DD256997A3 - Elektronisches Längenmeßgerät mit digitalem Ausgang zur Ermittlung von morphometrischen Daten für die Klassifizierung von Tierkörpern, insbesondere von Schweinehälften - Google Patents
Elektronisches Längenmeßgerät mit digitalem Ausgang zur Ermittlung von morphometrischen Daten für die Klassifizierung von Tierkörpern, insbesondere von SchweinehälftenInfo
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Abstract
Das erfindungsgemaesse Laengenmessgeraet kann vorzugsweise in Verbindung mit einer Klassifizierungsvorrichtung, die eine Waage mit digitalem Ausgang, Signalspeicher- und Verarbeitungseinrichtungen und eine Einrichtung zur Kennzeichnung von Tierkoerpern umfasst, in Schlachtbetrieben der Fleischindustrie angewendet werden. Ziel ist es, die Arbeitsproduktivitaet bei der Ermittlung morphometrischer Daten zu erhoehen sowie die Arbeitsbeanspruchung der Klassifizierung und die Fehlerrate zu senken. Die Aufgabe besteht darin, ein gattungsgemaesses Laengenmessgeraet zu schaffen, das in Verbindung mit einer Klassifizierungsvorrichtung einsetzbar ist und eine Einhandbedienung ermoeglicht. Das Laengenmessgeraet besteht aus einer starren Massverkoerperung, die als Lineal ausgebildet ist und mehrere achsparallele Signalspuren aufweist und aus einer Abtasteinrichtung. Erfindungsgemaess ist eine Laengskante der Massverkoerperung parallel und die andere Kante schraeg zur Mittelachse ausgebildet. Die Abtasteinrichtung enthaelt eine Rueckstelleinrichtung, die drei Waelzlager sowie eine Schwinge umfasst, die einerseits im Traeger drehbar gelagert und andererseits mit Zugfedern verbunden ist. Diese sind mit Vorspannung in Ankerstiften eingehaengt. Die zwei anderen Waelzlager sind ueber Achsen fest mit dem Traeger verbunden.
Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisches Längenmeßgerät mit digitalem Ausgang zur Ermittlung morphometrischer Daten für die Klassifizierung von Tierkörpern, insbesondere von Schweinehälften.
Die Anwendung der Erfindung erfolgt vorzugsweise in Verbindung mit einer Klassifizierungsvorrichtung, die eine Waage mit digitalem Ausgang, Signalspeicher- und Verarbeitungseinrichtungen und eine Einrichtung zur Kennzeichnung von Tierkörpern umfaßt, in Schlachtbetrieben der Fleischindustrie, die eine Einstufung der Schlachtkörper in Qualitätsklassen während des Schlachtaktes in Schlachtlinien vornehmen.
Zur Klassifizierung von Tierkörpern, insbesondere von Schweinehälften, in Qualitätsklassen werden Verfahren verwendet, bei denen vorwiegend die Schlachtkörperzusammensetzung ausgewertet wird. Insbesondere wird dabei eine Kombination von Speck- und Fleischmaßen, der Schlachtkörpermasse und weiterer spezieller Einstufungsmerkmale benutzt.
Für die Erfassung der Speck- und Fleischmaße werden meist manuell zu bedienende mechanisch abtastende Längenmeßgeräte angewendet, die vom Klassifizierer mit beiden Händen geführt werden müssen und wo der Klassifizierer auf einer Skala die
Meßwerte ablesen muß. ;
Dies während des Schlachttaktes auszuführen, gleichzeitig die Schlachtkörper in der Schlachtlinie weiter zu transportieren und die Qualitätsklasse anhand der Speck- und Fleischmaße, der Schlachtkörpermasse und weiterer spezieller Einstufungsmerkmale zu ermitteln, führt zu einer starken Arbeitsbeanspruchung der Klassifizierer und ergibt letztlich eine große Fehlerrate bei der
Einstufung in die Qualitätsklassen. j
Bekannt sind ferner Verfahren und Vorrichtungen nach DE-OS 3047490 und DE-OS 3049589 zur optoelektronischen Erfassung von Qualitätsmerkmalen und Klassifizierung von Tierkörpern. Dabei werden mittels einer Videokamerabestimmte Längenmaße automatisch ermittelt.
