DD289468A5 - Arzneimitteltechnologisches verfahren zur herstellung einer alprazolam-arzneiform - Google Patents

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DD289468A5 DD33431689A DD33431689A DD289468A5 DD 289468 A5 DD289468 A5 DD 289468A5 DD 33431689 A DD33431689 A DD 33431689A DD 33431689 A DD33431689 A DD 33431689A DD 289468 A5 DD289468 A5 DD 289468A5
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Karl-Friedrich Landgraf
Sabine Geissler
Sylvia Wejwoda
Fritz Bahr
Wolfgang Sauer
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein arzneimitteltechnologisches Verfahren zur Herstellung einer Alprazolam-Arzneiform. Das arzneimitteltechnologisches Verfahren zur Herstellung einer Alprazolam enthaltenden festen Arzneiform mit guter Bioverfügbarkeit und sehr guter Gehaltseinheitlichkeit ist dadurch gekennzeichnet, dass kristallines Alprazolam, mit Vorteil die Alpha-Modifikation, durch einen kontrollierten Hydratationsprozess in sehr feinkristallines Dihydrat umgewandelt und diese Suspension durch Aufsprühen auf eine Mischung aus festen galenischen Trägerstoffen, wie Laktose, Stärke, Stärkederivate, Cellulosepulver, mikrokristalline Cellulose und/oder Cellulosederivate homogen verteilt wird.{Alprazolam-Modifikation; Alprazolam-Dihydrat; Hydratationsprozess; arzneimitteltechnologisches Verfahren; Bioverfügbarkeit; Gehaltseinheitlichkeit; galenische Trägerstoffe}

