DD241012A1 - Verfahren zur verminderung der ammoniakbildung in tierstaellen - Google Patents

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DD241012A1
DD241012A1 DD28068685A DD28068685A DD241012A1 DD 241012 A1 DD241012 A1 DD 241012A1 DD 28068685 A DD28068685 A DD 28068685A DD 28068685 A DD28068685 A DD 28068685A DD 241012 A1 DD241012 A1 DD 241012A1
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dappe
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DD28068685A
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Wolfgang Matzel
Ralf Heber
Hans Lippold
Hans-Joachim Fiebig
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Inst F Duengungs Forschung Lei
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Ammoniakbildung in Tierstaellen. Ziel der Erfindung war es, eine Loesung zu schaffen, die durch Verzoegerung der Harnstoffspaltung in den Exkrementen die Bildung des Ammoniaks im Stall gaenzlich oder teilweise unterbindet, so dass die Entstehung einer schaedlichen Ammoniakkonzentration in der Stalluft vermieden wird. Das erfindungsgemaesse Verfahren besteht in der Applikation des Ureaseinhibitors in fester oder fluessiger Form allein oder in Kombination mit anderen im Stall verwendeten Stoffen wie Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Waschwasser u. a. sowie als festes oder fluessiges Konzentrat. Die zu applizierende Menge kann auf die Stallflaeche, die Anzahl Tiere oder die anfallende Menge an Exkrementen in Form von Guelle, Jauche oder Stallmist bezogen werden. Bei Bezug auf die anfallende Guellemenge werden erfindungsgemaess 2 bis 400 g pro Tonne Guelle, vorzugsweise 20 g DAPPE pro Tonne Guelle angewendet.

Description

kann auf die Stallfläche, die Anzahl Tiere oder die anfallende Menge an Exkrementen in Form von Gülle, Jauche oder Stallmist bezogen werden. Bei Bezug auf die anfallende Güllemenge werden erfindungsgemäß 2 bis 400g pro Tonne Gülle, vorzugsweise 20g DAPPE pro Tonne Gülle angewendet.
Die Applikation des Ureaseinhibitors wird ein- oder mehrmalig, in Abhängigkeit von der Verweilzeit der Exkremente im Stall oder in den mit der Stalluft in Verbindung stehenden Auffang- und Ableiteinrichtungen für die Exkremente, vorgenommen.
Anwendungsbeispiel
An den nachfolgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert:
Beispiel 1:
Rinderharn und -kot wurde nach Vermischen und Verdünnen mit Wasser mit 10ppm DAPPE versetzt und bei 15°C und 25°C aufbewahrt und die Abnahme des Harnstoffgehaltes sowie die Zunahme des Ammonium-N verfolgt (Tab. 1). Der Nt-Gehalt (nach Kjeldahl) derfrischen Gülle entsprach 2,73g N kg"1.
Tabelle 1: Abbau von Harnstoff und Bildung von NH4-N in frischer Rindergülle nach Zusatz von 10ppm DAPPE
250C 15°C gHarnstoff-Nkg"1 g NH4-N kg"1
OTage 25 0C 15°C 0,82 0,57
2Tage 25 0C 150C 0,82 0,79 0,63 0,63
4 Tage 250C 150C 0,73 0,79 0,73 0,62
7 Tage 0,46 0,81 1,19 0,65
9Tage 0,02 0,83 1,43 0,69
Ohne Zusatz von DAPPE ist der Harnstoffabbau nach 1 bis 2 Tagen abgeschlossen.
Beispiel 2:
Ebenso wieder mit dem Harn ausgeschiedene Harnstoff verhält sich nachträglich zur Gülle gegebener Harnstoff. Hierzu wurde der Abbau von 10 000 ppm Harnstoff in Schweinegülle bei Zimmertemperatur bei Anwesenheit von 1-50 ppm DAPPE untersucht
Tabelle 2: Umsetzung von Gülle-Harnstoffmischungen bei 20-22°C (Angaben in Prozent wiedergefundener Harnstoff).
1 2 4 7 9Tage
Harnstoff (HS) ohne HS+ 50 ppm DAPPE HS +10 ppm DAPPE HS+ 5 ppm DAPPE HS·+ 1 ppm DAPPE n. b.: nicht bestimmt.
31 17 0 0 0
100 100 100 n.b. 84
100 100 100 n.b. 99
100 100 100 91 n.b.
100 100 100 60 n.b.

