DD297830A5 - Verfahren zur herstellung von formkoerpern aus polyurethanschaumstoffen und die nach diesem verfahren erhaltenen formkoerper - Google Patents

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Ein neues Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern einer Rohdichte von mindestens 250 kg/m3 aus Polyurethanschaumstoffen mit einer kompakten Oberflaeche durch Formverschaeumung eines polyurethanbildenden Ausgangsgemischs, wobei man als Treibmittel organische Carbonsaeuren verwendet, und die nach diesem Verfahren erhaltenen Formkoerper.

Description

Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zu- Herstellung von Formkörpern aus Polyurethanschaumstoffen mit kompakter Oberfläche, bei welchem als Treibmittel organische Carbonsäuren eingesetzt werden, und die so erhaltenen Formkörper, Die Herstellung von Formkörpern aus Polyurethanschaumstoffen mit kompakter Oberfläche durch Formverschäumung ist grundsätzlich bekannt (z. B. DE-AS 1196864). Sie erfolgt durch Formverschäumung eines reaktions- und schaumfähigen Gemische aus organischen Polyisocyanaten, Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen und den üblichen Hilfs- und Zusatzmitteln, wobei man in die Form eine größere Menge an reaktionsfähigem Gemisch einträgt, als zum Ausfüllen dos Formvolumens durch freie Verschäumungen erforderlich wäre. Durch geeignete Wahl der Alisgangskomponenten, insbesondere durch geeignote Wahl ihres Molekulargewichts und ihrer Funktionalität ist es dabei möglich, sowohl weiche als auch halbharte als auch harte Formkörper herzustellen. Die dichte Außenhaut wird hierbei dadurch er:c icht, daß man einerseits in die Form eine größere Menge an schaumfähigem Gemisch einträgt, als zum Ausfüllen des Formvolumens durch freie Verschäumung erforderlich wäre und andererseits als Treibmittel Fluorchlorkohlenwasserstoffe verwendet, die an der Forminnenwand unter den vorherrschenden Temperatur- und Druckbedingungen kondensieren, so daß die Treibreaktion an der Forminnenwand zum Stillstand kommt und eine kompakte Außenhaut entsteht. Neben den genannten physikalischen Treibmitteln wird in der technischen Polyurethanchemie auch Wasser als chemisches Treibmittel in Form des durch Reaktion zwischen Wasser und Isocyanaten entstehenden Kohlendioxids verwendet. Mit diesem chemischen Treibmittel lassen sich zwar freigeschäumte Polyurethanschaumstoffe von ausgezeichneter Qualität herstellen, nicht jedoch qualitativ hochwertige Schaumstoff-Formkörper mit kompakter Oberfläche (Integralschaumstoffe). Dies liegt daran, daß das Kohlendioxid unter den üblichen Bedingungen an der Forminnenwand nicht kondensiert und somit die Treibwirkung in der Randzone nicht gebremst wird.
Grundsätzlich mit dem gleichen Problem behaftet und daher zur Herstellung von hochwertigen Integralschaumstoffen ungeeignet sind andere chemische oder physikalische Treibmittel, wie beispielsweise stickstoffabspaltende Treibmittel wie Azo-dicarbonamid, Azo-bis-isobutyronitril, kohlendioxidabspaltende Treibmittel wie Pyrokohlensäureester und -anhydride (US-PS 4070310) oder in den Reaktionskomponenten, insbesondere der Komponente mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen gelöste Treibmittel wie beispielsweise Luft.
Wie jetzt überraschend gefunden wurde, gelingt es jedoch, qualtitativ hochwertige Formkörper aus Polyurethanschaumstoffen mit kompakter Oberfläche aus den üblichen Ausgangsmaterialien unter Verwendung von organischen Carbonsäuren als wesentlichem Treibmittel herzustellen, obwohl auch bei der Verwendung von organischen Carbonsäuren die Treibwirkung im wesentlichen auf einer Freisetzung des bei der spontanen Reaktion zwischen Isocyanat- und Carboxylgruppen gebildeten Kohlendioxids beruht.
