwischenbehälter schließlich auf das Siebband der Papiermaschine gefördert wird. Ebenfalls unter kräftigem Durchmischen wird in den Vorratsbehälter der mit Aluminiumchlorid imprägnierte Faserstoff bei nunmehr pH 7 bis 8 zugesetzt.
Über den genannten Zwischenbehälter wird nunmehr, wiederum unter kräftigem Durchmischen, das Gemisch der mit Alginsäure und Goldkolloid imprägnierte Faserstoff zudosiert, wobei der pH-Wert bei etwa 6 liegt.
Danach gelangt die Faserstoff Suspension auf das Siebband der Papiermaschine. Die resultierenden Papiere zeigen hinsichtlich Fluorid-, Blei-, und Arsenentfernung eine höhere Aktivität, bezüglich der Quecksilber- und Bariumreduktion die gleiche Aktivität im Vergleich zu den nach den in den oben genannten Patentanmeldungen vorgeschlagenen Präparationsmethoden hergestellten Papiere.
Wie unter r) am Beispiel der Alginsäure gezeigt wurde, ist es auch nach den
erfindungsgemäßen Verfahrensvarianten der Integration von Prozeßschritten zur
Wirkstoffimprägnation in die Herstellungsprozesse der Faserstoffproduktion möglich, auch
von vorneherein feste Partikel durch die Imprägnation an die Faserstoffe zu binden. Dabei
werden bevorzugt die natürlichen Saccharide wie z. B. auch lösliche Stärke, Xanthan und
Chitosan eingesetzt wenn die erfindungsgemäßen Papiere im Lebensmittel-, Futtermittel-,
Pharmaka-, Trinkwasser-, Genußmittel- und Getränkebereich angewendet werden sollen. Im
übrigen Anwendungsbereich können auch sonstige ähnlich wirksame Substanzen, wie z. B.
synthetische Polyelektrolyte und hydrophile nichtionische Polymere eingesetzt werden.
Neben den Vorteilen der Integration von einem oder mehreren der Prozeß-Schritte 1 bis 3 in
die Faserstoff-Produktion bietet auch die Form der Faserstoffprodukt-Erzeugnisse, wie sie an
die weiterverarbeitenden Industriezweige geliefert werden, dann besondere Vorteile, wenn
diese als flache Bogenware oder, noch günstiger, als aufgerollte Bahnware anfallen.
Der Vergleich des Beispiels 1 mit Vergleichsbeispiel 2 zeigt den Vorteil der
erfindungsgemäßen Wirkstoff-Präparationsmethode, die ein wesentlich aktiveres
Eisenhydroxid-Präparat ergeben hat. Die dort beschriebene erfindungsgemäße
Eisenhydroxid-Zellstoff-Präparationsmethode ist wesentlich wirtschaftlicher als die
vergleichbaren direkten Papier-Präparationsmethoden, die in der deutschen Patentanmeldung
198 34 916.5 beschrieben werden, weil gegenüber dieser Lehre bis zu zwei
Papier-Trocknungsschritte und ein Waschschritt eingespart werden können.
Die in Beispiel 1 beschriebene Methode zur Herstellung Wirkstoff enthaltender Fasern oder
aus diesen Fasern erzeugter Fasermaterialien läßt sich in einfacher Weise auf die technische
Produktion von Zellstoffbahnen anwenden. Das gilt z. B. für Zellstoffbahnen, die bereits als
Rollenware vorliegen: Diese können kontinuierlich durch ein Tauchbad hindurchgeführt
werden, um mit der Wirkstoffprecursor-Lösung beladen zu werden und um anschließend über
eine Walzentrocknungseinrichtung oder ähnlich wirkungsvolle Trocknungseinrichtungen
geführt zu werden. Es wird zwar vorgezogen, bis zur Trockenen zu trocknen. Um sehr
reaktive Fasermaterialien zu erhalten, ist dies aber nicht unbedingt notwendig, vorzugsweise
braucht nur bis zur noch manuell fühlbaren Restfeuchte getrocknet werden. Die Fällung des
Reaktivstoffprecursors zum Wirkstoff auf der Faser im Dissolver oder Holländer einer
Papierfabrik vorzunehmen, ist zwar bevorzugt, sie kann aber ebenfalls direkt auf der
Zellstoffbahn geschehen, z. B. durch kontinuierliches Hindurchführen der Zellstoffbahn durch
ein Fällungsmittelbad. Es ist aber noch vorteilhafter, die Beladung des Zellstoffs mit
Reaktivstoff-Precursor bzw. Wirkstoff-Precursor-Lösung, bzw. die Fällung des Wirkstoffs in
den Produktionsablauf der Zellstoffabrikation zu verlegen, zumal die Zellstoffbahn ebenfalls
Wasch- und Trocknungsschritte durchlaufen muß. So kann z. B. das Tränken der Zellstoffbahn
mit Wirkstoffprecursor-Lösung als letzte Stufe der Verdrängungswäsche auf dem Sieb vor
dem Abpressen und/oder Trocknen des Zellstoffs vorgenommen werden. Wird z. B. auf das
Trocknen nach dem Abpressen der Wirkstoffprecursor-Lösung verzichtet, kann auch die
Wirkstoff-Fällung in diese Zellstoff-Produktionsstufe integriert werden. Es ist z. B. auch
möglich, die Zellstoffbahn aus dem Produktionsprozeß direkt durch ein Fällungsbad
hindurchzuleiten.
Die erfindungsgemäße Methode der Faserbeladung mit Wirkstoffprecursor oder Wirkstoff
außerhalb der Papierproduktion läßt sich ohne Weiteres auf alle Faserarten erweitern,
bevorzugt jedoch auf diejenigen Fasern, die sich prinzipiell zur Papierproduktion eignen, wie
z. B. Synthesefasern und Naturfasern aus organischen und anorganischen Stoffen, wobei die
anorganischen Fasern besonders bevorzugt sind und unter den organischen Fasern diejenigen,
die aufgrund ihrer chemischen Konstitution hydrophil sind und/oder aufgrund eines
chemischen und/oder physikalischen Behandlungsschrittes hydrophil konditioniert sind.
Der überwiegende Anteil der Reaktionsmedien, in denen die Prozeßschritte 3 durchgeführt
werden, ist flüssig und/oder gasförmig. Dabei dienen die jeweiligen Gase und Flüssigkeiten
nicht nur als Reaktionsmedium sondern vielfach auch als das Medium, mit dem der eine oder
beide Wirkstoffprecursoren in das Reaktionssystem eingebracht werden. Beispielsweise
bewirkt die Zugabe von Faserstoff, der mit dem Wirkstoffprecursor Soda beladen ist und mit
einer Eisen-III-chlorid-Lösung zu einer Fasersuspension umgesetzt wird, zu Beginn des
Wirkstoffprecursor-haltigen Faserstoffs eine differente Fällungscharakteristik gegenüber dem
zuletzt zugegebenen Wirkstoffprecursor-haltigen Faserstoff. Die Fällungen unterscheiden sich
deutlich hinsichtlich der Mikro-Topographie der Faserimprägnierung, der Wirkstoffaktivität
sowie der mechanischen und hydraulischen Eigenschaften des daraus hergestellten Papiers.
Ursachen liegen z. B. darin, daß der zu Beginn zugegebene Faserstoff mit einer wesentlich
höher konzentrierten Eisen-III-chlorid-Lösung reagiert als der zuletzt zugegebene Faserstoff,
der bei relativ stöchiometrischem Eisen-Soda-Verhältnis mit einer hochverdünnten
Eisen-III-chlorid-Lösung reagiert. Zwar sind diese Probleme gemildert, wenn anstelle der
Batch-Ansätze in kontinuierliche Fahrweise übergegangen werden kann, was allerdings nur bei
Fertigung von Großchargen durchgeführt werden kann.
Mit der erfindungsgemäßen Variante des konsequenten Eintrags der Wirkstoffprecursoren
ausschließlich als Wirkstoffprecursor-imprägnierte Faserstoffe können Batch-Umsätze zu
wirkstoff-imprägnierten Faserstoffen mit gleicher Homogenität erzeugt werden wie sie mit den
kontinuierlichen Verfahren möglich sind. Dies geschieht derart, daß beide
Wirkstoffprecursoren vorzugsweise ausschließlich als Faserstoff-Imprägnation miteinander
umgesetzt werden und zwar vorzugsweise im stöchiometrischen Verhältnis. Am Beispiel der
Wirkstoffprecursoren Soda und Eisen-III-chlorid wird dies erläutert: Mit Eisen-III-chlorid
getränkte Fasern und mit Soda getränkte Fasern werden gleichzeitig im gleichen
Mischungsverhältnis in einen Rührbehälter hineingegeben, in dem Wasser vorgelegt ist, und
dort mit Wasser zu einer Fasersuspension verrührt. Der resultierende Wirkstoff-imprägnierte
Faserstoff hat auch am Ende der Faserstoffzugabe annähernd die gleiche Mikro-Topographie
der Faserimprägnierung wie an ihrem Anfang. Der im Verlauf der Umsetzung steigende
Steinsalzgehalt der Fasersuspension hat offenbar keine gravierenden Einflüsse auf die
Wirkstoffällung.
Unterschiede in der Löslichkeit der Wirkstoffprecursoren, die auf der Faser vorliegen und die
miteinander unter Wirkstoffällung reagieren, können besondere gewünschte Unterschiede in
den Eigenschaftsprofilen der Wirkstoffimprägnierung zur Folge haben. Das eben betrachtete
relativ gleich schnell in Lösung gehende Wirkstoffprecursor-Paar Natriumcarbonat -
Eisen-III-chlorid, erzeugt Fasertypen, die sich kaum in ihrer Wirkstoff-Verteilung in dem
resultierenden Fasermaterial unterscheiden: Sie enthalten eine weitgehend ähnliche
Wirkstoff-Verteilung in den Fasern. In Wirkstoffprecursor-Paaren mit differenter Löslichkeit,
wie z. B. Calciumhydroxid - Eisen-III-chlorid werden 2 Typen von Fasern gefunden: eine mit
geringem Wirkstoffgehalt und eine mit hohem Wirkstoffgehalt, der im Wesentlichen in der
Faserperipherie vorliegt.
