DD264208A1 - Elektrisch isolierender moertel - Google Patents

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DD264208A1
DD264208A1 DD30697387A DD30697387A DD264208A1 DD 264208 A1 DD264208 A1 DD 264208A1 DD 30697387 A DD30697387 A DD 30697387A DD 30697387 A DD30697387 A DD 30697387A DD 264208 A1 DD264208 A1 DD 264208A1
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Diana Stettnisch
Thomas Kretzschmar
Christian Fuchs
Gerhard Hempel
Klaus-Peter Schupp
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Cottbus Ing Hochschule
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Abstract

Die Erfindung betrifft elektrisch isolierende Moertel und ist auf allen Gebieten des Bauwesens und darueber hinaus anwendbar. Sie ist besonders geeignet fuer Baulichkeiten, die der Feuchtigkeit und Naesse ausgesetzt sind, um gesundheitliche und materielle Schaeden zu vermeiden, die durch Elektrizitaet eintreten koennen. Erfindungsgemaess sind Moerteln mit natuerlichen und/oder kuenstlichen Zuschlagstoffen und Anmachwasser 15 bis 30 Ma.-% anorganische Bindemittel und 8 bis 22 Ma.-% natuerlicher Glimmer (Glimmerschuppen) der Korngroesse 2 bis 5 mm beigegeben. Das Moertelgemisch kann 2 bis 10 Ma.-% eines Gemenges aus Marmorpulver und Mineralfarbstoffen enthalten, um die dekorativen Eigenschaften der neuen, wegen seiner in Abhaengigkeit von den anderen Moertelkomponenten definierten Glimmeranteile elektrisch isolierenden Moertel zu verbessern. Falls kein Marmorpulver zur Verfuegung steht, ist die Zugabe von 1 bis 2 Ma.-% fein vermahlenem Mineralfarbstoff zu dem neuen glimmerhaltigen Moertelgemisch ausreichend.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung ist auf allen Gebieten des Bauwesens und darüber hinaus anwendbar.
Sie ist besonders geeignet für bauliche Anlagen mit elektrotechnischen Hochspannungsausrüstungen und für der Feuchtigkeit ausgesetzte Bauwerke und Räume mit Elektroinstallation. Dazu gehören auch die landwirtschaftlichen Anlagen zur Tierproduktion.
Ein Anwendungsgebiet ist auch die Sicherungstechnik der Eisenbahn.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Es ist eine Vielzahl von Mörteln bezüglich ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften entsprechender Verwendungszwecke bekannt. Dazu gehören vor allem Mörtel auf der Basis von hydraulischen Zementen, Mörtel mit Magnesiazementen, Kalkmörtel, Gipsmörtel, Mörtel auf Wasserglasbasis und auf der Grundlage von Schwefel, Sulfiden oder Selen.
Als bekannte Mischungsbestandteile, die als Füllstoffe für Mörtel verwendet werden, sind vorrangig anorganische Fasern wie Schlackenwolle und Asbest, Aschen, Karbonate, Kieselgur und auch Metallspäne sowie organische Fasern, ζ. B. Zellulosefasern und Pigmente zu nennen.
Mörtel werden vor allem zürn Mauern, Verfugen und Putzen benötigt. Gipsmörtel dienen für Stuck- und Rabitzarbeitei,. Bekannt sind auch wasserabweisende Putze aus Zementmörtel, denen ein Dichtungsmittel zugegeben ist. Solche hydrophoben Eigenschaften besitzen auch Plastmörtel, die zum Beispiel aus einer pigmentierten PVAC-Alkydharzkombi,iation und Quar2Tiehl bestehen können. Dabei werden infolge der Hydrophobizität gegenüber Wasser gleichzeitig auch die im Wasser enthaltenen aggressiven Bestandteile abgewiesen und somit die Putzflächen vor aggressiven Wirkungen geschützt.
Nach der DD-PS 63730 wird zum Beispiel ein Weißmörtel für die Fassadengestaltung vorgeschlagen, der aus Portlandzement, Kaolinsand, Rügener Mahlkreide, Kreidegrö .d, Flintsteinschlamm und Wasser besteht. Dabei sind der Kreidegrand und der Flintensteinschlamm Rückstände aus der Schlämmkreideherstellung.
