DD263571B5 - Dichtstrick - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dichtstrick mit Kern-Mantel-Struktur, der im Bauwesen zum Abdichten von Fugen mit extrem differierender Breite, vorzugsweise im Fensterbereich, geeignet ist.
Im Bauwesen entsteht bei der Plattenbauweise infolge der erforderlichen Montagetoleranzen nach dem Anschlagen der Fenster eine Fuge zwischen der Stirnseite des Fensterrahmens und der Betonplatte. Diese Fuge weist erhebliche Breitendifferenzen auf, insbesondere in den Bereichen, in denen sich die Befestigungselemente der Fenster befinden.
Für das Abdichten von Bauwerksfugen ist eine Vielzahl von Dichtstricken und -verfahren bekannt. Zum Abdichten werden z. B.
Mineralwollestricke verwendet, die mit Stahldraht umflochten sind. Ebenso finden Streifen von Mineralwolleplatten oder Schaumpolystyrolplatten Anwendung.
Die in der DD-PS 116 479 dargestellten seil- und strickartigen Erzeugnisse mit einem Kern aus festem Material, einer streifenförmigen Hülle und einer stark durchbrochenen Ummantelung sind zwar hochproduktiv und kostengünstig unter Verwendung von Sekundärrohstoffen herstellbar. Sie sind aber lediglich zur Abdichtung von Fugen mit annähernd gleichmäßiger Breite geeignet, da sie aufgrund ihres Aufbaus nur geringfügig zusammendrückbar sind.
In der DE-OS 2 157 975 ist ein Fugenabdichtungsstrang, der aus einem mit thermoplastischem Kunststoff ummantelten Schaumstoff profil besteht, beschrieben, mit dem eine gute Dichtwirkung erreicht wird, wobei auch geringe Breitenschwankungen der Fuge ausgeglichen werden können. Ein Nachteil dieses Stranges besteht im hohen Kostenaufwand für die Herstellung aus hochwertigen Primärrohstoffen.
Die bisher genannten Abdichtmittel haben den gemeinsamen Nachteil, daß sie nicht geeignet sind, extreme Breitendifferenzen der Bauwerksfugen auszugleichen. Soll eine gute Dichtwirkung erreicht werden, müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, die zu einer bedeutenden Steigerung des Arbeits- und Zeitaufwandes führen. So müßten z. B.
in den Bereichen mit sehr geringer Fugenbreite große Teile des Abdichtmittels herausgeschnitten werden.
Weiterhin ist ein als Füll- oder Dichteinlage verwendbarer Strang nach DE-PS 864 180 bekannt, bei dem ein aus Textilfasern gebildeter Kern von einem Kordelgeflecht umgeben ist. Zwar ist dieser Strang weich und relativ gut zusammendrückbar, dies genügt jedoch nicht den Anforderungen der extrem schmalen Fuge-im Bereich der Befestigungselemente. Auch bei maximal möglicher Komprimierung des Stranges ist sein Durchmesser noch zu groß. Eine Anwendung von Zugkraft in Stranglängsrichtung führt nur zu einer unwesentlichen Durchmesserverringerung. Eine Verdrängung des Kernmaterials innerhalb des Stranges ist ebenfalls nicht möglich, da die verwendete Vliesbahn aus gerichteten, relativ langstapeligen Fasern besteht, deren Zusammenhalt sehr stark ist. Damit ergeben sich ähnliche Probleme wie bei den vorher genannten Abdichtmaterialien.
Wird das Abdichtmittel so dimensioniert, daß keine Probleme in den schmalen Fugenbereichen auftreten, dann ist sein Durchmesser für die breiten Fugenbereiche, die den weitaus größeren Teil der Fuge bilden, zu gering, um eine ausreichende Dichtwirkung zu erzielen.
Ziel der Erfindung ist es, einen Dichtstrick vorzuschlagen, der auch bei extrem differierender Fugenbreite einen überall hohen Dichtungseffekt erreicht, sich hochproduktiv herstellen läßt und leicht handhabbar ist.
Die technische Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Dichtstrick zu schaffen, der durch seine Struktur- und Materialzusammensetzung unmittelbar beim Einbau extrem differierenden Fugenbreiten angepaßt werden kann, indem der Strickdurchmesser ohne mechanisches Abtrennen von Teilelementen schlagartig um ein Vielfaches reduziert wird.
Erfindungsgemäß besteht bei dem Dichtstrick mit einer Mindestdicke von 20 mm, der aus einer Kern-Mantel-Struktur besteht, bei der im Kern flockenförmiges Material eingesetzt ist und als Mantel eine grobe Maschenstruktur aus Fäden vorhanden ist, das Kernmaterial aus einer Flockeschüttung aus ungerichteten, überwiegend kurzstapeligen Fasern ohne haftende Verbindung zwischen den Flocken. Das Kernmaterial ist ausschließlich durch die grobe Maschenstruktur, die aus höchstens längs des Strickes verlaufenden Maschenreihen mit einem Mindestmaschenstäbchenabstand von 10 mm gebildet ist, geformt und verfestigt.