Gemäß DE-OS 3041589 werden zwar spezielle gemischte Carbonsäure-Carbamidsäure-Anhydride, wie sie aus Carbonsäuren und aliphatischen Isocyanaten entstehen, als Treibmittel zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen, insbesondere Integralschaumstoffen, beschrieben, jedoch ist dieses Verfahren für den großtechnischen Einsatz aus folgenden Gründen nicht geeignet:
Die gemischten Anhydride sollen einerseits bei Temperaturen von bis ca. 60°C, auch in Lösung, lagerstabil sein und andererseits bereits ab ca. 800C unter Freisetzung von Kohlendioxid die Treibwirkung entfalten. Man bewegt sich daher hinsichtlich der Kohlendioxid-Abspalttemperatur auf einem sehr engen Grat. Zur Herstellung der gemischten Anhydride können nur aliphatische Isocyanate eingesetzt werden. Die üblicherweise als Polyisocyanatkomponenten verwendeten aromatischen Polyisocyanate sind demgegenüber zur Herstellung der speziellen Treibmittel ungeeignet.
Zur Durchführung des Verfahrens müssen die gemischten Anhydride zunächst in einer separaten Reaktion hergestellt und isoliert und schließlich vorsichtig mit dem Polyolgemisch abgemischt werden. Dies sind zusätzliche Verfahrensschritte, die den Einsatz dieser Verbindungen weitor verteuern und kompliziert erscheinen lassen.
Gebrauchsfertige, die genannten Treibmittel enthaltende Polyole können kaum gelagert und gefahrlos transportiert werden, da bei Ütrerhitzungen, die trotz sorgfältiger Handhabung zuweilen auftreten können, die Gefahr eines gefährlichen Druckaufbaus nicht ausgeschlossen werden kann.
Alle diese Nachteile treten bei dem nachstehend näher beschrieben' η erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf, da die als Treibmittel eingesetzten Carbonsäuren der Reaktivkomponente für die Polyisocyanatkomponente gefahrlos zugesetzt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern einer Rohdichte von mindestens 250kg/m3 aus Polyurethanschaumstoffen mit einer kompakten Oberfläche durch Formverschäumung eines Reaktionsgemischs aus
a) einer Polyisocyanatkomponente, bestehend aus mindestens einem aromatischen Polyisocyanat,
b) einer Reaktivkomponente, bestehend aus mindestens einer organischen Verbindung mit mindestens zwei gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen,
c) Treibmitteln und gegebenenfalls
d) weiteren Hilfs- und Zusatzmitteln
unter Einhaltung einer Isocyanatkennzahl von 75 bis 1500, dadurch gekennzeichnet, daß man als Treibmittel c) organische Carbonsäuren, gegebenenfalls nob")n weiteren chemischen oder physikalischen Treibmitteln, verwendet.
Gegenstand der Erfindung sind auch die nach diosem Verfahren erhaltenen Formkörper.
Als Polyisocyanat-Komponente a) kommen beliebige aromatische Polyisocyanate mit einem NCO-Gehalt von mindestens 20Gew.-% in Betracht. Beispiele hierfür sind 2,4-Diisocyanatotoluol, dessen technische Gemische mit 2,6-Diisocyanatotoluol oder, bevorzugt, die bekannten Polyisocyanate oder Polyisocyanatgemische der Diphenylmethanreihe wie sie in beispielsweise durch Phosgenierung von Anilin/Formaldehyd-Kondensaten und oegebenenfalls döstilla live Aufarbeitung der Pho^onierungsprodukte zugänglich sind. Diese für das erfindungsgemäße Verfahren besonders gut geeignete Polyisocyanate oder Polyisocyanatgemische weisen im allgemeinen eir.en Gehalt an Diisocyanatodiphenylmethan-Isomeren von 50 bis 100Gew.-% auf und bestehen im wesentlichen zum Rest aus höherfunktionellen Homologen dieser Diisocyanate. Die in diesen Gemischen vorliegenden Diisocyanate bestehen im wesentlichen aus 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan in Abmischung mit bis zu 60Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Diisocyanate, an 2,4'-Diisocyanatodiphenylmethan und gegebenenfalls geringen Mengen an 2,2'-Diisocyanatodiph9nylmethan. Auch urethan-, carbodiimid- oder allophanatmodifizierte Derivate dieser Polyisocyanate können als Polyisocyanatkomponente a) eingesetzt werden.
