DE10002433A1 - Schleifelemente für Stromabnehmer - Google Patents
Schleifelemente für StromabnehmerInfo
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Abstract
Schleifelement für Stromabnehmer zur Ableitung von elektrischer Energie von einer Fahrleitung auf ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug, wobei die Fahrleitung ortsfest ist und die Stromabnehmer mit dem Fahrzeug verbunden und beweglich sind, mit den Elementen Kohleschleifkörper, Träger und elektrischer Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß Träger und elektrischer Leiter separate Bauteile sind, wobei das Material der Träger ausgewählt ist aus faserverstärkten Verbundwerkstoffen und Metallen, und Träger und elektrischer Leiter auf der der Fahrleitung abgewandten Seite des Kohleschleifkörpers angeordnet sind, und der elektrische Leiter vorzugsweise in der Mitte dieser Seite angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft Schleifelemente für Stromabnehmer.
Fahrzeugen, die von Elektromotoren angetrieben werden, kann die erforderliche elektrische
Energie durch in Richtung der Fahrtrichtung angeordnete ortsfeste, meist metallische Leiter
und an dem Fahrzeug befindliche, den Leiter berührende Schleifelemente oder Schleifkontakte
zugeführt werden.
Der Abrieb von dem Schleifelement durch Reibung an dem Fahrleitungsdraht muß möglichst
niedrig sein. Daher bestehen diese Schleifelemente häufig aus einer Kohle-Leiste, die mit einem
metallischen Träger verbunden ist. Der metallische Träger hat dabei sowohl eine mechanische
Funktion (Unterstützung der gegen Verbiegen und Zug spröden Kohle-Leiste), als auch eine
elektrische (Ableiten des von dem Kohle-Schleifkörper aufgenommenen Stromes).
Da die durchgeleiteten Ströme bezogen auf die Profilbreite der Kohle-Leiste hoch sind (5 bis
15 A/mm), ist ein niedriger Übergangswiderstand zwischen Kohleelement und Metallträger
erwünscht.
Die Verbindung erfolgt durch Klemmen, Nieten, Schrauben, Verkleben oder Löten. Die
Verbiegung der auf diese Weise zusammengefügten Materialien bei Temperaturänderung
(Bimetall-Effekt wegen der unterschiedlichen Wärmedehnung von Kohle und Metall) sollte
durch konstruktive Maßnahmen gering gehalten werden.
Üblicherweise befestigt man zur Konstruktion eines Schleifelementes eine Kohleleiste auf
einem metallischen Träger, wobei die ganze Unterfläche der Kohleleiste oder ein möglichst
großer Teil davon mit dem Metallteil abgedeckt ist, beispielsweise durch Kleben. Zwischen
den freiliegenden Oberflächen des Metallträgers und dem Leiter (Fahrdraht) kann dann,
insbesondere in feuchter Luft, ein elektrischer Überschlag im Sinne einer Lichtbogen-
Entladung vorkommen. Derartige Überschläge werden besonders bei Bildung einer
zusammenhängenden Schicht (beispielsweise durch Nässe, Eis oder Rauhreif) von leitfähigen
Ablagerungen oder Kondensaten auf dem Stromabnehmer begünstigt. Da solche Überschläge
durch den Lichtbogen zu einer plötzlichen starken Erwärmung und sogar zu Zerstörungen
führen können, sind sie unerwünscht. Verkleinert man hingegen das Metallteil, so wird mit
der geringeren Kontaktfläche zwischen Kohleleiste und Metall-Träger bei ansonsten gleichen
Bedingungen der Übergangswiderstand höher. Zwischen dem mit dem Metall verbundenen
Teil und dem freien Teil der Kohleleiste entstehen bei Erwärmung Spannungen, die sogar zum
Versagen des Teils führen können.
Aus der Anmeldung DE-A 195 29 169 ist eine Konstruktion bekannt, bei der die Gefahr der
Lichtbogenbildung zwischen metallischem Träger und dem Fahrdraht völlig vermieden
werden kann. Auch der Bimetall-Effekt kann vermieden werden. Hierbei wird ein
metallischer Träger in den inneren Hohlraum einer im Querschnitt rohrförmigen oder
zumindest U- oder C-förmigen Kohleleiste verlegt. Als bevorzugte Ausführungsform ist eine
direkte Anformung des Trägers an die Innenflächen des Hohlraumes beschrieben. Nachteilig
ist jedoch die aufwendige Fertigung beispielsweise durch Einbringen von geschäumten
Aluminium oder eines Vorformlings aus nicht ausgehärtetem faserverstärkten Kunststoff.
