DD200684A1 - Verfahren zur antisnagausruestung von fadenzugstellenempfindlichen textilen flaechengebilden - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Antisnagausruestung von fadenzugstellenempfindlichen textilien Flaechengebilden, insbesondere Grossrundgestricken aus Polyester-Texturseide. Neben dem Snagverhalten soll auch die sonstige Repraesentationsguete derartiger textiler Flaechengebilde verbessert werden. Dabei wird erfindungsgemaess zunaechst das trockene textile Flaechengebilde auf einer Seite oberflaechen angefeuchtet. Dann erfolgt das Aufbringen eines pulverigen Schmelzklebers auf der Gegenseite. Anschliessend wird dieser pulverige Schmelzkleber in das Innere des textilen Flaechengebildes transportiert und vor dem abschliessenden Fixierprozess einer Waermebehandlung unterzogen, wobei das angefeuchtete textile Flaechengebilde trocknet und der Schmelzkleber ansintert. Das einseitige, oberflaechliche Anfeuchten des textilen Flaechengebildes erfolgt vorzugsweise mit Wasser. Als Schmelzkleber sind im Bereich von 70 bis 140 grd C schmelzende, beim Raumtemperatur in gepulverter Form vorliegende Substanzen geeignet.
Description
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Verfahren zur Antisnagausrüstung von fadenzugstellenempfindlichen textlien Flächengebilden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Antisnagausrüstung von fadenzugstellenempfindlichen textilen Flächengebilden, insbesondere Großrundgestricken aus Polyester-Texturseide. Neben dem Snagverhalten soll auch die sonstige Reprasentationsgute derartiger textiler Flächengebilde verbessert werden.
Es ist bekannt, daß zur Antisnagausrüstung bei textilen Flächengebilden verklebend wirkende Substanzen in Form von Kunststoffzubereitungen auf- und eingelagert werden. Die verwendeten, verklebend wirkenden Kunststoffzusätze weisen sehr unterschiedliche Grundstrukturen und Zusammensetzungen auf und werden in der Regel als Lösung, Emulsion oder Dispersion appliziert.
Die Applikation in fester Form erfährt dagegen wegen der damit verbundenen Schwierigkeiten kaum Anwendung.
Der Nachteil ist die Ablagerung des sich in fester Form befindlichen Kunststoffs auf der Oberseite des textilen Flächengebildes, wodurch die Effektivität der Wirksamkeit naturgemäß gemindert wird und größere Auflagemengen erforderlich sind. Dies führt leicht zu Verhärtungen, und das äußere Erscheinungsbild des textilen Flächengebildes wird beeinträchtigt.
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Um die Widerstandsfähigkeit der Beschichtung gegenüber äußeren Einwirkungen zu garantieren, sind zumeist spezielle Kleber und sOlche mit höherem Schmelzbereich erforderlich. So ist aus der Oapanischen Patentanmeldung Nr. 53087-52 bekannt, daß ausgewählte thermoplastische Harze mit einem Schmelzpunkt ^ 140 0C verwendet werden, die im Moment des Schmelzens lediglich oberflächlich aufsitzen.
Ziel der Erfindung ist es, das Snagverhalten fadenzugstellenempfindlicher textiler Flächengebilde unter Ausschluß der vorgenannten Mangel mit geringem ökonomischen Aufwand entscheidend zu verbessern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Snagneigung bei fadenzugstellenempfindlichen textlien Flächengebilden, insbesondere Großrundgestricken aus Polyester-Texturseide, durch Einsatz fester, thermoplastischer Kunststoffpulver zu mindern, wobei griffliche. Färb- und andere Beeinträchtigungen weitgehend auszuschließen sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zunächst das trockene textile Flächengebilde auf einer Seite oberflächlich angefeuchtet wird. Dann erfolgt das Aufbringen eines pulverigen Schmelzklebers auf der Gegenseite. Anschließend wird dieser pulverige Schmelzkleber in das Innere des textlien Flächengebildes transportiert und vor dem abschließenden Fixierprozeß einer Wärmebehandlung unterzogen, wobei das angefeuchtete textile Flächengebilde trocknet und der Schmelzkleber ansintert.
Das einseitige, oberflächliche Anfeuchten des textlien Flächengebildes erfolgt vorzugsweise mit Wasser. Das Anfeuchtungsmittel kann erforderlichenfalls Tsxtilhilfsmittel enthalten.
