DE2757432A1 - Verbundstoff, insbesondere fuer bauteile und verfahren zur herstellung eines verbundstoffes - Google Patents
Verbundstoff, insbesondere fuer bauteile und verfahren zur herstellung eines verbundstoffesInfo
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Description
HOFFMANN · EITLK A PARTNER
Din. »NG. K. FOCHSLE · DK. RE«. NAT. β. HANSEN
ARABEILASTRASSE 4 (STERNHAUS) · D-βΟΟΟ MÖNCHEN 81 · TELEFON (OW) »1J0B7 . TELEX 0S-2M1» (ΓΑΤΗE)
30 Ο79 t/ga
Wojewodzka Sp&ldzielnia Mieszkaniowa, Lodz/Polen
Verbundstoff, insbesondere für Bauteile und Verfahren zur Herstellung eines Verbundstoffes
Die Erfindung betrifft einen Verbundstoff, insbesondere für
Bauteile sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Verbundstoffes.
Bauteile werden üblicherweise durch strukturelles Verbinden von Materialien oder Baustoffen hergestellt, die entsprechend
den Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften sowie hinsichtlich der Beständigkeit gegen äußere Einflüsse ausgewählt
werden. Dabei wird hauptsächlich Material in Form eines Zement-Zuschlag-Gemisches verwendet, welches mit
Stahlstäben, -Seiten, -kabeln und -gittern armiert wird, die üblicherweise in Raumanordnung verlegt werden. Immer
häufiger werden auch Verbundstoffe insbesondere solche mit
innerhalb des Stoffes untergebrachter Bewehrung aus Kunst-
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harzen oder Glasfasern angewandt. Auch sind Sandwich-Verbundstoffe bekannt, welche aus mehreren Schichten bestehen,
von denen jede aus Materialien mit entsprechenden Festigkeits-. Isolier-, Dekorier- und anderen Eigenschaften bestehen, welche insgesamt den erwünschten Effekt ergeben.
Es sind auch Erscheinungsformen bekannt, die die Festigkeit eines spröden Baustoffes durch "Zerstreuung" der Bewehrung
mehrfach erhöhen, beispielsweise in den mit Stahl wie auch mit Glasfaser bewehrten Netzbetonen. Diese "zerstreute" Bewehrung erhöht jedoch lediglich die Zugfestigkeit des
spröden Baustoffes, übt jedoch keinen Einfluß auf dessen Druckfestigkeit aus. Es ist auch die Tatsache bekannt, daß
das Verbinden verschiedener Baustoffe zur Erhöhung der Festigkeitseigenschaften führt, weil die spröden Stoffe die Druckspannungen und die plastischen Stoffe die Zugspannungen übernehmen.
Es ist ferner bekannt, daß die Festigkeit wesentlich durch Vorspannen eines spröden Baustoffes erhöht werden kann.
Diese Tatsache wird bei dem erfindungsgemäßen Verbundstoff
ausgenutzt. So wurde unerwartet festgestellt, daß es Köglich ist, den Vorspanneffekt eines spröden Baustoffes zu erreichen, indem man diesen Baustoff mindestens auf einer
Fläche mit einem gespannten Faserstoff verbindet. Es kann auch je nach den Festigkeitsansprüchen und je nach der
erwünschten Stoffdicke ein aus mehreren Schichten des vorgespannten Baustoffes und des vorspannenden Faserstoffes
zusammengesetzter Baustoff hergestellt werden, wobei diese Baustoffe wechselweise verlegt werden und einen Mehrschichtstoff mit ganz unterschiedlichen Festigkeitseigenschaften
bilden. Diese Festigkeitseigenschaften sind verschieden von denen der einzelnen nicht vorgespannten Schichten und denen des
aus diesen Schichten hergestellten Formstückes. Die Ausnutzung des beschriebenen Effektes der Baustoffvorspannung
durch dessen erfindungsgemäße Oberflächenverbindung mit
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geordnet vorgespanntem Faserstoff erlaubt es also, aus den bekannten Baustoffen, wie z.B. aus einer Baustoff-Zement-Mischung,
einer Asbest-Zement- oder anderen Mischung, Erzeugnisse
mit sehr hohen Festigkeitswerten herzustellen, die die Festigkeit dar in, bekannter Weise mit denselben
Faserstoffen, z.B. luft dom3 iri'd&^ätE^i
zerstreuten oder in nicht vör^espäniitem Zustand auf dessen
Oberfläche aufgeklebeten Glasfasern hergestellten Erzeugnisse
überschreiten. Dieser Effekt der Erhöhung der Festigkeit des erfindungsgemäßen Baustoffs ist überraschend und war
nicht voraussehbar.
