DD156618A1

DD156618A1 - Verfahren zum anfahren eines blockes

Info

Publication number: DD156618A1
Application number: DD22784381A
Authority: DD
Inventors: Helmut Schlueter; Bernd Winkelmann; Frank Roeger; Klaus Piper; Achim Muetzelburg
Original assignee: Helmut Schlueter; Bernd Winkelmann; Frank Roeger; Klaus Piper; Achim Muetzelburg
Priority date: 1981-02-25
Filing date: 1981-02-25
Publication date: 1982-09-08

Abstract

Verfahren zum Anfahren eines Kraftwerksblockes mit einem kohlenstaubgefeuerten Zwangdurchlauf-Dampferzeuger in einem Kraftwerk mit mehreren Bloecken. Ziel ist es, beim Kaltstart die Anwaermphase der Turbine, fuer die der Betrieb des Dampferzeugers mit hochwertigen Zuendbrennstoffen erforderlich ist, zu verkuerzen. Dazu wird parallel mit dem Anfahren (Zuenden) des Dampferzeugers die Vorwaermung des Turbosatzes mit Fremddampf eingeleitet, wobei die Turbine angestossen und auf Nenndrehzahl gebracht wird und nach zuegigem Steigern der Frischdampftemperatur und des Druckaufbaues im Dampferzeuger, das unabhaengig von zulaessigen Aenderungsgeschwindigkeiten der Parameter der Turbine erfolgt, beim Erreichen der Koppelparameter der vorgewaermten Turbine die Kopplung des Dampferzeugers mit dem Turbosatz vorgenommen wird.

Description

Titel der Erfindung

Verfahren zum Anfahren eines Kraftwerksblockes

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anfahren eines Kraftwerksblockes mit einem kohlenstaubgefeuerten Zwangsdurchlaufdampferzeuger in einem Kraftwerk mit mehreren Blöcken«

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Die Gestaltung des Anfahrprozesses von Kraftwerksblöcken richtet sich nach dem thermischen Zustand der Turbine. Sr wird bei In-»» betriebnahme aus dem kalten Zustand ausschließlich durch die zulässige Erwärnungsgeschwindigkeit der Turbine einschließlich der Rohrleitungen bestimmt. In Blockanlagen ist es erforderlich, zunächst den Dampferzeuger in Betrieb zu nehmen und so anzu~ fahren, daß die Dampfparameter der zulässigen Änderungsgeschwindigkeit für die Turbine entsprechen» Die Anfahrphase läßt nur eine allmähliche Steigerung der Prischdampftemperatur und des Druckes zu und verlangt deshalb über einen längeren Zeitraum den Betrieb der mit hochwertigen Brennstoffen,wie Öl oder Gas, gefeuerten Zündbrenner (DE-AS 1625255)« Um beim Anfahren vom Dampferzeuger den Verbrauch hochwertiger Zündbrennstoffe zu senken, sind eine Reihe von Lösungen bekannt geworden, um eine frühzeitige Inbetriebnahme von Kohlen«· Staubbrennern zu ermöglichen (DD 124672, 137469)«»

··· 2 —

Sie können sich jedoch nur bei Warm- bzw. Heißstarts günstig auf den Betrieb der Zündbrenner auswirken, denn bei Kaltstarts ist im Blockbetrieb der Zustand der Turbine für den Anfahrprozeß bestimmend· Bekannt ist ein Verfahren zur Bereitschaftshaltung von Dampfturbinen in lastschwachen Betriebszeiten, bei dem (bei elektrisch abgeschaltetem Generator) der Turbine Dampf, z«B_e"Frischdampf, von gleicher oder annähernder gleicher Temperatur wie beim Lastbetrieb zugeführt wird, so' daß die Temperatur der Turbine beim Bereitschaftsbetrieb gleich der.Temperatur beim Lastbetrieb ist, (DE 905137). Diese Lösung setzt die ständige Versorgung der Turbine mit Frischdampf, des eigenen Dampferzeugers oder mit Fremddanipf voraus, so daß auch ein ständiger Verbrauch von Primär energ ieträgern allein für diesen V/armhalte pro ζ eß erforderlich ist.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, den ,Anfahrprozeß bei Blockkraftwerken zu rationalisieren und die Anfahrzeit beim Kaltstart zu verringern.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch das der Zeitraum für die Anwärmephase der Turbine, der den Betrieb des Dampferzeugers mit hochwertigen Zündbrennstoffen erfordert, verringert wird.

