DD223072A1 - Verfahren zur herstellung eines mittels zur reinigung von rauchgas - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines mittels zur reinigung von rauchgas Download PDF

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DD223072A1
DD223072A1 DD25801983A DD25801983A DD223072A1 DD 223072 A1 DD223072 A1 DD 223072A1 DD 25801983 A DD25801983 A DD 25801983A DD 25801983 A DD25801983 A DD 25801983A DD 223072 A1 DD223072 A1 DD 223072A1
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DD
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calcium
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cao
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temperature
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DD25801983A
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Inventor
Juergen Schulze
Original Assignee
Inst F Bau U Grobkeramik
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  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Entschwefelung und Entfluorierung von Gasen, insbesondere Rauchgas. Erfindungsgemaess werden Mischungen aus Kalziumverbindungen und Tonmaterialien, die einer Formgebung unterworfen und gebrannt werden, als Mittel zur Bindung von SO2, SO3 und HF vorgeschlagen. Das Mittel wird als Granulat mit definierter Korngroesse mit dem Gasstrom in Beruehrung gebracht.

Description

Titel der Erfindung
Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Reinigung von Rauchcas -
Anwendungsgebiet der Erfindung .
Die Erfindung betrifft die Herstellung eines neuen Mittels zur Entschwefelung und Entfluorierung von Gasen, insbesOndere Rauchgas .
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen .
Es ist bekannt, daß Kaliumverbindungen, insbesondere Kalziumoxid, Kalziumhydroxid und Kalziumkarbonat als Mittel für die Entfernung von SO„ und HF aus Rauchgasen einsetzbar sind. Das Reaktionsmittel wird als Festbettfilter oder vVanderbettfilter mit dem Rauchgas in Berührung gebracht (DD-WP 55 743) oder als feines Pulver in den Rauchgasstrom eingebracht (DE 3041 997).
Nachteilig bei diesen Verfahren ist die geringe mechanische Stabilität der Kalziumverbindung, die beim Festbettverfahren zum Verstopfen der Zwischenräume und sowohl beim Wanderbettverfahren als auch beim-Einblasverfahren zu einem erhöhten Feinstaubanteil führt, der durch apparativ aufwendige Ent— staubungsvorrichtungen entfernt werden muß.
Machteilig bei den genannten Verfahren ist weiter, ·daß . die. reinen Kalziumverbindungen erst bei Temperaturen um 500 0G eine genügend hohe Reaktionsgeschwindigkeit besitzen, um eine wirkungsvolle Entschwefelung zu gewährleisten (von Houta, Ghem.-Ing. Techn. 48 (1976) 883). Durch Zusatz von Katalyse-
1&0Ε1.ΐ933*13υ959
toren kann die Aktivität zwar gesteigert werden, jedoch wird keine Verbesserung der mechanischen Festigkeit er-
reicht .· . .
\ '.' ' '
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Herstellung eines neuen, reaktiven und* mechanisch stabilen Mittels zur Entschwefelung und Entfluorierung von Gasen/ insbesondere von Rauchgas, das bereits bei niedrigen Temperaturen eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit .mit den Schadstoffen besitzt und dasVdie genannten Nachteile vermeidet . , . ' ' ;
Darlegung des Wesens der Erfindung ' ' ;
per Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren für Reaktionsmittel zur Entschwefelung und Entfluorierung in technologisch einfachen Schritten und mit großtechnisch verfügbaren Ausgangsprodukten, darzustellen. Es wurde überraschend gefunden, daS Mischungen aus Kalziumvsrbindungen, insbesondere Kalziumhydroxid., Kalziumoxid ; :
-.- sowie Kalziumkarbonat in. reiner oder technischer Form mit einem Tonmaterial sowie Wasser, die anschließend einer Form-
. gebung' und Trocknung unterzogen werden, nach einem Brand-Prozeß eine erhöhte Aktivität zur Sindunc vo-n SO01 SO- und HF
"b.es-it-zen. : ' (
Das Verhältnis von.Kalziumverbindungen und Tonmaterial kann· in weiten Grenzen variiert werden. Kriterien' sind die ge-, wünschte Festigkeit.und die- gewünschte Aufnahmefähigkeit für dieSchadstoffe. ' -
E rfindungsgemäS werden Anteile von 20 - 60 Masse-% -Ton an der Kalziumverbindung vorgeschlagen'. Die Zugabe von Wasser richtet sich nach, der Technologie der Formgebung, sollte aber so erfolgen, -daß- eine bildsame aber steife Masse entsteht1. Sie kann dann zum Beispiel-,durch eine Lochscheibe verpreßt werden ,. '_.·'.. ' .