Dieser Weißmörtel bewirkt hohen mechanischen Widerstand des aus ihm hergestellten Putzes an Außen- aber auch Innenwandflächen und eignet sich deshalb auch als glatte Vorsatzschicht in der Vorfertiguny von Außenwandplalten als Binde- und Füllmörtel im Kiesel- bzw. Splittwaschbeton.
Bei dieser technischen Lösung entsprechend der DD-PS 63730 wird auf den Einsatz von Weißzement verzichtet und ein nachträglicher Farbanstrich auf Putzflächen gegenstandslos.
Gute Eigenschaften in bezug auf Festigkeit und chemische Widerstandsfähigkeit ergeben auch Feinmörtel aus feinem Quarzsand und Zementmischungen, die aus Zement und sehr feinen SiO2-reichen Flugaschen bestehen.
Bekannt sind auch puzzolanzementgebundene Mörtel, die c'on Alkalien und Erdalkalien aus dem Zement gegenüber reaktionsfähige Zuschlagstoffe enthalten. Entsprechender Frischmörtel besteht zum Beispiel aus opalinem Puzzolanzement, alkaliempfindlichen Zuschlagstoffen und Anmachwasser. Diese puzzolanzementgebundenen Mörtel werden vor allem bei der Feuchte- und Alkalibelastung ausgesetzten baulichen einschließlich verkehrstechnischen Anlagen angewendet, wobei die Haltbarkeit der Bauwerke durch Vermeidung von Alkalischäden wesentlich erhöht wird. Darüber hinaus sind Schnellbindemittel für Zement bekannt, die Mörtel innerhalb einiger Minuten oder auch Stunden erhärten lassen und Widerstandsfähigkeit gegen Öle und Säuren bewirken. Damit sind auch Unterwasserarbeiten und Abdichtungen von Wassereinbrüchen innerhalb weniger Sekunden möglich.
In der DE-PS 1101258WiM ein Trockengemisch zur Herstellung einer schnellhärtenden Mörtelpaste beschrieben, die insbesondere zum Verlegen von Fliesen und zum Verfugen geeignet ist. Dieses Mörtslgemisch besteht aus Kasein, pulverisiertem Asbest, pulverisiertem Kalkstein, pulverisiertem Wasserglas, Kreide, Zement, Roggenmehl und Titandioxid und verleiht der mit Wasser angerührten Mörtelpaste hohe Bindekraft und hohe Temperaturbeständigkeit. Die Paste kann bei hohen und tiefen Temperaturen verarbeitet werden, ohne daß Risse eintreten.
Auch in der DE-AS 1163220 wird ein Trcckengemisch zur Herstellung einer schnellhärtenden Mörtelpaste von hoher Bindekraft offenbart. Ddbei werden Kasein, pulverisierter Asbest, Kalk, pulverisiertes Wasserglas, Kreide, Zement, Karboxymethylzellulose, Dextrin, Holzmehl und kalzinierte Soda nach dem Trockenmischen mit Wasser angerührt. Diese spezielle Zusammensetzung des Trockengemisches hat zur Folge, daß der Mörtel sofort nach dem Anrühren der Paste einen hohen pH-Wert aufweist, wodurch erreicht wird, daß zum Beispiel eine mit einem Ölfarbanstrich versehene Oberfläche in der Anstrichschicht verseift und mit dem Mörtel eine feste Bindung eingeht. Beim Erhärten wird der Mörtel zunehmend neutral, so daß die Verseifung aufhört und der Ölanstrich nicht zerstört wird. So entsteht eine feste und dauerhafte Bindung. Anwendungsmöglichkeiten sind hierfür unter anderem die Verlegung von Fliesen und Leichtoauplatten an glatten Wänden ond das Festlegen von Glasscheiben.
Ge.Ttäß der DE-AS 1262864 wird ein Verfahren zur Herstellung von Glimmerplättchen aus synthetischem Glimmer beansprucht, weil natürliche wasserhaltige Glimmer in Blattform boi hohen Temperaturen zur Wasserabgabe und somit zum Zerfall neigen.