In der DE-PS 2728913 ist weiterhin ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Klassifizieren von Schlachtkörperhälften offenbart, wobei an definierten Stellen einer Schlachtkörperhälfte eine elektro-optische Messung mehrerer für die Bestimmung der Handelsklasse maßgebenden Parameter durchgeführt wird. Die Vorrichtung umfaßt dabei eine Meßeinrichtung mit einer Waage und wenigstens eine feinauflösende Video-Farbkamera, die in einer Dunkelkammer angeordnet ist. Die Schlachtkörperhälften werden zur Messung durch diese Dunkelkammer hindurchgeführt, die Meßstellen durch eine Beleuchtungseinrichtung ausgeleuchtet und die Parameter durch die Video-Farbkamera abgetastet. Die Meßwertverarbeitung erfolgt durch ein nachgeschaltetes Mikroprozessorsystem, dem ein Druckerund eine Einrichtung zum Aufbringen des Klassifizierungsmerkmals zugeordnet ist. Nachteilig ist vor allem der große gerätetechnische Aufwand und die hohe Störanfälligkeit infolge unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit der Schlachtkörper und eventuell anhaftendes Blut oder
Fett. I
Weiter bekannt sind Sondenmeßgeräte, bei denen durch Einstechen in den Schlachtkörper und die Auswertung der
Gewebeunterschiede auf die Schlachtkörperzusammensetzung geschlossen wird. i
Nachteilig ist, daß meist an vier oder mehr Meßpunkten eingestochen werden muß, somit die Schlachttaktzeit durch die Vielzahl von Handhabungen begrenzt und die Schätzgenauigkeit von der Fleischbeschaffenheit abhängt.
Ferner sirid elektronische Quotientenmeßgeräte zur Erfassung von Speck-und Fleischmaßen an Tierkörpern bekannt. Nachteilig ist, daß die Reihenfolge der Meßwerterfassung fest vorgegeben ist, dazu mehrere Taster am Handgerät benutzt werden müssen und somit die Handhabung des Gerätes erschwert ist. Weiterhin führt die Anwendung eines analogen Längenmeßverfahrens im Handgerät zu einer erhöhten Störanfälligkeit bei der notwendigen Signalübertragung über größere Entfernungen, zwingt zu einer vollgekapselten Ausführung des Meßsystems und verursacht somit einen erhöhten Herstellungsaufwand.
Gemäß der DE-PS 2946912 ist ferner ein Verfahren zur Klassifizierung eines Tierkörpers, insbesondere einer Schweinehälfte bekannt, bei dem die Klassifizierung anhand der Bewertung des Fettgewebeanteils, insbesondere der Rückenspeckdicke unter Berücksichtigung des Zweihälften-Gewichtes als auch der Fleischfülle in den fleischtragenden Körperpartien erfolgt. Gemäß dieser bekannten Lösung wird hierbei die Fleischfülle durch Messung eines Winkels ermittelt, der sich zwischen einer mittigen, inneren Partie des Oberschenkels am Hinterschinken und einer Bezugsebene ergibt. !
Bekannt ist auch ein mechanisches Längenmeßgerät zur Ermittlung von morphometrischen Daten von Schlachtkörperhälften, das aus einer starren Meßvertikalen besteht, die in vertikaler Richtung mehrere verstellbare Meßhorizontale trägt und die beidseitig in einer Ebene liegen. Die Meßvertikale umfaßt oben ein Distanzstück in das die Hinterhesse des hängenden Tierkörpers eingehakt wird und unten eine Ausloteinrichtung zur lotgerechten Ausrichtung der Meßvertikalen. Bei der Messung müssen die Meßpunkte für die Erfassung der notwendigen Meßstrecken auf der Meßvertikalen entsprechend verschoben und arretiert werden, wonach die entsprechenden Meßwerte erst abgelesen werden können. Mit dieser Lösung ist das Vermessen von Schlachtkörperhälften nach einem einheitlichen reproduzierbaren Prinzip der Meßanordnung zwar möglich, aber die Handhabung ist zu aufwendig und für den Einsatz in Schlachtlinien wenig geeignet.