DD261956A1 - Verfahren zur herstellung von doppelemulsionen - Google Patents

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Gerhard Mieth
Erika Lange
Juergen Brueckner
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Adw Ddr
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Abstract

Die Erfindung betrifft die Herstellung von Doppelemulsionen vom W/O/W- oder O/W/O-Typ bei der Produktion von Lebensmitteln, Futtermitteln oder pharmazeutischen Praeparaten. In einer ersten Stufe wird eine W/O- oder eine O/W-Voremulsion und anschliessend die gewuenschte Doppelemulsion hergestellt. Die W/O-Voremulsion enthaelt lipidische Emulgatoren sowie Coemulgatoren und dient zur Bildung der inneren Phase in einer proteinogene Stabilisatoren, gegebenenfalls auch nichtproteinogene Costabilisatoren enthaltenden aeusseren Wasserphase. Im Falle der O/W-Voremulsion werden proteinogene Stabilisatoren gegebenenfalls auch nichtproteinogene Costabilisatoren eingesetzt und diese Voremulsion bildet die innere Phase der aeusseren, die lipidischen Emulgatoren und Coemulgatoren enthaltenden, Fettphase. Die Stabilisierung der Emulsionen erfolgt durch definierte p H-Regulierung.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung . "
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Doppelemulsionen für Nahrungs-, Futter- und pharmazeutische Zwecke in Form eines W/O/W- oder O/W/O-Typs, vorzugsweise energiereduzierten Erzeugnissen mit Fettgehalten zwischen 30 und 60%, durch Emulgieren und/oder Homogenisieren unter Zusatz von Emulgatoren und Stabilisatoren, gegebenenfalls auch spezifischen Wirkstoffen.
Die Fettemulsionen sind physikalisch stabil und weisen je nach Zusammensetzung der Fettphasen eine differenzierte Verdaulichkeit auf, wodurch gegebenenfalls eine verzögerte Wirkstofffreisetzung im Gastro-Intestinal-Trakt ermöglicht wird.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Lebensmittel-Emulsionen bestehen bekanntlich in der Regel aus zwei ineinander unlöslichen Phasen, von denen entweder Wasser oder Fette als innere Phase fungieren, so daß prinzipiell zwischen einem Wasser-in-Fett-Typ (z. B. Butter, Margarine) oder einem Fett-in-Wasser-Typ (z. B. Milch, Mayonnaise) unterschieden wird. Die physikalische Stabilität der Emulsion, d. h. ihre thermodynamische Beständigkeit gegenüber einer Tröpfchenkoaleszenz, die letztlich eine Phasentrennung (Aufrahmen und Brechen der Emulsion) bewirkt, wird dabei im allgemeinen durch eine intensive Vermischung von Fetten und Wasser unter Eintrag mechanischer und/oder chemischer Energie erzielt. Als emulsionsstabilisierende Zusatzstoffe fungieren grenzflächenaktive Verbindungen, die sich definitionsgemäß in Emulgatoren (z. B. lipidische Verbindungen mit Molmassen < 1 000) und Stabilisatoren (z. B. nichtlipidische Verbindungen mit Molmassen > 1 000) einstellen lassen.
Ihre Wirkung beruht primär auf Einlagerung oder Anlagerung in bzw. an die Phasengrenzfläche, wobei durch Wechselwirkungen der Zusatzstoffe untereinander und mit anderen Emulsionsbestandteilen antagonistische oder synergistische Effekte bezüglich der Emulsionsstabilität ausgelöst werden können, die von vornherein nicht überschaubar sind.