Die Aufgabe der Erfindung war daher die Bereitstellung eines Schleifelements, das trotz guten
mechanischen Eigenschaften (Steifigkeit und Elastizität des Schleifelements) und geringem
Gewicht eine geringe Überschlagsgefahr aufweist, und das eine einfache Fertigung erlaubt.
Dies wurde gelöst durch ein Schleifelement für Stromabnehmer, bei dem die elektrische
Funktion (Ableitung des Stromes mit möglichst niedrigem Übergangswiderstand) und die
mechanische Funktion getrennt wurden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Schleifelement für Stromabnehmer zur Ableitung von
elektrischer Energie von einer Fahrleitung auf ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug, wobei
die Fahrleitung ortsfest ist und die Stromabnehmer mit dem Fahrzeug verbunden und
beweglich sind, mit den Elementen Kohleschleifkörper, Träger und elektrischer Leiter,
dadurch gekennzeichnet, daß Träger und elektrischer Leiter separate Bauteile sind, wobei der
Träger aus faserverstärkten Verbundwerkstoffen besteht, und der elektrische Leiter auf der der
Fahrleitung abgewandten Seite des Kohleschleifkörpers angeordnet ist.
Als separate Bauteile werden solche Teile bezeichnet, die nicht identisch sind oder zumindest
einander nicht mit mehr als 60% der Fläche des kleineren Bauteils, bevorzugt nicht mehr als
50%, und insbesondere nicht mehr als 40% berühren.
Der elektrische Leiter kann ein Metallblech sein, das auf den Mittelteil der Unterseite des
Kohleschleifelements geklebt ist. Vorzugsweise wird jedoch ein Metallgewebeband verwendet,
das die Spannungen bei ungleichmäßiger Wärmedehnung bzw. -schrumpfung aufnehmen
kann. Vorzugsweise wird der elektrische Leiter in der Mitte der Unterseite des
Kohleschleifelements aufgebracht. Das Metallgewebeband besteht insbesondere aus Kupfer-
oder Aluminiumdrähten. Bevorzugterweise wird an mindestens einem Ende dieses Leiters ein
Verbindungsvorrichtung (Kabelschuh oder -öse) angebracht, über die der Strom abgeleitet
werden kann. Im Gegensatz zur konventionellen Technik können diese Kabelschuhe oder -
ösen direkt mit dem Stromleiter des Pantographen verbunden werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Konstruktion werden, wie in der Fig. 1 dargestellt,
zwei parallel verlaufende Nuten 2 und 2' an der dem Fahrdraht abgewandten Seite des
Kohleschleifkörpers 1 eingefräst. Es ist auch möglich, bereits bei der Herstellung des
Kohleschleifstücks die Nuten auszusparen, beispielsweise bei Herstellung des
Kohleschleifstücks durch Strangpressen (Extrusion). Die Breite und die Tiefe der Nuten
beträgt unabhängig voneinander 3 bis 15 mm, bevorzugt 4 bis 12, und insbesondere 5 bis 10 mm.
In diese Nuten werden die Träger 3 und 3' eingelegt und mit einem Kleber 5 verklebt.
Der elektrische Leiter 4 verläuft zwischen diesen Trägern und ist mit einem Kleber 6, der in
bevorzugter Weise durch Zusatz von Kohle- oder Metallpulver leitfähig ist, auf dem
Kohleschleifkörper aufgeklebt.
Die Höhe und Länge der Träger wird bei gegebener Breite und Tiefe der Nut die Steifigkeit
und das Gewicht, aber auch den Luftwiderstand beeinflussen. Die Tiefe der Nut beeinflußt
wiederum die nutzbare Abriebhöhe des Kohleschleifkörpers. Daher müssen diese Parameter
sorgfältig aufeinander abgestimmt werden, in Hinblick auf den gewünschten Einsatzzweck.
