DD240194A1

DD240194A1 - Verfahren zur herstellung von lignocellulose-zement-platten iii

Info

Publication number: DD240194A1
Application number: DD85279673A
Authority: DD
Inventors: Karin Thiele; Gerhard Kuehne
Original assignee: Univ Dresden Tech
Priority date: 1985-08-14
Filing date: 1985-08-14
Publication date: 1986-10-22

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lignocellulose-Zement-Platten (im folgenden LCZ-Platten) zur Abloesung von Asbestzementbauplatten, vor allem durch den Einsatz von Altpapier anstelle Asbest. Aufgabe der Erfindung ist es, auf der Basis der Verfahrensschritte Bildung einer Suspension aus Lignocellulosefasern, insbesondere Altpapier und Wasser, Zumischen von Zement, Vliesbildung, Pressen (nach Bedarf) und Aushaerten der Platte, eine LCZ-Platte mit gesteigerten Festigkeits- und Bestaendigkeitseigenschaften herzustellen. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass waehrend der Aufbereitungsphase des Faserstoffes 0,5 bis 6,0 Ma.-% (bez. a. Zement) Calciumstearat-Dispersion zugesetzt und der Zement fruehestens nach 20 min Einwirkungszeit zugemischt wird.

Description

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Asbestzementbauplatten enthalten 10 bis 15% Asbestfasern. Sie erreichen Biegefestigkeiten zwischen 20 und 40 MPa. Es besteht seit längerem die Aufgabe, den Asbest ganz oder wenigstens teilweise zu substituieren.

In der CS-EB 1631-79 wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bis zu 50% des Asbestanteils durch Lignocellulosefasern in der Form von Zellstoff ersetzt wird. Diese Platten erreichen oberflächenveredelt Biegefestigkeiten zwischen 25 und 30 MPa bei einer Dichte von 1,55g/cm³. (Bezeichnung: oberflächenveredelte Mantelplatten Ecalit C) Es wurde auch bereits versucht, den Asbest durch ökonomisch günstigeres Altpapier zu ersetzen. Nach DE-AS 2854506 wird eine asbestfreie Rohbauplatte im Aufwickelverfahren hergestellt. Tragfasern und/oder Altpapier werden in einer Kugelmühle auf 30-70°SR gemahlen. Die so vorbereiteten Fasern werden zwischen 3 und 30% je Gesamtmasse einem hydraulischen Bindemittel zugesetzt und daraus die Platten hergestellt.

Durch das Mahlen der Fasern oder durch Zusatzfasern soll die Festigkeit der Platten erhöht werden.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, Asbest bei der Herstellung dünner zementgebundener Flächenelemente durch Lignocellulosefasern, insbesondere Altpapier, zu ersetzen.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, auf der Basis der Verfahrensschritte Bildung einer Suspension aus Lignocellulosefasern, insbesondere Altpapier, und Wasser, Zumischen von Zement, Vliesbildung, Pressen (nach Bedarf) und Aushärten der Platte eine LCZ-Platte mit gesteigerten Festigkeits- und Beständigkeitseigenschaften herzustellen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß während der Aufbereitungsphase des Faserstoffes 0,5 bis 6,0 Ma.-% (bezogen auf Zement) Calciumstearat-Dispersion zugesetzt und der Zement frühestens nach 20 min Einwirkungszeit zugemischt

Es wurde gefunden, daß hierdurch, wie Ausführungsbeispiel näher zeigt, die Festigkeits- und Beständigkeitseigenschaften verbessert werden können. Eine derart hergestellte LCZ-Platte kann auch bei vollständigem Ersatz des Asbestanteils durch

Altpapier für den Außenbau eingesetzt werden.

Vorzugsweise sollte der atro Faserstoffanteil 8 bis 15 Ma.-% (bez. auf Zement) betragen.

Ausführungsbeispiel

4500g Zement PZ1/45 (Rüdersdorf) 500g atro aufbereitetes Altpapier, Sorte I Colditz (API) 50g Calciumstearat-Dispersion (65% Feststoffgehalt)

Das Altpapier wurde im Turbolöser in 40 bis 501 Wasser bis zur vollständigen Vereinzelung der Fasern unter Zugabe der Calciumstearat-Dispersion suspendiert. Anschließend wurde die Suspension in vier gleiche Teile geteilt und nach einer Einwirkungsdauer des Calciumstearats von 20 min mit jeweils 1125 g Zement vermischt. Nach Homogenisierung der Suspension durch Rühren wurden auf dem Gießkasten unter Vakuumabsaugung vier Faservliese gebildet, anschließend entwässert und bei einem spezifischen Druck von 4,5MPa 3,0 Stunden gepreßt. Die so hergestellten Platten wurden sieben Tage im Feuchtklima gelagert und nach 36 Tagen geprüft. Nachfolgende Tabelle zeigt die Steigerungen der Festigkeits- und Beständigkeitseigenschaften, die durch den Einsatz von Calciumstearat-Dispersion erreicht wurden.

Variante o^b 0"bB Eb Eb Or

MPa % GPa % ' %

1. API 20,2 100 12,1 100 85,2

2. API und

1%Calciumstearat ' 22,4 111 13,6 112 95,8

Vor der Prüfung wurden die Prüfkörper in jedem Fall 48 Stunden im Normalklima gelagert.

^{3 F}max ''s °t>B ~ Biegefestigkeitvon Plattenprüfkörpern mit

^bB ~ 2 b d² "~ ^d Plattendicke =5 bis 7 mm

b Plattenbreite =49 bis 51 mm

[M^pa] l_s Stützweite =150 mm

F_max Bruchkraft

F[TIa_x ^-1S ^EB — Elastizitätsmodul von Plattenprüfkörpern, aus den

B 4. b d³ · f " Biegefestigkeitsbestimmungen errechnet mit theoretische Durchbiegung

¹ f_th der Probe bei Erreichen der Bruchlast, wenn zwischen Belastung und

[G^PaJ Durchbiegung Proportionalität angenommen wird

CT_bBB ⁰B ~ Restbiegefestigkeit der Prüfkörper nach 50 Frost-Tau-Wechseln

^: · -_ - nachTGL33433/06mit

A... Ausgangszustand

B ... nach 50 Frost-Tau-Wechsel-Zyklen

Claims

Erfindungsanspruch:

1. Verfahren zur Herstellung von Lignocellulose-Zement-Platten durch Vliesbildung aus derSuspensior^gekennzeichnet dadurch, daß der Faserstoff unter Zugabe von Calciumstearat-Dispersion suspendiert wird, wobei in der Suspension 0,5 bis 6,0 Ma.-% (bez. auf Zement) Calciumstearat-Dispersion mindestens 20 min auf die Fasern einwirken.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Faserstoffanteil 8 bis 15 Ma.-% bez. auf Zement beträgt.

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lignocellulose-Zement-Platten (im folgenden LCZ-Platten) zur Ablösung von Asbestzementbauplatten, vor allem durch den Einsatz von Altpapier anstelle Asbest.