Bei der Herstellung und Stabilisierung energiereduzierter Lebensmittelemulsionen haben sich solche Kombinationsprodukte von Emulgatoren und Stabilisatoren praktisch besonders bewährt, die nicht nur eine unterschiedliche Affinität zur Wasser- und Fettphase aufweisen, sondern auch zu Wechselwirkungen an der Phasengrenzfläche prädestiniert sind. Eine derartige Prinziplösung beinhaltet eine bereits vorgeschlagene Verfahrensweise, bei der die Emulsionsstabilisierung auf Bildung unlöslicher Symplexe zwischen lipidischen Emulgatoren, proteinogenen Stabilisatoren und/oder polyanionischen Costabilisatoren beruht.
Unter Coemulgatoren werden in diesem Zusammenhang lipidische Verbindungen mit einem von den Emulgatoren stark abweichenden spezifischen Grenzflächenspannungs-Erniedrigungspotential verstanden, die durch Assoziation mit Emulgatoren an der Phasengrenzfläche eine besonders dichte Packung bedingen.
Costabilisatoren sind in diesem Fall gegenüber nichtproteinogene Verbindungen (Schutzkolloide, Hydrokolloide), die infolge einer Assoziation mit grenzflächenaktiven Verbindungen an der Phasengrenzfläche die Ausbildung einer sterischen und elektrostatischen Koaleszenzbarrierebewirken, unter Umständen auch infolge einer allgemeinen Viskositätserhöhung der wäßrigen Phase einer Emulsionsbrechung entgegenwirken.
Im neueren Patentschrifttum finden sich auch Angaben zur Herstellung von 0/W/O-Doppelemulsionen oderO/W-W/O-Übergangstypen mit reduziertem Fettgehalt für Nahrungszwecke, die durch Einemulgieren von synthetischem Rahm oder synthetischer Sahne (Stabilisatorzusatz in Form von Proteinen) in eine lipidische. Emulgatoren enthaltende Fettphase (DE-AS 1492955, EP 0040874) oder partielle Phasenumkehr einer O/W-Emulsion erhalten werden (PS-US 4590953, DE-OS 2623 609, EP 0076548). Als Pendant dazu ist die Herstellung einer W/O/W-Doppeiemulsion mit vielseitigem Applikationsfeld in der Nahrungsmittel-, Kosmetik- und Arzneimittelindustrie gemäß der japanischen Patentschrift 60-193529 anzusehen, bei dem eine durch spezielle lipidische Emulgatoren stabilisierte W/O-Emulsion in eine spezielle lipidische Coemulgatoren, nicht aber Stabilisatoren enthaltende Wasserphase einemulgiertwird. Gemäß der japanischen Patentschrift 61-173762 ist jedoch auch der kombinierte Einsatz von Lipoproteinen, Proteinen mit Polysacchariden bei der Herstellung von Doppelemulsionen als prinzipiell bekannt vorauszusetzen.
Es ist darüber hinaus generell bekannt, daß die Herstellung energiereduzierter Fettemulsionen nicht nur durch Erniedrigung des Fettgehaltes, sondern auch durch Zusätze gegenüber gastrointestinalen Enzymsystemen indifferenter Verbindungen mit fettähnlichen physikochemischen Eigenschaften (akalorische Fettsubstitute oder Pseudofette) vorgenommen werden kann. Ein solches Beispiel zur Herstellung von Nahrungsmitteln mit verändertem Nährwert, in denen Ester- oder Ether-Derivate von Polyolen, u.a. zur Energieverdünnung von Fettemulsionen eingesetzt werden, ist Gegenstand des DD-WP 207070.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind im weiteren Patentschriften zu berücksichtigen, die Verfahren zur Herstellung von bestimmten Arzneimittelpräparaten, d.h. Applikationsformen betreffen, darunter solche mit verzögerter Wirkstoffabgabe infolge Verkapselung oder Umhüllung mit schwerverdaulichen Substanzen, als derartige Beispiele seinen DD-WP 221365, DE-OS 3520007 und DE-PS 3046559 erwähnt.