So hat beispielsweise eine Asbestzementplatte, welche auf
beiden Oberflächen mit nicht vorgespannter Glasfaser verbunden
ist, eine Reißfestigkeit von 250 kg/cm ,während dieselbe
Platte mit beidseitig aufgeklebtem, erfindungsgemäß fast bis auf die Festigkeitsgrenze vorgespannter Glasfaser eine
Reißfestigkeit von T200 kg/cm2 hat. ■ .
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die mit dem Verbundstoff verbundene Faserstoffschicht vorgespannt
ist.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung enthält der erfindungsgemäße Baustoff als Bindemittel anstatt des Kunstharzes
ein mineralisches Bindemittel, insbesondere Wasserglas, vorzugsweise in bekannter Weise aus Wasserglas hergestellte
Kieselgele. Diese Weiterbildung ist deshalb vorteilhaft, weil die Lebensdauer des erfindungsgemäßen Verbundstoffes nicht
von der kürzeren Lebensdauer des Harzes, sondern der des mineralischen Bindemittels begrenzt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des beschriebenen
Verbundstoffes besteht darin, daß in der Faser-
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i NoPtCTED
stoffschicht*mit der Konstruktionsstoffschicht verbunden wird,
wobei die Vorspannung bis zur Aushärtung des Bindemittels beibehalten wird.
Die Kräfte zur Vorspannung der Faserstoffschicht werden
durch Anlegen einer Spannkraft an die Faserenden und/oder den Fasergewebebördelrand erzeugt. Für manche Anwendungsfälle ist es zweckmäßig, daß die Spannkräfte in zueinander
senkrechten Ebenen an die Faserstoffschicht angelegt werden.
Durch Vorspannen der Glasfaser vor der Verbindung beispielsweise mit den Asbest-Zementplatten werden die
charakteristischen Eigenschaften der zu verbindenden Baustoffe
ausgenützt, und zwar die hohe Zugfestigkeit der Glasfaser mit gleichzeitig niedrigem Elastizitätsmodul, sowie
die gute Druckfestigkeit der Asbest-Zementplatten. Die Prüfungen dieses monolytisch verbundenen Stoffes haben erwiesen, daß
vollkommen neue Eigenschaften erreicht werden, so daß der Verbundstoff sehr elastisch und neben einer mehrfachen Erhöhung
der Festigkeit in der Zugzone gleichzeitig auch mehrfach seine Festigkeit in der Druckzone erhöht wird, was in keinem
anderen bewehrten Baustoff zu beobachten ist.
Derartige Eigenschaften des Baustoffes erlauben es, diesen vielfältig räumlich zu gestalten, ohne daß dabei eine der
genannten Festigkeitseigenschaften beeinträchtigt wird. Da
Verbundstoffe der erfindungsgemäßen Art auch unbrennbar und
korrosionsbeständig sind, können sie für leichte, stark beanspruchte Konstruktionen für nichtrostende und unbrennbare
Werke im Wohungs- oder Industriebau, im landwirtschaftlichen
Bau, Straßenbau, Eisenbahnbau, Schiffbau, Bergbau und anderen Industriezweigen Einsatz finden. Dadurch ist es
möglich, den Stahl-, Zement- und Holzverbrauch wesentlich zu vermindern.
♦eine Vorspannung erzeugt und die vorgespannte Faserstoffschicht
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ORIGINAL INSPECTED
Beispielsweise sind aus erfindungsgemäßem Verbundstoff hergestellte Dachkonstruktionen im Industriebau mehr als das Zehnfache leichter als bisher anzuwendende Stahlbetonkonstruktionen
und vorgespannte Konstruktionen. Die Trag- und Deckenkonstruktionen sind mehr als das Fünffache leichter. Die nachstehende Tabelle zeigt im Vergleich (Spalten 2 und 3) die
Eigenschaften von herkömmlichen und erfindungsgemäBen Verbundstoffen, wobei die erfindungsgemäßen Verbundstoffe beidseitig
auf den Oberflächen mit Hilfe eines vorgespannten Glasfasergewebes mit Ketten- und Schußquerschnitt von O,5 cm /m ausgestattet sind.
