DD270088A1 - Verfahren zur thermischen oberflaechenmodifikation mit elektronenstrahlen - Google Patents

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Matthias Mueller
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/06Surface hardening
    • C21D1/09Surface hardening by direct application of electrical or wave energy; by particle radiation

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Abstract

Das Verfahren zur thermischen Oberflaechenmodifikation mit Elektronenstrahlen dient dem Aufbringen von Haertebahnen auf vorzugsweise langen Bauteilen mit geringem Querschnitt. Erfindungsgemaess wird der zweidimensional hochfrequent ablenkbare Elektronenstrahl im Wechsel auf dem Nutzbereich und mindestens einem diesen flankierenden Kompensationsbereich auf dem Werkstueck zur Einwirkung gebracht. Nach Abschluss dieses Prozesses und des Temperaturausgleiches wird der verbleibende Restverzug erfasst und nach Vergleich mit einem zulaessigen Grenzwert durch erneuten Energieeintrag von der gleichen Bauteilseite weiter reduziert.

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnung
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindungl .ezieht sich auf ein Verfahren zur verzugsarmen Ausführung von Prozessen der thermischen Oberflächenmodifikation mit Elektronenstrahlen, vorzugsweise an vergleichsweise zum Querschnitt langen prismatischen Bauteilen zum Erzeugen von Härtebahnen.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, unter Einsatz von Energiestrahlen, wie Laser- und Elektronenstrahlen, Rsndschichten metallischer Bauteile in der festen oder flüssigen Γ hase in ihren Werkstoffeigenschaften, wie z. B. ihrer Härte und ihrem Verschleißverhalten, zu verbessern. Werden vergleichsweise zum Querschnitt lange z. B. prismatische Bauteile entlang einer Oberflächenbahn mit Energlestiahlen modifiziert, so ergibt sich trotz des vergleichsweise zu anderen Energieübertragungsverfahren geringen 2-nergieeintrages ein Werkstückverzug. Die ursprünglich ebene Oberfläche bildet nach Temperaturausgleich auf der Seite des Energieeintrages eine konkave, auf der gegenüberliegenden Seite eine konvexe Fläche. Dies hängt ursächlich damit zusammen, daß durch den einseitigen Energieeintrag und die dadurch verursachte Temperaturerhöhung und Werkstoffausdehnung in der Energieeinwirkebene Druckspannungen erzeugt werden. Diese führen durch Bauteilverformung zu das Kräftegleichgewicht haltenden Druckspannunger, auf der gegenüberliegenden Bauteilseite. Im Modifikationsbereich werden jedoch selbst bei Festphasenprozessen, zumindest im Bereich des modifizierten Bauteilquerschnitts, Werkstoffspannungen und Temperaturen durchlaufen, die zur plastischen Werkstoffverformung führen. Dadurch wird der temperaturfeldinduzierte Spannungszustand des Bauteils gestört. Nach Temperaturausgleich verbleiben auf der Energieübertragungeseite des Bauteils dominierende Zugspannungen, die im Spannungsgleichgewichtszustand zum besagten Bauteilverzug führen.
Aus üblichen Wärmebehandlungsverfahren, wie z, B. dem Induktionshärten, ist bekannt, durch mechanisches Verspannen des Bauteils während der Energieübertragung oder durch Energieübertragung auf die Bauteilrückseite vor oder nach dem Nutzprozeß don Bauteilverzug zu reduzieren. Diese Verfahrensweise setzt jedoch eine Eignung des Bauteils zum rückseitigen Energieeintrag voraus. Ebenfalls ist ein erhöht*.- Manipulationsaufwand mit dem Bauteil erforderlich. Es wurde bereits vorgeschlagen, mit b'nerp'astrahlon Härtebahnen auf den beanspruchten Laufflächen zu erzeugen. Zur Minimierung des Verzuges beim Härten ./erden gleichzeitig zusätzliche Härtebahnen, durch Kompensationshärtebahnen genannt, auf das Werkstück aufgebracht. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß bei Verwendung von Elektronenstrahlen der gerätetechnische Aufwand durch die erforderliche zusätzliche Elektronenkanone und den damit zusammenhängenden Einrichtungen sehr hoch ist. Außerdem wird der von Teil zu Teil durch die unterschiedlichen inneren Spannungen des Bauteils verbleibende Restverzug, der stark streut, nicht den hohen Anforderungen entsprechend beseitigt.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die aus dem Verzug des Bauteils resultierenden Mängel der thermischen Oberflächenmodifikation zu Oberwinden. Das Verfahren soll mit geringem apparativen Aufwand realisierbar sein.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur thermischen Oberflächenmodifikation bahnförmiger Oberflächenbereiche an vergleichsweise zum Querschnitt langen Bauteilen anzugeben, das eine Im Prinzip beliebige Reduzierung des Bauteilverzuges gestattet, ohne daß ein mechanisches Verspannen der Bauteile oder ein Energieeintrag von der Bauteilrückseite erforderlich ist. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe unter Anwendung bekannter Elektronen8trahltechnologien zur thermischen Oberflächenmodifikation mittels eines zweidimensional hochfrequent ablenkbaren in seinem Einwirkquerschnitt formbaren Elektronenstrahls dadurch gelöst, daß der Elektronenstrahl im periodischen Wechsel außer im Nutzbereich zur Durchführung des Modifikationsprozesses zusätzlich in mindestens einem dieser flankierenden Kompensationsbereich derart zur Einwirkung gebracht wird, daß die in diesen erzeugten Werkstofftemperaturen und Druckspannungen innerhalb des elastischen Beanspruchungsbereiches verbleibend über den Nutzbereich hinreichender Spannungsausginich oder dominierend Zugspannung erzeugt und für die Dauer der plastischen Werkstoffverformbarkeit im Nutzbereich aufrecht erhalten wird. Nach dem Abschluß des Modifikationsprozesses und Temperaturausgleiches wird über dem Querschnitt des Bauteils der verbleibende Bauteilverzug erfaßt und nach Vergleich mit dem zulässigen Grenzwert de Restverzug durch erneuten Energieeintrag von der gleicnen Bauteilseite weiter reduziert. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, daß der Hilfsenergieeintrag in den Nutzbernich flankierenden Kompensationsbereichen, deren Ausdehnung In Bauteilbewegungsrichtung größer als die entsprechende Ausdehung des Nutzbereiches und größer als die Bauteildicke ist, erfolgt, wobei die Erwärmungs- und Abkühlfronten des Nutzbereiches von denen der flankierenden Kompensationsbereiche eingeschlossen werden. Die Energieübertragung in den flankierenden Kompensationsbereichen erfolgt zweckmäßig nach den Prinzipien der isothermen Energieübertragung mit elliptischem geformten Brennfleck, dessen größere Hauptachse mit der Bauteilbewegungsrichtung zusammenfällt. Weiterhin ist es zweckmäßig, senkrecht zur Bauteilbowegungsrichtung die der Hilfsenergleübertragung dienenden flankierenden Flächenbereiche und den Nutzenergieübertragungsbereich soweit auseinanderzulegen, daß sich die zugeordneten Temperaturfelder erst nach wesentlichem Abfall von den durchlaufenden MavJmaltemperaturen gegenseitig überlagern.
Ausführu igsbel.iplel
Die zugehörige Zeichnung zeigt einen Abschnitt t (nes Bauteils, welches mit einer Härtebahn zu versehen ist. Das vergleichsweise zu seinem Querschnitt lange Bauteil 1 aus einem .Ii'senwerkstoff ist entlang einer Bahn 2 mit Elektronenstrahlen über eine bestimmte Tiefe zu härten. Das Bauteil 1 wird dazu in Richtung des Pfeiles durch das Stahlablenkfeld 3 geführt. Zur dazu erforderlichen Randschichterwärmung auf Temperaturen oberhalb der Austenitisierungstemperatur wird nach bekannten Regeln der isothermen Energieübertragung der Elektronenstrahl im Nutzbereich 4 zur Einwirkung gebracht. Innerhalb kurzzeitiger, die Temperaturverteilung im Nutzbereich 4 nicht wesentlich störender periodischer Unterbrechungen, wird der Elektronenstrahl wechselweise in den flankierenden Kompensationsbereichen 5 und 6 nach den gleichen Regeln der isothermen Energiäubüf iraguiig zur Einwirkung gebrachi, wobei der Strahlquerschnitt in Bewegungsrichtung elliptisch verzerrt wird. Die Kompensationsbereich 5 und β sind in Beuteilbewegungsrichtung größer als der Nutzbereich 4 und größer als die Werkstückdicke ausgedehnt. Die senkrecht zur Bauteilbewegungsrichtung liegenden Begrenzung 5a, 6a bzw. 5b, 6b der Kompensationsbereiche 5 und 6, dia mit den zugeordneten Erwärmungs· bzw. Abkühlfronten zusammenfallen, schließen in Bauteilbewegungsrichtung die entsprochenden Fronten 4 a und 4 b des Nutzbereiches 4 ein. Der Nutzbereich 4 und die flankierenden Kompensationsbereiche 5 und 6 sind durch vom Elektronenstrahl nicht beaufschlagte Zwischenräume 8 und 9 mit einem Abstand größer als die Härtetiefe vom Nutzbereich 4 getrennt. . '
Die in den flankierenden Kompensstionsbereichen 5 und 6 im Zeitmittel übertragene Elektronenstrahlleistung ist so gewählt, daß in den zugeordneten Randbereichen des Bauteils 1 temperaturinduziette Druckspannungen innerhalb des elastischen Temperatur-Spannungsbereiches erzeugt werden, die über die dadurch verursachte Bauteilverformung zu Zugspannungen im Oberflächenbereich zwischen den Kompensationsbereichen 5 und 6 führen. Die in Vorversuchen ermittelten Energieübertragungsvorhältnisse werden so gewählt, daß die im Nutzbereich 4 im Bauteil 1 thermisch induzierten Druckspannungen von ersteren hinreichend aufgehoben oder von jenen sogar überkompensiert werden, so daß das Bauteil 1 nach dem Härteprozeß und Temperaturausgleich über dem Bauteilquerschnitt mit Sicherheit innerhalb der für den konkaven Verzug zulässigen Grenzen oder mit konvexem Verzug vorliegt. Übersteigt letzterer die zulässigen Grenzen, so erfolgt in einem oder gegebenenfalls mehrmaligen weiteren Energieointrag von der gleichen Bauteilseite m t zwischenliegender Erfassung des Restverzuges und Vergleich mit dem zulässigen Grenzwert die weitere Verzugsreduzierung. Dazu wird der Elektronenstrahl in den Randbereichen des Bauteils 1 unter Überschreitung der Temperatur-Spannungsgrenzen für elastische Werkstoffbeanspruchung zur Einwirkung gebracht. J