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die Arbeitsproduktivität bei der Ermittlung morphometrischer Daten für die Klassifizierung von Tierkörpem zu erhöhen sowie die starke Abeitsbeanspruchung der Klassifizierer und die Fehlerrate zu senken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektronisches Längenmeßgerät mit digitalem Ausgang zur Ermittlung von . morphometrischen Daten für die Klassifizierung von Tierkörpem, insbesondere von Schweinehälften in Qualitätsklassen zu schaffen, das in Verbindung mit einer Klassifizierungsvorrichtung, die eine Waage mit digitalem Ausgang, Signalspeicher- und Verarbeitungseinrichtungen und eine Einrichtung zur Kennzeichnung von Tierkörpem umfaßt, einsetzbar ist und mit nur einer Hand manuell betätigbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Längskante der starren Maßverkörperung parallel und die andere Kante schräg zur Mittelachse verläuft. Weiterhin enthält die Abtasteinrichtung eine Rückstelleinrichtung, die drei Wälzlager sowie eine Schwinge umfaßt. Dabei ist die Schwinge mit einem Ende drehbar im Träger gelagert und das andere Ende mit einem der drei Wälzlager sowie mit zwei Zugfedern verbunden, wobei die Zugfedern mit einer bestimmten Vorspannung in am Träger angeordneten Ankerstiften eingehängt sind. Die zwei anderen Wälzlager sind über Achsen fest mit dem Träger so verbunden, daß sie an der parallelen Kante und das quer zu seiner Achse bewegliche Wälzlager ander schrägen Kante der Maßverkörperung abrollen.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Klassifizierung von Tierkörpem in schematischer Darstellung, Fig.2: das erfindungsgemäße Längenmeßgerät,
Fig.3: die erfindungsgemäße Rückstelleinrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zur Klassifizierung von Tierkörpem, insbesondere von Schweinehälften, besteht aus der Waage 1 mit Digitalausgang, dem Längenmeßgerät 2 für Einhandbedienung, der Tastatur 4 und der Auswerteeinheit, welche den Mikrorechner 3, die Anzeige 6, den Drucker 5, eine Koppelelnrichtung zur Datenübertragung 7 und eine Vorrichtung zur Kennzeichnung von Tierkörpem 8 umfaßt. :
Die im Schlachttakt in der Schlachtlinie ankommenden Schweinehälften werden an definierter Position mittels der Waage 1 erfaßt, die Schlachtkörpermasse wird ermittelt und im Mikrorechner 3 abgespeichert. An gleicher oder beliebiger anderer Position in der Schlachtlinie werden die Speck- und Fleischmaße mit Hilfe des manuell zu bedienenden Längenmeßgerätes 2 ermittelt. i
Die Reihenfolge der Dateneingabe ist beliebig möglich, da vom Mikrorechner 3 automatisch die Sinnfälligkeit der Daten überprüft und daraus die notwendige Reihenfolge für die Ermittlung der Qualitätsklasse abgeleitet wird. Dabei erfolgt diese Berechnung anhand vorgegebener mathematischer Modelle automatisch nach einer vollständigen Dateneingabe. Außerdem ist es möglich, die Ermittlung der Qualitätsklasse nach Anforderung durch den Klassifizierer ausführen zu lassen oder durch Auslösung mittels eines exterminen Signals, welches beispielsweise über die Waage 1 vom Schlachttakt abgeleitet wird. Die somit ermittelte Qualitätsklasse wird dem Klassifizierer mit der Anzeige 6 angezeigt und im Mikrorechner 3 abgespeichert. Für Abrechnungszwecke können die gespeicherten Werte vom Mikrorechner 3 über einen Drucker 5 ausgegeben oder über die Koppeleinrichtung zur Datenübertragung 7 an ein Rechenzentrum zur Weiterverarbeitung und Abspeicherung übergeben werden. :
Das in Fig.2 dargestellte Längenmeßgerät 2 dient zur Erfassung der Speck- und Fleischmaße, die über die Mitte des Musculus gluteus medius (Lendenspiegel) gemessen werden. Als Fleischmaß gilt die Länge von der dorsalen Begrenzung des Wirbelsäulenkanals bis zur Fleischaußenkante des Musculus gluteus medius. Als Speckmaß gilt die Länge von der Fleischaußenkante bis zur Speckaußenkante. An der als Lineal ausgebildeten starren Maßverkörperung 11 des Längenmeßgerätes 2 befindet sich eine Verankerung 14, die zu Beginn des Meßvorganges beispielsweise in dem Wirbelsäulenkanal der Schweinehälfte einzudrücken ist. Das Längenmeßgerät 2 wird während des Meßvorganges mit einer
Hand am Handgriff 13 gefaßt und die mit diesem fest verbundene Abtasteinrichtung 12 zum Erfassen der Speck- und Fleischmaße entlang der starren Maßverkörperung 11 bewegt, wobei die maßlich zu erfassenden Punkte an der Schweinehälfte dann richtig angetastet werden, wenn sie in der optischen Achse einer über der Abtasteinrichtung 12 angebrachten Visiereinrichtung 15 liegen. Nach Einstellen eines Maßes wird durch Betätigen eines griffgünstig am Handgriff 13 angebrachten Abzuges 17 vom Mikrorechner 3 der eingestellte Wert übernommen.