Hierbei handelt es sich jedoch um ein Verfahren der Glimmerherstellung für Glimmerblätter oder -filme mit geeigneter Zug- und Biegefestigkeit für zum Beispiel Isolierstreifen oder ihre Verwendung in Kondensatoren.
Gegenstand der DE-PS 1200187 ist ein Vorfahren zur Herstellung eines elektrisch und wärmeisolierenden keramischen Materials aus Bleiboratglas und Fluorglimmer. Dieses keramische Material kann zum Beispiel synthetischer Glimmer mit Glasbindung sein. Dabei wird vorzugsweise normaler Fluorphlogopit-Glimmer als glimmerbildendes Rohmaterial angewendet. Die Mischung der genannten Ausgangsstoffe wird zwischen 450 und 13650C geschmolzen und die Schmelze abgeschreckt, um eine Fritte zu bilden, die gemahlen und zu einem Formling gepreßt wird.
Die DE-AS 1228982 beinhaltet ein Verfahren zum Herstellen eines glasig-kristallinen Materials auf der Basis von Glimmer für elektrische Isolatoren. Hier wird ein glimmerartiges Material mit einem glasartigen Bindemittel erhitzt. Dieser Vorschlag erfolgt vor allem deshalb, weil viele natürliche Glimmerarten gebundenes Wasser in Form von Kristallwasser enthalten, das bei höheren Temperaturen frei wird und entsprechende Massen für elektrische Isolatoren ungeeignet macht.
Es sind aber auch Verfahren zur Herstellung von synthetischem hydroxylfreiem Glimmer bekannt, der im wesentlichen chemisch rein ist und kein Kristallwasser besitzt. Daher gibt dieser Glimmer bei relativ niedrigen Temperaturen kein Kristallwasser ab und verträgt bei der Herstellung und Anwendung als glasgebundener Glimmer oder im reinen Zustand viel höhere Temperaturen.
Dieser synthetische Glimmer wird oft zu glasgebundenen Glimmermaterialien weiterverarbeitet, die allgemein als keramoplastische Stoffe bekannt sind. Jedoch weisen die hierzu bisher verwendeten Glasbindemittel eine niedrige Erweichungstemperatur auf und wirken deshalb bei Anwendung des«varmpreßbaren Stoffes unter höheren Betriebstemperaturen, die für den synthetischen wasserfreien Glimmer noch verträglich sind, nachteilig bezüglich der Anwendung einer Fritte. Deshalb ist es Ziel der gemäß der DE-AS 1228982 beschriebenen Lösung, glasig-kristalline Materialien für elektrische Isolatoren auf der Basis von Glimmer herzustellen, die keine Leitung des elektrischen Stromes infolge der Gegenwart von Wasser zulassen und selbst bei Temperaturerhöhungen über 10C0°C noch beständig bleiben. Die entsprechende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Mischung aus Alkalisiliziumf luorid mit Tonerde als Bindemittel und aus hydroxylfreiem Glimmer auf 800 b.'s 10000C erhitzt und daß die erhitzte Mischung gekühlt wird.
Bleifreie Glimmer sind nach der DE-OS 1571586 zur Herstellung von Isoliermaterialien u. a. zur Verwendung in der Hochfrequenztecrinik erforderlich.
Die DE-OS 1471180 offonbart eine Lösung für anorganisch gebun'iene Glimmerfolie mit guten Biegeeigenschaften und hoher Feuchtigkeitsbeständigkeit zur elektrischen Hochtemperaturisolation, u. a. zur Verwendung als Nichtleiter in Kondensatoren.
Diese Folie besteht aus natürlichen oder synthetischen hochfein zermahlenen Glimmerflocken.
Glimmerpapierbsiid mit Glasseidengewebe für die Wicklung von Stäben und Spulen elektrischer Maschinen ist Gegenstand der DE-AS 1283731.
Auch nach der DE-PS 1216176 wird ein Erzeugnis unter Verwendung von Glimmer vorgeschlagen, wonach der sogenannte Glimmerschichtstoff zur Herstellung einer Isolation gegen Hochspannungen als Band oder Folie benutzt werden kann.
Die angeführten Erfindungsbeschreibungen sollten Beispiele für die Verwendung von Glimmer in der Elektrotechnik sein.
Nachstehend folgen Beispiele für die Verwendung von Glimmer in der Baustoffindustrie.
