DD227429A1 - Fussbodenmoertel - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fussbodenmoertel insbesondere zur Herstellung von Fussboeden fuer Verkaufseinrichtungen oder Lagerraeume. Der Fussbodenmoertel ist dadurch gekennzeichnet, dass er neben den bekannten Moertelbestandteilen, wie Zement, Wasser und Zuschlagstoffe, 5 bis 10% fuellstofffreie Kautschukkruemel enthaelt (berechnet auf die Zementmenge im Moertel). Die mit dem erfindungsgemaessen Moertel hergestellten Fussboeden weisen eine bessere Waermeisolierung auf, sind verschleissfest, und es treten keine Rissbildungen auf. Die Fussboeden weisen auf Grund der elastischen Zuschlagstoffe eine gewisse "Stehbehaglichkeit" auf.
Description
Fußbodenmörtel Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen Fußbodenmörtel, insbesondere zur Herstellung von Fußböden für Verkaufseinrichtungen und Lagerräume.
Es ist zur Zeit üblich, Fußböden in Verkaufseinrichtungen oder Lagerräumen auf der Basis von Beton, bevorzugt Plastzementbeton (TGL 22808) herzustellen. Als Plastzementbeton wird Beton bezeichnet, der wäßrige Dispersionen von Plasten, Elasten und Thermoplasten als Zuschlagstoffe enthält.
Für Fußböden können alle gemäß TGL 28101 standardisierten Zemente eingesetzt werden.
Durch den steigenden Einsatz von innerbetrieblichen Transportmitteln, die überwiegend teilmechanisiert sind, z. B. Hubwagen, ist es notwendig, verschleißfeste, harte Fußböden herzustellen. Dadurch werden jedoch Zug- und Biegefestigkeit der Böden negativ beeinflußt. Des weiteren werden auf Grund der zunehmenden Belastungen hohe Anforderungen an die Tragfähigkeit der Fußböden gestellt.
Versuche, diesen Forderungen durch die Anwendung von Schwerbeton als einzige Schicht oder als Unterschicht gerecht zu werden, schlugen fehl, da andere qualitative Nachteile auftraten. Das Eigenschaftsbild von Schwerbeton wird bestimmt durch das Mischungsverhältnis der Zuschlagstoffe, wie z. B. Kies, Granitsplitter, Basalt, Quarzit, Bindemittel und Wasser. Fußböden aus Schwerbeton haben jedoch eine schlechte Wärmedämmung.
Deshalb wurden in den letzten Jahren verstärkt Anstrengungen unternommen, um Fußböden herzustellen, die sich insbesondere durch hohe Verschleißfestigkeit und gute Wärmedämmung auszeichnen. Eine hohe Verschleißfestigkeit bedingt eine harte Oberfläche, dadurch verändert sich wiederum die Zug- und Biegefestigkeit, was wiederum das körperliche Wohlbefinden des Verkaufspersonals oder der Lagerarbeiter beeinträchtigt, da verstärkt Gelenk- und Rückenschmerzen auftreten.
Um diese negativen Erscheinungen zu vermeiden, gehen die Anstrengungen dahin, die Palette der Zuschlagstoffe zu erweitern.
Es ist bekannt, daß die Verarbeitungs- und Erhärtungseigenschaften des Mörtels sowie die Festkörpereigenschaften des gehärteten Produktes durch die Wahl der Zuschlagstoffe, den Wasseranteil und insbesondere die Art und Qualität des Bindebaustoffes beeinflußt werden.
Aus der DT-OS 1 495748 geht hervor, daß als Zusatz zu Beton und Zementmörtel verschiedener Kunstharzdispersionen zu verwenden sind. Es werden folgende Dispersionen eingesetzt: Polyvinyl- und Polyvinylidenchlorid, Polyvinylester wie Polyvinylacetat oder Propionat, Polyvinyläther, Polystyrol, Polyäthylen, Polypropylen, Polybutadien, Polymethylbudatien, Polyäthylenoxid, Polyacrylsäure und ihre Derivate, ferner auch Naturkautschuklatices.
