DD226441A1 - Verfahren und einrichtung zur stromkommutierung, insbesondere von kurzschlussstroemen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Stromkommutierung, insbesondere von Kurzschlussstroemen. Ziel und Aufgabe ist es, einen Schutz von elektrischen Anlagen bei Havarien schneller und zuverlaessiger als bisher zu erreichen und ein Verfahren zu schaffen, das in wenigen ms bis zur Ansprechzeit mechanischer Schaltgeraete eine niederohmige elektrische Verbindung zwischen zwei spannungsfuehrenden Elementen in einer erfindungsgemaessen Einrichtung herstellt und auch bei Spannungsnull gewaehrleistet. Verfahrenswesentlich ist, dass in der Kurzschliessereinrichtung thermisch ein hochleitfaehiges Stosswellenplasma oder Impulskompressionsplasma erzeugt wird, das den Kurzschlussstrom solange traegt, bis dieser durch ein mechanisches Schaltgeraet uebernommen wird. Die Kurzschliessereinrichtung besteht aus einem Stossrohr mit Entladungsstrecke 2 und zwei spannungsfuehrenden Elementen 3; 3 und ist mit oder ohne Membran 6 versehen oder weist einen frei beweglichen Kolben 12 auf. Durch ein Signal von der Schadensstelle bildet sich je nach Anordnung ein Stosswellen- oder Impulskompressionsplasma aus. Fig. 1
Description
Dr. Ekkehard Anke 4 EV 37/82; 9/83 Dr. Hold Dienemann Ri/Sl.
Prof.Dr. Harald Gündel Dr. Heinz Hänisch Dr. Helmut Heß
Verfahren und Einrichtung zur Stromkommutierung, insbesondere von Kurzschlußströmen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Strom— kommutierung in elektrischen Anlagen, insbesondere zur schnallen Begrenzung von Kurzschlußströmen in diesen Anlagen, sowie auf die Bereitstellung einer Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Elektrische Anlagen müssen bekanntlich so dimensioniert werden, daß sie die auftretenden Kurzschlußströme für die Zeitdauer bis zum Abschalten der Störung im Netz ohne Beschädigung überstehen.
Die Abschaltung von Kurzschlußströmen erfolgt heute mit mechanischen Kitteln, so daß der Zeitraum zwischen dem Erkennen der Störung und dem Abschalten recht groß ist (t > 50 ms). Daher ist es erforderlich, daß alle elektrischen Anlagen nicht nur für die vorgesehenen Betriebsparameter ausgelegt werden, sondern sie müssen entsprechend überdimensioniert werden. Für diese Überdimensionierung ist ein erheblich höherer Materialeinsatz notwendig, der vermieden werden könnte, wenn die Abschaltzeiten der Netzstörungen sich wesentlich verkleinern ließen oder wenn die elektrischen Anlagen für den benötigten Abschaltzeitraum mittels spezieller Einrichtungen geschützt werden könnten.
Mit konventionellen mechanischen Mitteln ist eine wesentlich schnellere Abschaltung von Kurzschlußströmen nicht realisierbar. Der Benutzung schnell reagierender Halbleiterbauelemente bzw» Thyratrons sind durch deren maximale Strombelastbarkeit bzw. nicht ausreichende Spannungsfestigkeit technische Grenzen gesetzt.
Eine weitere Möglichkeit, die Auswirkungen von Kurzschlußströmen in elektrischen Anlagen zu mindern, besteht in der Verwendung von Strombegrenzern. In der DE-OS 3121601 ist ein Strombegrenzer für elektrische Energieübertragungsund Yerteilungsanlagen beschrieben, der gekennzeichnet ist durch eine Vorrichtung mit Anode, Kathode und einer Einrichtung zürn Zustandebringen einer Emission von Stromträgern aus der Kathode, die eine solche Charakteristik aufweist, daß die Stromträgeremission auf eine durch die genannte Einrichtung festgelegte Hohe der Stromstärke begrenzt wird.