Anstelle von zwei Faserstoffen als Wirkstoffprecursorpaar-Träger lassen sich auch Partikel für
einen der Wirkstoffprecursorpartner anwenden. In diesem Fall sollte dann der fasergetragene
Wirkstoffprecursorpartner eine geringere Löslichkeit haben als der Partikel-getragene.
Einige Beispiele für weitere Wirkstoffprecursor-Paare, auf die das erfindungsgemäße
Verfahren aber nicht beschränkt sein soll, sind
Natriumaluminat - Aluminiumtrichlorid,
Kaliumpermanganat - Mangan-II-chlorid,
Kaliumpermanganat - Ascorbinsäure,
Gold-III-chlorid - Ascorbinsäure,
Zinksulfat - Calciumsulfid,
Natriumhuminat - Eisen-III-sulfat,
Natriumsilikat - Aluminiumchlorid,
Eisen-III-sulfat - Natriumsilikat,
Salzsäure - Natriumhuminat,
Natriumalginat - Calciumchlorid.
Natriumaluminat - Aluminiumtrichlorid,
Kaliumpermanganat - Mangan-II-chlorid,
Kaliumpermanganat - Ascorbinsäure,
Gold-III-chlorid - Ascorbinsäure,
Zinksulfat - Calciumsulfid,
Natriumhuminat - Eisen-III-sulfat,
Natriumsilikat - Aluminiumchlorid,
Eisen-III-sulfat - Natriumsilikat,
Salzsäure - Natriumhuminat,
Natriumalginat - Calciumchlorid.
Als Medium, in dem die Umsetzungen mit Wirkstoffprecursor-Paar-beladenen Faserstoffen
und ggf. Partikeln ablaufen, eignet sich auch die Gasphase als Transport-Medium, wenn die
Reagenzien, mit denen sich die Wirkstoffe ausfällen lassen und/oder aus denen sich die
Wirkstoffe ausfällen lassen, in die gasförmige Phase überführen lassen. Mit
Wirkstoffprecursor-Paaren wie z. B.
Ammoniumcarbonat - Eisen-III-chlorid,
Ameisensäure - Natriumaluminat,
Titantetrachlorid - Wasser,
Zinntetrachlorid - Eisessig.
Ammoniumcarbonat - Eisen-III-chlorid,
Ameisensäure - Natriumaluminat,
Titantetrachlorid - Wasser,
Zinntetrachlorid - Eisessig.
Prinzipiell eignen sich auch organische Phasen als Transportmedium für all jene Stoffe als
Wirkstoffprecursor, die darin löslich sind. Bevorzugt vor diesen und den gasförmigen
Transportmedien sind jedoch die wäßrigen Medien.
In den genannten Veröffentlichungen werden Fasermaterialien, insbesonders Papiere und ihre
Herstellung beschrieben. Danach können diese Materialien in der Papierfabrik erzeugt werden
und zwar durch Tränk- und Fällprozesse auf dem Papier oder im Produktionsprozeß der
Papierherstellung. In dem Beispiel 1 und in dem Vergleichsbeispiel 2 wird ein ausführliches
Beispiel für eine der Verfahrendvarianten gegeben, die einige der Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens und des damit erzeugten Papiers zeigen.
- 1. Beispiel: 2,5 g gebleichter Zellstoff in der Form eines Blattes wird mit
Eisen-III-chloridlösung getränkt und antrocknen gelassen. Anschließend wird er von
Hand in Stücke von etwa 3 cm × 3 cm zerrissen und mittels Dissolver in verdünnter
Sodalösung aufgeschlagen. Anschließend wird die Faserdispersion mittels
quadratischem Feinsieb von 20 cm Kantenlänge abgeschöpft, das Wasser abgepreßt
und das erhaltene Papier bei 70°C getrocknet. Es werden etwa 3 g Papier erhalten, die
20% Eisenhydroxid (0,12 g) enthalten. Der Wirkstoff Eisen-III-hydroxid begünstigt
die Abscheidung von gelösten Sulfiden und Schwermetallen.
Das den Wirkstoff Eisen-III-hydroxid enthaltende Papier wird mittels 10 cm breiter Doppelwalzen-Schneidevorrichtung zu Filterpapierwolle zerschnitten, die aus 1 mm breiten Filterpapier-Streifen besteht. Die nunmehr erhaltenen Filterpapierwollstränge von 20 cm Länge werden mit der Papierschere auf Stränge von 10 cm Länge zugeschnitten.
Etwa 10 g dieser Papierwollstränge werden von Hand gleichmäßig zusammengeknäuelt und in eine Kartusche von 10 cm Länge und 5 cm Innendurchmesser mit quadratischem Querschnitt entsprechend 50 cm3 wirksamem Festbettfilter-Volumen als Festbettfilter eingeführt. Die Kartusche wird auf beiden Seiten mit Edelstahldrahtgewebe mit 0,5 mm lichter Maschenweite verschlossen. Das derart erhaltene Festbettfilter wird eingesetzt zur Abscheidung von Blei und Arsen aus Wasser. Insgesamt werden 10 l Wasser mit 1 mg/l Schwefel als Natriumsulfid mit einer Durchsatzleistung von 10 Filtervolumen pro Stunde bis zum beginnenden Durchbruch durchgesetzt. Sulfid ist im Filtrat in einer Konzentration < 5 µg/l (Nachweisgrenze) vorhanden.
Anschließend wird das Wasser aus dem Filterbett ablaufen gelassen und zur Regeneration des Filters 30 min lang Luft hindurchgeleitet.
Der Filtrations-Regenerations-Zyklus kann etwa 20 mal wiederholt werden, bis die Filtrationskapazität auf unter 50% des Anfangswertes abgefallen ist. - 2. Vergleichsbeispiel: 2,5 g gebleichter Zellstoff in der Form eines Blattes wird von
Hand in Stücke von etwa 3 cm × 3 cm zerrissen und mittels Dissolver in Wasser
aufgeschlagen. Anschließend wird unter Rühren Eisen-III-chloridlösung hinzugefügt.
Nach 5 min wird unter fortgesetztem Rühren mit Sodalösung auf pH 9 eingestellt,
noch 5 min. ausreagieren gelassen und dann die Faserdispersion mittels quadratischem
Feinsieb von 20 cm Kantenlänge abgeschöpft, das Wasser abgepreßt und das erhaltene
Papier bei 70°C getrocknet. Es werden etwa 3 g Papier erhalten, die 20%
Eisenhydroxid (0,12 g) enthalten. Der Wirkstoff Eisen-III-hydroxid begünstigt die
Abscheidung von gelösten Sulfiden und Schwermetallen.
Das den Wirkstoff Eisen-III-hydroxid enthaltende Papier wird mittels 10 cm breiter Doppelwalzen-Schneidevorrichtung zu Filterpapierwolle zerschnitten, die aus 1 mm breiten Filterpapier-Streifen besteht. Die nunmehr erhaltenen Filterpapierwollstränge von 20 cm Länge werden mit der Papierschere auf Stränge von 10 cm Länge zugeschnitten.
Etwa 10 g dieser Papierwollstränge werden von Hand gleichmäßig zusammengeknäuelt und in eine Kartusche von 10 cm Länge und 5 cm Innendurchmesser mit quadratischem Querschnitt entsprechend 50 cm3 wirksamem Festbettfilter-Volumen als Festbettfilter eingeführt. Die Kartusche wird auf beiden Seiten mit Edelstahldrahtgewebe mit 0,5 mm lichter Maschenweite verschlossen. Das derart erhaltene Festbettfilter wird eingesetzt zur Abscheidung von Blei und Arsen aus Wasser. Insgesamt werden 10 l Wasser mit 1 mg/l Schwefel als Natriumsulfid mit einer Durchsatzleistung von 7 Filtervolumen pro Stunde bis zum beginnenden Durchbruch durchgesetzt. Sulfid ist im Filtrat in einer Konzentration < 5 µg/l (Nachweisgrenze) vorhanden.
Anschließend wird das Wasser aus dem Filterbett ablaufen gelassen und zur Regeneration des Filters 30 min lang Luft hindurchgeleitet.
Der Filtrations-Regenerations-Zyklus kann etwa 14 mal wiederholt werden, bis die Filtrationskapazität auf unter 50% des Anfangswertes abgefallen ist.
Bezüglich der Wirkstoffe, die sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf den
Faserstoffen als Imprägnierungen fixieren lassen, gibt es praktisch keine Begrenzung. Stoffe,
die die folgenden Stoffeigenschaften enthalten, lassen sich in der erfindungsgemäßen Art und
Weise als Imprägnierung auf dem Faserstoff bzw. seinen Fasern aufbringen:
Alle Stoffe, die sich als Produkte einer chemischen Reaktion zwischen mindestens 2
Reaktionsteilnehmern und/oder einer physikalischen Reaktion niederschlagen lassen aus einem
Medium, das mindestens in einem der Materiezustände aus den Gruppen vorliegt: Flüssige
homogene Phasen, flüssige Emulsionen, flüssige Suspensionen, dichte Gasphasen, einfachen
Gasphasen, feste Phasen.
