DD233119A1 - Verfahren zur herstellung von keramischen spritzgiessmassen - Google Patents

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DD233119A1
DD233119A1 DD27183684A DD27183684A DD233119A1 DD 233119 A1 DD233119 A1 DD 233119A1 DD 27183684 A DD27183684 A DD 27183684A DD 27183684 A DD27183684 A DD 27183684A DD 233119 A1 DD233119 A1 DD 233119A1
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ceramic powder
injection molding
hard paraffin
ceramic
preformed
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Application number
DD27183684A
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Inventor
Rolf Liebich
Rainer Fromm
Ottomar Vogt
Irene Rangott
Georg Sonnek
Eva-Maria Manger
Original Assignee
Hermsdorf Keramik Veb
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf Spritzgiessmassen, die sich bei Temperaturen unter 150C mit Spritzdruecken unter 30 MPa verarbeiten lassen. Derartige Spritzgiessmassen bestehen aus einem vorgebildeten Keramikpulver im Gemenge mit Hartparaffin als Plastifikator, dem ggf. noch geringe Mengen an aliphatischen Carbonsaeuren zugesetzt sind. Sedimentationserscheinungen sollen vermieden werden, hingegen soll die Formstabilitaet der Koerper hoch sein. Erfindungsgemaess wird ein vorgebildetes keramisches Pulver mit einer spezifischen Oberflaeche 20 m2/g eingesetzt, wobei das keramische Pulver mit Hartparaffin und 0,5 bis 10 oxidierten Polyethylenwachsen (bezogen auf das Keramikpulver), die charakterisiert sind durch eine Saeurezahl von 10 bis 200 mg KOH/g, eine mittlere Molmasse von 300 bis 5 000 g/Mol und einen Erweichungspunkt von 323 bis 393 K, in einem zylindrischen Misch/Mahlbehaelter unter Verwendung von Mahlkoerpern bei Temperaturen von 80 bis 150C in der fluessigen Phase mindestens 6 h homogenisiert und aktiviert wird. Die Erfindung laesst sich bei keramischen Pulvern im weitesten Sinne (Oxide, Nitride, Carbide) anwenden.