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein arzneimitteltechnologisches Verfahren zur Herstellung einer Alprazolam enthaltenden, per os applizierbaren Arzneiform guter Bioverfügbarkeit und sehr guter Gehaltseinheitlichkeit. Das arzneimitteltechnologische Verfahren kann in der pharmazeutischen Industrie Anwendung finden.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik Die Erzielung einer guten Gehaltseinheitlichkeit bei sehr niedrig dosierten Arzneiformen mit weniger als einem Prozent Wirkstoffgehalt ist bekanntlich mit Schwierigkeiten behaftet. Die Teilchengröße, Teilchenmorphologie und das Herstellungsverfahren spielen hier eine entscheidende Rolle. So wird im US-Patent 4721-709-A die Herstellung von feine Teilchen schlecht löslicher Benzodiazepine (darunter Alprazolam)
enthaltenden festen Arzneiformen mit guten Lösungs- und Absorptionseigenschaften besenrieben. Die erforderliche feine
Kristallitgröße wird durch Präzipitation des Wirkstoffs aus einem organischen Lösungsmittel (Aceton, Methanol, Ethanol) in Gegenwart eines feinkörnigen Hilfsstoffes durch Zugabe von Wasser erreicht. Im US-Patent 4508-726-A wird zum Teil Mikronisierung vorgeschlagen und bei Salzen des Alprazolams ebenfalls die Präzipitation aus einem organischen Lösungsmittel. Aus der DE-OS 3.332.830 ist die Herstellung von Alprazolam-Tabletten bekannt, wobei Alprazolam mit Dicalziumphosphat
gemischt und mit einer 7,5%igen wäßrigen Methylcelluloselösung granuliert wird. Dabei wird jedoch nichts über eine
Kristallform ausgesagt. Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die industriell einfache Herstellung einer per os applizierbaren Alprazolam enthaltenden Arzneiform mit guter Bioverfügbarkeit und sehr guter Gehaltseinheitlichkeit.
Dabei sollen die Nachteile, die durch zusätzliche Verfahrensschritte, wie Mikronisierung oder Präzipitation aus einem organischen Lösungsmittel, vermieden werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein technisch einfaches und ökonomisches Verfahren ohne Verwendung von organischen Lösungsmitteln und ohne Mikronisierung zur Herstellung von per os applizierbaren Alprazolam enthaltenden Arzneiformen mit guter Bioverfügbarkeit, sehr guter Gehaltseinheitlichkeit und ausreichender Stabilität der Arzneiform zu entwickeln. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß in der Wei se gelöst, daß Alprazolam in Wasser, vorzugsweise in mindestens 3, besonders 10 bis 30 Masseteilen Wasser suspendiert und unter polarisationsmikroskopischer und röntgendiffraktometrischer Kontrolle der Hydratationsprozeß so gesteuert wird, daß der Wirkstoff vollständig in sehr feinkristallines plättchenförmiges und in Wasser gut dispergierbares Dihydrat umgewandelt und durch Aufsprühen auf feste galenische Hilfsstoffe homogen verteilt wird. Mit Vorteil wird dabei die nadeiförmige α-Modifikation eingesetzt, die bei der Reaktion mit Wasser feinkristalline Pseudomorphosen des
Dihydrats nach der α-Modifikation bildet, die bei entsprechenden Bedingungen vollständig in die Elnzelkristallite zerfallen. Zur Kontrolle der Kristallltgröße und der -verteilung wird mit Vorteil die Polarisationsmikroskopie eingesetzt. Zur Kontrolle der Dihydratbildung wird vorzugsweise die Röntgenpuh/erdiffraktometrle angewandt.Nach dem Hydratationsprozeß wird der Dihydrat-Suspension vorteilhafter Weise ein viskosltätserhöhender Zusatz, wie beispielsweise Gelatine, Natrlumcarboximethyl-, Methyl-, Hydroxiethylcellulose, Traganth, Pektin, Natriumalginat, Dextran beigefügt. Diese Suspension wird auf ein Gemisch aus festen gaienischen Trägerstoffen, wie beispielsweise Latkose, Stärke, Stärkederivate, Cellulose, Cellulosederivate, Siliciumdioxid aufgesprüht. Dem trockenen Granulat können in bekannter Weise weitere Hilfsstoffe zugesetzt werden. Das Granulat kann zu Tabletten verpreßt oder in Hartgelatinekapsel abgefüllt werden. Alprazolam kristallisiert in zwei verschiedenen kristallinen Modifikationen mit unterschiedlichem Kristallhabitus. Die stabilere α-Modifikation (Schmelzbereich 228-2310C) bildet lange Nadeln, die 2 bis 3 grd eher schmelzende ß-Modifikation dagegen tafelförmige Kristalle. Bei Kontakt mit Wasser werden beide Modifikationen in das aus tafelförmigen Kristallen bestehende Dihydrat umgewandelt. Diese drei kristallinen Phasen können nach den unterschiedlichen Röntgenbeugungsdiagrammen eindeutig identifiziert werden (Tab.1)
Damit sind auch die Kristallreaktionen (Hydratationsprozesse)
a-Alprazolam + H2O Alprazolam-Dihydrat sowie
ß-Alprazolam + HjO Alprazolam-Dihydrat
röntgendiffraktometrisch kontrollierbar. Das Dihydrat ist sehr stabil. Die Dehydration beginnt erst oberhalb CO bis 70°C, wobei das Maximum der DTG-Kurve (1. Ableitung der thermogravimetrischen Kurve) bei etwa 9O0C liegt.
Tab. 1: Röntgenbeugungsdiagramme (Pulverdiffraktogramme) kristallinerAlprazolam-Phasen
Nr. α-Modifikation Int. (%) p-Modifikation lnt.% Dihydrat Int. (%)
d(nm) d(nm) d(nm) 6
1 1,54 13
2 26 1,48
3 1,44 5
4 9 1,36
5 1,31 15
6 1,25 14
7 1,18 2
8 1,10 29
9 1,05 18
10 2 91 0,95
11 0,92 0,92 3
12 0,88 11
13 6 0,84
14 0,787 72
15 7 0,782
16 0,747 23
17 17 61 0,737
18 0,721 9 0,725
19 0,706 37 18 17
20 0,685 22 0,690 0,659 6
21 0,677 51 0,680
22 0,671 33 25
23 0,652 6 0,654
24 0,628 10 34
25 0,622 7 0,623
26 0,608 15
27 17 54 0,597
28 0,591 31 0,592 3
29 0,579 0,579 5
30 41 3 0,569 3
31 0,560 45 0,556 0,560
32 0,531 20
33 19 0,572
34 0,522 19
35 0,502 11
36 0,500 21
37 67 42 0,492
38 0,481 0,483 37
39 0,479 . 9
40 39 87 0,474
41 0,461 40 0,461
42 0,458 20 20
43 0,450 0,452
Nr. α-Modifikation Int. (%) ß-Modifikation 0,380 Int. % Dihydrat Int. (%) 32
d(nm) d(nm) d(nm) 26
44 29 0,366 38 0,445 19
45 0,441 23 0,441 25 25
46 0,436 0,432 0,358 17 17 11
47 0,424 12 0,423
48 3 0,419 10
49 0,416 6 4 6 25
50 0,410 0,410 0,344 0,412 13
51 0,407 23
52 14 0,402 35
53 0,394 0,336 0,393 34 19
54 18 0,332 0,391 14
55 0,388 20 0,328 15
56 0,385 13 4 100 8
57 0,382 81 0,319 0,382 14
58 0,370 22 0,315 75 0,370 14
59 0,364 24 0,366
60 0,360 0,312 22
61 38 9
62 0,354 20 0,306 0,354
63 0,352
64 20 21 0,349
65 0,345 11
66 0,340 19 0,342
67 0,338 40 0,339
68 12 27 0,336
69 0,333 18 21
70 0,326 21 0,327
71 0,322 19 0,321
72 31 11
73 0,316 21
74 0,314 26 13
75 0,311 19 0,311
76 0,309 11 29 0,309
77 0,306 10 0,307
78 0,304 0,304
Gitterebenenabstand relative Intensität
Ausführungsbeispiel
Beispiel 1
1,25g Alprazolam der α-Modifikation werden in 25ml Wasser suspendiert und über eine Korundscheibenmühle (Körnung 80) homogenisiert. Die Suspension wird 2 Stunden gerührt und anschließend mit 150g einer 2 Ma.-%igen Natriumcarboxymethylcelluloselösung vereinigt. Die Suspension wird auf 195,75g mikrokristalline Cellulose in der Wirbelschicht aufgesprüht.
Nach dem Trocknen wird dem Granulat 1 g Magnesiumstearat zugemischt und das Granulatzu Tabletten verpreßt. JedeTablätte enthält 0,5mg Alprazolam.
Beispiel 2
0,5g Alprazolam der α-Modifikation werden in 10ml Wasser suspendiert und über eine Korundscheibenmühle (Körnung 80) homogenisiert. Die Suspension wird 2 Stunden gerührt und anschließend mit 180g einer 10 Ma.-%igen Gelatinelösung vereinigt. Die Suspension wird auf 181,5g mikrokristalline Cellulose in der Wirbelschicht aufgesprüht. Nach dem Trocknen wird dem Granulat 1 g Magnesiumstearat zugemischt und das Granulat in Kapseln der Größe 1 mit einer Füllmasse von 200mg abgefüllt. Jede Tablette enthält 0,5 mg Alprazolam.
Beispiel 3
33,5g Alprazolam der α-Modifikation werden in 0,51 Wasser suspendiert. Die Suspension wird mit einer Korundscheibenmühle (Körnung 80) homogenisiert. Danach wird sie 2 Stunden gerührt und mit 1,5110Ma.-%iger Gelatinelösung vereinigt. Die Suspension wird auf eine Mischung aus 10,2kg Laktose, 4,3kg Kartoffelstärke und 66g Calciumlaktat in der Wirbelschicht aufgesprüht. Anschließend wird mit weiteren 1,7110Ma.-%iger Gelatinelösung granuliert. Nach dem Trocknen werden dem Granulat 71,5g Magnesiumstearat zugemischt und das Granulat zu Tabletten mit einer Masse von 110mg verpreßt. Jede Tablette enthält 0,25 mg Alprazolam.
Ergebnis der Prüfung auf einheitlichen Arzneistoffgehalt:
0,2452 mg; s = 0,0064