Auswahlkriterien für effektive Emulgatoren und Coemulgatoren sind insbesondere der HLB-Wert und das Grenzflächenspannungs-Erniedrigungspotential, für Stabilisatoren darüber hinaus u.a. derOberflächen-Hydrophobizitäts-Index, wogegen für Costabilisatoren vor allem Theologische Meßgrößen zum Screening heranzuziehen sind.
Als gravierender Nachteil aller angeführten Prinziplösungen zur Herstellung von Doppelemulsionen ist hervorzuheben, daß das Komponieren effektiver Emulgatoren, Coemulgatoren, Stabilisatoren und Costabilisatoren spezifische Kenntnisse über Auswirkungen von Wechselwirkungen an der Phasengrenzfläche voraussetzt, so daß ihr Screening zeitaufwendige Versuchsserien an praxisrelevanten, d. h. Lebensmitteladäquaten Testsystemen erfordert, nicht aber aus einzelnen Meßgrößen an einfachen Modellsystemen vorhersagbar ist. Hinzu kommt, daß die physikalische Stabilität von Emulsionen im hohen Maße von der Phasenzusammensetzung und -verteilung, wie auch den Milieubedingungen und Streßfaktoren bei der Weiterverarbeitung und/oder Lagerung abhängt.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung ist daher die Herstellbarkeit von Emulsionen mit einer auch bei variabler Phasenzusammensetzung und -verteilung sowie gegenüber veränderten Milieubedingungen und Streßfaktoren weitgehend unabhängigen hohen physikalischen Stabilität. Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, effektive Kombinationen von grenzflächenaktiven und Viskositätsregulierenden Zusatzstoffen sowie von Verfahrensbedingungen aufzuzeigen, die eine Herstellung und Stabilisierung von Emulsionen mit unterschiedlicher Phasenzusammensetzung und -verteilung für verschiedenartige Applikationszwecke ermöglichen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Erfindungsgemäß wird zur Herstellung von Doppelemulsionen des W/O/W-Typs, vorzugsweise in Form energiereduzierter oder spezifische Wirkstoffe enthaltender Erzeugnisse für die Lebensmittel-, Futtermittel- oder pharmazeutische Industrie, in einer ersten Verfahrensstufe aus Fetten, Wasser und üblichen Ingredienzien, gegebenenfalls auch spezifischen wasser- und fettlöslichen pharmakologischen oder diätetischen Wirkstoffen durch Emulgieren und/oder Homogenisieren unter Zusatz lipidischer Emulgatoren und Coemulgatoren eine W/O-Voremulsion zubereitet, die in einer 2.Verfahrensstufe als innere Phase in eine proteinogene Stabilisatoren, gegebenenfalls auch nichtproteinogene Costabilisatoren enthaltende äußere Wasserphase bei pH-Werten bis zu 2 Einheiten oberhalb oder unterhalb des Neutralpunktes und Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der Fette einemulgiert wird.
Alternativ wird dazu zur Herstellung von Doppelemulsionen des O/W/0-Typs in einer 1 .Verfahrensstufe eine unter Zusatz proteinogener Stabilisatoren und gegebenenfalls nichtproteinogener Costabilisatoren zubereitete O/W-Voremulsion als innere Phase in eine lipidische Emulgatoren und Coemulgatoren enthaltende äußere Fettphase bei entsprechenden pH-Werten und Temperaturen einemulgiert.
Die Herstellung der W/O-Voremulsion erfolgt dabei erfindungsgemäß unter relativ geringem Energieeintrag, vorzugsweise mittels Planetenrührwerk, unter Zusatz von Emulgatoren mit HLB-Werten <7, vorzugsweise von nichtionogenen Partialglyceriden und/oder Saccharosefettsäuren-Partialestern in Kombination mit Coemulgatoren mit HLB-Werten >7, vorzugsweise von anionenaktiven Derivaten von Partialglyceriden und/oder amphoteren Derivaten von Phosphatiden, in einem Masseverhältnis von 2:1 bis 10:1 bei einer Gesamtkonzentration von 0,1 bis 1,0%, die Herstellung der W/O/W-Doppelemulsionen unter relativ hohem Energieeintrag, vorzugsweise mittels Druckhomogenisator, unter Zusatz von Proteinen mit relativ hohen durchschnittlichen Molmassen von S 200000, vorzugsweise von globulären Proteinen, gegebenenfalls auch in Kombination mit polyanionischen Hydrokolloiden, vorzugsweise von Pektinen mit niedrigem Veresterungsgrad von 30 bis 40%, in ein am Masseverhältnis von 2:1 bis 5:1 bei einer Gesamtkonzentration von 1,0 bis 5,0%.