Die hier und weiter unten genannten Werte haben sich bei der praktische Realisierung als
günstig erwiesen; sie beschreiben aber nur bevorzugte Ausführungsformen und sind daher
nicht als limitierend anzusehen.
In ähnlicher Weise können auch zwei oder mehr Träger auf jeder Seite des elektrischen Leiters
in den Kohleschleifkörper eingeklebt werden, indem auf jede Seite des elektrischen Leiters
zwei oder mehr Nuten eingearbeitet werden. Auf diese Weise kann die Biegefestigkeit und
damit die Stabilität der Konstruktion weiter erhöht werden.
Es ist erfindungsgemäß auch möglich, nur einen Träger einzusetzen. Der Aufbau des
Stromabnehmers ist dann, wie in der Fig. 2 dargestellt. Auf der dem Fahrdraht, abgewandten
Seite des Kohleschleifkörpers 1 wird in der Mitte eine flache Nut 2" eingefräst (oder bereits
bei der Extrusion des Profils ausgespart), in die der elektrische Leiter 4 mit einem bevorzugt
leitfähig ausgerüsteten Klebstoff 6 derart flächig verklebt wird, daß die Nut durch den
Klebstoff und den Leiter möglichst völlig ausgefüllt wird. Anschließend wird die so gebildete
im Wesentlichen glatte Unterseite mit weiterem Klebstoff 5 bestrichen, und der Träger 3" auf
diese Fläche aufgeklebt. Dabei ist es möglich, daß der Träger die gesamte untere Seite des
Kohleschleifkörpers bedeckt; es lassen sich jedoch auch solche Geometrien realisieren, bei
denen Teile des Kohleschleifkörpers auf der Unterseite frei bleiben. Entscheidend für die
Größe des Trägerteils ist das Abwägen von gewünschter Biegesteifigkeit und tolerierbarem
Gewicht.
Das Herausführen des elektrischen Leiters erfolgt in diesem Fall durch eine im Träger
befindliche Bohrung mit rundem oder rechteckigem Querschnitt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ergibt sich, wenn in zwei parallele Nuten (wie in
der ersten Ausführungsform) anstelle der zwei separaten Träger-Stäbe ein H- oder U-förmiges
Profil eingeklebt wird. Diese Ausführungsform ist in der Fig. 3 dargestellt:
Zwei parallel verlaufende Nuten 2 und 2' sind an der dem Fahrdraht abgewandten Seite des Kohleschleifkörpers 1 eingefräst. Es ist auch möglich, bereits bei der Herstellung des Kohleschleifstücks die Nuten auszusparen, beispielsweise bei Herstellung des Kohleschleifstücks durch Strangpressen (Extrusion). Die Breite und die Tiefe der Nuten beträgt unabhängig voneinander 3 bis 15 mm, bevorzugt 4 bis 12, und insbesondere 5 bis 10 mm. In diese Nuten wird ein U-förmiger Träger 3''' oder ein H-förmiger Träger 3 IV eingelegt und mit einem Kleber 5 mit dem Kohleschleifkörper verklebt. Der elektrische Leiter 4 verläuft auf der dem Profil zugewandten Seite des Kohleschleifkörpers und ist mit einem Kleber 6, der in bevorzugter Weise durch Zusatz von Kohle- oder Metallpulver leitfähig modifiziert ist, auf dem Kohleschleifkörper aufgeklebt.
Zwei parallel verlaufende Nuten 2 und 2' sind an der dem Fahrdraht abgewandten Seite des Kohleschleifkörpers 1 eingefräst. Es ist auch möglich, bereits bei der Herstellung des Kohleschleifstücks die Nuten auszusparen, beispielsweise bei Herstellung des Kohleschleifstücks durch Strangpressen (Extrusion). Die Breite und die Tiefe der Nuten beträgt unabhängig voneinander 3 bis 15 mm, bevorzugt 4 bis 12, und insbesondere 5 bis 10 mm. In diese Nuten wird ein U-förmiger Träger 3''' oder ein H-förmiger Träger 3 IV eingelegt und mit einem Kleber 5 mit dem Kohleschleifkörper verklebt. Der elektrische Leiter 4 verläuft auf der dem Profil zugewandten Seite des Kohleschleifkörpers und ist mit einem Kleber 6, der in bevorzugter Weise durch Zusatz von Kohle- oder Metallpulver leitfähig modifiziert ist, auf dem Kohleschleifkörper aufgeklebt.