Claims (6)

1. Arzneimitteltechnologisches Verfahren zur Herstellung einer Alprazolam enthaltenden, per os applizierbaren Arzneiform, dadurch gekennzeichnet, daß Alprazolam durch Hydratation in feinkristallines Dihydrat umgewandelt, der Dihydratsuspension ein viskositätserhöhender Stoff zugefügt und die Suspension auf feste galenische Trägerstoffe aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß kristallines Alprazolam der α-oder ß-Modifikation in mindestens 3 Masseteilen vorzugsweise 10 bis 30 Masseteilen Wasser suspendiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Suspension so lange gerührt wird, bis die α- bzw. ß-Modifikation vollständig in das plättchenförmige, kristalline Dihydrat umgewandelt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dihydratsuspension Viskositätserhöhende Stoffe, vorzugsweise Gelatine oder Natriumcarboximethylcellulose zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension auf feste galenische Trägerstoffe, wie Laktose, Stärke, Stärkederivate, Cellulosepulver, mikrokristalline Cellulose oder Cellulosederivate aufgesprüht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Granulat weitere Zusätze zugemischt werden und dieses dann zu Tabletten verpreßt oder in Hartgelatinekapseln abgefüllt wird.
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DE19904035595 DE4035595C2 (de) 1989-11-07 1990-11-06 Tafel- bzw. plättchenförmiges 8-Chlor-1-methyl-6-phenyl-4H-1,2,4-triazolo[4,3-a][1,4]benzodiazepin-Dihydrat, Verfahren zu seiner Herstellung und dessen Verwendung für "per os"-applizierbare Arzneiformen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2009108775A2 (en) 2008-02-28 2009-09-03 R.P. Scherer Technologies, Inc. Process to minimize polymorphism

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B5 Patent specification, 2nd publ. accord. to extension act
NPI Change in the person, name or address of the patentee (addendum to changes before extension act)
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