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Zum Anfeuchten werden an sich bekannte Verfahren, z. B. Besprühen, Kontaktieren mit feuchten Walzen o. dgl., angewendet. Es genügen dabei Feuchtigkeitsmengen, die ein Hindurchrieseln des Schmelzkleberpulvers durch das textile Flächengebilde verhindern. Vorteilhafterweise erfolgt das Anfeuchten auf der Vorderseite des textilen Flächengebildes, weil in der Regel das Schmelzkleberpulver auf der Rückseite aufgebracht wird. Anfeuchten des textilen Flächengebildes und Auftragen des Schmelzkleberpulvers können gegebenenfalls auch gleichzeitig erfolgen.
Als Schmelzkleber sind im 3ereich von 70 bis 140 0C schmelzende, bei Raumtemperatur in gepulverter Form vorliegende Substanzen geeignet. Vorzugsweise wird Polyäthylen verwendet, doch können beispielsweise auch Copolyamide, Polyvinylacetate, EVA-Copolymere, Polyvinylbutyral, Copolyester oder Mischungen aus diesen Substanzen eingesetzt werden.
Der angegebene Schmelzbereich resultiert aus auftretenden Problemen beim Reinigen im Falle tieferer Schmelztemperaturen des Schmelzklebers als 70 0C zumeinen und aus der Gefahr von Faserstoffschädigungen bei höheren Schmelztemperaturen als 140 0C zum anderen. Die verschiedenen angegebenen Schmelzkleberarten gestatten wahlweise eine gewisse Differenzierung des Effektes, so etwa im Grad der Permanenz gegenüber Reinigungsbehandlungen.
Die Korngröße der gepulverten Schmelzkleber wird in Abhängigkeit von der Konstruktion des Flächengebildes gewählt, d. h. das Schmelzkleberpulver soll sich in das Innere des Flächengebildes transportieren lassen und darf daher nicht voluminöser als die vorliegenden Hohlräume sein. Korngrößen zwischen 1 und 500yum entsprechen dieser Forderung, wobei Fraktionen zwischen 50 und 200 yum bevorzugt eingesetzt werden.
Die Auftragsmenge ist wegen der Verhärtungsgefahr niedrig zu halten und wird in Abhängigkeit von der Art und der Fiächenmasse des textilen Flächengebildes festgelegt. Sie beträgt da-
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bei in der Regel 5 bis 50 g/m , vorzugsweise 15 bis 25 g/m . Das Transportieren des auf der einen Seite aufgebrachten, insbesondere aufgestreuten Schmelzklebers in das Innere des textiien Flächengebildes geschieht mittels en sich bekannter Verfahren, vorzugsweise Einbürsten, Einrakeln oder Einklopfen. Dieser Verfahrensschritt erfolgt vorteilhafterweise unmittelbar im Anschluß an das Aufbringen des Schmelzkleberpulvers. Bei allen diesen genannten Operationen wird jegliche Luftbewegung verhindert, um das Schmelzkleberpulver nicht abzublasen. Ein Ansintern des Pulvers am bzw.im textlien Flächengebilde erfolgt erst durch nachfolgende Wärmeeinwirkung, wobei die Temperatur knapp unter dem Schmelzbereich des Klebers gehalten und z. 8. eine IR-Zone verwendet wird. Das gleichzeitig getrocknete und vorgewärmte textile Flächengebilde wird nunmehr der üblichen Endfixierung zugeführt, während der der Kleber schmilzt und die eigentliche Ausrüstung vollzogen wird.
Der Vorteil der Erfindung besteht in der einfachen Art und Weise der Durchführung der einzelnen Verfahrensschritte. Auch läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren problemlos in die üblichen Veredlungstechnologien einordnen. Aufgrund des Einsatzes beliebiger, billiger Schmelzkleber und deren restlose Ausnutzung wird eine günstige Ökonomie erzielt. Letzterem dient auch die Tatsache, daß es sich im wesentlichen um ein Trockenverfahren handelt.
Darüber hinaus können erfindungsgemäß andere Ausrüstungseffekte beim textilen Flächengebilde, z. B. eine Verminderung der Pill- und Aufrauhneigung, erreicht werden.
Die Erfindung soll anhand nachfolgender Ausführungsbeispiele näher erläutert werden, ohne damit die Allgemeingültigkeit einzuschränken.
I U D
Seispiel 1:
Die Vorderseite eines breitgehaltenen und über geeignete Leitwalzen geführten Großrundgestrickes aus Polyester-Texturseide wird von unten über eine Spritzdüse mit Wasser besprüht und auf diese Weise mit einem dünnen Flüssigkeitsfilm belegt. Unmittelbar danach wird auf die nach oben gerichtete Rückseite des textilen Flächengebildes HD-Polyäthylen des Typs Mirathen 27 MA mit einer Korngröße um 200 jam in einer Auflagemenge von ca. 20 g/m mittels einer geeigneten Aufstreueinrichtung gleichmäßig aufgebracht und mittels Luftrakel in das Innere des Flächengebildes gedrückt. Das Textilmaterial durchläuft nun eine IR-Zone, wobei es getrocknet und der Schmelzkleber angesintert wird. Die Höhe der Temperatur wird im Anschluß kurzzeitig auf das für die Endfixierung des Großrundgestrickes aus Polyester-Texturseide erforderliche Maß gesteigert.