Bei der Reaktivkomponente b) handelt es sich um mindestens eine organische Verbindung mit mindestens zwei gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen. Im allgemeinen handelt es sich um Gemische von mehreren derartigen Verbindungen. Vorzugsweise handelt es sich bei den einzelnen Verbindungen der Komponente b) um die aus der Polyurethanchemie an sich bekannten organischen Polyhydroxyverbindungen.
In Betracht kommen insbesondere die an sich bekannten Polyhydroxypolyether des Molekulargewichtsbereichs 400 bis 10000, vorzugsweise 1500 bis 6000, die pro Molekül mindestens 2, vorzugsweise 2 bis 6 Hydroxylgruppen der genannten Art aufweisen.
Derartige Polyhydroxvpolyether werden in an sich bekannter Weise durch Alkoxylierung von geeigneten Startermolekülen erhalten. Geeignete Startermoleküle sind beispielsweise Wasser, Propylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan, Sorbit, Rohrzucker, Aminoalkohole wie Ethanolamin oder Diethanolamin oder aliphatische Amine wie n-Hexylamin oder 1,6-Diaminohexan bzw. beliebige Gemische derartiger Startermoleküle. Geeignete Alkoxylierungsmittel sind insbesondere Propylenoxid und gegebenenfalls Ethylenoxid, welches im Gemisch mit Propylenoxid oder auch separat in getrennten Reaktionsschritten während der Alkoxylierungsreaktion zur Anwendung gelangen kann.
Auch die an sich bekannten Modifizierungsprodukte derartiger Polyetherpolyole, d. h. die bekannten Pfropfpolyether auf Basis der beispielhaft genannten einfachen Polyetherpolyole bzw. dia bekannten Polyadditionsprodukte als Füllstoffe enthaltende Polyetherpolyole, beispielswer 3 Polyhydrazocarbon&mide als disperse Füllstoffe enthaltende Polyetherpolyole sind geeignet.
Auch die üblichen Polyesterpolyole des Molekulargewichtsbereichs 400 bis 10000, vorzugsweise 1500 bis 4000, die pro Molekül mindestens zwei, vorzugsweise 2 bis 6 Hydroxylgruppen aufweisen, sind als Komponente b) bzw. als Teil der Komponente b) geeignet. Geeignete Polyesterpolyole sind die an sich bekannten Umsetzungsprodukte von überschüssigen Mengen an mehrwertigen Alkoholen der als Startermolküle bereits beispielhaft genannten Art mit mehrbasischen Säuren wie beispielsweise Bernsteinsäure, Adipinsäure, Phthalsäure, Tetrahydiophthalsäure oder beliebigen Gemischen derartiger Säuren.
Auch niedermolekulare Polyhydroxyverbindungen, d. h. solche eines Molekulargewichtsbereichs von 62 bis 399 sind als Komponente b) bzw. als Teil der Komponente b) geeignet. Hierzu gehören die aus der Polyurethanchemie an sich bekannten niedermolekularen, Hydroxylgruppen aufweisenden Kettenverlänge.ungsmittel bzw. Vernetzer wie Alkanpolyole der bereits oben als Startermoleküle beispielhaft genannten Art oder auch niedermolekulare Polyetherpolyole, wie sie durch Alkoxylierung dieser Startermoleküle zugänglich sind.
Die Komponente b) besteht, wie bereits ausgeführt, vorzugsweise aus organischen Polyhydroxyverbindungen bzw. aus Gemischen organischer Polyhydroxyverbindungen der beispielhaft genannten Art, wobei als Komponente b) sowohl Gemische der beispielhaft genannten höhermolekularen Polyhydroxyverbindungen mit den beispielhaft genannten niedermolekularen Polyhydroxyverbindungen als auch niedermolekulare Po'ynydroxylverbindungen der beispielhaft genannten Art allein in Betracht kommen.