In der DE-AS 1054003 wird ein Verfahren zur Herstellung eines selbst bei mehr als 1000°C feuerhemmenden isolierenden Stoffes beschrieben, wobei davon ausgegangen wird, ein Bindemittel mit einem natürlichen Glimmerstoff zu mischen, der sich in schuppenförmigem Zustand befindet und dessen Schuppen durcheinanderliegen. Hierzu wird vorgeschlagen, daß die Schuppen oder Lamellen des natürlichen Glimmerstoffes vor dem Mischen mit dem Bindemittel zum Beispiel durch Auswalzen gestreckt werden. Auf diese Weise wird ein auch hohen Temperaturen widerstehender Stoff erhalten, in dem die Schuppen des Glimmerstoffes eine ausgeprägte Lamellenform bzw. eine längliche Form aufweisen und der auf Grund der durch die unregelmäßige Lagerung der Glimmerschuppen und Blättchen erreichten, gegenseitigen mechanischen Abstützwirkung selbst nach der Zerstörung des Bindemittels erhalten bleibt und eine gute Isolierwirkung gegen Wärme, Schall, Wasser, salzhaltigen Nebel und starke Säuredämpfe besitzt. Dabei kann durch das Walzen ein Teil der zwischen den Giimmerlamellen enthaltenen Luft oder die gesamte Luft ausgetrieben werden, so daß die Lagerungsdichte der Schuppen wahlweise regelbar ist, wodurch die Schutzwirkung des fertigen Isolierstoffes dem Verwendungszweck z. B. als Überzug bzw. Anstrich angeglichen werden kann.
Ein weiteres Merkmal des Erfindungsgegenstandes nach der DE-AS 1054003 ist, daß der natürliche Glimmerstoff, der zum Beispiel Wurmstein (Vermikulit) verschiedener Granulierungen sein kann, vor dem Auswalzen mit Wasser oder einem Lösungsmittel angefeuchtet wird.
Als Bindemittel dieses feuerhemmendun isolierenden Stoffes werden kopolymerer Latex von Butadien-Styren, Mischpolymerisat von Chlor-Vinylazetat, von Chlor-Vinylazetat und Maleinsäure, von Polyvinylchlorid, Polyesterharz mit Katalysator, Epichlorhydrinharz, in einem Lösungsmittel lösliches Polystyrolharz und Harnstofformaldehydharz vorgeschlagen.
Zusätze des empfohlenen vor allem wärmeisolierenden Gemisches können Kieselerde, Asbest, Aluminium, Quarz oder Kieselgur sein.
Der in dieser DE-AS 1054003 offenbarte Isolierstoff kann beispielsweise als Anstrich, Verkleidung oder Belag auf Materialien aller Art, wie Kupfer, Aluminium, Chrom, Stahl, Holz, Holzzusammensetzungen, Beton, Ziegelsteine, Gips und Preßstoffe verwendet werden. Dieser Isolierstoff ist auch als Füllstoff bei der Herstellung von hohen Temperaturen widerstehenden, wärmeisolierenden PIf tten durch Pressen sowi =. als Füllstoff bei der Herstellung von Massen aus Papier, Kautschuk, viny!artigen Massen und Preßholz einsetzbar. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Stoff als Hülle an Stelle eines Verpackungsmaterials zum Schutz gegen Wärmestöße bei Granaten, Torpedos, Geschoßkisten und Kraftstoffbehältern zu benutzen.
In der DE-AS 2707235 wird ein plattenförmiges Verkleidungselement beschrieben, das im wesentlichen aus Perliten mit anorganischem Bindemittel wie Zement, Kalkhydrat oder Trassit besteht, wobei 1,7 bis 4,25 Raumteile Wasser zugegeben werden. Das aus der genannten Mischung bestehende Bauelement dient vorzugsweise dor Wärme- und Schallisolierung. Es können aber damit auch Sperren gegen Feuchtigkeit hergestellt "'erden. Somit ist dieses Verkleidungselement besonders für die Mauersanierung geeignet.