Die Kunstharzdispersionen neigen jedoch beim Anmischen des Betons oder Mörtels oft zur Schaumbildung und damit zur Einführung von Luft in das Gemisch, wodurch u.a. die Endfestigkeit des Materials und die Haftung des Mörtels am Träger nicht die an sich möglichen Werte erreicht.
Es ist ebenfalls bekannt, zur Vorbeugung gegen das Schäumen Entschäumer einzusetzen, die jedoch nach kurzer Lagerzeit ihre Wirkung verlieren. Sie können daher erst kurz vor dem Anmischen des Mörtels zugesetzt werden. Die richtige Dosierung ist dabei problematisch, da eine zu geringe Menge eine unzureichende Wirkung zeigt und eine zu große Menge zum Zusammenbruch der Dispersion führen kann. Auf Baustellen ist die praktische Anwendung daher kaum möglich.
In der DT-OS 1 495748 wird auch der Zusatz von Kunstharzdispersionen zum Mörtel beschrieben, die beim Anmischen nicht schäumen und deren Entschäumungswirkung auch nach längerer Lagerung nicht nachläßt. Die beschriebenen Entschäumer sind Mischungen eines tertiären Esters der ortho-Phosphorsäure mit einem Polyglykolether des Äthylenglykols. Ein wesentlicher Nachteil der so präparierten Mörtel ist ihre stark verminderte Haftung und eine erhöhte Neigung zur Rißbildung.
Es ist weiterhin bekannt, im Straßenbau sogenannten Gummibeton einzusetzen (Technische Gemeinschaft 7/84 S. 26). Der Gummibeton wird hierbei aus Kiessand, Zement und Altreifengranulat hergestellt. Dadurch wird es möglich, auf Grund der guten Wärmedämmung die sogenannte Frostschutzkiesschicht einzusparen sowie die Zement- bzw. Asphaltbetonüberbauung zu reduzieren. Dieser Gummibeton ist jedoch nicht für Fußböden in Verkaufseinrichtungen geeignet.
Ziel der Erfindung ist ein Fußbodenmörtel, insbesondere für Verkaufseinrichtungen und Lagerräume, der eine gute Wärmedämmung oder -isolierung zeigt und eine gewisse „Stehbehaglichkeit" ausstrahlt. Die Fußböden sollen verschleißfest sein und eine hohe Tragfähigkeit besitzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fußbodenmörtel zu entwickeln, der den obigen Anforderungen gerecht wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Mörtel neben Zement, Wasser und mineralischen Zuschlagstoffen 5 bis 10% füllstofffreie Kautschukkrümel, bezogen auf die Zementmenge im Mörtel, enthält.
Die Herstellung des Kautschuks erfolgt in bekannter Weise und ist in der Literatur ausführlich beschrieben. Es können alle synthetischen Kautschukarten mit einem Butadienanteil über 55Gew.-%, berechnet auf Gesamtmonomergehalt, verwendet werden. Kautschuk mit einem geringeren Butadienanteil können ebenfalls eingesetzt werden, wenn ein Teil des Butadiens durch Monomere ersetzt wurde, die zu sogenannten Weichpolymerisaten führen.
