DD294933A5 - Verfahren zur quecksilberfreien herstellung von acetaldehyd - Google Patents

Verfahren zur quecksilberfreien herstellung von acetaldehyd Download PDF

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DD294933A5
DD294933A5 DD29185886A DD29185886A DD294933A5 DD 294933 A5 DD294933 A5 DD 294933A5 DD 29185886 A DD29185886 A DD 29185886A DD 29185886 A DD29185886 A DD 29185886A DD 294933 A5 DD294933 A5 DD 294933A5
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acetylene
acetaldehyde
water
alcohol
mixture
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DD29185886A
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Juergen Dunkel
Wolfram Guenther
Juergen Koppe
Hans-Joachim Kozyk
Klaus-Dieter Rauchstein
Hans-Dieter Voigt
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Buna Ag,De
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Abstract

Verfahren zur quecksilberfreien Herstellung von Acetaldehyd mit dem Ziel, in einfacher, oekonomischer und umweltfreundlicher Weise Acetaldehyd aus Acetylen und Wasser zu erzeugen. Hierbei wird in einer ersten Stufe das Acetylen vinyliert und das Vinylierungsgemisch in einer zweiten Stufe unter Anlagerung von Wasser zum Acetaldehyd und Alkohol hydrolysiert. Das Ziel wird erfindungsgemaesz dadurch erreicht, dasz Acetylen in der ersten Stufe mit einem Gemisch aus einem aliphatischen oder cycloaliphatischen einwertigen Alkohol mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, der durch Ethergruppen modifiziert sein kann, und 0,5 bis 10 * Glykol und/oder Polyglykol in Gegenwart von 5 bis 25 * Kaliumhydroxid und 5 bis 40 * einen dipolar, aprotonischen Loesungsmittels, das oberhalb der Reaktionstemperatur siedet, zu den entsprechenden Vinylethern umgesetzt wird.