Als einzige Plasmavorrichtung zur Begrenzung und Reduzierung eines Stromes wird jedoch nur für niedrige Stromstärken die Penning- und die Mc Clure-Entladung vorgeschlagen.
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Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Stromkommutierung zum Schutz elektrischer Anlagen vor Kurzschlußströmen anzugeben, wonach bis zum Ansprechen konventioneller mechanischer Schaltgeräte die elektrischen Anlagen bei Havarien schneller geschützt werden als bisher und Voraussetzungen für eine günstigere Materialökonomie solcher Anlagen geschaffen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Stromkommutierung insbesondere zum schnellen Schutz elektrischer Anlagen bei auftretenden Kurzschlußströmen zu schaffen, das in wenigen Millisekunden bis zur Ansprechzeit mechanischer Schaltgeräte eine niederohmige elektrische Verbindung herstellt und den Kurzschlußstrom in einen Parallelkanal leitet sowie die Bereitstellung einer Einrichtung mit Langzeitstabilität, hoher Schalt— sicherheit und Möglichkeit einer Zündung der Sntladungsstrecke auch bei Spannungsnull zur Durchführung des Verfahrens einschließt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die in den Kennzeichen der Ansprüche angegebenen Merkmale zur Anwendung kommen.
Vorteilhaft kann die Zündung in der Entladungsstrecke durch eine Stoßwelle in etwa 1 ms erfolgen und diese durch schlagartiges- öffnen eines Hochdrucktanks, ζ. Β. durch Bersten einer Membran oder durch Zünden eines Explosivstoffes im Stoßrohr entstehen, in die Entladungsstrecke einlaufen und unabhängig von der angelegten Spannung eine hohe Leitfähigkeit erzeugen*
Am Ende der als Stoßrohr ausgebildeten Entladungsstretfke wird die Stoßwelle reflektiert und trifft wieder auf die sogenannte Kontaktfläche, das ist die Ebene, die ursprünglich an der Stelle der Membran saß und die Treibgas von Arbeitsgas trennt, wird dort erneut reflektiert und läuft durch die Sntlgdungsstrecke zur Kammerwand des Stoßrohres zurück, wobei das.Plasma erneut aufgeheizt wird»
Dieser Vorgang der Reflexion an der Kammerwand bzw. an der Kontaktfläche im Stoßrohr setzt sich solange fort, bis die in die Stoßwelle investierte Energie umgesetzt ist·
Eine Voraussetzung für die Reflexion der Stoßwelle an der Kontaktfläche ist, daß das Arbeitsgas im Niederdruckteil eine höhere Schallgeschwindigkeit aufweist als das Treibgas im Hochdruckteil.
Vorteilhaft läßt sich bei geeigneter Wahl von Treib- und Arbeitsgas und ihrer Drücke im Hochdruck- bzw. Niederdruckteil sowie des Abstandes Membran - Entladungsstrecke Kammerwand das Aufheizen des Plasmas zeitlich verändern und die hohe Leitfähigkeit über eine hinreichend lange Zeit aufrechterhalten.
Zweckraäßigerweise kann anstelle der Membran ein Hochdruck-Schnellventil in die Kurzschließereinrichtung eingesetzt werden, das elektromagnetisch gesteuert wird und eine wesentlich.schnellere und automatisierbare erneute Betriebsbereitschaft der Einrichtung sichert. Bei Verwendung eines Explosivstoffes läßt sich die Erzeugung der Stoßwelle noch wesentlich beschleunigen«
Die erfindungsgemäße Kurzschließereinrichtung zur Erzeugung des Stoßwellenplasmas weist ferner eine geeignete Ausbildung und Lage der hinter der Entladungsstrecke befindlichen Kammerwand des Stoßrohres auf, um mehrfache Reflexionen der Stoßwelle zur Aufheizung des Plasmas in der Entladungsstrecke zu gewährleisten·
Vorteilhaft kann man mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Einrichtung in ca. 1 ms nach Erhalt eines Steuer-
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signals Plasmen mit Leitfähigkeiten um 100J7- cm erzeugen.