-2- 684 49
Es hat sich als ökonomisch gunstig erwiesen, Kautschuksbfallmaterial einzusetzen Hierbei sind solche Materialien zu verstehen, die sowohl bei der Kautschukherstellung als auch bei der Verarbeitung entstehen Nicht geeignet ist Kautschukregenerat, ζ Β zerkleinerte Altreifen, da Regenerate Füllstoffe wie Ruß enthalten und ausvulkanisiert sind Erfindungsgemaß werden dem Mörtel 5 bis 10% Kautschukfeststoff bezogen auf die Zementmenge in der Masse zugemischt Die Rohdichte des fertigen Fu ßbodenmortels verändert sich in Abhängigkeit von der Kautschukmenge Es ist durchaus möglich, einen Fußboden aus 2 Schichten herzustellen Zuerst legt man eine Unterschicht aus Plastzementgrobmortel und darauf eine Schicht aus Plastzementfeinmortel In beiden Schichten können unterschiedliche Mengen Kautschuk enthalten sein, wobei jedoch 5 bis 10%, bezogen auf die Zementmenge, nicht überschritten werden sollen Die Zerkleinerung des Kautschuks erfolgt in an sich bekannter Weise durch Mahlen, ζ B mitConduxmuhlen oder durch Brechen auf Refinerwalzen Die Korngroßenbestimmung erfolgt mit einem Prufblechsieb mit diagonaler Quadratlochung gemäß TGL 8252 Die Korngrößenverteilung soll so gewählt sein, daß der F-Wert von 18 bis 194 vorzugsweise 70 bis 194 betragt Em F-Wert von 70 entspricht der Kornklasse von 0,2 bis 0,8 mm Es können jedoch Kautschukkrumel mit einem F-Wert von 194, der der Kornklasse von 5 bis 12,5 mm entspricht, eingesetzt werden
Die Kautschukkrumel sollten jedoch so groß sein, daß der Wert F = 18, der der Kornklasse 0,1 bis 0,2mm entspricht, nicht unterschritten wird
Da bekanntlich Kautschukkrumel die Neigung haben, wieder zusammenzubacken, ist es zweckmäßig, vor dem Einarbeiten der Kautschukkrumel in den Mörtel diese mit Stearaten, Zement oder Kalk zu vermischen Der erfindungsgemaße Mörtel bindet schnell ab, weist gute Festigkeitswerte auf und (aßt sich ohne Rißbildung fugenlos verarbeiten, das ist insofern überraschend, da wahrend des Aushartprozesses die Kautschukkrumel auf Grund ihrer elastischen Eigenschaften zusammengedruckt werden
Durch Veränderung des Kautschukanteils im Mörtel können die gewünschten Eigenschaften, ζ Β Wärmeisolierung, Verschleißfestigkeit, bessere Begehbarkeit oder das Auftreten von Ermüdungserscheinungen positiv beeinflußt werden Die Erfindung soll durch die folgenden Ausfuhrungsbeispiele naher erläutert werden Die Prüfkörper wurden wie folgt hergestellt·
Der Frischmortel wurde über alle 4 Kanten in eine Stahlform (400mm Hohe, 200mm Kantenlange) lose eingefüllt Der überstehende Mörtel wird ohne Druck abgestreift Der Mörtel wird in bekannter Weise mit Rütteltisch, Innenvibrator, Stampfer oder Stocherstab verdichtet
Zur Bewertung des Fußbodenmortels wurden folgende Parameter untersucht
Die Bestimmung des Wärmeleitvermögens des Betons erfolgte gemäß TGL 8760 bis 8762 Das Wärmeleitvermögen ist ein Maß fur die Warme, die in einer Stunde durch einen Würfel der Kantenlange 1 m fließt, wobei der Temperaturunterschied zwischen zwei gegenüberliegenden Seiten 10C betragt Maßeinheit Kcal/m h grd
Die Prüfkörper wurden mit der Böhmischen Schleifscheibe geschliffen Die in einer bestimmten Zeiteinheit abgeschliffene Schicht dient als Maß der Verschleißfestigkeit
Die Messung erfolgte in bekannter Weise Maßeinheit kg/dm3
Die Prüfkörper wurden 28 Tage nach ihrer Herstellung in einer Druckfestigkeitsprufmaschine bis zum Bruch belastet Angaben in kp/cm3