Durch am Längenmeßgerät 2 zweckmäßig angeordnete Leuchtdioden 16wird dem Klassifizierer bespielsweise die ordnungsgemäße Funktion des Längenmeßgerätes 2 und eventuelle Fehler angezeigt.
Bestandteil des Längenmeßgerätes 2 ist die in Fig. 3 dargestellte Rückstelleinrichtung. Diese besteht aus dem Träger 9 der Abtasteinrichtung 12, zwei fest angeordneten Wälzlagern 2J), einem beweglichen Wälzlager 21, zwei Zugfedern 22 und einer
Schwinge 19. i
Die zweckmäßig in beidseitig gekapselter Ausführung verwendeten Wälzlager 20 sind mit ihren Achsen fest mit dem Träger 9 verbunden und rollen mit ihren Außenringen auf der parallel zu den Signalspuren 10 verlaufenden Kante der starren Maßverkörperung 11.ab.
Das Wälzlager 21 rollt auf der Schräge der starren Maßverkörperung 11 ab und wird dabei durch zwei Zugfedern 22 an diese Schräge angedrückt, die mit ihrem anderen Ende in aus dem Träger 9 ragende Ankerstifte 23 eingehängt sind. Die notwendige Beweglichkeit des Wälzlagers 21 quer zur Meßrichtung wird durch die Schwinge 19 erreicht, die in ihrem einen Ende die Achse des Wälzlagers 21 trägt und mit ihrem anderen Ende drehbar im Träger 9 gelagert ist. Im Träger 9 sind außerdem vier Schmutzabstreifer 18 über den Signalspuren 10 angeordnet.
Die Zugfedern 22 werden mit einer gewissen Vorspannung so montiert, daß die Führung der starren Maßverkörperung 11 zwischen den mit Spurkränzen versehenen Wälzlagern 20 und 21 gewährleistet wird und daß sich beim Meßvorgang die am Träger9 angeordnete Abtasteinrichtung 12 entlang der Signalspuren 10 bewegt.
Bei Auslenkung des Trägers 9 aus der Ruhelage erhöht sich die Spannung der Zugfedern 22.
Nach Abschluß des Meßvorganges wird durch den Klassifizierer die Verankerung 14 aus dem Wirbelsäulenkanal der Schweinehälfte gezogen. Dabei erzeugt die über das angefederte Wälzlager 21 wirkende Kraft auf der Schräge der starren Maßverkörperung 11 eine Kraftkomponente, die das automatische Rückstellen des Längenmeßgerätes 2 in die Ruhelage bewirkt.
Bei Erreichen dieser Lage wird durch ein aus elastischem Material bestehendes Dämpfungselement 24 der Aufprall gedämpft.
Claims (2)
1. Elektronisches Längenmeßgerät mit digitalem Ausgang zur Ermittlung von morphometrischen Daten für die Klassifizierung von Tierkörpern, insbesondere von Schweinehälften mit einer starren Maßverkörperung, die als Lineal ausgebildet ist, das mehrere achsparallele Signalspuren aufweist und einer Abtasteinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine Längskante der starren Maßverkörperung (11) parallel und die andere Kante schräg zur Mittelachse verläuft und die Abtasteinrichtung eine Rückstelleinrichtung enthält, die drei Wälzlager (20; 21) sowie eine Schwinge (19) umfaßt, die mit einem Ende drehbar im Träger (9) gelagert ist und deren anderes Ende mit einem der Wälzlager (21) sowie mit zwei Zugfedern (22) verbunden ist, die mit einer bestimmten Vorspannung in am Träger (9) angeordneten Ankerstiften (23) eingehängt sind, wobei die anderen Wälzlager (20) über Achsen fest mit dem Träger (9) so verbunden sind, daß sie an der parallelen Kante und das quer zu seiner Achse bewegliche Wälzlager (21) an der schrägen Kante der Maßverkörperung (11) abrollen.
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