In umgekehrter Weise erfolgt demgegenüber die Herstellung von O/W-Voremulsion erfindungsgemäß unter hohem Energieeintrag, vorzugsweise mittels Druckhomogenisator, unter Zusatz von lipidischen Emulgatoren mit HLB-Werten >7, vorzugsweise von anionenaktiven Derivaten von Partialglyceriden und/oder amphoteren Derivaten von Phosphatiden, in einer Gesamtkonzentration von 0,1 bis 0,5% und von proteinogenen Stabilisatoren mit relativ niedrigen durchschnittlichen Molmassen von <200000, vorzugsweise acylierten oder hydrolysierten globulären Proteinen, gegebenenfalls in Kombination mit polyanionischen Hydrokolloiden, vorzugsweise von Pektinen mit mittlerem Veresterungsgrad von 40 bis 60%, in einem Masseverhältnis von 2:1 bis 5:1 bei einer Gesamtkonzentration von 0,25 bis 2,5%, die Herstellung derO/W/O-Doppelemulsion hingegen unter relativ geringem Energieeintrag, vorzugsweise mittels Planetenrührer, unter Zusatz lipidischer Coemulgatoren mit HLB-Werten <7, vorzugsweise von nichtionogenen Partialglyceriden und/oder Saccharose-Fettsäure-Partialestern, in einer Gesamtkonzentration von 0,1 bis 0,5%.
Es wurde nämlich gefunden, daß unter Zusatz von Kombinationsprodukten lipidischer Emulgatoren und Coemulgatoren mit vorgegebenen HLB-Werten sowie proteinogener Stabilisatoren, gegebenenfalls auch nichtproteinogener Costabilisatoren mit vorgegebenem Grenzflächenspannungs-Erniedrigungspotentila bzw. vorgegebenem Anteil funktioneller polyanionischer Gruppen hergestellte Doppelemulsionen des W/O/W- oder O/W/0-Typs sich durch eine besonders hohe Koaleszensstabilität selbst bei Gefrier-, Tau- und Erhitzungsprozessen sowie variablen Phasenzusammensetzung und -verteilung auszeichnen. Die Auswahl der einzusetzenden Stoffe erfolgt durch ein Screening solcher grenzflächenaktiver Lipide und Proteine sowie polyanionischer Hydrokolloide, die zu synergistischen Effekten infolge vielfältige Wechselwirkungen, an der Phasengrenzfläche prädistiniertsind.
Außerdem ist auch die Anwendung von Verfahrensbedingungen, die zu einer dichten, biomolekularen Belegung grenzflächenaktiver Lipide und Proteine bei gleichzeitiger Viskositätserhöhung an der Phasengrenzfläche infolge Assoziation von Lipiden und Proteinen, gegebenenfalls auch polyanionischen Hydrokolloiden führen, zu beachten. Dem wird erfindungsgemäß zum einen durch die Kombination ausgewählter nichtionogener anionaktiver und amphoterer Emulgatoren und Coemulgatoren mit stark differenzierten HLB-Werten sowie grenzflächenaktiven proteinogenen Stabilisatoren mit stark differenziertem Grenzflächenspannungs-Erniedrigungspotential und nichtproteinogenen Costabilisatoren mit stark differenziertem Gehalt polyanischer funktioneller Gruppen, zum anderen durch Bildung partiell unlöslicher Assoziationsprodukte (Symplexe) zwischen den genannten Zusatzstoffen an der Phasengrenzfläche durch pH-Werteinstellung während oder nach der Emulsionsherstellung auf 0,5 bis 1,0 Einheiten oberhalb oder unterhalb des isoelektrischen Punktes der Hauptproteinfraktion Rechnung getragen.