Description

Charakteristik des bekannten Standes der Technik Es ist bekannt, Acetaldehyd aus Acetylen und Wasser über Vinylether niederer Alkohole wie z. B. über Methanol herzustellen
(DRP 705273).
Die Vinylierung erfolgt durch die Reaktion von Acetylen mit Methanol im Alkalischen bei Temperaturen von ca. 160°C und einem Druck von 14 bis 1 β atm. Der gebildete Methylvinylether wird kondensiert und das nicht umgesetzte Acetylen abgetrennt. Anschließend wird der Methylvinylether auf ca. 80°C erwärmt und mit wäßriger Schwefelsäure zu Acetaldehyd und Methanol
verseift. Die dabei gebildeten Acetaldehyd-Methanol-Dämpfe werden in Gegenwart stark verdünnter Schwefelsäure in einer weiteren Kolonne destilliert. Hierbei fällt ein Acetaldehyd hoher Reinheit an. Das Methanol wird in einer folgenden Kolonne vom
Wasser destillativ getrennt. Nachteilig an diesem Verfahren ist die hohe Gefährdung beim Arbeiten mit Acetylen unter einem Druck von 14 bis 16 atm sowie
der relativ hohe apparative und energetische Aufwand zur Trennung und Gewinnunq der Komponenten Acetaldehyd und Methanol.
Eine Verbesserung gelang FISCHER (DD-PS 21530) durch die Verwendung von Glykol als Vinylierungskomponente. Da Glykol
bei der für die Vinylierung erforderlichen Reaktionstemperatur im Bereich von 140 bis 2000C flüssig vorliegt, kann die Vinylierung drucklos erfolgen. Dadurch entfallen die hohen Aufwendungen für das Arbeiten mit Acetylen unter einem Druck größer als
Bei einem Acetylenvordruck von 1,1 bis 2,0 atm und Temperaturen von 160 bis 170°C reagiert Acetylen mit einer alkalischen Glykollösung so, daß vorwiegend ein Gemisch aus Glykolacetat und Monoglykolvinylether erhalten wird. Dieses Gemisch verläßt bei 950C den Vinylierungsturm, wird anschließend zur Abtrennung des nicht umgesetzten Acetylene
kondensiert und danach in einer Kolonne bei 1000C in Gegenwart von Wasserdampf und flüchtigen organischen Säuren zu
Acetaldehyd und Glykol zersetzt. Gleichzeitig werden in derselben Kolonne beide Komponenten destilliert. Analog hierzu wird in
der SU-PS 222363 Acetylen mit Glykol bei Temperaturen von 140 bis 18O0C vinyliert in Anwesenheit alkalischer Katalysatoren und Triethanolamin oder Hydrochinon und Dimethylanilin. Die Zersetzung des gebildeten Vinylether-Acetal-Gemisches erfolgt in bekannterWeise im Sauren zum Acetaldehyd und Alkohol. Im Gegensatz zur DD-PS 21530 wird hierbei kontinuierlich ein Teil des Vinylierungsgemisches aus den Reaktionsturm ausgekreist und destillativ aufgearbeitet.
Dennoch betragen die Glykolverluste bei diesem Verfahren etwa 70kg pro t Acetaldehyd. Diese Verluste resultieren
insbesondere aus der Bildung höhermolekularer Glykolagglomerate und der Bildung salzartiger Produkte. Die hohen
Glykolverluste lassen diese Verfahrensweise unökonomisch erscheinen. Ziel der Erfindung Das Ziel der Erfindung besteht darin, in einfacher, ökonomischer und umweltfreundlicher Weise Acetaldehyd herzustellen. Darlegung des Wesens der Erfindung
die technische Aufgabe, die durch die Erfindung gelöst wird
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Acetylen und Wasser über
geeignete Vinylether entsprechend dem Ziel der Erfindung zu entwickeln.
merkmale der Erfindung
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Acetylen bei einem Druck von 1,0 bis 2,8 atm und bei Temperaturen von 100 bis 18O0C mit einer Lösung, bestehend aus einem aliphatischen oder cycloaliphatljchen einwertigen Alkohol mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, der durch Ethergruppen modifiziert sein kann, und 0,5 bis 10 Gew.-% Glykol und/oder Polyglykol in
Gegenwart von 5 bis 25 Gew.-% Kaliumhydroxid und 5 bis 40 Gew.-4 eines dipolar, aprotonischen Lösungsmittels, das oberhalb
der Reaktionstemperatur siedet, zu den entsprechenden Vinylethern umgesetzt wird.
Die Reaktionstemperatur in der Vinylierung wird im Bereich von 100 bis 18O0C so gewählt, daß die gebildeten Vinylether bei Normaldruck aus dem Reaktionsgemisch abdestillieren, nicht jedoch die anderen Komponenten des Reaktionsgemisches. Als
dipolar, aprotonische Lösungsmittel sind insbesondere Dimethylsu'lfoxid und Dimethylformamid geeignet.
Bei Vinylierungstemperaturen oberhalb von 140°C kann auf die Zug/ibe dipolar, aprotonischer Lösungsmittel gegebonenfalls
verzichtet werden, allerdings unter Abnahme der Raum-Zeit-Ausbeute.
Das die Vinylierung bei Temperaturen unterhalb der Vinylierungstemperatur verlassende Vinylethergemisch wird bei einer Temperatur von ca. 50 bis 100°C kondensiert. Das nicht umgesetzte Acetylen wird abgetrennt und in die Vinylierung
zurückgeführt.
Das bei etwa 50 bis 1000C kondensierte Viny lethergemisch wird bei der Kondensationstemperatur in allgemein bekannter Weise
unter Zugabe von Wasser und Säuren hydrolysiert und gleichzeitig destillativ in Acetaldehyd, der in hoher Reinheit anfällt, und das Alkoholgemisch getrennt. Die im Alkoholgemisch vorhandenen Reste an Säure werden mittels Wasser herausextrahiert.
Das Wasser wird vom Alkoholgemisch im Scheidetrichter getrennt und wieder in die Hydrolyse zurück geführt. Die im Alkoholgemisch vorhandenen Spuren an Wasser werden in allgemein bekannter Weise aus dem Alkoholgemisch entfernt und
das Alkoholgemisch wird wieder in die Vinylierung zurück geführt.
Der Vorteil Hieser Verfahrensweise gegenüber dem Methylvinyletherverfahren ist, daß bei Acetylendrücken unterhalb von
2,8 atm gearbeitet werden kann. Dadurch entfällt der sonst notwendige Zusatz von Stickstoff zum Acetylen und der hohe
Aufwand zum Komprimieren des Acetylene. Der Vorteil dieser Verfahrensweise gegenüber dem Glykolvinyletherverfahren ist, daß die Alkoholverluste deutlich gesenkt
werden.
Überraschend ist, daß auch bei den Vinylierungstemperaturen unterhalb von 14O0C keine Absenkung der Raum-Zeit-Ausbeute
auftritt, und daß trotz der teilweise hohen Kaliumhydroxid- bzw. Kaliumalkoholatgehalte das Vinylierungsgemisch bis unterhalb der Raumtemperatur flüssig bleibt. Die reinen Alkohol-Alkoholat-Gemische der erfindungsgemäß verwendeten Alkohole liegen
normalerweise bis zu Temperaturen von ca. 9O0C als feste Substanzen vor.
Die Erfindung wird durch nachfolgende Beispiele näher erläutert. Beispiele
Die Vinylierung wurde in 11 Alkohol unter den in Tabelle 1 aufgeführten Reaktionsbedingungen durchgeführt. Der Volumenstrom ah Acetylen betrug In allen Beispielen 50l/h und der Acetylen-Vordruck 1,1 atm. Im Beispiel 2 wurde der Acetylenvolumenstrom auf 60 l/h erhöht und im Beispiel 3 auf 70 l/h.
Tabelle 1: Vinylierungsbedingungen Beispiel Akohol KOH DMSO DMF Glykol
Polyglykol Temperatur Raum-Zeit-Ausbeute (%) (0C) an Vinylether
(Mol/l h)
1 (Vergleichs Glykol 10 20 15 5
beispiel)
2 (erfindungs Cyclo 10 30 5
gemäß) hexanol
3 (erfindungs Cyclo 10 5
gemäß) hexanol
4 (erfindungs Cyclo 10 10 0,5
gemäß) hexanol
5 (erfindungs iso-Amyl- 20 0,5
gemäß) alkohol
6 (erfindungs iso-Amyl- 20
gemäß) alkohol
7 (erfindunga- Cyclo 10 0,5
gemäß) hexanol
8 (erfindungs iso-Amyl- 20 5
gemäß) alkohol
9 (erfindungs· Diethylen- IO
gerp.'.iJ) glykolmono-
methylether
160 0,95
150 0,95
150 2,1
150 2,9
120 0,8
120 1,5
150 0.P5
120 1,5
170 1,2
Vor Beginn der Vinylierungsreaktion wurde die erforderliche Kaliumhydroxidmenge mit dem betreffenden Alkohol bei Temperaturen von 100 bis 15O0C zum Alkoholat umgesetzt. Das dabei freiwerdende Wasser wurde im Stickstoffstrom abgetrennt. Danach wurden Glykol bzw. Polyglykol und Dimethylsulfoxid (DMSO) bzw. Dimethylformamid (DMF) als dipolar, aprotonische Lösungsmittel zugegeben, das Reaktionsgemisch auf die erforderliche Temperatur hoch geheiztund vom Stickstoffstrom auf den vorgegebenen Acetylenstrom
umgeschaltet.
Die innerhalb einer Stunde gebildeten Vinylether wurden aus dem nicht umgesetzten Acetylenstrom kondensiert und bei der Kondensationstemperatur von 8O0C unter Zugabe äquimolarer Wassermengen in Gegenwart 1%iger Essigsäure hydrolysiert. Es
wurden die in Tabelle 2 angegebenen Acetaldehydmengen in einer Reinheit höher 99% erhalten.
-3- 294 Tabelle 2: Ausbeute an Acetaldehyd
Beispiel Acetaldehydausbeute
(Mol/h)
1 0,95
2 0,95
3 2,1
4 2,9
5 0,8
6 1,5
• 7 0,95
8 1,5
9 1,2
Nach einem Dauerversuch über 100h traten im Beispiel 1 Verluste an Glykol in Höhe von 210g an,Nebenprodukten auf. Im Gegensatz dazu wurden bei Verwendung der erfindungsgeml ßen Alkohole Nebenprodukte in Höhe von maximal 20g des
eingesetzten Alkohols beobachtet.
Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Alkoholgemische konnten die Alkoholverluste spürbar gesenkt werden. Der Glykoizusatz bewirkte eine überraschende Verflüssigung des Vinyiierungsgemisches bis unterhalb der Raumtemperatur. Durch
den Zusatz der dipolar aprotonischen Lösungsmittel wie Dimethylsulfoxid oder Dimethylformamid wurde in Verbindung mit den anderen Komponenten die Raum-Zeit-Ausbeute verbessert.