Nach dem ιrocknen erfolgt Klassierung des gewünschten Kornanteils. .Die auf diese Weise hergestellten Granalien werden bei einer Temperatur von 600 - 900 C, vorzugsweise bei 800-875 C eine bis drei Stunden gebrannt. Oe nach Form und Korngröße kann das Mittel entweder als Füllkörper in einem Behälter eingebracht und mit dem zu reinigenden Gas in Berührung gebracht oder in den Gasstrom eingeblasen und mittels Schwerkraftabschneider wieder daraiis entfernt werden. Das Gewonnene Mittel erreicht seine höchste Aktivität zur SO0- und SOr.-Bindung bei einer Temperatur von 250 - 300 0C, Einweiterer Vorteil des Verfahrens ist, daß ein. abriebfestes, poröses Granulat mit einem definierten Korngrößenbereich her-, stellbar ist, das eine erhöhte Aktivität'gegenüber den Schadstoffen SO-, SO-; und HF besitzt. ' Die Erfindung .'Sei'an folgenden Ausführungsbeispielen näher charakterisiert:
Beispiel 1:
400 g Kalziumhydroxid und' 600 g trockenes Tonmaterial der.
chemischen Zusammensetzung
SiO2 56,02 /O
Ä12°3 23,52 /O
· Fe2°3 4,51 ' /O
3,32 /O
CaO .0,84 '° ·
MgO 0,52
Na2O 0,25 /O
!CQ C 1 ,10 % .. ;.- . ,
werden durchmischt und mit Wa s s er versetzt, so daß .eine bild-
same, steife Masse entsteht. Diese wird mit. einer Kolbenpresse durch eine Lochmaske (Lochdurchmesser 2,5 mm) gepraß dann getrocknet, gebrochen und auf eine Korngröße - 2,5 mm, ^* 1 mm klassiert. Das auf diese ,/eise entstandene Granulat wird 2 Stunden bei 375 C oebrannt. '
25 g des erkalteten Granulats werden in ein Glasrohr mit einem Innendurchmesser von 1,5 cm gefüllt. Das Rohr ist mit einer Heizwicklung versehen. Durch das Rohr wird.bei verschiedenen Temperaturen SO-, das durch Verbrennung von
jeweils.5 x 10" mol Schwefel im Sauerstoffst rom erzeugt wurde, hindurchgeleitet. Die Strömungsgeschwindigkeit des Sauerstoffstromes beträgt 2 l/h und die Verweilzeit etwa (30 s..' ..... : · , ; ' . . · .
Das ausströmende Gas' wird in 0,1 η Ba(OH)p-Lösung geleitet und die Menge des gebildeten Ba riums-ulf ats konduktomet risenbes'timmt. In Abhängigkeit von der Temperatur erhält man folgende Werte für die Bindung des SCU am Reaktionsmittel:
Temperatur (0C). 20 · 50 150 ' 200 250 300 350 Aufnahme von SO, 15 15 15 .25 35 100 100 .
Beispiel 2:
500 .ig Kalziumoxid und 500 SiO2 -.., g trocken
Zusammensetzung -:' , A12°3
Fe2°3 50,73 %
-1TiO2 29,09 %
.'.'.. CaO -. 3,46 %
MgO .0,94 %
-.Na2O. ' 0,40 %
K2O ; 0,56 %
0,06 %
1,27 %
werden,wie unter Beispiel 1 beschrieben, behandelt. Das. .gebrannte Granulat wird weite r ze rkleina rt un'd eine Korngröße - 1, ^ 0,5 mm abgesiebt. Jeweils 1 g des Materials wird in ein Glasrohr (Innendurchmesser 3,5.mm) gegeben und bei verschiedenen Temperaturen reines SO2 . 5 min lang hin-
du rchgeleitet . /'-. ' ' . .
. \ .
In der Tabelle 1 sind die prozentualen Gewichtszunahmen des Mittels, bezogen auf den Kalziumoxidgehalt, im Vergleich zu reinem, gleichbehandeltem Kalziumoxid, darge- -stellt :
Temperatur ( 0C ) CaO CaO/To η ,2 Tabelle 1
100 0,1 O ,8
200 0,1 1 ,2
300 2,7 5
Beispiel 3: . .
500 g Kalziumkarbonat und 500 g trockener Ton der gleichen chemischen Zusammensetzung wie unter Beispiel 2. werden,·'wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben, behandelt. In Tabelle sind die prozentualen Gewichtszunahmen, bezogen auf den CaO-Gehalt, im Vergleich zu reinem, gleichbehandeltem CaO dargestellt: . . .
Temperatur ( °c ) CaO CaO/ι on Tabelle
100 0,1 0,1
200 . 0,1 2,25
300 2,7 4,0
Beispiel 4;,
1 g des nach Beispiel 2 hergestellten Materials und Ig. gleichbehandelten CaO werden 24 h in einem geschlossenen, evakuierten Gefäß über 50 ml konzentrierter Flußsäure aufbewahrt . Die beiden Proben werden dann auf eine Korngröße ^* 200 um zerkleinert, mit einem Akzelerator gemischt und das gebundene Fluor pyrolytisch bei 850 C. in Anwesenheit von Wasserdampf ausgetrieben. Das gebildete HF wird in verdünnter NaOH aufgefangen und quantitativ mit Alizrarinkomplexon
kolorimetrisch bestimmt. Mit dem verwendeten Ton wird,eine Blindprobe durchgeführt.
Bezogen auf! den,CaO-Gehalt ergeben sich folgende F-Gehalte: ' ' '
· '... ' .Fluorgehalt Material
.3,1 CaO
6,6 ' CaO/Ton

Claims (1)

  1. Erfindunasanspruch
    Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Entfernung von Schadstoffen aus Gasen, insbesondere SO2 , SO-. und HF aus Rauchgas, gekennzeichnet dadurch, daß eine Mischung .aus einer Kalziumverbindung, wie Kalziumoxid, Kalziumhydroxid, Kalziunkarbonat oder ein Gemisch aus diesen und einem Tonmaterial mittels «asser in eine bildsame Masse überführt, ,· einer Formgebung unterworfen, getrocknet und bei einsr Temperatur von 600 bis 900 C7 vorzugsweise zwischen 300 und 875 C1 gebrannt und gegebenenfalls nochmals zerkleinert wirb' und welches die genannten Schadstoffe in einem Temperaturbe-; reich von 20 bis 800 C, vorzugsweise zwischen 250 und 500 C bindet. > . . . .
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3543530A1 (de) * 1985-12-10 1987-10-15 Saxonlord Ltd Verfahren zur herstellung von u.a. alkali- und/oder erdalkalimetalloxide enthaltenden pellets

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3543530A1 (de) * 1985-12-10 1987-10-15 Saxonlord Ltd Verfahren zur herstellung von u.a. alkali- und/oder erdalkalimetalloxide enthaltenden pellets

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