Der HLB-Wert, die Molmasse und die Belegungsdichte der grenzflächenaktiven Zusatzstoffe (CMC) lassen sich nach einschlägigen Methoden irfassen, wobei die CMC am jeweils realen Emulsionssystem, d. h. unter Berücksichtigung der Phasenzusammensetzung, bestimmt werden.
Wie weiterhin gefunden wurde, ermöglichen erfindungsgemäß hergestellte oder stabilisierte Doppelemulsionen bei Einsatz nicht- oder schwerverdaulicher Fette, wie akalorische Fettsubstitute, vorzugsweise Saccharose-Fettsäure-Polyester, oder hydrierte Fette, vorzugsweise mit Schmelzpunkten oberhalb der Körpertemperatur von Warmblütern, auch einen gezielten Transport von Wasser- oder fettlöslichen Wirkstoffen durch den Gastro-Intestinal-Trakt, da in Abhängigkeit von der Fettkomposition der jeweils äußersten Fettphase einer W/O/W- oder /O/W/0-Doppelemulsion die Wirkstofffreisetzung lokal gesteuert werden kann. Derartige Anwendungen betreffen beispielsweise die beabsichtigte Zuführung von Laktose in den Dickdarmbereich bei der Säuglingsernährung oder die Hintanhaltung einer Pansen-Hydrierung ungesättigter Fettsäuren beider Tierernährung im Hinblick auf eine Hemmung von Fäulnisbakterien im Dickdarm oder Anreicherung essentieller Fettsäuren im Depotfett. Das bezieht sich aber auch auf die Freisetzung spezieller Pharmaka mit zeitlich protahierter oder lokaler Wirksamkeit, wie Analgetika, Antibiotika u.a., bei denen eine Passage durch den Magen oder Dünndarm erforderlich ist, um erst in späteren
Darmregionen nach lipolytischer Spaltung des verdaulichen Fettanteils der Fettphase wirksam zu werden. Die Erfindung stellt demzufolge auch eine Alternativvariante zur Verkapselung oder Umhüllung pharmakologisch oder diätetisch wirksamer Substanzen mit schwer- oder unverdaulichen natürlichen oder synthetischen Verbindungen dar.
Der Vorteil der Erfindung besteht damit nicht nur aus lebensmittelindustriell-anwendungstechnischer Sicht in der Herstellung gegenüber Gefrier-, Tau- und Erhitzungsprozessen besonders stabilen Emulsionen, sondern aus ernährungsphysioiogischpharmakologischer Sicht im weiteren darin, daß über die Phasenzusammensetzung und -verteilung die gastro-intestinale Verfügbarkeit spezifischer Wirkstoffe in wünschenswerter Weise beeinflußbar ist. Die Erfindung wird in nachstehenden Ausführungsbeispielen näher belegt:
Ausführungsbeispiele Beispiel 1
Zur Herstellung einer O/W/0-Doppelemulsion in Form eines energiereduzierten Universalfettes mit einem Fettgehalt von 60% für Streich-, Back-, Brat-und Kochzwecke wird mittels Druckhomogenisator aus 4kg einer Margarinefettmischung (Smp. 32°C), 4kg Wasser und Ingredenzien laut Standardrezeptur unter Zusatz von 0,1 % eines hydrolysierten Phosphatides (HLB-Wert 8,9) zur Fettphase sowie von 1,0%sukzinyliertemSonnenblumenproteinisolat(rel. Molmasse ca. 40 000) und 0,2 %mittelverestertem Pektin (Veresterungsgrad 50%) zur Wasserphase bei einem pH-Wert von 7,0 und einer Temperatur von 4O0C eine Voremulsion zubereitet; diese wird durch Zusatz von Zitronensäure am Ende des Homogenisierprozesses auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt. Die resultierende Voremulsion wird mittels Planetenrührer in 2 kg gleichfalls auf 400C vorgewärmte Margarinefettmischung, die 0,2% Partialglycerid(Monoglycerid 97%, HLB-Wert 3,4) enthält, emulgiert. Die anfallende Emulsion wird pasteurisiert und in einem Labor-Röhrenkühler zur Erstarrung gebracht. Die erstarrte 0/W/O-Emulsion ist bei Kühlschranktemperatur streichfähig und zeigt bei Bratprozessen kein Spritzen.