Es sind auch Materialien zur Herstellung von wärme- und schallisolierenden Schichten bekannt, die einen Schaumbildner enthalten. Dazu gehört die technische Lösung nach der DE-AS 1964796, wonach Perlit und Vermiculit in Verbindung mit organischen oder anorganischen Fasern, an der Luft aushärtenden Bindemitteln und Wasser bei Zugabe eines Schaumbildners verwendet werden. Vorrang haben hier Perlitsande bzw. geblähter Vermiculit in Verbindung mit einem Lehm-, Gips-, Zement-
oder Asbestbindemittel für akustische oder feuerfeste Isolationen. Dabei bewirkt der Schaumbildner ein Aufschäumen und verhindert der*"'..folge Schwinderscheinungen.
Auch nach der DE-OS 3205165 A1 wird ein Porenbildner zur Herstellung einer Mörtelmischung, zu deren Bestandteilen Perlit und/oder Vermiculit, Zement, Mehtylzellulose und Anmachwasser gehören, empfohlen.
Perlit, Obsidian oder Vitrophyr, also vulkanische wasserhaltige Gläser, finden nach der DE-PS 3026184 C2 Anwendung als Füllstoff für ein Gemisch auf der Basis einer Wasserglaslösung, um damit Formkörper herstel'an zu können.
Die GB-PS 1603625 beinhaltet eine Mischung mit Muskovit, Biotit oder Phlogopit bei Verwendung von Kalziumsulfat und Zellulosefasern, um Mörtel mit guten feuerresistenten und spannungsverträglichen Eigenschaften herstellen zu können.
Wenn auch der Titel der DE-OS 1803381 auf Isoliermörtel und Isolierputz hinweist, so dient doch die vorgeschlagene Mischung, die ohnehin keine Glimmeranteile enthält, ausschließlich der Wärmedämmung.
Die EP-Beschreibung 0063652 A1 hat eine spritzbare Isoliermasse zum Gegenstand, die Glimmeranteile, Zellulosefasern, ein Bindenvttel und chemische Zusätze enthält. Dieses Gemisch dient dem Schall-, Wärme- und Brandschutz.
In der DE-AS 1796312 wird eine feuerfeste Spritz- bzw. Spachtelmasse beschrieben, bei der die Ausgangskomponenten, die als Füllstoff ein Gemisch aus 80 bis 90 Gew.-% geblähtem Perlit einer Körnung von Null bis 4 bzw. 1 bis 4 mm und einem spezifischen Gewicht von 100g/lund 10 bis 20 Gew.-% geblähtem Vermiculit einer Körnung von Null bis 15mm, als Binderkomponente A gelösten Kieselsäureester oder Wasserglas einer Viskosität von 50 bis 13OcP, als Binderkomponente B 5 bis 25%ige Kalkmilch allein oder zusammen mit Wasserglaslösung einer Viskosität von 300 bis 60OcP oder mit Kieselsäurelösung, denen durch Zusätze wie Magne· lumoxid, Gips oder Ton eine gewisse Bündigkeit verliehen ist, enthalten, in einem Gewichtsverhältnis von 1:1,2 bis 1:2,3 zwischen dem Füllstoff und den Bindern A und B, die in einem Verhältnis von 1:1 bis 2:1 eingesetzt werden, wobei jeweils der Wassergehalt bzw. Kieselsäureesteranteil auf etwa 25% reduziert ist und als weitere Zusatzstoffe Asbestflocken und Staub-Vermiculit, Quarzmehl bzw. Zement enthalten sind, und bei der die beiden flüssigen Binderkomponenten und der Füllstoff erst unmittelbar vordem Auftrag voneinander getrennt in einem Sprühstrahl des feinteiligen Füllstoffes als Überzug auf Körper, die — mit Ausnahme der Zusatzstoffe — aus den gleichen Ausgangskomponenten hergestellt sind, eingemischt werden. Diese feuerfeste Sprit;- bzw. Spachtelmasse kann als Zusatzstoffe Quarzmehl, Vermiculit feinster Körnung, Asbest in Mehl- oder auch Flockenform, Schamottemehlstaub in Mengen von 1 bis 4%, bezogen auf den Binderbestandteil, enthalten. Der Masse gemäß der DE-AS 1796312 kann auch ein Zusatz von etwa 5 bis 15% Benzin, insbesondere Leichtbenzin, als Träger eines Silikonharzes beigegeben werden.