Der Übergangswiderstand zwischen dem Kohleschleifkörper und dem Metall(gewebe)band
kann auf bekannte Weise gemäß EP-A 0 313 880 dadurch verringert werden, daß die
Unterseite des Kohleschleifkörpers aufgerauht wird, mit einer mittleren Rauhtiefe Rz von
mindestens 40 µm und einer Rauhtiefe Rt von mindestens 50 µm, und mindestens eine der
bevorzugt 0,05 bis 0,15 mm dicken Klebstoffschichten auf dem Kohleschleifkörper und auf
dem Metallband durch Auftragen von elektrisch leitenden Metall- oder Graphit-Partikeln in
einer mittleren Korngröße von über 0,1 mm vorzugsweise in einer Menge, die etwa dem
halben Volumen der Klebstoffschicht entspricht, in ihrer elektrischen Leitfähigkeit verbessert
wird, bevor die Klebeverbindung durch Aufeinanderpressen der beiden mit dem leitfähig
ausgerüsteten Klebstoff bestrichenen Flächen hergestellt wird. Als Klebstoffe lassen sich in
besonders günstiger Weise die bekannten Zweikomponenten-Kleber auf Epoxidharzbasis oder
auch solche auf Basis von Phenolharzen einsetzen.
Es ist auch möglich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, auf das
Metall(gewebe)band eine isolierende und gegen Korrosion schützende Schicht aufzubringen,
dies kann durch Einlegen und nachfolgendes Aushärten von mit reaktiven Harzen getränkten
Glasfasermatten-Streifen oder durch Ausgießen des Zwischenraumes zwischen den durch die
überstehenden Teile der Träger gebildeten Stegen mit faserverstärkten wärmehärtenden
Harzen erfolgen. Es ist auch möglich und bevorzugt, über den metallischen Leiter und
zwischen die genannten Stege, vorzugsweise mit diesen abschließend, ein U-Profil aus
faserverstärkten Kunstharzen oder Kunststoffen einzukleben. Soweit keine oder nur eine
unvollständige Abdeckung des metallischen Leiters auf der Unterseite des Kohleschleifkörpers
erfolgt, kann dieser auch durch Beschichten mit geeigneten Lacken gegen Korrosion geschützt
werden.
Eine weitere Möglichkeit zum Schutz gegen Korrosion, die gleichzeitig auch zur Verbesserung
der aerodynamischen Eigenschaften der Stromabnehmer-Konstruktion dient, ist die
Verkleidung der Konstruktion auf der dem Fahrdraht abgewandten Seite mit einem Profil aus
einem nichtleitenden Körper, bevorzugt einem Kunststoff-Profil. Dabei kann das Profil aus
massivem Kunststoff bestehen, oder vorzugsweise aus einem geschäumten Kunststoff, wobei
es insbesondere so ausgeführt wird, daß es durch ein Aufkleben oder Aufklipsen auf die oben
beschriebene Konstruktion befestigt wird. Eine mögliche Ausführungsform eines derartigen
Profils 7 ist in der Fig. 4 dargestellt, wobei die Konstruktion im Übrigen der der Fig. 1
entspricht.
Ein Träger besteht aus mindestens einem zur Hauptrichtung des Kohleschleifkörpers
parallelen Stab, der quaderförmig oder prismenförmig ausgebildet ist, wobei der Stab auf der
dem Fahrdraht abgewandten Seite des Kohleschleifkörpers in diesen eingelassen ist.
Vorzugsweise werden zwei Stäbe in den Kohleschleifkörper eingelassen. Durch eine
symmetrische Anordnung dieser Träger-Elemente kann erreicht werden, daß ein
Durchbiegungseffekt durch unterschiedliche Wärmedehnung von Kohleleiste und
Verstärkungsmaterial weitgehend vermieden werden kann.
Das Material des Trägers ist bevorzugt ein mit Fasern verstärktes wärmehärtendes Polymer.