Die Anwendung eines Membranstoßrohres anstelle eines Stoßrohres mit Explosivstoff ist in elektrischen Anlagen insbesondere dort zweckmäßig, wo sicherheitstechnische Gründe im Vordergrund stehen.
Im Falle thermischer Zündung des hochleitenden Plasmas durch Impulskompression des gasförmigen Arbeitsmediums v/ird ein von einem Treibmittel beschleunigter Kolben verwendet, Infolge der schnellen Kompression wird das Gas erhitzt und verwandelt sich so in das gut leitende Plasma. Art und Anfangsdruck des Arbeitsgases sowie der Elektrodenabstand in der Entladungsstrecke sind so au wählen, daß die Nennspannung gehalten wird. Der Kolben ist in der Lage, durch wechselseitige Speicherung dar Kolbenenergie im Arbeitsgas und im Treibgas, das Arbeitsmedium mehrfach zu komprimieren, und die Laufzeit wird so abgestimmt, daß das Kompressionsmaximum je-.ve ils bei Stromnull liegt, um die energiearme Phase au überbrücken.
Verfahrenswesentlich ist im obengenannten Zusammenhang, daß durch geeignete 7/ahl von Treibmittelenergie und Kompressionsverlauf, Kolbenmasse, Art und Druck des Arbeitsgases, Länge des Kompressionsrohres sowie durch die gesteuerte öffnung von Ventilen in der Treibgas-· und Arbeitsgassektion des Kompressionsrohres die Aufbauzeit und die Lebensdauer des Plasmas hoher Leitfähigkeit in wenigen as erfolgt und vorteilhaft in weiten Grenzen variiert werden kann und das Plasma zwischen den spannungsführenden Elementen solange aufrechterhalten wird, bis ein Abschalten des Kurzschlußstromes durch ein mechanisches Schaltgerät erfolgt.
In der Dekompressionsphase, wenn der Kolben in seine Ausgangsstellung zurückkehrt und gleichzeitig das ihm zur Beschleunigung und Kompression dienende Treibgas
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ausstößt, wird die Energie zur Aufrechterhaltung des hohen Leitwertes der Plasmastrecke aus dem kurzschlußbehafteten Netz übernommen oder ein spezifischer Kolben stellt in der Endphase der Kompression durch Steuerung des Druckes in der Treibgas- und Arbeitsgassektion eine galvanische Verbindung zwischen den spannungsführenden Elementen her und gewährleistet auf diese Art und Weise den hohen Leitwert der Plasmastrecke. Sin Zurückführen des Kolbens in seine Ausgangslage kann erfolgen durch Druckeinlaß in die Arbeitsgassektion, wobei der Kolben das Treibgas ausstößt, oder durch Abpumpen des Treibgaseso
Der Durchschlag der ,Entladungsstrecke setzt ein, wenn das Plasma hinreichend hoch erhitzt ist.
Nachdem der ICurzschlußstrom abgeschaltet ist, kühlt sich das Plasma in der Kurzschlußstrecke schnell ab, so daß die Kurzschlußeinrichtung nach wenigen ms wieder betriebsbereit ist.
Diese Art der Plasmaerzeugung ist bei iliederspannungsaniagen vorteilhaft.
Erfindungsgemäß zeichnet sich die Kurzschließereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens bei thermischer Zündung des Kompressionsplasmas dadurch aus, daß eine Entladungsstrecke aus einem zylinderförmigen Hohlkörper mit darin an einem Ende angeordneten zwei spannungsführenden Elementen vorgesehen ist, die parallel mit der zu schützenden Anlage verbunden sind und ein Arbeitsgas den zylindrischen Hohlraum ausfüllt und ein.darin frei beweglicher Kolben über Ventile mit einem Treibmittel in Verbindung steht, der bei Betätigung der Einrichtung den zylindrischen Hohlkörper in eine veränderliche Treibmittel- und Arbeitssektion teilt, das Arbeitsgas komprimiert und so auf thermischem 7/ege ein hochleitfähiges Plasma entstehen läßt. Vorteilhaft kann man mit einer solchen Einrichtung innerhalb weniger ms nach Erhalt eines Steuersignals Plasmen
r\ —1 —Ί
mit Leitfähigkeiten um 100-ii. cm erzeugen»
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Infolge der homogenen Verteilung des korapressionserseugten Plasmas in einem größeren Volumen im Bereich der spannungsführenden Elemente kann die Plasmaschaltstrecke sehr niederohmig und induktionsarm überbrückt werden. Der Durchschlag der Sntladungsstrecke erfolgt thermisch auch bei Verwendung eines Konipressionskolbens mit spezifisch leitendem Kolbenteil.