Beispiel 2
Zur Herstellung einer W/O/W-Doppelemulsion in Form einer mit wasserlöslichen Wirkstoffen, speziell Lactose, angereicherten Säuglingsmilch mit einem Fettgehalt von 4% wird mittels Planetenrührer aus 0,2 kg Sonnenblumenöl-Raffinat, 0,2 kg Schweineschmalz-Hartfett (Smp. 560C), 5kg Wasser und Ingredenzien laut ausgewählter Grundrezeptur unter Zusatz einer Mischung von 0,1 %Zitroester (HLB-Wert 10,6) und 0,4% Saccharose-Fettsäureester (HLB-Wert 4,2) bei pH6,0 und einer Temperatur von 500C eine Voremulsion zubereitet. Die Voremulsion wird mittels Druckhomogenisator in 4,9kg Wasser, das 3% eines Spjabohnenproteinisolates (rel. Molmasse 240000) enthält, einemulgiert, wobei am Ende des Homogenisierprozesses der pH-Wert durch Zusatz von Zitronensäure auf 5,0 eingestellt wird
Die resultierende Emulsion ist sterilisationsabhängig sowie gefrier- und taustabil.

Claims (4)

  1. T. Verfahren zur Herstellung von Doppelemulsionen vom W/O/W- oder O/W/O-Typ bei der Produktion von Lebensmitteln, Futtermitteln oder pharmazeutischen Präparaten, vorzugsweise von energiereduzierten Lebensmitteln, durch Einemulgieren und/oder Homogenisieren von Fetten, Wasser und den einzusetzenden Zusatzstoffen in zwei Stufen, bei denen zunächst eine W/O- oder eine O/W-Voremulsion und anschließend die W/O/W- oder die O/W/0-Doppelemulsion angefertigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine unter Zusatz lipidischer Emulgatoren sowie Coemulgatoren hergestellte W/O-Voremulsion als innere Phase in eine proteinogene Stabilisatoren, gegebenenfalls auch nichtproteinogene Costabilisatoren enthaltende äußere Wasserphase oder daß alternativ eine unter Zusatz proteinogener Stabilisatoren, gegebenenfalls auch nichtproteinogener Costabilisatoren hergestellte O/W-Voremulsion als innere Phase in eine lipidische Emulgatoren und Coemulgatoren enthaltende äußere Fettphase bei pH-Werten bis zu 2 Einheiten oberhalb oder unterhalb des Neutralpunktes und Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der Fette einemulgiert wird, und nachfolgend eine Stabilisierung der Emulsionen durch pH-Wert-Regulierung auf 0,5 bis 1,0 Einheiten ober-oder unterhalb des isoelektrischen Punktes der Hauptproteinfraktion unter Bildung partiell unlöslicher Symplexe zwischen Lipiden und Proteinen oder Lipiden, Proteinen und polyanionischen Hydrokolloiden an der Phasengrenzfläche vorgenommen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung von W/O/W-Doppelemulsionen die W/O-Voremulsion Zusätze von Emulgatoren mit HLB-Werten <7, vorzugsweise von nichtionogenen Partialglyceriden und/oder Saccharose-Fettsäure-Partialestern, in Kombination mit Coemulgatoren mit HLB-Werten > 7, vorzugsweise von anionenaktiven Derivaten von Partialglyceriden und/oder amphoteren Derivaten von Phosphatiden, in einem Masseverhältnisvon 2:1 bis 10:1 bei einer Gesamtkonzentration von 0,1 bis 1,0% enthält, und die Emulgierung unter relativ geringem Energieentrag, vorzugsweise mittels