Die Prüfkörper wurden aus einem Mörtel, bestehend aus
4,72 TI Zement (PZ 3/375) 13,09 TI Sand (Korngroße 0,09 bis 2 mm)
0,236Tl Abfallkautschuk a mit einem F-Wert von 70 bis 194
1,07 TI Kalk hergestellt Wasserzugabe, bis eine Geschmeidigkeit von 25mm erreicht war
Es wurden Prüfkörper hergestellt aus einem Mörtel aus
3,11 TI Zement (PZ 3/375) 13,63 TI Sand (Korgroße wie Beispiel 1)
0,311 TI Abfallkautschuk b (F-Wert wie in Beispiel 1)
1,92 TI Kalk Wasserzugabe, bis eine Geschmeidigkeit von 25 mm erreicht war
Beispiel 3 (nicht erfindungsgemaß)
Es wurden Prüfkörper hergestellt aus einem Mörtel aus
4,72Tl Zement (PZ 3/375) 13,09Tl Sand (wie in Beispiel 1)
1,3 TI Kalk
Wasserzugabe, bis eine Geschmeidigkeit von 25 mm erreicht war Abfallkautschuk a = Butadien/Styrol-Butadien Anteil 58% Abfallkautschuk b = Poly-cis-Butadien
1 = Verschleißfestigkeit nach 90 Tagen (mm)
2 = Rohdichte (kg/dm3)
3 = Druckfestigkeit (kp/cm2)
4 = Wärmeleitfähigkeit (kcal/m.h.grad)
1 2
Beispiel 1 0,15 1,45
Beispiel 2 0,18 1,65
Beispiel 0,15 1,85
-3- 684
3 | 4 |
56 | 0,50 |
52 | 0,85 |
58 | 1 |
Claims (3)
- -ι- 684Erfindungsanspruch:1. Fußbodenmörtel für Fußböden vorzugsweise in Verkaufseinrichtungen oder Lagerräumen auf der Basis von Zement, Wasser und mineralischen Zuschlagstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel 5 bis 10% füllstofffreie Kautschukkrümel, bezogen auf die Zementmenge im Mörtel, enthält.
- 2. Fußbodenmörtel nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß der füllstofffreie Kautschuk mindestens 55 Gew.-% Butadien, berechnet auf Gesamtmonomergehalt, enthält.
- 3. Fußbodenmörtel nach Punkt 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der F-Wert der Kautschukkrümel F = 18 bis 194 ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD84268449A DD227429A1 (de) | 1984-10-17 | 1984-10-17 | Fussbodenmoertel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD84268449A DD227429A1 (de) | 1984-10-17 | 1984-10-17 | Fussbodenmoertel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD227429A1 true DD227429A1 (de) | 1985-09-18 |
Family
ID=5561403
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD84268449A DD227429A1 (de) | 1984-10-17 | 1984-10-17 | Fussbodenmoertel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD227429A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4121081A1 (de) * | 1991-06-26 | 1993-01-14 | Obersteiner Baustoff Gmbh | Bautenschutzelemente aus recyclingmaterial |
FR2720739A1 (fr) * | 1994-06-03 | 1995-12-08 | Sandoz Sa | Nouvelles compositions pour mortier de réparation. |
DE29616127U1 (de) * | 1996-09-17 | 1996-10-31 | Wedi, Helmut, 48282 Emsdetten | Halbzeug, nämlich Dämmplatte, insbesondere für einen Fußboden-, Decken- oder Wandaufbau |
-
1984
- 1984-10-17 DD DD84268449A patent/DD227429A1/de not_active IP Right Cessation
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4121081A1 (de) * | 1991-06-26 | 1993-01-14 | Obersteiner Baustoff Gmbh | Bautenschutzelemente aus recyclingmaterial |
FR2720739A1 (fr) * | 1994-06-03 | 1995-12-08 | Sandoz Sa | Nouvelles compositions pour mortier de réparation. |
DE29616127U1 (de) * | 1996-09-17 | 1996-10-31 | Wedi, Helmut, 48282 Emsdetten | Halbzeug, nämlich Dämmplatte, insbesondere für einen Fußboden-, Decken- oder Wandaufbau |
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