Notwendige Besonderheit bei der Lösung nach der DE-AS 1796312 ist jedoch, daß die aufgetragene Schicht einerTrocknung bei erhöhter Temperatur von 40 bis 900°C unterliegen muß. Dabei kann diese Trocknung in einer etwa 5% Kohlenoxid enthaltenden Atmosphäre erfolgen. Die vorgeschlagene Spritz- bzw. Spachtelmasse eignet sich vor allem zum Auftragen auf Körper aus feuerfestem Material, und das u.a. auf der Baustelle, im Bergwerk oder im Schiffbau.
Damit wird vorrangig bezüglich der Feuerbeständigkeit eine technische Lösung angeboten, mit der ebene Oberflächenüberzüge zur Verbesserung thermischer und mechanischer Eigenschaften sowie der Wasserfestigkeit hergestellt werden können, ohne aher aine wirksame elektrische Isolation zu erreichen. Im Gegenteil, in der DE-AS 1796312 wird vorgeschlagen, bei erforderlicher elektrischer Leistung der feuerfesten Spritz- bzw. Spachtelmasse bei den Binderbestandteilen Elektrolyte anzuwenden und außerdem den Binderbesondteilen und/oder dem Füllstoffgemisch feinste Eisenspäne zuzugeben.
Glimmer als Blshmineralien finden nach der DD-PS 159323 als Magerungsmittel Anwendung, um Sand durch wenig oder nicht hygroskopischen Stoff zu substituieren, der eine gute maschinelle Veraibeitbarkeit, gute Oberflächenqualität und geringe Austrocknungszeit gewährleistet. Speziell handelt es sich hierbei um die Herstellung von Fließanhydritestrich mit geringem spezifischem Gewicht zum Beispiel für die Sanierung von Altbauten oder für den Schiffbau. Nach der vorgeschlagenen Lösung,
u. a. Blähglimmer mit der vorzugsweisen Körnung 0 bis 2 mm einzusetzen, wobei der Überkornanteil bis zu 8mm bis maximal 20% beträgt, kann ein Fließanhydruestricn mit einer Rohdichte von weniger als 2 kg/dm3 hergestellt werden.
Zum Stand der Technik könnten noch viele weitere Erfindungsbeschreibungen angeführt werden, aber keine bekannte Lösung beseitigt die Nachteile elektrisch leitender Mörtel und Putzmassen.
Ziel der Erfindung
Es ist das Ziel der Erfindung, gesundheitliche und materielle Schaden, die infolge elektrischer Leitfähigkeit bekannter Mörtel eintreten können, mittels einer einfachen und kostengünstigen Lösung auszuschließen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Mörtel zu entwickeln, der elektrisch nichtleitend ist und auch farbig sein kann.
Diese Aufgabe wird überraschend dadurch gelöst, daß einem Mörtel außer natürlichen und/oder künstlichen Zuschlagstoffen und Anmachwasser 15 bis 30 Ma.-% anorganische Bindemittel und 3 bis 22 Ma.-% natürlicher Glimmer (Glimmerschuppen) der Korngröße 2 bis 5mm beigegeben sind. Dabei ist als Bindemittelanteil auch eine Kombination unterschiedlicher anorganischer Bindemittelarten möglich. Der isolierende Effekt tritt trotz bestimmter Metalloxidgehalte der anderen Mörtelkoniponenten (Bindemittel, Zuschlagstoffe, Wasssr, Zusätze) ein.
Das Mörtelgemisch kann 2 bis 10 Ma.-% eines Gemenges aus Marmorpi Iver und Mineralfarbstoffen enthalten, um die dekorativen Eigenschaften des neuen Mörtels zu erhöhen, wobei das industrielle Anfaüprodukt Marmorpuiver effektive Verwendung findet.
Nach einer anderen Variante, falls kein Marmorpulver zur Verfügung steht, sind dem oben genannten glimmerhaltigen Mörtelgemisch 1 bis 2 Ma.-% Mineralfarbstoffe zugesetzt, die immer sehr fein vermählen sein müssen, um die Festigkeitseigenschaften des Mörtels nicht ungünstig zu beeinflussen.