Die spannungsführenden Elemente bestehen in diesem Fall aweckmäßigerv/eise aus koaxial angeordneten Ringen mit unterschiedlichen inneren Durchmessern.
Vorteilhaft läßt das thermisch erzeugte Plasma durch Stoßwelle odar Impulskompression eine Zündung der Entladungsstrecke auch bei Spannungsnull au.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Einrichtung lassen sich insgesamt sehr günstige Voraussetzungen für Materialeinsparungen bei der Diinensionierung von zu schützenden elektrischen Anlagen erreichen.
UisführunssbeisTJiel
Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert v/erden. In den zugehö'ringen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: eine Ansicht einer Kurzschließereinrichtung zur thermischen Erzeugung eines hochleitfähigen Plasmas und eine Darstellung der Stoßwellenentvricklung in ihrem V/eg-Zeifc-Verlauf,
Fig. 2: eine Ansicht einer Kurzschließereinrichtung zur thermischen Erzeugung eines hochleitfähigen Plasmas durch Impulskompression,
Fig. 3: eine Ansicht einer Kurzschließereinrichtung zur thermischen Erzeugung eines hochleitfähigen Plasmas durch Impulskompression und Herstellung einer metallischen .Verbindung»
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parallel zu der in der Figur 1 dargestellten erfindungsgemäßen liurzschließereinrichtung befindet sich, die zu schützende elektrische Anlage 1 bzw. Schadensstelle. Die Kurzschließereinrichtung ist im wesentlichen als Stoßrohr mit einer Entladungsstrecke 2 und zwei spannungsführenden Elementen 3;3% ausgebildet, die parallel mit der zu schützenden Anlage verbunden sind. Die Entüadungsstrecke befindet sich im Niederdruckteil 4 des Stoßrohres, ' Der Hochdruckteil 5 des Stoßrohres ist mit einer Membran 6 verschlossen, die durch ein Steuersignal 7 von der Schadensstelle zum Bersten gebracht wird. Im unteren Teil der Figur ist die dadurch eingeleitete Stoßwellenentwicklung in ihrem *7eg-Zeit-?erlauf aargestellt. Nach dem Bersten der Membran läuft eine Stoßwelle 8 in die Entladungsstrecke ein und erzeugt ein Plasma hoher elektrischer Leitfähigkeit unabhängig von der an der Strecke liegenden Spannungο Dadurch wird die Schadensstelle niaderohmig überbrückt« Die Stoßwelle wird an der hinter der Entladungsstrecke befindlichen Kammerwand der ICurzschließereinricb.tu.ng reflektiert und die reflektierte Stoßwelle 9 läuft durch die Entladungsstrecke zurück. Hier heizt sie das Plasma erneut auf. Sie trifft dann auf ihrem V/eg zurück zum Hochdrucktank auf die sogenannte Kontaktfläche 10, das ist die -idealisierte- Ebene, die ursprünglich am Ort der Membran saß und das Treibgas, z. B. ein leichtes mehratomiges Gas, und das Arbeitsgas, z. B. ein schweres Edelgas, voneinander trennt.