Die in den o. g. Patentanmeldungen und Offenlegungsschriften genannten Wirkstoffe, hier noch
einmal beispielhaft aufgezählt und ergänzt, werden bevorzugt als Imprägnierung auf die Fasern
der Faserstoffe aufgetragen:
Organische Substanzen, darunter bevorzugt die Naturstoffe und ihre chemischen Modifikationen,
natürliche und künstliche Huminstoffe und ihre Salze,
in Wasser schwerlösliche oder unlösliche organische Säuren,
Polysaccharide und ihre Derivate einschließlich ihrer Salze,
Polynucleotide und ihre Salze,
Kartoffel- Mais- und Reisstärke
Nucleinsäuren und ihre salzartigen Verbindungen,
Lignine, Ligninabbauprodukte, Ligninsulfonsäuren sowie Salze der genannten Lignine
Gerbstoffe und ihre Salze,
organische und anorganische Ionenaustauscher,
Aktivkohle als Partikel oder Fasern, Ruß, und Fullerene
mit Stickstoff und/oder Schwermetallen aktivierte Kohlen und Ruße,
derivatisierte Aktivkohlen und Ruße
lipophile und oleophile Stoffe,
anorganische Sorbentien aus den Gruppen der Oxide, Sulfide, Selenide
anorganische Sorbentien aus den Gruppen der Schichtsilikate und Zeolithe
amalgamierbare Metalle,
zur Aufnahme von Wasserstoff fähige Platinmetalle,
organische Komplexbildner für anorganische Stoffe,
Silber und Silbersalze,
Platinmetalle und ihre Hydride,
Gold als Metallisierung, Kolloid und Blattgold,
Lanthanide, Actinide, ihre Salze und Verbindungen,
Schwermetalle, ihre Salze und Verbindungen,
Porphine und ihre Verbindungen,
schwerlösliche Hydroxide, Oxide und Mischoxide,
schwerlösliche Sulfide und Mischsulfide,
Flockmittel, quellfähige Polymere und Polyelektrolyte,
Alginsäure, Alginate und Chitosane,
Sauerstoff enthaltende Verbindungen des Eisens und des Mangans
photolytisch aktivierbare organische und anorganische Stoffe,
galvanisch oder chemisch gefällte Metallisierungen.
Organische Substanzen, darunter bevorzugt die Naturstoffe und ihre chemischen Modifikationen,
natürliche und künstliche Huminstoffe und ihre Salze,
in Wasser schwerlösliche oder unlösliche organische Säuren,
Polysaccharide und ihre Derivate einschließlich ihrer Salze,
Polynucleotide und ihre Salze,
Kartoffel- Mais- und Reisstärke
Nucleinsäuren und ihre salzartigen Verbindungen,
Lignine, Ligninabbauprodukte, Ligninsulfonsäuren sowie Salze der genannten Lignine
Gerbstoffe und ihre Salze,
organische und anorganische Ionenaustauscher,
Aktivkohle als Partikel oder Fasern, Ruß, und Fullerene
mit Stickstoff und/oder Schwermetallen aktivierte Kohlen und Ruße,
derivatisierte Aktivkohlen und Ruße
lipophile und oleophile Stoffe,
anorganische Sorbentien aus den Gruppen der Oxide, Sulfide, Selenide
anorganische Sorbentien aus den Gruppen der Schichtsilikate und Zeolithe
amalgamierbare Metalle,
zur Aufnahme von Wasserstoff fähige Platinmetalle,
organische Komplexbildner für anorganische Stoffe,
Silber und Silbersalze,
Platinmetalle und ihre Hydride,
Gold als Metallisierung, Kolloid und Blattgold,
Lanthanide, Actinide, ihre Salze und Verbindungen,
Schwermetalle, ihre Salze und Verbindungen,
Porphine und ihre Verbindungen,
schwerlösliche Hydroxide, Oxide und Mischoxide,
schwerlösliche Sulfide und Mischsulfide,
Flockmittel, quellfähige Polymere und Polyelektrolyte,
Alginsäure, Alginate und Chitosane,
Sauerstoff enthaltende Verbindungen des Eisens und des Mangans
photolytisch aktivierbare organische und anorganische Stoffe,
galvanisch oder chemisch gefällte Metallisierungen.
Mit den daraus hergestellten Papieren und papierähnlichen Fasermaterialien werden bevorzugt
die im Folgenden genannten Stoffe und Elemente aus dem Wasser, aus wäßrigen Lösungen,
aus flüssigen Stoffen zur Aufnahme in den menschlichen Körper oder auch - wenn auch
wesentlich seltener in der Anwendung - aus der Luft und aus anderen Gasen abgeschieden:
Viele dieser Verbindungen, Partikel und Stoffe werden bereits in den o. g. Patentanmeldungen
und Offenlegungsschriften genannt. Im Folgenden werden Beispiele jener Zielstoffe gegeben,
die auch mit den erfindungsgemäßen Papieren und Fasermaterialien in Wasser und Luft
detektiert werden können:
Organische Stoffe, darunter
lipophile Stoffe, Fettsäuren und ihre Salze, Phenole,
aromatische Amine, stickstoffhaltige Heterocyclen,
Alkaloide, Gerbstoffe, Huminstoffe, aromatische und
aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenorganische
Verbindungen;
Anorganische Stoffe, darunter
reduzierte Schwefelverbindungen, z. B.
Schwefelwasserstoff, seine Salze und seine organischen
Derivate (Mercaptane, Mercaptide, Disulfide),
Schwefelkohlenstoff, Thiocyanate, oxidierte
Schwefelverbindungen, z. B. Sulfate, Elemente, z. B.
Radon, Quecksilber, Jod, Chlor und Brom, als Ionen
und Komplexe vorliegende Metalle, Metalloide, und
Nichtme 14714 00070 552 001000280000000200012000285911460300040 0002010003841 00004 14595talle z. B. Erdalkalien, Blei, Kupfer, Cadmium,
Chrom, Quecksilber, Nickel, Arsen, Antimon, Wismut
und Selen, Jodid, sowie auch Radionuklide und
Edelmetalle, Kohlenmonoxid, Kohlenoxidsulfid.
Im Laufe der Untersuchungen zur Anwendung und Wirksamkeit der erfindungsgemäßen
Wirkstoffe enthaltenden Fasermaterialien, mit denen die hier dokumentierten Ergebnisse erzielt
wurden, wurde überdies ihre besondere Eignung zur Sorption von organischen Verbindungen
festgestellt. Darunter fallen vor allem Stoffe, wie
- - carbocyclische und heterocyclische einkernige und mehrkernige Aromaten die mit Heterofunktionen wie -OH, -SH, -SeH, -NH2, -COOH substituiert sind, darunter z. B. die Gerbstoffe und die Huminstoffe,
- - Amine und ihre substituierten Derivate,
- - Imine und Nitrile,
- - Diketone,
- - stickstoffhaltige Heteroaromaten, wie z. B. Pyridin, Chinolin, Dibenzofuran, Phenantrolin, Acridin, Carbazol, Dihydroacridin, Azapyren, Iminophenanthren, Thebenidinon, Phenanthridon, Indolochinolin, Triazinderivate, stickstoffhaltige aromatische und nichtaromatische Heterocyclen, wie z. B. die Alkaloide und die Pyrrol- und Hydropyrrol-haltigen Heterocyclen
- - Schwefel- oder Sauerstoff-haltige aromatische Heterocyclen, z. B. Benzoxanthen, Dibenzofuran, Xanthen, Dibenzothiophen, Dibenzodioxin.
Diese Stoffe werden bevorzugt mittels der erfindungsgemäß oder auch herkömmlich
hergestellten Fasermaterialien aus wäßrigen und gasförmigen Medien entfernt, die
schwermetallhaltige Wirkstoffe, insbesondere Eisen in Oxid- und/oder Hydroxidform,
gebunden als Imprägnation, enthalten. Diese Wirksamkeit bezieht sich auch auf die Alkaloide,
die bei Bedarf vorzugsweise aus deren wäßrigen Lösungen bei der Zubereitung und danach
(Kaffee, Tee) und auch noch nach ihrer Aufnahme (Kautabak, Schnupftabak) entfernt werden
können. Alkaloidhaltige Pflanzen werden als Grundlage für die Zubereitung von Genußmitteln
geschätzt. Sie können jedoch abhängig machen und besitzen teilweise erhebliche Toxizität. So
wird ihr Gehalt durch Maßnahmen wie z. B. Extraktion mit Lösungsmitteln oder überkritische
Gasphasen gemindert. Dem Verbraucher ist es mit den erfindungsgemäßen Mitteln möglich,
den Alkaloidgehalt durch reaktive Filtration oder Sorption zu reduzieren. In Frage kommen
dafür alkaloidhaltige Zubereitungen bzw. Getränke aus den Pflanzenfamilien, zu denen
insbesondere die Pflanzen Coffea arabica (Kaffee-Getränke), Thea sinensis, Camellia sinensis
(Tee-Getränke), Theobroma cacao (Kakao-Getränke), Cola nitida und Cola acuminata
(Cola-Getränke), Paullina cupana (Guarana-Getränke), Nicotiana tabacum (Tabak) und
Cannabis sativa (Hanf) gehören, die für die Zubereitung von Getränken, Rauchwaren,
Kauwaren und Schnupfwaren im Gebrauch sind.
Es wurde überraschend gefunden, daß auch die herkömmlichen in den oben genannten
Veröffentlichungen beschriebenen mit derartigen Eisenverbindungen als Wirkstoffe
ausgerüsteten Wirkstoff-haltigen Papiere die Eigenschaften der Alkaloidreduktion zeigen. Das
gilt für Luft- und Wasserfilter enthaltend Partikeln, Fasern Fäden, Bänder und Textilien, die
Eisenverbindungen enthalten zur Alkaloidreduktion im Filtrat bzw. in der filtrierten Luft. Das
Gleiche gilt für Detektions- und Kollektionseinrichtungen enthaltend Partikeln und/oder
Fasern, die Eisenverbindungen enthalten zur Bestimmung von Alkaloiden. Bezogen auf
Fasern, Vliese und/oder Papiere und papierähnliche Materialien, Fäden, Bänder und Textilien,
die Eisenverbindungen enthalten, gilt dies auch für für Detektions- und
Kollektionseinrichtungen sowie Filtermaterialien für Reduktion, Analytik und Probenahme
von stickstoffhaltigen Aromaten, insbesondere stickstoffhaltige Heterocyclen und Aromaten
mit Stickstoffunktionen. Die für diese Anwendungszwecke eingesetzten Materialien und
Zubereitungen sind neu.