Geeignete Verstärkungsfasern sind Glasfasern, mineralische Fasern, Polymer-Fasern mit hoher
Festigkeit wie die bekannten durch Gelspinnen erhältlichen hochfesten Polyäthylenfasern,
hochfeste Polyesterfasern, hochfeste Polyacrylnitrilfasern, Aramidfasern, Kohlefasern sowie
Whisker aus Metallen oder keramischen Werkstoffen. Geeignete wärmehärtende Polymere
sind beispielsweise Epoxidharze, Polyurethanharze, Polyesterharze, Phenolharze und
Aminharze. Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, jedoch weniger bevorzugt,
faserverstärkte Thermoplaste wie Polypropylen, Polyester oder Polyamid zu verwenden, die
die oben genannten Fasern als Verstärkungsmittel enthalten. Eine weitere bevorzugte
Möglichkeit ist, als Trägermaterial mit Kohlenstoff-Fasern verstärkten Kohlenstoff (CFC)
einzusetzen. Es ist ebenfalls möglich, die Träger aus (leitfähigen) Metallen herzustellen, die ein
möglichst hohes Verhältnis der Biegesteifigkeit zur Dichte aufweisen sollen. Bevorzugt für
diese Anwendung ist Aluminium. Da die Träger durch die Verklebung nicht notwendig
leitend mit dem Kohleschleifkörper verbunden sind, und die Leitfähigkeit der verwendeten
Metalle häufig niedriger als die von Kupfer ist, verläuft der Strom bevorzugt in dem
Kupferband und nicht in dem metallischen Träger.
Im Querschnitt hat der Kohleschleifkörper üblicherweise ein rechteckiges Profil, wobei die
Kanten auf der dem Fahrdraht zugewandten Seite verrundet werden; der Verrundungsradius
beträgt üblicherweise 1 bis 10 mm. Gebräuchlich sind auch trapezförmige Profile, wobei die
oberen Kanten ebenfalls verrundet werden. Solche trapezförmigen Profile sind bezüglich des
Luftwiderstandes günstiger. Der Kohleschleifkörper ist im Aufriß, parallel zur Richtung des
Fahrdrahtes gesehen, auf der diesem zugewandten Seite häufig konvex ausgebildet. Bei diesem
Querschnitt wird die Konstruktion gemäß der Erfindung bevorzugt so ausgebildet, daß auch
die (dem Fahrdraht abgewandte) Unterseite eine entsprechende Krümmung aufweist, also
konkav ist. Da die Nuten über die Länge des Kohleschleifkörpers eine konstante Tiefe
aufweisen sollen, müssen dann auch die dem Fahrdraht zugewandte und die dem Fahrdraht
abgewandte Seite der Träger einen entsprechende Krümmung (konvex und konkav)
aufweisen. Bei der Konfektionierung der Trägerelemente durch Herausschneiden aus einer
Platte mit Hilfe des Hochdruck-Wasserstrahl-Schneidens lassen sich derartige Formen einfach
und kostengünstig realisieren.
Im Querschnitt ergibt sich damit eine Ansicht, bei der das auf der Unterseite des Kohle
schleifkörpers aufgeklebte leitfähige Teil, bevorzugterweise ein Metallband, an beiden Seiten
von Stegen umgeben ist, die den Weg von dem Metallteil bis auf die dem Fahrdraht
zugewandte Seite des Kohleschleifkörpers erheblich verlängern. Diese Stege werden durch die
überstehenden Teile der Träger gebildet. Bevorzugterweise steht der Träger mindestens 5 mm,
insbesondere mindestens 8 mm, und besonderes bevorzugt 12 mm und mehr über die untere,
dem Fahrdraht abgewandte Fläche des Kohleschleifkörpers hoch über. Damit ist eine
wirksame Unterdrückung der Überschlagsneigung verbunden.
In den Kohleschleifkörper können die üblichen Abschaltmechanismen integriert werden,
beispielsweise Anordnungen, die in dem Europäischen Patent EP-B 0 078 159, der Euro
päischen Anmeldung EP-A 0 402 666 und den Deutschen Patenten DE-C 38 17 743 sowie DE-
C 39 05 962 beschrieben werden. Eine weitere mögliche Ausführungsform ist das
Betriebsüberwachungssystem gemäß DE-A 44 25 460.