Die Reaktivkomponente b) kann, zumindest zum Teil, auch aus Aminogruppen aufweisenden Verbindungen bestehen. Hierzu gehören sowohl Aminopolyether des Molekulargewichtsbereichs 400 bis 12000, vorzugsweise 20U0 bis 8000 mit mindestens zwei aliphatisch und/oder aromatisch gebundenen primären und/oder sekundären, vorzugsweise primären Aminogruppen als auch niedermolekulare rolyamine des Molekulargewichtsbereichs 60 bis 399.
Zu den Aminopolyethern gehören solche der in EP-B-0081701, US-PS 3654370, US-PS 3155728, US-PS 3236895, US-PS 3808250, US-PS 3975428, US-PS 4016143, US-PS 3865791 oder DE-OS 2948491 genannten Art. Zu den niedermolekularen Polyaminen gehören beispielsweise aliphatische Polyamine wie Ethylendiamin, 1,6-Diaminohexan oder vorzugsweise aromatische Polyamine, insbesondee alkylsubstituierte Phenylendiamine wie 1-Methyl-3,5-diethyl-2,4-diaminobenzol, 1-Methyl-3,5-diethyl-2,6-diaminobenzol, 4,6-Dimethyl-2-ethyl-1,3-c!iaminobenzol, 3,5,3',5'-Tetraethyl-4,4'-diamiriodiphenylmethan, 3,5,3',5'-Tetraisopropyl-4,4'-diaminodiphenylmethan, 3,5-Diethyl-3',5'-diisopropyl-4,4'-diaminodiphenylmethan oder beliebige Gemische derartiger Verbindungen.
Als Treibmittel c) werden erfingungsgemäß organische Carbonsäuren, gegebenenfalls zusammen mit anderen an sich bekannten chemischen oder physikalischen Treibmitteln eingesetzt.
Geeignete Carbonsäuren sind insbesondere aliphatische Carbonsäuren des Molekulargewichtsbereichs 46 bis 500, vorzugsweise 60 bis 300. Besonders bevorzugt sind solche aliphatischen Carbonsäuren, die neben einer Carboxylgruppe mindestens eine weitere gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus primären alkoholischen Hydroxylgruppen, sekundären alkoholischen Hydroxylgruppen, Mercaptogruppen, primären Aminogruppen, sekundären Aminogruppen oder Carb >xylgruppen, enthalten.
In Betracht kommen somit einfache Monocarbonsäurer wie Essigsäure, Propionsäure, Pivalinsäure, Cyclohexancarbonsäure, Dodecansäure, Stearinsäure, Ölsäure bzw. Gemische derartiger Säuren, vorzugsweise jedoch aliphatische Carbonsäuren, die zusätzlich zur Carboxylgruppe weitere Reaktivgruppen der genannten Art enthalten, wie beispielsweise Milchsäure, Glykolsäure, Weinsäure, 2-Mercaptoessigsäure, 3-Mercaptopropionsäure, 6-Aminohexansäure, 6-Methylaminohexansäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure oder Hexahydrophthalsäure (cycloaliphatische Verbindungen werden im Rahmen der Erfindung als aliphatische Verbindungen angesehen). Besonders bevorzugt wird Milchsäure als organische Carbonsäure verwendet. Die Verwendung von aromatischen Carbonsäuren wie beispielsweise von Benzoesäure, 4-Methylbenzoesäure oder Phthalsäure ist zwar prinzipiell möglich, wegen der geringen Löslichkeit dieser Säuren in der Reaktivkomponente b) jedoch weniger bevorzugt
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die beispielhaft genannten erfindungswesentlichen organischen Carbonsäuren auch in Kombination mit untergeordneten Mengen an anderen, an sich bekannten chemischen oder physikalischen Treibmittteln verwendet werden. Hierzu gehören Wasser, in den Ausgangskomponenten physikalisch gelöste Gase wie Luft, Kohlendioxid oder Stickstoff, Pyrokohlensäureester, stickstoffabspaltende Verbindungen, flüchtige Kohlenwasserstoffe odor Halogenkohlenwasserstoffe. Die Mitverwendung von derartigen weiteren Treibmitteln ist jedoch, von der oftmals nicht zu vermeidenden Mitverwendung von Wasser und eingerührter Luft abgesehen, nicht bevorzugt. Diese anderen Treibmittel machen im allgemeinen, falls sie überhaupt anwesend sind, maximal 50, vorzugsweise maximal 25Gew.-% aller im Reaktionsgemisch vorliegenden Treibmittel aus.