Dies wird erreicht, indem parallel mit Zünden (unabhängig vom Anfahren) des Dampferzeugers die Vorwärmung des Turbosatzes mit Fremddampf erfolgt, wobei die Turbine angestoßen und auf Nenndrehzahl gebracht wird und nach zügigem Steigern der Frischdampftemperatur und des Druckaufbaus im Dampferzeuger, das unabhängig von den zulässigen Ä'nderungsgeschwindigkeiten der Turbine erfolgt, die Kupplung des Dampferzeugers mit dem Turbosatz und die Sperrung des Fremddampf- * bezuges vorgenommen werden. .

Pur Punktionsproben, die nach Reparaturen, längeren Stillständen oder. Veränderungen an der Regelung erforderlich sind, ist es zwar bekannt, in Fällen, bei denen der Dampferzeuger des Blockes roch nicht zur Verfügung steht, die Turbine mit Fremddampf auf lienndrehzahl zu bringen, um Schutzprüfungen unu Regelungseinstellungen vornehmen zu können (Autorenkollektiv: Fachkunde Dampfturbinenbetrieb, 3e Auflage, VES Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1977, So 231, Zeile 18), an eine Senkung des Zündbrennstoffbedarfes beim Anfahrvorgang ist bei dieser Maßnahme jedoch in keiner Weise' gedacht, sie wird damit auch nicht zwangsläufig erreicht* ' ·

Ausführungsbeispiel

Die nähere Erläuterung erfolgt an einem in der Zeichnung dargestellten Diagramm, in dem die bisherigen Anfahrkurven für den Kaltstart eines 660 t/h-Dampferzeugers, denen der neuen Technologie gegenübergestellt sind_e letztere sind gestrichelt, gezeichnet und mit Großbuchstaben versehene Während die Kurven a bsw_e A die erforderliche Speisewassermenge wiedergeben, aeigen die Kurven b bzw. B den Verlauf der Frischdampf temperatur nach Dampferzeuger, während die Kurve C den Verlauf der Gehäusetemperatursteigerung des Surbosatzes mittels Fremddampf während des Anfahrprozesses verdeutlichte Die Punkte a 1 bzw« A 1 kennzeichnen den Zeitpunkt, an dem die Öl- bzw«, Gasbrenner außer Betrieb genommen werden können. Es wird deutlich, daß die Frischdampftemperatur und der Druckaufbau nach dem neuen Verfahren zügig auf die Koppelparameter gesteigert werden und kurz nach dem Beginn der Versorgung des Turbosatzos mit Frischdampf des eigenen Dampferzeugers (Pkt. Z) die Netzschaltung des Blockes und unmittelbar darauf die Leistungssteigerung und Außerbetriebnahme der Ölbrenner ( A 1) möglich ist.

Dies erfolgt somit wesentlich früher als nach der alten Anfahrmethode*

Claims

7843

Erfindungsanspruch

Verfahren zum Anfahren eines Kraftwerksblockes mit einem kohlenstaubgefeuerten Zwangdurchlaufdampferzeuger aus dem kalten Zustand, gekennzeichnet dadurch, daß zum Zwecke der Brennstoffeinsparung, insbesondere von Gas oder Heizöl in der Anfahrphase, parallel mit .Anfahren des Dampf erze.uger³ die Vorwärmung des Turbosatzes mit Fremddampf erfolgt, wobei die Turbine angestoßen und auf Nenndrehzahl gebracht wird und nach zügigem Steigern der Frischdampftemperatur und des Druckaufbaus im Dampferzeuger, das unabhängig von zulässigem Inderungsgeschv/indigkeiten der Parameter der Turbine erfolgt, beim Erreichen der Koppelparameter der vorgewärmten Turbine die Kopplung des Dampferzeugersinit dem Turbosatz vorgenommen wird·

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