DD260687A1

DD260687A1 - Vorrichtung zum ausschleusen schleissender medien, insbesondere unter hoher druckdifferenz arbeitende zellenradschleuse fuer tabakstaub

Info

Publication number: DD260687A1
Application number: DD30303187A
Authority: DD
Inventors: Petrov Nikola; Frank Grosse
Original assignee: Wissenschaft Und Technik Tabak
Priority date: 1987-05-22
Filing date: 1987-05-22
Publication date: 1988-10-05
Also published as: DE3802924A1; HUT47492A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschleusen schleissender Medien, insbesondere unter hoher Druckdifferenz arbeitende Zellenradschleuse zum Ausschleusen von Tabakstaub (bis 15% Quarzanteile) aus unter hohem Unterdruck (bis 800 mm WS) stehenden Staubfiltern pneumatischer Transporteinrichtungen, wie sie z. B. in der Tabakindustrie ueblich sind. Durch gezielten Einsatz bekannter technischer Mittel und verfahrenstechnischer Massnahmen und einen sinnvollen Materialeinsatz bei Gehaeuse, Zellenrad, Lager- und Motorflansch, sowie durch Verknuepfung verstellbarer und verschleissfester Abdichtelemente mit Ausdehnungsraeumen, Labyrinthdichtungen, engen Dichtspalten, seitlich verschlossenen Zellen und ergaenzt durch verbesserte und zusaetzlich abgedichtete Zellenradlagerung und entsprechender Drehzahlminderung soll eine Herabsetzung des Verschleisses und somit eine wesentliche Erhoehung der Standzeit der Vorrichtung und gleichzeitig ein wirkungsvoller Abbau der herrschenden Druckdifferenz erzielt werden.

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnung

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Vorrichtung zum Ausschleusen schleißender Medien findet Anwendung beim Staubaustrag aus Staubfiltern pneumatischer Transporteinrichtungen, insbesondere aus unter hohem Unterdruck (bis 800 mm WS) stehenden Taschenfiltern zur Ausscheidung von Tabakstaub (ca. 15% Quarzanteile) und dergleichen.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

In den Patentschriften DP 1 013575

DE 3047359 und DE 3218906

sind Möglichkeiten zur Lösung der schwierigen Abdichtprobleme beschrieben.

Die stirnseitige Abdichtung der Zellentrommel gegen das Gehäuse wird nach DP 1 013575 mittels axialverschiebbarer Dichtringe erzielt, wobei diese zweiteilig-innenseitig aus Metall und außenseitig aus elastischem Werkstoff gefertigt sind und durch Stellelemente gegen die Trommelstirnflächen angedrückt werden können.

Zur Radialabdichtung der Zellentrommel werden hierbei zusätzlich an den Trommelenden auf dem Trommelumfang angeordnet, durch gewelltes, Zickzack oder U-förmiges, axialeinspannbares Band gebildete Ringdichtungen vorgeschlagen. Die Abdichtung des Stopfbuchsbereiches übernimmt nach DE 3047359 ein Stirngleitdichtring, welcher sich unter Federdruck befindet selbst nachstellt und über einen Festhaltestift gegen Mitdrehen gesichert ist.

DE 3218906 löst die radiale Abdichtung des Zellenrades gegen das Schleusengehäuse in der Art, daß die schneidartig ausgebildeten Außenränder der Seitenwände des Zellenrades mit den weicheren, ringförmigen Gehäuseeinsätzen zusammenarbeiten und somit die radiale Abdichtung ermöglichen. Alle hier aufgeführten Abdichtungsarten sind entweder ungeeignet, oder genügen zur Beherrschung der schwierigen Abdichtprobleme im Anwendungsgebiet der Erfindung nicht.

— Die radiale Abdichtung gemäß DR 1013575 und DE 3218906 sowie die axiale Abdichtung gemäß DE 3047359 sind wegen des ständigen Kontaktes mit dem einen hohen Standgehalt aufweisenden, schleißenden Medium für das Anwendungsgebiet der Erfindung nicht bzw. wenig geeignet.