Die Herstellung von Wirkstoffe enthaltenden Zubereitungen aus Pflanzenbestandteilen die
frische und/oder vorbehandelte Pflanzenteile enthalten, die ausgewählt sind aus einer oder
mehreren der alkaloidhaltigen Pflanzenfamilien können mit Wirkstoffkomponenten in gelöster
oder fester Form versetzt werden. Es ist nicht unbedingt notwendig, daß der Wirkstoff in
unlöslicher Form vorliegt, wenn es sich z. B. um Rauchwaren handelt. Vorzugsweise wird aber
in hier mehrfach geschilderter Weise, das Eisen in der Zubereitung gefällt als Eisenhydroxid
oder Eisenoxidhydrat oder als solche Partikel zugesetzt.
Ganz ähnlich verfahren werden kann mit den Tabakrauchfiltern. Diese können aus
faserhaltigen und/oder partikelförmigen Bestandteilen zusammengesetzt sein. Hier ist die
Wirkstoffkomponente vorzugsweise in fester Form enthalten. Dabei handelt es sich
vorzugsweise ebenfalls um eine oder mehrere Verbindungen des dreiwertigen Eisens mit
Sauerstoff, die vorzugsweise durch Fällung in feiner Verteilung auf die Faser gebracht wird.
Die Alkaloide lassen sich mittels der erfindungsgemäß oder auch herkömmlich hergestellten
Fasermaterialien auch aus überwiegend gasförmigen und ggf. kondensierenden Phasen
(Zigaretten und ähnliche Rauchwaren) entfernen und eignen sich daher vorzugsweise als
faserhaltiges Filtermaterial für Zigaretten, Zigarettenspitzen und ähnliche Anwendungen, wie
z. B. Wasserpfeifeneinsätze. Bei Zusatz zu den alkaloidhaltigen Substraten (z. B.
Kaffeebohnen, Kaffeepulver, Instantkaffee, gemahlener Tabak, Tabak in Zigaretten, Zigarillos,
Zigarren und sonstigen Rauchwaren, darunter auch Hanfprodukten, Zigarettenfiltern, Filtern
an/in Rauchhilfen, wie z. B. in Pfeifen und Zigarettenspitzen, Kautabak und Schnupftabak) ist
nicht in allen Fällen die Faserform das bevorzugte Substrat. Vorzugsweise als Zusätze zu
Kaffeepulver, Instantkaffee, Kau- und Schnupftabak können gefällte, gemahlene oder
geschrotene bis staubfeine partikuläre Sauerstoffverbindungen des dreiwertigen Eisens und
Mangans, vorzugsweise Eisenhydroxid und/oder Eisenoxidhydrate genutzt werden. Diese
können auch durch Mahlen des entsprechend imprägnierten Faserstoffs gewonnen werden. Sie
können aber auch durch direkte Fällung mit oder ohne Partikelzusätze, Filtration, Trocknen
des Filterrückstandes und Mahlen desselben gewonnen werden.
Eine besondere Variante der Erfindung ist es, die alkaloidhaltigen Pflanzenteile durch einen
zwischengeschalteten Produktionsschritt bei ihrer Zubereitung, vorzugsweise vor der
Trocknung (z. B. Teeblätter und -stengel, Tabakblätter, Cannabisblätter und -stengel) und
vorzugsweise nach der Röstung (z. B. Kaffeebohnen) gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren mit einem vorzugsweise Eisenhaltigen Wirkstoff zu imprägnieren. Diese
Maßnahme wirkt sich nicht negativ auf Geschmack und Bekömmlichkeit aus und mindert
erheblich den Gehalt an flüchtigen und extrahierbaren Alkaloiden und Bitterstoffen in den
daraus hergestellten festen, flüssigen und/oder gasförmigen Zubereitungen.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen wirkstoffhaltigen Fasermaterialien in Rauchgasfiltern,
z. B. den Zigarettenfiltern, oder als erfindungsgemäße Tabakimprägnation mit einem oder
mehreren Wirkstoffen hat über den Vorteil der Alkaloidbindung (hier das Nicotin) hinaus den
Vorteil, daß auch die wegen ihrer hochgradigen Karzinogenität besonders gefährlichen
Zigaretten-Rauchgas-Inhaltsstoffe, nämlich die aromatischen Amine, darunter insbesondere
das β-Naphthylamin, das Cadmium sowie das radioaktive Polonium und im Zigarettenrauch
abgereichert werden können.
Passivraucher können erheblich durch die Tabakrauch-Inhaltsstoffe betroffen sein. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren können auch Schutzmasken für Passivraucher hergestellt
werden. Diese enthalten vorzugsweise sauerstoffhaltige Eisenverbindungen und aktive
Kohlenstoffe als Wirksame Stoffe. In Ergänzung zu den bekannten Schutzmasken, wie sie z. B.
gemäß der deutschen Patentanmeldung 199 50 980.8 hergestellt werden, eignen sich diese
erfindungsgemäßen Masken ebenfalls hervorragend zur Abscheidung der Schadstoffe aus
verkehrsbedingten Rauchgasimmissionen. Die an urbanen und verkehrsreichen Lokalitäten
vorkommenden Immissionen gehen weit über das Schadstoffspektrum des Tabakrauchs
hinaus. Hier treten zusätzlich die kanzerogenen Komponenten der Nitroaromaten und
Nitrokresole (Dieselelrauchgas und Smog), des Peroxyacetylnitrats (Smog), der Stickoxide
(NO und NO2 aus Rauchgasen und Smog), des Ozons (Smog), der Halogen-organischen
Verbindungen (aus Rauchgasen und Smog), der polycyclischen aromatischen
Kohlenwasserstoffe (aus Rauchgasen), des Antimons (aus den Reibbelags-Emissionen des
Bremsen und Kupplungen), des Bleis (aus Rauchgasen), des Zinks (aus Reifenabrieb) und des
Rußes (aus Dieselelrauchgas und Reifenabrieb) hinzu.
Diesem Wirkungsspektrum entsprechend lassen sich die erfindungsgemäßen wirkstoffhaltigen
Papiere nicht nur zum direkten Personenschutz einsetzen, sondern allgemein für Filter in
Kraftfahrzeugen, häuslichen, gewerblichen und technischen Einrichtungen zur Luft- und
Gasfiltration mit Anwendungsbereichen wie sie z. B. näher in der deutschen Patentanmeldung
199 50 980.8 beschrieben werden.
Viele der oben genannten Stoffe und Stoffgruppen, die aus Wasser und Luft mit den
erfindungsgemäßen Fasermaterialien entfernt werden können, sind bereits in den genannten
Patentanmeldungen genannt. Im Übrigen lassen sich mit den erfindungsgemäßen
Fasermaterialien Zielstoffe, die dort bereits genannt sind und hier nur als Stoffklasse benannt
werden ebenfalls mit den erfindungsgemäßen Fasermaterialien entfernen.
Besonders wirkungsvoll lassen sich die erfindungsgemäßen Fasermaterialien in der
Grundwasserreinigung einsetzen, wenn sie als sog. "Reaktive Wand" eingesetzt werden, wie
dies bereits in den oben genannten Veröffentlichungen für ähnliche Sorptionsmittel
beschrieben worden ist. Im Rahmen dieser Erfindung wurde nun neu gefunden, daß sich die
erfindungsgemäßen Sorptionsmittel und die bereits bekannten Sorptionsmittel auf Papierbasis
besonders gut zur Bindung von ein- und mehrkernigen Phenolen, ein- und mehrkernigen
Phenolcarbonsäuren und organischen Stickstoffderivaten, darunter besonders bevorzugt zur
Bindung der aromatischen ein- und mehrkernigen Heterocyclen und die aromatischen ein- und
mehrkernigen Amine, eignen.
Unter Nutzung ihres Herstellungsprozesses als Wasserreinigungsverfahren lassen sich ebenso
viele Stoffe aus dem zu reinigenden Wasser entfernen. Neben den oben genannten
Stoffklassen, die mit den erfindungsgemäßen Papieren und Fasermaterialien aus dem Wasser
entfernt werden können, lassen sich hiernach auch die ungelösten Stoffe aus dem Wasser
entfernen, wie z. B. Kolloide, lebende Zelten, Partikel, emulgierte Öle und Fette.
Neben den genannten Verfahren zur Wasserreinigung lassen sich die erfindungsgemäßen
Fasermaterialien als Mittel für sog. Passivsammler zur Detektion von Wasserinhaltsstoffen,
Milieuparametern, Wasserströmungsparametern und Wasserfließrichtung nutzen; aber auch
zur kontinuierlichen Probenahme von gasförmigen, flüssigen, Staub und/oder stückiges
Material enthaltenden Produkten, Wirtschaftsgütern und Rohstoffen. Derartige Anwendungen
werden in der deutschen Patentanmeldung 199 47 63 5.7 detailliert beschrieben. Hierbei wird
die Reaktivität der Wirkstoffe als Sorbenten oder Desorbenten zur Detektion der Zielstoffe
genutzt. Im Folgenden werden Beispiele jener Zielstoffe gegeben, die auch mit den
erfindungsgemäßen Papieren und Fasermaterialien in Wasser und Luft detektiert werden
können:
Organische Stoffe, darunter lipophile Stoffe, Fettsäuren und ihre Salze, Phenole, aromatische Amine, stickstoffhaltige Heterocyclen, Alkaloide, Gerbstoffe, Huminstoffe, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenorganische Verbindungen;
Anorganische Stoffe, darunter reduzierte Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, seine Salze und seine organischen Derivate (Mercaptane, Mercaptide, Disulfide), Schwefelkohlenstoff, Thiocyanate, oxidierte Schwefelverbindungen, z. B. Sulfate, Elemente, z. B. Radon, Quecksilber, Jod, Chlor und Brom, als Ionen und Komplexe vorliegende Metalle, Metalloide, und Nichtmetalle z. B. Erdalkalien, Aluminium, Blei, Kupfer, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Nickel, Arsen, Antimon, Wismut und Selen, Jodid, sowie auch Radionuklide und Edelmetalle.