Claims (1)

  1. Verfahren zur quecksilberfreien Herstellung von Acetaldehyd aus Acetylen und Wasser, wobei zunächst das Acetylen in Gegenwart von alkalischen Katalysatoren bei 100 bis 1800C und 1 bis 2,8 atm mit Alkohol vinyliert wird und das Vinylierungsgemisch unter Anlagerungen von Wasser in Gegenwart von Säure zum Acetaldehyd und Alkohol hydrolysiert wird, gekennzeichnet dadurch, daß das Acetylen mit einem Gemisch aus einem aliphatischen oder cycloaüphatischen einwertigen Alkohol mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, der durch Ethergruppen modifiziert sein kann, und 0,5 bis 10 Gew.-% Glykol und/öder Polyglykol in Gegenwart von 5 bis 25 Gew.-% Kaliumhydroxid und 5 bis 40 Gew.-% eines dipolar, aprotonischen Lösungsmittels, das oberhalb der Reaktionstemperatur siedet, zu den entsprechenden Vinylethern umgesetzt wird.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur quecksilberfreien Herstellung von Acetaldehyd aus Acetylen und Wasser, wobei das Acetylen In einer ersten Stufe vinyliert wird und die gebildeten Vinylether in einer zweiten Stufe unter Anlagerung von Wasser zum Acetaldehyd und den Ausgangsalkoholen hydrolysiert werden.
DD29185886A 1986-06-30 1986-06-30 Verfahren zur quecksilberfreien herstellung von acetaldehyd DD294933A5 (de)

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