— Der erhöhte Verschleiß der Abdichtelemente setzt ihre Standzeit herab und macht ein öfteres Stillsetzen der Anlage, zwecks Austausch der Dichtung erforderlich — ein Umstand, dem in der Erfindung besonders Rechnung getragen wird.

— Die einzelnen Abdichtungsarten genügen allein der Beherrschung der hohen Druckdifferenz zwischen Schleuseneingang und Schleusenausgang im Anwendungsgebiet der Erfindung nicht.

— Dadurch kann die Lagerung des Zellenrades gegen das Eindringen verschleißenden Mediums nicht geschützt werden und läuft demzufolge fest.

— Bei ungenügender Abdichtung kann durch den hohen Druckunterschied bereits ausgeschleustes Medium wieder angesaugt und somit die Ausschleusung insgesamt gestört werden.

Ziel der Erfindung

Das Ziel der Erfindung ist es, durch geeignete verfahrenstechnische und konstruktive Maßnahmen folgende betriebliche Probleme zu lösen:

— Erhöhung der Standzeit der Vorrichtung durch Herabsetzung des Verschleißes von Zellenrad, Abdichtelementen, Gehäuse, Lager- und Motorflansch.

— Erhöhung der Standzeit der Zellenradlagerung

— Verbesserung der Funktion der Vorrichtung durch wirksameren Abbau der hohen Druckdifferenz mit Hilfe entsprechender Abdichtung des Zellenrades.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Ausschleusen schleißender Medien (bis 15% Quarzanteile) aus unter hohem Unterdruck (bis 800 mm WS) stehenden Staubfiltern pneumatischer Transporteinrichtungen, wie sie z.B. in der Tabakindustrie üblich sind, zu schaffen, die die Nachteile bekannter Vorrichtungen beseitigen bzw. mindern soll. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch gezielten Einsatz an und für sich bekannter technischer Mittel bzw. verfahrenstechnischer Maßnahmen dadurch gelöst, daß diese sinnvoll miteinander verknüpft bzw. ergänzt werden. Dies wären im einzelnen:

— Die Herabsetzung des Verschleißes von Zellenrad, Gehäuse, Lager-, Motorflansch und Abdichtelemente durch entsprechende Konstruktion und Materialeinsatz unter gleichzeitiger Verminderung der Drehzahl des Zellenrades bis auf 20 U/min und Erhöhung der Anzahl der Zellen bis auf 8 Zellen.

— Die Erhöhung der Standzeit der Zellenradlagerung durch Einsatz einer mittels Wellendichtung abgedichteter, mit Fettfüllung versehener und durch Dichtscheiben verschlossener Wälzlagerung.

— Die Verbesserung der Abdichtung des im Gehäuse laufenden Zellenrades- in axialer Richtung unter Anwendung verschleißfester und nachstellbarer Dichtelemente, Dichtspalte mit nachfolgenden Ausdehnungsräumen und Labyrinthdichtungen und in radialer Richtung durch mehrfach wechselnde enge Spalte und abgeschlossene Zellenräume.

Ausführungsbeispiele

Die Erfindung soll am nachstehenden Ausführungsbeispiel, gemäß Figur 1, erläutert werden.

Figur 1 zeigt im Schnitt den an sich üblichen Aufbau solcher Vorrichtungen, im vorliegenden Fall einer Zellenradschleuse, deren Gehäuse 1, Zellenrad 2, Lagerflansch 3 und Motorflansch 4 aus Stahl gefertigt und teilweise als Schweißkonstruktion ausgeführt sind, um dadurch eine höhere Verschleißfestigkeit und somit eine höhere Standzeit der Vorrichtung zu erreichen. Das links und rechts durch runde Stirnscheiben verschlossene und in seinem Umfang mittels zwischen diesen aufgeschweißter Blechflügel in 8 Zellen aufgeteile Zellenrad 2 wird rechtsseitig vom Wellenzapfen des im Motorflansch 4 verschraubten Getriebemotors 5 aufgenommen und lagert linksseitig in dem im Lagerflansch 3 sitzenden, mit Fettfüllung versehenen und durch zwei Deckscheiben verschlossenen Rillenkugellager 6.