Ist die Schallgeschwindigkeit im Arbeitsgas größer als im Treibgas, so wird die Stoßwelle an der Kontaktfläche reflektiert und die Stoßwelle 11 läuft zurück zur Entladungsstrecke, v/o das Plasma erneut aufgeheizt wird. Dieser Vorgang der Reflexion an der Kammerwand bzw. an der Kontaktfläche kann sich mehrfach wiederholen, bis die in die Stoßwelle investierte Energie umgesetzt ist. Bei geeigneter Wahl von Treib- 'und Arbeitsgas und ihrer Drücke im Hochdruck- bzw. Niederdrückten sowie durch die Längenverhältnisse im Stoßrohr, insbesondere durch den
Abstand Membran - Entladungsstrecke - Kammerwand, läßt sich das Aufheizen des Plasmas zeitlich verändern und die hohe Leitfähigkeit über eine hinreichend lange Zeit aufrechterhalten.
Nach dem Abschalten des Kurzschlusses muß die Membran im Hochdrucktank ersetzt und Treibgas mit hohem Druck eingelassen werden.
Der Niederdruckteil des Stoßrohres muß gespült und neues Arbeitsgas eingelassen werden. Danach ist die Einrichtung wieder betriebsbereit.
Das Stoßrohr kann auch ohne Hochdruck- und Niederdruckteil und Trennung mittels einer Membran gestaltet sein (nicht dargestellt) ο Durch Zünden eines Explosivstoffes nach an sich bekannter Yerfahrensv/eise kann dann das Stoßv/ellenplasma erzeugt v/erden» Das Auswechseln einer Membran ist dann nicht erforderlich»
Eine solche Lösung bietet sich an, wenn sicherheitstechnische Gründe nicht im Tordergrund stehen,
Nach Figur 2 besteht die erfindungsgemäße Kurzschließereinrichtung aus einem zylinderformigen Hohlkörper mit einem darin frei beweglichen Kolben 12, der den Hohlkörper in eine veränderliche Treibmittelsektion 13 und eine Arbeitsgassektion 14 teilt. An einem Ende des zylinderförmi- gavx Hohlkörpers sind zwei sich gegenüberstehende starre Elektroden 3;3' als spannungsfahrende Elemente angeordnet, die parallel mit der zu schützenden elektrischen Anlage 1 verbunden sind, zwischen denen sich die Entladungsstrecke befindet. Im zylinderförmigen Hohlkörper befindet sich ein Arbeitsgas. Nach Erhalt eines Steuersignals 7 von der su schützenden elektrischen Anlage 1 v/ird der Kolben 12 durch ein im Tank 15 befindliches Treibmittel, das ein hochkomprimiertes G-as oder eine Kartusche sein kann, stark beschleunigt und befähigt, das Arbeitsgas zu komprimieren und zu erhitzen, dabei bildet sich das hochleitfähige Plasma aus, das die Plasmaschaltstrecke niederohmig und induktionsarm überbrückt. Gleichzeitig entsteht im
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zylindrischen Hohlkörper durch die Bewegung des Kolbens die veränderliche Treibmittel- und Arbeitssektion. In der Dekompressionsphase wird die Energie zur Aufrechterhaltung des hohen Leitwertes des Arbeitsgases von der eingespeisten Energie des kurzschlußbehafteten Netzes geliefert, der Kolben geht in seine Ausgangsposition zurück, wobei er das Treibgas ausstößt. Ist der Kurzsehlußstrom durch ein mechanisches Schaltgerät abgeschaltet, kühlt sich das Plasma in der Entladungsstrecke schnell ab und die Kurzschließereinrichtung ist nach wenigen ms wieder betriebsbereit.
In Fig. 3 erfolgt die Zündung in der Kurzschließereinrichtung durch ein thermisch erzeugtes Plasma auf modifizierte Art und Weise.