Der erfindungsgemäße Mörtel verhindert beispielsweise einen direkten elektrischen Kontakt zwischen Außen- und Innenwänden eines Bauwerkes oder eines Raumes und vermeidet dabei auch jede induktive Strombrücke.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird anhand von drei Beispielen weiter beschrieben.
Gemäß einer ersten Variante werden 35 Ma.-% Sand der Korngröße 1 bis 2 mm, 22 Ma.-% natürliche Glimmerschuppen der Korngröße 2 bis 5 mm und 15 Ma.-% Portlandzement gemischt, bevor die Zugabe von 1 Ma.-% Eisenoxidgelb in feinster Vermahlung und von Anmachwasser erfolgt.
Der Anteil der Mineralfarbe kann auch durch Sand und/oder Portlandzement ersetzt sein.
Elektrische Widerstandsmessurgen an einem entsprechenden ausgehärteten Mörtel ergaben, daP. dieser neue Baustoff sehr gute elektrisch isolierende Eigenschaften besitzt und deshalb vorzugsweise für Objekte mit elektrischer Hochspannung, wie zum Beispiel Umspannwerke, aber auch für die Sicherungstechnik bei Eisenbahnanlagen geeignet ist.
In einem zweiten Fall werden 3,5 Ma.-% eines Gemenges aus einer Mineralfarbe, wie zum Beispiel Eisonoxidgelb, Eisenoxidrot, Eisenoxidschwarz, Chromoxidgrün oder Titanweiß und feinstem Marmorpulver, dessen Anteil an diesem Gemenge 60% beträgt, einem Gemisch aus 50 Ma.-% Sand der Korngröße 1 bis 2mm, 8 Ma.-% natürliche Glimmerschuppen der Korngröße 2 bis 5mm, 15 Ma.-% Kalkhydrat und 15 Ma.-% Portlandzement zugegeben. Nach intensiver Durchmischung der beiden Hauptkomponenten erfolgt die Zugabe des Anmachwassers.
Dieser neue elektrisch isolierende Kalkzementmörtel kann beispielsweise für dekorative Naßräume mit Elektroinstallation im Wohnungs- und Gesellschaftsbau verwendet wurden.
Das dritte Beispiel betrifft einen besonders druckfesten elektrisch isolierenden Zementmörtel, der aus 30 Ma.-% Sand, 15 Ma.-% natürliche Glimmerschuppen, 30 Ma.-% Zement und 25 Ma.-% Wasser besteht.
Diese drei genannten Beispiele lassen den Umfang der Erfindung hinreichend erkennen. Offensichtlich umfaßt sie aber eine Vielzahl von Ausführungsvarianten, bei denen je nach der für die Verarbeitung des neuen Mörtels notwendigen Konsistenz 25 bis 45 Ma.-% Wasser verwendet werden.
Die neuen spezifischen Vorteile des erfindungsgemäßen Mörtels sind der elektrisch isolierende Effekt und damit die Schutzwirkung vor gesundheitlicher Schädigung bei Menschen und Tieren sowie vor materiellen Schaden. Bei der Elektroinstallation ergibt sich als weiterer Vorteil die Einsparung von elektrisch isolierenden Materialien, wie zum Beispiel von Polyester-Urethanharz-Mischungen, Äthylencopolymer'bat-Pitumen-Gemisch, Silikonkautschuk und keramischen Massen.

Claims (3)

1. Elektrisch isolierender Mörtel unter Verwendung von natürlichen und/oder künstlichen Zuschlagstoffen und Anmachwasser, gekennzeichnet dadurch, daß dem Gemisch, das auch Zusätze aufweisen kann, 15 bis 30 Ma.· % anorganische Bindemittel und 8 bis 22 Ma.-% natürlicher Glimmer der Korngröße 2 bis 5mm beigegeben sind.
2. Elektrisch isolierender Mörtel nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Gemisch 2 bis 10Ma.-% eines Gemenges aus Marmorpulver und Mineralfarbstoffen enthält.
3. Elektrisch isolierender Mörtel nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Gemisch 1 bis 2Ma.-% Mineralfarbstoffe enthält.
DD30697387A 1987-09-15 1987-09-15 Elektrisch isolierender moertel DD264208A1 (de)

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