Die axiale Abdichtung des Zellenrades 2 übernehmen zwei in der Gehäusebohrung geführte, aus Stahlblech mit aufgeklebtem, nachgiebigem Dichtmaterial bestehende und mittels Verstellelemente 8, in diesem Fall Schrauben mit Kontermuttern, gegen die bearbeitenden Stirnflächen des Zellenrades 2 andrückbaren und durch Stifte 9 gegen Verdrehen gesicherte Dichtringe 7. Zwei darunter liegende Ausdehnungsräume, sowie die ihnen nachgeschalteten Labyrinthdichtungen, unterstützen zusätzlich die axiale Abdichtung des Zellenrades 2 und ermöglichen einen stufenweisen Abbau des hohen, zwischen dem oben liegenden Schleuseneingang und dem unten liegenden Schleusenausgang herrschenden Druckunterschiedes. Die radiale Abdichtung des Zellenrades 2 wird durch den sehr eng gehaltenen Spalt zwischen dem außen überdrehten Zellenrad 2 und dem innen ebenfalls bearbeiteten Gehäuse 1 sowie durch die abwechselnden, seitlich verschlossenen und am Umfang des Zellenrades 2 verteilten Zellenräume verwirklicht. Die auf mehr als die Hälfte reduzierte Drehzahl des Zellenrades 2 durch entsprechende Auswahl des Getriebemotors 5 vermindert den Verschleiß von Zellenrad, Abdichtelementen, Gehäuse, Lager- und Motordeckel und trägt zusätzlich zur Erhöhung der Standzeit der Vorrichtung bei. Die zusätzliche Abdichtung des Rillenkugellagers 6 links und des Wellenzapfens des Getriebemotors 5 besorgen zwei Wellendichtringe 10.

Claims

- 1 - 26U 68/

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Ausschleusen schleißender Medien, insbesondere unter hoher Druckdifferenz arbeitende Zellenradschleuse für Tabakstaub, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1), das Zellenrad (2), sowie der Lagerflansch (3) und Motorflansch (4) aus Stahl gefertigt und teilweise als Schweißkonstruktion ausgeführt sind.
2. Vorrichtung zum Ausschleusen schleißender Medien, Insbesondere unter hoher Druckdifferenz arbeitende Zellenradschleuse für Tabakstaub, nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zellenrad (2) in axialer Richtung mittels verstellbarer, im Gehäuse geführter und aus Stahlblech mit aufgeklebtem, nachgiebigem Material bestehender Dichtringe (7), die durch Stifte (9) gegen Verdrehen gesichert sind, abgedichtet wird.
3. Vorrichtung zum Ausschleusen schleißender Medien, insbesondere unter hoher Druckdifferenz arbeitende Zellenradschleuse für Tabakstaub, nach Punkt 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterstützung der axialen Abdichtung des Zellenrades (2) zusätzliche Ausdehnungsräume und Labyrinthdichtungen vorgesehen sind.
4. Vorrichtung zum Ausschleusen schleißender Medien, insbesondere unter hoher Druckdifferenz arbeitende Zellenradschleuse für Tabakstaub, nach Punkt 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zellenrad (2) in radialer Richtung durch einen sehr eng gehaltenen Spalt zwischen Zellenrad (2) und Gehäuse (1), sowie durch abwechselnde, am Umfang des Zellenrades (2) verteilte, seitlich verschlossene Zellen abgedichtet wird.
5. Vorrichtung zum Ausschleusen schleißender Medien, insbesondere unter hoher Druckdifferenz arbeitende Zellenradschleuse für Tabakstaub, nach Punkt 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zellenrad (2) linksseitig in einem mit Fettfüllung versehenen, durch Abdichtscheiben geschlossenen Wälzlagern gelagert ist und dessen Wellenzapfen zusätzlich gegen den Lager- und Motordeckel mittels Wellendichtringe (10) abgedichtet sind.
6. Vorrichtung zum Ausschleusen schleißender Medien, insbesondere unter hoher Druckdifferenz arbeitende Zellenradschleuse für Tabakstaub, nach Punkt 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl des Zellenrades (2) bis auf 20U/min reduziert und gleichzeitig die Zellenzahl bis auf 8 Zellen erhöht worden ist.