Im Gegensatz zur Fig. 2 ist die Kurzschließereinrichtung mit Elektroden 3,3' aus'koaxial angeordneten Ringen unterschiedlichen inneren Durchmessern versehen» Der Solben trägt eine speziell geformte, metallische rlase 12f. Der Durchschlag der Entladungsstrecke erfolgt, wenn das Arbeitsgas durch Kompression eine Plasmatemperatur erreicht hat, bei der die anliegende Netzspannung gleich oder größer als die Durchschlagsspannung zwischen den Elektroden-wird. In der Endphase der Kompression wird dann durch den Kolben eine galvanische Verbindung zwischen den Kurzschlußelektroden 3*,3f hergestellt, zwischen denen sich die Entladungsstrecke 2 befindet. Diese Verbindung wird durch Druckablaß in der Arbeitssektion bis zum Abschalten durch mechanische Schalter aufrechterhalten. Nach dem Abschalten wird der Kolben durch Druckeinlaß in die Arbeitssektion wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeführt, wobei er Treibgas ausstößt.
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Claims (5)
- Anspruch1» Verfahren zur Stromkummutierung in elektrischen Anlagen, insbesondere zur schnellen Begrenzung von Kurzschlußströmen in diesen Anlagen, gekennzeichnet dadurch, daß zwischen spannungsführenden Elementen in einer Kurzschließereinrichtung nach Eingang eines Steuersignals ein hochleitendes Plasma thermisch durch eine Stoßwelle oder Impulskompression in einem gasförmigen Arbeitsmedium erzeugt wird und den Kurzschlußstrom von der zu schützenden elektrischen Anlage in die Kurzschließereinrichtung kommutiert und solange trägt, bis dieser durch ein mechanisches Schaltgerät übernommen wird, anschließend wird das Impulskompress'ionsplasma und nach Auslaufen der reflektierten Stoßwellen das Stoßwellenplasma in wenigen ms abgekühlt und erreicht erneut eine ausreichende Durchschlagfestigkeit und Funktionsbereitschaft.
- 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß in der Kurzschließereinrichtung das hochleitende Plasma thermisch in ca. Λ ms nach dem Bersten einer Membran eines Hochdrucktanks und schlagartigem Offnen desselben oder nach Zünden eines Explosivstoffes in einem Stoßrohr erzeugt wird und dabei die Stoßwelle entsteht, die in ein gasförmiges Arbeitsmedium läuft, dieses Aufheizt, ionisiert und sich in Pachtung zwischen die spannungsführenden Elemente der Entladungsstrecke in der Kurzschließereinrichtung bewegt und an der hinter der Entladungsstrecke befindlichen Kammerwand wiederholt reflektiert wird, durch "die Entladungsstrecke zurückläuft und das Plasma erneut aufheizt, bis ihre Energie aufgebraucht ist.-12-
- 3. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß in der Kurzschließereinrichtung das hochleitende Plasma thermisch in wenigen ms erzeugt wird, indem ein gasförmges Arbeitsmedium in der Kurzschließereinrichtung durch einen frei beweglichen Kolben, der von einem Treibmittel so beschleunigt wird, daß das gasförmige Arbeitsmedium einen bestimmten druck- und zeitabhängigen Kompressionsverlauf aufweist und in das Plasma übergeht, welches eine gut leitende Verbindung zwischen den spannungsführenden Elementen herstellt, bis in der Dekompressionsphase, bei der der Kolben in seine Ausgangslage zurückkehrt, durch eingespeiste elektrische Energie von der kurzschlußbehafteten elektrischen Anlage ein hoher Leitwert der Plasmastrecke weiterhin bis zum Abschalten des Kurzschlußstromes aufrechterhalten wird oder ein spezifisch ausgebildeter Kolben in der Endphase der Kompression eine galvanische Verbindung bis zum Abschalten des "Kurzschlußstromes zwischen den spannungsführenden Elementen herstellt und anschließend durch Druckeinwirkung in seine Ausgangslage gebracht wird.