Die Befestigung des Kohleschleifkörpers auf dem Pantographen erfolgt wie bei den bekannten
Konstruktionen durch Schrauben, die in den Kohleschleifkörper eingelassen werden. Es ist
jedoch auch möglich und bevorzugt, die Kohleschleifkörper durch Verschraubung oder
andersartige Verbindung von Trägern und dem Oberteil des Pantographen zu befestigen.
Die Auflaufhörner lassen sich ebenfalls an den Trägern befestigen. Sie sind insbesondere so
konstruiert, daß an die Träger des Kohleschleifkörpers entsprechend gebogene, aus
Faserverbundwerkstoff-Platten herausgeschnittene Teile durch Verschrauben, Vernieten oder
Kleben befestigt werden. Die dem Fahrdraht zugewandte Seite kann dann bestimmungsgemäß
verrundet werden und mit einem Gleitbelag versehen werden, der bevorzugt aus einem
Metallblech besteht, wie in DE-A 43 26 613 beschrieben ist.
In ein Bügelprofil (Profil 3522 der SGL Carbon GmbH, rechteckiger Querschnitt mit den
Maßen 35 mm Breite und 22 mm Höhe, wobei die beiden dem Fahrdraht zugewandten
Kanten mit einem Radius von 4 mm verrundet sind), wie es derzeit bei der Deutschen Bahn
eingesetzt wird, wurden im Abstand von 5 mm vom jeweiligen Rand in der dem Fahrdraht
abgewandten Seite zwei Nuten mit der Breite und der Tiefe von 5 mm eingefräst. Das
Material des Kohleschleifkörpers (RH 82 der SGL Carbon GmbH) hat eine Dichte von
1,73 g/cm3, einen spezifischen elektrischen Widerstand von 37 µΩ.m und eine Biegefestigkeit
von ca. 30 MPa. In die Nuten wurden Streifen aus einem mit Phenolharz gebundenen Glas
faser-Verbundwerkstoff mit dem Querschnitt 5 × 20 mm mit Hilfe eines Phenolharz-Klebers
eingeklebt. Der eingesetzte Glasfaser-Verbundwerkstoff (®Pregnit GGPDE) hat eine Biege
festigkeit von ca. 400 MPa. Unter den Kohleschleifkörper zwischen die beiden Träger-Streifen
wurde ein Kupfer-Gewebeband (E-Cu) mit den Maßen 14 × 1,5 mm leitend geklebt. Dazu
wurde (gemäß dem Verfahren der EP-A 0 313 880) der Kohleschleifkörper zunächst durch
Sandstrahlen mit ®Redurit F 40 in einer Körnung von 0,7 bis 0,8 mm aufgerauht (Rt = 72 µm,
Rz = 59 µm), und dann die rauhe Fläche, ebenso wie das Kupfergewebeband, mit einer
Mischung aus gleichen Massenanteilen Phenolharz-Kleber und Methanol bestrichen. Die
Schichtdicke des Klebers betrug auf beiden Substraten ca. 0,1 mm. Die Klebstoffflächen wurde
anschließend mit Kupfergrieß bestreut (0,1 bis 0,3 mm mittlerer Korndurchmesser). Die
Kontaktflächen wurden mit einem Druck von ca. 30 MPa aufeinander gepreßt. Die Enden des
Kupferbandes waren mit Preß-Kabelschuhen nach DIN 46 235, 16 mm, versehen.
Der fertige Stromabnehmer wurde dann elektrisch geprüft. Dazu wurde an beiden Enden des
Kupferbandes Strom in den Stromabnehmer eingeleitet, der Abgriff erfolgte in der Mitte des
Kohleprofils auf beiden Schmalseiten des Profils durch aufgepreßte verzinnte Kupferplatten.
Entlang des Bügelprofils wurde dann die Oberflächen-Temperatur als Funktion des
durchgeleiteten Stromes gemessen. Dabei wurde nach 5 min und nach 10 min (stationärer
Wert) gemessen:
Die im Betrieb üblichen Stromstärken je Schleif-Abnehmer liegen deutlich unter 200 A; die
überprüfte Anordnung weist daher noch deutliche Reserven auf.