Die Mitverwendung von Wasser als weiteres Treibmittel kann oftmals nicht umgangen werden, da die Ausgangskomponenten, insbesondere die Komponente b), oftmals Spuren von Wasser enthalten und auch manche der eingesetzten Carbonsäuren als Gemische mit Wasser im Handel sind und als solche eingesetzt werden. Im allgemeinen liegt die Gesamtmenge des irr. Reaktionsgemisch vorliegnden Wassers bei maximal 3 Mol, im allgemeinen bei maximal 1,5MoI Wasser pro Mol an in den Carbonsäuren vorliegenden Carboxylgruppen.
Besonders bevorzugt wird wasserhaltige Milchsäure, d.h. eine Lösung verwendet, die zu 80 bis 99Gew.-% aus Milchsäure und zu 20 bis 1 Gew.-% aus Wasser besteht.
Die Gesamtmenge der eingesetzten Treibmittel richtet sich selbstverständlich nach der jeweils angestrebten Dichte der Formkörper. Im allgemeinen macht das Gewicht der Komponente c) 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,4 bis 4Gew.-% des gesamten aus den Komponenten a), b), c) und d) bestehenden Reaktionsgemische aus. Die gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen der Komponente c) gehen mit in die Berechnung der Isocyanatkennzahl ein.
Bei den gegebenenfalls mitzuverwendenden weiteren Hilfs- und Zusatzmitteln handelt es sich beispielsweise um die an sich bekannten, die Isocyanat-Polyadditionsreaktion beschleunigenden Katalysatoren wie tert. Amine wie Triethylendiamin, N,N-Dimethylbenzylamin oder N,N-Dimethylcyclohexylamin bzw. metallorganische Verbindungen, insbesondere Zinnverbindungen wie Zinn(ll)-octoat oder Dibutylzinndilaurat. Auch Trimerisierungskatalysatoren wie beispielsweise Alkaliacetate wie Natriumoder Kaliumacetat, Alkaliphenolate, wie Natriumphenolat oder Natriumtrichlorphenolat oder 2,4,6-Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol oder auch Bleinaphthenat, BIribenzoat oder Bleioctoat können erfindungsgemäß zum Einsatz gelangen, falls an die Herstellung von Isocyanuratgruppen aufweisenden Polyurethanschaumstoffen gedacht ist. Weitere, gegebenenfalls mitzuverwendende Hilfs- und Zusatzstoffe d) sind beispielsweise die an sich bekannten Schaumstabilisatoren, beispielsweise jene auf Basis von Polyether modifizierten Polysiloxanen.
Weitere, gegebenenfalls mitzuverwendende Hilfs- und Zusatzmittel d) sind innere Formtrennmittel, beispielsweise solche der in EP-B-0081 701, US-PS 3726952, GB-PS 1365215, US-PS 4098731, US-PS 4058492, DE-OS 2319648, US-PS 4033912, US-PS 4024090, DE-OS 2427273 oder US-PS 4098731 beschriebenen Art.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im allgemeinen so vorgegangen, daß die Ausgangskomponenten b) bis d) vorab miteinander vermischt und anschließend mit der Polyisocyanatkomponente a) vereinigt werden. Die letztgenannte Durchmischung erfolgt beispielsweise unter Verwendung von Rührwerksmischern oder vorzugsweise unter Verwendung der üblichen Hochdruck-Mischaggregate, wie sie üblicherweise zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen verwendet werden. Unmittelbar nach der Herstellung des Reaktionsgemisches erfolgt die Befüllung der Form, wobei die Menge des in die Form eingetragenen Reaktionsgemisches der angestrebten Rohdichte der Formkörper angepaßt wird. Neben diesem Einstufen-Verfahren kann das erfindungsgemäße Verfahren auch nach dem Semiprepolymerprinzip durchgeführt werden. Hierbei wird die Gesamtmenge der Polyisocyanatkomponente a) mit einem Teil der Komponente b), beispielsweise unter Einhaltung eines NCO/OH-Äquivalentverhältnisses von mindestens 3:1, vorzugsweise mindestens 8:1 zu einem NCO-Semiprepolymeren umgesetzt, welches anschließend mit einem Gemisch der verbleibenden Komponenten b) bis d) zur Reaktion gebracht wird.