Das fertig ausgerüstete textile Fiächengebilde zeigt wesentlich geringere Snagneigung als das unausgerüstete ohne merkliche Beeinträchtigung anderer Eigenschaften. Zusätzlich ist eine verminderte Aufrauhneigung feststellbar. Auch nach Waschoder Cheraischreinigungsbehandlungen bleibt das erfindungsgemäß erreichte günstige Snagverhalten bestehen.
Als Schmelzkleber kommt ein Copolyamid des Typs Platamid H 105
2 PA in Mengen von ca. 15 g/m zum Einsatz und wird mit Hilfe einer Bürstenwalze in die Hohlräume des textlien Flächengebildes eingearbeitet. Die weiteren Verfahrensschritte erfolgen gemäß Beispiel 1.
Es resultiert ein textiles Flächengebilde mit·den unter Beispiel 1 angeführten positiven Eigenschaften.
Gegenüber den im Beispiel 1 angegebenen Bedingungen werden folgende Abänderungen vorgenommen:
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Das trockene textile Flächengebilde wird zwecks einseitigen Anfeuchtens mit einer Walze kontaktiert, die selbst infolge Durchlaufens durch ein Wasserbad ; ständig feucht gehalten wird. Im Wasser ist außerdem ein Antistatikum enthalten. Als Schmelzkleber dient ein EVA-Produkt des Typs Estekoll HL 20/50, dessen Schtnelzbereich von 75 - 90 0C entsprechende Regulierungen in der IR-Zone erfordert. Das aufgestreute Pulver wird mit einer Klopfvorrichtung in das Innere des Textilmaterial transportiert.
Das resultierende textile Flächengebilde weist über die im Beispiel 1 angeführten guten Eigenschaften hinaus noch einen Antistatiketfetct-auf.
Claims (5)
- 234270 5Erfindunqsanspruch1. Verfahren zur Antisnagausrustung von fadenzugstellenempfindlichen textilen Flächengebilden, insbesondere Großrundgestricken aus Polyester-Texturseide, mit thermoplastischen Verbindungen, gekennzeichnet dadurch, daß zunächst das trockene textile Flächengebilde auf einer Seite oberflächlich angefeuchtet wird, dann das Aufbringen eines pulverigen Schmelzklebers auf der Gegenseite erfolgt, anschließend dieser pulverige Schmelzkleber in das Innere des textilen Flächengebildes transportiert und vor dem abschließenden Fixierprozeß einer Wärmebehandlung, durch die das angefeuchtete textile Flächengebilde trocknet und der Schmelzkleber ansintert, unterzogen wird.
- 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Anfeuchten des textilen Flächengebildes vorzugsweise mit Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz von Textilhilfsmitteln, erfolgt und an sich bekannte Verfahren, z. B. Sesprühen, Kontaktieren mit feuchten Walzen o. dgl.,angewendet werden.
- 3. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß im Bereich von 70 bis 140 0C schmelzende, bei Raumtemperatur in gepulverter Form vorliegende Schmelzkleber, vorzugsweise Polyäthylen, verwendet werden.
- 4. Verfahren nach Punkt 3, gekennzeichnet dadurch, daß als Schmelzkleber Pulver mit einer Korngröße in Abhängigkeit von den Hohlräumen des textilen Flächengebildes zwischen 1 und 500 Äjm, vorzugsweise 50 und 200 /jm, in einer Auf-2tragsmenge von 5 bis 50 g/m , vorzugsweise 15 bis 25 g/m , eingesetzt werden.
- 5. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Transportieren des auf der einen Seite, vorzugsweise der Rückseite, aufgebrachten, insbesondere aufgestreuten, Schmelzklebers in das Innere des textilen Flächengebildes mittels an sich bekannter Verfahren, vorzugsweise Einbürsten, Einrakeln oder Einklopfen, erfolgt.
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DD23427081A DD200684A1 (de) | 1981-10-22 | 1981-10-22 | Verfahren zur antisnagausruestung von fadenzugstellenempfindlichen textilen flaechengebilden |
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DD200684A1 true DD200684A1 (de) | 1983-06-01 |
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