Zur mechanischen Prüfung wurde der fertige Stromabnehmer im Vergleich zu dem
unbearbeiteten Kohleprofil einem Biegetest unterworfen. Der Abstand der
Unterstützungspunkte betrug 290 mm, der Stempel wurde in die Mitte des Kohleprofils
aufgesetzt. Während die Belastung bei Bruch für das unbearbeitete Kohleprofil 1000 N betrug,
wurde für den fertigen Stromabnehmer eine Bruchlast von 15 000 N bestimmt. (Die Andruck-
Kraft des Stromabnehmers an den Fahrdraht beträgt üblicherweise ca. 100 N). Mit größeren
Querschnitten der Träger stieg die Bruchlast noch weiter an. Es ist zu ersehen, daß trotz der
"Verletzung" des Kohleprofils durch die eingefrästen Nuten die Biegelast bis zum Bruch
erheblich erhöht werden konnte. Ein Versagen trat auch erst bei höherer Durchbiegung ein.
1
Kohleschleifkörper
2
,
2
',
2
" Nut
3
,
3
',
3
",
3
''',
3
IV
Träger
4
elektrischer Leiter
5
Kleber für Träger
6
(elektrisch leitfähiger) Kleber für elektrischen Leiter
7
Kunststoff-Profil
Claims (9)
1. Schleifelement für Stromabnehmer zur Ableitung von elektrischer Energie von einer
Fahrleitung auf ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug, wobei die Fahrleitung ortsfest ist und
die Stromabnehmer mit dem Fahrzeug verbunden und beweglich sind, mit den Elementen
Kohleschleifkörper, Träger und elektrischer Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß Träger und
elektrischer Leiter separate Bauteile sind, wobei das Material der Träger ausgewählt ist aus
faserverstärkten Verbundwerkstoffen und Metallen, und Träger und elektrischer Leiter auf
der der Fahrleitung abgewandten Seite des Kohleschleifkörpers angeordnet sind, und der
elektrische Leiter vorzugsweise in der Mitte dieser Seite angeordnet ist.
2. Schleifelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus zwei
Teilen besteht, die in zur Längsachse des Kohleschleifkörpers eingearbeitete Nuten eingeklebt
sind.
3. Schleifelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einem
Teil besteht, das flächig auf den Kohleschleifkörper aufgeklebt ist, wobei der Leiter zumindest
teilweise in einer mittig auf der Unterseite des Kohleschleifkörpers eingearbeiteten Nut
verläuft.
4. Schleifelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einem
Teil mit einem H-förmigen Profil besteht, das mit den oberen Schenkeln in den
Kohleschleifkörper eingeklebt und mit der nach innen weisenden Oberfläche der Querrippe
flächig auf den Kohleschleifkörper aufgeklebt ist, wobei der Leiter zumindest teilweise in
einer mittig auf der Unterseite des Kohleschleifkörpers eingearbeiteten Nut verläuft.
5. Schleifelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einem
Teil mit einem U-förmigen Profil besteht, das mit den Schenkeln in den Kohleschleifkörper
eingeklebt und mit der nach innen weisenden Oberfläche des unteren Querteils flächig auf den
Kohleschleifkörper aufgeklebt ist, wobei der Leiter zumindest teilweise in einer mittig auf der
Unterseite des Kohleschleifkörpers eingearbeiteten Nut verläuft.
6. Schleifelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der elektrische Leiter aus einem Metallgewebeband besteht, das mit dem
Kohleschleifkörper leitfähig verklebt ist.
7. Schleifelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der elektrische Leiter aus einem Metallblechstreifen besteht, der mit dem
Kohleschleifkörper leitfähig verklebt ist.
8. Schleifelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem aus Trägern und
Kohleschleifkörper mit darauf angeordnetem elektrischen Leiter gebildeten U-förmigen Raum
eine bündig passende Platte oder ein bündig passendes U-förmiges Profil fixiert ist, wobei das
U-förmige Profil nach der dem Fahrdraht abgewandten Seite geöffnet ist.
9. Schleifelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrisch leitende
Metallgewebeband an mindestens einem Ende einen Kabelschuh oder eine Kabelöse trägt, die
direkt mit dem Stromleiter des Pantographen an einem elektrisch betriebenen Fahrzeug
verbunden ist.
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ID=7628215
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DE10002433A Withdrawn DE10002433A1 (de) | 2000-01-21 | 2000-01-21 | Schleifelemente für Stromabnehmer |
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EP (1) | EP1118495A1 (de) |
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