Dabei können selbstverständlich zur Herstellung der NCO-Semiprepolymeren Polyhydroxyverbindungen b) eingesetzt werden, die von den Polyhydroxyverbindungen b), die anschließend mit den NCO-Semiprepolymeren abgemischt werden, verschieden
Bei allen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Mengenverhältnisse der Einzelkomponenten so gewählt, daß eine Isocyanatkennzahl von 75 bis 1 500, vorzugsweise 80 bis 1GO vorliegt. Unter „Isocyanatkennzahl" ist hierbei der Quotient der Anzahl der Isocyanatgruppen geteilt durch die Anzahl der gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen
multipliziert mit 100 zu verstehen. Wesentlich über 100 liegende Isocyanatkennzahlen kommen dann in Betracht, wenn unter gleichzeitiger Mitverwendung von Trimerisierungskatalysatoren die Herstellung von Isocyanurat-modifizierten
Polyurethanschaumstoffer angestrebt wird.
Die Rohdichte der Formkör per liegt bei mindestens 250, vorzugsweise bei 400 bis 800 kg/m3.
Im allgemeinen beträgt dia Temperatur der zur Anwendung gelangenden Formwerkzeuge mindestens 300C, vorzugsweise
mindestens 500C. Die Innenwände der Werkzeuge können erforderlichenfalls vor der Befüllung mit an sich bekannten äußeren Formtrennmitteln beschichtet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet auch ohne Mitverwendung der bislang stets eingesetzten
Fluorchlorkohlenwasserstoffe die Hersi';;.ung von hochwertigen Polyurethanschaumstoff-Formteilen einer kompakten,
blasenfreien Oberfläche. Das erfindunysgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Herstellung von halbharten bis harten Integralschaumstoffen mit einer kompakten Oberfläche, wie sie in der Automobil- und Möbelindustrie in großem Umfang zum Einsatz gelangen.
Beispiele
Ausgangsmaterialien
Komponente a):
Polyisocyanatgemische' *> üiphenylmethanreihe mit einem NCO-Gehalt von 31 Gew.-% und einem Gehalt an isomeren
Diisocyanatodiphc.yimethanen von 60Gew.-%, davon 55Gew.-% 4,4'- und ca. 5Gew.-% 2,4'-Diisocyanatodiphenylmethan.
Polyolkomponente b 1):
Propoxylierungsprodukt von Trimethylolpropan der OH-Zahl 860.
Polyolkomponente b2):
Propoxylierungsprodukt von Trimethylolpropan der OH-Zahl 42.
Zusatzmittel d1 (Stabilisator):
Handelsübliches Polyethersiloxan (*Tegostab OS 50, Hersteller: Goldschmidt AG, 4300 Essen 1).
Zusatzmittel d2 (Katalysator):
Ν,Ν-Dirr athylcyclohexy lamin
Die in Tabelle 1 angegebenen Polyolmischungen werden mit der ebenfalls in Tabelle 1 angegebenen Menge der
Polyisocyanatkomponente a) verarbeitet.