Organische Stoffe, darunter lipophile Stoffe, Fettsäuren und ihre Salze, Phenole, aromatische Amine, stickstoffhaltige Heterocyclen, Alkaloide, Gerbstoffe, Huminstoffe, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenorganische Verbindungen;
Anorganische Stoffe, darunter reduzierte Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, seine Salze und seine organischen Derivate (Mercaptane, Mercaptide, Disulfide), Schwefelkohlenstoff, Thiocyanate, oxidierte Schwefelverbindungen, z. B. Sulfate, Elemente, z. B. Radon, Quecksilber, Jod, Chlor und Brom, als Ionen und Komplexe vorliegende Metalle, Metalloide, und Nichtmetalle z. B. Erdalkalien, Aluminium, Blei, Kupfer, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Nickel, Arsen, Antimon, Wismut und Selen, Jodid, sowie auch Radionuklide und Edelmetalle.
Überdies wurde die besondere Eignung der erfindungsgemäßen Papiere und papierähnlichen
Substanzen zur Sorption und damit Detektion von an und für sich polaren organischen
Verbindungen mittels Schwermetallverbindungen, insbesondere den sauerstoffhaltigen
Eisenverbindungen als Wirkstoffe festgestellt, die sich weniger gut von den bekannten
Sorbentien wie Aktivkohle binden lassen. Darunter fallen vor allem Stoffe, wie
- - carbocyclische und heterocyclische einkernige und mehrkernige Aromaten die mit Heterofunktionen wie -OH, -SH, -SeH, -NH2, -COOH substituiert sind, darunter z. B. die Gerbstoffe und die Huminstoffe,
- - Amine und ihre substituierten Derivate,
- - Imine und Nitrile,
- - Diketone,
- - stickstoffhaltige Heteroaromaten, wie z. B. Pyridin, Chinolin, Dibenzofuran, Phenantrolin, Acridin, Carbazol, Dihydroacridin, Azapyren, Iminophenanthren, Thebenidinon, Phenanthridon, Indolochinolin, Triazinderivate,
- - stickstoffhaltige aromatische und nichtaromatische Heterocyclen, wie z. B. die Alkaloide und die Pyrrol- und Hydropyrrol-haltigen Heterocyclen
- - Schwefel- oder Sauerstoff-haltige aromatische Heterocyclen, z. B. Benzoxanthen, Dibenzofuran, Xanthen, Dibenzothiophen.
Es wurde überraschend gefunden, daß auch die herkömmlichen in den oben genannten
Veröffentlichungen beschriebenen mit derartigen Eisenverbindungen als Wirkstoffe
ausgerüsteten Wirkstoff-haltigen Papiere diese Eigenschaften haben.
Eine Reihe der hier genannten Stoffe und Stoffgruppen sind bereits in den genannten
Patentanmeldungen genannt. Im Übrigen lassen sich mit den erfindungsgemäßen
Fasermaterialien, die dort bereits genannten und hier nur als Stoffklasse benannten Zielstoffe
ebenfalls mit den erfindungsgemäßen Fasermaterialien detektieren.
Mit Eisenverbindungen imprägnierte Pflanzenteile oder mit eisenhaltigen Faserstoffen
und/oder Partikeln versetzte Pflanzenteile oder diese enthaltende Zubereitungen zur
Retardierung der darin enthaltenen Alkaloide werden hier erstmals beschrieben.
Claims (40)
1. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes Fasermaterial oder
Wirkstoffe enthaltende zubereitete Pflanzenbestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß seine
Herstellung mindestens nach einer der beiden Verfahrensvarianten a) und b) durchgeführt wird
und wobei die Verfahrensvariante
- a) dadurch gekennzeichnet ist, daß die Prozeßfolge zu ihrer Herstellung nicht
komplett in den herkömmlichen Herstellungsprozeß von Papier oder papierähnlichem
Fasermaterial oder zubereiteten Pflanzenbestandteilen integriert ist,
daß in der Prozeßfolge zu ihrer Herstellung keine bereits fertig hergestellten Papiere mit Wirkstoffen beladen werden,
daß die Prozeßfolge zu ihrer Herstellung mindestens eine Prozeßstufe enthält, in der ein Wirkstoffprecursor aus einem fluiden Medium auf Fasern und/oder alkaloidhaltigen Pflanzenteilen aufgetragen wird und/oder auf diesen angelagert wird und/oder in diesen angelagert wird und
daß die Prozeßfolge zu ihrer Herstellung durchgeführt wird nach einer oder mehrerer Untervarianten aus der Untervariantengruppe I bis V, wobei
die Herstellung nach Untervariante I komplett oder zum Teil in einem der herkömmlichen Papierherstellung vorgelagerten oder vollkommen unabhängig von der herkömmlichen Papierproduktion betriebenen Prozeßfolge bei der Herstellung von Faserstoffen, insbesondere den Zellstoffen, den Holzschliffprodukten, den Kunstfaserprodukten Kohlefaser, Glasfaser, Kunstharzfaser aus natürlichen und/oder künstlichen faserhaltigen Stoffquellen und/oder Recyclingprodukten insbesondere Holz, Stein, Glas, Kunstharz, Bitumen, Pech, Altglas und Altpapier durchgeführt wird;
die Herstellung nach Untervariante II zum Teil in einer der Papierherstellung vorgelagerten Prozeßfolge zur Herstellung von Papier oder papierähnlichem Fasermaterial, dessen Herstellung überwiegend oder zumindest teilweise zum Zweck der Wasserbehandlung insbesondere der Wasserreinigung durchgeführt wird;
die Herstellung nach Untervariante III in einem der herkömmlichen Papierherstellung vorgelagerten oder vollkommen unabhängig von der herkömmlichen Papierproduktion betriebenen Prozeß aus Faserstoffen, insbesondere den Zellstoffen, den Holzschliffprodukten, den Kunstfaserprodukten Kohlefaser, Glasfaser, Kunstharzfaser aus natürlichen und/oder künstlichen faserhaltigen Stoffquellen und/oder Recyclingprodukten insbesondere Holz, Stein, Glas, Kunstharz, Bitumen, Pech, Altglas und Altpapier als Stoffquellen für Fasern, wobei dieser Prozeß zusätzlich dann durch mindestens eine mechanische Entwässerungsstufe nach dem Auftrag und/oder der Anlagerung des Wirkstoffprecursors ergänzt ist, wenn der Wirkstoffprecursor aus einem flüssigen Medium auf die Fasern aufgetragen und/oder auf und/oder in diesen angelagert worden ist, durchgeführt wird;
die Herstellung nach Untervariante IV komplett oder zum Teil in einem in die Zubereitung oder Herstellung von alkaloidhaltigen Genußmitteln und/oder Rauchgasfiltern für den Rauchgenuß integrierten, zwischengeschalteten und nachgeschalteten Prozeßschritt durchgeführt wird;
die Herstellung nach Untervariante V in einem für die Herstellung häuslicher, gewerblicher oder technischer Luft- und Gasfilter oder Schutzmasken für den Personenschutz vorgeschalteten Prozeßschritt durchgeführt wird;
- a) dadurch gekennzeichnet ist, daß die Prozeßfolge zu ihrer Herstellung komplett
oder zum Teil oder nicht in den Herstellungsprozeß von Papier oder papierähnlichem
Fasermaterial integriert ist oder komplett oder zum Teil oder nicht in den
Herstellungsprozeß eines Faserstoffes integriert ist;
daß in der Prozeßfolge zu ihrer Herstellung keine bereits fertig hergestellten Papiere mit Wirkstoffen beladen werden,
daß die Prozeßfolge zu ihrer Herstellung mindestens eine Prozeßstufe enthält, in der ein Wirkstoffprecursor aus einem fluiden Medium auf Fasern und/oder alkaloidhaltigen Pflanzenteilen aufgetragen wird und/oder auf diesen angelagert wird und/oder in diesen angelagert wird und
daß die Prozeßfolge zu ihrer Herstellung durchgeführt wird nach der Untervariante VI, wobei
die Herstellung nach Untervariante VI dadurch gekennzeichnet ist, daß seine Herstellung eine Prozeßstufe enthält, in der in einem flüssigen und/oder gasförmigen Reaktionsmedium mindestens zwei Faserstoffe miteinander zur Reaktion gebracht werden, die mit unterschiedlichen Wirkstoffprecursoren imprägniert sind, wobei der Unterschied der Wirkstoffprecursoren dadurch gekennzeichnet ist, daß die zwischen den Wirkstoffprecursoren ablaufende Reaktion die Bildung des Wirkstoffs zur Folge hat.
2. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltende zubereitete Pflanzenbestandteile nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß darin Naturfasern enthalten sind, die mit Wirkstoff und/oder
Wirkstoff-Precursor beladen sind.
3. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltende zubereitete Pflanzenbestandteile nach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß darin eine oder mehrere Naturfaser-Bestandteile enthalten
sind, die mit Wirkstoff und/oder Wirkstoff-Precursor beladen sind aus den Gruppen der
Zeltstoffe, Halbzellstoffe, Strohzellstoffe, Reisstrohzellstoffe, Bambuszellstoffe und
Bambusfasern, Baumwollzellstoffe, Espartozellstoffe, Bagassezellstoffe, Zellstoffe enthaltend
Fasern aus Sisal, Flachs, Nessel, Baumwolle, Jute, Ramie, Hanf, Hochausbeutezellstoffe,
Bisulfitzellstoffe, Neutralsulfit-Strohstoffe, Holzschliffe, gebleichte Holzschliffe, Braunschliffe,
Chemischer Holzschliffe, Weißschliffe, Defibratorschliffe, Libby, Calciumalginatfaser-haltige
Zellstoffe oder auch im Recycling aus Papieren, Pappen, Zellstoffen, Textilien und
Papiersäcken gewonnene Faserstoffe.
4. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltende zubereitete Pflanzenbestandteile nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es künstliche Fasern enthält, die mit Wirkstoff und/oder
Wirkstoff-Precursor beladen sind.
5. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltende zubereitete Pflanzenbestandteile nach Anspruch 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es künstliche Fasern enthält, die mit Wirkstoff und/oder
Wirkstoff-Precursor beladen sind aus den Gruppen der Kohlenstoffasern, Glasfasern,
Kunstharzfasern.
6. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltende zubereitete Pflanzenbestandteile nach Anspruch 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern enthält, die mit einem oder mehreren
Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor beladen sind, die ausgewählt sind aus einer oder
mehreren der Stoffgruppen der Stoffe, die sich als Produkte einer chemischen Reaktion
zwischen mindestens 2 Reaktionsteilnehmern und/oder einer physikalischen Reaktion
niederschlagen lassen aus einem Medium, das mindestens in einem der Materiezustände aus
den Gruppen vorliegt: Flüssige homogene Phasen, flüssige Emulsionen, flüssige Suspensionen,
dichte Gasphasen, einfachen Gasphasen, feste Phasen.
7. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltende zubereitete Pflanzenbestandteile nach Anspruch 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es künstliche Fasern enthält, die ausgewählt sind aus einer
oder mehreren der Stoffgruppen
organische Substanzen, darunter bevorzugt die Naturstoffe und ihre chemischen Modifikationen,
natürliche und künstliche Huminstoffe und ihre Salze,
in Wasser schwerlösliche oder unlösliche organische Säuren,
Polysaccharide und ihre Derivate einschließlich ihrer Salze,
Polynucleotide und ihre Salze,
Kartoffel- Mais- und Reisstärke,
Nucleinsäuren und ihre salzartigen Verbindungen,
Lignine, Ligninabbauprodukte, Ligninsulfonsäuren sowie Salze der genannten Lignine Gerbstoffe und ihre Salze,
organische und anorganische Ionenaustauscher,
Aktivkohle als Partikel oder Fasern, Ruß, und Fullerene mit Stickstoff und/oder Schwermetallen aktivierte Kohlen und Ruße,
derivatisierte Aktivkohlen und Ruße
lipophile und oleophile Stoffe,
anorganische Sorbentien aus den Gruppen der Oxide, Sulfide, Selenide
anorganische Sorbentien aus den Gruppen der Schichtsilikate und Zeolithe
amalgamierbare Metalle,
zur Aufnahme von Wasserstoff fähige Platinmetalle,
organische Komplexbildner für anorganische Stoffe,
Silber und Silbersalze,
Platinmetalle und ihre Hydride,
Gold als Metallisierung, Kolloid und Blattgold,
Lanthanide, Actinide, ihre Salze und Verbindungen,
Schwermetalle, ihre Salze und Verbindungen,
Porphine und ihre Verbindungen,
schwerlösliche Hydroxide, Oxide und Mischoxide,
schwerlösliche Sulfide und Mischsulfide,
Flockmittel, quellfähige Polymere und Polyelektrolyte,
Alginsäure, Alginate und Chitosane,
photolytisch aktivierbare organische und anorganische Stoffe,
galvanisch oder chemisch gefällte Metallisierungen
Sauerstoff enthaltende Verbindungen von Eisen und Mangan.
organische Substanzen, darunter bevorzugt die Naturstoffe und ihre chemischen Modifikationen,
natürliche und künstliche Huminstoffe und ihre Salze,
in Wasser schwerlösliche oder unlösliche organische Säuren,
Polysaccharide und ihre Derivate einschließlich ihrer Salze,
Polynucleotide und ihre Salze,
Kartoffel- Mais- und Reisstärke,
Nucleinsäuren und ihre salzartigen Verbindungen,
Lignine, Ligninabbauprodukte, Ligninsulfonsäuren sowie Salze der genannten Lignine Gerbstoffe und ihre Salze,
organische und anorganische Ionenaustauscher,
Aktivkohle als Partikel oder Fasern, Ruß, und Fullerene mit Stickstoff und/oder Schwermetallen aktivierte Kohlen und Ruße,
derivatisierte Aktivkohlen und Ruße
lipophile und oleophile Stoffe,
anorganische Sorbentien aus den Gruppen der Oxide, Sulfide, Selenide
anorganische Sorbentien aus den Gruppen der Schichtsilikate und Zeolithe
amalgamierbare Metalle,
zur Aufnahme von Wasserstoff fähige Platinmetalle,
organische Komplexbildner für anorganische Stoffe,
Silber und Silbersalze,
Platinmetalle und ihre Hydride,
Gold als Metallisierung, Kolloid und Blattgold,
Lanthanide, Actinide, ihre Salze und Verbindungen,
Schwermetalle, ihre Salze und Verbindungen,
Porphine und ihre Verbindungen,
schwerlösliche Hydroxide, Oxide und Mischoxide,
schwerlösliche Sulfide und Mischsulfide,
Flockmittel, quellfähige Polymere und Polyelektrolyte,
Alginsäure, Alginate und Chitosane,
photolytisch aktivierbare organische und anorganische Stoffe,
galvanisch oder chemisch gefällte Metallisierungen
Sauerstoff enthaltende Verbindungen von Eisen und Mangan.
8. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung aus Faserstoffen nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß seine Herstellung eine Prozeßstufe enthält, in der in einem
flüssigen und/oder gasförmigen Reaktionsmedium mindestens zwei Faserstoffe miteinander zur
Reaktion gebracht werden, die mit unterschiedlichen Wirkstoffprecursoren imprägniert sind,
wobei der Unterschied der Wirkstoffprecursoren dadurch gekennzeichnet ist, daß die zwischen
den Wirkstoffprecursoren ablaufende Reaktion die Bildung des Wirkstoffs zur Folge hat und
daß die Wirkstoffprecursoren ähnliche oder gleiche Löslichkeit bzw. ähnlichen oder gleichen
Dampfdruck in dem Reaktionsmedium besitzen.
9. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung aus Faserstoffen nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß seine Herstellung eine Prozeßstufe enthält, in der in einem
flüssigen und/oder gasförmigen Reaktionsmedium mindestens zwei Faserstoffe miteinander zur
Reaktion gebracht werden, die mit unterschiedlichen Wirkstoffprecursoren imprägniert sind,
wobei der Unterschied der Wirkstoffprecursoren dadurch gekennzeichnet ist, daß die zwischen
den Wirkstoffprecursoren ablaufende Reaktion die Bildung des Wirkstoffs zur Folge hat und
daß die Wirkstoffprecursoren unterschiedliche Löslichkeit bzw. unterschiedlichen Dampfdruck
in dem Reaktionsmedium besitzen.
10. Wirkstoffe enthaltende Zubereitung aus Pflanzenbestandteilen, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Pflanzenteile enthält, die ausgewählt sind aus einer oder mehreren der
alkaloidhaltigen Pflanzenfamilien und daß sie eine Wirkstoffkomponente enthält, die eine oder
mehrere Verbindungen des Eisens und/oder Mangans enthält.
11. Wirkstoffe enthaltende Zubereitung aus Pflanzenbestandteilen nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß es Pflanzenteile enthält, die ausgewählt sind aus einer oder
mehreren der alkaloidhaltigen Pflanzen aus den Pflanzenfamilien, zu denen insbesondere die
Pflanzen Coffea arabica (Kaffee-Getränke), Thea sinensis, Camellia sinensis (Tee-Getränke),
Theobroma cacao (Kakao-Getränke), Cola nitida und Cola acuminata (Cola-Getränke),
Paullina cupana (Guarana-Getränke), Nicotiana tabacum (Tabak) und Cannabis sativa (Hanf)
gehören, die für die Zubereitung von Getränken, Rauchwaren, Kauwaren und Schnupfwaren
verwendet werden.
12. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltende Partikel, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern
und/oder Partikel enthält, die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder
Wirkstoff-Precursoren enthaltend Eisen in einer oder mehrerer Bindungsformen beladen sind,
zur Behandlung von Flüssigkeiten und/oder Gasen zur Verminderung ihres Gehaltes an einem
oder mehreren der Stoffe aus den Stoffgruppen der Alkaloide.
13. Wirkstoffe enthaltendes Papier oder Wirkstoffe enthaltendes papierähnliches
Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden Partikel, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern
und/oder Partikel enthält nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern enthält,
die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor enthaltend Eisen
und/oder Mangan in einer oder mehreren Bindungsformen beladen sind, zur Behandlung von
Tabakrauchgasen zur Verminderung seines Gehaltes an einem oder mehreren der Stoffe aus
den Stoffgruppen der Alkaloide, des Cadmiums, der polycyclischen aromatischen
Kohlenwasserstoffe, und des β-Naphthylamins in der Form eines Filters für Zigaretten, und in
der Form eines Wechselfilters für Pfeifen, Zigarettenspitzen und Zigarrenspitzen.
14. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 aus Faserstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Herstellung ganz oder teilweise mittels der
Faserstoff-Produktionsanlagen geschieht.
15. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 aus Faserstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Herstellung ganz oder teilweise mittels einer oder mehrerer der
Zellstoff-, Holzschliff-, Glasfaser-, Kohlefaser- und Aktivkohlefaser-Produktionsanlagen
geschieht.
16. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 aus Faserstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Herstellung durch Imprägnierung des bei der Zellstoff-,
Holzschliff-, Glasfaser-, Kohlefaser- und Aktivkohlefaser-Produktion anfallenden
bahnenförmigen, bogenförmigen oder flockenförmigen Faserstoffs geschieht.
17. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 aus Faserstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Herstellung durch Imprägnierung des bei der Faserstoff-Produktion
anfallenden bahnenförmigen, bogenförmigen oder flockenförmigen Faserstoffs ohne weitere
Zwischenschaltung der für die maschinelle Papierherstellung geeigneten Einrichtung geschieht.
18. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 aus Faserstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Herstellung durch Imprägnierung des bei der Faserstoff-Produktion
anfallenden bahnenförmigen, bogenförmigen oder flockenförmigen Faserstoffs durch
mindestens ein Prozeßschritt zur Entwässerung außerhalb der für die maschinelle
Papierherstellung geeigneten Einrichtung vorgenommen ergänzt wird.
19. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 aus Faserstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Herstellung durch Imprägnierung des bei der Zellstoff-,
Holzschliff-, Glasfaser-, Kohlefaser- und Aktivkohlefaser-Produktion anfallenden
bahnenförmigen, bogenförmigen oder flockenförmigen Faserstoffs durch mindestens ein
Prozeßschritt zur Entwässerung durch einen oder mehrere der Prozeßschritte Absaugen,
Verdampfen, Zentrifugieren außerhalb der für die maschinelle Papierherstellung geeigneten
Einrichtung ergänzt wird.
20. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 aus Faserstoffen zum Zweck
der Wasserbehandlung im Produktionsprozeß, dadurch gekennzeichnet, daß seine Herstellung
durch Imprägnierung des bei der Zellstoff-, Holzschliff-, Glasfaser-, Kohlefaser- und
Aktivkohlefaser-Produktion anfallenden bahnenförmigen, bogenförmigen oder
flockenförmigen Faserstoffe durch mindestens einen Prozeßschritt zur Entwässerung
außerhalb der für die maschinelle Papierherstellung geeigneten Einrichtung ergänzt wird.
21. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 aus Faserstoffen zum Zweck
der Wasserbehandlung im Produktionsprozeß, dadurch gekennzeichnet, daß seine Herstellung
durch Imprägnierung des bei der Zellstoff-, Holzschliff-, Glasfaser-, Kohlefaser- und
Aktivkohlefaser-Produktion anfallenden bahnenförmigen, bogenförmigen oder
flockenförmigen Faserstoffs durch mindestens einen Verfahrensschritt der Entwässerung mit
einem oder mehreren der Prozeßschritte Absaugen, Verdampfen, Zentrifugieren ergänzt wird.
22. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 aus Faserstoff der mit Wirkstoff
und/oder Wirkstoff-Precursor beladen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserstoff in einer
oder mehrerer der Zustandsformen trockene oder feuchte Faserstoff-Bahnen, trockene oder
feuchte Faserstoffblätter, trockene oder feuchte Faserstoffflocken, und feuchter Faserstoff auf
dem Siebband einer Faserstoffproduktion nach der Wasserwäsche, während und/oder nach der
Faserstoffabrikation mit Wirkstoff-Precursor-Lösung getränkt wird und/oder einer
Wirkstoff-Fällungsreaktion unterzogen wird.
23. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten
Pflanzenbestandteilen nach Anspruch 1 aus Faserstoff und/oder Pflanzenmaterial die mit
Wirkstoff und/oder Wirkstoff-Precursor beladen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wirkstoff eine galvanische oder durch chemische Fällung aufgetragene Metallschicht ist.
24. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe
enthaltendem papierähnlichem Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten
Pflanzenbestandteilen nach Anspruch 1 aus Faserstoff und/oder Pflanzenmaterial die mit
Wirkstoff-Precursor beladen sind, dadurch gekennzeichnet, daß Wirkstoff-Fällungsreaktion im
Holländer des Papierproduktionsprozesses vorgenommen wird.
25. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltenden Zubereitungen aus
Pflanzenbestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß sie frische und/oder vorbehandelte
Pflanzenteile enthält, die ausgewählt sind aus einer oder mehreren der alkaloidhaltigen
Pflanzenfamilien und daß sie eine Wirkstoffkomponente in gelöster oder fester Form enthält,
die eine oder mehrere Verbindungen des Eisens enthält.
26. Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffe enthaltenden Tabakrauchfiltern aus
faserhaltigen und/oder partikelförmigen Bestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Wirkstoffkomponente in gelöster oder fester Form enthalten, die eine oder mehrere
Verbindungen des Eisens enthält.
27. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß seine
Herstellung eine Prozeßstufe enthält, in der in einem flüssigen und/oder gasförmigen
Reaktionsmedium mindestens zwei Faserstoffe miteinander zur Reaktion gebracht werden, die
mit unterschiedlichen Wirkstoffprecursoren imprägniert sind, wobei der Unterschied der
Wirkstoffprecursoren dadurch gekennzeichnet ist, daß die zwischen den Wirkstoffprecursoren
ablaufende Reaktion die Bildung des Wirkstoffs zur Folge hat, zu einer oder mehrerer der
Anwendungen Gas- und Wasserbehandlung, zur Getränke-Behandlung, als Genußmittelzusatz,
als Luftfilter, als Rauchgasfilter, als Gesichtsmaske für den Personenschutz, als
Detektionsmittel, als Probenahmemittel und als Emissionsquelle.
28. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Faserstoff nach Anspruch 1 bis 27, der
dadurch gekennzeichnet ist daß seine Herstellung eine Prozeßstufe enthält, in der in einem
flüssigen und/oder gasförmigen Reaktionsmedium mindestens zwei Faserstoffe miteinander zur
Reaktion gebracht werden, die mit unterschiedlichen Wirkstoffprecursoren imprägniert sind,
wobei der Unterschied der Wirkstoffprecursoren dadurch gekennzeichnet ist, daß die zwischen
den Wirkstoffprecursoren ablaufende Reaktion die Bildung des Wirkstoffs zur Folge hat, zur
Herstellung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichem Fasermaterial nach Anspruch 1 zum Zweck der Wasserbehandlung.
29. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichem Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten
Pflanzenbestandteilen nach Anspruch 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern enthält,
die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor beladen sind zur
Behandlung von Flüssigkeiten und/oder Gasen.
30. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichem Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten
Pflanzenbestandteilen nach Anspruch 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern enthält,
die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor beladen sind zur
Behandlung von Flüssigkeiten und/oder Gasen zur Verminderung ihres Gehaltes an einem
oder mehreren der Stoffe aus den Stoffgruppen der
organischen Stoffe, darunter lipophile Stoffe, Fettsäuren und ihre Salze, Phenole, aromatische Amine, stickstoffhaltige Heterocyclen, Alkaloide, Gerbstoffe, Huminstoffe, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenorganische Verbindungen und der
anorganischen Stoffe, darunter reduzierte Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, seine Salze und seine organischen Derivate (Mercaptane, Mercaptide, Disulfide), Schwefelkohlenstoff, Thiocyanate, oxidierte Schwefelverbindungen, z. B. Sulfate, Elemente, z. B. Radon, Quecksilber, Jod, Chlor und Brom, Als Ionen und Komplexe vorliegende Metalle, Metalloide, und Nichtmetalle z. B. Erdalkalien, Aluminium, Blei, Kupfer, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Nickel, Arsen, Antimon, Wismut und Selen, Jodid, sowie auch Radionuklide und Edelmetalle.
organischen Stoffe, darunter lipophile Stoffe, Fettsäuren und ihre Salze, Phenole, aromatische Amine, stickstoffhaltige Heterocyclen, Alkaloide, Gerbstoffe, Huminstoffe, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenorganische Verbindungen und der
anorganischen Stoffe, darunter reduzierte Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, seine Salze und seine organischen Derivate (Mercaptane, Mercaptide, Disulfide), Schwefelkohlenstoff, Thiocyanate, oxidierte Schwefelverbindungen, z. B. Sulfate, Elemente, z. B. Radon, Quecksilber, Jod, Chlor und Brom, Als Ionen und Komplexe vorliegende Metalle, Metalloide, und Nichtmetalle z. B. Erdalkalien, Aluminium, Blei, Kupfer, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Nickel, Arsen, Antimon, Wismut und Selen, Jodid, sowie auch Radionuklide und Edelmetalle.
31. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
nach Anspruch 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern enthält, die mit einem oder
mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor enthaltend Eisen in einer oder mehrerer
Bindungsformen beladen sind, zur Behandlung von Flüssigkeiten und/oder Gasen zur
Verminderung ihres Gehaltes an einem oder mehreren der Stoffe aus den Stoffgruppen der
- - carbocyclischen und heterocyclischen einkernigen und mehrkernigen Aromaten die mit Heterofunktionen wie -OH, -SH, -SeH, -NH2, -COOH substituiert sind, darunter z. B. die Gerbstoffe, die Fulvinstoffe und die Huminstoffe,
- - Amine und ihre substituierten Derivate,
- - Imine und Nitrile,
- - Diketone,
- - stickstoffhaltigen Heteroaromaten, wie z. B. Pyridin, Chinolin, Dibenzofuran, Phenantrolin, Acridin, Carbazol, Dihydroacridin, Azapyren, Iminophenanthren, Thebenidinon, Phenanthridon, Indolochinolin, Triazinderivate,
- - stickstoffhaltigen aromatischen und nichtaromatischen Heterocyclen, wie z. B. die Alkaloide und die Pyrrol- und Hydropyrrol-haltigen Heterocyclen
- - Schwefel- oder Sauerstoff-haltigen aromatischen Heterocyclen, z. B. Benzoxanthen, Dibenzofuran, Xanthen, Dibenzothiophen.
32. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
oder Wirkstoffe enthaltenden Partikeln nach Anspruch 1 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß
es Fasern und/oder Partikeln enthält, die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder
Wirkstoff-Precursoren enthaltend Eisen in einer oder mehrerer Bindungsformen beladen sind,
zur Behandlung von Flüssigkeiten und/oder Gasen zur Verminderung ihres Gehaltes an einem
oder mehreren der Stoffe aus der Stoffgruppe der Alkaloide.
33. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
oder Wirkstoffe enthaltenden Partikeln nach Anspruch 1 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß
es Fasern enthält, die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor
enthaltend Eisen in einer oder mehreren Bindungsformen beladen sind, zur Behandlung von
Tabakrauchgasen zur Verminderung ihres Gehaltes an einem oder mehreren der Stoffe aus den
Stoffgruppen der Alkaloide, des Cadmiums, der polycyclischen aromatischen
Kohlenwasserstoffe, und des β-Naphthylamins in der Form eines Filters für Zigaretten, und in
der Form eines Wechselfilters für Pfeifen, Zigarettenspitzen und Zigarrenspitzen.
34. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
oder Wirkstoffe enthaltenden Partikeln nach Anspruch 1 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß
es Fasern enthält, die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor
enthaltend Eisen in einer oder mehrerer Bindungsformen und einen oder mehrere aktive
Kohlenstoffe beladen sind, zur Behandlung von Tabakrauchgasen und zur Verminderung ihres
Gehaltes an einem oder mehreren der Stoffe aus den Stoffgruppen der Alkaloide, des
Cadmiums, der polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe, und des β-Naphthylamins
Nitroaromaten und Nitrokresole (Dieselelrauchgas und Smog), des Peroxyacetylnitrats, der
Stickoxide, des Ozons, der Halogen-organischen Verbindungen, der polycyclischen
aromatischen Kohlenwasserstoffe, des Antimons, des Bleis, des Zinks und des Rußes als
Personenschutzfilter für Passivraucher und exponierte Personen in urbanen verkehrsemissions-
und smogbelasteten Gebieten in der Form einer Personenschutzmaske zur Filtration der
Atemluft.
35. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
oder Wirkstoffe enthaltenden Partikeln nach Anspruch 1 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß
es Fasern enthält, die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor
enthaltend Eisen in einer oder mehrerer Bindungsformen beladen sind, zur Behandlung von
Flüssigkeiten zur Verminderung ihres Gehaltes an einem oder mehreren der Stoffe aus den
Stoffgruppen der Gerbstoffe, der Fulvinstoffe und der Huminstoffe.
36. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
oder Wirkstoffe enthaltenden Partikeln nach Anspruch 1 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß
es Fasern enthält, die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor
enthaltend Eisen in einer oder mehrerer Bindungsformen beladen sind, zur Behandlung von
Flüssigkeiten und/oder Gasen zur Detektion und oder Speicherung ihres Gehaltes von einem
oder mehreren der Stoffe aus den Stoffgruppen der Gerbstoffe, der Fulvinstoffe und der
Huminstoffe.
37. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
nach Anspruch 1 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern enthält, die mit einem oder
mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor enthaltend Eisen in einer oder mehreren
Bindungsformen beladen sind, zur Behandlung von Flüssigkeiten und/oder Gasen zur
Detektion ihres Gehaltes von einem oder mehreren der Stoffe aus den Stoffgruppen der
Alkaloide.
38. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
nach Anspruch 1 bis 37, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern enthält, die mit einem oder
mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor enthaltend Eisen in einer oder mehreren
Bindungsformen beladen sind, zur Behandlung von Flüssigkeiten und/oder Gasen zur
Detektion ihres Gehaltes an einem oder mehreren der Stoffe aus den Stoffgruppen der
organischen Stoffe, darunter lipophile Stoffe, Fettsäuren und ihre Salze, Phenole, aromatische Amine, stickstoffhaltige Heterocyclen, Alkaloide, Gerbstoffe, Huminstoffe, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenorganische Verbindungen und der
anorganischen Stoffe, darunter reduzierte Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, seine Salze und seine organischen Derivate (Mercaptane, Mercaptide, Disulfide), Schwefelkohlenstoff, Thiocyanate, oxidierte Schwefelverbindungen, z. B. Sulfate, Elemente, z. B. Radon, Quecksilber, Jod, Chlor und Brom. Als Ionen und Komplexe vorliegende Metalle, Metalloide, und Nichtmetalle z. B. Erdalkalien, Aluminium, Blei, Kupfer, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Nickel, Arsen, Antimon, Wismut und Selen, Jodid, sowie auch Radionuklide und Edelmetalle.
organischen Stoffe, darunter lipophile Stoffe, Fettsäuren und ihre Salze, Phenole, aromatische Amine, stickstoffhaltige Heterocyclen, Alkaloide, Gerbstoffe, Huminstoffe, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenorganische Verbindungen und der
anorganischen Stoffe, darunter reduzierte Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, seine Salze und seine organischen Derivate (Mercaptane, Mercaptide, Disulfide), Schwefelkohlenstoff, Thiocyanate, oxidierte Schwefelverbindungen, z. B. Sulfate, Elemente, z. B. Radon, Quecksilber, Jod, Chlor und Brom. Als Ionen und Komplexe vorliegende Metalle, Metalloide, und Nichtmetalle z. B. Erdalkalien, Aluminium, Blei, Kupfer, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Nickel, Arsen, Antimon, Wismut und Selen, Jodid, sowie auch Radionuklide und Edelmetalle.
39. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
nach Anspruch 1 bis 38, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern enthält, die mit einem oder
mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor enthaltend Eisen in einer oder mehreren
Bindungsformen beladen sind, zur Behandlung von Flüssigkeiten und/oder Gasen zur
Detektion ihres Gehaltes von einem oder mehreren der Stoffe aus den Stoffgruppen der
- - carbocyclischen und heterocyclischen einkernigen und mehrkernigen Aromaten die mit Heterofunktionen wie -OH, -SH, -SeH, -NH2, -COOH substituiert sind, darunter z. B. die Gerbstoffe und die Huminstoffe,
- - Amine und ihre substituierten Derivate,
- - Imine und Nitrile,
- - Diketone,
- - stickstoffhaltigen Heteroaromaten, wie z. B. Pyridin, Chinolin, Dibenzofuran, Phenantrolin, Acridin, Carbazol, Dihydroacridin, Azapyren, Iminophenanthren, Thebenidinon, Phenanthridon, Indolochinolin, Triazinderivate,
- - stickstoffhaltigen aromatischen und nichtaromatischen Heterocyclen, wie z. B. die Alkaloide und die Pyrrol- und Hydropyrrol-haltigen Heterocyclen
- - Schwefel- oder Sauerstoff-haltigen aromatischen Heterocyclen, z. B. Benzoxanthen, Dibenzofuran, Xanthen, Dibenzothiophen.
40. Anwendung von Wirkstoffe enthaltendem Papier oder Wirkstoffe enthaltendem
papierähnlichen Fasermaterial oder Wirkstoffe enthaltenden zubereiteten Pflanzenbestandteilen
nach Anspruch 1 bis 39, dadurch gekennzeichnet, daß es Fasern enthält, die mit einem oder
mehreren Wirkstoffen und/oder Wirkstoff-Precursor in einer oder mehrerer Bindungsformen
beladen sind zur Behandlung von Flüssigkeiten und/oder Gasen zur Detektion ihres Gehaltes
von einem oder mehreren der Stoffe aus den Stoffgruppen der
organischen Stoffe, darunter lipophile Stoffe, Fettsäuren und ihre Salze, Phenole, aromatische Amine, stickstoffhaltige Heterocyclen, Alkaloide, Gerbstoffe, Huminstoffe, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenorganische Verbindungen und der
anorganischen Stoffe, darunter reduzierte Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, seine Salze und seine organischen Derivate (Mercaptane, Mercaptide, Disulfide), Schwefelkohlenstoff, Thiocyanate, oxidierte Schwefelverbindungen, z. B. Sulfate, Elemente, z. B. Radon, Quecksilber, Jod, Chlor und Brom. Als Ionen und Komplexe vorliegende Metalle, Metalloide, und Nichtmetalle z. B. Erdalkalien, Aluminium, Blei, Kupfer, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Nickel, Arsen, Antimon, Wismut und Selen, Jodid, sowie auch Radionuklide und Edelmetalle.
organischen Stoffe, darunter lipophile Stoffe, Fettsäuren und ihre Salze, Phenole, aromatische Amine, stickstoffhaltige Heterocyclen, Alkaloide, Gerbstoffe, Huminstoffe, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenorganische Verbindungen und der
anorganischen Stoffe, darunter reduzierte Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, seine Salze und seine organischen Derivate (Mercaptane, Mercaptide, Disulfide), Schwefelkohlenstoff, Thiocyanate, oxidierte Schwefelverbindungen, z. B. Sulfate, Elemente, z. B. Radon, Quecksilber, Jod, Chlor und Brom. Als Ionen und Komplexe vorliegende Metalle, Metalloide, und Nichtmetalle z. B. Erdalkalien, Aluminium, Blei, Kupfer, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Nickel, Arsen, Antimon, Wismut und Selen, Jodid, sowie auch Radionuklide und Edelmetalle.
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