Description

P 1100
IPK: C 04 B, 35/00
6.12.1984
Titel der Erfindung
Verfahren zur Herstellung von keramischen Spritzgießmassen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft die Formgebung von keramischen Körpern, bspw. für die Elektrotechnik und Elektronik, für den Motoren- und Maschinenbau oder für medizinische Anwendungen nach dem Niederdruckwarmspritzverfahren, wobei Spritzgießmassen aus einem vorgebildeten Keramikpulver im Gemenge mit Hartparaffin als Plastifikator, dem ggf. noch geringe Mengen an aliphatischen Carbonsäuren zugesetzt sind bei Temperaturen unter 150 0C mit Spritzdrücken unter 30 MPa verarbeitet werden.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, keramische Massen für komplizierte Formteile durch Mischen von organischen Plastifikatoren mit feinen keramischen Pulvern herzustellen. Dabei werden neben poly-
2.
" "" " - 2 - P 1100
meren Stoffen wie Polystyrol (DE 2 904 707) und Polypropylen (DE 1 817 588) oberflächenaktive Stoffe wie z. B. Stearinsäure, Palmitinsäure zugesetzt. Die Verwendung von Plasti- · fikatoren wie Paraffingemische, Naphtalin, Campher und Wachse für die Herstellung von keramischen Massen ist ebenfalls bekannt. Diese Keramikmassen werden bei hohen Temperaturen (oberhalb 150 0G) und mit großen Spritzdrücken (oberhalb 30 MPa) verarbeitet und bedingen einen hohen apparativen Aufwand. Die unter Verwendung von Hartparaffin als Plastifikatorsowie Tensiden in Form von gesättigten und ungesättigten Carbonsäuren erzeugten Spritzgießmassen sind bei minimalen Bindemittelanteilen relativ dünnflüssig (DD 139 397). Damit können nach dem Niederdruckwarmspritzverfahren zwar komplizierte Keramikformteile hergestellt werden, jedoch weisen die keramischen Formkörper nach der thermischen Behandlung zum Austreiben der organischen Stoffe auf Grund der rheologischen Eigenschaften der Masse häufig Deformierungen auf. Außerdem haben derartige Spritzmassen den Nachteil, daß bei der Verarbeitung Entmischungserscheinungen auftreten, die sich negativ auf die Spritzgießeigenschaften sowie die Maßhaltigkeit der Keramikformteile auswirken.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, Spritzgießmassen für das Niederdruckwarmspritzverfahren herzustellen, die keine störenden Sedimentationserscheinungen bei der Verarbeitung zeigen und bei denen ein Austreiben der organischen Bestandteile freistehend unter Einhaltung einer hohen Formstab.iIitat gewährleistet ist.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Spritzgießmassen aus einem vorgebildeten Keramikpulver im Gemenge mit Hartparaffin als Plastifikator zu entwickeln, die eine Fließgrenze De_
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sitzen und die sich im Bereich von Scherspannungen kleiner
*( wie feste Körper verhalten, aber im Bereich größer i fstoeudoplastisches Fließverhalten zeigen. Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung dieser Aufgabe wie im Erfindungsanspruch dargelegt. Oxidierte Polyethylenwachse sind allgemein nieder- bis mittelmolekulare Oxydationsprodukte des PoIyethylens. Sie enthalten regellos über die Molekülketten verteilte sau/erstoffhaltige funktionelle Gruppen, wie Säure-, Ester-, Keto- und Hydroxylgruppen.
Bisher wurde offenbar auf die Verwendung von oxidiertem PoIyethylenwachs verzichtet, weil nach den bekannten Herstellungsverfahren für Spritzgießmassen keine vorteilhaften Effekte eintraten. Mit der vorliegenden erfindungsgemäßen Aufbereitung werden offenbar Agglomerate des Keramikpulvers während des Homogenisi'erungsprozesses durch die im Zusammenhang mit den Mahlkörpern auftretenden Scherkräften zerstört und die entstehenden freien Oberflächen mit den polaren Gruppen der oxidierten Polyethylenwachses belegt. Durch geeignete Wahl der Drehzahlen sowie des Füllungsgrades des Mischbehälters (Verhältnis Mischgut zu Mahlkörper) kann dieser Vorgang infolge Schaffung neuer Oberflächen während des Plastifizierungsvorganges unterstützt werden. Der Anteil des oxydierten Polyethylenwachses ist abhängig von der spezifischen Oberfläche des Pulvers und ist jeweils in dem angegebenen Bereich zu variieren.
Ausführungsbeispiel
An einem Beispiel soll die Erfindung näher erläutert werden, wobei aber die Erfindung bei keramischen Pulvern im weitesten Sinne anwendbar ist, inbes. bei Oxiden, Nitriden und Carbiden.
Eine beheizbare 75 I-Hartporzellan-Kugelmühle mit Öffnung auf der Stirnseite wird mit 30 kg Mahlkörpern aus Sinterkorund 0 4-0 mm bestückt. 4800 g Hartparaffin und 110 g oxidiertes PE-Wachs werden bei 100 0C in der Kugelmühle gemischt. Danach erfolgt die Zugabe von 30 kg Oi - Tonerde jnit einer
spezifischen Oberfläche von 1,2 mVg. Die Mischtrommel wird auf - 5 Torr evakuiert. Bei einer Temperatur von 100 0G wird die Mischung mit einer Drehzahl von 10 U/min 5 h homogenisiert und aktiviert. Die erstarrte Spritzgießmasse wird vor dem Formgebungsprozeß geschmolzen, bei - 5 Torr entgast und mit einem Spritzdruck von 0,2 MPa au Formteilen verarbeitet. Das Austreiben des Bindemittelgemisches erfolgt freistehend' in einem diskontinuierlichen, belüfteten Aggregat mit einer max. Temperatur von 300 0C bei einer Gesamtzykluszeit von 6 h. Die handhabungsfesten Artikel werden dem Sinterprozeß zugeführt .

Claims (1)

  1. - 5 - P 1100
    Erfindungsanspruch
    Verfahren zur Herstellung von keramischen Spritzgießmassen aus einem vorgebildeten keramischen Pulver im Gemenge mit Hartparaffin als Plastifikator, dem ggf. noch geringe Mengen an aliphatischen Garbonsäuren zugesetzt sind, gekennzeichnet dadurch, daß ein vorgebildetes keramisches Pulver mit einer spezifischen Oberfläche - 20 m2/g eingesetzt v/ird, wobei das keramische Pulver mit Hartparaffin und 0,5 bis 10 %o oxidierten. PolyethylenwachstfiCbezogen auf das Keramikpulver), die charakterisiert sind durch eine Säurezahl von 10 bis 200 mg KOH/g, eine mittlere Molmasse von 300 bis 5000 g/Mol und einen Erweichungspunkt von 323 bis 393 K, in einem zylindrischen Misch/Mahlbehälter unter Verwendung von Mahlkörpern bei Temperaturen von 80 bis 150 0C in der flüssigen Phase mindestens über 6 h homogenisiert und aktiviert idrd.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3926019A1 (de) * 1988-08-19 1990-02-22 Hermsdorf Keramik Veb Verfahren zur herstellung von duennwandigen keramischen kleinstteilen durch niederdruck-warmspritzgiessen
DE19546901C1 (de) * 1995-12-15 1997-04-24 Fraunhofer Ges Forschung Verfahren zur Herstellung von Hartmetallbauteilen

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