Tabelle 1 (alle Zahlen beziehen sich auf Gewichtsteile)
Komponente Beispiel 57 2 57 3 57 4 57
1 39 39 39 39
b1 2 2 2 2
b2 3 4 2 2
d1 - 0,3 0,84 -
d2 - 2,7 - -
Wasser 3,5 - - -
2-Hydroxypropansäure - - - 6
Propansäure 142 148 148 134
Monofluortrichlormethan 110 110 110 110
a
NCO-Kennzahl
Allgemeine Anmerkungen zu den Ausführungsbeispielen
Unter Verwendung der in Tabelle 1 mitgeteilten Rezepturen wurden plattenförmige Schaumstoff-Formkörper der Rohdichte 400 bis 600 kg/m3 hergestellt (vgl. Tabelle 2). Als Formwerkzeug diente eine Plattenform der Abmessung
10mm x 200mm χ 200mm, deren Innenwände mit einem handelsüblichen äußeren Formtrennmittel auf Wachsbasis
(*Acmosil 180, Hersteller: Acmos, D - 2800 Bremen 1) beschichtet worden waren. Vor der Verarbeitung wurden die
Polyolmischungen durch kurzzeitiges hochtouriges Rühren (5 Minuten, 1000UpM, Propellerrührer) mit 10Vol.-%, bezogen auf Atmosphärendruck, feindisperser Luft beladen.
Die Herstellung der Reaktionsgemische aus den Polyolmischungen und der Polyisocyanatkomponente a) erfolgte unter
Verwendung einer üblichen Rührwerksmischvorrichtung. Die Dichte der jeweiligen Formkörper wurde durch die Menge des
jeweils in die Form eingetragenen Reaktionsgemisches bestimmt.
Beispiele
1 und 2 Erfindungsgemäße Beispiele unter Verwendung von Carbonsäure bzw. Carbonsäure/Wassergemisch als CO2 bildende Treibmittel.
3 Vergleichsbeispiei mit Wasser als CO2 bildende Treibmittel.
4 Vergleichsbeispiel unter Verwendung von Monofluortrichlormethan als Treibmittel (klassischer Integralschaumstoff hoher Härte).
In der nachstehenden Tabelle 2 wird die Oberflächenhärte Shore D für die einzelnen Schaumstoff-Formkörper mitgeteilt: Tabelle
Rohdichte Beispiele
(kg/m3) 12 3
Die Oberflächenhärte der erfindungsgemäßen Beispielserie 1 und 2 liegt bei allen Rohdichten deutlich über dem carbonsäurefreien Vergleichsbeispiel 3. Sie liegen nur geringfügig unter der Oberflächenhärte des wasserfrei mit R11 als Treibmittel hergestellten Integralschaums (Vergleichsbeispiel 4).
60 55 50 60
68 66 57 69
74 72 66 75

Claims (6)

1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern einer Rohdichte von mindestens 250kg/m3 aus Polyurethanschaumstoffen mit einer kompakten Oberfläche durch Formverschäumung eines Reaktionsgemische aus
a) einer Polyisocyanatkomponente, bestehend aus mindestens einem aromatischen Polyisocyanat,
b) einer Reaktivkomponente, bestehend aus mindestens einer organischen Verbindung mit mindestens zwei gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen,
c) Treibnr.itteln und gegebenenfalls
d) weiteren Hilfs- und Zusatzmilteln
unter Einhaltung einer Isocyanatkennzahl von 75 bis 1500, dadurch gekennzeichnet, daß man als Treibmittel c) organische Carbonsäuren, gegebenenfalls neben weiteren chemischen oder physikalischen Treibmitteln, verwendet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Carbonsäuren c) aliphatische Carbonsäuren des Molekulargewichtsbereichs 60 bis 300 verwendet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Carbonsäuren c) solche verwendet, die neben ainer Carboxylg» uppe mindestens eine weitere gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus primären alkoholischen Hydroxylgruppen, sekundären alkoholischen Hydroxylgruppen, Mercaptogruppen, primären Aminogruppen, sekundären Aminogruppen oder Carboxylgruppen, enthalten.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Carbonsäure c) Milchsäure verwendet.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Treibmittel c) eine wäßrige Lösung verwendet, die aus 80 bis 99Gew.-% Milchsäure und 20 bis 1 Gew.-% Wasser besieht.
6. Gemäß Anspruch 1 bis 5 erhaltene Formkörper.
DD33910190A 1990-03-27 1990-03-27 Verfahren zur herstellung von formkoerpern aus polyurethanschaumstoffen und die nach diesem verfahren erhaltenen formkoerper DD297830A5 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE9209776U1 (de) * 1992-07-21 1992-09-17 Dresdener Industrie Und Service Gmbh, O-8060 Dresden, De

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