Mindestens 70 % der Fasern können eine Länge unter 15 mm aufweisen.
Die Fäden der Maschenstruktur können aus einem elastischen hochfesten Material bestehen.
Überraschend stellte sich heraus, daß die grobe Maschenstruktur geeignet ist, die erfindungsgemäße Flockeschüttung zu einem solchen Verbund zu formen, daß selbst durch die großen Maschen kaum ein Verlust an Kernmaterial eintritt.
Gleichzeitig ergibt sich eine solch extreme Formbarkeit, daß sich durch ruckartige Einwirkung von Längskräften die Maschenstruktur zwischen den Punkten der Krafteinwirkung einschnürt, das Kernmaterial, welches keine haftende Bindung aufweist, aus diesem Bereich „abwandert" und beiderseitig der Einschnürung ein Stau desselben auftritt. Da mit der Einschnürung die Maschengröße durch Verringerung des Maschenreihenabstandes reduziert wird, bewirkt auch der Radialdruck auf das Kernmaterial kaum dessen Austritt aus der Ummantelung. Der Stau beiderseitig der Einschnürung führt dagegen zur Verkürzung des Maschenstäbchenabstandes, wodurch auch an dieser Stelle weitgehend der Verlust an Kernmaterial verhindert wird. Durch diesen erzielbaren Effekt kann der Dichtstrick sehr schnell extrem differierenden Fugenbreiten angepaßt werden, ohne daß Material z. B. durch mechanisches Abtrennen entfernt werden muß.
Durch den hohen Anteil kurzstapeliger Fasern ist es möglich, den Dichtstrick aus Sekundärrohstoffen herzustellen, für die es bisher keine Verarbeitungsmöglichkeiten gab. Als Material für die Maschenstruktur sind besonders elastische hochfeste Fäden geeignet, da sie bei ruckartiger Einwirkung von Längskräften eine sehr gute Haltbarkeit aufweisen.
Die erfindungsgemäße Lösung soll an Hand eines Beispieles erläutert werden:
Ein Dichtstrick mit einem Durchmesser von 40 mm besteht im Kern aus Kurzfasern, wie sie z. B. als Scherstaub bei der Möbelstoffausrüstung anfallen. Der Hauptanteil der Fasern hat eine Länge von 12-14 mm. Der Kern besitzt keinerlei Drehungen und wird durch eineschlauchförmige Maschenstruktur nach DD-PS 110 905 umhüllt. Der Maschenstäbchenabstand beträgt 20 mm, der Maschenreihenabstand liegt bei 31 mm. Die Maschenstruktur besteht aus hochfestem elastischem Synthesematerial, wie z. B. Polyamidkordseide, Feinheit 94 tex.
Claims (3)
1. Dichtstrick mit einer Mindestdicke von 20 mm, bestehend aus einer Kern-Mantel-Struktur, bei der im Kern flockenförmiges Material eingesetzt ist und als Mantel eine grobe Maschenstruktur aus Fäden vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernmaterial aus einer Flockeschüttung aus ungerichteten, überwiegend kurzstapeligen Fasern ohne haftende Verbindung zwischen den Flocken besteht und ausschließlich durch die grobe Maschenstruktur, die aus höchstens 4 längs des Strickes verlaufenden Maschenreihen mit einem Mindestmaschenstäbchenabstand von 10 mm gebildet ist, geformt und verfestigt ist.
2. Dichtstrick nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 70 % der Fasern eine Länge unter 15 mm aufweisen.
3. Dichtstrick nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden der Maschenstruktur aus einem elastischen hochfesten Material bestehen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD30640687A DD263571B5 (de) | 1987-08-27 | 1987-08-27 | Dichtstrick |
HU445388A HUT49929A (en) | 1987-08-27 | 1988-08-25 | Sealing cord |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD30640687A DD263571B5 (de) | 1987-08-27 | 1987-08-27 | Dichtstrick |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DD263571A1 DD263571A1 (de) | 1989-01-04 |
DD263571B5 true DD263571B5 (de) | 1996-08-22 |
Family
ID=5591861
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (2)
Country | Link |
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HU (1) | HUT49929A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE69133100T3 (de) * | 1990-12-10 | 2015-09-03 | Danisco Us Inc. | Verbesserte saccharifizierung von zellulose durch klonierung und vervielfältigung des beta-glukosidase genes aus trichoderma reesei |
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1987
- 1987-08-27 DD DD30640687A patent/DD263571B5/de unknown
-
1988
- 1988-08-25 HU HU445388A patent/HUT49929A/hu unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DD263571A1 (de) | 1989-01-04 |
HUT49929A (en) | 1989-11-28 |
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Legal Events
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IF04 | In force in the year 2004 |
Expiry date: 20070828 |