- 4. Kurzschließereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Punkt 1 und 2} dia parallel mit der zu schützenden Anlage geschaltet ist, gekennzeichnet dadurch, daß ein Stoßrohr mit Entladungsstrecke (2) und zwei spannungsführenden Elementen (3;3?)j äie parallel mit der zu schützenden elektrischen Anlagen (1) verbunden sind, vorgesehen ist und eine Membran (δ) das Stoßrohr in einen mit Treibgas gefüllten Hochdruckteil (5) und einen mit Arbeitsgas gefüllten Hiederdruckteil (4) voneinander trennt, die Schallgeschwindigkeit im Arbeitsgas höher als im Treibgas ist und durch ein Signal von der Schadensstelle die Membran aufplatzt oder durch Explosion im Stoßrohr das Stoßv/ellenplasma sich ausbildet*
- 5. Kurzschließereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Punkt 1 und 3, die parallel mit der zu schützenden elektrischen Anlage geschaltet ist, gekennzeichnet dadurch, daß ein zylinderförmiger Hohlkörper und darin an einem Ende angeordneten zwei starren, spannungsführenden Elementen (3;3')j äie parallel mit der au schützenden elektrischen Anlage (Ί) verbunden sind, vorgesehen ist und ein Ar'oeitsgas den abgeschlossenen zylindrischen Hohlraum ausfüllt und darin ein frei beweglicher Kolben (12) über Ventile mit einem Treibmitteltank (15) in Verbindung steht und der Kolben den zylindrischen Hohlkörper in eineveränderliche Treibmittel- und Arbeitsgassektion teilt und durch mechanische Impulskompression das Ar'oeitsgas thermisch bis zum Entstehen eines hochleitfähigen Plasmas erhitzt.Hierau 3 Seiten Zeichnungen
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DD26579284A DD226441A1 (de) | 1984-07-30 | 1984-07-30 | Verfahren und einrichtung zur stromkommutierung, insbesondere von kurzschlussstroemen |
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Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19746813A1 (de) * | 1997-10-23 | 1999-04-29 | Kloeckner Moeller Gmbh | Verfahren zur Montage von Kurzschließern für Störlichtbogen-Schutzvorrichtungen zur Verwendung in Anlagen zur Verteilung elektrischer Energie |
DE19746564A1 (de) * | 1997-10-22 | 1999-04-29 | Kloeckner Moeller Gmbh | Kurzschließer, insbesondere für eine Störlichtbogen-Schutzvorrichtung zur Verwendung in Anlagen und zur Verteilung elektrischer Energie |
DE19746809A1 (de) * | 1997-10-23 | 1999-04-29 | Kloeckner Moeller Gmbh | Kurzschließer, insbesondere für eine Störlichtbogen-Schutzvorrichtung in Anlagen zur Verteilung elektrischer Energie |
DE19746566A1 (de) * | 1997-10-22 | 1999-04-29 | Kloeckner Moeller Gmbh | Kurzschließer, insbesondere für eine Störlichtbogen-Schutzvorrichtung zur Verwendung in Anlagen zur Verteilung elektrischer Energie |
DE19746815A1 (de) * | 1997-10-23 | 1999-04-29 | Kloeckner Moeller Gmbh | Kurzschließer, insbesondere für eine Störlichtbogen-Schutzvorrichtung zur Verwendung in Anlagen zur Verteilung elektrischer Energie |
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1984
- 1984-07-30 DD DD26579284A patent/DD226441A1/de not_active IP Right Cessation
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DE19746564A1 (de) * | 1997-10-22 | 1999-04-29 | Kloeckner Moeller Gmbh | Kurzschließer, insbesondere für eine Störlichtbogen-Schutzvorrichtung zur Verwendung in Anlagen und zur Verteilung elektrischer Energie |
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DE19746809A1 (de) * | 1997-10-23 | 1999-04-29 | Kloeckner Moeller Gmbh | Kurzschließer, insbesondere für eine Störlichtbogen-Schutzvorrichtung in Anlagen zur Verteilung elektrischer Energie |
DE19746815A1 (de) * | 1997-10-23 | 1999-04-29 | Kloeckner Moeller Gmbh | Kurzschließer, insbesondere für eine Störlichtbogen-Schutzvorrichtung zur Verwendung in Anlagen zur Verteilung elektrischer Energie |
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