Claims (3)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zur Verminderung der Ammoniakbildung in Tierställen, dadurch gekennzeichnet, daß als wirksame Komponente der Ureasehemmstoff Diamidophosphorsäurephenylester (I) (DAPPE) eingesetzt wird.
    P-OE E= Phenyl
  2. 2. Verfahren zur Verminderung der Ammoniakbildung in Tierställen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff DAPPE in einer Aufwandmenge bis 200 mg pro m2 Stallfläche angewandt wird.
  3. 3. Verfahren zur Verminderung der Ammoniakbildung in Tierställen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff allein oder in Kombination mit Desinfektions- bzw. Reinigungsmitteln oder als Zusatz zum Reinigungswasser zur Anwendung kommt.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Ammoniakbildung in Tierställen.
    Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
    Der in den tierischen Exkrementen enthaltene Harnstoff wird enzymatisch rasch unter Bildung von Ammoniak gespalten, so daß bereits die kurze Verweilzeit der Exkremente in den Stallanlagen zur Bildung von Ammoniakmengen, die zu einer schädlichen Belastung der Stalluft führen, ausreicht. Der Ammoniakgehalt der Stalluft beeinträchtigt die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tierbestände und wirkt sich negativ auf die Milchleistung und die Gewichtszunahme der Tiere aus. Besonders schädlich ist der Ammoniakgehalt der Stalluft in Schweinezuchtanlagen und in Stallanlagen, in denen Gülle mit einem hohen Trockensubstanzgehalt anfällt. Alle bekannten technischen Lösungen senken den Ammoniakgehalt der Stalluft durch eine entsprechende Frischluftzufuhr. Hierzu sind aufwendige Lüftungseinrichtungen erforderlich. Nachteilig ist neben den hohen Installationskosten derartiger Anlagen der hohe Energieverbrauch bei deren Betreiben. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei hohen bzw. niedrigen Außentemperaturen die zugeführte Frischluft temperiert werden muß, was wiederum Energie-und An lagen kosten verursacht. In Ställen ohne Lüftungs-und Klimaanlagen sind die Tiere den leistungsmindernden Einflüssen des Ammoniaks ausgesetzt.
    Ziel der Erfindung
    Ziel der Erfindung war es, eine Lösung zu schaffen, die durch Verzögerung der Harnstoffspaltung in den Exkrementen die Bildung des Ammoniaks im Stall gänzlich oder teilweise unterbindet, so daß die Entstehung einer schädlichen Ammoniakkonzentration in der Stalluft vermieden wird. Das die Harnstoffspaltung bewirkende Enzym Urease wird durch bestimmte organische Verbindungen oder Schwermetallverbindungen in seinerWirksamkeit zeitweise vollständig gehemmt. Als besonders wirksame Ureaseinhibitoren haben sich Phosphorsäureesteramide und davon der Diamidophosphorsäurephenylester (DAPPE) erwiesen. Mit letzterem wurden bei der Anwendung von Harnstoff als Stickstoffdüngemittel Ammoniakverluste aus Kulturböden wesentlich verringert (DD-PS 122177, DD-PS 120869). Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Verminderung der Umweltbelastung mit Ammoniak in der Luft in unmittelbarer Nachbarschaft von Stallanlagen sowie in der Erhöhung des Stickstoffgehaltes der organischen Dünger infolge der verringerten Ammoniakverluste beim Anfall und bei der Lagerung der Exkremente.
    Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine einfache Realisierbarkeit in jedem Stall, unabhängig von seiner Größe aus, wodurch die Installation und Betreibung aufwendiger Lüftungs- und Klimaanlagen überflüssig wird. Der mengenmäßig sehr geringe Aufwand des hochwirksamen Ureaseinhibitors DAPPE bewirkt eine hohe Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
    Darlegung des Wesens der Erfindung '
    Das erfindungsgemäße Verfahren besteht in der Applikation des Ureaseinhibitors in fester oder flüssiger Form allein oder in Kombination mit anderen im Stall verwendeten Stoffen wie Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Waschwasser u.a. sowie als festes oder flüssiges Konzentrat. Die zu applizierende Menge
DD28068685A 1985-09-17 1985-09-17 Verfahren zur verminderung der ammoniakbildung in tierstaellen DD241012A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0408199A1 (de) * 1989-06-15 1991-01-16 W.R. Grace & Co.-Conn. Vermeidung von Ammoniak-Erzeugung in Tierbereichen
DE102019201159A1 (de) 2019-01-30 2020-07-30 Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh Hochwirksame Konzentrate mit PPDA und deren Verwendung zur Stabilisierung der Wertstoffe in Tierexkrementen

Cited By (3)

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EP3689885A1 (de) 2019-01-30 2020-08-05 SKW STICKSTOFFWERKE PIESTERITZ GmbH Hochwirksame konzentrate mit ppda und deren verwendung zur stabilisierung der wertstoffe in tierexkrementen

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