Beanspruchungsart | Bruchgrenze |
erfindungs-
gemäßer vor gespannter Asbest-Zement |
Bemerkungen |
Asbest-Zement | 3 | 4 | |
1 | 2 | 100=1200 kg/cm2 |
In beiden Rich
tungen« je nach der Menge und Vor spannung des Vor spannungsfaser stoffes |
Zugkraft | 11O kg/cm 2 | 52O kg/cm2 | |
Druck ohne Knik-
kung |
52O kg/cm2 |
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1 | 2 | 3 | 4 |
Biegen | 22 5 kg/cm2 | 2 900 kg/cm» 2600 kg/cm^ 3400 kg/cm, 4150 kg/cm |
In beiden Rich tungen je nach dem Elastizi tätsmodul E des Asbest-Zements bei E = 1 ,7x10;? bei E = 2,1x10;? bei E = 2,7x10^ bei E = 4,7x10^ |
Druck | 340 kg/cm2 | 240 kg/cm2 | |
Biegekrümmungs radius bei der Stärke der vor gespannten Schicht in mm |
- | 200 mm | sicher 300 mm |
Schlagfestigkeit, bezogen auf den frei auf den Um fang gestützten Bogen 1200x3000 mm durch Werfen einer Stahlkugel mit einem Ge wicht von 0,5 kg bei einer Stär ke von 5 mm 8 mm |
1 kcjm | 1 kgm | |
Elastizitäts modul |
(1 ,7:4,7)x1O5 kg/cm2 |
(1 ,7:4,7)x1O5 kg/cm2 |
|
Rheologische Fe stigkeit |
- | 2,5-fach bes ser als des Asbest-Zements |
|
Scheindichte | 1800 kg/m3 | 15OO kg/m3 |
809826/0919
Auf eine Asbest-Zementplatte wird ein Bindemittel in Form
des genau mit dem Natriumflucrsilikat in annähernd stöchiometrischer Menge durchgemischten Wasserglases mit
einem Modul 2,7-2,9 aufgetragen. Dann wird diese Oberfläche mit einem bis zur Festigkeitsgrenze vorgespannten Glasfasergewebe
mit Ketten- und Schußquerschnitt von 0,5 cm /m verbunden und die Vorspannung über 2 Stunden beibehalten. Auf
diese Weise wird eine Platte mit in der obigen Tabelle aufgeführten Eigenschaften gewonnen.
In gleicher Weise verfährt man, wenn als Bindemittel ein Kunstharz verwendet wird. Als Kunstharz wird beispielsweise
ein Polyestherharz verwendet.
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Claims (6)
1. Verbundstoff, insbesondere für Bauteile, bestehend
s einem Bindemittel und Zuschlagstoffen, wie beispielsweise Zement- oder Asbestzementstoffen, welcher Verbundstoff
in mehreren Schichten oder mindestens einseitig mit Faserstoff, insbesondere mit Glasfaser mittels eines Kunstharzes
als Bindemittel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Verbundstoff verbundene
Faserstoffschicht vorgespannt ist.
2. Verbundstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstoffschicht die Form eines
Gewebes hat.
3. Verbundstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus einem
mineralischen Mittel, inbesondere Wasserglas, vorzugsweise aus Wasserglas hergestellten Kieselgelen,besteht.
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ORIGINAL INSPECTED
4. Verfahren zur Herstellung eines Verbundstoffes nach
den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Faserstoffschicht eine Vorspannung erzeugt und
die vorgespannte Faserstoffschicht mit der Konstruktionsstoff schicht verbunden wird, wobei die Vorspannung bis zur
Aushärtung des Bindemittels beibehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Faserstoffschicht vorspannenden
Kräfte durch Anlegen einer Spannungskraft an den Enden der FaserstoffSchicht und/oder an dem Fasergewebebordelrand erzeugt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch g ekennzeichnet, daß die Spannkräfte in zueinander
senkrechten Ebenen an die Faserstoffschicht angelegt werden.
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