Planetenrührer, erfolgt, wogegen die W/O/W-Doppelemulsionen darüber hinaus Zusätze von Proteinen mit relativ hohen durchschnittlichen Molmassen von > 200000, vorzugsweise von globulären Proteinen, gegebenenfalls in Kombination mit polyanionischen Hydrokolloiden, vorzugsweise von Pektinen mit niedrigem Veresterungsgrad von 30 bis 40%, in einem Masseverhältnis von 2:1 bis 5:1 bei einer Gesamtkonzentration von 1,0 bis 5,0% enthält, und die Emulgierung unter relativ hohem Energieeintrag, vorzugsweise mittels Druckhomogenisator, vorgenommen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung von O/W/O-Doppelemulsionen die O/W-Voremulsion Zusätze von lipidischen Emulgatoren mit HLB-Werten^?, vorzugsweise von anionenaktiven Derivaten von Partialglyceriden und/oder amphoteren Derivaten von Phosphatiden in einer Gesamtkonzentration von 0,1 bis 0,5 und proteinogene Stabilisatoren mit relativ niedrigen durchschnittlichen Molmassen von < 100000 vorzugsweise von acylierten oder hydrolysierten globulären Proteinen, gegebenenfalls in Kombination mit polyanionischen Hydrokolloiden, vorzugsweise von Pektinen mit mittlerem Veresterungsgrad von 40 bis 60%, in einem Masseverhältnis von 2:1 bis 5:1 bei einer Gesamtkonzentration von 0,25 bis 2,5% enthält, und die Emulgierung unter relativ hohem Energieeintrag, vorzugsweise mittels Druckhomogenisator, erfolgt, wogegen die O/W/O-Dpppelemulsionen darüber hinaus Zusätze lipidischer Coemulgatoren mit HLB-Werten <7, vorzugsweise von nichtionogenen Partialglyceriden und/oder Saccharose-Fettsäure-Partialestern, in einer Gesamtkonzentration von 0,1 bis 0,5% enthält, und die Emulgierung unter relativ geringem Energieeintrag, vorzugsweise mittels Planetenrührer vorgenommen ν ird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils äußere Fettphase der Doppelemulsionen gegebenenfalls nicht-oder schwerverdauliche Fette, vorzugsweise Saccharose-Fettsäure-Polyester, oder hydrierte Fette, vorzugsweise mit Schmelzpunkten oberhalb der Körpertemperatur von Warmblütern, und die jeweils innerste Wasserphase der Doppelemulsionen erst im Darmbereich nach lipolytischer Spaltung des verdaulichen Fettanteils der Fettphase freisetzbare oder wirksam werdende pharmazeutisch oder diätetisch aktive Substanzen enthält.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2828378A1 (fr) * 2001-08-09 2003-02-14 Gervais Danone Sa Emulsion multiple alimentaire composee d'une emulsion primaire inverse dispersee au sein d'une phase continue aqueuse

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FR2828378A1 (fr) * 2001-08-09 2003-02-14 Gervais Danone Sa Emulsion multiple alimentaire composee d'une emulsion primaire inverse dispersee au sein d'une phase continue aqueuse
WO2003013271A1 (fr) * 2001-08-09 2003-02-20 Compagnie Gervais Danone Emulsion multiple alimentaire composee d'une emulsion primaire inverse dispersee au sein d'une phase continue aqueuse

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