Claims (4)

1. Verfahren zur thermischen Oberflächenmodifikation mit Elektronenstrahlen mittels eines zweidimensional hochfrequent ablenkbaren, In seinem Einwirkquerschnitt formbaren Elektronenstrahls, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronenstrahl im periodischen Wechsel außer im Nutzbereich zur Durchführung des Modifikationsprozesses zusätzlich in mindestens einem diesen flankierenden Kompensationsbereich auf dem Bauteil derart zur Einwirkung gebracht wird, daß die in diesen erzeugten Werkstofftemperaturen und -druckspannungen innerhalb des elastischen Beanspruchungsbereiches verbleibend über dem Nutzbereich hinreichenden Spannungsausgleich oder dominierend Zugspannungen für die Dauer der plastischen Werkstoffverformbarkeit im Nutzbereich aufrecht erhalten werden und daß nach Abschluß des Modifikationsprozesses und Temperaturausgleiches über den Querschnitt des Bauteils der verbleibende Bauteilverzug erfaßt und nach Vergleich mit dem zulässigen Grenzwert der Restverzug durch erneuten Energieeintrag von der gleichen Bauteilseite weiter reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronenstrahl derart abgelenkt wird, daio .-''·» ί .nki arenden Kompensationsbereiche in Bauteilbewegungsrichtung größer als der Nutzbereich <.. ·" ößer als die Bauteüdicke ausgedehnt werden und daß die Erwärmungs- und AbkühlunycfronU,. '-»$ Nutzbereiches von denen des flankierenden Kompensationsbereiches eingeschlossen werden, wobei der Seitenabstand zwischen dem Nutzbereich und den · flankierenden Kompensationsbereichen größer als die Modifikationstiefe gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieübertragung in den flankierenden Kompensationsbereichen nach dem Prinzip der isothermen Energieübertragung mit elliptisch in Bauteilbewegungsrichtung geformtem Querschnitt des Elektronenstrahles erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektonenstrahl derart abgelenkt wird, daß die den Nutzbereich flankierenden Kompensationsbereiche so weit auseinander liegen, daß die zugeordneten Temperaturfelder erst nach wesentlichem Abfall von den durchlaufenden Maximaltemperaturen gegenseitig überlagert werden.
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